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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 31

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Hafen Schiffahrtsanlagen wurden nach der Gründung des Reichs mit einem Aufwand von 400 Mill. Mark neu geschaffen, jene Londons find teilweise veraltet. Im Jahr kommen und gehen über 15 000 Seeschiffe und an 18 000 Flußschiffe. Die Haupteinfuhr bilden Kolonialwaren (namentlich Kaffee), Getreide, Häute, Kohlen und Petroleum. England, Nordamerika, Brasilien und Afrika find seine Hauptverkehrsländer.] Linienschiff >, Thüringen". Auch bei der Kriegsmarine haben die letzten Jahre eine außerordentliche Vergrößerung des Schiffskörpers und damit eine viel stärkere Bewaffnung und größere Geschwindigkeit gebracht, als man sie früher kannte. Unser Bild zeigt die „Thüringen", eines unserer neuesten Linienschiffe von 22 800 t, einer Länge von 166,5 m, einer Breite von 28,5 m und einer Tiefe von 3,2 m und einer Geschwindigkeit von 21 Knoten. 3*

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 147

1911 - Erfurt : Keyser
— 147 — konnten, das wurde von den Frauen und Kindern für spätere Zeiten in Zubern nach Haufe geschafft. Leider find damals viele wertvolle Schriften vernichtet worden. Der Chronist berichtet: „Unnd über das alles, so zerrissen die baur und die mit inen waren uf sankt Walpurgen tagk in der Lauwengassen mehr dan zwene wagen soll bucher und wurffens auss den heussern auff die gassen; die trugen der burger gesynnde in grossen korben heym. Als dieselben am besten die zerrissenen bucher auffluden unnd in die korbe tratten unnd an die seyle wie man strau byndent, da erhübe sich ein wynndt wirbell unnd füret die zerryssene bucher, brieffe und bappire auff in die hohe über alle heuser hynwegk, das mans eyn theyll in den wyngartte an den pfehlen hernach gefunden.“ Erfurt erklärt sich für unabhängig von Mainz: In dieser Zeit des Aufruhrs hörte die amtliche Tätigkeit des Rates auf. Viele der Ratsherren blieben aus Furcht vor der aufgeregten Menge dem Rathaufe fern, einige ergriffen sogar die Flucht. Das Wahrzeichen der mainzifchen Landeshoheit, das steinerne Bild des heiligen Martin vor dem Rathaufe, wurde zerschlagen und auch die sonstigen Hoheitszeichen des Erzbifchofs entfernt. Die Stelle des Rates vertraten jetzt zwei Ausschüsse: einer für die Bürgerschaft auf dem Rathause, der andere sür die Bauern auf dem Petersberge. Auch das alte Ratsfiegel wurde durch ein neues ersetzt. Man wollte nicht mehr „die getreue Tochter des Mainzer Stifts" fein (f. S. 5 und Nr. 16) und fetzte an die Stelle des heiligen Martin den Heiland, thronend auf dem Regenbogen, und dazu die Umschrift: Recte iudicate filii hominum ut non iudicemini“. Das Vorbild dazu hatte man im Rathaus selbst gefunden, wo über der Tür zum Sitzungszimmer des Rates Christus als Weltenrichter auf dem Regenbogen zu schauen war. Das Gemälde zeigte dieselbe lateinische Umschrift. Der Ansicht der aufgeregten Volksmenge entsprach es vollständig, daß die Leiter der Bewegung jenes Gemälde als Sinnbild für das neue Siegel der Stadt wählten. Der Rat sollte immer an die strenge Ausübung einer unparteiischen Gerichtspflege erinnert werden: „Richtet recht Menschenkinder, daß ihr nicht gerichtet werdet." — Ferner wurde die neue Lehre eingeführt. In sämtlichen Kirchen der Stadt, von denen man die kleinsten schloß, wurde evangelischer Gottesdienst gehalten; katholischer dagegen war bei Strase selbst in Klöstern und Stiftern verboten (f. Nr. 41). Rückschlag: Nach acht Tagen kehrten die Bauern an den heimischen Herd zurück, hoffend, daß ihre Forderungen erfüllt werden würden. Und der Rat tat auch, was er konnte. Aber schon nach Monatsfrist wurde das alte Regiment wieder eingesetzt. Da kam auch der hinkende Bote für die Bauern nach. Sie mußten die Zeche bezahlen: jeder, der beteiligt gewesen war, hatte für den angerichteten Schaden 10 Gulden Strafe zu entrichten. io*

