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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 68

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
68 Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart. Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handels- wege bis zur Gegenwart. In der Entwicklung des Weltverkehrs lassen sich drei deutlich voneinander ge- trennte Zeiträume unterscheiden. Die 1. Periode umfaßt Altertum und Mittelalter; die 2. Periode entspricht der neueren Zeit. Die 3. Periode beginnt mit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Der Verkehr des Altertums und des Mittelalters. Den Verkehr dieser Periode kennzeichnen vor allem Küstenschiffahrt und Landverkehr. Das Altertum. Der Schauplatz des Verkehrs wie der gesamten Geschichte des Altertums war das Mittelmeer mit seinen Nachbarländern. Die Völker, die den Seeverkehr vornehmlich, vermittelten, waren die Phönizier und ihre Schüler, die Griechen. Die Phönizier, das bedeutendste Seevolk des Altertums, haben das Mittel- meer vom östlichsten Gestade bis zu den Säulen des Herkules, wie man damals die Straße von Gibraltar nannte, durchschifft und auf dessen Inseln wie an seinen Küsten Kolonien angelegt. Doch erstreckten sich ihre Seefahrten auch auf das Rote Meer und den Indischen Ozean; ja nach Herodot sollen phönizische Schiffe unter dem ägyptischen König Necho Afrika umsegelt haben. Auch von der deutschen Ostsee- küste sollen sie Bernstein geholt haben. 2. Ihre Schüler, die Griechen, besuhren zumeist das Mittelmeer, dann noch das Schwarze Meer. Weiter hinaus wagten sich nur einzelne kühne Seefahrer. Einer von ihnen ist Pytheas von Massilia, der um 340 v. Chr. an der Küste von England landete und von hier nordwärts bis „Thüle" (vielleicht eine der Shetlands- Inseln) steuerte. Die äußersten Grenzgebiete der Schiffahrt des Altertums waren einerseits Indien und die ostafrikanische Küste, anderseits die Britischen Inseln und die Küste von Oberguinea. (Diese erreichte der Karthager Hanno um 500 v. Chr.) Zum allergrößten Teil aber bewegte sich der Seeverkehr des Altertums auf dem Mittelmeer. Die „hohe See" wurde gemieden. (Weshalb?) Der Schauplatz des Landverkehrs im Altertum waren vor allem die das Mittelmeer umschließenden Länder, außerdem ein schmaler Landstreifen zwischen 30. und 40.° n. Br., der von Kleinasien über die Hochflächen Asiens nach Indien und in die Seidengebiete des asiatischen Ostens führte. Bon China brachten asiatische Händler die wertvollen Seidenstoffe über die innerasiatischen Hochländer nach der Ostgrenze des römischen Reiches. — Die Pfade, auf denen sich der Landverkehr des Altertums vollzog, waren zumeist Saumwege, die sich an die Flußläufe hielten, und den Tälern folgten. Die heutigen Karawanenwege sind ihre getreuen Abbilder. Doch fanden sich auch schon in einzelnen Reichen des Altertums Kunst- straßen, so in China und Persien, sogar bei den alten Azteken und Peruanern. Namentlich aber war das Römerreich in der Kaiserzeit bereits von einem Netz zum Teil ganz vorzüglicher Straßen durchzogen, auf denen sogar ein staatlicher Post-

