Die Verkehrswege der Gegenwart. 75
Die Verkehrswege der Gegenwart.
A. Die Eisenbahnen.
1. Amerika.
Die erste Stellung hinsichtlich der Entwicklung des Eisenbahnnetzes nehmen
unter allen Ländern der Erde die Vereinigten Staaten ein. Ihre Eisenbahnlänge
(1909: 387 586 km) übertrifft sogar die des Erdteils Europa (326 000 km). Frei-
lich waren in der Union die Verhältnisse dem Bahnbau in hohem Grad günstig.
Ein gewaltiger Antrieb lag schon in den riesigen Entfernungen, die stets nur mit
großem Zeitaufwand zurückzulegen waren. Auf dem weiten Raum zwischen den
Älleghanies und dem Felsengebirge lud die Einförmigkeit der Bodengestaltung
zum Bahnbau geradezu ein. Hierzu kam der Reichtum des Landes an Holz und
Steinen, Kohlen und Eisen. Auch seitens des Staates wurde der Bahnbau in hohem
Grad begünstigt, indem bei Erteilung von Konzessionen stets der Grundsatz der
größtmöglichen Freiheit in der Wahl der Linie, in der Ausführung und im Betrieb
von Bahnen festgehalten ward. Neben allen diesen Momenten sind endlich nicht zu
übersehen der starke Unternehmungsgeist, der kaufmännische Sinn und die technische
Geschicklichkeit des Nordamerikaners. Weitaus die größte Bedeutung unter den
Bahnen Nordamerikas haben die sog. Pazifikbahnen, d. h. jene Bahnen, welche,
quer durch Amerika ziehend, den Atlantischen Ozean mit dem Stillen (Pazifischen)
Ozean verbindend) Sie sind (vgl. das Kärtchen Iii, 10):
a) In Nordamerika:
1. die Kanadische Pazifikbahn, die einzige auf britischem Gebiet ver-
laufende Linie, von Halifax nach Vancouver; eine zweite Bahn soll von Moncton
unweit der Fundy-Bay über Quebec und den Dellowheadpaß nach Prince Rupert
am Stillen Ozean führen;
2. die Nordpazifikbahn von New Dork über Chicago nach Astoria;
3. die Union- und Zentralpazifikbahn von New Dork nach San Fran-
cisco (über Chicago);
4. die Atlantic-Pazifikbahn von New Dork über St. Louis nach San
Francisco;
5. die Südpazifikbahn von New Orleans nach San Francisco.
Querbahnen vom Atlantischen zum Stillen Ozean bestehen außerdem in
Mexiko (über den Isthmus von Tehuantepec) und in Guatemala.
b) In Südamerika:
Hier erfreuen sich eines ausgedehnten Bahnnetzes vorerst nur Chile und Argen-
tinien sowie das s. Brasilien. Zu den bedeutendsten mittel- und südamerikanischen
Bahnen zählen die Panamabahn, welche über die Landenge von Panama führt,
und die transandinische Bahn von Buenos Aires nach Valparaiso.
i) Die Bezeichnung „pazifisch" führen eigentlich nur die westlichen Strecken, die das östliche
Bahnnetz an das westliche Weltmeer geknüpft haben.
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Extrahierte Personennamen: Rupert Louis
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Europa Nordamerikas Amerika Atlantischen_Ozean Nordamerika Kanadische_Pazifikbahn Halifax Vancouver Quebec Chicago San_Fran- Chicago San_Francisco Mexiko Guatemala Südamerika Chile Brasilien Panama Valparaiso
208
C. Länderkunde.
2. Die Andenstaaten. (Pazifische Staaten.)
§ 321. Die südamerikanischen Republiken im W sind alle aus spanischem
Besitz entstanden, können aber wegen der steten inneren Unruhen nicht zu
rechtem Aufschwung gelangen; dazu kommen noch die häufigen und furcht-
baren Erdbeben. Die Bewohner haben für die Hebung dieser Länder wenig
getan; die Republiken sind deshalb ein wichtiges Absatzgebiet europäischer
Fabrikate.
a) Chile [tschtle] ist ein ausgeprägter Küstenstaat; von allen Kreolenstaaten1
hat es sich am meisten von Revolutionen freigehalten. Die weiße Rasse
herrscht hier vor; der Wohlstand ist durch Salpeterausfuhr und Kupfer-
bergbau, durch Weizen- und Südfruchtkultur fowie durch rege Industrie
allgemeiner als anderswo. Die Deutschen sind als Kaufleute und Industrielle
zahlreich vertreten. Santiago (335), benannt nach dem heiligen Jakobus,
ist die größte Stadt in den Andenstaaten. Valparaiso [walparmßoj
(= Paradiesestal, 160) ist der Haupthafen, der mit Hamburg in regelmäßiger
Verbindung steht.
b) Bolivia ist ein Binnenland; sein Berkehr ist durch die Flüsse nach
0 gerichtet. Die Silberminen von Potosi waren einst weltbekannt. Noch
jetzt wird viel Silber ausgeführt. La Paz [pdß] ist die bedeutendste Handels-
stadt des Landes.
c) Peru umfaßt das Gebiet des oberen Amazonenstroms und erstreckt
sich nach 0 bis zum 70. Grade an diesem Fluß entlang. Es ist die Heimat
des Chinarindenbaums; einst war es der Staat der Jnkas ssonnenkinder).
