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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 98

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
98 Mathematische Erdkunde. Die Abplattung beträgt nur etwa V300 des größten Erddurchmessers, d. h. die Polarachse ist nur um 43 km kürzer als jede Äquatorialachse (12 712 Km und 12 755 km) Bei einem Globus von 1 m Durchmesser würde die Abplattung nur 3 mm be- tragen, wie auch aus einem Globus derselben Größe der höchste aller Berge nur 2/3 mm hoch dargestellt werden dürfte. chrölze der Erde. Da die geographische Breite gleich der Polhöhe ist, so kann man den Gradabstand zweier Orte, die auf demselben Meridian liegen, einsach durch die Bestimmung ihrer Polhöhe finden. Wird nun die Entfernung der beiden Orte wirklich gemessen, so kann man daraus leicht die Größe der Erde berechnen. Solche Messungen sind in der Tat in den verschiedensten Breiten vorgenommen worden. Dabei hat man als Resultat gefunden, daß ein Grad eines Meridians rund Iii km lang ist. Daraus ergibt sich nun alles übrige. Der Umfang der Erde (am Äquator) ist — 40070km. Der Äquatorial- durchmesser ist — 12 755 km, der polare Durchmesser — 12 712 km, der Erd- radius rund 6370 km. Die Oberfläche der Erde berechnet sich auf 510 Mill. qkm. Den 15. Teil eines Meridiangrades, also 7420 m,^nennt man eine deutsche geo- graphische Meile. Ächsendreijung der Erde^Votation). Alle Himmelskörper scheinen sich regelmäßig binnen 24 Stunden von O. nach W. um die Erde zu drehen. Gegen diese Annahme sprechen aber folgende Tat- fachen: 1. Die Abplattung der Erde. Jeder weiche Körper — und ein solcher ist auch die Erde gewesen — nimmt nur dann sphäroidische Gestalt an, wenn er sich um seine Achse dreht; 2. Fallversuche. Ein aus der Höhe herabfallender Körper müßte auf einen senkrecht unter ihm liegenden Punkt der Erdoberfläche fallen, wenn die Erde ruhte; er fällt aber ö. von diesem Punkt auf. Das läßt sich nur aus der Rotation der Erde erklären. Die Spitze eines Turmes, von welcher der Körper herabsällt, bewegt sich nämlich etwas schneller als der Fuß des Turmes, wo der Körper auffällt, weil sie wegen ihrer größern Entfernung von der Drehungsachse in derselben Zeit einen größeren Kreis beschreibt als dieser. An der schnellern Bewegung der Spitze nimmt nun auch der herabfallende Körper teil und behält dieselbe vermöge des Beharrungs- Gesetzes auch während des Falls; er muß also ö. von der senkrechten Richtung auf- schlagen. 3. Foucaults Pendelversuch. Nach dem Beharrungsgesetz muß ein in Schwin- gung gesetztes Pendel stets in unveränderter Richtung fortschwingen, seine ursprüng- liche Schwingungsebene beibehalten. Nun aber zeigen Versuche mit langen schweren Pendeln eine Abweichung von der ursprünglichen Schwingungsebene, und zwar stets von O. nach W. Die unter der Annahme einer Rotation der Erde berechnete Größe dieser Abweichung stimmt mit dem Ergebnis der Versuche genau überein. Diese Tatsache findet ihre Erklärung in der Rotation der Erde von W. nach O.; 4. die Passat winde. Da in der Nähe des Äquators die Erde am stärksten erwärmt und infolgedessen die Luft verdünnt ist, rwird dorthin aus den kühleren

