36
Deutsche Geschichte.
Mecklenburg und Pommern hatte er sich Untertan gemacht; berall waren durch ihn in diesen slavischen Landen deutsche Bauern angesiedelt und deutsche Städte angelegt. Das war ein groes Verdienst; um so schlimmer, da er seinem Kaiser getrotzt hatte. Auch nach der Rckkehr Friedrichs glaubte er, bei seinem Ungehorsam beharren zu knnen. Obwohl viermal vorgeladen, um sich zu rechtfertigen, erschien er nicht. Da zog der Kaiser nach Sachsen und zwang den Lwen bald zur Unterwerfung. In Ersurt (1181) warf sich Heinrich ihm zu Fen und erhielt Verzeihung. Zur Strafe mute er auf einige Jahre als Verbannter nach England gehen; er verlor die beiden Herzogtmer und behielt nur seine wlfischen Stammlande Braunschweig und Lneburg. Bayern bekam ein Fürst, der auf den italienischen Zgen dem Kaiser besonders treu gedient hatte, Otto von W i t t e l s b a ch. Seitdem regiert diese Familie in jenem Lande.
Glanzvoll gestaltete sich von da an die Regierung Friedrich Barbarossas. Frieden herrschte in Deutschland und Italien, das ganze Volk jubelte seinem Kaiser zu, edle Ritter drngten sich an seinen Hof, die Minnesnger feierten ihn in ihren Liedern und priesen ihr schnes Vaterland.
Zucht besitzt der deutsche Mann,
Doch das deutsche Weib ist engelgleich.
Tricht, wer es schelten kann,
Dnkt er sich an Weisheit noch so reich.
Zucht und reines Minnen,
Wer die whlt zum Ziel,
Komm in unser Land; da blht der Wonne viel.
Leben mcht' ich lange darinnen!"
So singt der ritterliche Walter von der Vogelweide. Ein Augenblick, wo sich so recht die deutsche Kaiserherrlichkeit und der Glanz deutschen Ritterwesens damals zeigte, war das Fest in Mainz (1184). Tausende von Rittern mit glnzendem Gefolge sammelten sich in einem groen Zeltlager zu Pfingsten in der Ebene am Rhein. Glnzende Turniere wurden veranstaltet, bei denen der Kaiser wohl selbst noch in die Schranken ritt. Seine beiden Shne Friedrich und Heinrich wurden zu Rittern geschlagen, und die Dichter priesen noch lange in ihren Liedern diese allen Herzen unvergelichen Tage.
S'reufg1' Mitten in dieser friedlichen Zeit gelangte in das Abendland die schmerz-liche Nachricht, da Jerusalem von den Trken wieder erobert sei. Der Sultan Sa ladin von gypten hatte das heilige Land besetzt. Da erscholl berall der Ruf nach einem neuen Kreuzzuge; die Könige von England und Frankreich erklrten sich selbst bereit mitzuziehen, und auch
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrichs Heinrich Heinrich Otto Friedrich_Barbarossas Friedrich Barbarossas Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen England Lneburg Deutschland Italien Mainz Rhein England Frankreich
115
des kaiserlichen Ansehens in Italien gefhrt hat. sind die Angelegenheiten des Reiches von ihm nicht vernachlssigt worden. Mit krftiger Hand sorgte er fr den Landsrieden, trat dem Fehde-Wesen mit Nachdruck entgegen und gebot den streit- und rauf-lustigen Rittern Ruhe und Frieden. Die Raub- und Strauchritter lie er aufknpfen oder verurteilte sie zur Strafe des Hundetragens. An den Bischfen fand er eine krftige Sttze; feine Milde und strenge Gerechtigkeit erwarben ihm die Liebe feiner Untertanen und die Achtung feiner Gegner.
Die Könige von Dnemark, Polen und Ungarn muten ferne Oberlehnshoheit anerkennen, und den Herzog von Bhmen schmckte er sr seinen Beistand im Kriege gegen die Polen mit der Knmrone. Schlesien nahm er den Polen, setzte der das Land eigene Herzge, und suchte es durch Besudelung mit deutschen Einwanderern
sr Deutschland zu gewinnen.