Nach Deutschland werden Guano und Salpeter ausgeführt. Die Hauptstadt
Lima, durch die Spanier im 16. Jahrhundert angelegt, ist durch eine Eisen-
bahn mit dem Hafen Callao [faljtio] verbunden.
d) Ecuador ist nach seiner Lage auf dem Äquator benannt. Es ist
etwas kleiner als Preußen, hat aber nicht fo viel Einwohner wie Berlin.
Seine Hauptstadt Quito [ftto] liegt auf einer ewig grünen Hochfläche mit
stets gleichem Klima. Die Ausfuhr von Kakao ist sehr bedeutend.
6) Colömbia, von doppelter Größe des Deutschen Reiches, umschließt
das Gebiet des auf 640 schiffbaren Magdalenenstromes. Die Haupt-
stadt Bogota ist aus einer Absiedlung der Indianer entstanden.
Aufgaben. 1. Den wievielten Teil der Küste nimmt Chile ein? 2. Welcher
Staat berührt zwei Ozeane?
3. Die Landschaften des Ostens. (Atlantische Staaten.)
§ 322. Allgemeines. Im 0 liegen die weiten Tiefebenen mit ihren
Riesenströmen, die diese Teile Südamerikas als eine Einheit zusammenfassen.
Der größte Teil hat tropisches Klima, das erst im Berglande Südbrasiliens
dem Europäer zuträglich ist; die Niederschläge sind außerordentlich reichlich.
Nach S folgt subtropisches, dann gemäßigtes Klima, der äußerste S ist kühl
und feucht.
i Kreolen sind die Nachkommen der spanischen Eroberer.
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Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde Potosi
Extrahierte Ortsnamen: Chile Valparaiso Hamburg Peru Deutschland Lima Callao Ecuador Berlin Quito Bogota Chile Atlantische_Staaten
80
Die fremden Erdteile. Amerika.
b) Staaten. Das ganze Gebiet umschließt die Freistaaten Brasilien,
Argentinien, Paraguay und Uruguay, die Kolonien von Guayana
und einen Teil von Venezuela.
1. Brasilien umfaßt die Selvas und das Brasilische Bergland. Fast
nur die Küstenstreifen sind seßhaft bewohnt von Negern, Indianern
und Mischlingen; nur J/4 des Volkes besteht aus Weißen, meist portu-
giesisch sprechenden Katholiken. Im Innern Indianer.
Die reichen Naturschätze Brasiliens werden noch nicht ausreichend ver-
wertet. Doch schon jetzt ist Brasilien das erste Kaffeeland und das
erste Kautschukland der Erde, so daß das Land mehr Kaffee und
Kautschuk liefert, als alle andern Länder zusammengenommen. Außerdem führt
Brasilien noch Kakao und Häute aus.
Das Land ist seit längerer Zeit das Ziel deutscher Auswanderer.
In den Südstaaten leben mehr als 400 Tsd. Deutsche, deren Siedlungen
gut gedeihen.
Der deutsch-brasilische Handel ist gleich 1/7 des gesamten brasilischen Außen-
Handels. Das Reich steht an 3. Stelle (3/5* Kaffee, 1/6 Kautschuk, 1/9 Rindshäute).
Orio de Janeiro (riu d'fchanern), d. i. Januarfluß; die Entdecker
hielten den engen Eingang zu der wundervollen Bai, an der die Stadt liegt,
für einen Fluß — am 1. Jan. 1501. — Rio ist der 1. Seehandelsplatz.
S a n t o s ist durch die Kaffeeausfuhr eine bedeutende Handelsstadt geworden,
Para durch Kautschukausfuhr. Seehandel treiben außerdem »Bahia
(ba-ka) und Apernambüco.
2. Die 3 südlichen Republiken Paraguy, Uruguay (urugwa-i) und
Argentinien sind sehr reich an Viehherden und führen.wolle, Häute,
Fleisch, Fleischextrakt, gefrorenes Fleisch und andere tierische
Erzeugnisse aus. Die Argentina ist eine Kornkammer der Erde, besonders
Weizen wird ausgeführt.