2. Für Präparandenanstalten - S. 261

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. - 5. Die deutschen Kolonien. 261 3. Den nördlichen Teil bildet eine zum Wolta abfallende Hoch- ebene, in deren Busch- und Baum- steppen Viehzucht getrieben werden kann. 4. Das Gebirge erreicht stellen- weise die doppelte Höhe des Brockens. § 423. c) Wirtschaftliche Be- deutung. Die Bewohner, die zu den Sudännegern gehören, sind die fried- lichsten unserer Kolonialbewohner.' außer Ackerbau und Handel kennen sie auch gewerbliche Tätigkeit. Die Ausfuhr besteht in Mais, Kautschuk, Palmkernen, Palmöl und Erdnüssen. Die Baumwollkultur scheint eine ge- sicherte Zukunft zu habeu. Eingeführt werden Baumwoll- und Eisenwaren, daneben der den Negern Verderb- liche Branntwein. Sitz des Kaiser- lichen Landeshauptmanns ist Lome, 6000 E., Ausgangspunkt einer Küstenbahn und zweier in das In- nere führenden Bahnlinien. 4. Deutsch-Südwestafrika. 1,5 mal so groß wie das Deutsche Reich, Schätzung von 1909: 200000 E. Im Jahre 1909: 9100 ansässige Europäer ldazu 2700 Schutztruppe). § 424. a) Lage. Die 1500 km lange Küstenstrecke unserer zweitgröß- ten, aber am dünnsten bevölkerten Kolonie reicht vom Oränje- bis an den Kuueuefluß. Im 0 ist meist der Meridian des Nadelkaps die Grenze. Diese erreicht im No mit dem „Caprivi-Zipfel" den Sambesi. Der Wendekreis des Steinbocks schneidet die Mitte der Kolonie. Angrenzende Gebiete sind im N die portugiesische Kolonie Angola, im 8 und 0 britische Kolonien. Die Walfischbai und 12 Küsteninseln sind ebenfalls britisch. N-

3. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 2

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§2 Allgemeines über die Erde. 2 Die Größe der Erde. Die Größe der Erde konnte man erst mit Sicherheit feststellen, nachdem Stücke von Längenkreisen genau gemessen worden waren. So wurde vor reichlich 100 Jahren z. B. der Bogen zwischen Dünkirchen (Nordspitze Frankreichs) und Barcelona gemessen. Danach berechneten die Franzosen den Meridiankreis von Paris. Das Stück zwischen Äquator und Pol (*U des vollen Kreises) teilten sie in 10 Mill. gleiche Teile und nannten einen solchen Teil 1 Meter (d. h. Stab). Das damals hergestellte Normalmeter, ein Marmorstab, wird noch heute in Paris aufbewahrt. — So ergab sich: Der Erdumfang beträgt 4 x 10 Millionen m = 40 000 km. (Ein Eisenbahnzug, der stündlich 50 km zurücklegte und Tag und Nacht ohne Unter- brechnng führe, würde zu einer Fahrt um die Erde 331/3 Tage gebrauchen.) Der Durchmesser am Äquator ist 12 755 km, der Durchmesser am Pol 12 712km lang (Unterschied 43 km). Die Höhe des höchsten Berges der Erde (Mount Everest, 8800 m) beträgt mithin nur Viboo des Erddurchmessers, also bei einem Globus von 1 m Durchmesser noch nicht einmal 1 mm! Ein Äquatorgrad (40 000 km: 360) ist 111,307 km lang. Teilt man ihn in 60 gleiche Teile, so erhält man eine Bogen- Minute = 1,852 km; das ist eine Seemeile (bei Schiffsgeschwindigkeiten oft ein „Knoten" genannt). Die Erdoberfläche (berechne: Durchmesserquadrat x3v?) beträgt 510 Millionen qkm; davon sind fast 3/4 Wasser. Der Rauminhalt der Erde ist 1000 (genauer 1083) Milliarden cbm; das ist aber im Vergleich zur Sonne sehr wenig, denn sie ist \Xu Millionen mal so groß. Die Achsendrehung der Erde. (Rotation.) §2 1. Daß die Erde stillsteht, und daß sich „Sonne, Mond und Sterne" um sie drehen, ist Täuschung (ähnlich: Wir sitzen in einem Eisenbahnzuge; ein daneben- stehender Zug fährt ab! Eindruck? Oder wir fahren im Karussell!). Nikolaus Kopernikus aus Thorn, zu Luthers Zeit in Frauenburg lebend (geb. 1473, gest. 1543), bewies, daß sich die Erde bewege, und zwar a) täglich um die eigene Achse (Achsendrehung oder Rotation), b) jährlich um die Sonne (Revolution). Johannes Kepler, ein Württemberger, stellte dann fest, daß die Erdbahn eine fast kreisförmige Ellipse ist, in deren einem Brennpunkte die Sonne steht. 2. Beweise für die Achsendrehung der Erde: a) Die Abplattung der Erde an den Polen (Versuch mit der Schwung- Maschine und mit dem Oltropsen in einer Mischung von Wasser und Weingeist). b) Der Pendelversuch von Foucault: Ein Pendel, das an einem Orte zwischen dem Äquator und dem Pol schwingt, zeigt eine scheinbare Veränderung seiner Schwingungsbewegungen in einer Richtung, die der Bewegung der Erde entgegengesetzt ist. c) Die Abweichung des fallenden Körpers von der Senkrechten nach Osten. ä) Die Passatwinde: Die Luftströmungen der nördl. Halbkugel werden nach rechts, die der südl. nach links abgelenkt.