Aus der weiten Ebene bei Mainz hielt Friedrich Barbarossa im Jahre 1184 einen glnzenden Reichstag ab. ( Tausende von Rittern, viele geistliche und weltliche Fürsten, die Vertreter der Städte und die Gesandten der benachbarten Lnder waren der kaiserlichen Einladung gefolgt, groe Scharen Volkes aus allen Gegenden Dentfchlanos hatten sich eingefunden. Zelt'reihte sich an Zelt, alle Gste wurden auf des Kaisers Kosten reichlich bewirtet. Snger verherrlichten in alten und neuen Liedern die Ruhmestaten deutscher Helden oder priesen die Schn-heit und die Tugenden edler Frauen; Belustigungen aller Art sorgten sr die Unterhaltung des Volkes. In einem glnzenden Turnier zeigte sich der greise Kaiser noch als einen Mann von bester Gesundheit; mit starker Hand zgelte er sein mutiges Ro und fhrte die Waffen mit jugendlicher Kraft. Der Glanz der Rstungen, die Pracht der Gewnder, die Schnheit der Frauen, das bunte Gewoge des Volkes vereinigten sich zu einem folch herrlichen Bilde, wie es schner nicht gedacht werden konnte. Den Glanzpunkt dieses farbenprchtigen Bildes bildete der Augenblick, als der kaiserliche Held seine beiden Shne Heinrich und Friedrich zu Rittern schlug. Lauge noch blieb das Andenken an dieses groartige Reichssest in der Erinnerung des Volkes, und von dem Minne-snger Heinrich von Veldecke ist es in seiner neide in anschaulicher Weise besungen worden. Das Reichssest zu Mainz ist das grte Fest, das in Deutschland gefeiert ist und stellt den hchsten Glanz des Kaisertums dar.
Im Jahre 1186 zog der Kaiser zum letzten (sechsten) Male der die Alpen nach Italien, wo in Mailand in sst gleicher Pracht die
8*
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Heinrich_von_Veldecke Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Italien Polen Ungarn Polen Polen Deutschland Mainz Mainz Deutschland Italien Mailand
— 90 —
Ix. Eigenthümliche Erscheinungen im deutschen Volksleben
des 14. und 15. Jahrhunderts. Bei den Kämpfen der Städtebünde mit den Fürsten und Rlttern tauchten Leute auf, die sich das Waffeuhandwerk zur Aufgabe machten, man nannte sie Söldner oder Lanz kn echte. Sie wanderten, waren Bald hier, Bald da im Dienste, lebteu Bald herrlich und in Freuden mit vollem Beutel, bald lungerten sie abgerissen und hungrig herum und waren dann für das Land eine recht große Plage.
Das waren die fahrenden Landsknechte. 216er* solcher fahrenden wandernden, Hernmfchweifenden Leute gab es noch viele andere.
Der Handwerker wanderte, um zu lernen, der Dichter, Meistersänger, Bildhauer, Maler nicht minder. Die Gelehrten wanderten von einer Universität zur andern, die Lehrer von einer Stadt zur andern; sogar die Schüler und Studenten wanderten (fahrende Schüler). Endlich gab es auch schon damals wie heute herumziehende Schauspieler, Possenreißer, Seiltänzer rc Alle diese hatten ihre Lieder, in denen sie Freud' und Leid besangen. (S Poesie)
5m Allgemeinen war im 14. und 15. Jahrhundert das Leben in Deutsch, land ein reiches, wohlhäbiges, säst üppiges zu nennen. An den Höfen der Fürsten, Grasen und Ritter hörten Turniere, Festlichkeiten und Gelage gar mau auf; eben so wenig ließ man es in den Städten daran fehlen. Um dem ) und der Ueppigkeit zu steuern, erließen die Fürsten und städtischen Obrigkeiten sogar Kleiderordnungen und Luxusgesetze rc.
