140
C. Länderkunde.
Verkehrs läge (Wien—mährische Pforte—warschan) ist Mähren ebenso dicht
bevölkert wie das Deutsche Reich.
Tie Senke zwischen den Sudeten und den Karpaten, die Mährische
Pforte, hat hohe Bedeutung für den friedlichen Verkehr wie für den Krieg.
Die Festung Llmütz beherrscht diesen Weg; um sie wurde deshalb im
Siebenjährigen Kriege heftig gestritten. Jetzt führen von Berlin und
Schlesien, von Warschau, aus Galizien und der Bukowina her die Eisen-
bahnen längs der March nach Wien. Die Hauptstadt Brünn >125) betreibt
mit deu in der Nähe gefundenen Kohlen bedeutende Web- und Eisenindustrie.
3. Das kleine, aber dichtbevölkerte Österreichisch-Schlesien nimmt mit
seinem westlichen Teil den 30 der Sudeten ein (Odergebiet). Es ist der
österreichische Teil des ehemaligen Herzogtums Schlesien. Die hohe Lage
erschwert den Ackerbau, gestattet aber Flachsbau und eine sorgsam betriebene
Schafzucht; dadurch und durch den großen Reichtum au Steinkohlen wurde
eine blühende Leinen- und Wollweberei begünstigt, die besonders in der
Hauptstadt Troppau betrieben wird. Ter östliche Teil bedeckt den Nord-
abhang der Karpaten bis zur deutschen Grenze (Weichselgebiet); er trennt
Mähren und Galizien da, wo Ungarn sich dem Deutschen Reich am meisten
nähert. Über den Jablünkapaß führt die Eisenbahn Berlin—budapest—
Konstantinopel.
4. Bevölkerung. Einst saßen in Böhmen die keltischen Bojer, die schon
vor Christi Geburt vor den deutscheu Markomannen nach W weichen
mußten. Ihrer neuen Heimat gaben sie den Namen „Bayern". Während
der Völkerwanderung wnrden Böhmen und Mähren von den Tschechen in
Besitz genommen. Die böhmischen Könige riefen im Mittelalter zur Roduug
der Wälder und Gründung von Städten zahlreiche deutsche Ansiedler ins
Land; aber dennoch sind jetzt von 10 Einwohnern in Mähren 7, in Böhmen
6 Tschechen. Die Tschechen betreiben vorwiegend Landbau und bewohnen
die Mitte Böhmens bis über die mährischen Grenzen hinaus; die Deutschen
pflegen vornehmlich Industrie und bewohueu (außer Prag) besonders die
Städte und Ränder der ans Deutsche Reich grenzenden Gebirge- Der
nationale Gegensatz ff. o. bei Prag) verschärst sich immer mehr und hat
die Deutschen zu rüstigem Widerstande gegen die tschechische Unterdrücknng
gesammelt.
3. Die Länder an den Karpaten.
$ 216. 1. Die Karpaten. Die Karpaten ziehen sich in weitem Bogeu
(1350 km) von der Donau bei Preßburg bis zur Südostecke Siebenbürgens
und wenden sich dann wieder westlich bis zur Donan bei Orsowa [örschoivci],
wo der Fluß in einer 150 km langen Enge die Felsen durchbricht.
Aufgabe. Wie sind die drei Hauptteile des Gebirges auf der Karte bezeichnet?
Der an der Donau mit den Kleinen Karpaten beginnende Teil, die
Westkarpaten oder Beskiden, heißt in seinem südlichen Teile das Un-
garische Erzgebirge. Es ist reich an Edelmetallen und auf den füd-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
341
Iv. Politische Geographie. Europa.
