Die deutschen Landschaften und Stämme. 45
ostwestlicher Richtung allenthalben breite Talwege öffnen, zumal über die Thü-
ringische Hochfläche hin, so war die Anlage eines vielverzweigten Schienennetzes
zur Verkettung von Nord und Süd möglich.
klimatische Gegensätze. Bodenbau. Die großen Unterschiede der relativen
Erhebung verursachen in Mitteldeutschland starke klimatische Gegensätze. Ungastlich
und rauh sind die Plateaus, und der naßkalte Fels- und Tonboden der Eifel, des
Hunsrück und Westerwald werden sogar vom Wald gemieden. Vom Vogelsberg
sagt ein Sprichwort: „Im Lande Hessen gibts hohe Berg, aber nichts zu essen", und
auch die Rhön gilt als ein Land armer Leute. Dagegen sind die tiefeingesenkten und
geschützten Täler und Becken sowohl durch hohe Temperaturen als auch durch
vortrefflichen Ackerboden begünstigt. Löß findet sich an den Berggehängen oft bis
zu einer Höhe von 300 in. Vor allem zeichnen sich das Rhein- und» Moseltal durch
ihr mildes Klima aus, und an ihren Berglehnen gedeihen die Traube, die Wal-
nuß und die Edelkastanie, ferner alle übrigen Obstsorten und Gartenfrüchte.
Die einzelnen Landschaften.
Das Rheinische Schiesergebirge. (Nenne die einzelnen Teile desselben und
ihre Begrenzung!) Die Rauheit der Bergländer ward hier zum Ansporn, nach
den Schätzen zu suchen, die im „lichtlosen Erdenschöße" verborgen sind, wodurch
diese Gebirge zu Musterschulen des Berg- und Hüttenwesens für die ganze Welt
geworden sind. In den rheinischen Landen hat die industrielle Tätigkeit auf
deutschem Boden ihre großartigste Entfaltung gefunden. Die reichen Kohlenlager
im Ruhr- und Saarbecken und ihre Zusammenlagerung mit Eisenerzen haben auch
eine Bevölkerungsdichte hervorgerufen, die im Düsseldorfer Regierungsbezirk bis zu
600 Bewohnern auf 1 qkrn steigt. Die wichtigsten unter den Erzeugnissen der rhei-
nischen Industrie sind die Gußstahlkanonen der Kruppschen Werke in Essen (300 000 E.),
in denen allein 30 000 Arbeiter und Beamte beschäftigt sind, die Stahlwaren von
Solingen und Remscheid, die Baumwollstoffe von Elberfeld-Barmen
(340 000 E.), die Samt- und Seidenstoffe von Krefeld (130 000 E.), die Tuche
von Aachen (155000 E.) und M.-Gladbach, die Weißwaren von Neuß. In
den vielfach von Vulkanen durchsetzten Gebieten findet sich auch eine Reihe viel-
besuchter Badeorte, so Wiesbaden (110 000 E.), Homburg v. d. Höhe, Selters,
Ems, Kreuznach, Neuenahr und Aachen-Burtscheid.
Die Rheinfranken. In den von ihnen bewohnten und vielfach reich gefeg-
neten Gebieten herrscht eine heitere Lebensauffassung vor, wie sie auch in den Kar-
nevalsvergnügen von Mainz und Köln und in mancherlei Sprichwörtern und Redens-
arten zum Ausdruck kommt, z. B. „Fröhlich Pfalz, Gott erhalt's l" „Erst mach deine
Sach', dann trink' und lach'!" Dabei ist der Rheinfranke sehr arbeitsam und sparsam
und hält viel auf seinen zwar meist kleinen, aber doch selbständigen Grundbesitz. Außer
der großen Rührigkeit zeichnet den Rheinfranken auch reiche Phantasiebegabung
aus; sie offenbart sich in der Fülle der Rheinsagen wie in der Pflege der Kunst und
Poesie. Hier ragt das stolzeste Werk deutscher Baukunst auf, der Kölner Dom, hier
wirkte die alte Kölner Malerschule und blüht noch heute die Düsseldorfer Kunst-
akademie, hier ist die Heimat vielgerühmter Dichter, von denen nur Karl Simrock,
Gottfried Kinkel, Emil Rittershaus, Klemens Brentano, Becker und Schneckenburger
genannt seien.
