112
C. Länderkunde,
3. Die Marsch.
§ 169. Die Südküste der Nordsee ist oft in einer Breite von über
20 km von dem fetten Bodengürtel der Marsch umzogen, deren Abzwei-
gnngen die Flüsse so weit begleiten, als in ihnen die Flut hinaufsteigt.
Die Marsch entstand durch Überschwemmungen in der Vorzeit, als infolge
einer Bodensenkung das Küstengebiet bei jeder Flut mit einem fetten
Schlamme, dem „Schlick", bedeckt wurde. Die Marsch ist außerordentlich
fruchtbar, sie trägt die herrlichsten Getreidefelder und üppige Weideu. Der
Bodeu ist völlig horizontal, steinlos, ohne Wald und ohue trinkbares Quell-
wasser. Als Trinkwasser dient das Regenwasser, das in Zisternen gesammelt
74. Eingedeichte Nordseemarsch.
wird. Die Marsch wird gegen die See geschützt durch den Deich, einen
hohen, nach der Seeseite allmählich abfallenden Erdwall, der mit Gras
bewachsen und an seinem Fuß oft mit Steinquadern eingefaßt ist. Dnrch-
lässe (Sielei im Deiche besorgen die Entwässerung des seuchteu Bodens.
(Bild 74.)
Aufgaben. 1. Wie weit müssen auch die Flüsse eingedeicht sein? 2. Ver-
folge auf der Karte den Seedeich, die Flußdeiche! 3. Was zeigt das Bild
über den Abfall des Deiches zur See?
Zeichnung: Die Küste von der Ems- bis zur Wesermündung.
Ter Dollart, die Jade, die Ostfriesischen Inseln, Neuwerk und Helgoland
sind aufzunehmen.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
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>
114
C. Länderkunde.
und bildeten das „Niederungs- oder Niedermoor", aus dem Bruchwald
entstand, dessen absterbendes Holz feste Torfschichten bildete. Auf ihnen
siedelten sich die anspruchslosesten Pflanzen (Wollgras, Heide und besonders
Laubmoose) an, und damit begann die Bildung des Hochmoors, das sich
durch immer neue Pflanzenpolster vergrößerte und erhöhte. Das Wasser
des Sees wurde nach der Mitte zusammengedrängt, das Moor wölbte sich
nhrglassörmig und erhob sich bis 8 m über die Umgebung. Das Hochmoor
hat seine größte Ausdehnung in Nordwestdeutschland, im Regierungsbezirk
Stade, an der ostfriesisch-oldenburgischen Grenze und an der mittleren Ems.
§ 172. Ausnutzung. Jahrhundertelang diente das Moor nur dazu,
als Brennstoff dem Menschen den Torf zu liefern. Dann folgte die von
Holland her eingeführte Brandkultur, bei der das nmgehackte und von
der Sonne getrocknete Moor angezündet wird. Das ist die Ursache des
„Moordampfes", der als „Höhenrauch" ganze Teile Nord- und Mittel-
dentschlands belästigt. In die abgekühlte Asche wird der Buchweizen ge-
sät, dessen Ernte aber sehr unsicher ist. Eiu großer Fortschritt war die
gleichfalls von Holland her eingeführte Fehnknltnr. Sie besteht darin,
daß ein Kanal, der mit einem schiffbaren Gewässer in Verbindung steht, in
schnurgerader Richtung ins Moor hineingegraben wird. Auf ihm fährt
der Fehnbewohner mit dem Schiffe den Torf zur Stadt und bringt Dung-
ftoffe wieder zurück. So entstehen mit der Zeit blühende Ortschaften. Die
größte deutsche Moorkolonie ist Papenburg (8). Mit großem Eifer ver-
sucht man in der Gegenwart, die großen Moorflächen auch uoch auf audere
Weise zu kultivieren. Wenn alles Moor im Deutschen Reiche uutzbar ge-
macht wäre, brauchten wir weder Roggen noch lebendes Vieh einzuführen,
und der Wert des dann möglichen Rindviehbestandes würde sich gegen den
jetzigen um 1 Milliarde Mark steigern.