4. Teil 2 = Oberstufe - S. 4

1908 - Halle a. S. : Schroedel
4 Allgemeine Erdkunde. 4. Die Bewegung der Erde um ihre Achse. (Umdrehung = Rotation.) Jahrtausende hindurch hielt man an der Meinung fest,' daß sich alle Himmelskörper in 24 Std. um die Erde schwängen, wie es uns der Augenschein zu lehren scheint. Erst Kopernikus (f 1543) gelang es, diesen Irrtum dauernd zu beseitigen und jene alltäglichen Erscheinungen auf eine Achsendrehung der Erde zurückzuführen, die sie in fast 24 Std. von W. nach 0. vollbringt. Jene alte Meinung ist schon deshalb unwahrscheinlich, weil bei der un- gleichen und größtenteils ungeheuren Entfernung der Gestirne von der Erde diese bei dem fraglichen Umschwünge eine undenkbare Geschwindigkeit entwickeln mußte. So hätte der Mond in einer Minute 1700 km, die Sonne über 0,6 Mill. km, der nächste Fixstern gar 130000 Mill. km zu machen. Und nun erst die fernen Milchstraßensonnen! Außerdem ist unsere Erde viel zu klein, um einen derartigen Umschwung so serner und großer Himmelskörper bewirken zu können. Bewiesen wird die Umdrehung der Erde durch die Ab- plattung der Erde. Die Rotationsmaschine sowohl als auch eine weiche Tonkugel auf einer in schnelle Umdrehung versetzten Töpferscheibe zeigen uns, daß sich ein nachgiebiger Kugelkörper infolge der Umdrehung an den Polen abplattet und in der Aquatorebene ausweitet. Nun nimmt man mit Grund an, daß das Erdinnere nicht absolut starr ist. Die Abplattung an den Polen kann demnach nur von einer Umdrehung herrühren. Die Erde dreht sich also um sich selbst. Beweise für die Achsendrehung der Erde von W. nach 0. sind die Passatwinde (s. S. 29) und angestellte Fall versuche. Da z. B, die Spitze eines Turmes bei der Umdrehung einen größeren Schwinguugskreis durchläuft, als sein Fuß, so können fallende Körper aus Turmeshöhe nicht den Fußpunkt der Senkrechten treffen, sondern müssen etwas östlich davon aufschlagen. Dies ist auch durch Fallversuche in Hamburg, in einem Berg- werkschachte zu Freiberg u. a. O. erwiesen. Folglich dreht sich die Erde von W. gegen O. Aus der Achsendrehung der Erde erklärt sich der Wechsel von Tag und Nacht. Die der Sonne zugewandte Hälfte der Erdkugel hat Tag, die von ihr abgekehrte Nacht. In dem Augenblicke, in dem morgens unser Wohnort die Beleuchtungsgrenze überschreitet, treffen ihn die ersten Sonnenstrahlen; wir haben Sonnenaufgang. Tritt unser Wohnort infolge weiterer Drehung der Erde unter den Meridian, so haben wir Mittag. Von nun an dreht er sich von der Sonne ab; die Sonne sinkt infolgedessen immer tiefer am Westhimmel hinab und geht in dem Augenblick unter, in dem unser Wohnort wieder durch die Beleuchtungsgrenze geht. — Der Bogen, den die Sonne am Tage über dem Horizont beschreibt, heißt Tagbogen; der Ergänzuugsbogeu unter dem Horizonte auf der Nachtseite wird Nacht- bogen genannt. Die gleichen Benennungen wendet man auch aus die Bogenstücke au, die ein Ort der Erdoberfläche bei der Umdrehung in der Tag- und in der Nachtseite beschreibt. 5. Die Bewegung der Erde um die Sonne. (Umlauf = Revo- lution.) Die Alten zweifelten nicht daran, daß sich die Sonne um die Erde drehe. Erst Kopernikus klärte diesen Irrtum aus und bewies mit Erfolg, daß sich die Erde um die Sonne bewegt. Für den Umlauf der Erde' spricht die Steigerung der Sternschnuppenhäufigkeit in den frühen