Argentinien und Uruguay werden viel von italienischen Auswanderern
aufgesucht, 1ji der gesamten Bevölkerung Argentiniens sind eingewanderte
Fremde.
Die Hst. von Argentinien ist O Buenos Aires (a-'ires) = gute
Lüfte, so genannt wegen des heiteren Himmels. Es ist die größte Stadt
Südamerikas und ihr Welthafen. In Argentina etwa 60 Tsd. Deutsche.
Der deutsch-argentinische Handel ist gleich '/g des argent. Außen-
handels. Deutschland steht an 2. Stelle (Wolle und Weizen 1ig)-
Paraguay ist durch Kriege sehr heruntergekommen.
In Uruguay ist die Hst. Montevideo. Aus Fray-Bentos (srai-
wentos) stammt Liebigs Fleischsaft.
3. Das koloniale Guayana (gwajana) nimmt den 0. des Berg-
landes von Guayana und den davorliegenden heißfeuchten Küstensaum ein;
an der Küste ist es sehr ungesund, obgleich von ergiebiger Fruchtbarkeit.
Hier haben Franzosen, Niederländer und Engländer Besitzungen.
Das französische Gebiet mit Cayenne (kajänn) ist eine Strafkolonie mit
besonders mörderischem Klima; sie und der niederländische Besitz sind
zurückgegangen; dagegen blüht Britisch Guayana.
*) S/5 Kaffee heißt: 3/& des Wertes der von Brasilien nach Deutschland
gehenden Aussuhr ist Kaffee.
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Extrahierte Personennamen: Orio_de_Janeiro Jan Seehandelsplatz Liebigs
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Brasilien Argentinien Paraguay Uruguay Guayana Venezuela Brasiliens Uruguay Argentinien Argentinien Uruguay Argentiniens Argentinien Buenos_Aires Argentina Deutschland Paraguay Uruguay Montevideo Guayana Guayana Niederländer Guayana Brasilien Deutschland
212 Abschluß
b) In Südamerika haben nur C h i l e, Argentinien und
Südbrasilien ein größeres Eisenbahnnetz. Argentinien und Chile
haben gemeinsam das Werk einer südlichen Pacisicbahn vollendet.
Die Bahn führt von Buenos Aires 'über Cordoba, Santiago
nach Valparaiso. — Das gesamte tropische Biuuenland Südamerikas
ist ohne Eisenbahnen.
3. In Afrika haben die Franzosen Algier und Tunis durch
Schienenwege erschlossen. Die Engländer haben Südafrika mit einem
bedeutenden Bahuuetz durchzogen und bauen jetzt an einer Nordlinie, die
bereits im s. Betschuaueulande fertig gestellt ist. Das dritte Eisenbahngebiet
ist das ägyptische, von dem die Linie Alexandria-Sues von besonderer
Bedeutung ist. Nach 8. zu reicht eine Strecke bereits bis Khartnm. — Im
N. Afrikas besteht seit langer Zeit ein ausgedehnter Karawanen-
verkehr.
In iv.=6. Richtung durchziehen Nordafrika eine nördliche und südliche
Pilgerkarawanenstraß e. Jene geht von Fes aus, läßt Algier und
Tunis lings liegen und führt über Tripolis und Ägypten nach Mekka. Die
südliche führt von Senegambien über Timbuktu weiter am Tfa dsee
vorüber durch Wadai und Dar For und dann nilabwärts. Die Knoten
punkte dieser alten Straßen sind durch nordsüdliche Wege, die die Sahara
durchkreuzen, miteinander verbunden. Der wichtigste Knotenpunkt im N. ist
Tripolis, irrt S. Timbuktu mit Kuka.
4. In Australien. In Südost- und Südaustralien sind
die wichtigsten Städte durch Bahnlinien verbunden und das Eisenbahnnetz
dehnt sich immer mehr nach dem Binnenlande aus. Der Bau einer
Überlandbahn von Adelaide nach Port Darwin an der Nordküste
entlang der Linie des Überlandtelegraphen ist in Angriff genommen. Ein
ziemlich engmaschiges Bahnnetz weist bereits Neuseeland auf.
Druck von A. Klippel in Etsleben.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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C. Südamerika.
231
5. Die La Pläta-Länder tragen ihren Namen von der La Plata genannten,
300 km langen, 50 bis 300 km breiten Mündung eines Stromsystems, das aus
Strömen des Brasilischen Berglandes, Paranä mit Paraguay und Uruguay,
und der Kordilleren zusammengesetzt ist. Es entspricht dem Mississippi an Strom-
gebiet und Wasserfülle. Der Hauptstrom, der Paranä, ist (das Mündnugsästuar
eingerechnet) fast 4000 km lang und bis Rosärio für große Seedampfer befahrbar.
