§ 19. Die australischen Inseln.
37
Flachs. Die Tierwelt ist ärmlich, besonders Säugetiere fehlen. Besser
vertreten ist die Vogelwelt, deren bunte Farbenpracht auffällt, so bei
den Paradies- und Nashornvögeln, den Papageien und Kakadus.
Die Bewohner sind die den Australnegern verwandten, dunkelfarbigen
und krausköpfigen Papuas, welche feste Wohnsitze in Pfahlbaudörfern
haben und zum Teil noch heute Menschenfresser sind. Ihre Kunstfertigkeit
in Topf- und Holzmaren und im Anfertigen von Booten ist erstaunlich.
Als Haustier schätzen sie allein das Schwein. Auf Neu-Seeland wohnen
die malaiischen Maori, tapfere und schöne Menschen, an Zahl (zurzeit
noch etwa 42000) ständig sich verringernd.
2. Die einzelnen Inseln.
A. Neu-Guinea, nächst Grönland die größte Insel der Erde,
an Flächeninhalt fast Skandinavien gleich, wird durch die für die Schiffahrt
gefährliche Torresstraße vom Festlande geschieden. Sie ist von einer wald-
reichen Gebirgskette durchzogen, welche zum Teil Alpenhöhe erreicht. Im
S. ist dem Gebirge ein ausgedehntes Tiefland mit wasserreichen, schiff-
baren Flüssen vorgelagert; die Nordküste dagegen ist schmaler, aber auch
von vielen kleinen Küstenflüssen durchzogen, von denen der am meisten
befahrene Kaiserin Augusta-Fluß heißt. Der W. der Insel gehört
den Niederländern, die Südseite der Osthälfte den Engländern, die
Nordseite, das Kaiser Wilhelms-Land, den Deutschen (seit 1884).
B. Der Bismarck-Archipel, gleichfalls den Deutschen gehörig.
C. Von den Salomon-Jnseln, welche vulkanischen Ursprungs
sind und breite Korallenriffe ins Meer senden, sind die zwei n. deutsch,
die übrigen englisch.
D. Die Neuen Hebriden und Neu-Kaledonien. Letzteres
ist eine französische Strafkolonie.
E. Neu-Seeland, durch die Cook-Straße in eine Nord- und
Südinsel zerschnitten. Auf der Südinsel erhebt sich ein gletscherbedecktes
Hochgebirge, dessen höchster Punkt der Mount Cook mit 3800 vi ist.
Die Nordinsel zeigt zahlreiche vulkanische Spuren, kleine Krater, Geysire
und aufsteigende Gase. Wegen dieser Höhenlage ist das Klima milde
und reich an Niederschlägen. Für die Pflanzenwelt sind charakteristisch die
dichten Buschwälder, die mächtigen Farnbäume, die bis 50 m hohe Kauri-
fichte, welche wertvolles Harz liefert, und der riesige Ratabaum, gegen
dessen dunkles Laub das Scharlachrot seiner Blütentrauben prachtvoll ab-
sticht. Die europäischen Getreidearten gedeihen vortrefflich, die Schafzucht
blüht. Im S. wird Gold gesunden. Die Hauptstadt dieser englischen
Kolonie ist Wellington, die wichtigsten Häfen Auckland und
Dunedin.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
14 Außereuropäische Erdteile. Australien.
von Vögeln sind dem Erdteil eigen weiße Adler und schwarze Schwäne,
Strauße (Emu), der Kasuar, vou fleischfressenden Säugetieren allein eine
Hundeart, der gelbe Dingo. Da den Eingeborenen alle Nutztiere und jegliches
anbaufähige Getreide mangelten, so kam bei dem mühseligsten Suchen nach der
täglichen Nahrung unter ihren nicht unbedeutenden Fähigkeiten nur die des
Jagens zur (allerdings höchsten) Ausbildung. Da begannen im Jahre 1788
die Europäer die Besiedelung, brachten Getreide, den Weinstock und Nutzvieh
mit, ihre Schafe „verwandelten den Boden in Gold", manches Stück früherer
Wüste wurde mit Erfolg der Viehzucht nutzbar gemacht, und jetzt ist Australien
ein Land, das Weizen, Wein und Fleisch ausführt und mit seiner Wolle die
Märkte Europas beherrscht
e) Einteilung. Das Festland gehört mit Tasmanien zum britischen
Reiche. Es zerfällt in sechs voneinander unabhängige Kolonialstaatcn,
die ihre inneren Angelegenheiten selbst verwalten. An der Spitze einer
jeden Kolonie steht ein von der englischen Regierung bestätigter Gouverneur.