sen, Nassau, Waldeck und Lippe..— Gränzen und Lage. —
Der ganze Gränzumfang 735 Meilen; auf die östliche Masse kom-
men etwa 4200 Hl M. mit 9,460,000 Einw., auf die westliche
845 □ M. mit 3,500,000 E.; mit Neufchatel hat die gesammte
Monarchie 5054 lllm. mit etwas mehr als 13,000,000 E. — Ge-
birge. — Sudeten, Thüringerwald, Harz, Wesergebirge, sauerlän-
dische Geb., Westerwald, Eifel, hohe Veen. — Klima, an der
Ostsee und am Rhein. — Inseln, die Gruppe von Rügen und
die Oderinseln. Viele Haffe, und eine große Anzahl von Seen
im eigentlichen Preußen; ferner der Goplo-See in Posen, der
Aren d-See in der Altmark, und andere. Ströme, zur Ostsee:
Memel oder Niemen, Pregel, Weichsel, Oder und viele kleinere; zur
Nordsee: Elbe, Weser, Ems, Rhein, berühren nur streckenlang preu-
ßisches Gebiet und münden in andern Staaten. Kanäle: Fried-
rich-Wilhelms-, Finow-, plauensche, bromberger rc. Kanal. — Unter
den Produkten auch Elenthiere im Nordosten; hier, an der Mosel
und in der Eifel auch Wölfe. Die Gewerbthätigkeit hat in neuerer
Zeit einen erfreulichen Aufschwung genommen; für den Handel
liegt Preußen vortrefflich, hat eine ausgedehnte Seeküste, schiffbare
Ströme und Kanäle, vortreffliche Landstraßen, freien Verkehr im
Innern, und mit den meisten deutschen Staaten eiy und denselben
Zollverein. Ausgezeichnet in Wissenschaften und Unterrichtsanstal-
ten. —• Von den 13,000,000 E. gehören 10} Mill. zum germa-
nischen Stamme; im östlichen Pommern leben Kassuben, in der
Lausitz Sorben und Wenden; bei Tilsit rc. Lithauer; am
kurischen Haff lettische Küren, in Posen Polen; sodann an
der Westgränze auch Wallonen und Flamänder; 150,000 Ju-
den überall zerstreut; '7,700,000 sind evangelische Christen, 4,800,000
Katholiken. Die Staatsverfassung ist unumschränkt monar.
chisch; die Provinzialstände haben eine berathende Stimme und dür-
fen sich nur mit den Propositionen der Regierung beschäftigen.
6 Orden. Die Armee besteht auf dem Friedensfuße aus 122,000
Mann; im Kriege kann sie auf 347,000, und im Nothfalle auf
530,000 Mann erhöht werden, vermöge des vortrefflichen Landwehr-
systems. 27 Festungen. Einnahme etwa 51 Mill.; Staats-
schulden etwa 170 Millionen Thaler. Für seine sämmtlichen Pro-
vinzen, mit Ausnahme der beiden Preußen, Posens und Neufcha-
tels ist das Königreich Mitglied des deutschen Bundes, stellt als
solches 79,000 Mann Bundestruppen, hat mit Oesterreich gemein-
schaftlich das Besatzungsrecht in Mainz, und mit Luxemburg in der
gleichnamigen Bundesfestung. Eintheilung der gesammten Monar-
chie in 10 Provinzen und 25 Regierungsbezirke.
1. Deutsche Provinzen der östlichen Gebietsmasse.
,1. Provinz Brandenburg, 723 mm., 1,580,000®., Flachland, zum
Theil sehr wenig fruchtbar. — Berlin, Hauptstadt des Königreichs, an der
Spree, mit 20.5,000 E., gehört zu den schönsten Städten Europas; die Lin-
den mit dem brandenburger Thore, leipziger und Fricdrichsstraße, der Opern-
platz von den Linden bis zum Schlosse, Thiergarten, Gebäude; Universität und
viele andere wissenschaftliche und Kunstanstaltcn; Berlin ist gewissermaßen der
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Nassau Thüringerwald Wesergebirge Westerwald Ostsee Rhein Goplo-See Posen Altmark Rhein Tilsit Posen_Polen Oesterreich Mainz Luxemburg Berlin Europas Berlin
10
Landeskunde der Provinz Posen.
Die Urstromtäler, Endmoränen und Landschaften in der Provinz Posen.