Fischer.g eistb eck-B ap p ert, Erdkunde f. höh. Schulen. Ausg. D. V. 4
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Simrock Karl Gottfried_Kinkel Emil_Rittershaus Klemens_Brentano Becker
Iv
Vorwort.
Die Darstellungsform ist die Erzählung, natürlich in ungleichmäßiger Ausführlichkeit: Kaisergestalten wie Karl der Große, Otto der Große, Heinrich Iv., Friedrich Barbarossa sind genauer behandelt worden, andere brauchten nur kurz erwähnt zu werden. Daß auch die großen nationalen Kriege etwas ausführlicher erzählt worden sind, widerspricht, denke ich, nicht dem Grundsatz, verwickelte strategische Dinge auszuschließen. Ein deutsches Mädchen muß die Großtaten der Väter nicht minder kennen als ein deutscher Knabe. Das Persönliche ist stark betont worden. Einzelangaben, hier und da auch anekdotischer Art, sind vielfach eingestreut; sie sollen das geschichtliche Bild farbiger und anschaulicher gestalten. Der Überschau über das Ganze der Entwickelung dienen die Einteilung in nicht zu ausgedehnte Paragraphen, die Stichwörter am Rande, endlich die angehängte Tabelle.
Halle a. S., im Februar 1903.
Friedrich Neubauer.
Borwort zur sechsten Auflage.
In der neuen Auflage ist die Geschichte des Mittelalters von der der Neuzeit getrennt worden; im übrigen weist der Text keine wesentlichen Änderungen auf. Bilder sind auf mehrfachen Wunsch wieder beigegeben worden. Historische Karten finden sich in dem kleinen Geschichtsatlas, den die Verlagsbuchhandlung herausgegeben hat.
Frankfurt a. M., im Mai 1909.
Neubauer.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Karl_der_Große Karl Otto Heinrich_Iv. Heinrich_Iv. Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Friedrich_Neubauer Friedrich Neubauer
— 150 -
schildert, da der tapfere Streiter Gottes im Jahre 1521 auf der Reife nach Worms begriffen war, wo er sich wegen seiner Schriften und Lehren vor Kaiser und Reich verantworten sollte. Man erkennt, wie ihn die Professoren der Universität, allen voran der Rektor Crotus Rubianus mit seiner Amiskette und der Dichter Eobanus Hessus, mit Verehrung begrüßen, wie sich hinten das Volk herzudräugt, um das bleiche, kühne Angustinermcnchlein zu sehen, das Papst und Kaiser Trotz bieten und Widerspruch leisten will. —
Umgebung: Man hat den Ort für das Denkmal mit gutem Bedacht im Norden des belebtesten Platzes der Stadt vor der altersgrauen Kaufmanns-Kirche gewählt, deren schöne Türme sich im Hintergründe erbeben.
So steht das Denkmal da in der Nähe ehrwürdiger Kirchenmauern, ihm zur Seite srisches, lebendiges Grün der Bäume und Sträucher, und rings herum eilt der geschäftige Verkehr. Ta schreitet der Wandersmann vorbei, sieht mit Ehrerbietung zu dem ehernen Manne empor und wandert weiter der unbekannten Ferne zu. Der Bauer, welcher zum Markte hereinfährt, wirft dem Standbilde einen grüßenden Blick zu, und fast jeder Vorübergehende nimmt sich ein Weilchen Zeit, das Denkmal zu betrachten. Und auch du, lieber Leser, verweile ein wenig, wenn dich der Weg vorbeiführt, und denke des wackeren Mannes Luther in Treue, gedenke deiner Väter, die für ihn begeistert waren, die sür den Glauben an dieses Mannes lautere Lehren einst gelebt und gelitten haben.
K. Lürtzing.
4-ö. Dr. Faust in Erfurt.
(Eine Sage.)