Den Hauptteil bilden die Ebenen im Gebiete des Paranä, die im N Gran
ßhaco1 [tfchäfo] und im S Pampa heißen. Dieses Tiefland nimmt ein Sechstel der
Bodenfläche Südamerikas ein. Einst war es ein Meerbusen; dieser ist durch den Rückzug
des Meeres trockengelegt und mit Flußschlamm und Lößanwehungen erfüllt worden.
Wo daher die Befeuchtung genügt, ist das Land von außerordentlicher Fruchtbarkeit.
Der von Sommerregen benetzte tropische N ist Weideland und Wald. Die Mitte
hat subtropisches Klima. Infolge der laugen Trockenzeit, in der das Gras fchnell
abstirbt, tritt Waldwuchs nur vereinzelt anf. Gleich nach Beginn der Regenzeit, im
Februar, schießt mannshohes Gras in Büscheln, zwischen denen nackter Boden frei-
bleibt, in die Höhe. Durch künstliche Bewäfferung wurden große Teile der Gras-
steppe in Ackerland mit ertragreichem Weizenboden verwandelt. Ode und ertraglos
sind die weiten, zum Teil salzigen Sumpfgebiete. Die Quebrachowälder des Chaco-
Gebietes liefern den bekannten, für die Ausfuhr nach Deutschland wichtigen Gerbstoff.
Der klimatisch gemäßigte 8 ist eiuackerbaulaud ersten Ranges, ernährt aber zu-
gleich wie diemitte des Landes unzählige Herden von Schafen, Pferden und Rindern.
Staatlich gehört die Pampa im N zu Paraguay, einem Binnenstaate
zwischen Paraguay und Paranä. Tie Hauptstadt Asnncion sassunßiön^ (70) führt
in großen Mengen Mate-(Paragnäy-)Tee aus, d.s.die getrockneten Blätter einer am
mittleren Paraguay wachsenden Jlexart.
Jenseits des Uruguäy-Flnsses beginnt das hügelige Gebiet der durch Viehzucht
und Ausfuhr von Häuten, Fleisch und Fleischextrakt bekannten Republik Uruguay.
Montevideo (300), d. i. Schauberg, ist ein guter Hafen am La Pläta, in dem neben
der britischen die deutsche Flagge am stärksten vertreten ist.
Den Hauptteil der Pampa nimmt die schnell aufblühende Republik Argen-
tinien ein, der erste Handelsstaat Südamerikas (Getreide, namentlich Weizen
und Leinsaat, Vieh und Erzeugnisse der Viehzucht), das erste Weizen- und neben
Australien das bedeutendste Wollerzengnngsland der Erde. Buenos Äires
(1350), d. i. gute Lüfte, ist die größte Stadt Südamerikas, der Haupthafen des
Landes; es steht in lebhafter Dampferverbindung mit Hamburg, Liverpool, Bordeaux,
Bremen und Antwerpen und ist der Ausgangspunkt des beträchtlich entwickelten
Eisenbahnsystems (Transandinische Bahn nach Valparaiso; vgl. § 163).
Den südlichen Teil Argentiniens, Patagonien, nimmt ein niedriges Hoch-
land ein, das sich in Stufen nach 0 neigt und im 8 in steilen Klippen zum Meere
abfällt. Der Boden bildet meist eine traurige Geröllwüste, öde und kahl; wo aber
die Niederschläge reichlicher sind, zeigen sich Bnschwald, Parklandschaften und gute
Wiesen. Im N findet ein allmählicher Übergang in die Pampa statt. Das Land
wird von Indianern bewohnt, die meist Schafe züchten. Im 8 zeigen die Feuer-
laud-Juselu, die von dem Festlande durch die stürmische Magellau-Straße ge-
treunt sind, denselben landschaftlichen Charakter wie Patagonien. Das rauhe und
naßkalte Klima veranlaßte die Bewohner, auf ihren Jagd- und Wanderzügen Holz-
brände mitzuführen. Daher erhielt das Land von seinen spanischen Entdeckern den
seltsamen Namen.
' D. i. großes Treibjagdfeld.
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226
B. Länderkunde. — Iv. Amerika.
eine wichtige Rolle als Ackerbaukolonisten, Kaufleute, Industrielle; sie ragen auch
durch ihre Geistesbildung hervor. Santiago (350) ist die vornehme, schöne Haupt-
stadt, die größte Stadt im westlichen Südamerika. V alp araifo iswalparaißo 1 (170),
der Hauptindustrie- und Handelsplatz des Landes, wird regelmäßig von Hamburger
Dampfern aufgesucht. Jquique [iftfe] (40) ist der größte Salpeterausfuhrhafen.