Durch die ganze Zeit geht ein übermütiger, derber, drolliger Witz (Till Eulenspiegel, die Hofnarren). Die Geistlichkeit versank säst ganz und qar in weltliches Treiben. Aber bei all diesem Wohlleben der Fürsten und Herren seufzte der Bauernstand, vom Adel schwer gedrückt und ausgesogen. In der Zeit, wo in Deutschland die Pest auftrat (1348), entstanden Geißelgesellschaft ten (Flagellanten, Springprozessioneu rc.). In derselben Zeit wurden die Juden am meisten und schrecklichsten verfolgt; man warf ihnen vor, sie hätten die Hostien vergiftet, Kinder nmgebracht, gestohlen, Brunnen vergiftet rc.
Auch der Aberglaube nahm in der Zeit arg überhand; man glaubte an Nixen, Zwerge, Zauberer, Hexen, an den Bund mit dem Teufel rc.
Doch bereitete sich allmählig im Volke auch schon eine Sehnsucht nach einer Reformation der Kirche vor (Hussiteu).
X. Ausbreitung des deutschen Wesens. Durch die Gründung der Marken, die sich gegen Osten immer weiter ausdehnten, würde den Wenden nnb Slaveu allmählig das Gebiet wieber abgenommen, welches diese, in den Zeiten der Völkerwanberung nachdrängend, in Besitz genommen hatten.
Die wichtigsten dieser Marken waren: Mark Schleswig, Nordmark, Ostmark, Mark Lausitz, Mark Meissen, Mark Oesterreich, Steiermark, Mark Istrien, Mark Mähren.
Um die den Slaven ab,genommenen Länber zu Bevölkern, wurden von überall her Kolonisten Berufen; Besonders kamen sie aus Niederdeutschland, Holland, Flandern, Brabant.
@8 wurden neue Städte, denen Bestimmte Rechte verliehen wurden, ge-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
Extrahierte Personennamen: Lanz Till_Eulenspiegel
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Springprozessioneu Nordmark Ostmark Meissen Oesterreich Istrien Niederdeutschland Holland Flandern Brabant
48
Das Mittelalter.
59.
4. Die Burg. Siehe Bilderanhang Seite 79.
5. Das Leben in der Burg verlief fr gewhnlich einfrmig, vor allem im Winter. Die Herrin des Hauses war mit der Besorgung des Haushalts, der berwachung der zahlreichen Dienerschaft, mit Schneidern und Sticken, der Ritter mit Waffenbungen, mit der Bewirtschaftung, und Instandhaltung seines Besitzes beschftigt. Eine geschtzte Unter-Haltung bildete der Besuch eines fahrenden Ritters oder eines Wallfahrers der neue Mr brachte. Bei einer Festlichkeit in schner Jahreszeit aber ging's hoch her. Nach Frhmesse und Imbi veranstaltet ein Teil der Gste ein kleines Turnier; andere reiten mit den Damen auf die Falken-beize. Gegen Abend wird zur Hauptmahlzeit geblasen. Auf die wei-gedeckte bekrnzte Tafel werden in zinnernen und silbernen Schsseln die stark gewrzten Speisen aufgetragen; Lffel und Messer werden gebraucht, aber keine Gabeln, und Wrzwein wird aus Bechern getrunken. Snger und Gaukler drfen nicht fehlen. Nachher vergngt sich das junge Volk mit Tanzen. (Bild 19.)
6. Die geistlichen Ritterorden. Nach dem ersten Kreuzzuge wurde in Jerusalem von Italienern der Johanniterorden und von Franzosen der Orden der Tempelherren*) gestiftet, denen sich spter ( 60, 4) der Deutsche Orden anreihte. Ihre Gelbde waren: Armut, Ehelosig-keit und Gehorsam, ihre Aufgaben: die Bekmpfung der Unglubigen, die Pflege der Kranken und die Besorgung des Gottesdienstes. Die Mit-glieder wurden deshalb in Ritter, dienende Brder und Priester eingeteilt. An der Spitze jedes Ordens stand ein Hochmeister.
