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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 140

1912 - Breslau : Hirt
140 C. Länderkunde. Verkehrs läge (Wien—mährische Pforte—warschan) ist Mähren ebenso dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. Tie Senke zwischen den Sudeten und den Karpaten, die Mährische Pforte, hat hohe Bedeutung für den friedlichen Verkehr wie für den Krieg. Die Festung Llmütz beherrscht diesen Weg; um sie wurde deshalb im Siebenjährigen Kriege heftig gestritten. Jetzt führen von Berlin und Schlesien, von Warschau, aus Galizien und der Bukowina her die Eisen- bahnen längs der March nach Wien. Die Hauptstadt Brünn >125) betreibt mit deu in der Nähe gefundenen Kohlen bedeutende Web- und Eisenindustrie. 3. Das kleine, aber dichtbevölkerte Österreichisch-Schlesien nimmt mit seinem westlichen Teil den 30 der Sudeten ein (Odergebiet). Es ist der österreichische Teil des ehemaligen Herzogtums Schlesien. Die hohe Lage erschwert den Ackerbau, gestattet aber Flachsbau und eine sorgsam betriebene Schafzucht; dadurch und durch den großen Reichtum au Steinkohlen wurde eine blühende Leinen- und Wollweberei begünstigt, die besonders in der Hauptstadt Troppau betrieben wird. Ter östliche Teil bedeckt den Nord- abhang der Karpaten bis zur deutschen Grenze (Weichselgebiet); er trennt Mähren und Galizien da, wo Ungarn sich dem Deutschen Reich am meisten nähert. Über den Jablünkapaß führt die Eisenbahn Berlin—budapest— Konstantinopel. 4. Bevölkerung. Einst saßen in Böhmen die keltischen Bojer, die schon vor Christi Geburt vor den deutscheu Markomannen nach W weichen mußten. Ihrer neuen Heimat gaben sie den Namen „Bayern". Während der Völkerwanderung wnrden Böhmen und Mähren von den Tschechen in Besitz genommen. Die böhmischen Könige riefen im Mittelalter zur Roduug der Wälder und Gründung von Städten zahlreiche deutsche Ansiedler ins Land; aber dennoch sind jetzt von 10 Einwohnern in Mähren 7, in Böhmen 6 Tschechen. Die Tschechen betreiben vorwiegend Landbau und bewohnen die Mitte Böhmens bis über die mährischen Grenzen hinaus; die Deutschen pflegen vornehmlich Industrie und bewohueu (außer Prag) besonders die Städte und Ränder der ans Deutsche Reich grenzenden Gebirge- Der nationale Gegensatz ff. o. bei Prag) verschärst sich immer mehr und hat die Deutschen zu rüstigem Widerstande gegen die tschechische Unterdrücknng gesammelt. 3. Die Länder an den Karpaten. $ 216. 1. Die Karpaten. Die Karpaten ziehen sich in weitem Bogeu (1350 km) von der Donau bei Preßburg bis zur Südostecke Siebenbürgens und wenden sich dann wieder westlich bis zur Donan bei Orsowa [örschoivci], wo der Fluß in einer 150 km langen Enge die Felsen durchbricht. Aufgabe. Wie sind die drei Hauptteile des Gebirges auf der Karte bezeichnet? Der an der Donau mit den Kleinen Karpaten beginnende Teil, die Westkarpaten oder Beskiden, heißt in seinem südlichen Teile das Un- garische Erzgebirge. Es ist reich an Edelmetallen und auf den füd-

2. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 341

1836 - Leipzig : Schumann
341 Iv. Politische Geographie. Europa. sen, Nassau, Waldeck und Lippe..— Gränzen und Lage. — Der ganze Gränzumfang 735 Meilen; auf die östliche Masse kom- men etwa 4200 Hl M. mit 9,460,000 Einw., auf die westliche 845 □ M. mit 3,500,000 E.; mit Neufchatel hat die gesammte Monarchie 5054 lllm. mit etwas mehr als 13,000,000 E. — Ge- birge. — Sudeten, Thüringerwald, Harz, Wesergebirge, sauerlän- dische Geb., Westerwald, Eifel, hohe Veen. — Klima, an der Ostsee und am Rhein. — Inseln, die Gruppe von Rügen und die Oderinseln. Viele Haffe, und eine große Anzahl von Seen im eigentlichen Preußen; ferner der Goplo-See in Posen, der Aren d-See in der Altmark, und andere. Ströme, zur Ostsee: Memel oder Niemen, Pregel, Weichsel, Oder und viele kleinere; zur Nordsee: Elbe, Weser, Ems, Rhein, berühren nur streckenlang preu- ßisches Gebiet und münden in andern Staaten. Kanäle: Fried- rich-Wilhelms-, Finow-, plauensche, bromberger rc. Kanal. — Unter den Produkten auch Elenthiere im Nordosten; hier, an der Mosel und in der Eifel auch Wölfe. Die Gewerbthätigkeit hat in neuerer Zeit einen erfreulichen Aufschwung genommen; für den Handel liegt Preußen vortrefflich, hat eine ausgedehnte Seeküste, schiffbare Ströme und Kanäle, vortreffliche Landstraßen, freien Verkehr im Innern, und mit den meisten deutschen Staaten eiy und denselben Zollverein. Ausgezeichnet in Wissenschaften und Unterrichtsanstal- ten. —• Von den 13,000,000 E. gehören 10} Mill. zum germa- nischen Stamme; im östlichen Pommern leben Kassuben, in der Lausitz Sorben und Wenden; bei Tilsit rc. Lithauer; am kurischen Haff lettische Küren, in Posen Polen; sodann an der Westgränze auch Wallonen und Flamänder; 150,000 Ju- den überall zerstreut; '7,700,000 sind evangelische Christen, 4,800,000 Katholiken. Die Staatsverfassung ist unumschränkt monar. chisch; die Provinzialstände haben eine berathende Stimme und dür- fen sich nur mit den Propositionen der Regierung beschäftigen. 6 Orden. Die Armee besteht auf dem Friedensfuße aus 122,000 Mann; im Kriege kann sie auf 347,000, und im Nothfalle auf 530,000 Mann erhöht werden, vermöge des vortrefflichen Landwehr- systems. 27 Festungen. Einnahme etwa 51 Mill.; Staats- schulden etwa 170 Millionen Thaler. Für seine sämmtlichen Pro- vinzen, mit Ausnahme der beiden Preußen, Posens und Neufcha- tels ist das Königreich Mitglied des deutschen Bundes, stellt als solches 79,000 Mann Bundestruppen, hat mit Oesterreich gemein- schaftlich das Besatzungsrecht in Mainz, und mit Luxemburg in der gleichnamigen Bundesfestung. Eintheilung der gesammten Monar- chie in 10 Provinzen und 25 Regierungsbezirke. 1. Deutsche Provinzen der östlichen Gebietsmasse. ,1. Provinz Brandenburg, 723 mm., 1,580,000®., Flachland, zum Theil sehr wenig fruchtbar. — Berlin, Hauptstadt des Königreichs, an der Spree, mit 20.5,000 E., gehört zu den schönsten Städten Europas; die Lin- den mit dem brandenburger Thore, leipziger und Fricdrichsstraße, der Opern- platz von den Linden bis zum Schlosse, Thiergarten, Gebäude; Universität und viele andere wissenschaftliche und Kunstanstaltcn; Berlin ist gewissermaßen der