1. Queensland {fwinsländ], d. i. Königinland, die N.o.-Küste mit der
Halbinsel Jork. Jetzt das Haupt-Gold lau d, dazu reich an Steinkohlen. —
Brisbane ftrißbenj, am gleichn. Flusse, 95000 E.
2. Nen-Süd-Wales [ltels], die S.o.-Küste, die älteste, anfänglich Sträf-
lings-Kolonie. Steinkohlen. — Sydney, an einer prachtvollen, geräumigen
Bucht, die zweitgrößte Stadt Australiens, zählt mit Vororten 390000 E.
Universität. Fahrt bis Bremen durch den Sueskanal 53 Tage.
3. Victoria, früher das eigentliche Goldland, »Australia felix«. Die Gold-
adern, welche die meisten Einwandrer herbeigezogen haben, sind schon stark aus-
gebeutet, aber V. ist die bevölkertste, fruchtbarste und gesundeste der australischen
Kolonieen.— Melbourne [melbern], die größte Stadt, mit Vororten490000 E.
4. Süd-Australien, mit vielen Deutschen, eins der ersten Kupferländer.
— Adelaide sadelidj, n.w. der Mündung des Murray, 135000 E.
5. West-Australien ist zwar die größte unter den Kolonieen, aber bis auf
den Küstensaum und die Weidegebiete des N.w. überwiegend Wüste. Gold.
Das nördliche Territorium steht unter der Verwaltung von S.-Australien.
— Vom Port Darwin ^där-uiuns — ui einsilbig*) führt der Überland-
Telegraph nach Port Augusta in S.-Australien in einer Länge von 2890 km.
Seine Anlegung wurde nur durch die Einführung des Kamels, des brauchbarsten
aller Wüstentiere, möglich. Der Bau einer Überlandbahn ist von N. her erst
wenig, von S.-Australien her aber bereits erheblich fortgeschritten.
6. Die Insel Tasmanien ist mehr als doppelt so groß wie Sicilien, hat
aber nur 150000 E. Sie erfreut sich eiues herrlichen Klimas; es blühen
Schafzucht und Obstbau. Hafen Höbart, von Walfischfängern viel besucht.
Iii. Inseln der Wapüa.
Dazu gehören alle Inseln des inneren Gürtels, außer Neu-Seeland.
1. Klima. Die Einwirkung des Ozeans und die herrschenden Winde
mäßigen die tropische Hitze und mildern die Unterschiede der Jahreszeiten, so
daß in allen diesen Ländern die wenig schwankende und dabei feuchte Treibhaus-
*) Benannt nach dem berühmten britischen Naturforscher, 1' 1882.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Victoria Murray Darwin
Extrahierte Ortsnamen: Australien Gold" Europas Tasmanien Queensland Brisbane Sydney Australiens Sueskanal Melbourne Adelaide West-Australien Tasmanien Sicilien
Inseln der Papua,
15
wärme von 26° C herrscht. Die Küstenstrecke des Kaiser Wilhelms-Landes leidet
hier und da unter dem Malaria-Fieber, während das Innere und die übrigen
Inseln im ganzen gesünder zu sein scheinen.
2. Die eingeborene Bevölkerung besteht fast ausschließlich aus
Papuas von zumeist fast schwarzer Hautfarbe, mit wollig aussehendem
Haupthaare, das sie auf Neu-Guinea zu einer gewaltigen, mit allerlei
Schmuck besteckten Perücke aufzubauen lieben.
Scheu gegen Weiße, feindselig untereinander, schließen sie sich nur zu Dorf-
gemeinden zusammen und siedeln sich, so aus Neu-Guinea, in einsamen Pfahl-
bauten an den Gestaden an. Der Menschenfraß ist noch arg im Schwange,
da die Eingeborenen außer vou Fischen und Vögeln und sehr spärlich vorhandenen
Schweinen und Hunden kaum Fleischnahrung gewinnen. Sie pflanzen Betel-
und Kokospalmen an und ernähren sich im übrigen von dem, was ihnen die
gütige Natur an Aams, Taro, Zuckerrohr, Bananen u. s. w. in den Mund
wachsen läßt. Dabei sind sie aber geweckt und fleißige Handwerker, verstehen
sich aus Töpferei, Holzschneiderei und den Bau der Boote mit Auslegern, mit
denen sie geschickt die Riffe durchkreuzen, und zimmern selbst vortreffliche
Hochsee-Boote.
