Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 38

1911 - Erfurt : Keyser
— 38 - Zur andern; auf dem braunen Grunde wuchs wenig anderes als Wolfsmilch, Heidekraut und dunkle Waldbeeren. Dann senkte er sich in ein stilles Waldtal, sührte durch sumpsigeu Grund und das Bett eines Baches und stieg auf der andern Seite wieder in den Wald. Einigemal kamen die Reisenden auch über altes Ackerland; noch waren die Beetfurchen sichtbar, aber Schlehdorn und stachliger Ginster standen dicht wie eine Hecke daraus, und die Pserde halten Mühe durchzudringen. Zuletzt erklommen die Rosse der Reisenden mühsam die Höhe des Jdisberges, auf dessen Mitte sich eine Hobe Esche aus dem niedrigen Kraut erhob. Hier verbrachten sie die Nacht, um sich beim ersten Morgengrauen wieder zum Aufbruch zu rüsten; denn es war noch eine weite Tagsahrt bis in den Bergwald der Tbüringe (Jdisberg = Veste Coburg). Unter Franken und Wenden: Heute ritt der Führer noch schneller als am letzten Tage; aber sein scharser Blick prüfte wieder jeden Busch und Stein. So oft sie aus dem Wald in ein Wiesen-tal kamen, gab er seinen Begleitern ein Zeichen zurückzubleiben und winkte nach einer Weile mit gehobener Hand ihm zu folgen. — In der Landschaft lagen in den Tälern oder aus halber Höhe der Berge, wo ein kräftiger Quell aus dem Boden rann, hie und da Dörfer und einzelne Höfe fränkischer Ansiedler, die meisten Höfe klein, die Häuser zerfallen, notdürftig gestickt, daneben oft leere Brandstätten. Jedes Dorf und jeder Hof waren umwallt, aber auch Wall und Graben waren verfallen und zerrissen. Nur wenig Leute sahen sie auf dem Felde, in den Dörfern rannten die Kinder und Frauen an den Hoszaurt und starrten den Reisenden nach. Zuweilen war am Hausgiebel über dem Zeichen des Besitzers ein Kreuz gemalt, dann segnete der Reisende die Bewohner mit dem Christengruß. — Wieder kamen sie an ein Dorf, ohne Zaun standen die hohen Strohdächer, welche fast bis zum Boden reichten. Nackte Kinder, bräunlich und mit Schmutz bedeckt, wälzten sich neben den Ferkeln aus der Dungstätte. Kleiner waren die Leute, rundlich und Platt die Gesichter und statt der bedächtigen Ruhe, mit welcher die Reiter anderswo von den Dorfbewohnern begrüßt wurden, tönten ihnen hier lautes Geschrei, Schelte und Verwünschungen in fremder Sprache entgegen. „Sind die Fremdlinge häufig auf eurem Grunde?" fragte der Fremde. „Es sind Wenden von ostwärts, in mehreren Dörfern hausen sie hier und in Thüringen, sie zahlen Zins dem Grafen des Frankenherrn, aber übelgesinnt bleiben sie und widerbellig." So ging es eine Stunde vorwärts durch Buschholz und über Wiesengrund, endlich sahen sie in der Entfernung seitwärts vom Wege einen großen Hof unter Lindenbäumen. Da sie aber herankamen, fanden sie das Dach zerrissen, die Tür eingeschlagen, die Kohlen eines Feuers vor dem Hause und im Grase einen toten Mann, das Haupt durch einen Kolbenschlag gebrochen.