2. Für Präparandenanstalten - S. 254

1912 - Breslau : Hirt
254 C. Länderkunde. Im Golf von Aden gehört den Franzosen der Hafen Obok mit kleinem Hinterland, von dem aus eine Bahn nach Abeffiuieu hinaufführt. 5. Abessinien ist dem Deutschen Reich an Größe etwa gleich, der Ver- kehr mit Europa geht über das italienische Massäua. Die Einwohner sind dem Namen nach Christen und stehen unter dem Negns (= Herrscher). 6. Die Portugiesen besitzen die wichtige Wein- und Fremdeninsel Ma- deira, die Kapverdischen und die Kakaoinseln Säothome und Principe. 7. Spanien besitzt Kamerun gegenüber die Inseln Fernando Poo und Annoböm, d. i. Neujahr (s. § 407). 8. Die Negerrepuplik Lilieria (f. § 398). § 406. 9. Marokko könnte wegen seiner hohen Fruchtbarkeit und seiner guten Bewässerung eins der gesegnetsten Länder der Erde sein. Aber die mohammedanische Bevölkerung ließ die natürlichen Gaben des Landes nn- ausgenutzt, und vor den Toren Europas wohnt hier eine Bevölkerung von großer Unwissenheit und fanatischem Haß gegen Fremde. Die eine Haupt- stadt ist Fes, nach der die dort gefertigten roten Mützen der Mohamme- daner heißen, die andere das herrlich gelegene Marokko. In Tanger, an der Straße von Gibraltar, haben die auswärtigen Konsuln ihren Sitz. Spanien besitzt außer den Kanarischen Inseln Gibraltar gegenüber die Festung Eeuta [ße-uta] und einen Küstenstrich südlich von Marokko. Das Land, nach dessen Besitz Frankreich strebt, ist ein wichtiges Absatzgebiet auch für deutsche Waren und im S reich an Kupfererzen. 10. Algerien oder Algier gehört seit 1830 den Franzosen. Im Alter- tum war es das „Nomadenland", Nnmidien, dessen treffliche Reiter einst Hannibal über die Alpen führte. Noch jetzt sind die Bewohner als Reiter und Pferdeliebhaber berühmt. Hier stehen die bekannten französischen Re- gimenter der Znaven und Turkos, auch die berüchtigte Fremdeulegiou, eine Söldnertruppe, die sich aus allerlei veruuglückten Existenzen zusammen- setzt. Die Berichte der Flüchtlinge erzählen von entsetzlichen Strapazen für kargen Lohn. Der wichtigste Ort ist Alger [tilge1], mit Marseille durch Kabel und regelmäßige Dampferlinien verbunden. Die Franzosen haben unter großen Opfern, namentlich durch Anlage Artesischer Brunnen, die Kultur sehr gefördert. Algier ist das Hauptland für Korkeiche, es liefert außerdem für den Handel Gemüse, Öl, Wein und Halsagras. Die Aus- beutung der großen Eisen- und Phosphatlager führte zur Ausbreitung des Eisenbahnnetzes. 11. Tunis. Im Altertum war das Laud wegen seiner Fruchtbarkeit die Kornkammer Italiens; durch schlechte Regierung kam es arg herunter, bis 1881 die französische Schutzherrschaft bessere Verhältnisse herbeiführte. Hauptstadt ist Tunis, in dessen Nähe sich das Trümmerfeld von Karthago befindet. Die Franzosen beanspruchen auch die westliche Hälfte der Sahara. 12. Ter türkische Besitz umfaßt Ägypten, das aber ganz unter englischem Einfluß steht und von 6000 Mann englischer Truppen besetzt ist. Auch 1 Das g ist französisch zu sprechen.