Die Deutschen Ritter trugen als Ordenskleid einen weien Mantel mit schwarzem Kreuze.
59. Lothar der Sachse, 1125-1138, und onrad Iii., 1138-1152.
1. Lothar der Sachse, 11251138. Nach dem Aussterben des srn-tischen Hauses erlangte Sachsen wieder fr kurze Zeit die Herrschaft im Reiche. Denn die Fürsten whlten nicht den Staufer (Stammburg Hohenstaufen im Schwbischen Jura) Herzog Friedrich von Schwaben, der als Schwestersohn Heinrichs Y. (Stammtafel!) dessen Nachfolger zu werden hoffte, sondern seinen Gegner, den Herzog Lothar von Sachsen. Gesttzt auf seine schsische Macht, wute Lothar sein kaiserliches An-sehen und seine Stellung ebenso gegen die Staufer zu behaupten wie gegen die Slawen. Gegen diese war ihm ein wertvoller Bundesgenosse Albrecht der Br von Aschersleben (Askanien), den er 1134 mit der Nordmark belehnte.
Der Bayernherzog Heinrich der Stolze aus dem Hause Wels wurde Lothars Schwiegersohn und damit der Erbe von Sachsen.
*) Ihr Ordenshaus stand an der Stelle des ehemaligen Salomonischen Tenipels.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
Extrahierte Personennamen: Lothar_der_Sachse Friedrich_von_Schwaben Friedrich Schwestersohn_Heinrichs Heinrichs Lothar_von_Sachsen Lothar Albrecht Heinrich_der_Stolze Heinrich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Düsseldorf
— 32 —
pfälzischen Länder für seine Schwägerin, die Herzoaiu von
Sv k”V1c Ansprüche des srm,Msch°?M7n born
Wibeiltanbe des Kaisers scheiterten, sielen 1689 französische Truppen m bte Jxljcmlniibe ein, und nun begann jener schreckliche Raubkrieg, in dein namentlich das Kurfürstentum, von der Psalz so schrecklick verivujtet worden i,t. Die großartige Ruine des Heidelberger Schlosses egt noch heute Zeugnis davon ab. Auch das Herzogtum Berg hatte schwer zu leiben; bte Franzosen brangen von Bonn ans nach Siea-burg vor, brandschatzten die Umgegenb und besetzten bte bamals noch zum Erzbistum Colu gehörige Festung Kaiserswerth, bis Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg diese Stadt belagerte und die tfemde 1689 zur Kapitulation zwaug.
^ Wilhelm als Kurfürst. Im Jahre 1690 starb der
^uifur't Wilhelm, und Johann Wilhelm wurde Herrscher
des Kursiirltentums von der Pfalz. Somit vollzog sich die Ver-eimgung von Jülich-Berg mit der Kurpfalz, die überein Jahrhundert be,teheu sollte. Obwohl die Länder Jülich und Bera dadurch nur Nebenlande des Kurstaates wurden, so blieb doch auch nach wiederhergestelltem Frieden 1697 Düsseldorf die Residenz des Kur für iten und der Sitz der Regierung. Die pfälzischen Lande waren eben durch den Krieg zu sehr erschöpft, um die Kosten einer prunkvollen Hofhaltung ausbringen zu können; eine solche aber hielt Johann Wilhelm zur Behauptung seiner Würde für unerläßlich. Was Pracht und Luxus betrifft, so war sein Hos ein Abbild der glänzenden Hof-Haltung Ludwigs Xiv. von Frankreich. Er steigerte den Glain leiner Residenz Düsseldorf zu einer solchen Höhe, daß das Land bald unter emer unerträglichen Schuldenlast seufzte. Trotzdem verstand es Johann Wilhelm, sich bei seinen Untertanen beliebt zu machen; gern nahm er bei Gelegenheit auch an ihren Schützenfesten teil. iie Prachtliebe kam doch in mancher Beziehung wieder dem Lande, namentlich der Stadt Düsseldorf, zugute.