3. Landeskunde der Provinz Posen - S. 10

1911 - Breslau : Hirt
10 Landeskunde der Provinz Posen. Die Urstromtäler, Endmoränen und Landschaften in der Provinz Posen. (Nach Keilhack, Wahnschaffe, Ienhsch und Maas.) fläche: es fragt sich, ob die Ostgrenze an der Weichsel und der willkürlichen politischen Grenze gegen Rußland entlanggehen und den Posener Anteil der Landschaft Kujavien mitumfassen soll, oder ob das Quertal der oberen Netze und ihres westlichen Quellflusses die Grenze bildet und die Landschaft Kujavien dann gesondert zu betrachten ist. Da auch Kujavien ähnlich wie das Zwischen- stromland seine besonderen geographischen Züge aufweist, die es von der Ost-

4. Die deutschen Landschaften - S. 392

1896 - Trier : Lintz
392 Die deutschen Landschaften. Die katholischen Kirchenangelegenheit, en unterstehen den beiden Bischöfen von G n e s e n und E r m- land, die evangelischen dem Konsistorium zu Danzig. Die Rechtspflege wird von 5 Landgerichten und dem Oberlandesgericht von Marien werder ausgeübt. Westpreussen bildet den Bezirk des Xvii. Armeekorps, dessen Kommandositz sich in Danzig befindet. Danzig und Thorn sind F estungen. Die preussische Provinz Ostpreussen. Oberpräsidium und Provinziallandtag haben ihren Sitz in Königsberg. Die Provinz Ostpreussen ist ebenfalls in zweire- gierungsbezirke, nämlich in Königsberg und G u m- binnen eingeteilt. Die evangelischen Kirchenangelegenheiten werden von dem Konsistorium in Königsberg, die katholischen von dem Bischöfe von Ermland ver- waltet. Der Rechtspflege dienen 8 Landgerichte, sowie das Oberlandesgericht zu Königsberg. Ostpreussen bildet den I. Armeekorpsbezirk, dessen General- kommando sich in der Festung Königsberg befindet. Xvii. Rückblick auf die Landschaften Deutschlands. 1. Deutschland als eine natürliche Landschaft. a. Die Bodenerhebungen. Im Süden Deutschlands erhebt sich das Hochgebirge (1er Alpen. Ihrem Nordrande ist ein Gürtel K a 1 k a 1 p e n vorgelagert. Diese reichen zum teil auch bis innerhalb der politischen Grenzen Deutschlands, während die Hauptalpenzüge ausserhalb derselben liegen. Die Kalkalpen haben ebenfalls eine bedeutende Höhe und sind unter den deutschen Gebirgen die höchsten. Selbst die mäch- tigsten unter diesen, wie das b ö h m i s c h - b a y e r i s c h e Wald- gebirge, das Iser-und Riesengebirge, der Seh w ar z- wald und der Wasgenwald, stehen ihnen an Höhe weit