5. Teil 2 = Oberstufe - S. 29

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Physische Erdkunde. 29 Wärmegegensätze d e r Jahreszeiten mehr ausgeglichen, bei meerfernen Ländern dagegen erhühl:. Seeklima Landklima. Suche Beispiele dazu! Den Einfluß der Meeresströmungen auf die Gestaltung der Wärmeverhältnisse zeigt die Wirkung des Golfstroms und die der Labrador- strömnng. Welche Unterschiede zeigt hier das Klima von Ländern gleicher Breitenlage! Auch herrschende Winde. Menge und jahreszeitliche Ver- teilung der Niederschläge und die Pflanzendecke eines Erden- raums (Waldreichtum oder Waldarmut) haben Einfluß auf den Wärme- gang eines Ortes. Endlich wirkt in dieser Beziehung auch die Lage b e - deutender Gebirgszüge, wie wir es namentlich an dem Gegensatz des Klimas zwischen dem Nord- und dem Südfuße der Alpen sehen. 2. Mittlere W arme. Wenn man an einem Orte alle Stunden den Wärmestand beobachtet und dann die Summe der Wärmegrade durch 24 teilt, erhält man die mittlere Wärme des Tages. Man unterscheidet eine mittlere Tages-. Monats-und Jahreswärme. — Die Wärmegleichen, Isothermen*), verbinden die Orte gleicher mittlerer Wärme.**) Alle diese Linien zeigen oft wesentliche Abweichungen von der Richtung der Breitenkreise; denn das wirkliche Klima stimmt mit dem mathematischen nicht überein. Die größten Unregelmäßigkeiten zeigt hierin die n. Halbkugel. 3. Die größte Hitze im Schatten hat man in Afrika, n. vom Äquator beobachtet, und zwar zu Mursuk 560 C. — Die Gegenden der größten Kälte, Kältepole, liegen im nö. Sibirien und im Innern Grönlands. Im Gebiete des sibirischen Kältepols hat man — 70°, die größte Kälte ander Erdoberfläche, beobachtet. — Will man ein klares Bild von den Wärmeverhältnissen eines Erdraums haben, so muß man nicht allein seine mittlere Jahreswärme, sondern auch seine mittlere Juli- und mittlere Januartemperatur in Erwägung ziehen. Ii. Die Luftströmungen. Die Winde entstehen hauptsächlich da- durch, daß die Luft au verschiedenen Orten der Erdoberfläche ungleich er- wärmt wird. Warme Luft ist leicht und steigt daher empor, kalte ist schwerer und strebt nach den erwärmten Gebieten. 1. Allgemeine Windverteilung der Erde. a. Passate***). Am Äquator steigt die erwärmte Luft uach oben, erhebt sich über die benach- barten nördlichen und südlichen Gebiete wie ein „Luftberg", von dem die Luft nach N. und S. abfließt. Dadurch sinkt am Äquator der Luftdruck, und die Luft der Nachbargebiete im N. und S. wird angesogen. Wäre die Erde ohne Drehung, so entständen auf den den Äquatorgürtel begrenzenden Zonen nördliche und südliche Winde. Infolge der Erddrehung müffen indessen die .-Winde gegen die sich schneller ostwärts drehende Erde zurückbleiben und zu ^s0.-Winden werden, dem Nordost Passat. Auf *) Gr. isos ^-gleich, und thermös — warm. **) Damit die Wärmegrade der Orte verschiedener Seehöhen vergleichbar werden, werden die Ortstemperaturen auf den Meeresspiegel zurückgeführt, d. h. auf je 100 m Höhe wird die Temperatur um 1/2° erhöht; München mit der Jahrestemperatur von 7,2° und über 530 m Höhe erscheint aus der Jso- thermenkarte mit etwa 10°. ***) Vom spanischen passata — überfahrt, da die Segelschiffe den X0.-Passat zu ihrer Uberfahrt nach Brasilien benutzten.

