Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 27

1907 - Leipzig : Freytag
27 Silber, Pferden und Gewndern wurden an die Anwesenden verteilt. Der dritte Tag verlief hnlich wie der zweite, und am vierten zogen die Geladenen wieder in die Heimat. Noch lange priesen deutsche und fran-zsische Ritter die Lust des Reichsfestes zu Mainz, und Barbarossa galt als der reichste und mchtigste aller Fürsten. Friedrichs Kreuzzug und Tod. Bald darauf traf aus dem Morgenlande die Kunde ein, da Jerusalem wieder in die Hnde der Trken gefallen sei. Da rsteten sich die Völker des Abendlandes, um die heilige Stadt den Unglubigen wieder zu entreien. Der greise Kaiser stellte sich an die Spitze eines gewaltigen deutschen Heeres. Unter unsglichen Mhen und Gefahren zogen sie durch Europa und Kleiuasien. In Kleinasien stellte sich ihnen ein trkisches Heer entgegen. Vor der Schlacht empfingen die Pilger alle das heilige Abendmahl; dann strzten sie mit solcher Gewalt in die Feinde, da zehntausend Trken erschlagen wurden und die brigen flohen. Die Kreuzfahrer zogen weiter und kamen an den Flu Saleph. der ihn fhrte nur eine schmale Brcke, und dem Kaiser Friedrich dauerte der bergang viel zu lange. Ungeduldig beschlo er, den Flu zu durchschwimmen. Trotz aller Warnungen sprengte er mit seinem Pferde hinein. Allein die Wellen rissen Ro und Reiter fort. Mehrere Ritter sprangen ihm nach, aber als man ihn ans Land zog, war er bereits eine Leiche. Unbeschreiblich war die Trauer des Heeres. In der Heimat aber wollte man gar nicht an den Tod des geliebten Herrschers glauben. Das Volk erzhlte sich, er sei nicht gestorben, sondern er schlafe tief im Sche des Kyffhusers, und er werde dereinst kommen, um sein Volk wieder groß und mchtig zu machen. 15. Konradin. Schlacht bei Scurcola. Das ruhmreiche Herrschergeschlecht der Hohenstaufen nahm einen traurigen Ausgang. Konrad Iv., der letzte Kaiser aus diesem Geschlechte, hinterlie bei seinem Tode ein zweijhriges Shnchen mit Namen Konradin. Ihm gehrten in Italien die beiden Knigreiche Neapel und Sizilien. Aber ein franzsischer Prinz, Karl von Anjou, hatte sie in Besitz genommen. Als Konradin herangewachsen war, zog er mit seinem Freunde Friedrich von Baden und einem Heere nach Italien, um sein Reich wieder zu erobern. Bei Scurcola wurde Karl von Anjou in die Flucht geschlagen. Aber anstatt den Feind zu verfolgen, plnderten die Soldaten Konradins das feindliche Lager. Da machten die Feinde Kehrt und entrissen den Deutschen den schon ge-wonnenen Sieg. Konradin und Friedrich muten fliehen, sie wurden aber verrterischerweise gefangen genommen und an Karl von Anjou ausgeliefert.

2. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 55

1907 - Leipzig : Voigtländer
27. Die Schweizer Eidgenossen. 55 laut auf. Geler aber lie den Cell noch nicht ziehen, er fragte ihn, wozu er den zweiten Pfeil hervorgeholt htte. Da rief Teil ihm ingrimmig zu: Mit diesem Pfeil, Herr Vogt, durchscho ich Euch, wenn ich mein liebes Kind getroffen htte." Nun lie ihn Geler binden und auf sein Schiff bringen, um ihn mit sich der den See nach der Burg Knacht zu nehmen und einzukerkern. Whrend der Fahrt aber erhob sich ein furchtbarer Sturm, und dem kleinen Schiffe drohte verderben. Nur Cell kann uns retten!" rief der Fhrmann dem Vogte zu. So tut ihm die Fesseln ab, da er das Fahrzeug lenke," sprach Geler. Cell fate das Ruder und trieb das Schiff gegen eine Felsplatte, die einige Schritt weit in den See vorspringt. Dort angekommen, ergriff er rasch seine Rrmbrust, sprang hinaus auf die platte und stie mit dem Fue das Schiff in den See zurck. Dann eilte er nach Knacht zu, um dort an dem Vogte Rache zu nehmen. Rls dieser glcklich gelandet war und durch einen hohlweg, die hohle Gasse", nach seiner Burg reiten wollte, nahm Cell ihm durch einen Pfeilschu das Leben. 5. Die Eidgenossen. Bald darauf befreite sich das Volk auch von den andern Landvgten. Rn einem festgesetzten Cage drangen rstige Männer in die Zwingburgen ein, eroberten sie und jagten die erschreckten Vgte und ihre Rnhnger der die Grenzen. So wurde die Freiheit ohne weiteres Blutvergieen zurckgewonnen. Den Eidgenossen der drei Idaldsttten schlssen sich allmhlich auch die brigen rte der Schweiz an. Rlle weiteren versuche (sterreichs, das Land zu unter-jochen, milangen, heldenkhn traten die Eidgenossen dem Feind ent-gegen, und ihre Capferkeit, ihre Vaterlandsliebe, ihr Gottvertrauen erfochten in einer ganzen Reihe von Schlachten die ruhmvollsten Siege. 6. Arnold von Winkelried. Einst stand den Schweizern die sterreichische Ritterschaft in schwerer Rstung gegenber, Mann an Mann, gleich einer Eisenmauer. Da rief ein Eidgenosse, der wackere Rrnold von Winkelried, den Seinigen zu: Liebe Brder, ich will euch eine Gasse machen; sorgt fr mein Xdeib und meine Kinder!" Mit diesen Worten umfate er mit beiden Rrmen so viele der feindlichen Speere, als er konnte, richtete sie auf seine Brust und ri durchbohrt im Sterben die Feinde mit sich zu Boden. Durch die entstandene Lcke drangen die Eidgenossen nach; bald mar das stolze Heer der Feinde zersprengt. So schtzte die Schweiz ihre Unabhngigkeit gegen sterreichs Eroberungsversuche. Rber leider lste sie sich immer mehr vom Deutschen Reiche und trennte sich endlich als ein selbstndiger Freistaat ganz davon ab.

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 69

1907 - Leipzig : Freytag
69 Turnier. In grnem oder grauem Jagdkleide, den Filzhut auf dem Kopfe, mit Armbrust und Speer bewaffnet, schweifte er in Berg und Wald umher und scheute auch nicht den gefhrlichen Kampf mit Bren und Wild-schwemm. Einmal verfolgte er in den Tiroler Bergen eine Gemse so eifrig auf die hchsten Felsenspitzen, da er pltzlich vor einer steil ab-fallenden Felswand stand und nicht vor- und rckwrts konnte. Drei Tage lang schmachtete er da oben und war dem Tode nahe, als er durch einen jungen khnen Tiroler gerettet wurde. Einst wurde zu Worms ein Turnier gehalten, auf dem ein Franzose von riesenhafter Gestalt die deutschen Ritter zum Zweikampf herausforderte. Keiner wagte es, sich mit dem Riesen einzulassen. Da erschien in glnzender Rstung und mit ge-schlossenem Visier ein Ritter, der nach kurzem Kampfe den Franzosen in den Saud streckte, da er fr tot fortgetragen wurde. Und alles Volk war freudig erstaunt, als der Ritter das Visier aufschlug, und man in ihm den Kaisersohn Maximilian erkannte. Maximilians Regierung. Als Maximilian zur Regierung gelangt war, war es seine erste Sorge, das Faustrecht abzuschaffen. Deshalb verordnete er einen ewigen Landfrieden. Jeder, der durch Fehden den Landfrieden brach, sollte mit der Reichsacht und anderen Strafen belegt werden. Sollte aber der Friede von Dauer sein, so mute man einen hchsten Gerichtshof haben, der in allen Streitigkeiten entscheiden sollte. Deshalb wurde das Reichskammergericht eingesetzt, dessen Sitz anfangs in Frankfurt ct. M. und zuletzt in Wetzlar war. Um aber Ruhe und Ordnung besser im Lande aufrecht halten zu knnen, teilte Maximilian Deutschland in zehn Kreise. An der Spitze jedes Kreises stand ein Kreis-Hauptmann, dem eine bewaffnete Macht zur Seite stand, um den Ent-scheidnngen des Reichskammergerichts Achtung zu verschaffen. Groe Ver-dienste erwarb sich Maximilian durch Einfhrung des Postwesens. Wollte man vor ihm einen Brief, ein Paket oder Geld versenden, so mute man sich dazu in den meisten Fllen einen besondern Boten mieten, was sehr teuer war. Maximilian fhrte zuerst eine regelmige Post zwischen Wien und Brssel ein. Bald fuhren kaiserliche Postillone regelmige Postwagen zwischen den greren deutschen Stdten und befrderten Personen und Waren. Die Preise waren bedeutend niedriger als vor Maximilian, freilich noch viel hher als heutzutage. Maximilian war auch ein hochgebildeter Herrscher. Er sprach auer der deutschen Muttersprache noch das Lateinische, Italienische, Franzsische^ Englische und Bhmische. Von den Knsten liebte und schtzte er besonders die Dichtkunst und Malerei. Die Dichtkunst bte er selber aus, und den berhmten Nrnberger Maler Albrecht Drer besuchte er fters in seiner

4. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 28

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
28 Furcht trat er einst in einen Lwenkfig; die Bren suchte er sogar in ihren Hhlen auf; bei einer Gemsjagd verstieg er sich ans die nn-zugngliche Martinswand Bei Innsbruck. In Worms forderte auf einem Turniere ein franzsischer Ritter von riesenhafter Gre die deutschen Ritter znm Zweikampfe heraus. Alle frchteten sich. Da trat Maximilian unerkannt auf, besiegte den prahlerischen Franzosen und rettete die Ehre der Deutschen. Maximilian war sehr gebildet und ein Freund und Gnner von Kunst und Wissenschaft. Seinen Soldaten konnte er in verschiedenen Sprachen Befehle er-teilen, tchtige Knstler und Gelehrte wurden von ihm ge-ehrt und untersttzt. Sorge fr das Wohl des Laubes. Den Fürsten. Rittern und Stdten verbot der Kaiser jede Befehdung. Fr immer sollte'frieden gehalten werden; deshalb fhrte erden ewigen Landfrieden ein. Wer ihn brach, wurde mit der Reichs-acht bestraft. Den Raubrittern legte er vollends ihr hctbgieriges Handwerk. Ihre hohen Felsenburgen gewhrten ihnen keilten Schutz mehr, da Bereits das Schiepulver erfunden war. Maximilian sorgte auch sr das Rechtswesen. Er errichtete das Reichs-kammergericht. Hier sollten die Streitigkeiten von eingesetzten Richtern geschlichtet werden. Zur Ausrechthaltung der Ord-nnng und zur Vollstreckung der Urteile des Gerichtes teilte Maximilian ganz Deutschland n zehn Kreise. Er verbesserte auch das Geschtz Wesen und fhrte die Post in seinem Reiche ein. Postverbindungen wie heute :gafj es damals noch nicht. Briese konnte man nur gelegentlich oder :durch Besondere Boten befrdern. Die erste Post fuhr zwischen Wien und Brssel, der erste Gmeralpostmeister" Wx der Gras von Thurn und Taxis. Vergrerung der Kansmacht. Glcklich war 'Maximilian in der Vergrerung seiner Haus macht. Durch Heirat und Erbschaft kamen spter das spanische Reich, die Niederlande. Neapel und i$jjgarn an seine Kaiser Maximilian I,

5. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 127

1905 - Leipzig : Hirt
5. Deutschland nach dem Dreiigjhrigen Kriege. 127 Aus Drfern und aus Stdten wimmelnd strmt Ein jauchzend Volk, mit liebend emsiger Zudringlichkeit des Heeres Fortzug hin-dernd. Da schttelt, froh noch des erlebten Tags, Dem heimgekehrten Sohn der Greis die i^nde; Ein Fremdling tritt er in sein (Eigentum,. Das lnqstverlafs'ne, ein; mit breiten sten Deckt ihn der Baum bei seiner Wiederkehr, Der sich zur Gerte bog, als er gegangen, Und schamhaft tritt als Jungfrau ihm entgegen, Die einst er an der Amme Brust verlie." piccolomint I, <*. Gern verga man fr den Augenblick das ungeheure Elend, das der Krieg gebracht. Doch lange noch litt das Volk an den Folgen dieses un-glckseligen Krieges. Sichtung der Bevlkerung. Zwei Drittel der Bevlkerung, die Blte des Landes, war hinweggerafft. Bon einigen Stdten, wie Augsburg, Mannheim und Heidelberg, soll nur der fnfzigste Teil der Bevlkerung brig geblieben sein. Das Schwert, die Hungersnot und die Pest hatten sich zum Unheil Deutschlands vereinigt. In Worms allein erlagen 20 000 Menschen der Pest. Die Hungersnot war in einzelnen Gebieten entsetzlich-man nhrte sich von Gras, Wurzeln, drren und grnen Baumblttern und war froh, wenn man Hute von Khen und Pferden bekam. Verwstung der Felder. Die Felder waren verwstet, die Bauern-Hfe zerstrt, das Vieh verzehrt oder weggefhrt. Es fehlte an Arbeitskrften, das verdete Land zu bestellen. Unsicherheit. Die Wege wurden durch Diebe und Ruber unsicher gemacht. Selbst Fürsten durften sich ohne starken militrischen Schutz keine halbe Stunde von ihrem Wohnsitz entfernen. Verfall des Handels. Durch den Verlust der Rhein-, Weser- und Odermndung ging der deutsche Handel in fremde Hnde der. Die Er-zeugnisse des heimischen Handwerks wurden durch fremde Schiffe aus-gefhrt. Nur Hamburg, das von feindlichen Heeren wenig gelitten hatte, behauptete durch seine gnstige Lage an der Elbmndung seine wichtige Stellung im Nordseehandel. Die Städte des Binnenlandes, die durch ihre Zugehrigkeit zum Hansabunde reich geworden, waren durch den Krieg verarmt. Im Binnenlande hielten nur Frankfurt am Main und Leipzig ihre jhrlichen groen Jahrmrkte, die man Messen nennt, weiter ab und wurden Handelsstdte ersten Ranges. Falschmnzer betrogen die Brger mit nachgemachten Goldstcken und brachten das wenige, noch vorhandene gute Geld beim Wechseln an sich. Nachffung des Auslandes. Eine widerliche Nachffung des Aus-landes machte sich breit. Durch den Krieg waren zahlreiche fremde Ausdrcke in die deutsche Sprache bergegangen. Diese wurde dadurch so verunstaltet, da man sich in den bessern Familien der Mutter-sprche schmte und sich der franzsischen Sprache bediente. Deutsche Schriftsteller spickten ihre Werke mit fremden Ausdrcken. Eine rhmliche

6. Für die Klassen 7 und 6 - S. 65

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
22. Alexander der Groe. 65 gewohnt zu siegen, bereit, fr ihren geliebten König alles zu tun; zudem wuten sie, da unendliche Beute, Gold, Silber, kostbare Schtze in Persien zu holen waren. Auf Lastschiffen ging es der den Hellespont, den Xerxes einst auf zwei Brcken berschritten hatte. An dem kleinen Flchen Granikus stie Alexander auf das erste persische Heer, an Zahl ihm der, legen, dazu in gnstiger Stellung und gefhrt von tchtigen Feldherrn. Doch was vermochten die Feinde gegen das Ungestm des jugendlichen Knigs? Im Angesicht der Perser sprengte Alexander mit seinem Pferd in den Flu, seine Getreueu ihm nach. Ein furchtbares Handgemenge entstand, der König selbst kam oft in groe Gefahr, ja wurde einmal nur durch das schnelle Dazwischenkommen seines Freundes Klitus vor sichern Tode gerettet. Doch schlielich slohen die Feinde, ein vollstndiger Sieg war errungen. Weiterzog das Heer in raschem Siegeslauf durch Kleinasien; die meisten Städte ergaben sich freiwillig. In Gordium fand der König einen alten Wagen des Knigs Midas, an dessen Deichsel das Joch fr die Pferde so kunstvoll mit Riemen befestigt war, da bis dahin keiner es hatte auflsen knnen; die Sage aber ging, da, wer die Knoten lse, Herr der Welt wrde. Alexander betrachtete den Wagen, zog sein Schwert und hieb mit einem Streiche die Riemen durch. Schlimm ging es dem Könige in der Stadt Tarsus. Denn leichtfertig hatte er sich, erhitzt wie er war, in die eisig kalten Fluten eines klaren Bergslusses gestrzt. Heftiges Fieber packte ihn, Krmpfe und Schlaflosigkeit raubten ihm die Krste, so da das ganze Heer schon an seinen Tod glaubte. Der Arzt Philippus wute nur noch ein Mitttel, der König entschlo sich, es zu nehmen trotz der War-nungen, die er erhielt. Ja ein treuer Feldherr schickte ihm noch kurz vorher einen Brief, in welchem der Arzt Philippus beschuldigt wurde, vom Perserknig bestochen zu sein, Alexander zu vergiften. Doch der König traute seinem Arzte. Als dieser ihm den Arzeneibecher reichte, gab ihm Alexander den Brief; Philippus blieb ruhig trotz der furchtbaren Anklage, und der König wurde gerettet. In wenigen Tagen konnte er sich dem jubelnden Heere zeigen. Die zweite groe Schlacht bei Jssus, in der sich der Perserknig D a r i u s selbst ihm entgegenstellte, war ebenfalls fr Alexander gnstig; das Perserheer wurde gnzlich geschlagen, der Perserknig konnte sich nur durch schleunige Flucht retten, während seine Mutter, Gattin und Kinder sowie ungeheure Schtze in des Siegers Hnde fielen. Alexander be-handelte die Gefangenen mit groer Milde, doch von ihrem Loskauf durch Darms wollte er nichts wissen. Allmhlich eroberte er alle Lnder am Neubauer, Geschichtliches Lehrbuch I. von Baltzer. 5