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 3

1902 - Karlsruhe : Lang
— 3 — Bei der Erziehung ihrer Kinder sahen die alten Deutschen hauptsächlich barauf, daß sie gefuub, kräftig und abgehärtet würden, und daß sie Zucht und Sitte hochhalten lernten. Wenn ein Sohn das achtzehnte Jahr erreicht hatte, würde er wehrhaft gemacht; der Vater führte ihn in die Versammlung der freien Männer; hier würden dem Jünglinge Schilb und Speer übergeben, und er mußte geloben, ein wackerer Mann und tapferer Krieger zu werben. Die alten Deutschen hatten keine stänbige Obrigkeit. Jebet freie Mann war in seinem Hause König, Richter und Priester. Angelegenheiten des ganzen Volkes würden von bet Versammlung aller freien Männer beraten. Für den Krieg würde bet tapferste Mann zum Heerführer ober Herzog erwählt. Die Religion bet alten Deutschen war heibnisch. Ihren vornehmsten Gott nannten sie Woban. Sie stellten sich ihn als einen gewaltigen Kriegsmann vor. Zn ihm nach Walhalla kamen nach ihrem Glauben alle biejenigen, welche auf Erben gut und tapfer waren. Dort erfreuten sie sich in alle Ewigkeit an Jagb, Waffenspiel und Festgelagen. Die Bösen und Feigen kamen nach Nebelheim, an einen finstern, kalten Ort. Die Götter würden nicht in Tempeln, sonbern in heilig gehaltenen Wälbetn verehrt. Die alten Deutschen waren ein gutmütiges, treuherziges Volk. Es wirb ihnen zwar nachgesagt, daß sie einen unbänbigen Hang zum Trunk und Würfelspiel hatten. Doch größer und Zahlreicher als ihre Fehler waren ihre guten Eigenschaften. Sogar ihre Feinde, die Römer, rühmten ihre Sittenreinheit, Gastsreunbfchaft und ihre Treue. Ii. pte Deutschen im Kampfe mit den Mömern. 1. Die Cimbern und Teutonen. Im Jahre 113 vor Christi Geburt würde nach Rom die Nachricht gebracht, vom Norben her rückten ungeheure Scharen von sremben Kriegsmännern gegen die Alpen. Es seien Männer von riesiger Größe mit rötlichem Haar und so feurigen blauen Augen, daß niemanb ihren Blick ertragen könne. Den streitbaren Männern folgten die Frauen und Kinder auf Wagen. Woher sie kamen, wußte man nicht. Einer Wolke gleich wälzten sie sich gegen Gallien und Italien, und niemanb vermochte ihnen in der Schlacht stanb zu halten. Es waren bies die Cimbern und Teutonen, zwei beutjche Völkerschaften. Sie waren von ihren Wohnsitzen an der untern Elbe ausgezogen mit Weib und Kind und all ihrer beweglichen Habe, um in einem fruchtbareren Laube bessere Wohnsitze zu suchen. Die Römer wollten 1*