3. Von Europäern haben Engländer, Franzosen und in neuester Zeit
Deutsche sich auf diesen Inseln niedergelassen. Die nennenswertesten davon sind:
a) Neu-Guiuea, mit 785000 qkm die zweitgrößte Insel der Erde, so
groß wie die skandinavische Halbinsel.
1. Bodenbildung und Bewässerung. Von N.w. nach S.o. erstrecken
sich mächtige Gebirge, die bis zur Alpenhöhe aufsteigen. Nach der N.-Küste
ziehen sich fruchtbare Ebenen hinab, die von Strömen durchrauscht werden.
Der größte ist der Kaiserin Augusta-Fluß, der bereits 600 km weit
aufwärts von kleinen Dampfern befahren wird. Das Innere der Insel ist
noch wenig erforscht. Die Nordküste weist gute Ankerplätze auf.
3. Pflanzen- und Tierleben. Die Fruchtbarkeit des Bodens und die regel-
mäßigen Niederschläge erzeugen einen erstaunlichen Pflanzenwuchs. Dichter Wald
bedeckt die Gebirge. Kokos- und Sagopalmen, Bananen, Brotfruchtbäume und
Knollengewächse geben ohne Mühe reichliche Nahrung. Das Tierleben ist am
stattlichsten vertreten in der herrlich bunten Vogelwelt (Paradies- und Nashorn-
Vögel, Krontauben, Papageien und Kakadus), hingegen sind Säugetiere (Beutel-
ratte, fliegender Hund) nur sehr spärlich zu finden.
3. Einteilung. Die w. Hälfte ist niederländisch, von der ö.
ist der S. englisch, d e n t s ch **) der N.: das Kaiser Wilhelms-
*) Siehe S. 8, Fig. 4.
**) Nachdem Amerika entdeckt und der Seeweg nach Ost-Indien aufgefunden
worden war, nahmen die am Atlantischen Ozean gelegenen europäischen Staaten:
Spanien, Portugal, England, Frankreich und Holland einzelne Gebiete der fremden
Erdteile m Besitz und gründeten somit Kolonieen. Deutschland konnte damals in
semer Zersplitterung und Ohnmacht sich an der Verteilung der Erde unter die
europäischen Staaten nicht beteiligen. Der Große Kurfürst erwarb zwar vor
mehr als 200 Jahren einen Streifen Landes an der afrikanischen Goldküste, aber
diese erste Kolonie eines deutschen Staates ging sehr bald wieder verloren. Erst
nachdem Deutschland durch die Einigung im Jahre 1871 sich zur ersten Land-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Ortsnamen: Papua Neu-Guinea Amerika Ost-Indien Atlantischen_Ozean Spanien Portugal England Frankreich Holland Deutschland Deutschland
Aus der Länderkunde der Erdteile.
47
Amerikanische Großstadt: Sakrainentostraße Vvn San Franzisco,
Heer der Wickelschwanzaffen und der Jaguar. — Die kühlere Hochebene mit
ewiger Sommermilde hat sehr gesuude Lust, ist trocken und waldarm, weist
weite Weideflächen und an eigentümlichen Pflauzeu die Kakteen auf.
Die Bewohner bekeunen sich zur katholischen Kirche. Kanin Ys
sind Weiße; die übrigen find Mischlinge, Neger und Indianer.
Weite Strecken liegen noch unbebaut da. Die Silberansbente ist noch immer
recht groß.
Mexico (mechhiko) ist eine Bundesrepublik mit gleichnamiger Hst. in
^ehr schöner Lage anf dem Hochlande.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
50 Aus der Länderkunde der Erdteile.
Australien ist das flachste aller Festländer. Das Innere
besteht aus weiten, niedrigen (durchschnittlich 300 m hohen) Ebenen. An den
Küsten steigt der Boden höher an; hinter der Ostküste erscheint diese Erhebung
als geschlossener Gebirgszug, zu welchem die blauen Berge und die
Australalpeu gehören, welche die höchste Erhebung des Festlandes
(2 200 m) aufweisen.