7. Erzählungen aus der sagenhaften Vorgeschichte der Griechen und Römer - S. 10

1899 - Leipzig : Teubner
10 I Erzhlungen aus der griechischen und persischen Sagengeschichte. 1. Der 1. meffenische Krieg. Um das Jahr 740 waren die Spartaner entschlossen, das Schwert wider ihre Brder in Messenien zu ziehen. Sie behaupteten, durch zwei Greuelthaten seitens messenischer Männer zum Kriege gereizt zu sein. Vielleicht verhielt sich die Sache in beiden Fllen aber so, wie sie von den Messeniern erzhlt wurde. An der Grenze der beiden Lnder lag ein Heiligtum der Artemis (Diana), wo beide, Messenier wie Spartaner, seit alters gemeinschaftliche Opferfeste feierten. Hier sollten messenische junge Leute Jungfrauen, die mit ihren Vtern aus Sparta herbeigekommen wren, berfallen und den König Telsklus, der sie schtzen wollte, gettet haben. Auch sollte Polychares, ein angesehener Mann aus dem Messenierlande, spar-tanische Männer umgebracht haben. Nein", sagten die Messenier, es hat sich alles ganz anders zugetragen. Die jungen Mdchen, die Teleklus verteidigte, waren gar keine Mdchen, sondern bart-lose Jnglinge, welche die Gelegenheit benutzen sollten, mit ihren Schwertern, die sie unter den Weiberkleidern trugen, unsere anwesenden vornehmen Landsleute niederzumachen, damit Sparta sich um so leichter in den Besitz des lngst ersehnten Landes setzen knnte. Und Polychares ist nicht minder von den Spartanern ge-reizt worden. Er hatte einem derselben Namens Enphnus seine Rinderherde anvertraut, damit er sie gegen Entgelt auf seinen Wiesen weiden lasse. Aber Enphnus verkaufte die ihm nicht gehrenden, wertvollen Tiere und log, Seeruber htten sie ge-raubt. Als er seiner schlimmen That berfhrt war, versprach er zwar, den Schaden zu ersetzen, aber er erschlug Polychares' Sohn, der gekommen war, den Betrag zu holen. Die spartanischen Be-Hrden verschafften dem unglcklichen Vater sein Recht nicht, und darum hat Polychares auf seiner Heimreise von Sparta die ihm be-gegnenden Männer dieser Stadt niedergeschlagen". Pltzlich ging der Ruf durch das ganze Messenierland: König Alkamsnes von Sparta hat ohne Kriegserklrung mitten in der Nacht unsere Grenz-stadt Am ph sa berrumpelt!" Diese war so vorteilhaft gelegen, da es den Messeniern nicht mglich war, sie zurckzuerobern. Im fnften Kriegsjahre zogen beide Spartanerknige heran; khnen Mutes stellte sich ihnen König Euphaes mit seinen Kriegern ent-gegen; aber so tapfer man auch auf beiden Seiten focht, es wurde keine Entscheidung herbeigefhrt. Da ihre bisherige Hauptstadt