5. Lehrstufe 2 - S. 158

1863 - Leipzig : Teubner
158 kaspischen Steppe scheidend; sodann folgt 2) weiter westl. zwischen der Wolga und der Dnjeprsenkung die sehr umfangreiche aber niedrige vom Don durch- flossene donifche Landhöhe, die sich im Nw an die Waldaihöhe und an die Höhen im W des obern Dnjepr anschließt; 3) eine dritte vom Dnjestr durch- flossene Landhöhe in Wolhynien, Podolien und Bessarabien reicht von der Dnjeprniederung bis an die obere Weichsel und an die Karpathen, bildet gleichsam Vorhöhen dieses Geb. und könnte deßhalb die karpathische Land- höhe genannt werden; 4) sodann links der Weichsel zwischen Krakau und War- schau die 2000 F. hohe Lysa-Gora; und weiter westl. minder zusammen- hängende, niedrige Anschwellungen, z. B. der Fläming und die lüneburger Haide. b) Im N geht die uralisch-b altisch e Landhöhe vom Ural zur Ostsee: 1) der nordrussische Landrücken von der Petschora- nach der Wolga- quelle (Waldaihöhe 1000 F.); 2) dann folgen, allmählich niedriger wer- dend und zahllose Seen enthaltend, zunächst am Süduser des finnischen B. hin, sodann die Ostsee umsäumend bis nach Jütlands Nordspitze, nach den Ländern, worin sie liegen, benannte Seenplatten, nämlich die russische, preußische, pommersche, mecklenburgische u. s. w.; 3) nördlich vom finnischen B. liegt die sich an das skandinavische Hochland anschließende, 400 bis 600, höchstens 1000 F. hohe finnische Fels - und Seenplatte. Ebenso sind mehrere Bodensenkungen fast durch die ganze Breite des Tief- landes zu verfolgen. Eine nördl. am Südfuß der uralisch-baltischen Landhöhe zunächst in Rußland das von der Wolga durchflossene centrale Becken von der Waldaihöhe nach der Kamamündung, und dann weiter südl. bis zum Obt- schei-Syrt, ferner weiter westl. in Preußen zwischen dem 52. u. 54. Parallel: das Netze-, Warthe- und Oderbruch-, wie das Havelland, und eine etwas südlichere in Rußland, die Rokitno- Sümpfe am Pripet (Dnjepr), in Preußen der Spreewald und das Obrabruch. Die Weichsel theilt Tieseuropa in 2 Tiefebenen: 1) Die größere russische im 0, ein großes Viereck, zwischen dem weißen und schwarzen, zwischen dem baltischen und kaspischen M., zwischen Karpathen und Ural, zwischen dem Kaukasus und den skandinavischen Gebirgen. Das nordrussische Tiefland zwischen dem Eisocean und der nordrussischen Landhöhe ist zum großen Theile eine Sumpfsteppe §. 89. Zwischen der nordruspschen und der konischen Landhöhe ist das fruchtbare centrale Becken, in dem Wal- dungen und Culturflächen wechseln. Südlich von den 3 südl. Landhöhen ist die trockne, mehr oder minder culturfähige poutische und die 78 F. tiefer als das schwarze M. liegende kaspische Steppe. — Welche Flüsse durchströmen das russische Tiefland? 2) Das kleinere norddeutsche Tiefland im W von Tiefeuropa, ein ab- gestumpftes Dreieck, ist im 0 von der russischen Tiefebene (Weichsel) im N von der Ost - und Nordsee, im W von der niederrhein. Ebene (Ems), im 8 vom deutschen Hochlande umgeben. In der östl. Hälfte ist es höher als in der westl., wo es so niedrig ist, daß es durch Dämme gegen Überschwemmungen vom Meer her geschützt werden muß. Welche Flüsse strömen darin? Die Brüche

6. Schlesien - S. 5

1897 - Breslau : Hirt
I, Ml, Allgemeine Betrachtung des ganzen Landes. Lage und Grenzen. Die Provinz Schlesien liegt im südöstlichsten Teile des Königreiches Preußen. Im Osten, Süden und Westen ist sie von fremden Ländern um- geben, nur an der Nordseite hängt sie mit Preußen zusammen. Ans der langen Südwestseite bilden die Sudeten einen natürlichen Grenzwall. Die Erhebungen an der Süd- und Ostgrenze sind niedrig und wirken darum nicht trennend. Hier begrenzen die Weichsel, Warthe und Prosua aus längeren Strecken die Provinz. Nach Norden hin geht Schlesien nn- merklich in das übrige Gebiet Preußeus über. So deuten schon seine natür- licheu Grenzen an, daß Schlesien zu Preußen gehört. Die Nachbarländer Schlesiens sind im Osten: Polen und Galizien, im Süden: Österreichisch-Schlesien, Mähren und Böhmen, im Westen: das Königreich und die Provinz Sachsen, im Norden: die Provinzen Branden- bürg und Posen. Schlesien ist weit in slavisches Gebiet vorgeschoben. Darum ist eiu beträcht- licher Teil seiner Bewohner slavisch. Und weil im Osten die natürliche Grenze fehlt, ist hier auch die Sprachgrenze von der politischen sehr abweichend und greift tief in schlesisches Gebiet ein. (Näheres darüber siehe unter „Bevölkerung".) Die Lage des Landes inmitten zweier großen, oft feindlichen Reiche (Polen und Böhmen) hat das kleinere Schlesien niemals zu politischer Selbständigkeit kommen lassen. Es war immer ein Anhängsel und Nebenland und hat bis zur Besitzergreifung durch die Hohenzollern schwer unter dieser Stellung gelitten. In der Gegenwart ist Schlesien durch seine Lage zu einem Wächter deutschen Wesens gegen den Ansturm des Slaven- tums und zu einem strategisch wichtigen Gebiete geworden. Die Grenzsperren im Osten, Süden und Süd-Westen weisen Schlesiens Verkehr besonders nach dem Hauptlande, nach Preußen. Die Grenzlinie folgt auch im Südwesten nicht immer den: Kamme des Gebirges^ (Bestimme an der Hand der Karte, wo sie a. nördlich, b. südlich davon abweicht!) Sie hat infolge der vielfachen Windungen eine Länge von 1500 km (200 Ml.). Die zahlreichen Ausbuchtungen der Grenze sind im Norden und Nord-Westen bedeutungslos, weil Schlesien dort an Teile des deutschen Reiches grenzt. Das Übergreifen über das Grenzgebirge gegen Österreich (z. B. im Lewiner Ländchen), sowie das Einspringen der österreichischen Grenze (z. B. bei Friedland in B., Hotzenplotz, Braunauer Ländchen),

7. Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche bey Vorlesungen auf höheren Unterrichtsanstalten - S. 321

1816 - Breslau : Holäufer
321 Iv. Kreuzzüge und Mogolen. mehrt; mit s. S. W e n z e s l a n> Iii endete [b. 4 Aüg. T306j diese Dynastie. —• Polen (§. 65), ohne Einheit, durch Febden im Inneren und mit Nachbarn, und durch verhee- rende Einfälle der Preußen und späterhin £1240] der Moge- le n geschwächt, blieb besonders durch das Chrrstenthum seiner Regenten und die westlichen Besitzungen in einiger Abhängig- keit von Teutschiand. H. Bo leslaw Iii theilte [ng8^ den Staat; s. S. Uladislaw suchte seine Brüder zu verdrän- gen , lag aber unter und blieb mit seinen Nachkommen auf Schlesien, nach dem Falle des gros- mährischen Reichs theils polnisch theils böhmisch, beschränkt, welches, in mehrere Fürstemhümer aufgelöst, während der poln. Thronstreitigkei- tcn [f. 1289] sicb von Polen trennte. Conrad, H. v. Mas- sovien, Enkel Bol es law Iii, rief die Schwerdbrüdec [1218] und dann [1226] die teurschen Herren gegen die P.eußen auf und schenkte ihnen [i2ff] Culm mit seinem Gebiete und was sie erobern würden. Selbstständigkeit erlangte Polen unter dem böhm. K. Wenzeslaw [1290; izov; ft. 1305] und s. Nachf. Wladislaw Lokietek [1305—1333], mit welchem die fortlaufende Königreihe und die Vereinigung Gr. und Kl. Polens anfängt. — Rußland (§. 65) erfuhr die Folgen der W la d i nr i r'schen Theilung; die Macht der Gros- fürsten war gebrochen, sie wurden [f. 1238] den Mogolen zinsbar und bestanden Fehden mit Schweden, Lithauern und Schwerdbrüdern; das reiche Nowgorod hatte sich [l 137] republikanische Gerechtsame erworben. — In dem von Bre- mer Kaufleuten entdeckten [1157] Tiefland wurde durch Albrecht v. Apeldern, Bisch, v. Riga [ft. 1229] ein christ- licher Staat begründet, in welchem die Schwerdbrüdec groß- ße Vorrechte erlangten. 80) In Ungern (H. 68) endeten die Lhronstreitigkel- ten mit dem einsichtsvollen, kräftigen W la d i s l a w d. Hei- ligen [1086 — 1095}; und K. K 0 l 0 man n [1095 — 1115], S. Geysa' si, zeichnete sich in schweren Zeiten durch Fe- stigkeit, Muth und Weisheit aus. Der Staat wurde durch 2l V

