98 Mathematische Erdkunde.
Die Abplattung beträgt nur etwa V300 des größten Erddurchmessers, d. h. die
Polarachse ist nur um 43 km kürzer als jede Äquatorialachse (12 712 Km und 12 755 km)
Bei einem Globus von 1 m Durchmesser würde die Abplattung nur 3 mm be-
tragen, wie auch aus einem Globus derselben Größe der höchste aller Berge nur 2/3 mm
hoch dargestellt werden dürfte.
chrölze der Erde.
Da die geographische Breite gleich der Polhöhe ist, so kann man den Gradabstand
zweier Orte, die auf demselben Meridian liegen, einsach durch die Bestimmung ihrer
Polhöhe finden. Wird nun die Entfernung der beiden Orte wirklich gemessen, so
kann man daraus leicht die Größe der Erde berechnen. Solche Messungen sind in
der Tat in den verschiedensten Breiten vorgenommen worden. Dabei hat man als
Resultat gefunden, daß ein Grad eines Meridians rund Iii km lang ist. Daraus
ergibt sich nun alles übrige.
Der Umfang der Erde (am Äquator) ist — 40070km. Der Äquatorial-
durchmesser ist — 12 755 km, der polare Durchmesser — 12 712 km, der Erd-
radius rund 6370 km. Die Oberfläche der Erde berechnet sich auf 510 Mill. qkm.
Den 15. Teil eines Meridiangrades, also 7420 m,^nennt man eine deutsche geo-
graphische Meile.
Ächsendreijung der Erde^Votation).
Alle Himmelskörper scheinen sich regelmäßig binnen 24 Stunden von O. nach
W. um die Erde zu drehen. Gegen diese Annahme sprechen aber folgende Tat-
fachen:
1. Die Abplattung der Erde. Jeder weiche Körper — und ein solcher ist
auch die Erde gewesen — nimmt nur dann sphäroidische Gestalt an, wenn er sich
um seine Achse dreht;
2. Fallversuche. Ein aus der Höhe herabfallender Körper müßte auf einen
senkrecht unter ihm liegenden Punkt der Erdoberfläche fallen, wenn die Erde ruhte;
er fällt aber ö. von diesem Punkt auf. Das läßt sich nur aus der Rotation der
Erde erklären. Die Spitze eines Turmes, von welcher der Körper herabsällt, bewegt
sich nämlich etwas schneller als der Fuß des Turmes, wo der Körper auffällt, weil
sie wegen ihrer größern Entfernung von der Drehungsachse in derselben Zeit einen
größeren Kreis beschreibt als dieser. An der schnellern Bewegung der Spitze nimmt
nun auch der herabfallende Körper teil und behält dieselbe vermöge des Beharrungs-
Gesetzes auch während des Falls; er muß also ö. von der senkrechten Richtung auf-
schlagen.
3. Foucaults Pendelversuch. Nach dem Beharrungsgesetz muß ein in Schwin-
gung gesetztes Pendel stets in unveränderter Richtung fortschwingen, seine ursprüng-
liche Schwingungsebene beibehalten. Nun aber zeigen Versuche mit langen schweren
Pendeln eine Abweichung von der ursprünglichen Schwingungsebene, und zwar
stets von O. nach W. Die unter der Annahme einer Rotation der Erde berechnete
Größe dieser Abweichung stimmt mit dem Ergebnis der Versuche genau überein.
Diese Tatsache findet ihre Erklärung in der Rotation der Erde von W. nach O.;
4. die Passat winde. Da in der Nähe des Äquators die Erde am stärksten
erwärmt und infolgedessen die Luft verdünnt ist, rwird dorthin aus den kühleren
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
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Ii. Die außereuropäischen Erdteile. - 5. Die deutschen Kolonien. 261
3. Den nördlichen Teil bildet
eine zum Wolta abfallende Hoch-
ebene, in deren Busch- und Baum-
steppen Viehzucht getrieben werden
kann.
4. Das Gebirge erreicht stellen-
weise die doppelte Höhe des Brockens.
