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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 101

1911 - Erfurt : Keyser
einzigartigen Basars rechts wenden, der Michaelisstraße zu. Hier stehen die weiten Hallen des städtischen Kaufhauses, der Wage (Wagegasse). In den sestgemieteten Kammern soll diesmal nur ein Teil des Frachtgutes gelagert werden; der würdige Wagemeister empfängt uns am Tore und weist seine Knechte an, die betreffenden Wagen abzuladen. Je nach feiner Art kommt das Gut aus eine besondere Wage. Auf alles aber, was verfrachtet wurde: Mansselder Kupfer, Braunschweiger Wolle, Zinn, Salpeter, Rosinen, Feigen, Datteln, Mandeln und ähnliche teure „Pfennigware" wird das „Ungeld", die Verkaufssteuer, gelegt zum besten des Stadtsäüels. Die Ladung der übrigen Karren brauchen wir nur anzusagen und danach zu verzollen, weil wir häufige Gäste in Erfurt und dem Wagemeister als gewissenhafte Handelsleute, die kein „verschwiegen Gut" führen, bekannt sind. Im Gasthaus: Endlich ist uns der Weg zur Herberge ver- gönnt; wir kehren im Gasthaus „Zum Propheten"1) ein. Die Knechte führen die müden Gäule in die Ställe, die trotz ihrer Geräumigkeit schon halb gefüllt sind. Mit uns ist nämlich noch ein langer Zug Salzkarren aus dem berühmten Frankenhäuser Salzwerk eingetroffen. Trefflich schmeckt uns die krästige Abendkost: derbes Erfurter Brot, Speck und wohlschmeckender „Bolz", ein Gemüsebrei. Dazu bringt der Wirt eine Setzkandel nach der anderen voll dunkler Erfurter „Schlunze". Wir lassen uns das prächtige Braunbier munden, während die Stube sich immer mehr füllt. Wohl jeder blaukittelige Fuhrmann hat ein Abenteuer zum besten zu geben, und genug weitgereiste Gesellen sind darunter. Da morgen Markttag ist, tauchen auch schon einzelne Waldleute auf, die ihre Waren: Kohlen, Holzgerät aller Art, Kienruß, auch Flachs und bergt, hereinbrachten. Da bei Tagesanbruch weiter gezogen werben foll, und vorher noch die leeren Karren gefüllt werben müssen, so legen wir uns balb zur Ruhe. Beim ersten Frühlicht bezahlen wir die Zeche; bantt eilen die Knechte, die Kübel mit Waibballen, Erfurts vornehmster Hanbelsware, auf die Karren zu laben. Weiterfahrt: Geleitsgelb im sächsischen Geleitshof, die Steuer zur Jnstanbhaltung der Straße und gleichzeitig Schutzgelb, haben wir als Nürnberger nur zur Hälfte zu bezahlen. Gewissenhaft schreibt der Beamte unsere Namen und Ware in sein schweres, in berbem Leberbanb hastenbes Geleitsregister. Der Waibzolt ist schon vorher entrichtet, und fertig geschirrt stehen die Pferbe und Wagen; so fetzt sich beun der stattliche Zug wieber in Bewegung. Rasch geht's über den freien Platz „vor den Graben" am Fuße der Domhöhe, wo der Mittwochmarkt schon in vollem Gange ist. Das Brühler Tor bürsen wir nach Vorweisung der Geleitszettel passieren. Draußen auf der hohen Lanbstraße fehlt es nicht an *) Zum Propheten — Thüringer Hof.

2. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 113

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Das Ostdeutsche Tiefland. ^ (Schloß und Umgebung). V brücke mit Standbildern und der westliche Spreearm. Jenseits rechts Schloß, links der neue Dom. darunter der 32 m lange, ganz in Weiß und Gold gehaltene „Weiße Saal" (Reichs- und Landtags- e (unter ihr die Kapelle, „prächtig und würdig zugleich"). — Vor dem Portale das vom Deutscheu " umgibt drei Seiten eines Bierecks, in dessen Mitte das eigentliche Denkmal steht, im Bilde sichtbar). ^ Schloßplatz mit einem vielgestaltigen Springbrunnen. — Der aus schlesischem Sandstein erbaute Tom ' eingeweiht. — Das Gebäude links mit der mächtigen Säuleufront ist das Alte (Gemälde-)Musenm. ^ Und Spree bilden den Lustgarten; in seiner Mitte steht das Denkmal Friedrich Wilhelms Iii. Platz. Mit ihren eigenartigen, über und unter den Straßen sich befindenden Bahnhöfen und mancherlei anderen fesselnden baulichen Einrichtungen bildet diese neue Bahn eine Sehens- Würdigkeit ersten Ranges. — Unter den Postanstalten nimmt der Rohrpost betrieb mit seinen 40 Rohrpost-Anstalten ein besonderes Interesse in Anspruch. In unterirdischen Röhren werden die Briefe, in kleine Blechbüchsen von 6—7 cm Durchmesser verpackt, mittelst gepreßter Luft mit einer Geschwindigkeit von 1 Km in der Minute befördert. Den Verkehr mit dem Reich vermitteln nicht weniger als 13 in die Stadt einmündende Bahnen. 1907 wurde Berlin von 1,1 Millionen Fremden besucht, Paris von 1,2, Wien von 0,5 Will. Die Umgebung Berlins. Berlin hat auf seine ganze Umgebung, von Potsdam und § 75 Werder im W. bis Köpenick und dem Müggelsee im O., umgestaltend gewirkt. Durch seinen eigenen gewaltigen Aufschwung förderte es in großartiger Weise das Emporkommen der Vor- städte und Nachbarorte, vou denen drei bereits zu Großstädten anwuchsen (Charlottenburg 305, Rixdorf 237, Schöneberg 173 000 Entw.); industrielle Anlagen wurden weit hinaus vorge- schoben, Naturschönheiten wurden erschlossen, Villen - Kolonien angelegt, und Potsdam wurde durch die Hoheuzollernschlösser ein Platz, der seinesgleichen sucht. H.harms, Erdkundliche Hilfsbücher für Lehrerbildungsanstalten. Präparand enheft i. 8

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 181

1906 - München : Oldenbourg
34. Herzog Wilhelm V. von Bayern als Kunstfreund. 181 sogenannte Urantagarten auf der nach München schauenden Sübseite der Burg, zwischen dem massigen Wittelsbachertnrm und dem zu einem Sommerhause mit Belvebere und wahrscheinlich auch astrologischem Observatorium umgestalteten, Inneres der Michaelskirche in München. gegen die Stadt hinabblickenben Wasserturme. Hier war nicht allein die Anlage sonbern auch die Vegetation eine ganz sübliche. Weinreben rauften an den Wünben empor und bedeckten die Laubeugünge, zu bereu Wartung ein eigener „Weinzierl" angestellt war, die Schloßrechuungeu sprechen von „Pome-rantzen, Feigen und Lorperpaum", die im Sommer dort zur Aufstellung kamen, ebenso von einem „Wappen" ans Steinchen, das in einem der Parterres

4. Für Seminare - S. 324

1912 - Breslau : Hirt
324 B. Länderkunde. — Vi. Europa. 186. Panorama von Genua, An den Kaimauern des durch Kunstbauten geschützten, mächtig aufblühenden italienischen Hafens drängen sich türm, der den trefflichsten Blick über die Stadt gewährt. Amphitheatralisch ist die Stadt an den Abhängen des Gassen mit den hohen Häusern wohnen die Hafenarbeiter, die Handwerker, Krämer und Fruchthändler. Am b) Wirtschaftsleben. Zu der Fruchtbarkeit Norditaliens, welche die Grund- läge eines blühenden Ackerbaus mit reichen Ernten an Mais, Weizen, Reis, einer sehr einträglichen Viehzucht und Molkereiwirtschaft sowie anch vieler die Wasserkraft der Alpenflüsse ausnutzenden' Gewerbtätigkeiten ^Seiden-, überhaupt Textilindustrie, Strohslechterei) bildet, tritt noch seine hervorragende Verkehrsbedeutung. Die Po-Ebeue ist der natürliche Sammelplatz für die Eisenbahnen, die durch die Alpen führen und hier von den ostwestlichen Querbahnen gekreuzt werden, daher ein Durchgangsgebiet für den Verkehr Mitteleuropas und Frankreichs mit dem Apenmnlande. c) Siedlungen. Lage und natürliche Ausstattung machten Norditalien zum dichtbevölkerten Hauptlande des ganzen Königreiches. Die größten Städte liegen überall dort, wo wichtige Alpenstraßen sich in der Ebene vereinigen. 1. Die Lombardei stellt den Kern Norditaliens und die volkreichste Provinz des ganzen Königreiches, ihre Hauptstadt Mailand smilano, 600) den wichtigsten Verkehrsknotenpunkt der Po-Ebene dar. Mailand liegt wie Berlin zwischen größeren Flüssen und wie München zwischen dem Hauptstrom und den Alpen. Alle Ver- kehrswege aus N strahlen hier zusammen; von hier verzweigen sich die Straßen nach 0, W und S. Durch Kanäle hat die Stadt sich einen Flußhafenverkehr ge- schassen, der den Seehafenverkehr von Brindisi übertrifft. Dazu ist sie der Haupt- platz der italienischen Gewerbtätigkeit (Seiden- und Baumwollweberei) und des festländischen Handels, der erste Geldmarkt Italiens, eine moderne Großstadt, aber 1 Die Triebkraft der Flüsse bildet einen Ersatz für die fehlende Kohle.

5. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 57

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 57 — loh. Warum? Wir werden es noch sehen. Westlich vom Meier Paven- städt fließt die Dalke in ein andres fließendes Wasser hinein. Es ist die Ems. Sie ist größer als der Dalkebach. Einen großen Bach nennt man Fluß. Was ist also die Ems? Wir sagen, die Dalke mündet in die Ems. Die Stelle, an der die Dalke in die Ems mündet, nennen wir die Mündung. An den Usern der Dalke und der Ems sind weite Wiesen. Wir nennen sie die Emswiesen. Es steht häufig Wasser darauf. Im Winter gibt es hier große Eisflächen. Der Boden ist recht feucht. An manchen Stellen schwankt er unter den Füßen. Hier ist sumpfiges Land. Immer seuchte Wiesen nennt man auch Sumpfwiesen. Das Gras darin fressen die Kühe nicht gern. Mau nennt es saures Gras. Das Gras guter Wiesen heißt süßes Gras. Nenne saure Gräser, süße Gräser! Beim Meierhofe überschreiten wir die Dalke und kommen auf die nassen Wiesen. Jetzt sind wir von allen Seiten von Wasser umgeben. Im Norden und Osten fließt die Dalke, im Süden und Westen die Ems und ein Dalkearm. Wir sind auf einer Insel. Sie ist ein Stück Land, das von allen Seiten von Wasser begrenzt wird. Die Dalke wird von Büschen begleitet. An ihrem Ufer gehen wir aufwärts. Zur Linken — nach Osten — erhebt sich ein Hügel. Er ist 12 m höher als die Wiesen, mit Kiefern bestanden, und auf seiner Spitze steht ein Holzgerüst. Wo haben wir schon so eins gesehen? Warum steht es da? Was für Boden haben wir hier? Vergleiche die Pflanzen auf dem Sandhügel und iu den Wiesen! Von der Höhe aus sehen wir nach Nordwesten weithin die Ems durch die Wiesen fließen. Wenn die Sonnenstrahlen auf das Wasser fallen, dann glänzt es wie Silber. Nach Süden hin gelangen wir zur „Neuen Mühle". Sie liegt in der Südecke der Insel an der Herzebrocker Straße. Vor der Neuen Mühle erweitert sich die Dalke teichartig, umschließt eine kleine Insel und teilt sich in zwei Arme. Der Müller mahlt das Getreide der umliegenden Bauern. Er hat auch eine Gartenwirtschaft, im Sommer gehen viele Leute hierhin und trinken Kaffee, Milch oder Bier. Auf dem Teich und der Dalke kann man kahnen. Am Ufer liegt der Kahn an einer Kette angebunden. Von der Brücke, die über die Herzebrocker Straße führt, können wir den oberen Lauf der Dalke verfolgen. Wie bei dem Meierhofe und an der Enis sehen wir auch hier zu beiden Seiten Wiesen. Nur zur Rechten erhebt sich wieder ein Sandhügel von 10 in Höhe. Er ist mit Kiefern bestanden. Auf den Wiesen sehen wir Kühe weiden. Mancher Bauer hat zwanzig und mehr Kühe. Warum halten die Bauern Kühe? Was für Vieh haben sie noch? Weil die Bauern hier viel Vieh züchten, darum sagen wir, sie treiben Viehzucht. Auf der Herzebrocker Straße wandern wir nach Hause zurück. Richtuug der Straße. Name. Nach welcher Richtung gehen wir? Die Wiesen sind verschwunden, dunkle Kiefernwälder begleiten uns rechts und links. Der Boden ist hügelig. Nach Nordosten lichtet sich der Wald, und bald breitet sich vor uusern Blicken eine große, ebene Fläche aus. In der Ferne sehen wir den Wasserturm, die Kirchtürme, die Schornsteine und Häuser Güterslohs. An der rechten Seite liegt der Fichtenbrink. Hier ist der alte Judenkirchhof. Einzelne Grabsteine stehen noch, die meisten

6. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 77

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 77 — gängern und Wanderern spenden die Bäume Schatten an heißen Sommer- tagen, in der schneebedeckten Landschaft kennzeichnen sie den Weg und in den weiten Ebenen Norddeutschlands gliedern sie die Landschaft. Die Straßenarbeiter halten die Straße in Ordnung. Im Sommer fegen und sprengen sie die Straßen. Im Herbst fegen sie das Laub zu- sammen und fahren es fort. Im Winter ziehen sie den Straßenkot von dem Fahrdamm und bahnen Wege durch den Schnee. Ausgaben: Bau der Straße. Der Straßenarbeiter. Zeichnung der Gebrauchsgegenstände: Walze, Schutzdach, Spaten. Zeichnung der Steinpackung, eines Kubikmeters. Auschlußstosf aus dem Rechnen: Was kostet die Unterhaltung einer Landstraße von 20 km? Was kostet eine neue Straßenpackung auf 3 km Strecke? Uusre Straßen erhalten eine Basaltpackung. Der Basalt kommt aus dem Habichtswald bei Kassel. Dort kostet 1 cbm 3 Jl. Die Fracht bis Bahnhof Gütersloh kostet für 1 cbm 6,40 M, das Anfahren 1,25 Jl für 1 cbm. Auf 100 m sind 40 cbm erforderlich. Das Setzen („Auf- meiern") der Steine geschieht in je 5 ebm Haufen. Wieviel Haufen müssen gesetzt werden? Jeder Haufen ist 1,25 m breit und 0,50 m hoch. Wie lang ist er? Der Steinsetzer erhält sür 1 ebm 0,25 Jl. Wie teuer kommt das Setzen der Steine? In einem Tage setzt der Steinsetzer 10—15 ebm. Wieviel verdient er täglich, wöchentlich? Der Steinschläger bekommt für 1 ebm 3,50 Jt. Wieviel kostet das Steinklopfen? Wieviel verdient der Steinklopfer täglich, wöchentlich, wenn er täglich Va—1 Vi ebm schlägt? Das Aufschütten von 1 ebm Steinschlag kostet 0,55 Jt. Das Aufschütten von 1 ebm Sand kostet 0,20 Jl. Auf 100 in kommen 6 ebm Sand. 1 ebm Sand kostet 1 Jl. Die Walze erhält pro Stunde 2,50 Jt. Sie muß stündlich mindestens 3 ebm sestwalzen. Täglich arbeitet sie 13 Stunden. Die Wasseranfuhr kostet für den ebm 0,90 Jt. Es werden täglich un- gefähr 12 ebm Wasser gebraucht. Die Breite der Steinbahn beträgt aus Provinzialstraßen 5 m, auf Kreisstraßen 4,50 m. Die Anlage einer neuen Landstraße kostet sür den laufenden Meter 10 bis 15 Jl. Wie teuer wäre eine neue Landstraße von Gütersloh nach Rheda? (11 km). Die Post. Vom P o st b o t e n. Da kommt er durch die Prekerstraße. Au der Mütze und den gelben Rockknöpsen erkennen wir ihn weithin. Eben sieht er in die schwarze Brief- tafche, die er umgeschnallt hat, denn der kleine Fritz ist ihm entgegen- gelaufen und hat ihn gefragt, ob er einen Brief für Vater hätte. Wirklich! Da hat ihn Fritz schon in der Hand, dankt und eilt mit raschem Gruß nach Hause. Was wird darin stehen? Sie hatten ihn längst erwartet. Er ist von der Großmutter; der Vater hat's eben gesagt. Die Großmutter wollte zu Fritzens Geburtstag kommen, aber sie kam nicht. Sie war krank ge- worden. Nun ist sie wieder gesund. Nächsten Sonnabend kommt sie mit dem Zug aus Minden. Da wohnt sie. Vater soll ihr schreiben, ob es .auch paßt und welcher Zug der beste ist. Er liest den Brief der Mutter

7. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 39

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 39 — Gasthäuser, wie „Barkeys Hotel" und der „Westfälische Hof", in denen die Reisenden übernachten, liegen an ihr. An der Südseite einiger Häuser finden wir mächtige Weinstöcke, die die ganze Vorderseite bedecken. An der Ecke der Köker- und Bahnhosstraße liegt die Post. Siehe S. 77. Bor uns erhebt sich in einiger Entfernung das Bahnhofsgebäude. Siehe S. 81. Wir überschreiten die Gleise. Wenn ein Zug kommt, sind die Schranken geschlossen. Damit die Fußgänger nicht zu lange warten brauchen, 1 :10 000. Abb. 18. Das Villenviertel. ist eine Unterführung gebaut, wie wir sie auch auf dem Bahnhof finden. Die Lindenstraße, in die wir einbiegen, ist eine breite, schöne Straße mit prächtigen Bäumen. Zu beiden Seiten liegen schöne Häuser in den Gärten. Mau nennt sie Villen. Reiche Leute wohnen darin. Läden gibt es hier nicht. Es herrscht wenig Wagenverkehr, hin und wieder fährt eine Kutsche vorüber, und Bäcker- oder Fleischerwagen bringen Lebensmittel. Unter den herrlichen Laubkronen ist es im heißen Sommer kühl, sie schützen

8. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 180

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 180 — Rohre gelangt das so gereinigte Wasser in den unter dem Vorfilter be- findlichen Reinwasserbehälter. Von diesem Behälter wird das Wasser in das Rohrnetz gepumpt und steigt von hier aus in die Leitungsrohre der Häuser. Der Überschuß des Wassers wird in dem Wasserturm aufge- speichert. In ihm ist ein Behälter vorhanden, der 300 cbm Wasser faßt. Durch eiue sogenannte Zwillingspnmpe, die stündlich 120 bis 160 cbm Wasser befördert, wird der gesamte Wasserbedarf in die Höhe gepumpt. Die Steigungshöhe nnsrer Wasserleitung beträgt 37 m, d. h. das Wasser kann bis zu eiuer Höhe von 37 in in den Häusern und Gebäuden empor- steigen. Da nnsre Stadt in der Ebene liegt und kein Haus die Höhe von 37 m erreicht oder gar höher liegt, steigt das Wasser in allen Häuseru bis in das oberste Stockwerk empor. Würde ein Leitungsrohr bis zur Turm- spitze der Auferstehungskirche gelegt werden, so bekäme man dort oben kein Wasser, da der Turm 60 m hoch ist. 48. Alte Sitten und Gebräuche. Am Neujahrstage band man vor Sonnenaufgang Strohseile um die Obstbäume, um ihnen das neue Jahr abzugewinnen. Am Abend des ersten Ostertages brennen noch heute in der ganzen Gegend die Ofterfener. An den vorhergehenden Tagen werden aus deu Feldern hohe Holzhaufen zusammengefahren. Häufig schließen sich mehrere Kleinbauern zusammen und sorgen gemeinschaftlich für das Aufahreu des Holzes. Nicht selten setzt der Bauer eiue hohe Ehre darin, das größte Feuer in der ganzen Umgegend zu haben. Früher wurde allgemein nach der Einfuhr der Ernte ein Erntefest gefeiert. Bei der Buchweizenernte, die als Abschluß der Getreideernte galt, setzte man aus den letzten Wagen den Arnhahn (Erntehahn aus Papier). Er wurde nach dem Einfahren des Wagens am Giebel aufgehängt. In Avenwedde findet man heute noch Anklänge an das Erntefest. Ist der letzte Erntewagen eingefahren, dann erhalten alle Erntearbeiter vom Bauern einen Erquickungstrunk. Sind die Garben glücklich aus den Speicher gebracht, dann bekommen die Schnitter vom Bauern ein Trink- geld. Erscheint er nicht sogleich, so gehen alle in den Garten und wetzen so lange ihre Sensen, bis der Herr durch den Sichelklang herbeigerufen ist. Die Mägde binden einen Erntekranz, und der Schulte des Hofes oder ein Knecht steigt zum Giebel empor, befestigt an ihm ein schönes Birken- stämmchen und schmückt es mit dem Kranze. Die Umherstehenden suchen das Befestigen dadurch zu erschweren, daß sie den Kranzträger fortwährend mit Wasser bespritzen. Beim Hinabsteigen wird der Knecht nicht selten von den Mägden mit mehreren Eimern Wasser überschüttet. Als Entgelt empfängt er dann von ihnen einen Taler. Zu Ostern empfing der Lehrer von dein Vater oder seinem Stell- Vertreter für das in die Schule aufgenommene Kind das sogenannte „Wonnegeld". Die Pfarrer erhielten von den Gemeindemitgliedern das „Opfer".