Für letztere hat er überhaupt viel getan. Von der Eriveiterung der^ Festungswerke wird an anderer Stelle erzählt'. Zur Vergrößerung der Stadt ließ er die Neustadt anlegen. In derselben gedachte er nahe am Rheinufer ein riesiges Schloß nach dem Muster des Versailler aufführen zu lassen, dessen Plan noch im Historischen Museum zu Düsseldorf aufliegt. Ein großes Wandgemälde von Klein-Cheoalier im Rathaussaale stellt uns dar, wie der Oberbau-diiektor des Kurfürsten, Graf Matt Heus de Albertis, ihm den Plan erläutert. Wäre er zur Ausführung gekommen, so würde das Düsseldorfer Schloß alle anderen Bauwerke dieser Art in den Schatten gestellt haben; doch war das Kurfürstentum nicht reich genug, den Wunderbau aufzuführen. Dagegen war es Johann Wilhelm möglich,
1 Siehe Seite 59.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Wilhelm Wilhelm Johann_Wilhelm Johann Wilhelm Johann_Wilhelm Johann Wilhelm Ludwigs Johann_Wilhelm Johann Wilhelm Graf_Matt_Heus_de_Albertis Johann_Wilhelm Johann Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Bonn Siea-burg Brandenburg Pfalz Ludwigs_Xiv Frankreich Rheinufer
— 26 -
richt. Das Kloster neben seiner Hofburg verwandelte er in einen Dom, in welchem die Gebeine seiner Ahnen eine letzte Ruhestätte fanden. Die Stadt Spandau wurde in eine Festung umgeschasseu.
Der kurfürstliche Hof in Berlin bildete den Mittelpunkt für das festliche Treiben des märkischen Adels; Jagd, Kampfspiele und Tierhetzen wechselten beständig mit einander ab. Hierdurch wurden die kurfürstlichen Einnahmen bald erschöpft, und durch neue Steuern mußten die nötigen Mittel aufgebracht werden.
Unter der Regierung des Kurfürsten Joachim Ii. wurden viele Eisenhämmer, Webereien, Papiermühlen und Salzwerke errichtet. Durch diese Anlagen, durch das kostspielige Hofleben und die Baulust des Kurfürsten begannen Handel und Gewerbe zu blühen. Aber in dem Maße, wie der Wohlstand des Landes sich mehrte, steigerte sich der Aufwand und der Hang zum Vergnügen. Junker und Bürger suchten es dem Hofleben gleich zu thun; für Kleider und Gelage wurden große Summen ausgegeben, so daß strenge Gesetze gegen den übertriebenen Auswand erlassen werden mußten.
Lein Tod. Bei einer Schlittenfahrt wurde Joachim einst umgeworfen, und gleichsam ahnend rief er aus: „Hier liegt das Haus Brandenburg und thut einen großen Fall". Bald daraus erkrankte er und starb im Januar des Jahres 1571. — Zehn Tage später entschlief fein Bruder, der Markgraf Johann von' Küstritt, der von seinem Better die Neumark erhalten und Beskow und Storkow erworben hatte. Da Johann keine männlichen Erben hinterließ, fielen die wiedervereinigten Länder an Johann Georg, den Sohn Joachims Ii.
Aohann Georg. 1571—1598.
Wahlspruch: „Gerecht und milde."')
Persönliches. Johann Georg war ein sparsamer, ordnungsliebender und strenger Fürst, der die Schuldenlast zu tilgen suchte, die sein Vater hinterlassen hatte. Er richtete einen höchst einfachen Haushalt ein und säuberte den Hof von jenen Günstlingen, die seines Vaters Güte nur zu oft zu ihrem eigenen Vorteil mißbraucht hatten. Auch machte er dem lockeren Leben, welches Jahrzehnte hindurch am Hofe zu Berlin geherrscht hatte, ein Ende.