§ 423. c) Wirtschaftliche Be-
deutung. Die Bewohner, die zu den
Sudännegern gehören, sind die fried-
lichsten unserer Kolonialbewohner.'
außer Ackerbau und Handel kennen
sie auch gewerbliche Tätigkeit. Die
Ausfuhr besteht in Mais, Kautschuk,
Palmkernen, Palmöl und Erdnüssen.
Die Baumwollkultur scheint eine ge-
sicherte Zukunft zu habeu. Eingeführt
werden Baumwoll- und Eisenwaren,
daneben der den Negern Verderb-
liche Branntwein. Sitz des Kaiser-
lichen Landeshauptmanns ist Lome,
6000 E., Ausgangspunkt einer
Küstenbahn und zweier in das In-
nere führenden Bahnlinien.
4. Deutsch-Südwestafrika.
1,5 mal so groß wie das Deutsche Reich,
Schätzung von 1909: 200000 E.
Im Jahre 1909: 9100 ansässige Europäer
ldazu 2700 Schutztruppe).
§ 424. a) Lage. Die 1500 km
lange Küstenstrecke unserer zweitgröß-
ten, aber am dünnsten bevölkerten
Kolonie reicht vom Oränje- bis an
den Kuueuefluß. Im 0 ist meist der
Meridian des Nadelkaps die Grenze.
Diese erreicht im No mit dem
„Caprivi-Zipfel" den Sambesi. Der
Wendekreis des Steinbocks schneidet
die Mitte der Kolonie.
Angrenzende Gebiete sind im N
die portugiesische Kolonie Angola,
im 8 und 0 britische Kolonien. Die
Walfischbai und 12 Küsteninseln sind
ebenfalls britisch.
N-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
§2 Allgemeines über die Erde. 2
Die Größe der Erde.
Die Größe der Erde konnte man erst mit Sicherheit feststellen, nachdem
Stücke von Längenkreisen genau gemessen worden waren. So wurde vor reichlich
100 Jahren z. B. der Bogen zwischen Dünkirchen (Nordspitze Frankreichs) und
Barcelona gemessen. Danach berechneten die Franzosen den Meridiankreis von
Paris. Das Stück zwischen Äquator und Pol (*U des vollen Kreises) teilten sie
in 10 Mill. gleiche Teile und nannten einen solchen Teil 1 Meter (d. h. Stab).
Das damals hergestellte Normalmeter, ein Marmorstab, wird noch heute in Paris
aufbewahrt. — So ergab sich:
Der Erdumfang beträgt 4 x 10 Millionen m = 40 000 km. (Ein
Eisenbahnzug, der stündlich 50 km zurücklegte und Tag und Nacht ohne Unter-
brechnng führe, würde zu einer Fahrt um die Erde 331/3 Tage gebrauchen.) Der
Durchmesser am Äquator ist 12 755 km, der Durchmesser am Pol 12 712km
lang (Unterschied 43 km). Die Höhe des höchsten Berges der Erde (Mount Everest,
8800 m) beträgt mithin nur Viboo des Erddurchmessers, also bei einem Globus von
1 m Durchmesser noch nicht einmal 1 mm! Ein Äquatorgrad (40 000 km: 360)
ist 111,307 km lang. Teilt man ihn in 60 gleiche Teile, so erhält man eine Bogen-
Minute = 1,852 km; das ist eine Seemeile (bei Schiffsgeschwindigkeiten oft
ein „Knoten" genannt). Die Erdoberfläche (berechne: Durchmesserquadrat x3v?)
beträgt 510 Millionen qkm; davon sind fast 3/4 Wasser. Der Rauminhalt
der Erde ist 1000 (genauer 1083) Milliarden cbm; das ist aber im Vergleich zur
Sonne sehr wenig, denn sie ist \Xu Millionen mal so groß.
Die Achsendrehung der Erde. (Rotation.)
§2 1. Daß die Erde stillsteht, und daß sich „Sonne, Mond und Sterne" um sie
drehen, ist Täuschung (ähnlich: Wir sitzen in einem Eisenbahnzuge; ein daneben-
stehender Zug fährt ab! Eindruck? Oder wir fahren im Karussell!). Nikolaus
Kopernikus aus Thorn, zu Luthers Zeit in Frauenburg lebend (geb. 1473,
gest. 1543), bewies, daß sich die Erde bewege, und zwar a) täglich um die
eigene Achse (Achsendrehung oder Rotation), b) jährlich um die Sonne
(Revolution). Johannes Kepler, ein Württemberger, stellte dann fest, daß
die Erdbahn eine fast kreisförmige Ellipse ist, in deren einem Brennpunkte
die Sonne steht.