2. Bolivia ist vom Meere abgeschlossen, dagegen durch die Zuflüsse des Ama-
zouenstromes und des Paranä nacho dem Verkehr geöffnet. Edelerze (Silber, Zinn),
Kautschuk und Chinarinde bilden die Reichtümer des Landes. Die Viehzucht steht fast
ausschließlich im Dienste des Bergbaus, dem sie Last- und Zugtiere (Lamas, Esel,
Maultiere) liefert. La Paz paß] (80), mit Sucre (20) als Hauptstadt wechselnd,
der Hauptmarkt Bolivias, liegt hoch im Bergbaugebiet. Potösi (25), früher durch
seine Silbergewinnung wichtig, treibt heute starken Bergbau aus Zinn.
3. Peru besitzt auch Gebiete am Mittellauf des Maranon. Dieses ehemalige
Reich der Inka wurde aus einem Bergbaustaat neuerdings ein vorwiegend Zucker,
Baumwolle und Kaffee erzeugendes Land. Ins Deutsche Reich führt es Hauptfach-
lich Gnano und Salpeter aus den regenarmen, Kakao, Chinarinde und Koka aus
den regenreichen Gebieten aus. Lima (140) ist die mit prachtvollen Bauwerken
ausgestattete Hauptstadt in regenarmer Gegend. (Eisenbahn nach Calläo s. § 163.)
Ihr Seehasen Calläo (35) steht in regelmäßiger Dampserverbindnng mit Deutsch-
land (§ 363). Eine großartige Gebirgsbahn verbindet über Arequipa den Titicäca-
See mit der Küste.
4. Ecuador, das Land des Äquators mit der immergrünen, von elf Schnee-
bergen umgrenzten Hochebene von Quito [ftto], 2800 m, die durch ihr mildes,
regenreiches Klima bekannt ist, liefert außer Kakao (60° 0 des gesamten Ausfuhr-
wertes; vgl. oben) wie auch Colömbia große Mengen und die besten der sog. „Panama-
hüte". Quito (80)2 steht durch Guayaquil ^gwajakil] (50) in Verkehr besonders
mit Frankreich, der Union und Deutschland (Hamburg, § 363).
5. Colömbia, ein Kaffee- und Tabakland, von zwei Ozeanen bespült, wird vom
schiffbaren Magdalenenstrom zwischen der mittleren und östlichen Kordillere
durchzogen. Bogota (120), fast 3000 m über dem Meere gelegen, ist eine der
schönsten Städte Südamerikas, reich an Kirchen und Palästen.
2. Das ungefaltete Land des Ostens.
§ 165. a) Flußwelt und Klima. Es besteht aus sehr verschiedenen Teilen, die
indes dadurch zu einer natürlichen Einheit zusammengefaßt werden, daß
ihre gewaltig entwickelten Stromfysteme einander sehr nahe kommen und sämtlich
dem Atlantischen Ozean angehören.
Der größte Teil des 0 liegt im Bereich der Tropenzone. Das
ganze Jahr hindurch herrscht eine fast gleichmäßige und schwüle Hitze; sie
wirkt auf den eingewanderten Europäer erschlaffend. Die herrschenden Passat-
winde bringen viel Feuchtigkeit vom Meere her und schütten diese besonders
an den Küstengebirgen und an der Ostseite der Anden, aber auch über den
weiten Niederungen in reichlichem Maße aus (200 cm und mehr jährlich).
1 D. i. Tal des Paradieses.
2 In welcher Richtung fällt hier der Schatten am 21. März und 23. September mittags?
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168
Die großen Verkehrs- und Handelswege.
Mississippi-Dampfschiffahrt ist der Verkehr der Reisenden dnrch die Bahnen
entzogen. — Der N.-O. der Union besitzt einige bedeutende Kanäle:
1. Den Ohio-K., der den Ohio mit dem Ozean verbindet;
2. den Erie-K., vom Hudson nach dem Erie-See;
3. den Champlain-K., vom Hudson nach dem St. Lorenz;
4. den Welland-K.. der die Niagara - Fälle umgeht und Chicago, wo
außerdem 41 Bahnen münden, Seeschiffen zugänglich macht.