9. Badische Sagen - S. 42

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
42 4. Um Ebersteinö feste, da roimmelt’s von Streitern, sie schleichen im Hebel mit haken und Leitern. Graf Eberstein grützet sie fein: er wirft sie vom wall in die Gräben hinein. 5. flls nun der Herr Kaiser am Morgen gekommen, da meint er, es sei die Burg schon genommen. Doch auf dem wall tanzen mit Schall der Graf und seine Gewappneten all’: 6. „Herr Kaiser, beschleicht ihr ein andermal Schlösser, tut’ö not, ihr verstehet aufs Tanzen euch besser! Euer Töchterlein tanzet so fein, dem soll meine feste geöffnet sein!“------------ 7. Im Schlosse des Grafen da hebt sich ein Klingen, mit fackeln und Kerzen ein Tanzen und Springen, Graf Eberstein führet den Reih’n mit des Kaisers holdseligem Töchterlein. C. Ubland

10. Unsere Heimat - S. 28

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
19. Unser Stadtteil. Cvn der Nähe unsres Schulhauses liegen noch folgende Straßen^ \3 .... Wer kann ihre Namen erklären? An ihnen liegen viele Wohnhäuser. Unsre Schule ist kein Wohnhaus. Sie ist ein öffentliches Gebäude. Es gehört der Stadtgemeinde, die es hat bauen lassen. Die Post, das Krankenhaus, der Bahnhof sind öffentliche Gebäude. Wer kennt noch andre öffentliche Gebäude? 2. Der Stadtteil, in dem unsre Schule liegt, hat sich im Laufe der Jahre sehr verändert. Wie war er früher? Wir zeichnen jetzt den Plan unsres Stadtteils auf! 1. Schreibt die öffentlichen Gebäude unsres Stadtteils auf! 2. Beschreibt euern Schulweg! 3. Zeichnet die N-Straße mit ihren Querstraßen auf! 4. Beschreibt die Straße, in der euer Wohnhaus liegt! 20. Der Vorgarten. in besonderer Schmuck des Hauses ist ein Borgarten. Hier pflegt die Mutter die bunten Blumen und die grüuen Sträucher und gibt ihnen zu trinken, wenn der Himmel mit dem Regen ver- zieht. Sie nimmt das Unkraut fort, das den Pflanzen die beste Nahrung raubt. Sie lockert die Erde, damit sich die zarten Wurzel- chen beim Eindringen in den Boden die Füßchen nicht verletzen. Da gedeihen die Blumen und danken dem Menschen durch ihre herrlichen Farben und den süßen Duft. 2. Die Menschen haben die Blumen zu ihren Freunden gemacht. Sie setzen sich gern nach Feierabend zu ihnen in den Vorgarten und ruhen sich bei den bunten Freunden von des Tages Last und Arbeit aus. Gern weilt die Mutter auch nach- mittags in dem Garten, stickt oder strickt, häkelt oder näht. Die Kleinsten tollen dann auf dem grünen Rasen umher oder spielen mit dem Sande, der auf den schmalen Wegen liegt. Die Mutter kann sie ruhig spielen lassen, denn die vielen Wagen, Radfahrer und Autos können ihnen hier nichts anhaben. Gern schauen sie durch das Eisengitter oder durch das Tor in der Mauer, um sich das Leben und Treiben auf der Straße zu betrachten, aber hinaus wagen sie sich nicht. Auf das Beet dürfen sie nicht treten. Das wäre denn doch zu schade! Das blaue Vergißmeinnicht, die gelbe 28
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