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1. Geschichte des Altertums - S. 336

1889 - Wiesbaden : Kunze
336 Dritter Abschnitt. Dritter Zeitraum. Gesundheit Marc Aurels, ihres Gemahls, Bedenken in ihr rege machten, so zettelte sie, um nach seinem Tode nicht in den Privatstand zurücktreten zu müssen, eine Verschwörung an, die aber mißglückte. Aus Furcht, es möge ihr Anteil an derselben entdeckt werden, erkrankte sie und starb; doch der Kaiser und der Senat ehrten sie auch nach ihrem Tode. Zenobia von Palmyra. Die Frauen der römischen Kaiserzeit werden von der Königin Zenobia von Palmyra in jeder Hinsicht überstrahlt. Palmyra oder Tadmor in der syrischen Wüste, dessen Ruinen noch jetzt die Bewunderung der gebildeten Welt erregen, dehnte seine Herrschaft von Damaskus bis zum Euphrat und vom Libanon bis zum Südende Palästinas aus. Zenobia zeichnete sich durch Schönheit, Verstand, Mut und Entschlossenheit vorteilhaft aus und trat nach dem Tode ihres Gemahls die Herrschaft an. Rom erkannte sie aber nicht an und brach mit großer Heeresmacht gegen sie aus, der sie trotz ihrer Tapferkeit zuletzt erlag. Als der Kaiser Aurelian 272 die Stadt belagerte und zur Übergabe aufforderte, antwortete Zenobia: „Mir hat noch nie ein Mensch vor Dir jemals dergleichen zugemutet; Du mußt mich nicht durch Briefe, sondern durch Tapferkeit dahinbringen, mich zu unterwerfen." Als sie endlich einsah, daß sie sich nicht länger halten könne, floh sie, fiel aber den Römern in die Hände. Vor den Kaiser geführt und befragt, was sie bewogen, wider ihn die Waffen zu erheben, entgegnete sie: „Ich habe Deine Vorgänger nicht für Kaiser halten können; Dich aber erkenne ich als Kaiser an, da Du zu siegen verstehst!" Zenobia folgte in Fesseln dem Kaiser nach Rom, welcher sie hier unter seinen Schutz nahm und ihr ein prächtiges Landgut schenkte. Ihre Töchter verheiratete er mit Römern aus den vornehmsten Geschlechtern und Zenobia selbst mit einem angesehenen Senator. 4. Anteil der römischen Frauen an der Ausbreitung des Christentums. Zur Verbreitung der christlichen Lehre haben die Frauen ungemein viel beigetragen. Wir sehen sie den Herrn auf seinem letzten Leidensgange begleiten; wir finden sie bei seiner Abnahme vom Kreuze, bei seiner Bestattung und bei der Verkündigung seiner Auferstehung. Christus hatte die Frauen, welche im Orient und in Griechenland eine unwürdige, gedrückte Stellung einnahmen, auf eine dem Manne gleichgeordnete Stufe erhoben und ihnen die gebührende geistige Freiheit zurückgegeben. Darum wuchs die Teilnahme der Frauen für