6. Die Entwässerung und die Tieflandsbuchten.
§ 173. Die Entwässerung des Westelbischen Flachlandes geschieht durch
Rhein, Ems, Weser und Elbe.
Bei Bonn tritt der Rhein in die Kölnische Tieflandsbucht ein, die
zwischen Sauerland und Eifel südwärts bis zur Mündung der Sieg reicht.
Sie ist wegen der Nähe der reichen Bergwerks- und Industriegebiete dicht
bevölkert und städtereich. Neben den Städten am Rhein sind wichtige
Jndnstriemittelpunkte: München-Gladbach, der Hauptsitz der rheinischen
Banmwollindnstrie, und Krefeld (129; — 1840: 26), der erste Platz des
Deutschen Reiches für die Samt- und Seidenindustrie.
Am Rhein liegt Köln an der Stelle, wo die große Heerstraße jetzt
Eisenbahn — längs des Nordrandes der Ardennen den Rhein erreicht. Die
User sind hoch und fest, eine frühere Flußteilung erleichterte die Uberbrückung
an dieser Stelle, die noch sür kleine Seeschiffe erreichbar ist. Hier
entstand durch die Römer die nach der Gemahlin des Germanikus genannte
Colonia Agrippina. ■ Im Mittelalter wurde die Stadt der Sitz eines Erz-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde
Extrahierte Ortsnamen: Heide Nordwestdeutschland Stade Holland Holland Papenburg Rhein Bonn Rhein Rhein München-Gladbach Krefeld Rhein Rhein
86
C. Länderkunde.
4. Das Norddeutsche Flachland.
Allgemeines.
8 134. Lage, Gestalt, Ausdehnung, Klima. Das Norddeutsche Flach-
land ist ein Teil des großen Nordeuropäischen Tieflands, das vom Ural
bis an den Kanal reicht. Es bildet ein Dreieck, dessen Nordseite die Nord-
und Ostseeküste, dessen Südseite der Nordfuß des Deutschen Mittelgebirges
ist. In das Mittelgebirge dringt das Tiefland durch die Kölnische,
Münstersche und Leipziger Tieslandsbncht ein. Im N tritt noch
Schleswig-Holstein, der Süden der Halbinsel zwischen Nord- und Ostsee,
hinzu. Dieses Tiefland nimmt fast die Hälfte des Deutschen Reiches ein;
bei dem vorherrschenden Westwinde empfängt es vom Atlantischen Meere
die meisten Niederschläge. Nordwestdeutschland hat Seeklima mit milden
Wintern und kühlen Sommern. Dagegen hat der 0 Festlandsklima mit
strengen Wintern; nach kurzem Frühliug solgeu heiße Sommer.
K 135. Landschaftsbild. Dem Flachlande fehlt der reiche Wechsel
der Landschaft im Mittelgebirge; doch ist der Boden keineswegs überall
eben, aber die Unebenheiten sind von geringer Höhe und sanften Formen.
Der östliche Teil bietet die meiste Abwechslung, denn hier ist der Boden
hügelig, und zahlreiche vou Wald und Hügeln umkränzte Seen erhöhen die
Schönheit der Gegend. Der W ist, abgesehen von seinem hügeligen So
zwischen Elbe, Aller und Leiue, einförmiger und auf weite Streckeu mit
Moor und Heide bedeckt, deshalb an vielen Stellen spärlich bevölkert; doch
bezwingt der Fleiß des Menschen mehr und mehr die öden Gebiete. Der
N zeigt überall die erhabenen Erscheinungen des Meeres. Am fruchtbarsten
find die See- und Flußmarschen im X und die Landschaften am Sanm des
Gebirges im 3.
In ostwestlicher Richtung wird dasflachland dnrchzogen von einem Nörd-
lichen und einem Südlichen Landrücken, zwischen denen eine Niederung
liegt, in der bei geringem Gefälle der Flüsse Brüche, Sumpflandschaften und
Seen entstanden. Der höchste Punkt im Nördlichen (Baltischen) Höhenzuge
ist der Turmberg (333 m) bei Dauzig; der Südliche erreicht im Anna-
berg in Schlesien, nördlich von Kosel, 385 m.