3. Deutsche Geschichte - S. 88

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
88 Die Zeit der zunehmenden Auflösung des Reich! 1273 —1619. Ludwig Ix. der Heilige, der auf dem siebenten Kreuzzug vor Tunis starb, erwähnt worden. Auf die Capetinger folgte 1328 das Haus der V a l o i s, die ihre von den englischen Königen bestrittene Nachfolge in langen, schweren Kriegen behaupten mußten. Nachdem unter Karl Vii. diese Kriege ein Ende genommen hatten, gelang es Ludwig Xi., durch eine kluge und verschlagene Politik den Besitz und die Macht der Krone beträchtlich zu erweitern; er war es auch, der nach dem Tode Karls des Kühnen Burgund als erledigtes Lehen einzog. Seine Nachfolger richteten ihr Augenmerk aus Eroberungen in Italien; sie gewannen Mailand und behaupteten es auch trotz aller Versuche, es ihnen wieder abzunehmen. Spanien. Spanien war im Jahre 711 durch die Schlacht bei Jerez de la Frontera in die Hand der Araber gefallen; die Reste der Westgoten hatten sich in die nördlichen Gebirge zurückziehen müssen. Das Chalisat von C o r -d o v a erreichte in der Folgezeit eine hohe Blüte. Dann wurden allmählich die Araber durch die Christen zurückgedrängt; der größte Held jener ritterlichen Kämpfe gegen die Ungläubigen war der im Liede viel besungene Cid, der im elften Jahrhundert lebte. Es entstanden mehrere christliche Staaten, aus denen die Königreiche Aragonien, Kastilien und Portugal hervorgingen. Aragonien und Kastilien wurden gegen Ende des fünfzehnten Jahrhunderts durch die Heirat Ferdinands des Katholischen von Aragonien mit Jsabella von Kastilien zu einem Königreiche Spanien vereinigt. Bald wurde dies neue Reich stark erweitert. Der letzte Rest maurischer Herrschaft in Spanien, das Königreich Granada, wurde zerstört. In demselben Jahre, 1492, entdeckte Columbus Amerika und eröffnete so Spanien den Weg zu einem großen Kolonialbesitz. Bald darauf gelang es Ferdinand auch, Sizilien und Unteritalien zu erobern. 3ts!?e § 93. Maximilians äußere Politik. So setzten sich in Italien, wo früher dem deutschen Volke der stärkste Einfluß zugestanden hatte, zwei andere Nationen fest: im Süden die Spanier, im Norden die Franzosen. Italien war damals ein zerstückeltes und zerrissenes Land. Zu den bedeutendsten Staaten gehörten die stolze Handelsrepublik Venedig, ferner die reiche Handelsstadt Florenz, in der das kunstliebende Geschlecht der Medici die Herrschaft gewonnen hatte, und der von den Päpsten beherrschte Kirchen st aat. Marimilian. Maximilian vermochte in den Kriegen, die damals um Italien

4. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 164

1902 - Karlsruhe : Lang
— 164 — * Städten Zljrus und Sidon; von diesen Städten war die ägyptische Küste etwa 35 Meilen,*) die kleinasiatische um ein geringes weiter entsernt. Von Sidon bis zur Insel Cypern betrug die Entfernung etwa 30 Meilen und von hier bis zur Insel Rhodus das Doppelte. Von der Insel Rhodus aber konnte man mit ganz kurzen Fahrten von Insel zu Insel durch den Archipelagus Kreta und Griechenland und von hier aus mit Leichtigkeit Italien, Sizilien, Sardinien und die Küstenländer am Nordrande des Mittelländischen Meeres erreichen. Fast noch weniger Schwierigkeit machte die Fahrt längs der Nordküste von Afrika bis zu der Meerenge von Gibraltar oder, wie man damals jagte, bis zu den Säulen des Herkules. So lange die Schiffe noch unvollkommen waren, fuhren die Phönizier nur an den Küsten hin; später bauten sie größere Schiffe, zu denen ihnen die Cedern des Libanon vortreffliches Bauholz lieferten, und lernten die Fahrt zur Nachtzeit nach dem Stande der Gestirne richten. Nun befuhren sie das offene Meer, wagten sich sogar hinaus in den Atlantischen Ozean und drangen bis nach England und selbst in die Nordsee und Ostsee vor. Phönizische Seefahrer-haben schon 700 Jahre vor Christi Geburt, vom Roten Meere ausführend, das Kap der guten Hoffnung besucht und ganz Asrika umschifft. Überall legten sie an den Küsten des Festlandes und auf den Inseln Niederlassungen an, in die von den Einwohnern der benachbarten Länder alle möglichen Erzeugnisse des Bodens und des Gewerbsleißes zusammengebracht und von den Phöniziern gekauft und eingetauscht wurden. Auch mit den Euphratländern und selbst mit Indien hatten die Phönizier einen Handelsverkehr. Vom Mittelmeere führte eine Karawanenstraße an den Euphrat und den Persischen Meerbusen, aus der Tausende von Kamelen die Erzeugnisse Indiens: Elfenbein, Perlen, Gewürze, Goldkörner, Zinn nach Tyrus und Sidon brachten. Die Phönizier-waren aber nicht nur tüchtige Seefahrer und Handelsleute, sondern sie übertrafen auch alle Völker der alten Welt an Gewerb-fleiß. _ In den phönizifchen Städten waren zahllose Fabriken; dort fertigte man Gegenstände aus Glas, dessen Erfinder die Phönizier waren, Geräte, Waffen, Schmucksachen aus Bronze, zu der das Kupfer aus den spanischen, von Phöniziern angelegten und mit Verwendung von Sklaven betriebenen Bergwerken, das Zinn ans Britannien und Indien geholt wurde, Schmuckgegenstände aus Elfenbein und Bernstein, den die Phönizier an der Ostseeküste eintauschten. Das berühmteste Erzeugnis des phöni-zischen Gewerbfleißes waren die Purpurstoffe, aus seiner Wolle gewebt und mit dem Laste der Purpurschnecke, welche an der Küste von Palästina häufig war, gelblich, hochrot oder blaurot *) Etwa soweit als Basel von Mannheim und Mainz.