2. Für Präparandenanstalten - S. 92

1912 - Breslau : Hirt
92 C. Länderkunde. Durch die in dem Nördlichen Landrücken vorhandenen Niederungen brach das Wasser sich Bahn und schuf so die Unterläufe der Oder und Weichsel, die in ihrem Lauf große Ähnlichkeit haben. Nachdem im Gebiet der alten Flußläufe jahrtausendelang ein unwirtliches Nebeneinander von Sand und Sumpf bestanden, schuf die rastlose Tätigkeit der Herrscher Preußens durch Trockenlegung und Äanalbau andere Verhältnisse. Durch Friedrich Wilhelm I. wurde das Havelläudische Luch entwässert, wodurch ein vortreffliches Wiesenland gewonnen wurde. Au den höher ge- legenen Stellen wurde der Ackerbau ausgenommen. Eine großartige Schöpfung war die Trockenlegung und Rodung des Oderbruches durch Friedrich den ö9. Straße des Dorfes Leipe im Spreewalde. Der Tpreewald bestand früher meist aus Eichen. Diese sind gerodet, und der weit gröhere Teil des Waldes ist in vorzügliche Wiesensluren, in Gemüseäcker und Gärten verwandelt. Im Rest des Waldes herrscht die Erle, auch Esche und Weide gedeihen üppig. Jedes Gehöft nimmt meist eine Insel ein. Die von Schlingpflanzen umrankten Wohnungen sind Blockhäuser mit Strohdächern. Großeu, der stolz sagen konnte: „Hier habe ich eine Provinz erworben, für die ich keine Soldaten zu halten brauche." Nach dem Siebenjährigen Kriege unternahm der König die Kultivierung des Netze- und Warthebruchs, wo eine völlig veränderte Gegend entstand: die Stadt Bromberg, die jetzt 58 000 E. zählt, war damals ein elender Ort mit 500 E. Die Kulturarbeit setzte sich fort in den die Oder und Elbe verbindenden Kanälen, von denen der Große Kurfürst 1650 mit dem Müllrofer Kanal den ersten angelegt hatte, liberall wurden alte Flußläufe benutzt. Der Bromberg er Kanal verband Brahe und Netze, und dadurch wurde der Wasserweg geschaffen, auf dem das Holz der russischen Wälder nach dem Innern Preußens gelangen konnte. Der Finow-Kanal verbindet Oder und Havel, an ihm liegt Ebers- walde mit einer Forstakademie. Zweimal werden die Havelläuse verbunden

3. Für Präparandenanstalten - S. 264

1912 - Breslau : Hirt
264 C. Länderkunde. 2. Im Dämaralande wohnen viehzüchtende Bäntnneger, der früher zahlreiche Stamm der Hererö und die von ihnen unterjochten Berg- dämara. 3. Im Mv wohnen die Ackerbau treibenden Owämbo, der mächtigste Stamm. 4. Zahlreich sind die Bastarde, Mischlinge von Weißen und Hotten- totten, mit kapholländischer Sprache. 5. Die Weißen bestehen aus Deutscheu und aus Buren, von denen manche holländische Ortsnamen herrühren, und anderen Europäern. 135. Windhuk (1600 m) in Deutsch-Südwestafrika. Von der Dornbuschsteppe gleitet der Blick über die Herde, die Akazien und die Werften der Herero zu dem freundlichen Städtchen am Gebirgsrand, das in wasserreicher, grüner Landschaft zwischen weiten, wohl- bebauten Fluren liegt. Die Straßen von Windhuk sind gut gepflegt und beleuchtet. Siedlungen. Lüderitzbucht ist der beste Hafen des 8. Die Kreuzung der natürlichen Straßen, darum geographischer und wirtschaftlicher Mittel- punkt der Kolonie und Sitz der Regierung und der Schutztruppe, ist das 1600 m hoch gelegene Windhuk. Zahlreiche kalte und heiße Quellen haben hier eine dichtere Besiedlung und guten Bodeuaubau herbeigeführt. Im S ist Keetmanshoop der wichtigste Ort. Die britische Walfischbai verödet, da sich nahe im N durch deu Bau einer langen Hafenmole eine einigermaßen brauchbare Laudungsstelle in Swakopmund herstellen ließ. Dieses ist zurzeit das bequemste Eingangs- tor und daher der Ausgangspunkt zweier Bahnen. In den kleinen Ort- schasten im Berglande bestehen mehrere Missionsstationen.