Zu Anfang des 16. Jahrhunderts, ungefähr bis zum Jahre 1520, hat dieser berübmte und zugleich berüchtigte Mann, der aus Knittlingen in Schwaben stammte, in Ersnrt gelebt. Er wohnte
in der Michelsgasse neben dem großen Kollegium und las als ein
gelehrter Professor im großen Hörsaale der Universität über griechische Dichter. Namentlich erklärte er seinen Zuhörern, den Studenten, den Homer und beschrieb ihnen die Heldengestalten der unsterblichen Gedichte Ilias und Odyssee so lebendig, daß das Verlangen rege wurde, dieselben mit Augen zu erschauen. Als einem Meister der Magie (Zauberkunst), die in jener Zeit als „dunkle Philosophie" (Weltweisheit) selbst auf deutschen Hochschulen gelehrt wurde, war es dem in allen damals bekannten Künsten der Physik bewanderten Faust leicht möglich, den Studenten die Schattenbilder griechischer Helden leibhaftig vor Augen zu stellen. Zuletzt
ließ er den greulichen Riesen Polyphem auftreten, vor dessen über* gewaltiger Erscheinung die ganze Zuhörerschaft bebte ls. Rathausbild).
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
— 205 —
70. Ankündigung der Feier des Geburtstages Rapoleons
in Erfurt.
„Ilapoleons=Feft zu Erfurt, den 15. fluguft 1811."
Zur Feier der Geburt des großen Napoleon, der die Zeit verherrlicht, in der wir leben, ist den löten August zu Erfurt, das unter der Aegide (Schutz) der großen Kaisers besteht, ein Fest bereitet, zu dem jeder sich einfinden wolle, der Sinn und Gefühl hat für große Eindrücke in großen Tagen. Ohne der hohen Bedeu tung des Tages selbst zu gedenken, wird er ein Festtag sein für Kenner und Verehrer der Kunst und für jeden, der eines hohen Genusses empfänglich ist. Außer den Freuden des Tages wird die Kunst den Würdigen preisen. Ein seltener Verein von Kennern der Musik der ersten Kapellen des benachbarten Deutschlands wird sich bestreben, dem Herrlichsten das herrlichste Opser des Genius und Talentes zu bringen, und mit dem ersten Meister-
werke deutscher Tonkunst die Meisterkunst ihrer Darstellung zu vereinen. Die erhabenen deutschen Fürsten der Nähe, des Königs
von Sachsen Majestät, haben ihre Künstler dem großen Festtage
bestimmt, und feierlich bringt jeder das Fest seines eignen Genusses zum allgemeinen Feste. Unter der Leitung des Herrn Kantors Bischofs zu Frankenhausen, der durch seine musikalischen Ausführungen geehrt ist, wird der Abend des feierlichen Tages mit den großen Kompositionen (Tondichtungen) schließen, in welchen Deutschland seine ersten Künstler erkennt. Die kolossale Barfüßerkirche, prächtig erleuchtet, wird dem Orchester Raum geben, in welchem 300 meisterliche Spieler und Sänger mit deutscher Kunst und mit der Sängerkunst des befreundeten Italiens dem Protektor (Beschützer) des Vaterlandes huldigen. Noch nie versammelte sich in unserer Nähe eine solche musikalische Akademie (Gesell-
schaft); sie konnte keinen größeren Tag ehren als diesen.
Es bedarf wohl kaum unserer Ladung ans Publikum, daß es diese schönen Genüsse teile. Das Große und Erhabene hat in sich seine Beglaubigung, und es wird uns Freude sein, durch seltenen Genuß eines Tages Feier zu erhöhen, der dem Großen gilt und dem Erhabenen.
Erfurt, im Juli 1811.
Die Finanz- und Domänenkammer, von Resch, Präsident.
71. Wie die Franzoien aus Rußland zurückkehren und in Erfurt Einkehr halten.
1812—1813.
Noch im Spätsommer des Jahres 1812 zogen schön geordnete Truppen in kühnem Siegesbewußtsein durch die Stadt nach
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig]]
Extrahierte Personennamen: Rapoleons Napoleon August
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. - 5. Die deutschen Kolonien. 261
3. Den nördlichen Teil bildet
eine zum Wolta abfallende Hoch-
ebene, in deren Busch- und Baum-
steppen Viehzucht getrieben werden
kann.
4. Das Gebirge erreicht stellen-
weise die doppelte Höhe des Brockens.
§ 423. c) Wirtschaftliche Be-
deutung. Die Bewohner, die zu den
Sudännegern gehören, sind die fried-
lichsten unserer Kolonialbewohner.'
außer Ackerbau und Handel kennen
sie auch gewerbliche Tätigkeit. Die
Ausfuhr besteht in Mais, Kautschuk,
Palmkernen, Palmöl und Erdnüssen.