2. Geschichte des Mittelalters - S. 47

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 9. Das oströmische Reich. Justinian. 47 einigte die Hausmeierwürde in allen drei Teilen des Frankenreiches erblich in seiner Hand. Dadurch stieg seine Macht und sein Ansehen so, daß er sich Herzog und Fürst der Franken nannte. Er leitete von Köln aus die gesamte Verwaltung, und den Merowingern blieb nichts als die Königswürde, in der sie sich alljährlich auf den Volksversammlungen (Märzfeldern) zeigten, wo sie auf einem mit vier Ochsen bespannten Wagen erschienen. Pipin folgte sein zwanzigjähriger Sohn Karl Martell. Dieser herrschte wie sein Vater im Namen des fränkischen Schattenkönigs im ganzen Umfange des Reiches, er erhielt die demselben unterworfenen Länder und Völker und befreite ganz Europa von einer Gefahr, welche dem Christentum und der abendländischen Sitte den Untergang zu bereiten drohte: vor der weiteren Ausbreitung des Islams (§. 14). §. 9. 3)as ojtcömifcfie üeitfi. lujtinian. Mit bewundernswerter Zähigkeit widerstand das oströmische Reich im 5. Jahrhundert nicht nur den verheerenden Einfällen der Hunnen, Goten und anderer feindlichen Stämme, sondern es erlebte auch zu gleicher Zeit heftige religiöse Parteistreitigkeiten, welche unter den Kaisern Zeno, Anastasius und Justin schon sehr bedenklich geworden waren und unter Justinian beinahe eine große Umgestaltung des Staates herbeigeführt hätten. Als Anastasius (491 — 518) starb, erkaufte Justin sich den Thron von den Soldaten. Justin (518 — 527) war als armer bulgarischer Hirte unter Anastasius, in die Reihen des kaiserlichen Heeres eingetreten und durch Mut, Pünktlichkeit und Einsicht zum Range eines Obersten der kaiserlichen Leibwache gelangt. Er war ungebildet, konnte weder lesen noch schreiben, verstand aber die Kunst, die einsichtsvollsten Männer aufzufinden und ihren Rat zu benutzen. Darum war seine Regierung dem griechischen Reich von großem Glücke. Vier Monate vor seinem Tode nahm er feinen Neffen Justinian, Sohn eines bulgarischen Bauern, zum Mitregenten an, welcher auch nach Justins Ableben die Kaiserkrone empfing. Justinian (527 — 565) bemühte steh, die Macht und Hoheit des römisches Reiches wiederherzustellen, welche es unter Konstantin dem Großen besessen hatte, und wußte, wie sein Oheim, aus feiner Umgebung die Feldherrn und Staatsmänner heraus zu finden, welche am meisten befähigt waren, das hohe Ziel, das er sich gesteckt, zu erreichen. Er selbst besaß weder hohe Bildung noch persönlichen Mut; was ihm aber

3. Geschichte des Mittelalters - S. 48

1888 - Wiesbaden : Kunze
48 Erste Periode des Mittelalters. in dieser Beziehung abging, das hatte seine Gemahlin Theodora (§• 16, 6) in hohem Grade. Diese war die Tochter eines Bärenwärters am kaiserlichen Hose und trat in ihrer Jugend als Tänzerin auf. Sie streifte später den ihr anhaftenden Leichtsinn ab und führte ein eingezogenes Leben. Justinian lernte sie kennen und wurde von ihrer Schönheit und Klugheit so gefesselt, daß er sie zur Kaiserin erhob und vom Patriarchen von Konstantinopel krönen ließ. Theodora wurde als Mitkaiserin anerkannt, und übte einen großen Einfluß auf die Regierung aus; bei Gesetzen und Inschriften wurde ihr Name nie vergessen. Hof und Volk waren zu dieser Zeit sittlich entartet und fanden außer an religiösen Streitfragen nur Gefallen an den rohen Vergnügungen der Rennbahn. Zwei Parteien, nach den Farben ihrer Wagenlenker im Cirkus die Blauen und die Grünen genannt, standen sich eifersüchtig gegenüber, bekämpften sich in allen öffentlichen Angelegenheiten und wirkten dadurch nachteilig auf Staat und Kirche, auf Sitte und Volksleben. Als 532 abermals blutige Streitigkeiten zwischen den Blauen und Grünen ausbrachen, schritt der Kaiser dagegen ein. Da einigten sich die Entzweiten wider die Regierung und plünderten die Hauptstadt, sodaß viele Gebäude, namentlich der Sophientempel Konstantins, in Flammen aufgingen. Justinian geriet bei diesem Aufstande, der nach dem Rufe der Empörer „Nika" — (Sieg) Aufstand genannt wurde, in große Gefahr. Vergebens versprach er Amnestie, die Menge setzte ihn ab und bedrängte den kaiserlichen Palast. Schon dachte er an Flucht, allein Theodora hielt ihn zurück. Sie hatte sich einst, als ihr die Grünen die Bitte um eine Stelle für ihren Stiefvater abgeschlagen hatten, den Blauen angeschlossen, jetzt gewann sie die aufständigen Blauen wieder für sich. Aus ihr Geheiß sammelte der Feldherr Belisar 3000 zuverlässige Soldaten, besiegte die Grünen und stellte das Ansehen der Regierung wieder her. An 30 000 Menschen sollen bei diesem Aufstande ums Leben gekommen sein. Die Rennbahn wurde geschlossen. Justinian sicherte die Nordgrenze seines Reiches gegen die Bulgaren durch Anlegung fester Plätze an der Donau; im Osten zwang er durch feinen Feldherrn Belisar die unruhigen Perser zum Frieden und errichtete Verschanzungen gegen dieselben. Dann suchte er, das alte römische Reich unter seinem Zepter wieder zu vereinigen und mischte sich in die Angelegenheiten des Westens (§. 10). Er ließ durch Belisar das Vandalenreich in Afrika erobern und das Ost-gotenreich in Italien angreifen, dessen Unterwerfung Bellfars Nachfolger Narses vollendete. Währenddessen sammelte der kaiser-