Unter Aufsicht gelehrter Männer hatte er als Prinz seine Studien gemacht und sich fleißig den Wissenschaften gewidmet. Auch im Kriegswesen wie in den Staatsgeschästen war er wohl bewandert.
Sorge für das Wohl des Landes, a. Die Bauern. Die Lage der Bauern und armen Leute suchte der Kurfürst nach Möglichkeit
J) „Juste et clementer.“
I
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief]]
Extrahierte Personennamen: Joachim_Ii Joachim Johann_von'_Küstritt Johann Johann Johann_Georg Johann Aohann_Georg Johann_Georg Johann
Extrahierte Ortsnamen: Spandau Berlin Haus_Brandenburg Storkow Joachims Berlin
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Niedersachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
:*^*y*>*y*y*y*y*y*y*>*y*y*t-*y*y 128
Als der Klingelbeutel zu hören war, legte 6er Nachbar 6es her-5ogs einen blanken Gul6en vor sich bin, um ihn als Opfer für 6ie Armen zu geben, und 6er Herzog folgte feinem Beispiel un6 legte ebenfalls einen (ßulöen neben fein Gesangbuch. Der Hamburger mochte öiejes für eine £)erausfor6erung halten, 6enn er legte nun-mehr einen zweiten Gul6en neben 6en ersten; un6 6er Herzog tat tvie6er 6asfelbe. Dieser Wettstreit ging weiter, bis ein je6er zwölf <Sul6en vor sich liegen hatte, zum großen Ergötzen 6er in 6er Nähe ^itzen6en, 6ie auf 6en Ausgang gespannt waren. Xhittlerweile kam 6er Klingelbeutel, un6 zwar zuerst zu 6em protzen, 6er mit großartiger Züiene 6as ganze Häuflein blanker <8ul6enstücke in 6en Beutel senkte. Der Herzog aber gab nur 6en einen Gul6en, 6en er ursprünglich zum Opfer bestimmt hatte; 6ie an6ern elf aber steckte er, leise lächeln6, zum großen Per6ruß feines Nach-bars wie6er in 6ie Tasche. Die Lacher aber hatte er natürlich auf feiner Seite.
Ahnenstolz und Adelsstolz waren 6em Herzog frem6 ; er verkehrte ebenso herzlich mit Bürgerlichen wie mit A6eligen, ja es schien, als wenn er 6en Verkehr mit 6em Bürgerstan6e 6em mit feinen Stan6esgenoffen vorzöge. Züenn er in Braunschtveig weilte^ besuchte er regelmäßig am Zhontag 6en Klub, in 6em sperren von 6er Hofgesellschaft, vom Zhilitär, von 6er Geistlichkeit un6 von 6er Kaufmannfchaft zusammentrafen, um über allerlei Tagesfragen un6 über Fragen 6es bürgerlichen Lebens sich zu unterhalten. Dabei zeigte 6er Herzog eine Leutseligkeit, 6ie alle herzen für ihn einnahm. Für 6ie Kunst zeigte er ebenfalls ein lebhaftes Interesse. Das Theater in Braunfchweig war 6amals noch in feinen Anfängen ; 6as alte Schauspiel- un6 Opernhaus am hagenmarkt war nichts weniger als elegant, un6 aucb 6ie 6arstellen6en Künst-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung]]
53
1740—1786 Friedrich Ii., der Große.
Geb. d. 24. Januar 1712. Bald Zwiespalt zwischen
Vater und Sohn, weil letzterer Wissenschaften und
Künste mit Verliebe betreibt, r) Harte Behandlung,
sogar Schlage. Friedrichs Vertraute seine Schwester
Wilhelm ine. Fluchtversuch auf einer Reise in
Süddeutschland, s) Die Lieutenants v. Ka t te in
Berlin und v. Kcith in Wesel Friedrichs Mitschul-
dige. Vom König in der ersten Wuth beinah ersto-
chen, dann nach Küstrin, wo vor seinen Augen
Katte hingerichtet wird (Keith war nach England ent-
kommen!. Rur durch dringende Fürbitten wurde
Friedrich gerettet. Seine Gefangenschaft in Küstrin
ist ihm in mancher Beziehung förderlich,t) endlich Ver-
söhnung bei Gelegenheit von Wilhelminens Hoch-
zeit. — Rach des Vaters Wunsch heirathet er 1732
die von ihm ungeliebte Elisabeth Christine,
halt sich größtentheils in Rh einsberg auf, wo er
einen Freundeskreis um sich versammelt und Musik u.