5. Teil 2 = Oberstufe - S. 203

1908 - Halle a. S. : Schroedel
C. Abschluß, Die wichtigsten Wege des Welthandels und Weltverkehrs. Die Welt am Ende des 19. Jahr- hunderts steht unter dem Zeichen des Verkehrs; er durchbricht die Schranken, welche die Völker trennen, und knüpft zwischen den Nationen neue Be- ziehungen an. Kaiser Wilhelm Ii. I. Geschichtliches. a) Im Altertum beschränkte sich der Völkerverkehr im wesentlichen auf die Länder um das Mittelmeer und in Vorderasien. Die alten Phönizier waren das wichtigste Handelsvolk und die kühnsten Seefahrer der alten Welt. Ihre Schiffe durchkreuzten das Mittelmeer, wagten sich durch die Säulen des Herkules und erreichten auf nördlichen Küstenfahrten die ziunreicheu Britischen Inseln. Die Blütezeit ihrer Seefahrten fällt um das Jahr 1000 v. Chr.; sie sollen im Auftrage des ägyptischen Königs Necho um 600 v. Chr. Afrika umschifft haben. Außerdem betrieben sie einen schwunghaften Karawanenhandel nach Ägypten, Arabien und deu Euphrat- ländern. Der umfangreiche Handel der Babylvnier erstreckte sich im O. bis zum Judus, im W. bis zu den Gestaden des Mittelmeeres Fast sämtliche Völker Vorderasiens, auch die Phönizier, hatten Gewicht und Maß der Babylouier angenommen. Erwähnenswert sind noch die Straßenbauten der Perser. Das ganze, weite Perserreich war von einem vielverzweigten Netz künstlicher Straßen durchzogen. Freilich dienten diese Straßen lediglich Regierungszwecken. Persische Postreiter, von denen die Griechen sagten, sie flögen schneller als Kraniche, durchmaßen die lauge Hauptstraße mit Wechsel- Pferden in 6—8 Tagen. Im westlichen Mittelmeer, Afrika und Europa wurden die Entdeckuugs- und Handelsfabrten der Phönizier durch Karthago sortgesetzt, der bedeutendsten Pflanzstätte phönizischer Siedelung. Punische Seefahrer kamen au den Küsten Westafrikas bis Senegambien und drangen in kühnen Handels- fahrten bis zu den Küstenländern Nordwestenropas vor. Die eigentlichen Schüler und Nachfolger der Phönizier wurden indes die Griechen. In allen Küstenstrecken des Mittelmeerbeckens legten sie Handelskolonien an, befuhreu das Schwarze Meer und kamen zur Zeit der Ptolemäer sogar bis Indien. Die R ö m e r erschlossen durch ihre Eroberungskriege Mitteleuropa der erdkundlichen Erkenntnis, legten in ihrem weiten Reiche großartige