6. Teil 2 = Oberstufe - S. 30

1908 - Halle a. S. : Schroedel
30 Allgemeine Erdkunde. entsprechende Weise entsteht der S ü d o st p a s s a t. Zwischen den Passat- zonen liegt der Gürtel der Windstillen oder Kalmen. Die emporgestiegene äquatoriale Luft bleibt oben ebenfalls infolge der Erddrehung nach W. zurück, so daß hier oben ständig östliche Winde herrschen. Dabei strömen sie zugleich polwärts ab, wie wir oben gesehen haben. Wieder wirkt die Erddrehung ans die Richtung ein, so daß der obere Wind der nördlichen Halbkugel nach rechts herum dreht und zu einem 8^V.-Wind und weiter nörd- lich in den Roßbreiten (30 ^ n. B.) ein Westwind wird, der sich zugleich langsam senkt. Hier herrscht hoher Luftdruck, der wieder die Entstehung des No -Passates begünstigt, indem er die Luft unten äquatorwärts herausdrückt. Der aus Übersicht der Windverteilung auf der Erde, wehende Oberwind auf der nördlichen Die ausgezogenen Pfeile geben den Unter- Halbkugel heißt G e g e u p a s s a t. ™ind, btc punktierten den Oberwind an. So liegen in der heißen Zone zwischen Kalmengürtel und den Roß- breiten zwei geschlossene Windgebiete gleich zwei ungeheuren, sehr flachen Luftwalzen, deren untere Teile sich äquatorwärts und deren obere sich pol- wärts drehen. b. Der Polwirbel. Nördlich von den Roßbreiten wehen West- winde, die in einem Luftwirbel die Gegend um den Pol umkreisen, und zwar ist der Unterwind etwas südlicher, der Oberwind etwas nördlicher. Wie bei jedem andern Luftwirbel weht also der Unterwind in den Wirbel hinein, der Oberwind dagegen ans ihm heraus. Diese Windverteilung erfährt im einzelnen entsprechend der Verteilung von Land und Wasser mancherlei Abänderungen. 2. An den Küsten beobachtet man regelmäßige Land- und Seewinde. Das Land wird durch die Sonnenstrahlen schneller erwärmt als die See. Die erwärmte Lust über dem Lande steigt empor und wird durch Zuströmen kälterer Luft vom Meere aus ersetzt. Am Tage herrscht daher an den Küsten Seewind. — Nachts kühlt sich das Land aber früher ab, als das Wasser. Nun lagern über dem Wasser die wärmeren Luftschichten, und die empor- steigende wärmere Luft wird durch Zufuhr kälterer Luft vom Lande aus er- setzte Es weht also nachts ein Landwind nach dem Wasser. Was hier im kleinen vor sich geht, wiederholt sich in manchen Gegenden der Erde im großen in den Jahreszeitwinden oder Monsunen.^) Im Sommer wird z. B. Jnnerasien stark erwärmt, und daher wehen in dieser Zeit regelmäßige Winde vom Meer nach dem Lande. Im Winter ist es umgekehrt. — Die Monsune sind bei den Indern, Chinesen und Arabern seit den ältesten Zeiten für die Entwicklung der Kultur von größter *) Arab. mausim — Jahreszeiten. Npol.