8. Bilder aus der deutschen Vorgeschichte - S. 38

1918 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
38 Fast ohne Widerstand besetzten die Langobarden Nord-Jtalien, nur das feste P a v i a muten sie lngere Zeit belagern; hier nahm Alboin seinen Knigssitz. Die Eroberung des "brigen Italiens berlie er seinen Herzgen. Und bald fand er selbst ein furcht-bares Ende. Seine Gemahlin war die schne Rosamnde, die Tochter eines Gepidenknigs, den Alboin mit eigener Hand im Kampfe erschlagen hatte. Bei einem Festmahle zwang er sie im trunkenen bermute, ihm aus einem Becher Bescheid zu tun, der aus dem Schdel ihres Vaters kunstvoll hergestellt worden war. Da gelobte sie im Herzen, die Blutrache zu vollstrecken. Sie fhrte Mrder in das Schlafgemach des Knigs, der nach heftiger Gegenwehr erschlagen wurde. Nunmehr kam es nicht zur vollstndigen Eroberung Italiens durch die Langobarden; die von ihnen besetzten Gebiete teilten sie in viele Herzogtmer, behielten aber doch das Knigtum bei. Ost-rmisch blieb vor allem Ravenna, wo derexarch, der Statthalter des Kaisers, seinen Sitz hatte, ferner Venedig und Rom mit ihren Bezirken, endlich ganz Sd-Jtalien und Sicilien. Diese Zersplitterung war gnstig fr die Machtstellung des rmischen Pischofs; allmhlich fiel ihm die Verwaltung der Stadt Rom und ihres Bezirkes zu, und so gewann er weltliche Macht^ zu seiner ursprnglich nur geistlichen. Und da der fern wohnende Exarch und der noch fernere Kaiser ihn ihre Obergewalt nicht fhlen lassen konnten, so bereitete sich die vllige Unabhngigkeit dieses weltlichen Besitzes vor. Gleichzeitig wuchs auch das geistliche An-sehen des rmischen Bischofs; allmhlich gewhnten sich die christ-lichen Völker des Abendlandes daran, in ihm ihr geistliches Ober-Haupt zu verehren. Der erste, den man in diesem Sinne Papst nennen kann, war Gregor I. (um 600). Er hat das persnliche Verdienst, die Angeln und Sachsen in Britannien (s. o. S. 29) zum Christentums bekehrt zu haben. Sein Einflu brachte auch die Langobarden dazu, vom aria-nischen zum katholischen Christentum berzutreten. Ihn unter-sttzte dabei die Knigin Theudelinde, eine bairische Frsten-lochtet, die nach dem Tode ihres Gemahls A u t h a r i die Regierung bernahm. Dieser bertritt fhrte bald zur Verschmelzung der Lango-barden mit der romanischen Bevlkerung des Landes. Nach ihnen 1 trgt heute noch der grte Teil der Po-Ebene den Namen L o m -x bardei (d. i. Langobardei). Die lombardische Knigskrone heit auch die eiserne weil in sie ein Draht eingelegt ist, den man aus einem angeblich vom Kreuze Jesu Christi herstammenden Nagel gefertigt hat.

9. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 4

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
4 heraus und zischte ihn aus ihren neun Rachen an. Flugs sprang Herkules mit seinem Schwerte herzu und schlug einen Kopf nach dem andern ab. Aber was mute er sehen! Fr jeden abgeschla-genen Kopf wuchsen zwei neue hervor, die ihn mit ihren spitzen Zhnen bedrohten. Ohne die Hilfe des Jolaus wre es dem Herkules nicht ge-lungen, die Aufgabe zu lsen; aber auf einen Wink des Helden eilte sein junger Freund herbei und hielt einen glhenden Feuer-brand an die blutigen Wunden, soda die Kpfe, die sich neu bilden wollten, verkohlten. So wurden es allmhlich der Kpse immer weniger, und schlielich blieb nur der mittlere Kopf brig, der un-sterblich war. Ihn vergruben die beiden Freunde in ein tiefes Loch und wlzten auch noch einen Felsblock darber. Aus dem zerstckelten Rumpfe flo dickes Blut, das ein td-liches Gift enthielt. Mit diesem Blute bestrich Herkules die Spitzen seiner Pfeile; nun brachten sie jedem, dem sie auch nur die Haut ritzten, sicheren Tod. 3. Fjcrhulcs fangt die Imrfcbhub der Hrtcmta (Diana). Artemis, die Schwester des Apollo, war die Gttin der Jagd; sie war eine rstige Jungfrau, trug einen Kcher auf dem Rcken und einen Bogen in der Hand und streifte mit hochgeschrztem Gewnde hinter ihrer Meute her durch Wlder und durch Felder. Eine Hirschkuh war ihr besonders lieb und galt daher als heilig; dies schne Tier hatte goldenes Geweih und eherne Fe und lief so schnell, da auch die besten Hunde es nicht einholen konnten. Diese Hirschkuh sollte Herkules fangen und dem Eurystheus bringen. Er machte sich auch sofort auf den Weg und folgte ihr unermdlich, wohin sie auch flchten mochte; ja, ein ganzes Jahr soll er sie ver-folgt haben, bis sie endlich zusammenbrach. Da hob er sie behutsam auf seine Schultern und brachte sie dem Eurystheus. Dann aber trug er sie auf ihren gewohnten Weideplatz und gab ihr die Freiheit, um die Gttin nicht zu erzrnen. 4. fjcrhulcs fangt den erymantbifcben 6ber. Auf dem Berge Erymnthus hauste ein wilder Eber, der weit und breit die Gegend verwstete. Auch diesen sollte Herkules fangen. Nach langer Mhe trieb er das wilde Tier auf ein Schnee-feld im Gebirge, wo es stecken blieb und nun gebunden wurde. Dann warf es Herkules sich auf den Rcken und trug es nach My-cenae. Uber den Anblick des frchterlichen Tieres erschrak Eury-stheus so, da er sich vor Angst versteckte. Herkules aber opferte den Eber den Gttern. #

10. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 5

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
5 5. f>erhulea reinigt den Stall des Hugiaa. Eurystheus war sehr rgerlich, da er sich vor Herkules so feige gezeigt hatte; deshalb wollte er den Helden demtigen und gab ihm eine Aufgabe, die fr einen Gttersohn unwrdig war. Der König Augias hatte eine Herde von mehreren tausend schnen Rindern. Diese standen in einem groen Hofe, und da man seit Jahren nicht daran gedacht hatte, den Dnger wegzurumen, so war der ganze Hof von einer viele Fu dicken Schicht Mist berzogen. Diesen sollte Herkules in einem einzigen Tage wegschaffen. Obwohl der Held die schlimme Absicht des Eurystheus erkannte, ging er doch zu Augias, und dieser versprach ihm den zehnten Teil seiner Herde, wenn ihm die Arbeit gelinge. Nun flo aber unweit des Hofes ein Strom; diesen leitete Herkules durch einen kurzen Kanal gerade auf den Hof los, und in wenigen Stunden trug das Wasser des Stromes, das auf der einen Seite in den Hof eindrang, auf der andern Seite den Mist hinaus; als der Hof so gereinigt war, schttete Herkules den Kanal wieder zu. Der meineidige Augias weigerte sich aber unter allerhand Vorwnden, ihm den versprochenen Lohn zu geben. 6. F>crhulca verfebeuebt die ftympbalifcben Vgel. Dies waren gefhrliche Raubvgel, die an dem See S t y m -phlus nisteten und die Macht besaen, ihre ehernen Federn wie Pfeile auf ihre Feinde zu schieen. Dem Herkules gelang es, sie zu verscheuchen, indem er durch Klappern einen gewaltigen Lrm ver-ursachte, vor dem sie erschraken. Die auf ihn abgeschossenen Federn konnten ihn nicht verwunden, da er sich in seine Lwenhaut hllte; er dagegen holte mit seinen sicher treffenden Pfeilen viele der Raub-Vgel aus der Luft herab. Die andern flchteten in ferne Lnder. 7. fierhulea bndigt den feuerfebnaubenden Stier von Kreta. Auf der Insel Kreta richtete ein wtender Stier groe Ver-Wstungen an; niemand konnte ihm entgegentreten, da ein feuriger Atem ihm aus Maul und Nase drang. Herkules aber konnte sich durch das Lwenfell vor dem Feueratem schtzen. Er packte den Stier bei den Hrnern und ri ihn mit seiner Riesenkraft zu Boden. Fortan setzte sich der Stier.nicht mehr zur Wehr, er lie sich sogar zumen, so da Herkules auf ihm reiten konnte. Eurystheus lie spter das Tier entwischen, worauf es in seine frhere Wut zurckfiel. 8. fjerhulea bndigt die menfdienfreffenden Reffe des Dtomedea. Der König Di 0 medes hatte in seinem Stalle die herrlichsten Rosse, die aber so wild waren, da sie mit eisernen Ketten an eherne Krippen gebunden werden muten. Alle Fremdlinge, die in die
   bis 10 von 51 weiter»  »»
51 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 51 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 20
1 84
2 853
3 51
4 886
5 260
6 63
7 285
8 42
9 18
10 920
11 57
12 325
13 39
14 65
15 51
16 272
17 107
18 27
19 75
20 45
21 57
22 194
23 84
24 83
25 203
26 118
27 73
28 1205
29 55
30 81
31 196
32 28
33 88
34 1604
35 364
36 246
37 845
38 142
39 220
40 76
41 110
42 162
43 51
44 14
45 282
46 298
47 335
48 110
49 526