Wissenschaften treibt. Seine Vorliebe für französische
Schriftsteller, weshalb er später den berühmten, aber
unsittlichen Voltaire zu sich berief. Friedrich selbst
schrieb und sprach meist französisch.
Am 31. Mai 1740 folgte er seinem Vater Friedr.
Wilh. I. in der Regierung.
1740—1742 Der erste schlesische Krieg.
Kurfürst Joachim Ii. hatte 1537 mit den Herzögen
von Liegnitz, Brieg und Wohl au einen Erb-
vertrag geschlossen, der später vom Kaiser für un-
gültig erklärt worden war. Daher wurde, als zur
Zeit des großen Kurfürsten die schlesischen Her-
zöge ausstarben, ihr Land als böhmisches Lehen ein-
gezogen. Vergebens machte Friedr. Wilh. seine
Ansprüche auf Liegnitz, Brieg und Wo hlau,
r) Heimlicher Unterricht im Flotenspiel beim berühmten Quanz aus
Dresden. (Einst vom Könige überrascht. „Fritz ist ein Quer-
pfeifer und Poet!")
s) In Steinfurlh, zwischen Heidelberg und Heilbronn. (Will nach
England.)
t) Muß täglich 7 Stunden auf der Kriegs- und Domänenkammer
arbeiten.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Friedrichs Friedrichs Wilhelm Friedrichs Keith Friedrich Friedrich Wilhelminens Christine Friedrich Friedrich Joachim_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Süddeutschland Berlin Wesel_Friedrichs England Liegnitz Brieg Liegnitz Brieg Dresden Steinfurlh Heidelberg Heilbronn England
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
21
zu begründen, stiftete Friedrich die S ch w a n e n g e s e l l s ch a f t. In der Stiftungsurkunde (1443) erklärte er den Zweck der Brüderschaft dahin, „Einigkeit und friedlichen Stand in der heiligen Christenheit, vor allem in seinen eigenen Landen auszurichten und zu befördern."
Nur Männer und Frauen von altem Adel durften aufgenommen werden und verpflichteten sich, „nach ihrem Stande ehrbar zu leben, sich vor aller Missethat, Unfug und Unehre treulich zu bewahren und ihre Streitigkeiten dem Urteile der Gesellschaft zu überlasten."
Den Namen erhielt die Gesellschaft von einem sinnbildlichen Zeichen auf dem Ordensstern.
Der Orden wurde jedoch von Friedrichs Nachfolgern vernachlässigt und ging zur Zeit der Reformation ganz wieder unter.
Friedrichs Entsagung. Friedrichs letzte Jahre waren mit Fehden gegen Pommern ausgefüllt, wo nach dem Aussterben der Herzoge von Pommern-Stettin die brandenbnrgischen Fürsten Erb-ansprüche geltend machen durften, die Friedrich gegen die Herzöge von Pommern-Wolgast mit den Waffen in der Hand durchzuführen versuchte. Doch zog sich der Krieg lange fruchtlos hin, und wurde von Friedrich nicht mehr beendigt. Derselbe fühlte bei zunehmendem Alter nicht mehr die erforderliche Kraft in sich und entsagte dem Thron zu Gunsten seines Bruders Albrecht (1470). Ein Jahr 1470 darauf starb er in Franken auf der Plaffenbnrg (1471).