Die Baumwollkultur scheint eine ge-
sicherte Zukunft zu habeu. Eingeführt
werden Baumwoll- und Eisenwaren,
daneben der den Negern Verderb-
liche Branntwein. Sitz des Kaiser-
lichen Landeshauptmanns ist Lome,
6000 E., Ausgangspunkt einer
Küstenbahn und zweier in das In-
nere führenden Bahnlinien.
4. Deutsch-Südwestafrika.
1,5 mal so groß wie das Deutsche Reich,
Schätzung von 1909: 200000 E.
Im Jahre 1909: 9100 ansässige Europäer
ldazu 2700 Schutztruppe).
§ 424. a) Lage. Die 1500 km
lange Küstenstrecke unserer zweitgröß-
ten, aber am dünnsten bevölkerten
Kolonie reicht vom Oränje- bis an
den Kuueuefluß. Im 0 ist meist der
Meridian des Nadelkaps die Grenze.
Diese erreicht im No mit dem
„Caprivi-Zipfel" den Sambesi. Der
Wendekreis des Steinbocks schneidet
die Mitte der Kolonie.
Angrenzende Gebiete sind im N
die portugiesische Kolonie Angola,
im 8 und 0 britische Kolonien. Die
Walfischbai und 12 Küsteninseln sind
ebenfalls britisch.
N-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 5. Die deutschen Kolonien.
257
vom Umfang des Harzes. Der höchste Gipfel ist der Kibo, dessen oberster
Punkt, die Kaiser-Wilhelmspitze, 6000 m erreicht und ewigen Schnee und
Gletscher trägt. Die höher gelegenen Teile des Riesenberges sind zum
Ackerbau für Europäer geeignet.
Aufgabe. Betrachte auf der Spezialkarte des Atlas die Form des Berges
und gib an, was über seinen Wasserreichtum zu sagen ist!
§ 412. c) Seen und Flüsse. Die drei großen, hochgelegenen Seen
sind für den Verkehr mit dem westlichen Binnenlande von größter Be-
deutuug. 1. Der inselreiche und zur Hälfte deutsche Viktoria-See (von
der Größe Bayerns) ist die Eingangspforte zum reichen Sudan; auf ihm
verkehren daher außer britischen und deutschen Dampfern die Flotten der
Negerstaaten. 2. Der Njassa (von der Größe Siziliens) steht durch einen
Abfluß mit dem Sambesi in Verbindung, dessen Wasserfälle aber die
Schiffahrt bis zum Meere nicht gestatten. 3. Der Tanganjika wässert
bei hohem Wasserstande zum Kougo ab. Seine Länge beträgt 650 Inn
(= Nordsee—alpen).
Die Flüsse sind wegen ihrer Wasserfälle und des unregelmäßigen
Wasserstandes nur in der Nähe der Küste für flache Raddampfer befahrbar.
Aufgabe. Vergl. Gestalt und Wasserspiegelhöhe der drei Seen und suche
die Erklärung in ihrer Lage!
§ 413. d) Klima, Pflanzen- und Tierwelt. Das Klima ist an der Küste
für Europäer ungesund. Malaria und Ruhr werden den Weißen gefährlich,
und es scheint, als wenn durch den Wind selbst in die höheren Gebiete
Fieberkeime getragen werden. Während an der Küste die Temperatur-
gleichmäßiger ist, wird es im Innern nachts oft empfindlich kalt. Wohl
sind 60^ des Landes wegen der Dürre ohne künstliche Bewässerung nicht
dauernd anbaufähig, aber die Steppen eignen sich zu einer nomadisch be-
triebenen Viehzucht, die freilich nicht selten durch Riuderpest und eine böse
Fliegenart zu leiden hat. Am Südufer des Viktoria-Sees und in einzelnen
Küstengebieten betreiben die Eingeborenen Ackerbau auf Mais, Reis, Hirse
und Hülsenfrüchte. An Plantagenprodukten liefert die Kolonie Häute, Kaffee,
Baumwolle, Wachs, Kopra, Tabak und den ölhaltigen Sefam, dazu Hanf
saus der Sisalstaude); auch Elfenbein wird ausgeführt. Die Wälder der
Kokospalmen und Kautschukbäume liefern reichen Ertrag; doch fehlt noch
ein weitreichendes Eisenbahnnetz, das auch die Ausnutzung der reichen Edel-
Holzwälder (Zedern usw.) gestatten würde.