8. Das Deutsche Reich - S. 214

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 214 — Friedrich I. am ls. Januar zu Königsberg als „König in Preußen." Den Titel „König von Preußen" nahm Friedrich'der Große an, als er das Erme- land und Westpreußen 1.72 erwarb. — Ostpreußen war der Schauplatz mancher erbitterten Kämpfe zwischen den Rittern, Littauern und Polen, so bei Tannen- berg und Marienburg 1410, ist bekannt durch die Verträge zu Labiau (165g) und Wehlau (1657), sah die blutgetränkten Schlachtfelder" bei Pr. Eylau und Friedland im Unglücksjahre 1807 und den schmachvollen Frieden zu Tilsit 1807. 3. Provinz Posen. 1—3 ist einheitlich behandelt auf S. 177—180. 4. Geschichtliches. Posen gehörte ehemals zum polnischen Reiche. Von dem Gebiete des Posener Landes ging die Entwickelung des Polenreichs und die Verbreitung des Christentums unter den Polen aus. In der ersten Teilung Polens 1772 siel der nördliche Teil der Provinz, der „Netzebezirk", an Preußen und wurde mit Westpreußen zusammen verwaltet. Der Südteil Posens kam in der 2. Teilung Polens 1793 mit „Südpreußen" an Preußen. Dann gehörte das Gebiet der Provinz von 1807—1814 zum Großherzogtum Warschau und kam im Wiener Kongreß als Provinz Posen wiederum an Preußen. 1848 war die Provinz der Herd eines Polenaufstandes. 6. Provinz Schlesien. 1. Das l*aitb. Schlesien, die größte der Provinzen, umfaßt a) den deutschen Anteil an den Sudetenketten mit dem Lansitzer- (Ostteil), Jser- und Riesengebirge, dem Waldenburger und Enlengebirge und dem Glatzer Gebirgskessel, b) denschlesischenlandrücken mit der Tarnowitzer Platte, den Trebnitzer Hügeln, Grünberger Höhen, dem niederschlesischen Heidegebiet und c) die mitlelschlesische Ebene zu beiden Seiten der Oder. Der äußerste So. der Provinz gehört zum Weichselgebiet, der äußerste Nw. zum Gebiet der Elbe. Entwässert wird des Land von der Oder und ihren Nebenflüssen: r. Klodnitz, Malapane, Stvber, Weide, Bartsch; l. Oppa, Glatzer Neiße, Weistritz, Katzbach, Bober mit Queis und Lausitzer Neiße. Das Klima zeigt in der schleichen Ebene ein Jahresmittel von 80 C. Im übrigen entscheidet die Höhenlage eines Ortes. Die Fruchtbarkeit des Landes ist besonders groß längs des Gebirgs- süßes; wenig Fruchtbarkeit herrscht im Gebiete des südlichen Landrückens, besonders im Heidegebiet (Kiefernforsten) von Niederschlesien. Auf den Hügeln von Grünberg Weinbau. Etwa 29°/o des Bodengebiets sind mit Wald bestanden. Das Oberschlesische Becken enthält große Lager- vorzüglicher Steinkohle, auch Eisen-, Zink- und Bleierze. Ober- schlesien ist das erste Zinkland der Erde. Steinkohlen finden sich auch im Waldenburger Gebirge. 2. Bevölkerung und wirtschaftliche Verhältnisse. Die Bewohner sind zum weitaus größten Teile Deutsche; nnr etwa x/± der Bevöl- kerung ist slavischer Abstammung. Zu deu Slaveu gehören die Polen im südöstlichen Oberschlesien, größtenteils r. der Oder bis zur Mündung der Weide, die größtenteils deutsch redeudeu Mähren in den Kreisen Ratibor und Leobschütz, die Tschechen in der Grafschaft Glatz und die Wenden in der Niederlausitz. Der größere Teil der Bevöl- kerung ist katholisch, der kleinere evangelisch, und zwar überwiegen