Süd-Amerika findet für den Mangel an Straßen im N. und S. einen
Ersatz in seinen großen Strömen, dem La Pläta-Netze, dem Amazonen-
ströme, dem Orinöco und dem Magdalenenstrome, während die brasilischen
Küstenflüsse wenig schiffbar sind. Der Amazonenstrom, dessen Nebenflüsse
gleichfalls weit hinauf Schiffe tragen, wird bis an das Pongo (Thor) de Man-
feriche smanferitschej, am Fuße der Anden, von großen Dampfern befahren, die
wegen der schwimmenden Baumstämme durch ein starkes Schaufelrad am Hinter-
teile getrieben werden. — Auch hier strebt der Bahnban dem w.o. Gange des
Weltverkehrs die Wege zu öffnen und die so sehr unwegsamen Anden zu über-
winden. Jedoch ist erst eine Pacisie-Bahu vorhanden, die Linie, die von
Buenos-Aires über Mendoza [sa] nach Valparaiso führt und die Anden in
2900 m Hohe durchtunnelt. — Von den peruanischen Bahnen führen 3 anf
die Höhe der Anden, darunter eine auf die Hochfläche des Titicäca-Sees, eine
4. in Montblanc-Höhe von Callao-Lima ans über das Gebirge hinüber. Sie
sind aber bis jetzt nur technisch merkwürdig und können erst Verkehrsbedeutung
erlaugen, wenn sie einen schiffbaren Nebenfluß des Amazonenstroms oder die
Silberfelder von Bolivien erreichen. — Am dichtesten ist mit europäischem Gelde
das argentinische Bahnnetz ausgebaut.
e) Afrika
besitzt wirklich gute Wasserstraßen außer in den großen Seeen nur im Unterlaufe
des Nils, im Klaren Flusse, im unteren Nigir mit dem Beiute und im
Mittellaufe des Kongos mit seinen Nebenflüssen oberhalb des Stanley-Pools.
Die Fälle zwischen diesem und der Küste zu umgehen, baut der Kongo-Staat
jetzt eine Eisenbahn. Bei solchem Mangel an Wasserstraßen blüht um so mehr
das Karawancnwcsen auf Pfaden, die durch Jahrzehnte, oft Jahrhunderte langen
Gebrauch von Menschen und Lasttieren durch Wüsten, Grasfluren und Urwald
ausgetreten siud. Im N. ist das Kamel (4—5 km in der Stande) das Last-
und Reittier, der n. Teil von S.-Afrika ist nur Trägerkarawanen zugänglich,
im f. herrscht der Ochsenwagen und anch wohl der Reitochse vor. In S.-Asrika
streben die Verkehrswege von der Mitte nach den beiden Ozeanen, vom Sudan
aus strahlenförmig nach allen Richtungen, auch dnrch die Sahara hindurch. Um
den reichen Sudan zu erreichen, schwärmt man in Frankreich von einer trans-
saharischen Bahn, die von Algerien etwa nach Timbuktü führen und sich
dann nach dem Tfäd-See und nach Senegambien verzweigen soll. Bis jetzt
aber uagen die Eisenbahnen, die im ganzen Erdteile nur lu der dentschen messen,
gewissermaßen nur am Saume der starren Festlandsmasse. Fast '712 der ge-
samten Bahnen fallen auf Algerieu, 7u aus Ägypten, darunter die wichtige
Linie Alexandrien-Snes, reichlich 4/i2 anf das Kapland und die beiden nieder-
ländischen Republiken. In Deutsch-Ost-Afrika führt eiue Eisenbahn von Tanga
in das Innere des Landes.
Von Marokko führt über Ägypten die Karawanenstraße der maghrebi-
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Extrahierte Personennamen: Lorenz Mendoza
Extrahierte Ortsnamen: Ohio Chicago Süd-Amerika La_Pläta-Netze Buenos-Aires Valparaiso Callao-Lima Bolivien Afrika Kongos Frankreich Algerien Deutsch-Ost-Afrika Marokko
163
Lndern, namentlich im sdlichen Europa, die innere Ruhe durch Aufstnde und heftige Parteikmpfe gestrt.
1. Stjtell wurde vielfach (namentlich in Neapel und im Knigreiche Sardinien) durch Aufstnde erschttert, welche von dem geheimen Bunde der Carbonari (Khler) ausgingen und Einfhrung freier Verfassungen, sowie Vereinigung des ganzen Italiens zu einem Staate zum Ziele hatten. Infolge des Einschreitens der Gromchte wurden diese Bewegungen (1821) durch sterreichische Heere unterdrckt.
2. Spanien, geriet unter Ferdinand Vii., der die Inquisition und Folter wiederherstellte,Tin innere Wirren, so da die Gromchte einschritten und durch eine ins Land einrckende franzsische Armee die unumschrnkte Knigs-gewalt befestigten.
Nach Ferdinands Tode (1833) folgte seine Tochter Isabels; sie wurde (1868) durch einen Aufstand aus dem Lande vertrieben.