§ 414. e) Die Bevölkerung besteht meist aus ackerbautreibenden Bäntn-
negern, die in starken, rechteckigen „Tembeu" aus Lehm oder in runden
Hütten mit Kegeldach wohnen. In den Küstenstädten und Karawanen-
Plätzen finden sich Araber und Inder; jene betrieben vor der deutschen Be-
sitzergreisnng einen schwunghaften Handel mit Sklaven, für die Sansibar der
Hauptmarkt war. (Vgl. § 395.) Die Inder sind die Kaufleute Ostafrikas;
sie brachten den Küstenbewohnern den Islam und die bäutu-arabifche Misch-
spräche, das Kisuahel, das als Haudelssprache in Ostafrika gilt.
Hering, Erdkunde für Präparandenanstalten, 17
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
• /yy-F
Friedrichs des Großen Regenienlätlgkeit. 177
zu steigern, berief er einige Jahre nach dem Hubertusburger Frieden französische Steuerbeamte und richtete mit ihrer Hilfe die „Regie" ein, d. h. eine Neuordnung der Zölle und Verbrauchs st euer n.1) Die Erhöhung der Abgaben, die Verwendung französischer Beamten erregte viel Mißfallen und Unmut; zugleich wuchs der Schmuggel, der in den Zeiten der Ein- und Ausfuhrverbote überhaupt sehr im Schwünge war.
Große Verdienste hat Friedrich auch um die Ausbildung des Rechts- Rechtsweg, wesens. Eine seiner ersten Taten nach seiner Thronbesteigung war die Abschaffung der Folter. Nachher war er stetig darauf bedacht, die Rechtspflege zu bessern; er darf als der Schöpfer des preußischen Richterstandes bezeichnet werden. „Vor der.justiz sind alle Leute gleich", sagte er; „ein Justizkollegium, das Ungerechtigkeit ausübt, ist gefährlicher und schlimme. als eine Diebesbande." Die Abfassung des „allgemeinen Land-rechts" hat er von seinen ersten Regierungsjahren an betrieben; es wurde noch unter dem großen König vollendet, trat unter seinem Nachfolger in Wirksamkeit und ist erst 1900 durch das neue, allgemeindeutsche „bürgerliche Gesetzbuch" abgelöst worden.
In religiöser Beziehung verttat er den Grundsatz der Duldung.
„Die Religionen müssen alle Meilers werden", lerntet einer seiner Rand-bescheide aus seinem ersten Regierungsjahre; „hier muß ein jeder nach seiner Fatzon selig werden." Für die Pflege des geistigen Lebens blieben dem König, der den größeren Teil der Staatseinnahmen für die Landesverteidigung aufwenden mußte, nur geringe Mittel übrig. Doch hat er die Zahl der Volksschulen vermehrt und auch dem höheren Schulwesen seine Sorge zugewandt. Unter seinen Bauten ist außer dem Berliner Opernhause und Sanssouci vornehmlich das großartige Neue Palais bei Potsdam zu nennert, das er in den Jahren nach dem siebenjährigen Kriege aufführen lich. J
Über die neueren Erzeugnisse der deutschen Literatur urteilte er bis zu seinem Ende Hort und absprechend. Und doch erblühte damals die dentsche Dichtkunst nach Jahrhunderte dauerndem Verfall zu neuem, herrlichem Leben. Zuerst war Klopstock aufgetreten, der Odendichter und Schöpfer des religiösen Epos „der Messias"; dann Lessing, der erste der großen deutschen Dramatiker und der erste große deutsche Prosaschriftsteller. Ihnen
1) Zölle und Verbrauchssteuern sind indirekte Steuern, Einkommensund Vermögenssteuern direkte Steuern. Bei direkten Steuern ist der Steuerzahler auch der Steuerträger. Bei indirekten Steuern ist der Steuerzahler nicht der Steuerträger, sondern er wälzt den Betrag der Steuern auf andere ab; so wälzt z. B. der Kaffeehändler den Betrag des Kaffeezolles, der Spiritus-fabrikant den Betrag der Spiritussteuer auf die Käufer ab.