4. Vorstufe - S. 32

1907 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
32 Deutsche Geschichte. unter ihnen besonders Peter von Amiens, dem der Sage nach Christus selbst erschienen war, um ihm den Befehl zur Befreiung Palstinas zu geben. Als dann der Papst von den Verdiensten, die sich jeder glubige Christ bei diesem Zuge erwerben wrde, sprach und die Vergebung der Snden verhie, riefen alle, aufs hchste begeistert: Gott will es, Gott will es!", knieten nieder und empfingen den Segen des Papstes. Als Zeichen der Teilnahme hefteten sie sich ein rotes Kreuz auf die Schulter. In allen Landen erscholl der Ruf zum Kreuzzug, zu dessen Aufbruch die Zeit nach der Ernte, Mitte August 1096, festgesetzt war. Eine Schar nur konnte diesen Augenblick nicht erwarten. Schon im Frhjahr zogen ungeordnete Haufen unter Peter von Amiens und Waltervonhabenichts an der Donau entlang durch die Balkanhalbinsel nach Kleinasien. Um leben zu knnen, muten sie berall plndern, so da die erbitterten Bauern der sie herfielen und viele erschlugen. Ein groer Teil wurde von den Trken gettet, nur wenige konnten die Ankunft des Hauptheeres erwarten. Das Hauptheer selbst zog auf verschiedenen Wegen, teils zu Wasser, teils zu Lande, nach Konstantinopel, dem vorher bestimmten Vereinigungspunkte. Kein König war unter der wohlausgersteten Schar, aber viele hohe Adlige, Fürsten, Ritter und Edelleute mit ihrem zahlreichen Ge-folge. Ein deutscher Herzog, Gottfried von Niederlothringen, nach seinem Schlosse Gottfried von Bouillon genannt, tat sich durch seine groe Frmmigkeit, seinen Edelsinn und seine Tapferkeit besonders hervor. Von Konstantinopel setzten alle Kreuzfahrer nach Kleinasien der und muten auf einem auerordentlich beschwerlichen Marsche durch diese Halbinsel ziehen. Denn das de und fast gnzlich wasserlose Hochland bot dem groen Heere nur wenige Nahrungsmittel, so da viele verschmachteten. In Syrien, dem nrdlich von Palstina gelegenen Lande, hatten sie die starke, wohl ver-teidigte Festung Antiochiaacht Monate lang zu belagern. Endlich gelang die Eroberung, aber die Not hrte nicht auf, sondern wurde schlimmer. Ein ungeheures Heer der Trken zog heran und schlo das Kreuzheer in der Stadt ein. Bald brach eine Hungersnot aus, viele suchten sich zu retten, indem sie sich an Stricken von der Mauer herablieen und entflohen. Nur die Be-geisterung fr den heiligen Kampf, zu dem sie ausgezogen waren, rettete sie. Denn einige Kreuzfahrer fanden unter dem Altar einer Kirche in Antiochia die heilige Lanze, mit der einst der Kriegsknecht dem Herrn am Kreuz die Seite durchstochen haben sollte. Neuer Mut entflammte ihre Herzen, sie machten einen Ausfall und besiegten das trkische Heer vollstndig. Der Rest des Heeres, das durch Seuchen und Krankheiten, durch das ungewohnte Klima und die fortwhrenden Angriffe der Trken stark ge-

