Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 112

1912 - Breslau : Hirt
112 C. Länderkunde, 3. Die Marsch. § 169. Die Südküste der Nordsee ist oft in einer Breite von über 20 km von dem fetten Bodengürtel der Marsch umzogen, deren Abzwei- gnngen die Flüsse so weit begleiten, als in ihnen die Flut hinaufsteigt. Die Marsch entstand durch Überschwemmungen in der Vorzeit, als infolge einer Bodensenkung das Küstengebiet bei jeder Flut mit einem fetten Schlamme, dem „Schlick", bedeckt wurde. Die Marsch ist außerordentlich fruchtbar, sie trägt die herrlichsten Getreidefelder und üppige Weideu. Der Bodeu ist völlig horizontal, steinlos, ohne Wald und ohue trinkbares Quell- wasser. Als Trinkwasser dient das Regenwasser, das in Zisternen gesammelt 74. Eingedeichte Nordseemarsch. wird. Die Marsch wird gegen die See geschützt durch den Deich, einen hohen, nach der Seeseite allmählich abfallenden Erdwall, der mit Gras bewachsen und an seinem Fuß oft mit Steinquadern eingefaßt ist. Dnrch- lässe (Sielei im Deiche besorgen die Entwässerung des seuchteu Bodens. (Bild 74.) Aufgaben. 1. Wie weit müssen auch die Flüsse eingedeicht sein? 2. Ver- folge auf der Karte den Seedeich, die Flußdeiche! 3. Was zeigt das Bild über den Abfall des Deiches zur See? Zeichnung: Die Küste von der Ems- bis zur Wesermündung. Ter Dollart, die Jade, die Ostfriesischen Inseln, Neuwerk und Helgoland sind aufzunehmen.

2. Für Präparandenanstalten - S. 114

1912 - Breslau : Hirt
> 114 C. Länderkunde. und bildeten das „Niederungs- oder Niedermoor", aus dem Bruchwald entstand, dessen absterbendes Holz feste Torfschichten bildete. Auf ihnen siedelten sich die anspruchslosesten Pflanzen (Wollgras, Heide und besonders Laubmoose) an, und damit begann die Bildung des Hochmoors, das sich durch immer neue Pflanzenpolster vergrößerte und erhöhte. Das Wasser des Sees wurde nach der Mitte zusammengedrängt, das Moor wölbte sich nhrglassörmig und erhob sich bis 8 m über die Umgebung. Das Hochmoor hat seine größte Ausdehnung in Nordwestdeutschland, im Regierungsbezirk Stade, an der ostfriesisch-oldenburgischen Grenze und an der mittleren Ems. § 172. Ausnutzung. Jahrhundertelang diente das Moor nur dazu, als Brennstoff dem Menschen den Torf zu liefern. Dann folgte die von Holland her eingeführte Brandkultur, bei der das nmgehackte und von der Sonne getrocknete Moor angezündet wird. Das ist die Ursache des „Moordampfes", der als „Höhenrauch" ganze Teile Nord- und Mittel- dentschlands belästigt. In die abgekühlte Asche wird der Buchweizen ge- sät, dessen Ernte aber sehr unsicher ist. Eiu großer Fortschritt war die gleichfalls von Holland her eingeführte Fehnknltnr. Sie besteht darin, daß ein Kanal, der mit einem schiffbaren Gewässer in Verbindung steht, in schnurgerader Richtung ins Moor hineingegraben wird. Auf ihm fährt der Fehnbewohner mit dem Schiffe den Torf zur Stadt und bringt Dung- ftoffe wieder zurück. So entstehen mit der Zeit blühende Ortschaften. Die größte deutsche Moorkolonie ist Papenburg (8). Mit großem Eifer ver- sucht man in der Gegenwart, die großen Moorflächen auch uoch auf audere Weise zu kultivieren. Wenn alles Moor im Deutschen Reiche uutzbar ge- macht wäre, brauchten wir weder Roggen noch lebendes Vieh einzuführen, und der Wert des dann möglichen Rindviehbestandes würde sich gegen den jetzigen um 1 Milliarde Mark steigern. 6. Die Entwässerung und die Tieflandsbuchten. § 173. Die Entwässerung des Westelbischen Flachlandes geschieht durch Rhein, Ems, Weser und Elbe. Bei Bonn tritt der Rhein in die Kölnische Tieflandsbucht ein, die zwischen Sauerland und Eifel südwärts bis zur Mündung der Sieg reicht. Sie ist wegen der Nähe der reichen Bergwerks- und Industriegebiete dicht bevölkert und städtereich. Neben den Städten am Rhein sind wichtige Jndnstriemittelpunkte: München-Gladbach, der Hauptsitz der rheinischen Banmwollindnstrie, und Krefeld (129; — 1840: 26), der erste Platz des Deutschen Reiches für die Samt- und Seidenindustrie. Am Rhein liegt Köln an der Stelle, wo die große Heerstraße jetzt Eisenbahn — längs des Nordrandes der Ardennen den Rhein erreicht. Die User sind hoch und fest, eine frühere Flußteilung erleichterte die Uberbrückung an dieser Stelle, die noch sür kleine Seeschiffe erreichbar ist. Hier entstand durch die Römer die nach der Gemahlin des Germanikus genannte Colonia Agrippina. ■ Im Mittelalter wurde die Stadt der Sitz eines Erz-