Neubauer, Geschichil. Lehrbuch ffir Mädchensch. Ii. 5. Aufl. 12
W H.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrich Friedrich Neubauer
Iv
Borwort.
nicht dem Grundsatz, verwickelte strategische Dinge auszuschließen. Ein deutsches Mädchen muß die Großtaten der Väter nicht minder kennen als ein deutscher Knabe. Das Persönliche ist stark betont worden. Einzelangaben, hier und da auch anekdotischer Art, sind vielfach eingestreut; sie sollen das geschichtliche Bild farbiger und anschaulicher gestalten. Der Überschau über das Ganze der Entwickelung dienen die Einteilung in nicht zu ausgedehnte Paragraphen, die Stichwörter am Rande, endlich die angehängte Tabelle.
Mehrere historische Karten sind beigegeben worden, ebenso eine Reihe kulturgeschichtlicher Abbildungen.
Halle a. S., im Februar 1903.
Friedrich Neubauer.
Vorwort zur zweiten Auslage.
Mehrere Stellen sind gekürzt worden. Die englische Revolution habe ich ausführlicher behandelt; andere Zusätze betreffen kulturgeschichtliche Dinge.
Landsberg a. W., Ostern 1904.
Neubauer.
Vorwort zur dritten Auslaste.
In dieser Auflage ist von der Beigabe von Bildern abgesehen worden. Ich verweise statt dessen auf den Bilderanhang, den die Verlagsbuchhandlung gleichzeitig erscheinen läßt und der ein besseres und brauchbareres Hilfsmittel darstellen wird als die wenigen Abbildungen, die bisher gegeben werden konnten.
Frankfurt oi.m., Ostern 1906.
Neubauer.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Neubauer Friedrich Neubauer Neubauer
\
178 Dar Zeitalter der Emporkommen» Preußen» 1648 — 1786.
war ein noch Größerer, Goethe gefolgt, dessen „Götz von Berlichingen" sich freilich besonders scharfen Tadel von seiten Friedrichs zuzog ; seit 1775 weilte er am Hofe des Herzogs Karl August von Weimar, der ihn einige Jahre später zu seinem Minister machte. Schon vor Goethe hatte Wieland, der Dichter des „Oheron", seinen Wohnsitz nach Weimar verlegt, kurz nach ihm wurde Herder dorthin berufen. Zuletzt trat in diesen Kreis Schiller ein, Deutschlands größter Dramatiker. So wurde Weimar eine geweihte Stätte des deutschen Landes.
Friedrichs auswärtige Politik in seinen letzten Jahrzehnten.
§ 186. Die erste Teilung Polens. 1772. In der auswärtigen Politik bemühte sich Friedrick seit dem Aubertusburger Frieden im allgemeinen ein gutes Einvernehmen mit Katharina Ii. von Rußland zu erhalten. Katharina war eine deutsche Fürstentochter, eine geborene Prinzessin von Anhalt-Zerbst. t Uber Sitte und Schicklichkeit meinte sie sich hinwegsetzen zu dürfen. Wer^ geistvoll und willensstark wie sie war, hat sie für Rußland Hervorragendes geleistet; sie geh Vn zü"ven' großen ^Frauen der Weltgeschichte. Sie war erfüllt von dem Gedanken an Eroberung. Für die Zukunft dachte sie sich gegen die Türkei zu wenden; zunächst tat sie Schritte, um Polen an sich zu reißen.
Polen. Polen warmem in ^Msl?.iv_.ii.nd wirtschaftlichem Verfall beariffener Staats Seit es ein Wahlreich war^batte das Königtum immer mehr an Mackt perlfirp^iirikl’il? fflptnafr~mnr dem Adel zugefallen, der sie in selbstsüchtigster Weise ausnutzte und die rechtlosen, leibeigenen und verkommenen Bauern in empörender Weise bedrückte. Jeder einzelne adlige Landbote, d. h. Mitglied des Reichstages, hatte das Recht, durch seinen Einspruch einen Reichstagsbeschluß zu verhindern [ ^o kam es,^daß ftlten^8cschlüffe zust^dekamm^mib^ätz Aufstande'und'bürgerkriege sehr häufig waren.
{ Diese Zustände benutzte Katharina. Sie bildete unter dem polnischen Adel eine russische Partei und besetzte einen großen Teil des Landes. Es war zi?^fmchm^daff'gänz Polen an Rußland fiel; dann wären Danzig, Thorn und Posen russische Städte geworden.