Das Binnenland besteht aus dürren Ebenen, stellenweise mit fast
undurchdringlichem Gesträuchdickicht bestaudeu, oder aus wüsten artigen
Wildnissen, mit vereinzelten Büscheln des Stachelschweiugrases bewachsen.
Die meisten Niederschläge weist der 8 und 80 auf. Hier das einzige
größere Flußsystem, das des Murray (mörre) mit dem Darling. Hier im
80. zeigt sich nicht nur die australische Pflanzen- und Tierwelt am reich-
haltigsteu, sondern dies ist anch vorwiegend das Kulturgebiet des Festlandes.
Pflanzen- und Tierwelt Australiens sind durch ihre Eigenart besonders
ausgezeichnet. Förmliche Wälder finden sich nur selten; aber ans blumenreichem
Grasboden stehen einzelne Bäume oder Baumgruppen, ohne Unterholz, nach Art
eines lichten Parks. T)a sieht man die eigenartigen Grasbäume, die blaugrünen
Kasuarinen mit ihren nadel- und federartig belaubten Zweigen, von den Weißen auch
Keulenbäume genannt, da die Eingeborenen hieraus ihre Streitkolben schnitzen;
ferner die hohen Eukalypten, auch Gummibäume genannt, da sie reichlich Gummi-
harz ausschwitzen, endlich hohe Akazien mit ungefiederten Blättern. Die Blätter
vieler Bäume sind immergrün, lederartig und kehren nicht die Fläche, sondern den
Rand gegen den Himmel, sodaß dieselben wenig Schatten und Kühlung spenden. Die
Flußufer werden oft von undurchdringlichem Buschwerk begleitet. Strichweise, wie
um den Darling, dehnen sich endlose Grassteppen aus. — Der einheimischen
Tierwelt fehlen die kräftigeren Tierformen der übrigen Erdteile. Bis vor etwa
100 Jahren besaß das Australfestland an Säugetieren nur allerlei Beuteltiere,
darunter das Riesenkänguru, ferner das Schnabeltier und den fuchsroten,
Hunde artigen Dingo. Dagegen ist die Vogelwelt besser vertreten. Es giebt weiße
Adler, schwarze Schwäne, den Emu (austr. Strauß), den prächtigen Leier-
schwänz und zahlreiche Arten von Papageien, darunter den Kakadu, aber keine
einheimischen Singvögel. Doch sind letztere, sowie unsere Haustiere jetzt dort
längst eingeführt.
Die Bewohner des Festlandes scheiden sich in Ureinwohner und
eiugewanderte Völker. Erstere sind die dunkelfarbigen, häßlichen Austral-
neger, deren es noch 55 000 giebt. Sie stehen auf sehr niedriger Kultur-
stufe, wohnen in Höhlen und im Bnsch oder banen kuustlose Zelte und er-
nähren sich von der Jagd und vom Fischfang. Auch Wurzeln, Raupen,
Eidechsen und Würmer verschmähen sie als Nahruug uicht.
Da das Festland englischer Kolonialbesitz ist, so sind unter den
Eingewanderten die Engländer am zahlreichsten vertreten, außerdem
Deutsche, Franzosen und (etwa 30 000) Chinesen. — Australien
nährt die größten Schafherden der Erde und beherrscht mit seiner
Wollausfuhr den europäischen Markt. Europäische Kulturpflanzen, als
Weizen, Korn, Obst und Wein, kommen gut fort. Außerdem ist das Laud
reich au Steinkohlen, Knpfer und Gold. Der Handel Australiens
wird auch durch Anlage von inneren Verkehrslinien gefördert.
Die wichtigsten Städte des Festlandes sind: Sydney (ßidne), an einem Pracht,
vollen Hasen gelegen, die älteste Ansiedelung und der erste Handelsplatz
Australiens. — Melbourne (mcllbörn), größte Stadt Australiens (438 Tsd. E.).
Adelaide (äddeled), Ausfuhrhafen eines großen Ackerbau- und Weidegebietes. Unter
den Bewohnern viele Deutsche.