9 Albrecht Achilles (1470—1486) und Johann Cicero (1486-1499).
Albrecht Achilles' ritterlicher Sinn. Kurfürst Albrecht erhielt von seinen Zeitgenossen mit gutem Recht den Beinamen Achilles; er stellte vor dem Untergang des Rittertums noch einmal die ganze Fülle und Blüte ritterlicher Kraft und ritterlichen Wesens dar. Von hohem Wuchs und zugleich von großer Würde zeichnete er sich früh in ritterlichen Spielen aus und erntete dann auf dem Schlachtfelde gleichen Ruhm, bald im Kampf für seinen Kaiser, bald in den Fehden gegen Nürnberg zur Wahrung seines Fürstenrechts. Weithin erscholl der Ruf seiner glänzenden Tapferkeit.
Nach der Weise des Rittertums war er zugleich ein Freund prächtiger Hofhaltung und sein Wohnsitz in Franken, die Kadolz-burg, gab ein Bild des glänzenden Lebens aus der Blüte der
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrichs Friedrichs Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Albrecht_( Albrecht Albrecht_Achilles Albrecht Johann_Cicero Johann Albrecht_Achilles' Albrecht Albrecht Albrecht Achilles
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
35
ßen im Fall des Erlöschens der fränkischen Linie an Brandenburg fiele. Durch Überredung und reiche Geldgeschenke gelang es seinem Gesandten, am polnischen Reichstag die Sache durchzusetzen; im Jahre 1569 wurde ihm die Mitbelehnung bewilligt, was er durch große 1569 Freudenfeste in Berlin feierte.
14. Die Kurfürsten Johann Georg (1571—1597) und Joachim Friedrich (1597—1608).
Johann Georgs Strenge; Lippold. Johann Georg, Joachims Sohn, vereinigte, da Johann von Küstrin ohne Söhne starb, wiederum alle Marken. Er besaß Einsicht und guten Willen, des Landes Bestes zu fördern, doch war er von kaltem, strengem Wesen. Das lustige, verschwenderische Treiben an seines Vaters Hose war ihm zuwider gewesen, und er ließ sofort nach feinem Regierungsantritt einige der vornehmsten Räte Joachims verhaften.
Am strengsten verfuhr er gegen Lippold, den jüdischen Münzmeister und Wucherer, der sich bei dem üppigen Hosleben die größten Reichtümer gesammelt hatte. Zwar konnte ihm keine verbrecherische Handlung nachgewiesen werden, aber man erhob die vielfachsten und teilweise widersinnigsten Anklagen gegen ihn, sogar daß er den Kurfürsten durch Zaubertränke vergiftet habe. Zuletzt wurde das Bluturteil über ihn gesprochen und auf schreckenerregende Weise vollzogen. Mit ihm verfielen alle Juden von neuem dem Volkshaß und wurden aus dem Lande verwiesen.
Johann Georgs Sorge für des Landes Wohlfahrt.
Zu größerem Ruhm gereichte dem Kurfürsten seine Fürsorge für die Ordnung der Finanzverhältnisse. Er fand eine große Schuldenlast vor, die er mit Hülse der Stände, besonders des Adels, bald tilgte. Demnächst sorgte er für die Fortschritte der Gewerbthätigkeit, in welcher Beziehung die Aufnahme der in den Niederlanden verfolgten Protestanten, die sich in den Weichselniederungen, sowie in Krossen, Züllichan u. s. w. niederließen, sehr vorteilhaft war. Gegen den überhandnehmenden Aufwand unter den Bürgern erließ er auch strenge Verordnungen. Seine Bauten, besonders der Neubau der Berliner Hofburg, erregten allgemeine Bewunderung. Er starb 1598 im hohen Alter.
Joachim Friedrich (1598—1608). Der Geraer Hans-vertrag. Johann Georg hatte mit Zustimmung des Kaisers
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Georg_( Johann Joachim_Friedrich_( Friedrich Johann_Georgs Johann Lippold Johann_Georg Johann Johann_von_Küstrin Johann Lippold Johann_Georgs Johann Joachim_Friedrich_( Friedrich Johann_Georg Johann
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Berlin Joachims Joachims Niederlanden Züllichan