3. Für Präparandenanstalten - S. 86

1912 - Breslau : Hirt
86 C. Länderkunde. 4. Das Norddeutsche Flachland. Allgemeines. 8 134. Lage, Gestalt, Ausdehnung, Klima. Das Norddeutsche Flach- land ist ein Teil des großen Nordeuropäischen Tieflands, das vom Ural bis an den Kanal reicht. Es bildet ein Dreieck, dessen Nordseite die Nord- und Ostseeküste, dessen Südseite der Nordfuß des Deutschen Mittelgebirges ist. In das Mittelgebirge dringt das Tiefland durch die Kölnische, Münstersche und Leipziger Tieslandsbncht ein. Im N tritt noch Schleswig-Holstein, der Süden der Halbinsel zwischen Nord- und Ostsee, hinzu. Dieses Tiefland nimmt fast die Hälfte des Deutschen Reiches ein; bei dem vorherrschenden Westwinde empfängt es vom Atlantischen Meere die meisten Niederschläge. Nordwestdeutschland hat Seeklima mit milden Wintern und kühlen Sommern. Dagegen hat der 0 Festlandsklima mit strengen Wintern; nach kurzem Frühliug solgeu heiße Sommer. K 135. Landschaftsbild. Dem Flachlande fehlt der reiche Wechsel der Landschaft im Mittelgebirge; doch ist der Boden keineswegs überall eben, aber die Unebenheiten sind von geringer Höhe und sanften Formen. Der östliche Teil bietet die meiste Abwechslung, denn hier ist der Boden hügelig, und zahlreiche vou Wald und Hügeln umkränzte Seen erhöhen die Schönheit der Gegend. Der W ist, abgesehen von seinem hügeligen So zwischen Elbe, Aller und Leiue, einförmiger und auf weite Streckeu mit Moor und Heide bedeckt, deshalb an vielen Stellen spärlich bevölkert; doch bezwingt der Fleiß des Menschen mehr und mehr die öden Gebiete. Der N zeigt überall die erhabenen Erscheinungen des Meeres. Am fruchtbarsten find die See- und Flußmarschen im X und die Landschaften am Sanm des Gebirges im 3. In ostwestlicher Richtung wird dasflachland dnrchzogen von einem Nörd- lichen und einem Südlichen Landrücken, zwischen denen eine Niederung liegt, in der bei geringem Gefälle der Flüsse Brüche, Sumpflandschaften und Seen entstanden. Der höchste Punkt im Nördlichen (Baltischen) Höhenzuge ist der Turmberg (333 m) bei Dauzig; der Südliche erreicht im Anna- berg in Schlesien, nördlich von Kosel, 385 m. Die von 3 her in das Tiefland eintretenden Flüfse konnten sich in der weiten Niederung zu mächtigen Stromsystemen ausbilden. Sie sind wegen ihres geringen Gefälles und ihrer größeren Wassermenge schiffbar und werden in der Gegenwart künstlich zu einem einheitlichen Netz von Wasser- straßen verbunden, wodurch die bislaug noch sehlende Schiffsverbindung zwischen dem 0 und W Deutschlands gewonnen wird. An den Übergangs- punkten über die Ströme entstanden große Städte. Die Häfen an den Mündungen der Hauptflüsse verbinden das deutsche Laud mit dem Welt- meere. (Fig. 54.)