7. Teil 2 - S. 130

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
130 §,'55. Der Sternhimmel, 14. Das Küstenland Jstrien mit Trieft, der wichtigsten See- Handelsstadt des Reiches, 180000 Einw. Von hier gehen Dampfer- linien nach den verschiedensten Punkten des ö. Mittelmeeres bis zum Suez-Kanal und Indien. B. Das Königreich Ungarn. 1. Ungarn mit Siebenbürgen. In der Oberungarischen Ebene liegt die frühere Krönungsstadt Preßburg, 66000 Einw., in Nieder- Ungarn die in letzter Zeit gewaltig ausstrebende Hauptstadt Ofen- Pest, 720 000 Einw., an beiden Seiten der Donau, der Mittelpunkt der Verwaltung, des Handels und der Industrie. An der obern Theiß das durch seine Weine bekannte Tokai. In Siebenbürgen, das viele alte Ansiedler aus dem norddeutschen Reichsgebiet (Sachsen) hat, sind die bedeutendsten Städte Hermannstadt und Klausenburg. 2. Das Königreich Kroatien-Slavonien zwischen Drau, Donau und Save, mit der Hauptstadt Agram, 61000 Einw. Universität. 3. Die „königlich ungarische Freistadt" Fiume vermittelt den überseeischen Verkehr von und nach Ungarn. C. Bosnien und die Herzegowina stehen unter der Verwaltung des österreichischen Finanzministeriums. (Wiederhole das bei der Balkanhalbinsel Gesagte! 8 47.) Iii. Mathematische Geographie. § 55. Der Sternhimmel. Dem Anscheine nach ruht wie eine gewaltige Halbkugel das Himmelsgewölbe über der kreisförmigen Erdscheibe. Die Berührungs- linie beider nennen wir Horizont. Der Punkt, wo am 21. März die Sonne ausgeht, heißt der O.-Punkt, wo sie untergeht, der W.-Punkt. Eine zur Verbindungslinie beider Punkte gezogene Senkrechte gibt den N-- und den S.-Punkt an. Nach N. weist um 12 Uhr mittags mein Schatten. Eine im Schnittpunkt beider Linien errichtete Senkrechte trifft das Himmelsgewölbe im Zenit, ihre Verlängerung durch den Mittelpunkt der Erde zum Himmelsgewölbe erreicht den Nadir. Die auf der ent-