9. Das Deutsche Reich - S. 215

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 215 — im So. die Katholiken, im Nw. die Protestanten. Der Rest der Be- wohner kommt auf die Angehörigen der verschiedenen Sekten und auf die Bekenner des Judentums. Die Hauptnahrnngsquellen sind Landwirtschaft, Industrie «und Bergbau. Der Ackerbau blüht besonders in der schleichen Ebene zwischen dem Gebirge und der Oder; ansehnlicher Zuckerrübenbau und Anbau r>on Tabak herrscht in Mittelschlesien. Die Viehzucht (besonders im Gebirge stark vertreten) ist besonders auf Rinder und Pferde gerichtet; doch ist auch die Schafzucht, durch Friedrich den Großen erst eingeführt, noch recht bedeutend. In Bezug auf Bergbau, Hüttenbetrieb und Großindustrie folgt der oberschlesische Jndustriebezirk gleich nach dem rheinisch- westfälischen im Reiche. Die Leinenindnstrie im niederschlesischen Gebirge (Hirschberger Tal) nimmt unter ähnlichen Betrieben im Deut- ichen Reiche den ersten Rang ein. Im Handel bildete die Provinz Don jeher die natürliche Vermittlung zwischen den deutschen und slavischen Stämmen, wobei es sich um den Austausch der Rohprodukte des Ostens (Polens und Rußlands) gegen die Jndnstrieerzengnisse des Westens handelte. Mittelpunkt des lebhaften Handels ist Breslau. Im Verkehr hat die Provinz bedeutenden Anteil an den Linien nach Wien (durch die mährische Pforte) und an der Berliner Orientbahn, die über Krakau und Lemberg einerseits nach Odessa, andererseits über Bukarest nach Warna am schwarzen Meer führt. Von hier geht es dann mit Dampfern nach Konstantinopel. — Unter allen ostdeutschen Ländern ist Schlesien am dichtesten bevölkert. Ortskunde, a) Im Sudetengebiet: S. 147. d) Im <Äebiete des schlesischen Landrückens und der schlesischen Ebene: S. 190 fg. 4. Geschichtliches. Schlesien stand bis 1675 unter eigenen Herzögen <ius dem Hause der Piasten. Trotzdem es alsdann nach bestehenden Erbver- trägen (1537) an Brandenburg fallen sollte, wurde es vom Kaiser eingezogen. Erst Friedrich der Große eroberte und behauptete Schlesien in den drei schlesischen Kriegen (1740—42, 1744—45, 1756 — 63). Bei M ollwitz (unweit Briegl errang Friedrich 1741 seinen ersten Sieg. Der Tag von Hohenfriedberg entschied den zweiten Krieg (1745) zu seinen Gunsten. Weitere Kämpfe auf schlesischem Boden waren der Ruhmestag bei Zeuthen (1757), die Schlacht bei Liegnitz (1760>, die Erstürmung der Höhen von Burkersdorf und die Einnahme von Schweidnitz (1762). Unter der landesväterlichen Fürsorge der Hohenzollern verwuchs Schlesien derart mit dem preußischen Staate, daß es in der Unglückszeit nach 1806/07 eine Hauptstütze seiner neu auslebenden Macht wurde. Von Breslau aus erließ Friedrich Wilhelm Iii. seinen „Aufruf an mein Volk"; die Grafschaft Glatz wurde zu einer gewaltigen Rüst- tammer für den Freiheitskampf, und an der Katzbach erfocht Blücher am 26. August 1813 einen der ersten entscheidenden großen Siege. 7. Provinz Sachsen. 1. Das Land. Der nördliche und östliche Teil der Provinz (3 4 des Landes) gehören zum deutschen Tiefland. Der S. um- faßt den östlichen Teil des Harzes mit dem Brocken und den nördlichen Teil des thüringischen Beckens. Mit einzelnen zer- streut gelegenen Gebieten hat die Provinz anch Anteil an Süd-