6. Teil 2 - S. 22

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
22 § 10. Vorderindien. Pergamon, jetzt ein dürftiger, kleiner Ort, vorzeiten jedoch die Haupt- stadt des Attalidenreiches (Zeus-Altar). An dem gebirgigen, schwer zugänglichen Südrande merken wir das stille Städtchen Tarsos, die Heimat des Apostels Paulus. An der Westküste zieht sich eine Kette sie begleitender Inseln entlang. Chios ist die fruchtbarste unter allen, reich an Wein und Mastix (Harz). Samos, einst das Reich des Polykrates, bildet auch heute einen eignen kleinen Staat mit griechischem Fürstenhause, das an die Türkei Tribut zahlt. Dem sw. Vorsprunge der Halbinsel gegenüber liegt Rhodos, im Altertum ein mächtiger Handelsstaat. Neben dem Haseneingange der Haupstadt stand der Koloß von Rhodos. Im Mittelalter hatte der Johanniter-Orden eine Zeitlang die Insel inne (Schillers Kamps mit dem Drachen) und vorzüglich bewirtschaftet. Hinein in den Busen von Jskenderun weist die (unter Verwaltung der Engländer stehende) Insel Cvvern. eines der schönsten Länder der Erde, noch im späteren Mittelalter in hoher Blüte, aber dann durch die Türken ganz heruntergewirtschaftet. Kupfer (Phönizier) und Cypressen tragen von der Insel den Namen. Südasten. § 10. Vorderindien. 1. Lage, Einteilung und Bodenbeschaffenheit. Vorder- indien, fast 4 Mill. qkm groß, wird im W. von dem Hochlande von Iran und im N. von dem großen Bogen des Himalaja abgeschlossen, während es nach S. mit einer Spitze, der die Insel Ceylon vorgelagert ist, in den Indischen Ozean reicht. Der Wendekreis zerlegt die Halb- insel in den n. Teil Hin dost an und die eigentliche Halbinsel Dekan, so daß dieses Glied Asiens viel Ähnlichkeit im Aufbau mit der Apenninenhalbinfel hat. a) Der Himalaja (d. i. Schneewohnung) erhebt seine gewaltigen Ketten vom Knie des Indus im W. zum Brahmaputra in O., über 2200 km lang und 300 km breit; Reihen von schneebedeckten Bergen ragen über die dunkle, graugrüne Masse empor, durch welche sich un- geheure Gletscher in die oberen Täler hinabziehen. Die höchsten Gipfel liegen im O., alle überragt der Gaurisankar oder Mount Everest

7. Teil 2 - S. 102

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
102 § 46. Die Apenninenhalbinsel oder Italien. und hat die Gestalt eines Dreiecks. Die ganze Insel ist eine nach S. sich senkende, wellenförmige Hochebene, an deren N.-Rande der Apennin sich fortsetzt. Im So. erhebt sich der durch seine Ausbrüche oft furchtbare Vulkan Ätna (3300 m). Im Altertum sehr fruchtbar, „die Kornkammer Roms", ist sie infolge arger Vernachlässigung in dem Wert ihres Bodens sehr gesunken und hat erst in neuester Zeit einen gewissen Aufschwung erfahren. Sie bringt Getreide (Weizen) und Südfrüchte in großen Mengen hervor, dazu wird an der S.-Küste Schwefel gewonnen, dessen Hauptausfuhrort Girgenti ist. Die größte Handelsstadt des Alter- tums war Syrakus, jetzt ganz unbedeutend. Die jetzige Hauptstadt ist Palermo an dern.-Küste in paradiesischer Umgebung; wichtig für den Handel mit Südfrüchten ist Messina. N. von Sizilien liegen die Liparischen Inseln mit dem Vulkan Stromboli, s. die Malta-Gruppe mit drei Inseln, auf welchen Getreide, Wein, Baumwolle und die schönsten Orangen gedeihen. Sie gehört den Engländern als wichtiger Stützpunkt für ihre Flotte im Mittelmeer. La Valetta, der stark befestigte Hafen, war einst die Residenz der Johanniter. Sardinien, fast ganz gebirgig, ist wenig bevölkert. Nur die im Sw. gelegene Ebene ist fruchtbar, dort der Hauptort Cagliari. Korsika, durch die Straße von San Bonifacio von Sar- dinien geschieden, ist ganz von hohen, waldreichen Gebirgen erfüllt. Die jähzornige Bevölkerung huldigt der Blutrache. Seit 1768 in franzö- sischem Besitz, ist sie als Heimat Napoleons I. bekannt, der in Ajaccio geboren ist. 3. Klima und Kultur. Die Poebene ist kontinentalen Wärme- schwankungen ausgesetzt, da der Apennin die Südwinde zurückhält. Die Sommer sind allerdings häufig wärmer als in dem übrigen Italien Die eigentliche Halbinsel sowie die Inseln haben Mittelmeerklima*) mit besonders milden Wintern. Dagegen leidet der Sommer häusig unter der ausdörrenden Glut des Sirocco, eines von Afrika wehenden Windes. Infolge dieses Klimas ist die Halbinsel die rechte Heimat der herrlichsten Südfrüchte, wie Orangen, Zitronen und Feigen, welche überall angebaut werden und der zum Teil recht ärmlichen Bevölkerung Nahrung ge- währen. Kein Land außer China erzeugt so viel Rohseide wie Italien; daneben bilden Wein, Öl, Apfelsinen und Kastanien den Reichtum des Landes. Kohlen, Eisen und Getreide müssen eingeführt werden, Schwefel wird in Sizilien gegraben, Marmor in Toskana gebrochen. Das Meer *) Mittelmeerklima ist besonders mildes Seeklima.