Die spanischen Kolonieen in Amerika^eļoben sich gegen die spanische Herrschaft, als ihnen von Spanien gleiche Rechte mit dem Mutterlande ver-weigert wurden; in wechselvollen, langwierigen Kmpfen errangen sie ihre Unabhngigkeit. So entstanden die Republiken: Columbia (Neu-Granada, Venezuela und Emador^^Rio de la Plata(argenti-nische Republik), Uruguay, Peru,Bolivia, Paraguay;
ebenso in Nordamerika: Mexiko. Den Spaniern verblieben von allen ihren amerikanischen Besitzungen nur die Inseln Kuba und Portoriko.
3. Portugal. Der von Napoleon vertriebene König Joh ann Vi. kehrte erst 1821 aus Brasilien nach Portugal zurck. Darauf machte Brasilien sich unabhngig, und wurde ein eigenes Kaiserreich (unter Johanns ltestem Sohne Peter I.).
Nachdem Brasilien am lngsten unter den unabhngigen amerikanischen Staaten die monarchische Verfassung bewahrt hatte, wurde endlich (1890) auch hier die Monarchie gestrzt, der Kaiser (Peter Ii.) vertrieben, und die Republik eingefhrt.
101. (161.) S 101
Der Freiheitskampf der Griechen und der russisch-trkische Krieg.
1. Der Freiheitskampf der Griechen 18211829. Um Griechenland von dem Joche der trkischen Herrschaft zu befreien, veranlate Alexand er Y pfi-l an ti einen Aufstand zu Jassy in der Moldau (1821). Dieser wurde zwar, da der erwartete Beistand Rulands ausblieb, von der bermacht der Trken unter-drckt; allein nun erhob sich das ganze griechische Volk, und seine Vertreter sprachen (1. Januar 1822) Griechenlands Unabhngigkeit aus. Zahlreiche Griechenfreunde (Philhellenen, unter ihnen der englische Dichter Lord Byron) eilten aus den anderen Lndern Europas herbei, den Griechen beizu-stehen, diezulande wie zu Wasser heldenmtig gegen die Trken kmpften. Doch eroberte Ibrahim, der Sohn des Paschas Mehemed Ali von gypten, -fr A/ dte Pforte Morea wieder und nahm das ruhmvoll verteidigte Misso lunghi ein (1826). Schon war die Freiheit der in viele Parteien gespaltenen Griechen dem Untergange nahe, als England, Frankreich und Rußland sich fr Griechenlands Rettung verbanden. Ihre vereinigte Flotte unter dem eng-
11*
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Extrahierte Personennamen: Stjtell Ferdinand_Vii Ferdinand Ferdinands Napoleon Johanns Johanns Peter_I. Peter_Ii Ibrahim
Extrahierte Ortsnamen: Europa Neapel Sardinien Italiens Spanien Ferdinands Spanien Columbia Venezuela Plata(argenti-nische_Republik Uruguay Peru Paraguay Nordamerika Mexiko Kuba Portugal Brasilien Portugal Brasilien Moldau Griechenlands Europas England Frankreich Griechenlands
Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland.
baren Prairieerde. Für den Pflanzenbau sind somit recht günstige
Verhältnisse gegeben. Vor allem für den Getreidebau ist das süd-
liche Südamerika hervorragend geeignet, und Argentinien ist schon
jetzt eines der wichtigsten Getreideländer der Erde. Große Flächen
dieses Staates sind mit Weizen, ferner mit Mais, Flachs und Luzern-
klee bestellt, und Obst und Wein gedeihen gut. Die Wald gebiete
Paraguays liefern den Paraguaytee (Mate oder Aerba), der in
Südamerika den chinesischen Tee ersetzt. In dem mittleren Abschnitte
des großen Längstales von Chile werden die Winterregen zu einem
ausgedehnten Anbau von Weizen, der wegen seiner hervorragenden Güte
eine gesuchte Ware ist und viel ausgeführt wird, benutzt. Desgleichen
werden Obst- und Weinbau eifrig betrieben. Chile, insbesondere die
Insel Chilos gilt serner als die Heimat der Kartoffel.
d) Die Viehzucht. Fast noch wichtiger als der Pflanzenbau ist
im südlichen Südamerika die Viehzucht. Die weiten Grasfluren des
Gran Chaco und der Pampas luden zu ihrem Betriebe ein. Sie
sind jetzt der Tummelplatz großer Viehherden, und große Schlachthäuser
sind für die Ausfuhr tätig, so iu Fray Bentos zur Herstellung von
Fleischextrakt. Die beiden viehreichsten Staaten sind Argentinien
und Uruguay. Argentinien vermag jährlich für etwa 250 Mill. Mark
Erzeugnisfeder Viehzucht auszuführen, und Uruguay schlachtet 700—800000
Rindvieh für die Ausfuhr. Auch der Staat Rio Grande do Sul
von Brasilien ist reich an Vieh.
c) Der Bergbau. Der Mineralreichtum wird noch wenig aus-
gebeutet. Argentinien ist reich an Silber, Südbrasilien an Kohlen,
und Chile besitzt reiche Kupferlager und in den nördlichen Gebieten,
die früher zu Peru gehörten, große Salpeterlager, die aber gleich den
Guanolagern Perus bald ausgebeutet fein werden.
d) Die Gewerbtätigkeit. Die Industrie befindet sich wie im
übrigen Südamerika noch in den Anfängen der Entwicklung; am
weitesten ist sie in Argentinien und Chile fortgeschritten.