10. Europa ohne Deutschland - S. 18

1901 - Breslau : Hirt
18 Europa, In der Mitte der Stadtteil Kreml mit Palästen und Kirchen, viel genannt seitdem Aufenthalte Napoleons I. (1812). — An der Mündung der Oka [afä] in die Wolga blüht Nischni-Nöwgorod als Stadt der großen Messen*), auf welchen Hunderttausende von Kaufleuten, darunter aus, dem fernsten Asien, zusammen- kommen. — Im Mündungsdelta der Wolga Astrachan, bekannt durch seinen Störfang im Kaspischen Meere. 5. In Süd-Rnßland: Odessa, gerade s. von St. Petersburg, verschifft die Getreide-Ernten der Schwarzen Erde und der Weizensteppe. 400 000 E. — Zwischen dem Don und seinem Nebenflüsse Donetz das Land der donischen Kosaken, welche sich in mehrhundertjährigen Kämpfen zu einem Reitervolke ent- wickelt haben. 6. Skandinavien. — Schweden und Morwegen. [775 000 qkm, größer als das Deutsche Reich, aber nur 7,2 Mill. (5.] Umrisse. Der kleinere w. Teil mit der s.w. Halbinsel-Znnge umfaßt Norwegen, der ö. größere mit der s. Zunge Schweoeu. Die Halb- insel besitzt im Nordkap den nördlichsten Punkt Europas, und ihr Süd- ende liegt südlicher als der nördlichste Punkt des Deutschen Reiches. Außer dem To rueä (ä, wie ö zu sprechen, bedeutet wie das deutsche Aue „Fluß") bilden bereits früher genannte Meere die Grenzen. Namentlich die schwedische Küste ist von Tausenden kleiner Felsinseln umlagert, den Skjäreu [schären], In das norwegische Gebirge dringen tief hinein jäh- wandige, mit Meerwasser gefüllte Thäler. Das sind die Fjorde, die vielverzweigt sind wie das Geweih eines Hirsches und tief genug, die größten Schiffe einzulassen. Der größte ist der Sogne-Fjord. Bodengestalt. Norwegen ist von einem wilden Gebirge erfüllt, das sich bis nach Schwedm hinein erstreckt und hier nach S.o. hin stufen- weise bis zur Tiefebene hinabsinkt. Die nördliche Hauptmasse führt den Namen Kjölen, d. h. die Kiele, wegen der Ähnlichkeit der Berge mit um- gedrehten Schiffskieleu. Hier u. vom Polarkreise der Sarektjokko, mit 2100 m der höchste Berg Schwedens. Die südliche Hauptmasse führt überwiegend den Namen Fjelde, d. s. „Berge", von Flechten und Moos mit safticzem Grün oder bunteren Farben dicht umkleidet. Auf ihnen erheben sich höhere Gipfel iit wildester Hochgebirgspracht mit Schneefeldern, Gletschern, Wasserfällen und Stellwänden, die oft über 1000 m hoch nach den Fjorden hinabstürzen. Auf den Jötuufjeldeu, d. f. Riesengebirge, thront der Galdhöpig, d. i. die Höhenspitze von Galde, mit 2600 m der höchste Gipfel N.-Enropas. Unter den Flüssen sind die bedeutendsten der Glommen und jder G^öta-Elf, aber auch sie können wegen ihrer Schnellen und Wasserfälle im ganzen nur der Flößerei und der Holzsägerei oder -Schleiferei oienen. *) Auf gewöhnlichen Märkten wird der Kleinhandel, auf Messen Großhandel in mitgeführten Waren getrieben, so auch auf der Leipziger Messe. Auf Börsen werden Waren gehandelt, die nicht selbst zugeführt werden.
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