Die von 3 her in das Tiefland eintretenden Flüfse konnten sich in
der weiten Niederung zu mächtigen Stromsystemen ausbilden. Sie sind
wegen ihres geringen Gefälles und ihrer größeren Wassermenge schiffbar und
werden in der Gegenwart künstlich zu einem einheitlichen Netz von Wasser-
straßen verbunden, wodurch die bislaug noch sehlende Schiffsverbindung
zwischen dem 0 und W Deutschlands gewonnen wird. An den Übergangs-
punkten über die Ströme entstanden große Städte. Die Häfen an den
Mündungen der Hauptflüsse verbinden das deutsche Laud mit dem Welt-
meere. (Fig. 54.)
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Nord- Ostsee Nordwestdeutschland Schlesien Deutschlands
90
C. Länderkunde,
A. Das Ostelbische Flachland.
Die Bodeiifvrm ist vielgestaltiger als im Westelbischen Flachlande. Da
sich zwischen den beiden Landrücken der Boden zu einer Mulde senkt und
vor dem Nördlichen noch ein Küstenstrich an der Ostsee liegt, so unterscheidet
man vier Landstriche! den Südlichen Landrücken, die Tieslands-
mulde, die Baltische Seenplatte und die Ostseeküste.
Der Südliche Landrücken.
§ 138. Der Südliche Landrücken steht an Höhe und Geschlossenheit
dem Baltischen nach. Er heiß tin Niederschlesien östlich der Oder Katzen-
gebirge oder Trebnitzer Höhen, westlich Niederlausitzer Höhen,
in Brandenburg Fläming. Jenseits der Elbe setzt er sich in der Lüne-
burg er Heide bis an die Nordsee fort und besteht an vielen Stellen aus
sandigen Heideflächen mit Wacholdern und Kiefernwäldern. Ans den gün-
stigeren Bodenstrecken mit Lehmboden wird überall Ackerbau getrieben; der
Obstbau ist stellenweise bedeutend, und in der Gegend von Grünberg sind
die Hügel mit Wein bestanden. Außerdem hat sich auf dem mittleren Teile
eine rege, durch Einwanderung von Flandern her begründete Tuchindustrie
entwickelt, deren Hauptorte Sagan, Sorau, Forst, Gubeu, Kottbus und
Luckenwalde siud.
2. Die Tieflandsmulde.
§ 139. Aufgaben. Beachte den gleichmäßigen Verlauf der Flüsse nach
folgenden Fragen! l. Wo fließen Weichsel und Oder in nordwestlicher Richtung?
2. Welche Ähnlichkeit zeigen die Flußstrecken Thorn—bromberg und Küstrm—
Oderberg sam Finow-Kanal) ? 3. Wie laufen von diesen Punkten die beiden
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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98
C. Länderkunde,
H 150. An der Elbmündung, dort, wo von W her die hohe Geest
unmittelbar an die Nordsee tritt, folgt Cuxhaven, von den Hamburgern
ums Jahr 1300 angelegt, um dem See- und Strandraub der Kllsteubewohner
entgegenzutreten. Heute ist es eine sehr wichtige befestigte Marinestation.
Auf der Insel Neuwerk baute Hamburg den ersten deutschen Leuchtturm.
Hamburg gegenüber liegt Harburg mit bedeutenden Gummifabriken.
Zwischen beiden Städten vermitteln die großen Elbbrücken und der neue
Elbtunnel den Verkehr.
Aufgabe. Suche in der Heimat eine Fläche, die den Hamburger Hasen-
anlagen an Größe etwa gleichkommt!
Zeichnung: Die Elbe von Magdeburg bis zur Mündung. Neben-
ftiiffe: Havel, Ilmenau, Schwinge.
5. Die Baltische Seenplatte.
§ 151. Aufgaben. — 1. Erkläre den Namen! 2. Welche Flüsse durch-
brechen die Seenplatte? Welche Hauptabschnitte entstehen dadurch? 3. Wie
ändern sich Breite, Höhe und Seenbedeckung in der Richtung von 0 nach W?
4. Wie wechselt, die Breite des Küstenstreifens? 5. Welche Flußtäler liegen
nördlich von der Preußischen Seenplatte? 6. An welcher Küste verläuft der
Landrücken in Schleswig-Holstein?