(Nach Keilhack, Wahnschaffe, Ienhsch und Maas.)
fläche: es fragt sich, ob die Ostgrenze an der Weichsel und der willkürlichen
politischen Grenze gegen Rußland entlanggehen und den Posener Anteil der
Landschaft Kujavien mitumfassen soll, oder ob das Quertal der oberen Netze
und ihres westlichen Quellflusses die Grenze bildet und die Landschaft Kujavien
dann gesondert zu betrachten ist. Da auch Kujavien ähnlich wie das Zwischen-
stromland seine besonderen geographischen Züge aufweist, die es von der Ost-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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392
Die deutschen Landschaften.
Die katholischen Kirchenangelegenheit, en
unterstehen den beiden Bischöfen von G n e s e n und E r m-
land, die evangelischen dem Konsistorium zu
Danzig.
Die Rechtspflege wird von 5 Landgerichten und
dem Oberlandesgericht von Marien werder ausgeübt.
Westpreussen bildet den Bezirk des Xvii. Armeekorps, dessen
Kommandositz sich in Danzig befindet. Danzig und
Thorn sind F estungen.
Die preussische Provinz Ostpreussen.
Oberpräsidium und Provinziallandtag haben
ihren Sitz in Königsberg.
Die Provinz Ostpreussen ist ebenfalls in zweire-
gierungsbezirke, nämlich in Königsberg und G u m-
binnen eingeteilt.
Die evangelischen Kirchenangelegenheiten
werden von dem Konsistorium in Königsberg, die
katholischen von dem Bischöfe von Ermland ver-
waltet.
Der Rechtspflege dienen 8 Landgerichte, sowie
das Oberlandesgericht zu Königsberg.
Ostpreussen bildet den I. Armeekorpsbezirk, dessen General-
kommando sich in der Festung Königsberg befindet.
Xvii. Rückblick auf die Landschaften Deutschlands.
1. Deutschland als eine natürliche
Landschaft.
a. Die Bodenerhebungen.
Im Süden Deutschlands erhebt sich das Hochgebirge (1er
Alpen. Ihrem Nordrande ist ein Gürtel K a 1 k a 1 p e n vorgelagert.
Diese reichen zum teil auch bis innerhalb der politischen Grenzen
Deutschlands, während die Hauptalpenzüge ausserhalb derselben
liegen. Die Kalkalpen haben ebenfalls eine bedeutende Höhe und
sind unter den deutschen Gebirgen die höchsten. Selbst die mäch-
tigsten unter diesen, wie das b ö h m i s c h - b a y e r i s c h e Wald-
gebirge, das Iser-und Riesengebirge, der Seh w ar z-
wald und der Wasgenwald, stehen ihnen an Höhe weit
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
158
kaspischen Steppe scheidend; sodann folgt 2) weiter westl. zwischen der Wolga
und der Dnjeprsenkung die sehr umfangreiche aber niedrige vom Don durch-
flossene donifche Landhöhe, die sich im Nw an die Waldaihöhe und an die
Höhen im W des obern Dnjepr anschließt; 3) eine dritte vom Dnjestr durch-
flossene Landhöhe in Wolhynien, Podolien und Bessarabien reicht von der
Dnjeprniederung bis an die obere Weichsel und an die Karpathen, bildet
gleichsam Vorhöhen dieses Geb. und könnte deßhalb die karpathische Land-
höhe genannt werden; 4) sodann links der Weichsel zwischen Krakau und War-
schau die 2000 F. hohe Lysa-Gora; und weiter westl. minder zusammen-
hängende, niedrige Anschwellungen, z. B. der Fläming und die lüneburger
Haide.
b) Im N geht die uralisch-b altisch e Landhöhe vom Ural zur
Ostsee: 1) der nordrussische Landrücken von der Petschora- nach der Wolga-
quelle (Waldaihöhe 1000 F.); 2) dann folgen, allmählich niedriger wer-
dend und zahllose Seen enthaltend, zunächst am Süduser des finnischen B.
hin, sodann die Ostsee umsäumend bis nach Jütlands Nordspitze, nach den
Ländern, worin sie liegen, benannte Seenplatten, nämlich die russische,
preußische, pommersche, mecklenburgische u. s. w.; 3) nördlich vom
finnischen B. liegt die sich an das skandinavische Hochland anschließende, 400
bis 600, höchstens 1000 F. hohe finnische Fels - und Seenplatte.