2. Beweise für die Achsendrehung der Erde:
a) Die Abplattung der Erde an den Polen (Versuch mit der Schwung-
Maschine und mit dem Oltropsen in einer Mischung von Wasser und Weingeist).
b) Der Pendelversuch von Foucault: Ein Pendel, das an einem Orte
zwischen dem Äquator und dem Pol schwingt, zeigt eine scheinbare Veränderung
seiner Schwingungsbewegungen in einer Richtung, die der Bewegung der Erde
entgegengesetzt ist.
c) Die Abweichung des fallenden Körpers von der Senkrechten
nach Osten.
ä) Die Passatwinde: Die Luftströmungen der nördl. Halbkugel werden
nach rechts, die der südl. nach links abgelenkt.
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4 Allgemeine Erdkunde.
4. Die Bewegung der Erde um ihre Achse. (Umdrehung =
Rotation.) Jahrtausende hindurch hielt man an der Meinung fest,' daß
sich alle Himmelskörper in 24 Std. um die Erde schwängen, wie es uns der
Augenschein zu lehren scheint. Erst Kopernikus (f 1543) gelang es, diesen
Irrtum dauernd zu beseitigen und jene alltäglichen Erscheinungen auf eine
Achsendrehung der Erde zurückzuführen, die sie in fast 24 Std. von W. nach
0. vollbringt.
Jene alte Meinung ist schon deshalb unwahrscheinlich, weil bei der un-
gleichen und größtenteils ungeheuren Entfernung der Gestirne von der Erde
diese bei dem fraglichen Umschwünge eine undenkbare Geschwindigkeit entwickeln
mußte. So hätte der Mond in einer Minute 1700 km, die Sonne über 0,6
Mill. km, der nächste Fixstern gar 130000 Mill. km zu machen. Und nun erst
die fernen Milchstraßensonnen! Außerdem ist unsere Erde viel zu klein, um
einen derartigen Umschwung so serner und großer Himmelskörper bewirken
zu können.
Bewiesen wird die Umdrehung der Erde durch die Ab-
plattung der Erde. Die Rotationsmaschine sowohl als auch eine weiche
Tonkugel auf einer in schnelle Umdrehung versetzten Töpferscheibe zeigen uns,
daß sich ein nachgiebiger Kugelkörper infolge der Umdrehung an den Polen
abplattet und in der Aquatorebene ausweitet. Nun nimmt man mit Grund
an, daß das Erdinnere nicht absolut starr ist. Die Abplattung an den
Polen kann demnach nur von einer Umdrehung herrühren. Die Erde dreht
sich also um sich selbst.
Beweise für die Achsendrehung der Erde von W. nach 0. sind die
Passatwinde (s. S. 29) und angestellte Fall versuche. Da z. B, die
Spitze eines Turmes bei der Umdrehung einen größeren Schwinguugskreis
durchläuft, als sein Fuß, so können fallende Körper aus Turmeshöhe nicht
den Fußpunkt der Senkrechten treffen, sondern müssen etwas östlich davon
aufschlagen. Dies ist auch durch Fallversuche in Hamburg, in einem Berg-
werkschachte zu Freiberg u. a. O. erwiesen. Folglich dreht sich die Erde
von W. gegen O.
Aus der Achsendrehung der Erde erklärt sich der Wechsel
von Tag und Nacht. Die der Sonne zugewandte Hälfte der Erdkugel
hat Tag, die von ihr abgekehrte Nacht. In dem Augenblicke, in dem morgens
unser Wohnort die Beleuchtungsgrenze überschreitet, treffen ihn die ersten
Sonnenstrahlen; wir haben Sonnenaufgang. Tritt unser Wohnort infolge
weiterer Drehung der Erde unter den Meridian, so haben wir Mittag.