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 262

1906 - München : Oldenbourg
262 49. Elisabeth Charlotte. ist der Inhalt, der es erfüllt, das Wichtigste darin eine Galerie von Porträts und unter diesen ist eines, darauf steuern wir zu: ein kleines Mädchen mit vollwangigein Gesicht; aus diesem Gesicht herausblickend zwei Augen, leuchtend blau, aus denen das Leben hervorschießt wie ein Strahl — wahrhaftig — das Abbild des wundersamen Geschöpfes, das wir droben im Walde soeben gesehen. Und wenn noch ein Zweifel bliebe — unter dem Bilde steht ja der Name: „Liselotte". Liselotte, weiter nichts. Mehr braucht es auch nicht. Denn indem wir das Bild betrachten, fühlen wir, daß wir einem Stückchen Menschheit gegenüberstehen, das nicht erst durch Abstammung, Familie und Verhältnisse etwas wird und ist, nein, sondern einem Wesen, das ganz nur ans sich selbst, durch sich selbst ist, so nur lebend und webend in Fülle und Saft bet eigenen Persönlichkeit, so umwittert vom Erdgeruch des Bodens, aus dem es stammt, daß es wie ein Erzeugnis dieses Bodens, ein Gewächs daraus, eine Blume, ein Baum erscheint. Ein Vollblutmensch — diese Empfindung springt uns geradezu an — eine Persönlichkeit, die nie und unter keinen Umständen anders wird sein können als so, wie die Natur sie geprägt hat, eine geniale. Um sie her und über ihr die Bilder ihrer Angehörigen: dort neben ihr der Bruder Karl, dessen verträumt-vergrämtes Gesicht so aussieht, als ahnte der Knabe schou, daß er dereinst der letzte Mann seines Stammes, der letzte Kurfürst aus dem Hause Psalz-Simmern sein und daß sein Hingang das Signal zu unermeßlichem Greuel werden wird. Über ihr das Bild ihres Vaters, Karl Ludwigs des Kurfürsten. Neben diesem das Bild ihrer Mutter, Charlotte von Hessen, und neben dieser wieder die schöne Luise von Degenfeld, die ihr Vater zur Frau nahm, nachdem er sich von der Charlotte hatte scheiden lassen. So viel häuslicher Schatten über dem jungen, vom Licht umflossenen Haupt! Und dort zur Seite ein noch finsterer Schatten: die Bilder dort ihres Großvaters und ihrer Großmutter, der beiden Schicksalsmenschen, des Kurfürsten Friedrich V., des Winterkönigs, und seiner Gemahlin Elisabeth, der Tochter König Jakobs I. von England. Der Kurfürst in goldstrotzendem Prachtgewand, die Frau neben ihm von prachtvoller, kalter, furchtbarer Schönheit; zwei Augen in ihrem Kopfe, groß, rund wie Kugeln, ans denen der unsägliche, verachtungsvolle Hochmut blickt, mit dem die Engländerin auf alles Deutsche sieht, Augen, von denen man die Empfindung bekommt, als hätte der schwächliche Mann an ihrer Seite zerknicken müssen, wenn sie sich mit dumpfer Frage auf ihn wälzten: „Was? Nicht König von Böhmen werden wollen? Zu feige dazu, Euer Liebdeu?" — Und nachdem wir so ihre Verwandtschaft durchmustert, kehren wir zurück zu der, auf die allein es uns ankommt, bei der wir bleiben, zu der Elisabeth Charlotte, genannt Liselotte, zu dem Maienkinde Heidelbergs, das hier im Schlosse, vielleicht im Otto-Heinrich-Ban, vielleicht in dem Zimmer, wo heut ihr Bild hängt, das aber damals freilich, anders aussah, am 27. Mai 1652 geboren wurde. Kehren zurück zu ihrem Bilde und sagen uns, daß es gemalt worden ist in der Zeit, von der sie

5. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 383

1906 - München : Oldenbourg
71. Anteil hervorragender Bayern an der Entwicklung der Technik. 383 von Präzisionsinstrumenten nur noch der Mangel an Geldmitteln im Wege und hier griff Utzschneider entscheidend ein, was zu dem schon erwähnten Gesellschaftsvertrage (1804) führte. Das kostbarste Werkzeug des neuen Jnsti-tnts war die besprochene Kreisteilmaschine, welche, ungeschwächt in ihrer Wirkung, beinahe 100 Jahre fortarbeitete und unzählige und unschätzbare Dienste leistete; obwohl noch immer gebrauchsfähig, ist sie (1900)-um ihres geschichtlichen Wertes willen vom bayerischen Staate angekauft worden. Das mechanische Institut von Reichenbach, Utzschneider und Liebherr wurde in der Tat die Pflanzschule für Feinmechanik; denn fchon wenige Jahre nach seiner Gründung ließen sich im In- und Auslande jüngere Mechaniker nieder um sogenannte Reichenbachsche Werkstätten einzurichten, die sich seitdem über ganz Europa verbreitet haben, England nicht ausgenommen. Ansangs aber hatte das Institut mit bedeutenden Hindernissen zu kämpfen: es fehlte an brauchbarem Flint- und Kronglafe und au einem fähigen Optiker um die Glaslinsen für die Meßgeräte mit derselben Genauigkeit zu schleifen, mit welcher deren Kreise geteilt waren. * Am 21. Juli 1801 stürzten in der Nähe der Frauenkirche zwei baufällige Häufer, darunter das des Spiegelmachers Weichselberger, so plötzlich ein, daß nur dieser, welcher eben unter der Haustür stand, der Gefahr verschüttet zu werden entging, seine Frau und der Sehi'junge aber nicht. Die Meisterin wurde erst einige Tage nach dem Einsturz tot aus dem ©chntte gezogen; über den Lehrling aber fielen die Trümmer so glücklich, daß er nicht erdrückt wurde. Während der anstrengenden und gefahrvollen Rettungsarbeit eilte der allverehrte, herzensgütige Kurfürst und nachmalige König Max Joseph selbst an die Unglücksstätte und ermunterte durch Zuruf den noch lebenden Knaben wie die braven Arbeiter, die das Rettungswerk vollzogen. Nach vierstündigem Bemühen hatte man den Knaben befreit; der gerettete Glaserlehrling war aber kein Geringerer als der später so berühmt gewordene Fraunhofer. Max Joseph gab Befehl auf seine Kosten für die Heilung des verletzten Knaben zu sorgen. Nach seiner Genesung ließ er ihn nach Nymphenburg bescheiden, unterhielt sich mit dem treuherzigen Knaben in der leutseligsten Weise und gab ihm ein Geschenk von 18 Dukaten. Utzschneider sah den Vernnglückten zum erstenmal, als er eben aus dem Schutt hervorgezogen war. Später besuchte er ihn wiederholt und brachte ihm mathematische und optische Lehrbücher, damit er aus ihnen die theoretischen Kenntnisse schöpfe, welche allein imstande waren ihn zum Schleifen brauchbarer Glaslinsen zu befähigen, das er in seinen Mußestunden betrieb. So schwer es ist gerade die Anfangsgründe der Mathematik ohne Lehrer sich anzueignen, Frannhofer brachte es doch zuwege. Da sein Meister für diese Studien des lernbegierigen armen Knaben kein Verständnis hatte, so mußte

6. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 541

1906 - München : Oldenbourg
112. Prinz Karl von Bayern. 541 ganz von solchen frei? Das Fürstentum war der Standpunkt, von dem aus er die Welt und ihre Ereignisse betrachtete; die Natur selbst hatte ihn auf diesen Standpunkt gestellt und er maß sich vielleicht nicht einmal das Recht bei ihn zu verlassen. Wer so mit dem höchstgespannten Pflichtgefühle seine Stellung auffaßt und ihr gerecht zu werden strebt, den muß es freilich erschütternd berühren, wenn feiner redlichsten Bemühung der äußere Erfolg versagt ist. Und dies war im Jahre 1866 der Fall, es war der Wendepunkt in seinem äußereu und inneren Leben — eine andere Zeit hatte begonnen. Kurz nach dem Friedensschlüsse vom 22. August, bevor die bayerischen Truppen auseiuaudergiugeu, war noch eine große Revue bei Ingolstadt. In Strömen goß der Regen auf die Taufende herab, die da versammelt waren; wir standen reguugslos in Reih und Glied, hier sah ich den Prinzen Karl zum letztenmal in Uniform. Blaß und geblickt ritt er im Schritt die Front entlang; es lag eine Müdigkeit in seinen Zügen, die nicht den Körper allein berührte. Ohne es zu ahnen war er Zeuge geworden, wie jener morsche Ban zusammenbrach, bei dessen prunkvoller Gründung er einst vor 50 Jahren in Wien zugegen war: nun stand er einer neuen Ära und einer fremden Welt gegenüber. Es ist bekannt, daß er alsbald feine sämtlichen Würden und Ämter niederlegte und völlig aus dem politischen Leben schied, aber wenige wissen, wie er innerlich dabei gekämpft und gelitten. Im alten Schlöffe zu Tegernsee, wo ihm einst das Glück der Jugend erblühte, suchte er nunmehr ganz seine Heimat; dort lebte er im Kreise liebenswürdiger Töchter und Enkel; doch wenn der Winter kam, dann sandte er auch sie nach Hanse und blieb allein mit seinen Gedanken und Erinnerungen. Es ist wahr, er lebte in der Vergangenheit und ging dem Lärme der Menschen fast scheu aus dem Wege, aber dennoch wäre es verfehlt deshalb zu glauben, daß er den Menschen gram geworden sei. Im Gegenteil, mehr als man es ahnt, waren die Tage dieser Einsamkeit von einem vertieften Innenleben erfüllt und mit wachem Blicke folgte er den Fragen der Gegenwart, wenn er auch nicht mehr tätig in dieselben eingriss. Wie oft und schmerzlich beklagte er den jetzigen Mangel an Heimatssinn, wenn er sah, wie die Leute ihre prächtigen Höfe, die jahrhundertelang im Besitze der Familie waren, um schnödes Geld verhandelten; der Schutz der Wälder war ihm eine stete Sorge; und als die Truppen im Jahre 1871 siegreich nach Hause kehrten, nahm er an dieser Stunde tiefer teil, als wohl die meisten wissen. „Sie alle, alle fanden noch Gelegenheit und Kraft sich wieder hervorzutun und die herben Erinnerungen von ,damals' zu tilgen — nur ich, nur ich . . So sprach er mit zögernder Stimme und feuchten Augen; er machte kein Hehl daraus, wie er sich damals gewünscht, daß eine Kugel ihn getroffen hätte. Seitdem ging ein Zug von Wehmut durch sein Wesen, eine Seelenstimmung,

7. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 22

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
22 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. König und das unglckliche Land ein neuer schwerer Schlag: in blhendem Knigin ^^r starb die durch den Niedergang Preuens tieferschtterte Knigin Luise. Luise. Ich bin wie vom Blitz getroffen", schrieb damals Blcher; Gott im Himmel, sie mu vor uns zu guht gewesen sein." Indessen schien sich O st e r r e i ch, wo nunmehr Graf Metternich der leitende Minister war, ganz an den Weltherrscher anschlieen zu wollen. Im Jahre 1810 vermhlte sich Napoleon, nachdem er sich von seiner Ge-Ma^Luise^,hlin Josephine geschieden hatte, mit Marie Luise, der Tochter des sterreich. Kaisers Franz. Und diese schenkte ihm 1811 den ersehnten Thronerben, der den Titel eines Knigs von Rom erhielt. Immer rcksichtsloser vergrerte unterdessen Napoleon sein Reich. Im Sden verleibte er ihm jetzt auch Rom ein, von wo er den Papst als Gefangenen wegfhren lie. Ferner vereinigte er, nachdem sein Bruder ^itesteaas- Ludwig freiwillig die Krone von Holland niedergelegt hatte, Holland nappieoni- sowie die ganze deutsche Nordseekste nebst den drei Hanse- ichen Reiches. 1 o o 1 1 . st d t e n mit Frankreich, das nunmehr tm Sden bis zum Garignano, im Norden bis zur Trave reichte. Der franzsisch-russische Krieg. 1812. Grnde zum 23. Der russische Feldzug. Whrend Napoleons Politik immer 8 gewaltttiger wurde, erkaltete sein Verhltnis zu Alexander von Rußland. Dieser konnte die ungeheure Vergrerung des franzsischen Weltreiches nicht ruhig mit ansehen; da auch Oldenburg, dessen Herzge seine Verwandten waren, ihm einverleibt wurde, mute ihm als eine persn-liche Beleidigung erscheinen. Die Festlandsperre endlich war fr Rußland, das d englischen Waren bedurfte, geradezu verderblich; als Alexander sie aufhob, entschlo sich Napoleon zum Kriege. 1812. Es war ein ungeheures Heer, das er fr diesen Feldzug vereinigte, Franzosen, Rheinbndner, Italiener, Jllyrier, Polen. Dazu kamen auer 30 000 sterreichern auch 20 000 Preußen. Denn neben sterreich hatte sich auch Preußen zum Bndnisse mit Napoleon entschlieen und sich verpflichten mssen, Hilfstruppen zu stellen und die Armee auf dem Durchzuge zu verpflegen; es htte sonst die sofortige Vernichtung frchten mssen. der 400 000 Mann zogen nach Rußland, denen nachher noch etwa 200 000 Mann folgten. Den Kern der groen Armee" gedachte Napoleon selbst in der Richtung auf Moskau zu führen. Zwei kleinere Heere bildeten den rechten und linken Flgel; bei dem letzteren, der durch die Ostseeprovinzen vordrangt befanden sich auch die Preußen unter dem General Dorf.