4. Für Präparandenanstalten - S. 90

1912 - Breslau : Hirt
90 C. Länderkunde, A. Das Ostelbische Flachland. Die Bodeiifvrm ist vielgestaltiger als im Westelbischen Flachlande. Da sich zwischen den beiden Landrücken der Boden zu einer Mulde senkt und vor dem Nördlichen noch ein Küstenstrich an der Ostsee liegt, so unterscheidet man vier Landstriche! den Südlichen Landrücken, die Tieslands- mulde, die Baltische Seenplatte und die Ostseeküste. Der Südliche Landrücken. § 138. Der Südliche Landrücken steht an Höhe und Geschlossenheit dem Baltischen nach. Er heiß tin Niederschlesien östlich der Oder Katzen- gebirge oder Trebnitzer Höhen, westlich Niederlausitzer Höhen, in Brandenburg Fläming. Jenseits der Elbe setzt er sich in der Lüne- burg er Heide bis an die Nordsee fort und besteht an vielen Stellen aus sandigen Heideflächen mit Wacholdern und Kiefernwäldern. Ans den gün- stigeren Bodenstrecken mit Lehmboden wird überall Ackerbau getrieben; der Obstbau ist stellenweise bedeutend, und in der Gegend von Grünberg sind die Hügel mit Wein bestanden. Außerdem hat sich auf dem mittleren Teile eine rege, durch Einwanderung von Flandern her begründete Tuchindustrie entwickelt, deren Hauptorte Sagan, Sorau, Forst, Gubeu, Kottbus und Luckenwalde siud. 2. Die Tieflandsmulde. § 139. Aufgaben. Beachte den gleichmäßigen Verlauf der Flüsse nach folgenden Fragen! l. Wo fließen Weichsel und Oder in nordwestlicher Richtung? 2. Welche Ähnlichkeit zeigen die Flußstrecken Thorn—bromberg und Küstrm— Oderberg sam Finow-Kanal) ? 3. Wie laufen von diesen Punkten die beiden

5. Für Präparandenanstalten - S. 98

1912 - Breslau : Hirt
98 C. Länderkunde, H 150. An der Elbmündung, dort, wo von W her die hohe Geest unmittelbar an die Nordsee tritt, folgt Cuxhaven, von den Hamburgern ums Jahr 1300 angelegt, um dem See- und Strandraub der Kllsteubewohner entgegenzutreten. Heute ist es eine sehr wichtige befestigte Marinestation. Auf der Insel Neuwerk baute Hamburg den ersten deutschen Leuchtturm. Hamburg gegenüber liegt Harburg mit bedeutenden Gummifabriken. Zwischen beiden Städten vermitteln die großen Elbbrücken und der neue Elbtunnel den Verkehr. Aufgabe. Suche in der Heimat eine Fläche, die den Hamburger Hasen- anlagen an Größe etwa gleichkommt! Zeichnung: Die Elbe von Magdeburg bis zur Mündung. Neben- ftiiffe: Havel, Ilmenau, Schwinge. 5. Die Baltische Seenplatte. § 151. Aufgaben. — 1. Erkläre den Namen! 2. Welche Flüsse durch- brechen die Seenplatte? Welche Hauptabschnitte entstehen dadurch? 3. Wie ändern sich Breite, Höhe und Seenbedeckung in der Richtung von 0 nach W? 4. Wie wechselt, die Breite des Küstenstreifens? 5. Welche Flußtäler liegen nördlich von der Preußischen Seenplatte? 6. An welcher Küste verläuft der Landrücken in Schleswig-Holstein? § 152. a) Die Preußische Seenplatte. Aus dem Tieflande der unteren Weichsel steigt der Boden auf zu den Oberländischen Seen. Sie liegen zwischen einem mannigfaltig gegliederten Hügelland und stehen durch den Oberländischen Kanal mit dem Flüßchen Elbiug in Verbindung. Hier liegt Elbing, bekannt durch seine Maschinenwerkstätten und durch die Schiffswerft von Schichau. Unter den waldumkränzten Seen, denen das Land Mafureu seine Schönheit verdankt, ist der Spirdingsee einer der größten Deutschlands. Im 3 und No liegen große Waldgebiete, „Heiden" genannt, die Rominter sim No) und die Johannisburger Heide, mit sast 1000 qkm das größte zusammenhängende Waldgebiet Preußens. In den tiefer gelegenen Teilen, besonders am Unterlauf des Pregels und der Memel, finden sich ausgedehnte Wiesen- und Weidegebiete mit vortrefflicher Viehzucht. Im ebenen Pregelgebiet liegt Trakehnen mit berühmtem Gestüt. In einer Sumpflandfchaft des Memeldeltas wird noch der Elch gehegt. Die Landschaft Litauen ist ein Teil des früheren Groß- fürstentums Litauen, das sich von der Memel bis zur Düna erstreckte. Die alte Hauptstadt Tilsit liegt am Flußübergang und hat die größte deutsche Holzbörse. stilsiter Käse!) Aufgaben. 1. Welche drei größeren Flüsse entfließen den Seen nach N? 2. Wo liegt die Quelle der Memel, und wie heißt der Fluß auf russischem Gebiet? 3. Vergleiche die Memelmündung mit der des Pregels!