Ebenso sind mehrere Bodensenkungen fast durch die ganze Breite des Tief-
landes zu verfolgen. Eine nördl. am Südfuß der uralisch-baltischen Landhöhe
zunächst in Rußland das von der Wolga durchflossene centrale Becken von
der Waldaihöhe nach der Kamamündung, und dann weiter südl. bis zum Obt-
schei-Syrt, ferner weiter westl. in Preußen zwischen dem 52. u. 54. Parallel:
das Netze-, Warthe- und Oderbruch-, wie das Havelland, und eine
etwas südlichere in Rußland, die Rokitno- Sümpfe am Pripet (Dnjepr),
in Preußen der Spreewald und das Obrabruch.
Die Weichsel theilt Tieseuropa in 2 Tiefebenen:
1) Die größere russische im 0, ein großes Viereck, zwischen dem weißen
und schwarzen, zwischen dem baltischen und kaspischen M., zwischen Karpathen
und Ural, zwischen dem Kaukasus und den skandinavischen Gebirgen. Das
nordrussische Tiefland zwischen dem Eisocean und der nordrussischen Landhöhe
ist zum großen Theile eine Sumpfsteppe §. 89. Zwischen der nordruspschen
und der konischen Landhöhe ist das fruchtbare centrale Becken, in dem Wal-
dungen und Culturflächen wechseln. Südlich von den 3 südl. Landhöhen ist
die trockne, mehr oder minder culturfähige poutische und die 78 F. tiefer als
das schwarze M. liegende kaspische Steppe. — Welche Flüsse durchströmen das
russische Tiefland?
2) Das kleinere norddeutsche Tiefland im W von Tiefeuropa, ein ab-
gestumpftes Dreieck, ist im 0 von der russischen Tiefebene (Weichsel) im N
von der Ost - und Nordsee, im W von der niederrhein. Ebene (Ems), im 8
vom deutschen Hochlande umgeben. In der östl. Hälfte ist es höher als in der
westl., wo es so niedrig ist, daß es durch Dämme gegen Überschwemmungen
vom Meer her geschützt werden muß. Welche Flüsse strömen darin? Die Brüche
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
I, Ml,
Allgemeine Betrachtung des ganzen Landes.
Lage und Grenzen.
Die Provinz Schlesien liegt im südöstlichsten Teile des Königreiches
Preußen. Im Osten, Süden und Westen ist sie von fremden Ländern um-
geben, nur an der Nordseite hängt sie mit Preußen zusammen.
Ans der langen Südwestseite bilden die Sudeten einen natürlichen
Grenzwall. Die Erhebungen an der Süd- und Ostgrenze sind niedrig und
wirken darum nicht trennend. Hier begrenzen die Weichsel, Warthe und Prosua
aus längeren Strecken die Provinz. Nach Norden hin geht Schlesien nn-
merklich in das übrige Gebiet Preußeus über. So deuten schon seine natür-
licheu Grenzen an, daß Schlesien zu Preußen gehört.
Die Nachbarländer Schlesiens sind im Osten: Polen und Galizien, im
Süden: Österreichisch-Schlesien, Mähren und Böhmen, im Westen: das
Königreich und die Provinz Sachsen, im Norden: die Provinzen Branden-
bürg und Posen.
Schlesien ist weit in slavisches Gebiet vorgeschoben. Darum ist eiu beträcht-
licher Teil seiner Bewohner slavisch. Und weil im Osten die natürliche Grenze fehlt,
ist hier auch die Sprachgrenze von der politischen sehr abweichend und greift tief
in schlesisches Gebiet ein. (Näheres darüber siehe unter „Bevölkerung".) Die Lage des
Landes inmitten zweier großen, oft feindlichen Reiche (Polen und Böhmen) hat das
kleinere Schlesien niemals zu politischer Selbständigkeit kommen lassen. Es war
immer ein Anhängsel und Nebenland und hat bis zur Besitzergreifung durch die
Hohenzollern schwer unter dieser Stellung gelitten. In der Gegenwart ist Schlesien
durch seine Lage zu einem Wächter deutschen Wesens gegen den Ansturm des Slaven-
tums und zu einem strategisch wichtigen Gebiete geworden.