Um dies zu verhüten, schlug Friedrich vor, daß sich sämtliche an Polen angrenzende Großmächte polnischer Provinzen bemächtigen sollten. Katharina und Joseph Ii., der 1765 seinem Vater Franz I. als erste Teilung deutscher Kaiser gefolgt war, gingen darauf ein. einteilungs-
1772! vertrag zustande. Rußland erwarb große Strecken des öjuichen Polens Österreich Galizien, Preußen das einst dem deutschen Orden entrissene Westpreußen, doch ohne die Städte Danzig und Thorn, und
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Personennamen: Goethe Friedrichs Karl_August_von_Weimar Karl August Goethe Schiller Friedrichs Friedrick Katharina_Ii Katharina Katharina Friedrich Friedrich Katharina Joseph_Ii Franz_I. Franz_I.
v Cacl^vhy t-^tzv'v
Der Befreiungskrieg im Jahre 1813. 207
So bildeten sich denn Vereine, um die patriotische Gesinnung zu nähren und zu verbreiten, wie der sogenannte Tugendbund, der in Königsberg zusammentrat. Es fehlte nicht an Dentm^tu^Wern, welche diese Gesinnung stärkten, belebten und in immer weitere Kreise trugen.
Zwar von den Fürsten der deutschen Dichtkunst war der eine, Schiller, dessen letztes vollendetes Werk das Freiheitsdrama „Tell" gewesen'war, im'
Jahre 1805 gestorben; Goethe aber, so deutsch er im tiefsten Grunde war, konnte sich für den Gedanken einer Volkserhebung nicht erwärmen. Aber jetzt trat ein neues Geschlecht auf das Feld. Der Philosoph Fichte hat ^Monai-1808 seine begeisternden „Reden an die deutsche Nation" in Berlin gehalten; Denker, nicht"tffiä unbekümmert um französische Spione, suchte der Theologe ^ durch seine Predigten den nationalen Geist zu kräftigen;
#riebt:ich Ludwig Jahn, der Schöpfer der Turnkunst, schrieb sein Buch vom „deutschen Volkstum". Heinrich von Kleist, der Dichter der „Hermannsschlacht" und des „Prinzen von Homburg", begleitete den österreichischen Krieg von 1809 mit Vaterlandsliedern, aus denen ein flammender Patriotismus hervorloderte. Leider starb er zwei Jahre später durch eigene Hand. Als nun im Jahre 1813 der glühend ersehnte Krieg für die Freiheit losbrach, da ließen Theodor Körner, der als Lützowscher Jäger im August 1813, kaum zweiundzwanzig Jahre alt, bei Gadebusch in Mecklenburg den Heldentod starb, und Max von Schenken dorf, den man den deutschen Kaiserherold genannt hat, ihre Lieder ertönen; da dichtete Friedrich Rudert die „geharnischten Sonette"; da erhob seine Stimme Ernst Moritz Arndt, der aus dem damals noch schwedischen Rügen geboren und 1812 der Begleiter des Freiherrn vom Stein in Rußland war, ein kerndeutscher Mann, der auch durch seine kleineren Prosaschriften, wie den „Soldatenkatechismus" und die Schrift „der Rhein, Teutschlands Strom, aber nicht Teutschlands Grenze" die größte Wirkung ausübte.
§217. Die preußische Erhebung. Solange Friedrich Wil-^8r3. Helm Iii., rings von französischen Garnisonen umgeben, in Berlin weilte, war er nicht frei in seinen Entschlüssen. Erst als er im Januar 1813 sich nach Breslau begab, vermochte er die entscheidenden Schritte zu tun, Verhandlungen mit Rußland anzuknüpfen und Kriegsrüstungen anzuordnen.'
Am 3. Februar erließ er an die gebildete Jugend, die bisher von der Dienst- Beat.m der Pflicht befreit gewesen war, die Aufforderung zur Bildung freiwilliger
-ui.
Der Befreiungskrieg im Jahre 1815.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Schiller Goethe Ludwig_Jahn Ludwig Heinrich_von_Kleist Heinrich Theodor_Körner August Max_von_Schenken Max Friedrich_Rudert Friedrich Ernst_Moritz_Arndt Ernst Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Königsberg Berlin Gadebusch Mecklenburg Rußland Rhein Berlin Breslau