6. Für Präparandenanstalten - S. 172

1912 - Breslau : Hirt
172 C. Länderkunde. 96. Polder im früheren Haarlemer Meer. Das Haarlemer Meer (18v ist durch den Bau von Dämmen und Kanälen trockengelegt. Es ist jetzt von 20 V0v Menschen bewohnt. Dampfpumpen und Windmühlen heben das Wasser aus den fruchtbaren, tiefer liegenden Fluren und Nebenkanälen in den hochliegenden Hauptkanal. Dieser leitet es ins Meer und bildet zugleich die Verkehrsstraße für Menschen und Waren. Zwischen den Nebenkanälen beleben Gehöfte, Windmühlen, Weidefluren und Äcker die Landschaft. § 267. Im Marsch gebiet lagen früher große Seen. Einer von ihnen ist im Mittelalter durch Meereseinbrüche in einen Meerbusen verwandelt worden: die Südersee lvgl. Dollart, Jade^ andere, wie das Haarlemer Meer, sind durch großartige Arbeiten trockengelegt und gehören zu den wertvollsten Teilen des Landes. Noch größeren Landzuwachs verspricht die geplante Eindeichung der Südersee. — Die südlichen Niederlande sind das Mündungsgebiet des Rheins, der sich beim Eintritt in holländisches Gebiet zu teilen beginnt. In das Delta des Rheins ergießt sich von 3 die Schelde. Aufgabe. Was kann man über das Klima Hollands aus seiner Lage schließen? § 368. Bevölkerung und Erwerb. Die Holländer (5,o Mill.) sind ein Mischvolk aus Friesen, Rheinsranken und Niedersachsen und redeu einen niederdeutschen Dialekt. Zwei Drittel sind reformiert, ein Drittel ist katholisch. Der harte Kampf mit dem Meere hat ein arbeitsames Volk erzogen, dessen Reinlichkeit bekannt ist. Am Meere treiben die Holländer seit jeher Fischfang, auf den Marschen Landwirtschaft, vor allem Viehzucht und Milchwirtschaft (Butter- und Käsebereitung). Im Kampfe mit dem spanischen Weltreich entwickelten sie sich im 16. und 17. Jahrhundert zum ersten See- und Handelsvolk der Erde. Aus dieser Zeit stammt der