§ 152. a) Die Preußische Seenplatte. Aus dem Tieflande der unteren
Weichsel steigt der Boden auf zu den Oberländischen Seen. Sie liegen
zwischen einem mannigfaltig gegliederten Hügelland und stehen durch
den Oberländischen Kanal mit dem Flüßchen Elbiug in Verbindung.
Hier liegt Elbing, bekannt durch seine Maschinenwerkstätten und durch
die Schiffswerft von Schichau. Unter den waldumkränzten Seen, denen
das Land Mafureu seine Schönheit verdankt, ist der Spirdingsee einer
der größten Deutschlands. Im 3 und No liegen große Waldgebiete,
„Heiden" genannt, die Rominter sim No) und die Johannisburger Heide,
mit sast 1000 qkm das größte zusammenhängende Waldgebiet Preußens.
In den tiefer gelegenen Teilen, besonders am Unterlauf des Pregels
und der Memel, finden sich ausgedehnte Wiesen- und Weidegebiete mit
vortrefflicher Viehzucht. Im ebenen Pregelgebiet liegt Trakehnen mit
berühmtem Gestüt. In einer Sumpflandfchaft des Memeldeltas wird noch
der Elch gehegt. Die Landschaft Litauen ist ein Teil des früheren Groß-
fürstentums Litauen, das sich von der Memel bis zur Düna erstreckte.
Die alte Hauptstadt Tilsit liegt am Flußübergang und hat die größte
deutsche Holzbörse. stilsiter Käse!)
Aufgaben. 1. Welche drei größeren Flüsse entfließen den Seen nach N?
2. Wo liegt die Quelle der Memel, und wie heißt der Fluß auf russischem
Gebiet? 3. Vergleiche die Memelmündung mit der des Pregels!
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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172
C. Länderkunde.
96. Polder im früheren Haarlemer Meer.
Das Haarlemer Meer (18v ist durch den Bau von Dämmen und Kanälen trockengelegt. Es ist jetzt
von 20 V0v Menschen bewohnt. Dampfpumpen und Windmühlen heben das Wasser aus den fruchtbaren,
tiefer liegenden Fluren und Nebenkanälen in den hochliegenden Hauptkanal. Dieser leitet es ins Meer
und bildet zugleich die Verkehrsstraße für Menschen und Waren. Zwischen den Nebenkanälen beleben
Gehöfte, Windmühlen, Weidefluren und Äcker die Landschaft.
§ 267. Im Marsch gebiet lagen früher große Seen. Einer von ihnen
ist im Mittelalter durch Meereseinbrüche in einen Meerbusen verwandelt
worden: die Südersee lvgl. Dollart, Jade^ andere, wie das Haarlemer
Meer, sind durch großartige Arbeiten trockengelegt und gehören zu den
wertvollsten Teilen des Landes. Noch größeren Landzuwachs verspricht die
geplante Eindeichung der Südersee. — Die südlichen Niederlande sind das
Mündungsgebiet des Rheins, der sich beim Eintritt in holländisches Gebiet
zu teilen beginnt. In das Delta des Rheins ergießt sich von 3 die Schelde.
Aufgabe. Was kann man über das Klima Hollands aus seiner Lage schließen?
§ 368. Bevölkerung und Erwerb. Die Holländer (5,o Mill.) sind
ein Mischvolk aus Friesen, Rheinsranken und Niedersachsen und redeu einen
niederdeutschen Dialekt. Zwei Drittel sind reformiert, ein Drittel ist katholisch.
Der harte Kampf mit dem Meere hat ein arbeitsames Volk erzogen,
dessen Reinlichkeit bekannt ist. Am Meere treiben die Holländer seit jeher
Fischfang, auf den Marschen Landwirtschaft, vor allem Viehzucht
und Milchwirtschaft (Butter- und Käsebereitung). Im Kampfe mit dem
spanischen Weltreich entwickelten sie sich im 16. und 17. Jahrhundert zum
ersten See- und Handelsvolk der Erde. Aus dieser Zeit stammt der
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 4. Afrika.
251
Frankreich plant für militärische Zwecke die Anlage einer „Transfähara-
bahn" (oder einer Telegraphenleitung?) von Algier zum Tsäd-See und nach
Senegambien.