8. Für Seminare - S. 86

1912 - Breslau : Hirt
86 A. Allgemeine Erdkunde. — Iv. Die Wasserhülle der Erde. Befindet sich in A Wasser, so entfernt es sich von C, da die Anziehungskraft des Mondes die des Mittelpunktes der Erde vermindert; es entsteht in A „ Zenit- flutzugleich wird auch die Einwirkung von C auf B geschwächt, da M stärker auf C als auf B wirkt; die Wasfermaffeu folgen bei B der Fliehkraft und erzeugen daher hier eine zweite Flutwelle, die „ Nadirflut"i. Da das Wasser von E und D nach A und B hin fließt, so muß dort tiefe See eintreten, wenn hier hohe See ist. Dasselbe findet statt, wenn M ans der anderen Seite in der Verlängerung von Ob steht. Befindet sich dagegen M in der Verlängerung von Ol, so ist in I) und E hohe, in A und B tiefe See. Neben dem Monde übt auch die Sonne eine Anziehung auf die Erde aus, aber ihre fluterzeugende Kraft ist geringer, weil sie, zwar an Masse ungefähr 26 Mill. Monden gleichkommend, 400mal so weit von der Erde entfernt ist wie der Mond. Das theoretische Verhältnis der Sonnen- zur Mondflut ist 4:9 — 1: 2,22. b) Spring- und Nippflntcn. Indem Sonne und Moud je uach ihrer Stellung zur Erde ihre Wirkung bald gegenseitig verstärken, bald hemmen, werden die Schwankungen der Fluthöhe erzeugt. Zur Zeit des N e nm o n d es ziehen Mond und Sonne die Flutwelle mit vereinten Kräften nach derselben Richtung an; bei Voll- m ond wirken sie nach entgegengesetzten Richtungen, ohne sich gegenseitig zu störeu: es entsteht Springflut. Zur Zeit der Mondviertel (Quadraturen) fallen Sonnen- flnt und Moudebbe, bzw. Sonnenebbe und Moudflut örtlich zusammen: es herrscht taube oder Nippflut (Fig. 58). Im Mittel beträgt der Höhenunterschied zwischen Flut- und Ebbespiegel selten mehr als 2 bis 4 in. § 58. c) Wirkliche Gezeiten. m wegs eine von einer gleich- mäßig dicken Wasserhülle bedeckte Kugel. Der Wechsel zwischen Land- und Wasserbedeckung und der Meerestiefe, der Einfluß des Beharrungsvermögens, der dem Waffer nicht gestattet, der Anziehung unmittelbar Folge zu leisten: das alles sind Faktoren, die den wirklichen Verlauf der Fluterscheinnng wesentlich anders als in der Theorie gestalten. Sie verursachen zunächst eine zeitliche Verzögerung der Flutwelle, iuso- fern das Hochwasser an einem bestimmten Orte nicht gleichzeitig mit dem Meridian- durchgang des Mondes, sondern um eiue beträchtlich wechselnde Zeit später eintritt. Die zwischen der Kulmination des Mondes oder der Sonne und dem folgenden Hochwasserstande liegende Zeit heißt die Hafenzeit^. — Von wesentlichem Ein- fluß auf Richtung und Höhe der Flut ist die Küstengestaltnng. Die Fluthöhe, der Uuterschiedzwischeuhoch- undniedrigwasser, wächst im allgemeinen mit abnehmender 1 Für A steht der Mond im Zenit, für L im Nadir. 2 Die fluterzeugende Kraft ist die Differenz der Anziehungskraft der Erdmasse und der Anziehungskraft der Gestirne lmond und Sonne, auf einen Punkt der Erdoberfläche (Hauptsatz der Gezeitentheorie,'. 3 Man erhält die Hochwasserzeit irgendeines beliebigen Tages, indem man der Kul- minationszeit des Mondes die Hafenzeit hinzufügt. Die tatsächlichen Er- scheinungen weichen von den theoretischen Gezeiten erheblich ab; denn die Erde ist keines- 59. Entstehung der Gezeiten.

9. Für Seminare - S. 565

1912 - Breslau : Hirt
Die Rotation der Erde. [17] 565 Erdradius ist demnach am Äquator größer als nach den Polen hin. Die Erde muß also abgeplattet sein. Die Abplattung setzt als Ursache die Bewegung der Erde um ihre eigene Achse voraus. Anmerkung. Nennen wir den Äquatorradius a, die halbe Achse b, so ist die Ab- plattung a ~ ^ • Nach Berechnungen des Königsberger Astronomen Besse! (1784—1846) 1 299 Bei einem ist a = 6377,4 km, b - 6356,1 km, a - b = 21,3 km, Globus von 1 m Äquatorradius dürfte die halbe Achse nur 3£ mm kürzer sein. c) Die Rotation der Erde geschieht von W nach E. Die Richtig- keit dieser Behauptung bestätigen Fallversuche. Dreht sich die Erde um ihre eigene Achse, so muß z. B. die Spitze eines Turmes einen größeren Schwin- gnngskreis durchlaufen, sich also schneller bewegen als sein Fuß. Körper, die aus der Höhe der Turmspitze herabfallen, können nicht genau senkrecht fallen; sie müssen wegen der größeren Rotations- geschwindigkeit ihres Ausgangspunktes nach der Richtung, wohin sich die Erde bewegt, etwas voranfallen. Man hat von einem Kirchturme in Hamburg Steine herabfallen lassen und gefunden, daß sie um 1 ein nach E zu vorfielen. Fallversuche in einem Berg- Werksschachte zu Freiberg in einer Höhe von 160 m ergaben eine östliche Ablenkung von fast 3 cm. In Fig. 278 bedeutet der große Kreis die Erde; was M, c und a? Von a läßt man einen Stein fallen; während des Falles gelangt c nach d, a nach b. Der Stein fällt infolge seiner beibehaltenen Schwungkraft nicht in d, senkrecht unter b, sondern in e zur Erde. Die Strecke de bestimmt die Ablenkung nach E. Bei einer Fallhöhe von 10 km würde ein Körper um 7 m nach E vorfallen. d) Auch die Ablenkung der Passat- und Monsunwinde und des Golfstroms beweist die Rotation der Erde von W nach E. Die Orte, von denen die Passate herkommen, haben eine geringere Umdrehungsgeschwin- digkeit als die Orte am Äquator. Diese Geschwindigkeit behalten die Winde bei und bleiben daher hinter den Orten, wohin sie wehen, zurück; sie kommen deshalb statt aus N und S aus Ne und Se. Die Sommermonsune des In- dischen Ozeans werden durch die Erdrotation zu Südwest-, die Wintermonsune zu Nordostwinden. Der Golfstrom wird nach Ne abgelenkt. e) Der Foucaultsche Beweis. Ein Pendel, das so aufgehängt ist, daß es sich in seinem Aushängepunkte drehen kann, schwingt nach dem Be- harruugsgesetz immer in derselben Schwingungsebene. Run machte Foucault im Pantheon zu Paris 1851 mit einem sehr langen Pendel (Draht, Kugel, darunter auch eine scharfe Spitze) einen interessanten Versuch. Er stellte unter dem Pendel einen Kreis aus Sägespänen her, band das Pendel seitwärts mit einem Faden an und brannte den Faden durch. Das so ohne seitlichen Stoß in Bewegung gesetzte Pendel durchschnitt den Säge- 278.