Von nun an dreht er sich von der Sonne ab; die Sonne sinkt infolgedessen
immer tiefer am Westhimmel hinab und geht in dem Augenblick unter, in
dem unser Wohnort wieder durch die Beleuchtungsgrenze geht. — Der Bogen,
den die Sonne am Tage über dem Horizont beschreibt, heißt Tagbogen;
der Ergänzuugsbogeu unter dem Horizonte auf der Nachtseite wird Nacht-
bogen genannt. Die gleichen Benennungen wendet man auch aus die
Bogenstücke au, die ein Ort der Erdoberfläche bei der Umdrehung in der
Tag- und in der Nachtseite beschreibt.
5. Die Bewegung der Erde um die Sonne. (Umlauf = Revo-
lution.) Die Alten zweifelten nicht daran, daß sich die Sonne um die
Erde drehe. Erst Kopernikus klärte diesen Irrtum aus und bewies mit
Erfolg, daß sich die Erde um die Sonne bewegt. Für den Umlauf der
Erde' spricht die Steigerung der Sternschnuppenhäufigkeit in den frühen
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Physische Erdkunde. 29
Wärmegegensätze d e r Jahreszeiten mehr ausgeglichen, bei
meerfernen Ländern dagegen erhühl:. Seeklima Landklima.
Suche Beispiele dazu!
Den Einfluß der Meeresströmungen auf die Gestaltung der
Wärmeverhältnisse zeigt die Wirkung des Golfstroms und die der Labrador-
strömnng. Welche Unterschiede zeigt hier das Klima von Ländern gleicher
Breitenlage! Auch herrschende Winde. Menge und jahreszeitliche Ver-
teilung der Niederschläge und die Pflanzendecke eines Erden-
raums (Waldreichtum oder Waldarmut) haben Einfluß auf den Wärme-
gang eines Ortes. Endlich wirkt in dieser Beziehung auch die Lage b e -
deutender Gebirgszüge, wie wir es namentlich an dem Gegensatz des
Klimas zwischen dem Nord- und dem Südfuße der Alpen sehen.
2. Mittlere W arme. Wenn man an einem Orte alle Stunden den
Wärmestand beobachtet und dann die Summe der Wärmegrade durch 24 teilt,
erhält man die mittlere Wärme des Tages. Man unterscheidet eine mittlere
Tages-. Monats-und Jahreswärme. — Die Wärmegleichen, Isothermen*),
verbinden die Orte gleicher mittlerer Wärme.**)
Alle diese Linien zeigen oft wesentliche Abweichungen von der Richtung
der Breitenkreise; denn das wirkliche Klima stimmt mit dem mathematischen
nicht überein. Die größten Unregelmäßigkeiten zeigt hierin die n. Halbkugel.
3. Die größte Hitze im Schatten hat man in Afrika, n. vom
Äquator beobachtet, und zwar zu Mursuk 560 C. — Die Gegenden der
größten Kälte, Kältepole, liegen im nö. Sibirien und im Innern Grönlands.
Im Gebiete des sibirischen Kältepols hat man — 70°, die größte Kälte
ander Erdoberfläche, beobachtet. — Will man ein klares Bild von
den Wärmeverhältnissen eines Erdraums haben, so muß man nicht allein
seine mittlere Jahreswärme, sondern auch seine mittlere Juli- und mittlere
Januartemperatur in Erwägung ziehen.
Ii. Die Luftströmungen. Die Winde entstehen hauptsächlich da-
durch, daß die Luft au verschiedenen Orten der Erdoberfläche ungleich er-
wärmt wird. Warme Luft ist leicht und steigt daher empor, kalte ist schwerer
und strebt nach den erwärmten Gebieten.
1. Allgemeine Windverteilung der Erde. a. Passate***). Am
Äquator steigt die erwärmte Luft uach oben, erhebt sich über die benach-
barten nördlichen und südlichen Gebiete wie ein „Luftberg", von dem die
Luft nach N. und S. abfließt. Dadurch sinkt am Äquator der Luftdruck,
und die Luft der Nachbargebiete im N. und S. wird angesogen. Wäre die
Erde ohne Drehung, so entständen auf den den Äquatorgürtel begrenzenden
Zonen nördliche und südliche Winde. Infolge der Erddrehung müffen
indessen die .-Winde gegen die sich schneller ostwärts drehende Erde
zurückbleiben und zu ^s0.-Winden werden, dem Nordost Passat. Auf
*) Gr. isos ^-gleich, und thermös — warm.