§ 402. 4. Ägypten erstreckt sich im No des Erdteils so weit wie von
Basel bis zur Nordsee. Es besteht hauptsächlich aus dem 20 km breiten
Niltal zwischen der Arabischen und der Libyschen Wüstenplatte und dem
Delta an der Küste, das etwa die Größe der Provinz Schleswig-Holstein hat,
und ist eigentlich nur eine lang gestreckte Flußoase der syrisch-arabischen
Küste. Nachdem der Nil in der eigentümlichen L-Form nördlich von Chartüm
Nubien durchflössen hat, bildet er nördlich vom Wendekreise die letzten
seiner zahlreichen Stromschnellen und tritt dann in das breitere ägyptische
Tal ein, dessen fruchtbarer Boden wie auch das Delta ein Geschenk des Nil ist.
Denn alljährlich, wenn im tropischen Teile seines Gebietes die Regenzeit
einsetzt, beginnt für das im Sommer regenlose Ägypten eine andere Zeit!
das Wasser steigt, wenn die Sonne senkrecht über Abessinien steht und dessen
Riesenflüsse die Wassermengen des Hochgebirges in den Strom führen. Vom
Juli an tritt der Nil aus und verwandelt bis Oktober das Land in einen
langen Süßwafferfee, deffen bräunliches Waffer den fruchtbarsten Schlamm ab-
lagert. Dann verkehren die Bewohner der meist hochgelegenen Dörfer auf
Barken oder auf hohen Dämmen. In unserem Herbst fällt das Wasser, es
stellen sich als willkommene Gäste die Zugvögel ein, und es beginnt an den frei-
werdenden Flußufern die Aussaat, so daß bald — in unserem Winter —■ ganz
Ägypten einem Fruchtgefilde gleicht. Vor allem gedeihen Getreide, Baum-
wolle, Zuckerrohr und Dattelpalmen; Wald und Wiese fehlen.
Durch Hebewerke und Kanäle wird die Bewässerung des Landes geregelt,
das durch die Dämme in einzelne Becken zerlegt ist. Stauwerke machen
es jetzt möglich, das Waffer des Flnffes nach Belieben abzulaffeu. Ein
solches ist das „Nilwehr" unterhalb Kairo und das großartige, gewaltige,
von den Engländern angelegte Stauwerk von Afsuan, das in einer
Länge von fast 2 km das ganze Tal durchquert. (Bild 129.) Man kann
dadurch den Wafferabfluß nach Belieben regeln und hält den Strom über
200 km aufwärts schiffbar.
Aufgabe. Beschreibe das Bild 129 aus dem Gedächtnis!
Ägypten, vielleicht das älteste Kulturland der Erde, hat seine Bewohner
am frühesten zu einem seßhaften Dasein gezwungen, weil der Mensch hier nur
als Ackerbauer leben konnte. Das ganze Leben wird vom Nil beeinflußt!
die Wohnungen müffen auf künstlichen Erhebungen angelegt werden, bei
dem Mangel an Holz wurde der getrocknete Nilschlamm das Baumaterial
für Wohnungen und die Wunderwerke der Pyramiden. Die hohe Frucht-
barkeit bewirkt eine so dichte Bevölkerung, daß auf etwa 30 000 qkm
(= Provinz Sachsen) gegen 10 Millionen Menschen wohnen. Schon im
Altertum führte dies zur Teilung der Arbeit (Kastenwesen). Aufgesucht
wird das heutige Ägypten wegen seiner gesunden Luft von Brustkranken.
Für Freunde der ältesten Geschichte wird es stets seine Anziehungskraft
bewahren. Herrliche Tempelreste finden sich in einer Ausweitung ftes Niltals
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
Extrahierte Personennamen: Chartüm
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Frankreich Algier Tsäd-See Basel Nordsee Libyschen_Wüstenplatte Kairo
52
C. Länderkunde.
3. Das Schwäbisch-fränkische 5tufenland.
K (i6. Das Schwäbisch-Fränkische Stufenland, das Nordwest-
liche Vorland des Jura, senkt sich in mehreren Stufen Don 0 nach W.