§ 45. e) Die Beteiligung am Welthandel. Für die Teilnahme am
Welthandelsverkehr sind die La Plata-Staaten von der Natur
mit einem großartigen Verkehrsnetze ausgestattet worden. Der breite
Mündungstrichter des Rio de la Plata ist den größten Seeschiffen
zugänglich, und Parana und Paraguay sind bis weit hinauf schiffbar,
wenn auch Saudbänke die Schiffahrt gefährden. Im Ausbau des Eisen-
bahnnetzes ist Argentinien am weitesten vorgeschritten. Für eine
tr an sandinische Bahn von Buenos-Aires über die Anden nach
Valparaiso wurde in jüngster Zeit der Durchstich beendet. Die bedeutendsten
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88 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschlaud.
d) Die Viehzucht. Für die Viehzucht sind die Llanos ein
sehr geeignetes Gebiet. Sie wird dort seit dem 16. Jahrhundert
betrieben, so daß jetzt große Herden von halb oder ganz verwilderten
Rindern, Pferden und Maultieren die weiten Grasfluren beleben. Die
Viehzüchter heißen Llaneros. Sie sind ein kräftiges und furchtloses
Reitervolk und führen zu 10—12 die Aufsicht über vieltausendköpfige
Herden. Auch die weiten Hochflächen Brasiliens würden sich für den
Betrieb der Viehzucht in großem Maßstabe eignen.
c) Der Bergbau. An mineralischen Schätzen ist fast in allen
Gebieten ein großer Reichtum vorhanden. Besonders im Westen, im
Hochgebirge der Cordillern oder Anden, hat der Bergban, mehr als
Pflanzenbau und Viehzucht, die Grundlagen des wirtschaftlichen
Lebens gebildet. In den Ländern Peru und Bolivia sind die Kordilleren
sehr reich an edlen Metallen, besonders an Silber. In Peru sind
über 2500 Fundstellen von Silber und fast 500 von Gold bekannt.
Die reichsten Silberminen sind die von Cerro de Pasco, und die
jährliche Silberausfuhr wird auf 16 Millionen Mark geschätzt. Bolivia
foll von 1545—1875 für fast 7 Milliarden Mark Silber und fast
1 Milliarde Mark Gold geliefert haben. Die Bergbaustadt Potosi
zählte in ihrer Glanzzeit im 17. Jahrhundert, als die Silber- und
Goldminen der Umgegend noch sehr ertragreich waren, gegen 160000 E.
(jetzt nur noch 12000 E.). Noch andere wertvolle Schätze des Bodens
sind vorhanden. Die Guanolager au der Küste vou Peru, deren
Ausbeutung großen Gewinn abgeworfen hat, sind zwar fast ganz
erschöpft. Aber die ungeheueren Asphalt- und Petroleumlager im
nördlichen Küstengebiete dieses Landes werden noch wenig ausgenutzt.
ä) Die Gewerbtätigkeit. Die Entwicklung der Industrie befindet
sich in allen Ländern in den ersten Anfängen.
§ 43. e) Die Beteiligung am Welthandel. Obfchon die Küste wenig
gegliedert ist, konnte doch der Handelsverkehr bis weit ins Innere
vordringen, weil ein großartiges Netz von schiffbaren Strömen
vorhanden ist. Das Stromnetz des Amazonenstromes allein soll
Schiffahrtsstrecken von zusammen etwa 40000 km Länge umfassen.
Doch auch Orinoko und Magdaleueuström könnten wichtige Schiffahrts-
straßen bildeu. Zum Aufleben des Handels und Verkehrs fehlt es aber
an eiuer genügenden Zahl von Bewohnern und infolgedessen auch an
wirtschaftlicher Tätigkeit. Namentlich das Gebiet des Amazonen-
stroms mit seinen riesigen Urwäldern ist noch fast unberührt vom
Schaffen des Menschen. Noch braust und stürmt dieser mächtigste
Strom der Erde ungefesselt dahin, noch düngt er mit seinem fruchtbaren
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