Die Grenzsperren im Osten, Süden und Süd-Westen weisen Schlesiens Verkehr
besonders nach dem Hauptlande, nach Preußen.
Die Grenzlinie folgt auch im Südwesten nicht immer den: Kamme des Gebirges^
(Bestimme an der Hand der Karte, wo sie a. nördlich, b. südlich davon abweicht!)
Sie hat infolge der vielfachen Windungen eine Länge von 1500 km (200 Ml.). Die
zahlreichen Ausbuchtungen der Grenze sind im Norden und Nord-Westen bedeutungslos,
weil Schlesien dort an Teile des deutschen Reiches grenzt. Das Übergreifen über das
Grenzgebirge gegen Österreich (z. B. im Lewiner Ländchen), sowie das Einspringen der
österreichischen Grenze (z. B. bei Friedland in B., Hotzenplotz, Braunauer Ländchen),
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
321
Iv. Kreuzzüge und Mogolen.
mehrt; mit s. S. W e n z e s l a n> Iii endete [b. 4 Aüg. T306j
diese Dynastie. —• Polen (§. 65), ohne Einheit, durch
Febden im Inneren und mit Nachbarn, und durch verhee-
rende Einfälle der Preußen und späterhin £1240] der Moge-
le n geschwächt, blieb besonders durch das Chrrstenthum seiner
Regenten und die westlichen Besitzungen in einiger Abhängig-
keit von Teutschiand. H. Bo leslaw Iii theilte [ng8^ den
Staat; s. S. Uladislaw suchte seine Brüder zu verdrän-
gen , lag aber unter und blieb mit seinen Nachkommen auf
Schlesien, nach dem Falle des gros- mährischen Reichs theils
polnisch theils böhmisch, beschränkt, welches, in mehrere
Fürstemhümer aufgelöst, während der poln. Thronstreitigkei-
tcn [f. 1289] sicb von Polen trennte. Conrad, H. v. Mas-
sovien, Enkel Bol es law Iii, rief die Schwerdbrüdec [1218]
und dann [1226] die teurschen Herren gegen die P.eußen auf
und schenkte ihnen [i2ff] Culm mit seinem Gebiete und was
sie erobern würden. Selbstständigkeit erlangte Polen unter
dem böhm. K. Wenzeslaw [1290; izov; ft. 1305] und
s. Nachf. Wladislaw Lokietek [1305—1333], mit
welchem die fortlaufende Königreihe und die Vereinigung Gr.
und Kl. Polens anfängt. — Rußland (§. 65) erfuhr die
Folgen der W la d i nr i r'schen Theilung; die Macht der Gros-
fürsten war gebrochen, sie wurden [f. 1238] den Mogolen
zinsbar und bestanden Fehden mit Schweden, Lithauern und
Schwerdbrüdern; das reiche Nowgorod hatte sich [l 137]
republikanische Gerechtsame erworben. — In dem von Bre-
mer Kaufleuten entdeckten [1157] Tiefland wurde durch
Albrecht v. Apeldern, Bisch, v. Riga [ft. 1229] ein christ-
licher Staat begründet, in welchem die Schwerdbrüdec groß-
ße Vorrechte erlangten.