4. Für Präparandenanstalten - S. 143

1912 - Breslau : Hirt
83. Pußta bei Szegedm. Wo die Pußta fruchtbaren Boden hat, verändert sie ihr Aussehen zusehends. Das von zahlreichen Rindern und Pferden belebte Weideland verwandelt sich in Ackerland. Ausgedehnte Mais-, Weizen- und Rübenfelder, auch Wiesenfluren, durch Holzzäune vor den Herden geschützt und umrahmt von Obstbäumen, Pappeln und Akazienbüschen, erscheinen als dicht beieinanderliegende Inseln in der Pußta. Bauerngehöfte senden bald hier, bald dort die Rauchsäulen ihres Herdes in die Luft. Sie sind von zahlreichen Haustieren belebt, besonders von Federvieh. Die Eisenbahnreise durch die Pußta gewährt mannigfache Abwechslung. © e 05 6 & 5 to (?Z e 4^ 03

5. Für Seminare - S. uncounted

1912 - Breslau : Hirt
Die Lüneburger Heide an der mittleren Üulje. Jm iöegen|at} zu Den üetraajtuajen sugem an Der oberen Luhe zeigt hier Die Landjchaft eine sanftwellige Form. In ihrer tiefsten Rinne führt der Fluh seine stets klaren Wasser in Schlangenwindungen durch moorige Wiesen der Ilmenau *u. Wo der Sandboden lehmhaltig ist, liegen im Windschutz knorriger Eichen, öfter umhegt mit einem Walle von Findlingsblöcken, umgeben von Wiesen und Äckern, nieder- sächsische Langhäuser. Sie bilden zugleich Wohnstätte, Viehstallung und Scheuer der mühsam arbeitenden Heidebauern. Der Schäfer treibt seine Herde auf die feuchteren Landstriche, u>o Binsen, Sauergräser und Sumpsheide (Erica) locken. Die kiesreichen Stellen schmückt im Frühling gelbblühcnder Einster, der jetzt im Mittsommer dunkle Schoten trägt. Nun ist die Heide am schönsten. Sie schimmert und duftet im Purpurgewande des blühenden Sandheidekrautes (Calluna), soweit das Auge über die menschenleere Fläche mit silberstämmigen Birken, mit Eichen, Wacholdern und Kieferngehölzen dringt.

6. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 54

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 54 — Hauptbahnhof habt ihr schon oft viele Wagen voll gesehen. Nach welcher Richtung fuhren die mit Holz beladenen Wagen? Sie werden dorthin gebracht, woher wir unsere Kohlen zum Brennen bekommen. Dort bei Dortmund werden die Kohlen aus der Erde geholt. Tiefe Löcher gehen iu die Erde hinein, und unten sitzen in Gängen die Kohlen. Die Anlagen nennt man Gruben. Die Grubenarbeiter holen an* ihnen die Kohlen heraus. Damit aber die ausgehöhlten Gänge nicht einstürzen, rammt man die Pfähle hinein, die hier liegen. Weil das Holz in den Gruben ge- braucht wird, nennt man es Grubenholz. Wohin wird es also gebracht? Woher kommt nun das Grubenholz? Wir werden es sehen. Die Bahn geht nach Westen weiter. Da finden wir vorherrschend Nadelwald. Aus der Ferne hallen Schläge durch den Wald. Wir gehen ihnen nach. Da hören wir auch schou Menschenstimmen. Dort schlägt ein Mann mit der Axt gegeu den Kiefernstamm, daß die Späne fliegen. Zwei andre schlagen an einem gestürzten Baum die Zweige ab und tragen dann de» kahleu Stamm an den Weg. Die Zweige werden getrocknet und als Brennholz verkauft. Das sind die Buschen. Hier lagern schon viele Stämme in hohen Haufeu aufgeschichtet nebeneinander. Tiefe Wagenspuren kenn- zeichnen den Holzweg. Peitschenknall und Pferdegewieher schallt uns ent- gegen. Da kommt anch schon der Wagen, mit zwei kräftigen Braunen bespannt, angefahren. Der Knecht und ein paar Holzhauer laden die Stämme auf, und fort geht es, der Dampf-Sägemühle zu. Dort wird die Riude von den Holzschälern geschält und die glatteu Stämme vou der Säge in kurze Stücke von 2 m Länge zerschnitten. Der Fuhrmann bringt sie dann zum Kleiubahuhos „Zur Tanne". Die Leute, die im Walde beschäftigt sind, nennt mau Waldarbeiter. Sie treiben Waldwirtschaft oder Forstwirtschaft, da der Wald auch Forst geuauut wird. Der Mann, der auf deu Wald und die Hasen, Rehe, Fasane und Hühner darin achten muß, heißt Förster. Wir fanden auch Beereu im Walde. Frauen und Kinder sammeln die Preißelbeeren und die Kronsbeeren, tragen sie in die Stadt und verkaufen sie. Im Herbst sucheu die Leute Pilze ui?d tragen sie in die Stadt. Dafür erhalten sie Geld. Dann ziehen auch die Jäger durch den Wald und schießen Rehe, Hasen und Fasane. Auf unsrer weiteren Wanderung treffen wir Laubbäume au. An die Stelle des Heidekrauts siud Blumen getreten, und statt der Kronsbeeren finden wir jetzt die süße Preißelbeere. Der Wald lichtet sich, Äcker und Wiesen liegen vor uns, und hinter dem dichten Eichenkamp erblicken wir ein langgestrecktes Haus. Es ist das Herrenhaus des Gutes Laugert. Das Gut Laugert ist eiu sehr großer Hof. Hiuter ihm erblicken wir nach Norden, Westen und Osteu große Wiefeuflächen. Ein breiter Bach fließt hindurch. Es ist die Lutter. Hinter dem Gut treibt die Lutter eiue Mühle. Rauschend fällt das Wasser über das Schütt herab. Die Lutter kommt aus östlicher und fließt in westlicher Richtung; Erlengebüsch und Weiden begleiten sie auf ihrem Laus. Hin und wieder hören wir den Ruf des Kiebitz auf deu Wieseu. An der linken Seite der Straße steht ein hoher Stein. Daraus steht: „Kreis Wiedenbrück" nach Süden, „Kreis Bielefeld" nach Norden.

7. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 56

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
unterbrochen. Es sind die hohen Eichen, die die Bauernhöfe umgeben. Ganz im Westen und Südwesten begrenzen dunkle Wälder unfern Blick. Wir kommen auf den Pavenstädter Weg und verfolgen ihn. Einige kleine Häuser stehen anfangs an den Seiten; dann haben wir wieder links und rechts das freie Feld. Da kommen wir an die andre Pavenstädter Schule. Vor dem Schulhaus ist ein schöner Blumengarten, an der Westseite der Spielplatz der Schüler, Tannen begrenzen ihn nach der Straße zu. Von hier schauen wir rückwärts. Da liegt im Osten Gütersloh mit seinen Türmen, Schornsteinen und Häusern lang hingestreckt am Gesichtskreise. Je weiter wir wandern, desto näher kommen wir den Wäldern. Bald treten sie nah an den Weg heran. Es sind Kiefernwälder. Der Boden ist hier manchmal hügelig. An den Wegen finden wir auch einige Laubbäume an den Gräben. Wir kommen an mehreren großen Bauern- höfeu vorbei. Alle sind von Eichenkämpen umgeben. Hier und da erblicken wir Ziehbrunnen. In der Nähe des Bauernhauses liegen mehrere kleinere Häuser. In ihnen wohnen die Kötter oder Heuerlinge. Diese Häuser nennt man Kotten. Der Kötter wohnt bei dem Bauern zur Miete. Er Hilst dem Bauern bei der Ernte, und der Bauer pflügt dem Kötter, wenn er es nicht selbst kann, das Land um. Zur Linken haben wir jetzt den Kiefernwald. Der Boden ist dicht mit Nadeln bedeckt. An einigen Stellen erblicken wir den gelben Sand. Heidekraut und Beerensträucher stehen auf den freien Stellen. Nach Norden hin erstreckt sich ein weites Feld. Der Wald ist hier ausgerodet und in fruchtbares Kornland verwandelt. Bor uns liegt der Meierhof, der der ganzen Gegend den Namen gegeben hat, es ist der Hos des Meiers Pavenstädt. Bei ihm ändert sich das Bild. Nach Süden, Westen und Norden breiten sich weite, saftige Wiesen aus, von klaren Bächen durchzogen. Wir erreichen zuerst die Dalle. Sie ist breiter und wasserreicher als in Güters- Abb. 25. Ein Ziehbrunnen.

8. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 41

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 41 — erblicken wir einige Felder, dann nimmt uns wieder der Laubwald in seinen Schatten auf. Seine Bäume sind kleiner als am Bacheshang, und auch Nadelbäume tauchen auf. Schou öffnet sich der Wald wieder; durch die Lichtung blicken wir auf eine kleine Wiese. Frohe Kinderstimmen erschallen, und aus den Bäumen lugt ein Haus hervor. Der Bockskrug ist's mit seinem laubenreichen Garten. Täglich kehrt mancher Gast zu kurzer Rast hier ein. Sonntags ergießt sich ein Strom von Spazier- gängern hierhin. Da können die Leute kaum Platz finden. Wir gehen weiter und kommen in den Stadtwsld. Allmählich» ändert sich das ganze Landschaftsvito. Zur Remen gewahren wir Sand- löcher und Kiefern. Birken begleiteten uns schon länger. Jetzt waten wir im Sande. Die Laubbäume sind verschwunden. An ihre Stelle ist die Kiefer getreten. Unter den dichtstehenden Stämmen liegt eine dicke Schicht ab- gefallener Nadeln. Wir treten aus dem Holz, und zur Linken schweift unser Auge über einige Hügel und flache grüne Mulden. Es sind die Park- anlagen der Stadt Gütersloh. Aus dem Rasen erheben sich gruppenweise Sträucher und Bäume. Den Boden bedeckt bodenständiges Kraut und Beerengesträuch. Wir finden Glockenheide und Heidekraut, Wollgras, Ginster und Preitzelbeeren, Nach Osten hin erstreckt sich lang und schmal der Wald. Viele Spazierwege führen durch den ganzen Park und Wald. Überall laden bequeme Bänke zum Ruhen ein. Mitten im Walde findet sich ein großer, freier Kinderspielplatz. Die gewaltige Schaukel in der Mitte ist stets besetzt, und im Sandhaufen spielen die Kleinen und Kleinsten und backen Kuchen und Törtchen. Am Waldessaum zieht sich eine lange Wiese dahin. Es ist die Eis- wiese. Im Sommer gibt's da nicht viel zu holen. Saures Gras wächst auf der Wiese. Kühe und Pferde fressen es nicht. Lange Wochen im Herbst und Frühling steht sie unter Wasser, und auch im Sommer schwankt der Boden einem unter den Füßen. Er ist sumpfig. Aber im Winter ist es ganz anders. Hat es gefroren, so eilt jung und alt hinaus, um sich auf der großen, spiegelglatten Fläche zu vergnügen. Hei, das ist eine Lust! Wenn's wieder Winter ist, gehen wir alle hin. Aus dem Rückweg führt uns der Weg durch die lauge Birkenallee. Hell leuchten die weißen Stämme im Sonnenschein. Auf der Weide grasen Kühe und auf Meier Avenstroths Hofe bellt der große Kettenhund. Wir schreiten am Luftbad vorüber und kommen auf dem vorigen Wege noch einmal am Meierhofe vorbei. Bei der Mühle halten wir uns links.. Wir überschreiten die Neuenkirchener Straße, die nach dem Dorfe Neuen- kirchen führt, und steigen allmählich zum Bahndamm empor. Weit können wir die Schienenstränge verfolgen. In der Ferne fcheint aus beiden Schienen nur eine geworden zu sein. Es sind aber doch zwei. Das Auge täuscht sich nur. Zwischen Gärten hindurch gelangen wir auf die Kirch- straße. Sie führt nach dem Bahnhof und nach der alten Kirche. Hier liegt das Gesellschaftshaus „Eintracht" und etwas weiter ein Haus, das wie eine Kirche aussieht; es fehlt nur der Turm. Es ist der Konfirmanden- saal. Die Kirchstraße ist eine stille, vornehme Straße mit vielen schiefer- bekleideten Häusern mit weißen Fensterrahmen und grünen Fensterläden.

9. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 45

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 45 — und Wege. Die Büsche und kleinen Holzbestände weisen Eichen, Birken und Kiefern auf. Einige Wege, Wiesen und Ackerfelder werden von Hecken und Büschen begleitet oder umsäumt. In ihnen singen muntere Vögel. Auf den Ackern und in den Wiesen arbeiten Leute. Die wenigen Häuser liegen zerstreut, von Äckern, Wiesen und Büschen umgeben. Es sind Bauern- Häuser. Nur bei der Landstraße stehen die Häuser nah beieinander. Dort wohnen Arbeiter der Bartelsscheu Weberei. Die Bauernhäuser sind meist einstöckig. Es sind Fachwerkbauten. Menschen und Vieh wohnen unter einem Dache. Wir betrachten genau den Hos des Meiers zu Nordhorn. Der Meier Nordhorn bebaut den Acker und wird deshalb Bauer genannt. Warum heißt er auch Landmann oder Landwirt? Der Hos des Meiers zu Nordhorn. Er liegt in der früheren Bauerschaft Nordhorn nördlich von der Stadt zwischen dem Gemeindewege und der Bielefelder Straße. Drei mit Bäumen bewachsene Wege führen ans den Hof. Von dem Nordring Abb. 20. Vordergiebel des Hauses „Aleier Witthof", Pavenstädt. her führt eine schöne Birkenallee hin. Rings ist der Hof von Äckern und Wiesen umgeben. Die Gebäude lugen aus dem Grün der Bäume hervor. Mächtige Eichen schützen sie vor den kalten Winden. Der ganze Hof ist im Westen, Norden und Osten von einem Graben umgeben, der von einem breiten Streifen starker Eichen begleitet wird. Nach Süden schließt ihn eine rote Backsteinmauer ab. Kurz vor dem Hof steht rechter Hand ein Kreuz. Es ist von Lebensbäumen und Rosen umgeben und von einem Holzgitter eingesaßt. Ein niederer Betschemel lädt zum Knien ein. Der Meier Nordhorn gehört zum katholischen Glauben. Durch das eiserne

10. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 51

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 51 — werk recken sich kleine Bestände dunkler Tannen und Kiefern empor. Was wird in dem Hartsteinwerk gemacht? Wozu verwendet mau sie? Später werdet ihr einmal das Hartsteinwerk besichtigen. Am Bahndamm entlang gehen wir nach Kleßmanns Höhe. Es ist die höchste Erhebung in der ganzen Gegend. Von hier aus haben wir eine weite Aussicht. Hart zu unsern Füßen fährt die Bahn. Alles Land zu beiden Seiten der Bahn gehört zu Nordhorn. Drüben ist es hügelig. Wir sehen den Schornstein einer Ziegelei und in der Nähe in einem Eichen- gebnsch einen großen Bauernhof. Es ist Kleßmanns Hof. Herrn Kleß- mann gehörte früher alles umliegende Land. Nach ihm hat der Hügel den Namen. Als die Bahnen gebaut wurden, hat Herr Kleßmann das Land verkauft. Heute gehört der Hügel Herrn F. Bartels. Er hat Tannen, Kiefern, Lärchen, Birken, Buchen und Eichen angepflanzt, schöne Ruhe- 2ibb. 24. Der Meilenstein auf Metzmanns Höhe. bäuke errichtet, den Meilenstein von der Bielefelder Straße zum Andenken hier aufstellen lassen und am Abhang einen schönen Rasenspielplatz mit einer Schutzhütte eingerichtet. Auf dem Rückwege kommen wir an Bartels Seidenweberei vorbei. Sie liegt an der Bielefelder Straße. In ihr wird Seide gewebt. Zur Liuken erblicken wir bald darauf ein großes weißes Gebäude, mit Zinnen geschmückt. Es ist das Krankenhaus. Ein Gütersloher Rentner, Herr Barth, hat es gestiftet. Die beiden Gebäude gehören zur engeren Stadt Gütersloh. Modellieren: Bahndamm. Kleßmanns Höhe. Bahneinschnitt. Zeichnen: Meilenstein. Fabrik mü Schornstein. Aufgaben: Was wir auf Kleßmanns Höhe alles sehen. Im Hart- steinwerk. In Bartels Park. Was uns der Lehrer vom Meilenstein erzählt hat. Im Krankenhause. Die Krankenschwester. In der Sandgrube. 4*
   bis 10 von 1292 weiter»  »»
1292 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1292 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 125
1 10
2 0
3 21
4 10
5 306
6 19
7 192
8 14
9 7
10 30
11 4
12 1
13 67
14 3
15 53
16 45
17 55
18 119
19 37
20 0
21 4
22 48
23 2
24 64
25 0
26 7
27 1
28 2
29 42
30 162
31 0
32 5
33 4
34 1
35 2
36 15
37 81
38 1214
39 22
40 24
41 44
42 0
43 3
44 27
45 50
46 1
47 1
48 10
49 70