**) Damit die Wärmegrade der Orte verschiedener Seehöhen vergleichbar
werden, werden die Ortstemperaturen auf den Meeresspiegel zurückgeführt,
d. h. auf je 100 m Höhe wird die Temperatur um 1/2° erhöht; München mit
der Jahrestemperatur von 7,2° und über 530 m Höhe erscheint aus der Jso-
thermenkarte mit etwa 10°.
***) Vom spanischen passata — überfahrt, da die Segelschiffe den X0.-Passat
zu ihrer Uberfahrt nach Brasilien benutzten.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Sibirien Nordost Brasilien
30 Allgemeine Erdkunde.
entsprechende Weise entsteht der S ü d o st p a s s a t. Zwischen den Passat-
zonen liegt der Gürtel der Windstillen oder Kalmen.
Die emporgestiegene äquatoriale Luft bleibt oben ebenfalls infolge der
Erddrehung nach W. zurück, so daß
hier oben ständig östliche Winde
herrschen. Dabei strömen sie zugleich
polwärts ab, wie wir oben gesehen
haben. Wieder wirkt die Erddrehung
ans die Richtung ein, so daß der
obere Wind der nördlichen Halbkugel
nach rechts herum dreht und zu
einem 8^V.-Wind und weiter nörd-
lich in den Roßbreiten (30 ^ n. B.)
ein Westwind wird, der sich zugleich
langsam senkt. Hier herrscht hoher
Luftdruck, der wieder die Entstehung
des No -Passates begünstigt, indem
er die Luft unten äquatorwärts
herausdrückt. Der aus Übersicht der Windverteilung auf der Erde,
wehende Oberwind auf der nördlichen Die ausgezogenen Pfeile geben den Unter-
Halbkugel heißt G e g e u p a s s a t. ™ind, btc punktierten den Oberwind an.
So liegen in der heißen Zone zwischen Kalmengürtel und den Roß-
breiten zwei geschlossene Windgebiete gleich zwei ungeheuren, sehr flachen
Luftwalzen, deren untere Teile sich äquatorwärts und deren obere sich pol-
wärts drehen.
b. Der Polwirbel. Nördlich von den Roßbreiten wehen West-
winde, die in einem Luftwirbel die Gegend um den Pol umkreisen, und
zwar ist der Unterwind etwas südlicher, der Oberwind etwas nördlicher.
Wie bei jedem andern Luftwirbel weht also der Unterwind in den Wirbel
hinein, der Oberwind dagegen ans ihm heraus.
Diese Windverteilung erfährt im einzelnen entsprechend der Verteilung
von Land und Wasser mancherlei Abänderungen.
2. An den Küsten beobachtet man regelmäßige Land- und Seewinde.
Das Land wird durch die Sonnenstrahlen schneller erwärmt als die See.
Die erwärmte Lust über dem Lande steigt empor und wird durch Zuströmen
kälterer Luft vom Meere aus ersetzt. Am Tage herrscht daher an den Küsten
Seewind. — Nachts kühlt sich das Land aber früher ab, als das Wasser.
Nun lagern über dem Wasser die wärmeren Luftschichten, und die empor-
steigende wärmere Luft wird durch Zufuhr kälterer Luft vom Lande aus er-
setzte Es weht also nachts ein Landwind nach dem Wasser.
Was hier im kleinen vor sich geht, wiederholt sich in manchen Gegenden
der Erde im großen in den Jahreszeitwinden oder Monsunen.^)
Im Sommer wird z. B. Jnnerasien stark erwärmt, und daher wehen in
dieser Zeit regelmäßige Winde vom Meer nach dem Lande. Im Winter ist
es umgekehrt. — Die Monsune sind bei den Indern, Chinesen und Arabern
seit den ältesten Zeiten für die Entwicklung der Kultur von größter
*) Arab. mausim — Jahreszeiten.