2. Die australischen Inseln beginnen mit der großen Insel Neu-
Guinea im N. des Festlandes und ziehen sich in einem großen Bogen bis
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun]]
Extrahierte Personennamen: Murray
Extrahierte Ortsnamen: Sydney Australiens Melbourne Adelaide
Amerika. 111
gewächfe und ein überaus dichtes Unterholz bringen jene Undurchdringlich-
keit des Waldes und ein dämmergleiches Waldesdunkel hervor, une dies
nur der brasilische Urwald auszuweisen hat. — Reichhaltig ist auch die
Tierwelt- Das meterlange W a ssersch w ein wird tm Flusse vom
Krokodil, auf der Erde vom Jaguar verfolgt- Gleißende Schlangen,
unter ihnen die große Boa und die gefährliche Klapperschlange,
schießen durchs Dickicht oder ringeln Beute suchend an den Bäumen empor.
Die Welt der I n s e k t e n ist durch zahlreiche, farbenprächtige und auch
große Formen vertreten. Ein Heer von Papageien, Kolibris
und fasanenartigen Vögeln flattert in den Kronen der Bäume.
Zu den Tierformen des Urwaldgebietes gehören auch G ü r t e l t i e r und
A m e i f e n f r e s s e r- ^. In diesem großen Jagdgebiet haben indianische
Jägervölker ihre Heimat-
b) Der größte Staat des ganzen Gebietes ist B r a s i l i e n.
Diese große Buudes-Republik umfaßt die Ebene des Amazonas und das
brasilische Bergland. Obgleich wenig kleiner als die Vereinigten Staaten,
ist das Gebiet doch viel weniger bevölkert (15 Mill.) als diese. Fast nur
die Küstenprovinzen sind seßhaft bewohnt, und zwar vorwiegend von
Negern und Mulatten; nur % der Bevölkerung besteht ans Weißen.
terrschend ist die p 0 r t u g i e s i s ch e S P r a ch e und die k a t h 0 l i s ch e
0 n s e s s i 0 n. — In den Südprovinzen haben sich etwa 130 000 Deutsche
augesiedelt, deren Kolonien bei redlicher Arbeit gut gedeihen. Da aber
die brasilische Regierung in sehr vielen Fällen die Einwanderer im Elend
verkommen läßt und ihnen ihre Versprechungen nicht hält, so hat das
Deutsche Reich die Beförderung von Auswanderern nach Brasilien allen
Agenten untersagt.
Brasilien ist ein von der Natur sehr reich begabtes Land, dessen
Schäle aber nur znm geringen Teil verwertet werden. Großartig
ist die Ausfuhr von Kaffee (fast die Hälfte der ganzen Kaffee-
ernte auf der Erde kommt aus Brasilien), Tabak und Brasilien-
holz (Färbeholz), bedeutend auch die an Zucker, Baumwolle, Kakao und
Kautschuk. Das brasilische Bergland birgt Platina, Diamanten und Gold.
Rio de Janeiro (---Januarfluß; so von den Entdeckern nach dem
engen Eingang zu der wundervollen Bai genannt, die sie für die Mündung
eines Flusses hielten — entdeckt 1. Januar 1501), Hst. und größter Kaffee-
aussuhrhafen, — Andere Küstenstädte: B a h i a und Pernambnco,
D i e 3 s ü d l i ch e n R e p n b l i k e n Paraguay, Uruguay
und Argentinien (zusammen mal so groß als das Deutsche Reich mit
kaum 5 Mill. E.> sind sehr reich an Viehherden und unterhalten eine starke
Ausfuhr von Wolle, Häuten, Fleisch, Fleischextrakt, Talg, Hörnern, Roßhaaren
und Knochenmehl. t In Argentinien finden sich Ansiedelungen von
Deutschen, die hier aber von der Regierung ebenso vernachlässigt
werden, als die in Brasilien.
Buenos Aires (= gute Lüfte, so genannt wegen des schönen Klimas),
Hst. von Argentinien, größte Stadt Südamerikas (540 Tsd. E-), für den
See-Handel vorzüglich gelegen, mit den wichtigsten Plätzen des Innern
durch Eisenbahnlinien verbunden. — Zu Argentinien gehört auch P a t a-
go n 1 e n bis t zu den Anden und die Osthälfte von F e n e r l a n d. —
Montevideo, feste Hst. von Uruguay.
Im N. liegt a u s dem w. H 0 ch l a u d das k 0 l 0 u i a l e G u-
ha na, an der Küste sehr ungesund, obgleich von ergiebiger Fruchtbarkeit.
Hier haben Engländer, Franzosen (Eayenne) und Niederländer Besitzungen.