7. Für Präparandenanstalten - S. 251

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 4. Afrika. 251 Frankreich plant für militärische Zwecke die Anlage einer „Transfähara- bahn" (oder einer Telegraphenleitung?) von Algier zum Tsäd-See und nach Senegambien. § 402. 4. Ägypten erstreckt sich im No des Erdteils so weit wie von Basel bis zur Nordsee. Es besteht hauptsächlich aus dem 20 km breiten Niltal zwischen der Arabischen und der Libyschen Wüstenplatte und dem Delta an der Küste, das etwa die Größe der Provinz Schleswig-Holstein hat, und ist eigentlich nur eine lang gestreckte Flußoase der syrisch-arabischen Küste. Nachdem der Nil in der eigentümlichen L-Form nördlich von Chartüm Nubien durchflössen hat, bildet er nördlich vom Wendekreise die letzten seiner zahlreichen Stromschnellen und tritt dann in das breitere ägyptische Tal ein, dessen fruchtbarer Boden wie auch das Delta ein Geschenk des Nil ist. Denn alljährlich, wenn im tropischen Teile seines Gebietes die Regenzeit einsetzt, beginnt für das im Sommer regenlose Ägypten eine andere Zeit! das Wasser steigt, wenn die Sonne senkrecht über Abessinien steht und dessen Riesenflüsse die Wassermengen des Hochgebirges in den Strom führen. Vom Juli an tritt der Nil aus und verwandelt bis Oktober das Land in einen langen Süßwafferfee, deffen bräunliches Waffer den fruchtbarsten Schlamm ab- lagert. Dann verkehren die Bewohner der meist hochgelegenen Dörfer auf Barken oder auf hohen Dämmen. In unserem Herbst fällt das Wasser, es stellen sich als willkommene Gäste die Zugvögel ein, und es beginnt an den frei- werdenden Flußufern die Aussaat, so daß bald — in unserem Winter —■ ganz Ägypten einem Fruchtgefilde gleicht. Vor allem gedeihen Getreide, Baum- wolle, Zuckerrohr und Dattelpalmen; Wald und Wiese fehlen. Durch Hebewerke und Kanäle wird die Bewässerung des Landes geregelt, das durch die Dämme in einzelne Becken zerlegt ist. Stauwerke machen es jetzt möglich, das Waffer des Flnffes nach Belieben abzulaffeu. Ein solches ist das „Nilwehr" unterhalb Kairo und das großartige, gewaltige, von den Engländern angelegte Stauwerk von Afsuan, das in einer Länge von fast 2 km das ganze Tal durchquert. (Bild 129.) Man kann dadurch den Wafferabfluß nach Belieben regeln und hält den Strom über 200 km aufwärts schiffbar. Aufgabe. Beschreibe das Bild 129 aus dem Gedächtnis! Ägypten, vielleicht das älteste Kulturland der Erde, hat seine Bewohner am frühesten zu einem seßhaften Dasein gezwungen, weil der Mensch hier nur als Ackerbauer leben konnte. Das ganze Leben wird vom Nil beeinflußt! die Wohnungen müffen auf künstlichen Erhebungen angelegt werden, bei dem Mangel an Holz wurde der getrocknete Nilschlamm das Baumaterial für Wohnungen und die Wunderwerke der Pyramiden. Die hohe Frucht- barkeit bewirkt eine so dichte Bevölkerung, daß auf etwa 30 000 qkm (= Provinz Sachsen) gegen 10 Millionen Menschen wohnen. Schon im Altertum führte dies zur Teilung der Arbeit (Kastenwesen). Aufgesucht wird das heutige Ägypten wegen seiner gesunden Luft von Brustkranken. Für Freunde der ältesten Geschichte wird es stets seine Anziehungskraft bewahren. Herrliche Tempelreste finden sich in einer Ausweitung ftes Niltals

8. Für Präparandenanstalten - S. 52

1912 - Breslau : Hirt
52 C. Länderkunde. 3. Das Schwäbisch-fränkische 5tufenland. K (i6. Das Schwäbisch-Fränkische Stufenland, das Nordwest- liche Vorland des Jura, senkt sich in mehreren Stufen Don 0 nach W. Gib seine Grenzen nach der Karte an! Weite, wellige Flächen wechseln im Stufenlande mit schönen, tief eingeschnittenen Tälern, so daß diese Gegend zu den lieblichsten Deutschlands zählt. Durch die umliegenden Gebirge vor kalten östlichen und nördlichen Winden geschützt, tiefer als das Alpenvorland gelegen, ist ihr Klima mild; bei ansreicheudeu Niederschlägen ist das Land meist sorgfältig bebaut und dicht bevölkert, doch finden sich auf der höheren fränkischen Stufe auch Sandflächen, die nur Kiefernwald und dürftigen Getreidebau aufweisen. § 07. Der Main. — Aufgaben. 1. Verfolge auf der Karte seinen Lauf und gib an, wie oft der 50. Grad ihn schneidet! 2. Welche Gebirge um- geben ihn, welche Quellflüsse bilden ihn, welche Flüsse nimmt er auf? Der Lauf des Mains ist äußerst gewunden und doppelt so laug wie die Luftlinie vou der Quelle bis zur Mündung. Das ziemlich starke Gefälle ist gleichmäßig verteilt und dadurch die Schiffbarkeit des Flusses erhöht. In trockenen Sommern leidet der Fluß an Wassermangel. Das tief ein- gefurchte Tal mit seinen fruchtbaren Abhängen ist durch die Höhen gegen kalte Winde geschützt und hat eine hohe Solnmerwärme. Deshalb bant man £bst und Wein an allen Bergwänden. Die Zahl der Städte ist geringer als im Neckartal, weil die Industrie zurücktritt. Bamberg ist eine alte Bischofsstadt in der fruchtbaren, obstreichen Garteulandschaft des Bamberger Kessels. Bei Schweinfurt beginnt der Weinbau, während bis dahin Obstbau vorherrscht. Würzburg ist Universitäts-und Bischofsstadt, entstanden an einer Straßenkreuzung, die den dortigen Übergang über den Main benutzte. Die Stadt ist durch ihre herrlichen Weine bekannt. Nachdem der Main sich zwischen Odenwald und Spessart hindurchgedrängt hat, erreicht er bei Aschaffenburg die Oberrheinische Tiefebene. Zeichnung: Das Maintal. i Unter Zugrundelegung des 50. Breitenkreises.) § 68. Der Neckar. — Aufgaben. 1. Suche aus der Karte seine Quelle, seine Mündung! 2. Welche beiden Abschnitte sind in seinem Laufe zu unter- scheiden? 3. Welcher Gebirgszug bestimmt die Richtung des Oberlaufs? 4. An welchem Zufluß liegt Wildbad? Ter Neckar fließt anfangs dem Jura parallel. In einer Ausweitung des Tales liegt die Universitätsstadt Tübingen, näher dem Gebirge Reut- liugen. Jeuseit des Neckarknies folgt Eßlingen, Jndnstrieplatz mit großer Lokomotivenfabrik. Dann reiht sich Stadt auf Stadt an den Fluß wie Perleu an einer Schnnr. Am Fuß der Rauheu Alb liegt das gewerb- fleißige Cannstatt, das schon von den Römern als Bad benutzt wurde, und Stuttgart (286), d. h. „Gestütgarten". Stuttgart, die in geschütztem Kessel schön gelegene Hauptstadt Württembergs, ist der Sitz des süddeutschen Buchhandels und wichtiger Jndnstrieplatz. Je mehr sich von hier an das

9. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 94

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 64 Das Westdeutsche Tiefland. 94 Das Westdeutsche Tiesland (westlich der Elbe) ist ebener und weniger fruchtbar als das ostdeutsche. (Es wurde viele Jahrtausende früher vom Eise frei als das östliche und infolgedessen schon völlig eingeebnet.) Seine vielen, flachen Gewässer wurden längst in gewaltige Torfmoore verwandelt, und was nicht Moor ist, sind magere Geest- oder gar Heideflächen. (Alle Torfmoore sind dadurch entstanden, daß flache, abflußlose Gewässer mit undurchlässigem Untergrund von den Rändern aus „zuwuchsen".) — Als Heide bezeichnet man die unfruchtbarsten Sandflächen, die nur noch Heidekraut tragen; als Geest (von güst = unfrucht- bar) die etwas besseren Sandböden, die schon immer für den Ackerbau benutzt wurden. Den wertvollen Saum, gleichsam die Pelzverbrämung dieses großen, ärmlichen Mantels, bildet die Marsch. — Wir betrachten a) die Nordseeküste, also die Marsch, h) die Geest- und Heideflächen, c) die Moore. a) Die Nordseeküste. 1. Die Nordseeküste ist ein strittiges Kampfgebiet zwischen Meer und Land, die Nordsee eine Mordsee. Erzähle von den Einbrüchen der Nordsee! Die Aller- Heiligenflut 1570 z. B. verwandelte das ganze Küstengebiet von Holland bis Jüt- land in eine Wasserwüste und brachte 100000 Menschen den Tod. Im verflossenen Jahrhundert war am verheerendsten die Flut von 1825. Ihr kam die jüngste Flut vom Nov. 1911 an furchtbarer Wirkung fast gleich. An vielen Stellen, namentlich im Eidergebiet, brachen die Dämme, so daß weite Gebiete unter Wasser gesetzt wurden. 2. Die vorgelagerten Ost-, West- und Nord-Friesischen Inseln (von Friesen bewohnt) sind Reste des Festlandes, das einst bis zu ihrem Außenrande reichte. Wo jede Gruppe? Wo die Weltbäder Norderney und Sylt (mit Westerland)? Wo Föhr und Amrum? Zwischen ihnen und dem Festlande wurde nur eine dünne Erdschicht vom Meer abgeschürft, so daß das „Wattenmeer" zur Ebbe- zeit vom Wasser frei ist (Gefahren für die Schiffahrt! > s. Text u. Bilder 3 m. 4, § «4 >). Die kleinsten Jnselbrocken sind die Halligen, diese „Kindlein in des Meeres Wiege" (nur 1—2 m über dem Meer); die kleinsten nur von einer Familie oder gar nicht bewohnt; alle ohne Deiche! Wenn eine Hochflut kommt! Damit diese wichtigen „Wellenbrecher" nicht noch weiter weggenagt werden, sichert der Staat sie jetzt durch Uferbefestigungen (an besonders gefährdeten Stellen Granit- oder Betonmauern). \' 3. Die Marsch ist fetter Schlick, den die Nordsee in stillen Buchten nieder- schlägt (Seemarschen; wo die Flußmarschen?). Durch Dämme auf dem Wattboden (z. B. zwischen Festland und Halligen und zwischen einzelnen Halligen x) schafft man künstlich solche stillen Winkel, um nach und nach das ganze Watten- gebiet dem Meer wieder abzugewinnen. Das gewonnene Land schützt man durch 5—10 m hohe Deiche. Was sind Köge oder Polder? i) Die größte Hallig, Langeneß, südlich von Föhr, wurde durch einen Damm mit Hallig Oland und diese mit dem Festland verbunden. Noch südlicher hatte die kleine Hamburger Hallig schon länger Dammverbindung mit dem Festland. Neuerdings wurde auch die große Marschinsel Nordstrand (vor Husum) mit dem Festland verbunden.

10. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 105

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
105 Das Ostdeutsche Tiesland. Rücken kommt vom'„Oberland" die Drewenz, die auf einer kurzen Strecke die Grenze bildet; die übrigen Flüsse erreichen gleich nach ihrer Entstehung Rußland. 2 a. Fruchtbarkeit der Seenplatten. Der durch Berg und Tal meist lebhaft bewegte Nordabhang ist vielfach fruchtbar, da häufig der Geschiebe-Ton freiliegt; der Südabhang ist einförmiger und meist von ausgespülten Gletscher- Sanden überlagert (z. B. die sandige Priegnitz, zum Teil Brandenburg, zum Teil Mecklenburg angehörig); wenig fruchtbar ist die ganze Pommersche Seen- platte (viel Schaf- und Gänseweide; pommersche Gänse!). — Die fruchtbarsten Gebiete sind: 1. Ostholstein (Wagrien), 2. die Nordwest-Ecke Mecklen- bnrgs an der Lübecker Bucht, 3. die Uckermark, links von der Oder, ihr gegenüber 4. der „Pyritzer Weizacker", 5. das große Mittelstück des Ost- preußischen Rückens. — Die Pommersche und namentlich die Preußische Platte weisen gewaltige Wälder auf (die Tucheler Heide auf der Pommerschen Platte, aber in Westpreußen, 80 km laug; die Johannisburger Heide zwischen den ostpreußischen Seen im Lande der slawischen Masnren, 50 km lang; die Rominter Heide im äußersten Osten, wohin auch noch Wölfe aus Rußland herüberkommen; bekannt durch die kaiserlichen Jagden). — Das Samland Ost- preußens (zwischen den beiden Haffen) ist durch feinen Bernstein bekannt. Bernstein findet man auch an anderen europäischen Küsten, z. B. an der Nordsee, an Dal- matiens und Siziliens Küste, auch auf dem Festland, z. B. in Schlesien, aber nirgends tritt er in solcher Menge und Güte auf wie hier. Er findet sich in einer zur Brannkohlen-(Tertiär-)For- mation gehörigen Erdschicht, die man wohl die „blaue Erde" nennt, und die im Samlaud an 30 m unter der Oberfläche liegt. Die Hanptgewinnnngsart ist der bergmännische Betrieb bei Palm- nicken, 1 km von deri „Berusteiuküste" (zwischen Pillan und Brüsterort). Bei Stürmen spült auch die See Bernsteine an den Strand, auch fischt man sie aus dem Wasser heraus. 2 b. Fruchtbarkeit der beiden großen Quertäler. Sowohl die Oder wie die Weichsel, die beide aus dem Urtal nach Norden abbiegen, haben fruchtbare Täler, die Weichsel ganz besonders in ihrem 50 km langen Delta, dem 1500 qkm großen, völlig ebenen Werder (Karpatenschlamm!), das die Dentsch-Ordensritter aus einem Sumpfe zum „Garten Preußens" machten. Aber im Frühjahr droht oft Über- schwemmnngsgefahr durch Deichbruch. Die von Süden hertreibenden Eismassen verstopfen dann im Norden, wo das Eis noch eine feste Decke bildet, dem Wasser den Weg! Das ist besser geworden, seitdem man der Weichsel mittels eines 300 m breiten Kanals einen direkten nördlichen Weg in die Ostsee gab (bei Schiewenhorst). Die alte (Danziger) Weichsel ist seitdem ein toter Flußarm, doch wird durch Schleu- sen dafür gesorgt, daß Flußschiffe längs ihr nach Danzig gelangen können. Städte im Gebiet des Nördlichen Höhenzuges. a) An der Oder: Schwedt O, mit Tabak- und Zigarrenfabriken; ein Jahrhundert lang der Sitz der Markgrafen von Brandenburg-Schwedt. — Stettin siehe § 68 d. d) An der Weichsel: Thorn sehr starke Festung, nahe der Grenze. — Unweit des Weichsel- knies an der Brahe Promberg Ausgangspunkt des Bromberger Kanals nach der Netze. — Kulm O, am Rande des fruchtbaren Kulmerlaudes gelegen. — Graudenz □, mit der Festung out biete, 1807! Rechts abseits von der Oder an einem kleinen Nebenflüßchen der Regierungs- sitz Marienwerder O. Art der Nogat Marienburg O; das herrliche mittelalterliche Schloß war früher die Residenz des Ordensmeisters vom deutschen Ritterorden I f. Text u. Bill, l, § 701. _ Art der Oder: Tirschau O, mit zwei mächtigen Weichselbrücken, doppelt so lang wie die Ham-
   bis 10 von 3796 weiter»  »»
3796 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 3796 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 19
1 2
2 2
3 28
4 42
5 42
6 118
7 125
8 95
9 7
10 24
11 26
12 1
13 867
14 8
15 230
16 11
17 539
18 785
19 106
20 2
21 17
22 107
23 0
24 1187
25 2
26 4
27 2
28 3
29 390
30 70
31 0
32 131
33 0
34 10
35 32
36 4
37 54
38 2879
39 38
40 536
41 172
42 0
43 2
44 112
45 57
46 2
47 3
48 17
49 858