Npol.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
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130
§,'55. Der Sternhimmel,
14. Das Küstenland Jstrien mit Trieft, der wichtigsten See-
Handelsstadt des Reiches, 180000 Einw. Von hier gehen Dampfer-
linien nach den verschiedensten Punkten des ö. Mittelmeeres bis zum
Suez-Kanal und Indien.
B. Das Königreich Ungarn.
1. Ungarn mit Siebenbürgen. In der Oberungarischen Ebene
liegt die frühere Krönungsstadt Preßburg, 66000 Einw., in Nieder-
Ungarn die in letzter Zeit gewaltig ausstrebende Hauptstadt Ofen-
Pest, 720 000 Einw., an beiden Seiten der Donau, der Mittelpunkt
der Verwaltung, des Handels und der Industrie. An der obern Theiß
das durch seine Weine bekannte Tokai. In Siebenbürgen, das viele
alte Ansiedler aus dem norddeutschen Reichsgebiet (Sachsen) hat, sind die
bedeutendsten Städte Hermannstadt und Klausenburg.
2. Das Königreich Kroatien-Slavonien zwischen Drau, Donau
und Save, mit der Hauptstadt Agram, 61000 Einw. Universität.
3. Die „königlich ungarische Freistadt" Fiume vermittelt den
überseeischen Verkehr von und nach Ungarn.
C. Bosnien und die Herzegowina
stehen unter der Verwaltung des österreichischen Finanzministeriums.
(Wiederhole das bei der Balkanhalbinsel Gesagte! 8 47.)
Iii. Mathematische Geographie.
§ 55.
Der Sternhimmel.
Dem Anscheine nach ruht wie eine gewaltige Halbkugel das
Himmelsgewölbe über der kreisförmigen Erdscheibe. Die Berührungs-
linie beider nennen wir Horizont. Der Punkt, wo am 21. März die
Sonne ausgeht, heißt der O.-Punkt, wo sie untergeht, der W.-Punkt.
Eine zur Verbindungslinie beider Punkte gezogene Senkrechte gibt den
N-- und den S.-Punkt an. Nach N. weist um 12 Uhr mittags
mein Schatten.
Eine im Schnittpunkt beider Linien errichtete Senkrechte trifft das
Himmelsgewölbe im Zenit, ihre Verlängerung durch den Mittelpunkt
der Erde zum Himmelsgewölbe erreicht den Nadir. Die auf der ent-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
86
A. Allgemeine Erdkunde. —
Iv. Die Wasserhülle der Erde.
Befindet sich in A Wasser, so entfernt es sich von C, da die Anziehungskraft des
Mondes die des Mittelpunktes der Erde vermindert; es entsteht in A „ Zenit-
flutzugleich wird auch die Einwirkung von C auf B geschwächt, da M stärker
auf C als auf B wirkt; die Wasfermaffeu folgen bei B der Fliehkraft und erzeugen
daher hier eine zweite Flutwelle, die „ Nadirflut"i. Da das Wasser von E und D
nach A und B hin fließt, so muß dort tiefe See eintreten, wenn hier hohe See ist.
Dasselbe findet statt, wenn M ans der anderen Seite in der Verlängerung von Ob
steht. Befindet sich dagegen M in der Verlängerung von Ol, so ist in I) und E
hohe, in A und B tiefe See.
Neben dem Monde übt auch die Sonne eine Anziehung auf die Erde aus, aber
ihre fluterzeugende Kraft ist geringer, weil sie, zwar an Masse ungefähr 26 Mill.
Monden gleichkommend, 400mal so weit von der Erde entfernt ist wie der Mond.
Das theoretische Verhältnis der Sonnen- zur Mondflut ist 4:9 — 1: 2,22.
b) Spring- und Nippflntcn. Indem Sonne und Moud je uach ihrer Stellung
zur Erde ihre Wirkung bald gegenseitig verstärken, bald hemmen, werden die
Schwankungen der Fluthöhe erzeugt. Zur Zeit des N e nm o n d es ziehen Mond und
Sonne die Flutwelle mit vereinten Kräften nach derselben Richtung an; bei Voll-
m ond wirken sie nach entgegengesetzten Richtungen, ohne sich gegenseitig zu störeu:
es entsteht Springflut. Zur Zeit der Mondviertel (Quadraturen) fallen Sonnen-
flnt und Moudebbe, bzw. Sonnenebbe und Moudflut örtlich zusammen: es herrscht
taube oder Nippflut (Fig. 58). Im Mittel beträgt der Höhenunterschied
zwischen Flut- und Ebbespiegel selten mehr als 2 bis 4 in.