5. Geschichte des Altertums - S. 45

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Alexander der Groe. 45 knpfte, da, wer ihn lse, Asien beherrschen werde; er zerhieb ihn mit dem Schwert. Im nchsten Jahre fhrte er sein Heer nach Sdosten und gelangte ber33y-die vom Feinde unbesetzten Engpsse des Taurusgebirges nach Cilicien. Als er in der Stadt Tarsus weilte, htte er beinahe durch Unvorsichtigkeit das Leben eingebt; in erhitztem Zustande badete er in dem kalten Wasser eines Flusses und wurde schwerkrank. Ihn rettete sein Arzt Philippus, dem er trotz der Warnungen Parmenions sein Vertrauen nicht entzog. Bald daraus konnte er sein Heer an der Kste entlang in der Richtung nach Syrien weiterfhren. Bei der Stadt I s s u s lieferte er dem Perserknig, der ein starkes Heer ausgebracht hatte, die Entscheidungsschlacht; wieder fhrte er an der Spitze feiner Reiterei den vernichtenden Schlag auf die feindliche ^ps.16el Schlachtlinie. Als Darius selbst, von Furcht ergriffen, feinen Wagen rck-wrts wenden lie, verbreitete sich der Schrecken der sein ganzes Heer, und in ungeordneter Flucht suchte sich jeder zu retten. Das Lager der Feinde fiel mit ungeheurer Beute in die Hand der Sieger; auch die Mutter, die Ge-mahlin und mehrere Kinder des Darius wurden gefangen und von dem Sieger edelmtig behandelt. Bald darauf schickte Darius Gesandte an ihn und bot ihm die Ab-tretung Asiens bis zum Euphrat an. Ich wrde es annehmen, wenn ich Alexander wre", sagte Parmenion; ich auch, wenn ich Parmenion wre", erwiderte der König. Er war entschlossen, den Krieg fortzusetzen. Zunchst folgte er dem flchtigen Darius nicht, fondern machte sich daran, die gesamte Mittelmeerkste des Perserreiches zu unterwerfen. Die phnizifche Stadt Tyrus, einst einer der grten Handelspltze des Mittelmeeres und noch332. immer eine hervorragende Stadt, dazu auf einer Insel gelegen und daher schwer einzunehmen, versagte ihm den Gehorsam; aber nach achtmonatlicher ^"Sus. Belagerung wurde sie erobert. Dann zog er durch Palstina nach gypten, dessen Bewohner das persische Joch lngst nur mit Widerwillen gypten, ertrugen und ihn mit Freuden aufnahmen, zumal da er, anders als Kam-byses, die heimischen Götter schonte. Hier grndete er an einer der Nil-mndungen die erste und berhmteste aller der Städte, die ihm ihre Ent-stehung verdanken, A l e x a n d r i a, das sich infolge feiner gnstigen Lage schnell zu einer groen Handelsstadt entwickelte und es bis heute geblieben ist. Von gypten aus machte er einen Zug durch die Wste nach dem in einer Oase liegenden berhmten Heiligtum des obersten gyptischen Gottes Ammon, dessen Priester den groen König und Feldherrn als einen Sohn des Gottes begrten. Im Jahre 331 kehrte Alexander nach Asien zurck, wo indessen Darius 331.

6. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 51

1906 - Leipzig : Hirt
Alexander der Groe. 51 wie er behandelt zu sein wnsche, antwortete Porus: Kniglich." Diese stolze Antwort gefiel Alexander, er lie ihm sein Land unter mazedonischer Oberhoheit. Dann zog Alexander bis zum stlichsten Nebenflusse des Indus, dem Hyphafis. Hier weigerten sich seine Soldaten, weiter zu ziehen. Zum Andenken seiner Taten und zum Danke gegen die Götter, die ihn so weit siegreich gefhrt hatten, lie Alexander zwlf hohe, trm-hnliche Altre aus Quadersteinen errichten. Rckkehr. Alexander fhrte seine Flotte bis zur Mndung des Indus. Sein Admiral Nerchus segelte von hier an der Kste entlang nach Westen, um das Meer bis zur Mndung des Euphrat und Tigris zu erforschen; er selbst zog zu Lande durch die Sandwste Gedrosiens, wo Tagereisen weit keine menschliche Spur zu sehen war. berall Drre und Wassermangel; tagsber stechende Sonne, glhender Staub, der das Auge entzndet und den Atem erdrckt, nachts frstelnde Klte und das Heulen hungriger Raubtiere, nirgends Speise und Trank, nirgends ein Obdach oder ein sicherer Weg. Wer zurckblieb, fand am andern Morgen kaum noch die Spur des groen Heeres wieder. Elend und Verzweiflung erstickten bei den Sol-daten alle menschlichen Gefhle, lsten alle Bande der Zucht und des Gehorsams. Sechzig Tage dauerte der entsetzliche Marsch. Endlich in Susa angekommen, feierte Alexander unter groartigen Festlichkeiten seine Hochzeit mit einer Tochter des Darius. Alexanders Regierungsttigkeit und sein Tod. Alexander plante ein groes Weltreich, in dem alle Staatsbrger gleichgestellt und gleichberechtigt sein, in dem griechische Sprache und Bildung vorherrschen sollten. Die Verschmelzung der verschiedenen Vlkerschaften wurde gefrdert durch Zwifchenheiraten, die allmhlich eine gemischte Bevlkerung der das ganze Reich verbreiteten, durch Veranstaltung von griechischen Festen und Spielen, ganz besonders aber durch die Anlage von Stdten an den wichtigsten Punkten des weiten Gebietes. Etwa 70 solcher Alexanderstdte waren der das ganze Reich zerstreut. Durch Straen verbunden, stellten sie vor allem die Reichseinheit dar. Asiaten fanden dieselbe Aufnahme in feinem Heere wie Griechen und Mazedoner. Zur Hauptstadt seines Reiches hatte er Babylon bestimmt. Der Ruhm seines Namens verbreitete sich bis zu den entlegensten Vlkern. Hier fanden sich Gesandtschaften aller Nationen ein, um ihm zu huldigen. Hier wurde er auch in der Blte der Jahre am 11. Juni 323 vom Tode berrascht. Er war ein Feldherr und Herrscher, wie die Weltgeschichte keinen zweiten aufzuweisen hat. Kulturgeschichtliche Bedeutung der Feldzge Alexanders. Alexanders Feldzge sind nicht nur eine kriegerische, sondern auch eine wissenschaftliche Tat. Den Eroberer begleiteten Gelehrte, die auf diesen Feldzgen reiche Anregung erhielten; denn in Asien gab es hochentwickelte Kulturen, vor allen die persische. In den Pflanzstdten verband sich die griechische Kultur 4*

7. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 23

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Sie griffen ihre Feinde an und zerstrten deren Besitztum. Solche Kriege im kleinen nannte man Fehden. Brger und Bauern hatten hierbei oft-mals viel zu leiden. Friedrich trat diesem Unwesen entgegen und gebot den streit- und rauflustigen Rittern Ruhe und Frieden. Viele muten zur Strafe einen Hund eine Meile weit tragen, andere wurden am nchsten Bauine aufgeknpft. In Mainz hielt der Kaiser danach ein glnzendes Friedensfest ab. Tausende von Rittern, viele geistliche Herren und Abgesandte der Städte, sowie groe Scharen von Menschen kamen dort zusammen ; Snger traten ans und priesen in alten und neuen Liedern die Tapferkeit der deutschen Helden. Volksbelustigungen und Turniere sanden statt; Friedrich selbst beteiligte sich au den Kampfspielen und zeigte sich krftig und ge-wandt wie eilt Jngling. Kreuzzug und Tod. Whrend der Regierung Rotbarts hatten sich die Trken der Stadt Jerusalem wieder bemchtigt. Der Kaiser entschlo sich, mit einem groen Heere gegen die Unglubigen zu ziehen. Unter Mhen und Beschwerden aller Art kam er nach Kleinasien. Er schlug das Heer der Trkeu in mehreren Schlachten und gelangte glcklich bis zum Flusse Saleph. Der Marsch des Heeres der die schmale Brcke dauerte dem groen Helden zu lauge. Er sprengte mit seinem Rosse in die Fluten, um eher das andere User zu gewinnen; aber die gewaltige Strmung ri den allzukhnen Greis mit sich fort. In den Wellen fand der Kaiser seinen Tod. Sein Leichnam wurde in Tyrus beigesetzt. Unbeschreiblich groß war die Trauer im Heere der Kreuzfahrer und in ganz Deutschland. Hier wollte man cm seinen Tod nicht glauben: die Volkssage versetzte den Kaiser Barbarossa deshalb in den Kysshuser-Berg. Die heilige Elisabeth, Landgrfin von Thringen. Iie Jungfrau. Tie liebe, heilige Elisabeth", wie sie von Geschichts-schreibern damaliger Zeit gern genannt wird, war die Tochter des frommen Knigs Andreas von Ungarn. Schon als Kind zeigte sich ihre beispiel-lose Mildttigkeit; wenn sie Arme und Notleidende sah, so streckte sie ihre Hndchen aus, um ihnen Almosen zu spenden. Schon im Alter von vier Jahren wurde sie der Sitte jener Zeit ge-ma Ludwig, dem jungen ohne des Landgrafen von Thringen, verlobt. Wo ihr Brutigam weilte, da sollte auch sie erzogen werden. Trotz ihrer Jugend wurde sie deshalb zur Wartburg in Thringen gebracht. Die Hemahtin. Glckliche Tage erlebte Elisabeth an der Seite ihres Gemahls; aber bei aller Liebe zu ihm verga sie nicht die Liebe zu Gott und zu den Menschen. Tglich wohnte sie dem Gottesdienste bei, und oft stand sie auch des Nachts aus, um zu beten. Die Armen waren ihre Lieblinge, die Waisenkinder nannten sie ihre Mutter, die Ausstzigen nahmen zu ihr ihre Zuflucht; armen Kindern wurde sie oft Taufpate, um deu darbenden Familien um so leichter helfen zu knnen. Zur Zeit einer groen Hungersnot speiste sie tglich 900 Menschen. |>ic Witwe. Als ihr Gemahl an einem Kreuzzuge teilnahm, wurde er vou einer ansteckenden Krankheit ergriffen und starb. Der Schmerz Elisabeths be, diesen herben Verlust kannte fast keine Grenzen. Sehr schlimme Tage sollten jetzt fr sie kommen. Wie eine nichtswrdige Ver-brecherin wurde sie mit ihren Kindern mitten im Winter von der Wartburg verstoen. Sie ging nach dem nahe gelegenen Eisenach, wo sie ein Ob-

8. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 49

1905 - Leipzig : Hirt
4. Das Zeitalter der Hohenstaufen. 49 Oberhand der das slawische Wesen. Der Bhmenherzog erhielt fr seine Hilfe im Feldzuge gegen die Polen die Knigs krne. Kreuzzug und Tod. Im 67. Jahre seines Lebens nahm Kaiser Friedrich das Kreuz, um den dritten Kreuzzug anzufhren. Das Heilige Land hat er nicht erreicht, und die Heimat sah er nicht wieder. Der bergang der die schmale Brcke des Saleph in Cilicien dauerte dem jugendlich khnen Greise zu lange. Er spornte sein Ro und sprengte in die Fluten. Aber die Macht der Wogen war gewaltiger als die Kraft des ritterlichen Greises, und die Seinen trugen ihn entseelt an das andre Ufer. Nach einer andern Nachricht soll er ertrunken sein, als er sich durch ein Bad im Saleph erfrischen wollte. Seine Leiche wurde nach Tyrus gebracht und dort beigesetzt. 38 Jahre hat er regiert, von 11521190. Kaiserin Beatrix. Beatrix war die Erbin der Grafschaft Hochburgund. Ihr Geschlecht stand mit den ersten Husern des Abendlandes in der-wandtschsstlicher Beziehung. Gern vermhlte sich die Burgunderin dem Manne, der die erste Krone des Abendlandes trug und die hchste Gewalt in so ritterlicher Weise vertrat. Beatrix war jung und schn. Ein italienischer Zeitgenosse hat von ihr ein sehr vorteilhaftes Bild entworfen. Sie war, fagt er, von mitt-lerer Gre, der ganze Krperbau zierlich, das Haar glnzend wie Gold, die Augen still und freundlich, ihre Mienen gewinnend. Sie war bescheiden in ihrem Benehmen und wohlunterrichtet in den Wissenschaften. Die stattliche Mitgift, die sie in der Hochburgundischen Grafschaft dem Kaiser zubrachte, war fr ihn von Wichtigkeit. Fr feine Zge nach Italien war es von unberechenbarer Bedeutung, da er einen festen Sttzpunkt am Fue der Westalpen erhielt. Heinrich Vi. Als Heinrich Vi. nach des Vaters Abzug ins Gelobte Land das Reichsverweseramt antrat, war er erst 25 Jahre alt. Sein Streben ging dahin, das Rmisch-dentsche Reich zu einem Erbreiche seines Geschlechtes zu machen; aber die meisten Fürsten waren seinem Plane abhold. Das Erbe seiner Gemahlin, das normannische Knigreich in Unteritalien und Sizilien, verteidigte er mit Erfolg gegen ungerechte Ansprche entfernter Verwandten; dann warf er seine Augen auf das griechische Kaiserreich, zu dessen Eroberung ihm ein Kreuzzug behilflich sein sollte, als der Tod pltzlich seine hochfahrenden Plne zerri. Nach siebenjhriger Regierung starb er 1197 infolge eines kalten Trunkes zu Palermo auf Sizilien. Im Dome dafelbst ruhen seine Gebeine. Die Gegenknige Philipp von Schwaben und Otto Iv. Das Zeitalter Barbarossas und Heinrichs Vi. bildet den Hhepunkt der geistigen Entwicklung und der politischen Macht Dahmen, Leitfaden der Geschichte. Ii. 4. Aufl. 4

9. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 125

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
125 so groes Heer der Trken, sicherte die Grenzen gegen feindliche Einflle und suchte Handel und. Verkehr von neuem zu heben. Seine Milde und Gerechtigkeit erwarbei ihm die Liebe seiner Untertanen und die Achtnug der benachbarten trkischen Völker. Der Nachfolger Gottfrieds wurde sein Bruder Balduin, der sich den Titel König von Jerusalem" beilegte. Die grte Ausdehnung hatte das neue Knigreich unter Fulko, dem dritten Könige von Jern-salem. Es reichte vom roten Meere im Sden bis zum mittleren Euphrat im Norden und bestand aus dem Kronland Jerusalem, den Grafschaften Edeffa und Tripolis, den Frstentmern Antiochien und Tiber ia s. Das Knigreich Jerusalem war ein Vasallenreich, nach srau-zsischem Muster eingerichtet, in dem auch die Franzosen die Oberhand hatten; noch heutzutage bezeichnen die Trken die Abendlnder als Franken. Da die Macht des -Knigs zu sehr beschrnkt war, konnte sich das neue Reich nicht recht entwickeln; die Kmpfe mit den ruberischen Stmmen der Beduinen und den benachbarten mohammedanischen Staaten, wie das ungewohnte Klima lichteten andauernd das Heer der christlichen Kmpfer; dnrch die Eifersucht und Uneinigkeit der Christen und das krftige Vorgehen der Trken ging bald wieder eine Besitzung nach der andern verloren. Zum Schutze des gefhrdeten Landes waren neue Kreuzzge ntig, unter denen sechs eine grere Bedeutung haben. Aber nach 200 Jahren waren trotz der gewaltigen Anstrengungen, die von den Christen des Abendlandes gemacht worden sind, die Erfolge gering, und die Trken konnten sich wieder als Herren der heiligen Sttten betrachten. Aie brigen Kreuzziige. (l 1471270.) 1. Der zweite Krcuzzug. (11471149.) Die Trken suchten die verloren gegangenen Gebietsteile dnrch die Gewalt der Waffen wiederzuerlangen. Als sie Edessa erobert hatten, vereinigte sich der König Konrad Iii. von Deutschland mit dem -Könige Ludwig Vii. von Frankreich zum gemeinsamen Zuge gegen die Trken. Besonders dnrch die begeisternden Predigten des hl Bernhard von Clairvanx geriet das Abendland in Bewegung, und Kreuzfahrer strmten von allen Seiten zusammen. Doch der Ersolg entsprach nicht den gehegten Er-wartiige. Statt nach Edessa zu ziehen, legte sich das Heer der Christen vor das seste Damaskus, um durch die Eroberung dieser Stadt den Verlust von Edessa zu ersetzen. Die Tapferkeit der T rken, die Unznverlfsigkeit des Knigs von Jerusalem, die Treulosigkeit der

10. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 64

1888 - Leipzig : Teubner
64 während Rosette und Damiette lngst keine Hfen mehr find?).*) Durch den Besuch des Ammoutempels in der Oase Siwah entstanden bald Sagen von einer geheimnisvollen gttlichen Abkunft Alexanders. 52. Am Tigris schlgt Alexander den Darius zum zweitenmal, der wiederum feige flieht. Die groen persischen Hauptstdte Ba-bylon, Snfa, Persepolis ffnen die Thore. Darius wird auf der Flucht nach dem Nordosten des Reiches von dem Statthalter Bessns ermordet. Alexander, sein Nachfolger, lt den Mrder hinrichten und erobert die stlichen Provinzen. Als Beherrscher von Asien begnstigt er die Perser, nimmt persische Sitten an (Bei-spiele!), vermhlt sich mit Roxtte, einer baktrischen Frstentochter; Verschwrungen in seiner Umgebung werden streng unterdrckt; Klitus bei einem Gastmahl gettet. 327 dringt Alexander der den Indus in das Wunderland Indien vor (die Priesterkaste der Brahmanen; die indischen Ber mit ihrer tiefen Weisheit erinnern an Sokrates und Diogenes). Der König Porus wird trotz seiner Kriegselefanten besiegt und gefangen genommen, aber kniglich" behandelt. Da verweigert das Heer am stlichen Grenzflu des Fnfstromlandes den Weiter-marsch; nur seinem Heere giebt sich Alexander besiegt. Der Indus bis zum Meere befahren; von dort segelt die Flotte bis zur Mn-dnng des Euphrat, während Alexander das Landheer durch die furchtbare Wste von Gedrofien zurckfhrt (ein Trunk Waffer labt das ganze Heer). Alexander beginnt sein groes Werk, Sieger und Besiegte zu einer Nation zu verschmelzen; vermhlt sich in Snsa mit Darius' Tochter Statira; viele seiner Freunde und Krieger folgen dem Beispiel. Mitten unter groen Arbeiten und Plnen ereilt ihn 323 der Tod in Babylon. Der verbannt gewesene Demosthcnes kehrte nach dem Tod Alexanders in seine Vaterstadt zurck, und Athen trat an die Spitze des Aufstandes in Griechenland. Die Macedonier siegten. Demosthenes floh auf eine Insel an der Kste des Peloponues und starb daselbst in einem Poseidontempel einen freiwilligen Tod durch Gift 322. *) Peschel, Neue Probleme. 3. Auflage. S. 135 it. 136.
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