80) In Ungern (H. 68) endeten die Lhronstreitigkel-
ten mit dem einsichtsvollen, kräftigen W la d i s l a w d. Hei-
ligen [1086 — 1095}; und K. K 0 l 0 man n [1095 — 1115],
S. Geysa' si, zeichnete sich in schweren Zeiten durch Fe-
stigkeit, Muth und Weisheit aus. Der Staat wurde durch
2l
V
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Uladislaw Conrad K._Wenzeslaw Wladislaw_Lokietek Albrecht_v Albrecht Muth
— 214 —
Friedrich I. am ls. Januar zu Königsberg als „König in Preußen." Den
Titel „König von Preußen" nahm Friedrich'der Große an, als er das Erme-
land und Westpreußen 1.72 erwarb. — Ostpreußen war der Schauplatz mancher
erbitterten Kämpfe zwischen den Rittern, Littauern und Polen, so bei Tannen-
berg und Marienburg 1410, ist bekannt durch die Verträge zu Labiau (165g)
und Wehlau (1657), sah die blutgetränkten Schlachtfelder" bei Pr. Eylau und
Friedland im Unglücksjahre 1807 und den schmachvollen Frieden zu Tilsit 1807.
3. Provinz Posen.
1—3 ist einheitlich behandelt auf S. 177—180.
4. Geschichtliches. Posen gehörte ehemals zum polnischen Reiche. Von
dem Gebiete des Posener Landes ging die Entwickelung des Polenreichs und
die Verbreitung des Christentums unter den Polen aus. In der ersten Teilung
Polens 1772 siel der nördliche Teil der Provinz, der „Netzebezirk", an Preußen
und wurde mit Westpreußen zusammen verwaltet. Der Südteil Posens kam in
der 2. Teilung Polens 1793 mit „Südpreußen" an Preußen. Dann gehörte
das Gebiet der Provinz von 1807—1814 zum Großherzogtum Warschau und
kam im Wiener Kongreß als Provinz Posen wiederum an Preußen. 1848
war die Provinz der Herd eines Polenaufstandes.
6. Provinz Schlesien.
1. Das l*aitb. Schlesien, die größte der Provinzen, umfaßt a) den
deutschen Anteil an den Sudetenketten mit dem Lansitzer- (Ostteil),
Jser- und Riesengebirge, dem Waldenburger und Enlengebirge und dem
Glatzer Gebirgskessel, b) denschlesischenlandrücken mit der Tarnowitzer
Platte, den Trebnitzer Hügeln, Grünberger Höhen, dem niederschlesischen
Heidegebiet und c) die mitlelschlesische Ebene zu beiden Seiten der Oder.
Der äußerste So. der Provinz gehört zum Weichselgebiet, der äußerste
Nw. zum Gebiet der Elbe. Entwässert wird des Land von der Oder
und ihren Nebenflüssen: r. Klodnitz, Malapane, Stvber, Weide,
Bartsch; l. Oppa, Glatzer Neiße, Weistritz, Katzbach, Bober mit Queis
und Lausitzer Neiße.
Das Klima zeigt in der schleichen Ebene ein Jahresmittel von
80 C. Im übrigen entscheidet die Höhenlage eines Ortes. Die
Fruchtbarkeit des Landes ist besonders groß längs des Gebirgs-
süßes; wenig Fruchtbarkeit herrscht im Gebiete des südlichen Landrückens,
besonders im Heidegebiet (Kiefernforsten) von Niederschlesien. Auf den
Hügeln von Grünberg Weinbau. Etwa 29°/o des Bodengebiets
sind mit Wald bestanden. Das Oberschlesische Becken enthält große Lager-
vorzüglicher Steinkohle, auch Eisen-, Zink- und Bleierze. Ober-
schlesien ist das erste Zinkland der Erde. Steinkohlen finden
sich auch im Waldenburger Gebirge.
2. Bevölkerung und wirtschaftliche Verhältnisse. Die Bewohner
sind zum weitaus größten Teile Deutsche; nnr etwa x/± der Bevöl-
kerung ist slavischer Abstammung. Zu deu Slaveu gehören die
Polen im südöstlichen Oberschlesien, größtenteils r. der Oder bis zur
Mündung der Weide, die größtenteils deutsch redeudeu Mähren in den
Kreisen Ratibor und Leobschütz, die Tschechen in der Grafschaft Glatz
und die Wenden in der Niederlausitz. Der größere Teil der Bevöl-
kerung ist katholisch, der kleinere evangelisch, und zwar überwiegen
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr]]
— 215 —
im So. die Katholiken, im Nw. die Protestanten. Der Rest der Be-
wohner kommt auf die Angehörigen der verschiedenen Sekten und auf
die Bekenner des Judentums.