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1908
1 194
2 92
3 1411
4 810
5 755
6 839
7 1
8 4
9 31
10 362
11 4357
12 437
13 110
14 64
15 17
16 524
17 552
18 392
19 84
20 4
21 8544
22 51
23 117
24 4317
25 30
26 182
27 655
28 1037
29 6
30 26
31 4
32 104
33 741
34 32
35 30
36 125
37 18
38 21
39 78
40 395
41 31
42 579
43 249
44 111
45 327
46 70
47 1780
48 2289
49 2260
50 5052
51 14
52 53
53 20
54 1248
55 6
56 2
57 393
58 31
59 10
60 4
61 1008
62 739
63 4
64 1448
65 102
66 136
67 2
68 19
69 22
70 10095
71 107
72 67
73 104
74 34
75 419
76 1193
77 3144
78 227
79 1231
80 135
81 211
82 307
83 15
84 2590
85 1
86 0
87 168
88 4
89 176
90 3
91 668
92 2751
93 690
94 359
95 1449
96 6
97 568
98 124
99 328

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1267
1 521
2 469
3 995
4 471
5 1407
6 2034
7 840
8 218
9 445
10 784
11 400
12 3322
13 5672
14 500
15 717
16 350
17 284
18 619
19 929
20 236
21 221
22 1109
23 112
24 756
25 1433
26 929
27 275
28 1312
29 994
30 530
31 391
32 1292
33 10949
34 1167
35 627
36 235
37 588
38 643
39 2010
40 1022
41 336
42 1674
43 4199
44 565
45 214
46 530
47 750
48 667
49 878
50 8970
51 3830
52 2193
53 171
54 3514
55 435
56 399
57 301
58 2655
59 7765
60 359
61 749
62 1232
63 440
64 683
65 1576
66 332
67 506
68 290
69 245
70 238
71 963
72 706
73 1284
74 3067
75 732
76 312
77 689
78 540
79 499
80 726
81 10331
82 945
83 521
84 833
85 566
86 346
87 377
88 244
89 1189
90 311
91 1793
92 554
93 203
94 666
95 499
96 407
97 714
98 456
99 870
100 5898
101 244
102 1888
103 494
104 387
105 522
106 989
107 502
108 235
109 429
110 978
111 1434
112 1033
113 454
114 4100
115 503
116 1160
117 199
118 200
119 1215
120 1101
121 1317
122 474
123 1872
124 1475
125 4088
126 329
127 3634
128 379
129 663
130 456
131 2243
132 313
133 4701
134 537
135 280
136 15745
137 1062
138 165
139 315
140 459
141 85
142 4298
143 2204
144 236
145 3721
146 278
147 319
148 1416
149 290
150 389
151 778
152 3020
153 298
154 1616
155 1760
156 694
157 1103
158 362
159 954
160 321
161 647
162 439
163 308
164 288
165 1108
166 5948
167 581
168 1309
169 531
170 166
171 497
172 1810
173 4484
174 150
175 10966
176 416
177 8771
178 235
179 5213
180 154
181 598
182 2706
183 8731
184 494
185 1832
186 197
187 2351
188 1249
189 743
190 368
191 265
192 677
193 300
194 1471
195 1729
196 3129
197 282
198 187
199 810