Gib seine Grenzen nach der Karte an! Weite, wellige Flächen wechseln
im Stufenlande mit schönen, tief eingeschnittenen Tälern, so daß diese
Gegend zu den lieblichsten Deutschlands zählt. Durch die umliegenden
Gebirge vor kalten östlichen und nördlichen Winden geschützt, tiefer als das
Alpenvorland gelegen, ist ihr Klima mild; bei ansreicheudeu Niederschlägen
ist das Land meist sorgfältig bebaut und dicht bevölkert, doch finden sich
auf der höheren fränkischen Stufe auch Sandflächen, die nur Kiefernwald
und dürftigen Getreidebau aufweisen.
§ 07. Der Main. — Aufgaben. 1. Verfolge auf der Karte seinen Lauf
und gib an, wie oft der 50. Grad ihn schneidet! 2. Welche Gebirge um-
geben ihn, welche Quellflüsse bilden ihn, welche Flüsse nimmt er auf?
Der Lauf des Mains ist äußerst gewunden und doppelt so laug wie die
Luftlinie vou der Quelle bis zur Mündung. Das ziemlich starke Gefälle
ist gleichmäßig verteilt und dadurch die Schiffbarkeit des Flusses erhöht.
In trockenen Sommern leidet der Fluß an Wassermangel. Das tief ein-
gefurchte Tal mit seinen fruchtbaren Abhängen ist durch die Höhen gegen
kalte Winde geschützt und hat eine hohe Solnmerwärme. Deshalb bant
man £bst und Wein an allen Bergwänden. Die Zahl der Städte ist
geringer als im Neckartal, weil die Industrie zurücktritt.
Bamberg ist eine alte Bischofsstadt in der fruchtbaren, obstreichen
Garteulandschaft des Bamberger Kessels.
Bei Schweinfurt beginnt der Weinbau, während bis dahin Obstbau
vorherrscht. Würzburg ist Universitäts-und Bischofsstadt, entstanden an
einer Straßenkreuzung, die den dortigen Übergang über den Main benutzte.
Die Stadt ist durch ihre herrlichen Weine bekannt. Nachdem der Main
sich zwischen Odenwald und Spessart hindurchgedrängt hat, erreicht er bei
Aschaffenburg die Oberrheinische Tiefebene.
Zeichnung: Das Maintal. i Unter Zugrundelegung des 50. Breitenkreises.)
§ 68. Der Neckar. — Aufgaben. 1. Suche aus der Karte seine Quelle,
seine Mündung! 2. Welche beiden Abschnitte sind in seinem Laufe zu unter-
scheiden? 3. Welcher Gebirgszug bestimmt die Richtung des Oberlaufs?
4. An welchem Zufluß liegt Wildbad?
Ter Neckar fließt anfangs dem Jura parallel. In einer Ausweitung
des Tales liegt die Universitätsstadt Tübingen, näher dem Gebirge Reut-
liugen. Jeuseit des Neckarknies folgt Eßlingen, Jndnstrieplatz mit
großer Lokomotivenfabrik. Dann reiht sich Stadt auf Stadt an den Fluß
wie Perleu an einer Schnnr. Am Fuß der Rauheu Alb liegt das gewerb-
fleißige Cannstatt, das schon von den Römern als Bad benutzt wurde,
und Stuttgart (286), d. h. „Gestütgarten". Stuttgart, die in geschütztem
Kessel schön gelegene Hauptstadt Württembergs, ist der Sitz des süddeutschen
Buchhandels und wichtiger Jndnstrieplatz. Je mehr sich von hier an das
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Main Mains Bamberg Main Main Odenwald Aschaffenburg Maintal Jndnstrieplatz Stuttgart Stuttgart
§ 64 Das Westdeutsche Tiefland. 94
Das Westdeutsche Tiesland (westlich der Elbe) ist ebener und weniger
fruchtbar als das ostdeutsche. (Es wurde viele Jahrtausende früher vom Eise
frei als das östliche und infolgedessen schon völlig eingeebnet.) Seine vielen, flachen
Gewässer wurden längst in gewaltige Torfmoore verwandelt, und was nicht Moor
ist, sind magere Geest- oder gar Heideflächen. (Alle Torfmoore sind dadurch
entstanden, daß flache, abflußlose Gewässer mit undurchlässigem Untergrund von den
Rändern aus „zuwuchsen".) — Als Heide bezeichnet man die unfruchtbarsten
Sandflächen, die nur noch Heidekraut tragen; als Geest (von güst = unfrucht-
bar) die etwas besseren Sandböden, die schon immer für den Ackerbau benutzt
wurden. Den wertvollen Saum, gleichsam die Pelzverbrämung dieses großen,
ärmlichen Mantels, bildet die Marsch. — Wir betrachten a) die Nordseeküste,
also die Marsch, h) die Geest- und Heideflächen, c) die Moore.