Die Hauptnahrnngsquellen sind Landwirtschaft, Industrie
«und Bergbau. Der Ackerbau blüht besonders in der schleichen Ebene
zwischen dem Gebirge und der Oder; ansehnlicher Zuckerrübenbau und Anbau
r>on Tabak herrscht in Mittelschlesien. Die Viehzucht (besonders im Gebirge
stark vertreten) ist besonders auf Rinder und Pferde gerichtet; doch ist
auch die Schafzucht, durch Friedrich den Großen erst eingeführt, noch recht
bedeutend. In Bezug auf Bergbau, Hüttenbetrieb und Großindustrie
folgt der oberschlesische Jndustriebezirk gleich nach dem rheinisch-
westfälischen im Reiche. Die Leinenindnstrie im niederschlesischen
Gebirge (Hirschberger Tal) nimmt unter ähnlichen Betrieben im Deut-
ichen Reiche den ersten Rang ein. Im Handel bildete die Provinz
Don jeher die natürliche Vermittlung zwischen den deutschen und
slavischen Stämmen, wobei es sich um den Austausch der Rohprodukte
des Ostens (Polens und Rußlands) gegen die Jndnstrieerzengnisse des
Westens handelte. Mittelpunkt des lebhaften Handels ist Breslau. Im
Verkehr hat die Provinz bedeutenden Anteil an den Linien nach Wien
(durch die mährische Pforte) und an der Berliner Orientbahn, die über
Krakau und Lemberg einerseits nach Odessa, andererseits über Bukarest
nach Warna am schwarzen Meer führt. Von hier geht es dann mit
Dampfern nach Konstantinopel. — Unter allen ostdeutschen Ländern ist
Schlesien am dichtesten bevölkert.
Ortskunde, a) Im Sudetengebiet: S. 147. d) Im
<Äebiete des schlesischen Landrückens und der schlesischen Ebene:
S. 190 fg.
4. Geschichtliches. Schlesien stand bis 1675 unter eigenen Herzögen
<ius dem Hause der Piasten. Trotzdem es alsdann nach bestehenden Erbver-
trägen (1537) an Brandenburg fallen sollte, wurde es vom Kaiser eingezogen.
Erst Friedrich der Große eroberte und behauptete Schlesien in den drei schlesischen