— ~die Tiefebenen des Orin 0 c 0 gehören größtenteils zu
Venezuela.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
M--- W
Australien. 11 ^
selben wenig Schatten und Kühlung spenden. Bei einer Art Kirschen wächst
der Stein an der Außenseite.^ Die Flußufer werden oft von uudurchdring-
lichem Buschwerk begleitet. Strichweise, wie um den Darling, dehnen sich
endlose Gras st e p Pen aus. — Der einheimischen Tierwelt
fehlen die kräftigeren Tierformen der übrigen Erdteile. Bis vor etwa
100 Jahren befaß das Anftralfestland an Säugetieren nur allerlei Beutel-
tiere, darunter das Riesenkänguru, ferner das Schnabeltier und
den fuchsroten hundeartigen Ding o. Dagegen ist die Vogelwelt besser
vertreten. Es giebt weiße Adler, schwarze Schwäne, den E m n
laustr. Strauß), den prächtigen Leierschwanz und zahlreiche Arten von
Papageien, darunter den Kakadu, aber keine einheimischen Singvögel.
Doch sind letztere, sowie n n s e r e H a n s t i e r e jetzt dort längst eingeführt.
Die Bewohner des Festlandes scheiden sick in Ureinwohner
und eingewanderte Völker. Erstere sind die dunkelfarbigen, häßlichen
Anstralneger, deren es noch 55000 giebt. Sie stehen auf sehr niedriger
Knltnrstnfe, wohnen in Höhlen und im Busch oder bauen kunstlose Zelte
und ernähren sich von der Jagd und vom Fischfaug. Auch Wurzeln,
Raupen, Eidechsen und Würmer verschmähen sie als Nahrung nicht.
Da das Festland englischer Kolonialbesitz ist, so sind unter
den Eingewanderten die Engländer am zahlreichsten vertreten, außer-
dem Deutsche, Franzosen und (etwa 30 000) Chinesen. Bis 1867
benutzte England einzelne Gebiete Australiens noch als Verbannungsort
für Verbrecher. Heute bestehen dort 5 Kolonialstaaten (Tasmania
ist der sechste), die aber ziemlich unabhängig vom Mntterlande sind. Die
H a u p t n a h r n n g s q n e l l e n sind Viehzucht, Ackerbau, Berg-
b a n und Handel. Australien nährt die größten Schafherden
der Erde und beherrscht mit seiner W o l l a n s s u h r den europäischen
Markt. Europäische Kulturpflanzen, als Weizen, Korn, Obst und
Wem, kommen gut fort. Außerdem ist das Land reich an Steinkohlen,
Kupfer und Gold. Der Handel Australiens wird auch durch Anlage
von inneren Verkehrslinien gefördert. Alle Kolonien besitzen be-
reits Eisenbahnlinien und von Süd- nach Nordaustralien führt quer
durch das ganze Festland der Überlaudtelegraph.
Die wichtigsten Städte des Festlandes sind: Sydne y (ßldm)
an einem prachtvollen Hasen gelegen, die älteste Ansiedelung und der erste
Handelsplatz Australiens. •— Melbourne (mellbörn), größte
-Lptadt Australiens (438 Tsd. (£.)•. — Adelaide (äddelid), Ausfuhrhafen
eines großen Ackerbau- und Weidegebietes. Unter den Bewohnern viele
Deutsche.
2. Tie australischen Inseln.
Sie beginnen mit der großen Insel N e n - G n i n e a im N. des
Festlandes und ziehen sich in einem großen Bogen bis zur Doppelinsel Neu-
Seeland hin. Ihrer B o d e n g e st a l t n n g nach sind sie fast durchweg
gebirgig und reich an Vulkanen. Auf der s. Insel Neuseelands nimmt
das Gebirge Hochgebirgssorm an und erreicht eine Höhe von 4000 m.
Das s e u ch t warme K l i m a bringt eine üppige Pflanzenwelt hervor,
ist aber vielfach für europäische Ansiedler ungesund. Nur Neuseeland
erfreut sich eines sehr gesunden Klimas. Unter den F r u ch t b ä u m e n
sind die Brotfruchtbäume, Sago- und Kokospalmeu zu nennen, ans der
Tierwelt die prachtvollen Paradiesvögel in Neu-Gninea zu erwähnen.