8. Für Seminare - S. 230

1912 - Breslau : Hirt
230 B. Länderkunde. — Iv. Amerika. Kautschuk- und — vor Ecuador — das erste Kakaoland der Erde, erzeugt aber auch Mengen von Baumwolle, Zuckerrohr, Tabak, Farbhölzeru K Dazu liefert es Gold, Diamauten und Eisen. Die Erträge würden viel größer sein, wenn die Neger und Mulatten, die Arbeiter des Tropengebietes, fleißiger wären. In- dnstrie fehlt Brasilien noch. Mit Jndustrieerzeuguisseu bezahlen darum die Haupt- Verkehrs länder, die Union, Großbritannien, das Deutsche Reich und Frankreich, die brasilischen Bodenerzeugnisse. Nächst den britischen Schiffen (Liverpool) erscheint die Hamburger Schiffsflagge am häufigsten in den brasilischen Häfen. Die Deut- schen nehmen die zweite Stelle im Außenhandel ein. 138. Die Hafenbucht von Rio de Janeiro. Zwischen den Ausläufern des unmittelbar ans Meer tretenden Gebirges ist eine weite (425 qkm), vor Stürmen sichere Bucht entstanden. Nur ein schmales Eingangstor verbindet sie mit dem Meere. Unter den 80 felsigen Inseln der Hafenbucht bildet der Zuckerhut, ein einzelner fast 400 m hoher Granitkegel, das Wahrzeichen^von Rio. Rio de Janeiro2 rtu de dschaneru^ (900), au trefflicher und schöner Hasen- bucht unter dem Südlichen Wendekreise, ist einer der prächtigsten Punkte der Erde (Bild 138), der erste Kaffeemarkt der Welt, der wichtigste Handelsplatz und durch zahlreiche wissenschaftliche Institute der geistige Mittelpunkt Brasiliens. Santos wurde neben Rio de Janeiro der Hauptausfuhrhafen des Kaffeegebietes. Bahia [bata] (275) und Recise [refiffe] de Peruambüco (150) sind die Häsen des Zucker-, Baumwoll-, Tabak- und Farbholzgebietes. Parä (200) blühte als Aus- fuhrplatz des Kautschuk- und Paranußbezirks schnell zum Haupthafen des gesamten Amazonasgebietes auf; es wird aber in seiner Handelsstellnng nenerdings stark von Manäos (70) bedroht, weil dieses im Mittelpunkt der Kautschukerzeugung liegt, die mehr und mehr von der Küste ins Innere vorrückt. 1 Das Brasilholz (= Glutholz) gab dem Lande den Namen. 2 Januarsfluß, weil die Expedition Vespnccis sweßputschis^ — es war am Neujahrstag 1501 — getäuscht durch den engen Eingang zu der wundervollen Bai, hier einen Fluß zu erblicken meinte.

9. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 115

1888 - Berlin : Hertz
Die Kurfürstin Katharina; Johann Sigismund. 115 waren die Meinungen getheilt, so entschied er selbstständig. Die Räthe erhielten theils baare Besoldung, theils Kost, Kleidung, Wohnung, Natural-Lieferungen und Entschädigungen für Reisekosten*). Die Einrichtung Joachim Friedrich's ist die Grundlage der später unablässig verbesserten preußischen Verwaltung gewesen, welche dadurch mehr Einheit und Planmäßigkeit erhielt. Preußens Ruhm beruht außer der Kriegs-tüchtiakeit des Volkes und der allgemeinen Bildung vorzüglich auf der trefflichen Einrichtung der öffentlichen Verwaltung: das Verdienst der ersten Begründung derselben ist dem Kurfürsten Joachim Friedrich hoch anzurechnen. Auch in jeder anderen Beziehung war derselbe auf das Wohl seiues Landes ernstlich bedacht, und es herrschte unter ihm der tiefste Friede und großer Wohlstand in den Marken. Ein bleibendes Denkmal seiner Fürsorge für geistige Bildung ist das Joachims thalsche Gymnasium. In dem Jagdschloß Joachimsthal gründete er nämlich eine sogenannte Fürstenschule, welche mit Ländereien und anderen Einnahmequellen reich ausgestattet wurde, und in welcher 120 theils adelige, theils bürgerliche Schüler frei erzogen werden sollten. In späteren Zeiten wurde die Anstalt nach Berlin verlegt, wo sie sich in blühendem Zustande noch jetzt befindet. Die Kurfürstin Katharina stand als treulich sorgende Landesmutter ihrem Gemahl thätig zur Seite. Wie sehr sie alle seine Regierungssorgen theilte, geht aus mehreren ihrer noch vorhandenen Schreiben hervor. Vorzüglich aber war Katharina ein Muster ächt weiblicher Tugenden aus dem Throne; sie förderte ächte Frömmigkeit und leuchtete in edler Mildthätigkeit den Frauen des Landes voran. Sie ließ Erbauungsbücher drucken und vertheilte dieselben unter die Armen, welche sie in ihren Hütten selbst aufsuchte, um durch leibliche und geistliche Wohlthat das Elend derselben zu mildern. Um für ihre Armen reichere Mittel zu gewiuuen, legte sie bei Berlin große Kuhmelkereieu an, ließ die gewonnene Milch auf dem davon benannten „Molkenmarkt" verkaufen und verwandte den Ertrag besonders zur Gründung der noch heute bestehenden Schloßapotheke, wo dürftigen Kranken unentgeltlich Arzneimittel gereicht wurdeu. Ihr Name war unter dem Volke reich gesegnet. Joachim Friedrich, von Natur schwächlich, hat nur zehn Jahre in Brandenburg regiert; er starb an einem Schlagflusse im Jahre 1608. 16. Der Kurfürst Johann Sigismund (1608 — 1619). Johann Sigismund, des Vorigen Sohn, war ein Fürst voll Kraft und festen Willens. Seine Regierung fiel in eine Zeit, wo solche Eigenschaften in der That für das Wohl seines Volkes unentbehrlich waren; denn nach verschiedenen Seiten bedurfte es der Entschlossenheit und Umsicht eines tüchtigen Fürsten, um Brandenburg auf der Bahn der begonnenen Entwickelung nicht scheitern zu lassen. Die trüben Zeiten des dreißigjährigen Krieges, welcher ganz Deutschland tief zerrüttete und an den Rand des Abgrundes führte, brachen unter schlimmen Vorzeichen herein; die Lage der brandenburgischen *) Stenzel, I. 358 ff. 8*

10. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 216

1888 - Berlin : Hertz
216 Friedrich Wilhelm's I. Kinderjahre. dunkle schwarze Haar Stärke und Fülle andeutete, durch den Gegensatz Wechsel« fettig gehoben und gemildert. Auch durch milde, ächte Wohlthätigkeit erwarb sich die Fürstin die Liebe und Dankbarkeit des Volkes. Ihr bleibendes Verdienst liegt jedoch darin, daß sie zuerst in unserem Vaterlande die geistigen Bestrebungen in den höheren Kreisen anregte und aufmunterte. Die Verbreitung feinerer Lebenssitte und besserer geselliger Neigungen ist ihr wesentlich zu danken, und ihr Einfluß hat in dieser Beziehung auf Berlin und von da aus auf die Proviuzeu weit hinaus gewirkt. 30. Friedrich Wilhelm I. König von Preußen (1718—1740). Friedrich Wilhelm's frühere Jahre. Am 4. August 1688 hatte Sophie Charlotte ihrem Gemahle Friedrich einen Prinzen geboten, welcher als Thronerbe freudig begrüßt wurde. In Berlin und bei den Großältern in Hannover war gleiche Freude über das erwünschte Ereigniß, und die Herzogin Sophie, die Mutter Sophie Charlotten's, kam eigens von Hannover nach Berlin, um ihren Enkel zu sehen. Als er ihr gebracht wurde, so stark und kräftig, so offenen und trotzigen Blickes, wußte sie ihrer Freude keine Grenzen. Sie küßte ihn tausendmal unter Weinen und Lachen, rühmte immer auf's Neue sein gutes Aussehen und mochte sich gar nicht mehr von ihm trennen. Sie ließ nicht nach mit Bitten, die Aeltern möchten ihr das Kind mit nach Hannover geben, doch wollte Friedrich nur versprechen, später ihren Wünschen zu willfahren. Sophie Charlotte, so sehr ihr Geist sich sonst gern in hochfliegenden Bildern und Wünschen bewegte, stellte sich bei der Erziehung des Kronprinzen nur die schlichte und strenge Ausgabe, einen rechtschaffenen Mann und tüchtigen Fürsten ans ihm zu machen. Die erste Warte und Pflege des Prinzen wurde einer Frau von Roucoulles übertragen, welche sich als flüchtige Protestantin mit Muth und Kühnheit aus Frankreich gerettet hatte, und in jenen Tagen der Gefahr zugleich die Retterin ihrer Mutter und ihrer beiden Töchter geworden war. Ihr fester, edler Charakter flößte Sophie Charlotte großes Zutrauen ein. Bei dem jungen Friedrich Wilhelm reichte jedoch weibliche Aussicht nicht lange hin, frühzeitig entwickelte sich mit der Körperkraft fein lebhafter Geist und starker Wille, und Auftritte und Heftigkeit und Trotz erschreckten oft die Mutter und die Erzieherin. Dem früheren Versprechen gemäß zum Besuche nach Hannover gebracht, vertrug er sich mit dem dortigen kleinen Kurprinzen so schlecht und machte seiner Großmutter so viel zu schaffen, daß man ihn nach Berlin zurücknehmen mußte. Es wurde daher die Wahl eines Erziehers beschlossen; dieselbe fiel auf den Generallieutenant Burggrafen zu Dohna, einen Mann von feiner Bildung und strengen Sitten, rechtschaffen und ehrenfest, dabei stolz und gebieterisch, durch sein ganzes Benehmen Ehrfurcht und Gehorsam einflößend. Die Wahl der Lehrer war weniger glücklich: sie traf einen Franzosen Rebenr, der sich lässig und ungeschickt erwies und dem Prinzen das Lernen verleidete, und Cramer, einen gelehrten Pedanten, welcher sein Hauptbestreben darein setzte, seinem Zöglinge das Französische verhaßt zu machen. Die Entwickelung, des Knaben nahm keineswegs die Richtung, welche die Mutter erwartete; seine Fähig-
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TM Hauptwörter (200)200

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