Kriegen (1740—42, 1744—45, 1756 — 63). Bei M ollwitz (unweit Briegl
errang Friedrich 1741 seinen ersten Sieg. Der Tag von Hohenfriedberg
entschied den zweiten Krieg (1745) zu seinen Gunsten. Weitere Kämpfe auf
schlesischem Boden waren der Ruhmestag bei Zeuthen (1757), die Schlacht
bei Liegnitz (1760>, die Erstürmung der Höhen von Burkersdorf und die
Einnahme von Schweidnitz (1762). Unter der landesväterlichen Fürsorge
der Hohenzollern verwuchs Schlesien derart mit dem preußischen Staate, daß
es in der Unglückszeit nach 1806/07 eine Hauptstütze seiner neu auslebenden
Macht wurde. Von Breslau aus erließ Friedrich Wilhelm Iii. seinen
„Aufruf an mein Volk"; die Grafschaft Glatz wurde zu einer gewaltigen Rüst-
tammer für den Freiheitskampf, und an der Katzbach erfocht Blücher am
26. August 1813 einen der ersten entscheidenden großen Siege.
7. Provinz Sachsen.
1. Das Land. Der nördliche und östliche Teil der Provinz
(3 4 des Landes) gehören zum deutschen Tiefland. Der S. um-
faßt den östlichen Teil des Harzes mit dem Brocken und den
nördlichen Teil des thüringischen Beckens. Mit einzelnen zer-
streut gelegenen Gebieten hat die Provinz anch Anteil an Süd-
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich_der_Große Friedrich Friedrich Friedrich Hohenfriedberg Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm August
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Europa,
In der Mitte der Stadtteil Kreml mit Palästen und Kirchen, viel genannt seitdem
Aufenthalte Napoleons I. (1812). — An der Mündung der Oka [afä] in die
Wolga blüht Nischni-Nöwgorod als Stadt der großen Messen*), auf welchen
Hunderttausende von Kaufleuten, darunter aus, dem fernsten Asien, zusammen-
kommen. — Im Mündungsdelta der Wolga Astrachan, bekannt durch seinen
Störfang im Kaspischen Meere.
5. In Süd-Rnßland: Odessa, gerade s. von St. Petersburg, verschifft die
Getreide-Ernten der Schwarzen Erde und der Weizensteppe. 400 000 E. —
Zwischen dem Don und seinem Nebenflüsse Donetz das Land der donischen
Kosaken, welche sich in mehrhundertjährigen Kämpfen zu einem Reitervolke ent-
wickelt haben.
6. Skandinavien. — Schweden und Morwegen.
[775 000 qkm, größer als das Deutsche Reich, aber nur 7,2 Mill. (5.]
Umrisse. Der kleinere w. Teil mit der s.w. Halbinsel-Znnge umfaßt
Norwegen, der ö. größere mit der s. Zunge Schweoeu. Die Halb-
insel besitzt im Nordkap den nördlichsten Punkt Europas, und ihr Süd-
ende liegt südlicher als der nördlichste Punkt des Deutschen Reiches.
Außer dem To rueä (ä, wie ö zu sprechen, bedeutet wie das deutsche Aue
„Fluß") bilden bereits früher genannte Meere die Grenzen. Namentlich
die schwedische Küste ist von Tausenden kleiner Felsinseln umlagert, den
Skjäreu [schären], In das norwegische Gebirge dringen tief hinein jäh-
wandige, mit Meerwasser gefüllte Thäler. Das sind die Fjorde, die
vielverzweigt sind wie das Geweih eines Hirsches und tief genug, die
größten Schiffe einzulassen. Der größte ist der Sogne-Fjord.
Bodengestalt. Norwegen ist von einem wilden Gebirge erfüllt, das
sich bis nach Schwedm hinein erstreckt und hier nach S.o. hin stufen-
weise bis zur Tiefebene hinabsinkt. Die nördliche Hauptmasse führt den
Namen Kjölen, d. h. die Kiele, wegen der Ähnlichkeit der Berge mit um-
gedrehten Schiffskieleu. Hier u. vom Polarkreise der Sarektjokko, mit
2100 m der höchste Berg Schwedens. Die südliche Hauptmasse führt
überwiegend den Namen Fjelde, d. s. „Berge", von Flechten und Moos
mit safticzem Grün oder bunteren Farben dicht umkleidet. Auf ihnen
erheben sich höhere Gipfel iit wildester Hochgebirgspracht mit Schneefeldern,
Gletschern, Wasserfällen und Stellwänden, die oft über 1000 m hoch nach
den Fjorden hinabstürzen. Auf den Jötuufjeldeu, d. f. Riesengebirge,
thront der Galdhöpig, d. i. die Höhenspitze von Galde, mit 2600 m
der höchste Gipfel N.-Enropas.
Unter den Flüssen sind die bedeutendsten der Glommen und jder
G^öta-Elf, aber auch sie können wegen ihrer Schnellen und Wasserfälle
im ganzen nur der Flößerei und der Holzsägerei oder -Schleiferei oienen.
*) Auf gewöhnlichen Märkten wird der Kleinhandel, auf Messen Großhandel in
mitgeführten Waren getrieben, so auch auf der Leipziger Messe. Auf Börsen werden
Waren gehandelt, die nicht selbst zugeführt werden.
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Extrahierte Personennamen: Napoleons_I.
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Kaspischen_Meere Süd-Rnßland Odessa Petersburg Skandinavien Schweden Norwegen Europas Berg_Schwedens Leipziger_Messe