§ 58. c) Wirkliche Gezeiten. m
wegs eine von einer gleich-
mäßig dicken Wasserhülle bedeckte Kugel. Der Wechsel zwischen Land- und
Wasserbedeckung und der Meerestiefe, der Einfluß des Beharrungsvermögens,
der dem Waffer nicht gestattet, der Anziehung unmittelbar Folge zu leisten:
das alles sind Faktoren, die den wirklichen Verlauf der Fluterscheinnng
wesentlich anders als in der Theorie gestalten.
Sie verursachen zunächst eine zeitliche Verzögerung der Flutwelle, iuso-
fern das Hochwasser an einem bestimmten Orte nicht gleichzeitig mit dem Meridian-
durchgang des Mondes, sondern um eiue beträchtlich wechselnde Zeit später eintritt.
Die zwischen der Kulmination des Mondes oder der Sonne und dem folgenden
Hochwasserstande liegende Zeit heißt die Hafenzeit^. — Von wesentlichem Ein-
fluß auf Richtung und Höhe der Flut ist die Küstengestaltnng. Die Fluthöhe, der
Uuterschiedzwischeuhoch- undniedrigwasser, wächst im allgemeinen mit abnehmender
1 Für A steht der Mond im Zenit, für L im Nadir.
2 Die fluterzeugende Kraft ist die Differenz der Anziehungskraft der
Erdmasse und der Anziehungskraft der Gestirne lmond und Sonne, auf
einen Punkt der Erdoberfläche (Hauptsatz der Gezeitentheorie,'.
3 Man erhält die Hochwasserzeit irgendeines beliebigen Tages, indem man der Kul-
minationszeit des Mondes die Hafenzeit hinzufügt.
Die tatsächlichen Er-
scheinungen weichen
von den theoretischen
Gezeiten erheblich ab;
denn die Erde ist keines-
59. Entstehung der Gezeiten.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Die Rotation der Erde.
[17] 565
Erdradius ist demnach am Äquator größer als nach den Polen hin. Die Erde
muß also abgeplattet sein. Die Abplattung setzt als Ursache die Bewegung
der Erde um ihre eigene Achse voraus.
Anmerkung. Nennen wir den Äquatorradius a, die halbe Achse b, so ist die Ab-
plattung a ~ ^ • Nach Berechnungen des Königsberger Astronomen Besse! (1784—1846)
1
299
Bei einem
ist a = 6377,4 km, b - 6356,1 km, a - b = 21,3 km,
Globus von 1 m Äquatorradius dürfte die halbe Achse nur 3£ mm kürzer sein.
c) Die Rotation der Erde geschieht von W nach E. Die Richtig-
keit dieser Behauptung bestätigen Fallversuche. Dreht sich die Erde um ihre
eigene Achse, so muß z. B. die Spitze eines Turmes einen größeren Schwin-
gnngskreis durchlaufen, sich also schneller bewegen als sein Fuß. Körper, die
aus der Höhe der Turmspitze herabfallen, können nicht genau senkrecht fallen;
sie müssen wegen der größeren Rotations-
geschwindigkeit ihres Ausgangspunktes nach
der Richtung, wohin sich die Erde bewegt,
etwas voranfallen. Man hat von einem
Kirchturme in Hamburg Steine herabfallen
lassen und gefunden, daß sie um 1 ein nach
E zu vorfielen. Fallversuche in einem Berg-
Werksschachte zu Freiberg in einer Höhe von
160 m ergaben eine östliche Ablenkung von
fast 3 cm. In Fig. 278 bedeutet der große
Kreis die Erde; was M, c und a? Von a
läßt man einen Stein fallen; während des
Falles gelangt c nach d, a nach b. Der Stein
fällt infolge seiner beibehaltenen Schwungkraft
nicht in d, senkrecht unter b, sondern in e zur
Erde. Die Strecke de bestimmt die Ablenkung
nach E. Bei einer Fallhöhe von 10 km
würde ein Körper um 7 m nach E vorfallen.