8. Für Seminare - S. 332

1912 - Breslau : Hirt
B. Länderkunde. — Vi. Europa. 1. Sizilien (25000 qkm — fast zweimal Sachsen), a) Das Land. Die dreieckige Insel bildet die Brücke nach Afrika und beherrscht die Durchfahrt zwischen dem östlichen und westlichen Teile des Mittelmeeres. Sie ist im N von einem Teile des Apennin durchzogen; dieser wurde durch den Einbruch der an der engsten Stelle nur 3 km breiten Meerenge von Messina abgetrennt. Südlich von der Gebirgskette breitet sich ein welliges Berg- und Hügelland ans. An der Ostseite steigt der am Fuße dichtbesiedelte, massige Vulkankegel des Ätna zu 3300 m empor. Sizilien, die schönste der großen Inseln des Mittelmeeres, ist heute Wald- und darum wasserarm. Heidekraut bedeckt die höher gelegenen Teile des trocknen Innern. Die Küste wird jedoch von einem breiten Streifen ergiebigen Bodens mit reichen Weizenfluren, Weingärten und Banmpflan- znngen umgürtet. Namentlich von den Bergen am nördlichen Ufer ziehen sich nach unten immer dichter werdende Fruchthaine bis ans Meer. Als Hecken werden mit Vorliebe Kakteen und Agaven gepflanzt. Der Boden der Insel ent- halt reiche Schwefellager; sie haben aber an Bedeutung verloren, seitdem man Schwefelsäure auch aus schwefelhaltigen Metallerzen herzustellen vermag. b) Bewohner und Siedlungen. Sämtliche Bewohner Siziliens (4 Mill.) wohnen in nur 700 Ortschaften, die meist aus tausend und mehr kleinen Häusern ohne Gärten bestehen. Der Küstenstreifen weist mehr als 60 Siedlungen auf, die je über 10000 Einwohner haben. Die wichtigeren Städte liegen an der nördlichen und östlichen Küste der Insel, so im X Palermo (350), der künstliche Seehafen in einer fruchtbaren Landschaft vor einem klotzartigen, hohen Kalkberge (Monte Pelle- grino), im 0 am Fuße des Ätna Catania (215), der Markt der benachbarten Tief- ebene, und Messina * an der nach der Stadt benannten Meerenge, Anlegeplatz der Levantedampfer und wichtiger Ausfuhrhafen für Südfrüchte. Der wichtigste Ort an der Südküste istgirgenti ^dschirdschenti^(30)indernäheergiebigerschweselgrnben. Die südlich von Sizilien gelegene, sorgfältig angebaute, aber übervölkerte Malta-Gruppe (700 E. auf 1 qkm) ist britischer Besitz, La Valetta (65) die Hauptstation der britischen Mittelmeerflotte. 2. Sardinien. Die Insel, 2000 qkm kleiner als Sizilien, jedoch kaum \ so volkreich wie dieses, ist gleich dem französischen Korsika ein Rest des Tyrrhenischen Rumpfgebirges. Sie wird von einem granitischen Mittel- gebirge durchzogen; den Boden deckt größtenteils das dornige Gestrüpp der Macchia. Die Bewohner des von der Malaria heimgesuchten Landes be- schäftigen sich hauptsächlich mit Viehzucht, obwohl eiue größere Ebene zum Anbau lockt. Das Bergland von Jglesias birgt Zink- und Bleierze, doch ist der Abbau noch wenig entwickelt. Sardinien und das französische Korsika waren ihrer Lage wegen zu allen Zeiten begehrenswerte Besitzungen für fremde Seemächte und lange von solchen beherrscht. Ihre Bewohner haben noch manches Altertümliche in Sprache und Sitte bewahrt (Blutrache). 3. Elba. Sie ist unter den kleinen Inseln wegen ihrer Eisenerzlager am wichtigsten. 1 Die Stadt wurde 1908 durch ein furchtbares Erdbeben zerstört, danach aber neu aufgebaut. Sie zählt heute bereits wieder 125 000 Einwohner. 332 ' C. Insel - Italien.

9. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 51

1896 - Breslau : Hirt
Die Pyrenäen-Halbinsel. 51 in Menge gedeihen, und wo der Maulbeerbaum weite Strecken bedeckt. Der Ausfuhrhafen für Wein und Orangen ist Valencia; Hanptort der Seidengewinnung ist Murcia; der Kriegshafen Cartagena erinnert in seinem Namen an die Zeit, da Südspanien den Karthagern unter- warfen war. 5. Klima und Pflanzen. Die gebirgige N.- Küste zeigt infolge der Nähe des Meeres und der vorherrschend w. Winde warmfeuchtes englisches See- klima mit reichlichem Regenfall und mittel-europäischem Pflanzenwuchs, blatt- wechselnde Land- und Nadelholzwälder, unsere Obstarten und üppige Wiesen. — In schärfstem Gegensatze zu dem Klima der gesegneten Randlandschaften steht das äußerst trockene, durchaus binnenländische und wegen der plötzlichen Wärme- schwankungen ungesunde Klima des Hochlandes der Mitte, das stellenweise zur Steppe wird. Hier herrscht Armut an Wald und Wiesen; nur Schafe finden auf den kräuterreichen Heideflächen gute Nahrung. — Der Süden und die Mittel meerküsten haben immergrüne Gewächse und bringen S.-Früchte und Dattelu zur Reife. 6. Bewohner. a) Abstammung und Religion. Die Ureinwohner waren die Iberer, im N. gemischt mit Kelten. Der leßte Rest derselben find die Basken in den W.-Pyrenäen und dem kantabrischen Gebirge. Gelockt durch das Silber der Halbinsel siedelten sich zuerst die Phönizier an (Gades); ihnen folgten die Karthager, diesen die Römer, die im 5. Jahrh. den West- goten wichen. Durch die Schlacht von Jerez [chere§] wurden 711 die Araber Herren fast der ganzen Halbinsel und behaupteten sich in Granäda bis 1492. Aus der Vermischung der Ureinwohner mit den Einwanderern sind die Spanier und Portugiesen entstanden. Bei letzteren kam noch französisches Blut hinzu. Die in Unwissenheit und Aberglauben versunkenen Bewohner der Halbinsel sind fast durchweg römisch-katholisch. b) Nahrungsquellen. Die Landwirtschaft steht auf sehr niederer Stufe, ernährt aber 7/s der Bevölkerung. Der Bergbau liefert Silber, Quecksilber, Blei, Kupfer, Eisen und Kohlen. Seesalz gewinnt man in den Salzgärten der Küste in Menge. Zur Ausfuhr kommen u. a. Wein, Südfrüchte, Kork. Die Gewerbthätigkeit ist noch gering, obwohl das Land Rohstoffe in Fülle liefert. Auch der Handel kann sich mit dem anderer Länder nicht messen, Eisenbahn- und Kanalverbindungeu sind höchst mangelhaft, und so sind beide Reiche der Halbinsel, bei Beginn der Neuzeit die mächtigsten und reichsten Länder der Erde, die sich in den Besitz Amerikas wie der Küsten Afrikas und Ostindiens teilten, heute arm und machtlos. Suche Grüude ihres Verfalls! 7. Staaten und Städte. Die Pyrenäenhalbinsel ist sehr ungleich auf die konstitutionellen Königreiche Spanien und Portugal verteilt. a) Königreich Spanien. [505000 qkm, 17,6 Mill. <$.] Amtlich wird Spanien in Provinzen geteilt. Doch sind die alten Landschaftsnamen bei dem Volke noch in Gebrauch. In Neu-Kastilien liegt, in der Mitte der Halbinsel, in wasserlosester, rauhester Umgebung, die Hst. und Residenz Madrid, fast Mill. E., am Man- 4*

10. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 119

1896 - Leipzig : Voigtländer
Herrscherhause gehrte König Richard Lwenherz an, der am dritten Kreuzzuge teilnahm. Ihm folgte sein Bruder Johann ohne Land; dieser wurde vom Papste Inno cenz Iii. gedemtigt und vom Adel seines Landes (1215) gezwungen, die Magna Charta zu gewhren, welche die Grundlage der eng-tischen Verfassung und Volksfreiheit enthlt. Dann (1399) kam das Haus Lancaster, eine Nebenlinie des Hauses Plantagenet, zur Regierung; nach Beendigung des hundertjhrigen Krieges mit Frankreich brach zwischen den Husern Lancaster und Jork derkriegder roten und weien Rose aus. Endlich wurde der verheerende Partei- und Brgerkrieg durch die Thron-Besteigung Heinrichs Vii. Beendigt, der die Reihe der Herrscher aus dem Hause Tudor (1485) erffnet. Iii. Spanien. 1. Die Herrschaft der Araber. Durch die Schlacht Bei Xerez de la Frontera 711, die dem West gotenreiche ein Ende machte, kam Spanien fast ganz unter die Herrfchast der Araber. Das von ihnen gegrndete Kalifat von Cordova hatte im 10. Jahrhundert eine glanzreiche Zeit. Die Baukunst erzeugte den eigentmlichen maurischen Stil (s. die Moschee zu Cordova, die A l h a m B r a zu Granada, Taf. Vi, 1 u. 2). Ab er allmhlich wurde das Reich durch innere Spaltungen geschwcht und durch das Vordringen der Christen in seinem Umfange gemindert. 2. Die christlichen Reiche. In den asturifchen Gebirgen hatte sich ein Rest der Westgoten von der maurischen Herrschaft unabhngig erhalten; Karl der Groe grndete die spanische Mark. Aus diesen christlichen Ge-Bieten gingen spter die Reiche Kastilien, Aragonien und Portugal hervor. Durch erfolgreiche Kmpfe, in denen namentlich der Ruhm des Cid (f 1099) hervorglnzte, dehnten sich diese christlichen Reiche immer weiter nach Sden aus; diearaber wurden nach und nach auf das Knigreich Gran da Beschrnkt. Die Knigin Jsabella von Kastilien machte endlich durch Erobe-rung von Granda der arabischen Herrschast ein Ende,J.492. Die Vermhlung Jsabellas mit Ferdinand dem Katholischen von Aragonien hatte die Vereinigung vonkastilien und Aragonien zur Folge. Die Erbtochter Ferdinands und Jsabellas, Johanna, vermhlte sich mit Kaiser Maximilians Sohne Philipp. Der Sohn Philipps, Karl I., mit dem 1516 das Haus Habsburg zur Regierung gelangte (der nachmalige deutsche Kaiser V.), nannte sich zuerst Knigvonspanien. 4t ot " Iv. Italien. Nach dem Ende der hohenstaustschen Zeit zerfiel Italien in eine Anzahl kleinerer Staaten. Unter diesen sind namentlich folgende zu Bemerken: 1. In Oberitalien erhob sich Venedig, eine Republik unter gewhlten Dogen (Herzgen), seit den Kreuzzgen zur ersten See-undhandels-macht der Welt. Bei der Grndung des lateinischen Kaisertums erwarb Venedig mehrere Kstengebiete und zahlreiche Inseln Griechenlands. Durch das Vordringen der Trken jedoch und die Auffindung des Seewegs nach Ostindien geriet Venedig seit dem Ende des 15. Jahrhunderts allmhlich ins Sinken. Auch Mailand und die Seestadt Genua Bildeten lngere Zeit eigene Staaten.
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