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1614
1 590
2 587
3 2581
4 6086
5 3623
6 2582
7 46
8 97
9 976
10 2529
11 11164
12 626
13 326
14 647
15 82
16 1570
17 3588
18 1733
19 102
20 53
21 4645
22 215
23 963
24 1874
25 768
26 248
27 488
28 1518
29 13
30 138
31 81
32 206
33 1198
34 275
35 428
36 1171
37 300
38 497
39 504
40 2068
41 846
42 1304
43 1368
44 1445
45 1572
46 292
47 1397
48 3796
49 2395
50 3030
51 27
52 468
53 833
54 4699
55 6506
56 55
57 1650
58 234
59 487
60 71
61 3114
62 1998
63 5736
64 1577
65 765
66 862
67 21
68 1184
69 390
70 16890
71 1506
72 2367
73 1105
74 151
75 424
76 2207
77 2290
78 935
79 2213
80 1356
81 122
82 421
83 132
84 1096
85 127
86 74
87 438
88 736
89 439
90 18
91 748
92 6326
93 1025
94 1399
95 2108
96 44
97 1187
98 2616
99 816

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 542
1 208
2 78
3 181
4 6
5 43
6 2797
7 75
8 27
9 29
10 82
11 3382
12 636
13 567
14 2122
15 9
16 15
17 51
18 74
19 223
20 515
21 21
22 5
23 71
24 1638
25 1145
26 10
27 12
28 250
29 138
30 28
31 203
32 2289
33 153
34 6735
35 11
36 1211
37 11
38 1305
39 129
40 26
41 15
42 252
43 134
44 244
45 373
46 70
47 1990
48 36
49 19
50 196
51 321
52 506
53 844
54 131
55 19
56 57
57 214
58 15
59 242
60 22
61 37
62 13
63 12
64 14
65 28
66 342
67 31
68 190
69 15
70 635
71 57
72 56
73 4
74 52
75 276
76 1255
77 10
78 1388
79 15
80 45
81 2026
82 42
83 3316
84 194
85 43
86 843
87 3436
88 49
89 2680
90 1497
91 122
92 120
93 159
94 295
95 2276
96 361
97 16
98 61
99 71
100 113
101 809
102 129
103 56
104 1777
105 99
106 24
107 465
108 71
109 1487
110 409
111 22
112 29
113 330
114 297
115 103
116 17
117 541
118 41
119 14700
120 47
121 122
122 1014
123 71
124 441
125 264
126 444
127 754
128 27
129 1353
130 1397
131 558
132 20
133 3791
134 799
135 2554
136 489
137 328
138 435
139 3692
140 94
141 18
142 833
143 73
144 62
145 81
146 19
147 21
148 29
149 363
150 12
151 59
152 341
153 1314
154 65
155 41
156 49
157 78
158 3
159 772
160 1551
161 5
162 5
163 4
164 148
165 85
166 100
167 39
168 82
169 21
170 28
171 19
172 37
173 284
174 316
175 1111
176 272
177 147
178 958
179 135
180 303
181 18
182 153
183 1170
184 363
185 270
186 148
187 52
188 1882
189 192
190 14
191 33
192 220
193 4849
194 20
195 712
196 81
197 137
198 21
199 203