d) Auch die Ablenkung der Passat- und Monsunwinde und des
Golfstroms beweist die Rotation der Erde von W nach E. Die Orte,
von denen die Passate herkommen, haben eine geringere Umdrehungsgeschwin-
digkeit als die Orte am Äquator. Diese Geschwindigkeit behalten die Winde
bei und bleiben daher hinter den Orten, wohin sie wehen, zurück; sie kommen
deshalb statt aus N und S aus Ne und Se. Die Sommermonsune des In-
dischen Ozeans werden durch die Erdrotation zu Südwest-, die Wintermonsune
zu Nordostwinden. Der Golfstrom wird nach Ne abgelenkt.
e) Der Foucaultsche Beweis. Ein Pendel, das so aufgehängt ist,
daß es sich in seinem Aushängepunkte drehen kann, schwingt nach dem Be-
harruugsgesetz immer in derselben Schwingungsebene.
Run machte Foucault im Pantheon zu Paris 1851 mit einem sehr langen
Pendel (Draht, Kugel, darunter auch eine scharfe Spitze) einen interessanten
Versuch. Er stellte unter dem Pendel einen Kreis aus Sägespänen her, band
das Pendel seitwärts mit einem Faden an und brannte den Faden durch. Das
so ohne seitlichen Stoß in Bewegung gesetzte Pendel durchschnitt den Säge-
278.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
3. Luftdruck und Winde. 93
Austreten der Luft unten und ein Zufließen von oben. Die hori-
zoutalen Luftbewegungen erfolgen aber nicht in der Richtung der Gradienten i,
sondern sie werden nach dem 2. Teile (f. o.) des Buys-Ballotfchen Gesetzes auf der
nördlichen Halbkugel uach rechts, auf der südlichen nach links abgelenkt. Dreht
man daher dem Winde den Rücken zu, so liegt auf der nördlichen Halb-
kngel das Minimum zur Linken etwas nach vorn, das Maximum
hinten rechts. Durch die Ablenknug werden die Winde iu krummlinige Bahnen
gedrängt. Sie umkreisen Minimum und Maximum in spiralförmiger Bewegung,
die bei jenem auf der nördlichen Halbkugel der Drehung des Uhrzeigers ent-
gegengesetzt gerichtet ist, bei diesem der Richtung der Uhrzeigerbewegung ent-
Zyklon wird demnach ein Nordwind zu einem Nordostwind, ein Ostwind zu
einem Südostwind usw. Entgegengesetzte Drehung zeigen die Windwirbel aus
der Südhalbkugel. — Die barometrischen Minima Pflegen, gewisse Zugstraßen
einhaltend, zu „wandern". Zieht ein Minimum, wie es häufig der Fall ist, aus
dem nördlichen Teile des Atlantischen Ozeans nach 0, so kommt Deutschland
in deu Bereich der rechten und beim Weiterwandern des Zyklons in den der
linken Seite des Wirbels. Daher springt der Wind von 0 über S nach W um.
c) Windstärke. Die Windstärke hängt von der Größe des Gradienten ab.
Je dichter die Isobaren, desto steiler die Gradienten, desto größer die Windstärke
und die Windgeschwindigkeit; beide werden jedoch durch die Reibung an der Erd-
obersläche abgeschwächt. Die Beausortskala, nach einem britischen Admiral
so genannt, unterscheidet 12 Windstärken. Unsere Wetterkarten bedienen sich der
sog. halben Beausortskala, indem ein Pfeil mit zwei Federn Windstärke 4, mit
drei Federn Windstärke 6 usw. bedeutet. ^Vgl. § 77, Wetterkarten).
1 Eine Senkrechte zwischen zwei Isobaren gibt die Richtung des größten Luftdruck-
Unterschiedes, das stärkste Gefälle des Luftdrucks an. Der Barometerunterschied in dieser
Richtung, auf eine Entfernung von 111km (Äquatorgrad) bezogen, wird der barometrische
Gradient genannt. Er wird in mm ausgedrückt.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Ortsnamen: Atlantischen_Ozeans Deutschland