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 8
1 1364
2 74
3 11
4 5
5 3
6 11
7 49
8 7
9 50
10 5
11 7
12 33
13 36
14 210
15 5
16 555
17 1189
18 0
19 120
20 7
21 118
22 631
23 471
24 8
25 14
26 21
27 2
28 226
29 12
30 7
31 71
32 17
33 8
34 6
35 31
36 17
37 31
38 15
39 245
40 13
41 7
42 220
43 37
44 2
45 49
46 0
47 12
48 6
49 8
50 1
51 6
52 34
53 88
54 298
55 63
56 10
57 10
58 167
59 65
60 2
61 1
62 1
63 14
64 2
65 125
66 75
67 47
68 102
69 18
70 3
71 132
72 14
73 31
74 0
75 219
76 69
77 800
78 9
79 5
80 2
81 12
82 1489
83 79
84 40
85 18
86 0
87 286
88 216
89 13
90 10
91 60
92 264
93 1
94 621
95 11
96 3
97 1
98 157
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 1
2 51
3 1
4 53
5 0
6 6
7 0
8 0
9 6
10 49
11 0
12 8
13 3
14 0
15 25
16 25
17 1
18 16
19 41
20 1
21 4
22 24
23 12
24 6
25 1
26 6
27 5
28 0
29 11
30 7
31 2
32 0
33 49
34 6
35 7
36 2
37 10
38 2
39 6
40 0
41 57
42 4
43 19
44 3
45 3
46 5
47 6
48 8
49 2
50 21
51 13
52 0
53 4
54 75
55 4
56 22
57 9
58 3
59 143
60 5
61 5
62 12
63 12
64 17
65 10
66 0
67 0
68 26
69 1
70 0
71 24
72 14
73 1
74 3
75 13
76 0
77 3
78 0
79 2
80 35
81 150
82 8
83 2
84 0
85 37
86 0
87 0
88 9
89 1
90 1
91 54
92 6
93 1
94 0
95 2
96 0
97 24
98 0
99 0
100 50
101 0
102 25
103 0
104 0
105 15
106 16
107 0
108 18
109 4
110 1
111 7
112 169
113 0
114 4
115 24
116 13
117 2
118 12
119 1
120 68
121 90
122 3
123 11
124 2
125 3
126 9
127 19
128 39
129 12
130 0
131 20
132 38
133 3
134 4
135 0
136 31
137 0
138 5
139 0
140 14
141 3
142 24
143 57
144 1
145 35
146 26
147 1
148 12
149 4
150 0
151 38
152 16
153 0
154 1
155 29
156 90
157 25
158 14
159 0
160 0
161 0
162 0
163 4
164 1
165 6
166 32
167 32
168 0
169 45
170 1
171 59
172 24
173 9
174 0
175 14
176 5
177 21
178 1
179 11
180 1
181 55
182 19
183 19
184 2
185 8
186 1
187 1
188 1
189 11
190 98
191 6
192 22
193 4
194 4
195 1
196 24
197 9
198 4
199 2