10. Für Seminare - S. 93

1912 - Breslau : Hirt
3. Luftdruck und Winde. 93 Austreten der Luft unten und ein Zufließen von oben. Die hori- zoutalen Luftbewegungen erfolgen aber nicht in der Richtung der Gradienten i, sondern sie werden nach dem 2. Teile (f. o.) des Buys-Ballotfchen Gesetzes auf der nördlichen Halbkugel uach rechts, auf der südlichen nach links abgelenkt. Dreht man daher dem Winde den Rücken zu, so liegt auf der nördlichen Halb- kngel das Minimum zur Linken etwas nach vorn, das Maximum hinten rechts. Durch die Ablenknug werden die Winde iu krummlinige Bahnen gedrängt. Sie umkreisen Minimum und Maximum in spiralförmiger Bewegung, die bei jenem auf der nördlichen Halbkugel der Drehung des Uhrzeigers ent- gegengesetzt gerichtet ist, bei diesem der Richtung der Uhrzeigerbewegung ent- Zyklon wird demnach ein Nordwind zu einem Nordostwind, ein Ostwind zu einem Südostwind usw. Entgegengesetzte Drehung zeigen die Windwirbel aus der Südhalbkugel. — Die barometrischen Minima Pflegen, gewisse Zugstraßen einhaltend, zu „wandern". Zieht ein Minimum, wie es häufig der Fall ist, aus dem nördlichen Teile des Atlantischen Ozeans nach 0, so kommt Deutschland in deu Bereich der rechten und beim Weiterwandern des Zyklons in den der linken Seite des Wirbels. Daher springt der Wind von 0 über S nach W um. c) Windstärke. Die Windstärke hängt von der Größe des Gradienten ab. Je dichter die Isobaren, desto steiler die Gradienten, desto größer die Windstärke und die Windgeschwindigkeit; beide werden jedoch durch die Reibung an der Erd- obersläche abgeschwächt. Die Beausortskala, nach einem britischen Admiral so genannt, unterscheidet 12 Windstärken. Unsere Wetterkarten bedienen sich der sog. halben Beausortskala, indem ein Pfeil mit zwei Federn Windstärke 4, mit drei Federn Windstärke 6 usw. bedeutet. ^Vgl. § 77, Wetterkarten). 1 Eine Senkrechte zwischen zwei Isobaren gibt die Richtung des größten Luftdruck- Unterschiedes, das stärkste Gefälle des Luftdrucks an. Der Barometerunterschied in dieser Richtung, auf eine Entfernung von 111km (Äquatorgrad) bezogen, wird der barometrische Gradient genannt. Er wird in mm ausgedrückt.
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