a) Die Nordseeküste.
1. Die Nordseeküste ist ein strittiges Kampfgebiet zwischen Meer und Land,
die Nordsee eine Mordsee. Erzähle von den Einbrüchen der Nordsee! Die Aller-
Heiligenflut 1570 z. B. verwandelte das ganze Küstengebiet von Holland bis Jüt-
land in eine Wasserwüste und brachte 100000 Menschen den Tod. Im verflossenen
Jahrhundert war am verheerendsten die Flut von 1825. Ihr kam die jüngste
Flut vom Nov. 1911 an furchtbarer Wirkung fast gleich. An vielen Stellen,
namentlich im Eidergebiet, brachen die Dämme, so daß weite Gebiete unter Wasser
gesetzt wurden.
2. Die vorgelagerten Ost-, West- und Nord-Friesischen Inseln (von Friesen
bewohnt) sind Reste des Festlandes, das einst bis zu ihrem Außenrande reichte.
Wo jede Gruppe? Wo die Weltbäder Norderney und Sylt (mit Westerland)?
Wo Föhr und Amrum? Zwischen ihnen und dem Festlande wurde nur eine
dünne Erdschicht vom Meer abgeschürft, so daß das „Wattenmeer" zur Ebbe-
zeit vom Wasser frei ist (Gefahren für die Schiffahrt! > s. Text u. Bilder 3 m. 4, § «4 >).
Die kleinsten Jnselbrocken sind die Halligen, diese „Kindlein in des Meeres
Wiege" (nur 1—2 m über dem Meer); die kleinsten nur von einer Familie
oder gar nicht bewohnt; alle ohne Deiche! Wenn eine Hochflut kommt! Damit
diese wichtigen „Wellenbrecher" nicht noch weiter weggenagt werden, sichert der
Staat sie jetzt durch Uferbefestigungen (an besonders gefährdeten Stellen Granit-
oder Betonmauern).
\' 3. Die Marsch ist fetter Schlick, den die Nordsee in stillen Buchten nieder-
schlägt (Seemarschen; wo die Flußmarschen?). Durch Dämme auf dem
Wattboden (z. B. zwischen Festland und Halligen und zwischen einzelnen Halligen x)
schafft man künstlich solche stillen Winkel, um nach und nach das ganze Watten-
gebiet dem Meer wieder abzugewinnen. Das gewonnene Land schützt man durch
5—10 m hohe Deiche. Was sind Köge oder Polder?
i) Die größte Hallig, Langeneß, südlich von Föhr, wurde durch einen Damm mit
Hallig Oland und diese mit dem Festland verbunden. Noch südlicher hatte die kleine
Hamburger Hallig schon länger Dammverbindung mit dem Festland. Neuerdings wurde
auch die große Marschinsel Nordstrand (vor Husum) mit dem Festland verbunden.
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Extrahierte Ortsnamen: Nordsee Holland Norderney Amrum Nordsee Langeneß Nordstrand Husum
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Das Ostdeutsche Tiesland.
Rücken kommt vom'„Oberland" die Drewenz, die auf einer kurzen Strecke die Grenze bildet;
die übrigen Flüsse erreichen gleich nach ihrer Entstehung Rußland.
2 a. Fruchtbarkeit der Seenplatten. Der durch Berg und Tal meist lebhaft
bewegte Nordabhang ist vielfach fruchtbar, da häufig der Geschiebe-Ton
freiliegt; der Südabhang ist einförmiger und meist von ausgespülten Gletscher-
Sanden überlagert (z. B. die sandige Priegnitz, zum Teil Brandenburg, zum
Teil Mecklenburg angehörig); wenig fruchtbar ist die ganze Pommersche Seen-
platte (viel Schaf- und Gänseweide; pommersche Gänse!). — Die fruchtbarsten
Gebiete sind: 1. Ostholstein (Wagrien), 2. die Nordwest-Ecke Mecklen-
bnrgs an der Lübecker Bucht, 3. die Uckermark, links von der Oder, ihr
gegenüber 4. der „Pyritzer Weizacker", 5. das große Mittelstück des Ost-
preußischen Rückens. — Die Pommersche und namentlich die Preußische
Platte weisen gewaltige Wälder auf (die Tucheler Heide auf der Pommerschen
Platte, aber in Westpreußen, 80 km laug; die Johannisburger Heide
zwischen den ostpreußischen Seen im Lande der slawischen Masnren, 50 km lang;
die Rominter Heide im äußersten Osten, wohin auch noch Wölfe aus Rußland
herüberkommen; bekannt durch die kaiserlichen Jagden). — Das Samland Ost-
preußens (zwischen den beiden Haffen) ist durch feinen Bernstein bekannt.
Bernstein findet man auch an anderen europäischen Küsten, z. B. an der Nordsee, an Dal-
matiens und Siziliens Küste, auch auf dem Festland, z. B. in Schlesien, aber nirgends tritt er
in solcher Menge und Güte auf wie hier. Er findet sich in einer zur Brannkohlen-(Tertiär-)For-
mation gehörigen Erdschicht, die man wohl die „blaue Erde" nennt, und die im Samlaud an 30 m
unter der Oberfläche liegt. Die Hanptgewinnnngsart ist der bergmännische Betrieb bei Palm-
nicken, 1 km von deri „Berusteiuküste" (zwischen Pillan und Brüsterort). Bei Stürmen spült
auch die See Bernsteine an den Strand, auch fischt man sie aus dem Wasser heraus.
2 b. Fruchtbarkeit der beiden großen Quertäler. Sowohl die Oder wie die
Weichsel, die beide aus dem Urtal nach Norden abbiegen, haben fruchtbare Täler,
die Weichsel ganz besonders in ihrem 50 km langen Delta, dem 1500 qkm großen,
völlig ebenen Werder (Karpatenschlamm!), das die Dentsch-Ordensritter aus einem
Sumpfe zum „Garten Preußens" machten. Aber im Frühjahr droht oft Über-
schwemmnngsgefahr durch Deichbruch. Die von Süden hertreibenden Eismassen
verstopfen dann im Norden, wo das Eis noch eine feste Decke bildet, dem Wasser
den Weg! Das ist besser geworden, seitdem man der Weichsel mittels eines 300 m
breiten Kanals einen direkten nördlichen Weg in die Ostsee gab (bei Schiewenhorst).
Die alte (Danziger) Weichsel ist seitdem ein toter Flußarm, doch wird durch Schleu-
sen dafür gesorgt, daß Flußschiffe längs ihr nach Danzig gelangen können.
Städte im Gebiet des Nördlichen Höhenzuges.
a) An der Oder: Schwedt O, mit Tabak- und Zigarrenfabriken; ein Jahrhundert lang
der Sitz der Markgrafen von Brandenburg-Schwedt. — Stettin siehe § 68 d.
d) An der Weichsel: Thorn sehr starke Festung, nahe der Grenze. — Unweit des Weichsel-
knies an der Brahe Promberg Ausgangspunkt des Bromberger Kanals nach der Netze. —
Kulm O, am Rande des fruchtbaren Kulmerlaudes gelegen. — Graudenz □, mit der Festung
out biete, 1807! Rechts abseits von der Oder an einem kleinen Nebenflüßchen der Regierungs-
sitz Marienwerder O. Art der Nogat Marienburg O; das herrliche mittelalterliche Schloß
war früher die Residenz des Ordensmeisters vom deutschen Ritterorden I f. Text u. Bill, l, § 701. _
Art der Oder: Tirschau O, mit zwei mächtigen Weichselbrücken, doppelt so lang wie die Ham-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]