Tromnau, Schulgeographie J., ($. Schroedels Verlag in Halle.) 8
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
80 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ibre Bedeutung für Deutschland.
ebenfalls Vt. Der Tabakbau wird am stärksten zu beiden Seiten des Alleghany
Gebirges (besonders in den Staaten Keutuky [fentöcfi], West-Virginia und Nord-
Carolina), der Hopfenbau im Staate Neu-Dort (New-Iork spr. nju jork) und
der Flachsbau im Gebiet zwischen Missouri und Mississippi betrieben. Die ge-
erntete Flachsmeuge beträgt etwa 7b der Welternte. Auch Kanada liefert viel
Weizen und Flachs, und aus den Wäldern kanu es jährlich für mehr als 190 Mill. M.
Holz verkaufen.
d) Die Viehzucht, Jagd und Fischerei. Für den Betrieb der
Viehzucht sind weite Gebiete Nordamerikas noch geeigneter als für
den des Ackerbaues. In den trocknen Gebieten westlich vom
Mississippi bietet, abgesehen von den künstlich bewässerten Landstrichen,
die Weidewirtschaft die einzige Möglichkeit, das weite Land wirt-
schaftlich auszunutzen. Früher belebten vieltausendköpfige Herden von
Bisons, den amerikanischen Büffeln, diese Gebiete; an ihre Stelle sind
noch größere Rinderscharen getreten. Den größten Vi eh reich tum
besitzen die Gegenden am obern Mississippi und untern Missouri. Dort
bildet die Prairie, weil noch ziemlich reichliche Niederschläge fallen, ein
wogendes Grasmeer. Neben der Rindviehzucht wird auch die Pferde-
und Schweinezucht stark betrieben. Die Schweinemast ist namentlich
in der Maiszone der Vereinigten Staaten ein wichtiger Zweig der
Landwirtschaft. Weiter nach W tritt an die Stelle der Rinder- und
Pferdezucht die Schafzucht, weil dort die trocknen Weiden nur uoch
kurzes Gras hervorsprießen lassen. Wie im Mississippi- und Missouri-
gebiet der Vereinigten Staaten, deren Viehreichtum zum großen Teil
in die Schlachthäuser von Chikago wandert, so wird auch in manchen
Gebieten von Britisch-Nordamerika oder Kanada die Viehzucht,
namentlich die Rindviehzucht, stark betrieben, und große Mengen
Butter und Käse gelangen von dort zur Ausfuhr. — In den fast
menschenleeren nördlichsten und sehr kalten Gebieten Nordamerikas
ist die Jagd auf Pelztiere lohnend. Die Jäger, welche bis in die
unwirtlichen Gebiete des hohen Nordens hinein die Jagd auf Pelz-
tiere, auf Biber, Bisamratten, Otter, Nerze, Füchse, Bäreu usw.
ausübeu, werdeu Trapper genannt. Sie stehen im Dienste von Handels-
gesellschasten, deren Stationen über das ganze Land zerstreut liegen. —
Große Bedeutung hat ferner der Reichtum der großen Binnengewässer-
Nordamerikas und der Meeresgebiete an Fischen. Die Bank von
Neu-Fuudlaud, die iu nur 40 bis 100 m Tiefe liegt und 500 km
Länge hat, gehört zu den reichsten Fischereigründen der Erde.
Der warme Golfstrom und der kalte arktische oder Labradorstrom begegnen
sich dort, ungeheure Fischscharen zusammenführend. Obfchon seit fast
400 Jahren an der Bank von Nen-Fuudland Fischfang in großartigem
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Keutuky West-Virginia New-Iork Missouri Mississippi Kanada Nordamerikas Missouri Chikago Britisch-Nordamerika Kanada Nordamerikas Bäreu Nordamerikas
40
Aus der Länderkunde der Erdteile.
nimmt die Wärme nach X schneller ab, als dies in Europa der Fall ist.
Einwanderer aus Europa müssen durchschnittlich 10« südlicher ziehen, wenn
sie in Nordamerika ein ähnliches Klima antreffen wollen, wie in ihrer enro-
Päischen Heimat. Auch im gemäßigten Südamerika nimmt die Wärme pol-
wärts schnell ab.
Die Pflanzenwelt Amerikas zeigt in den tropischen Gebieten große
Üppigkeit. Dagegen war die Nene Welt verhältnismäßig arm an einheimischen
Kulturpflanzen. Mais, Kartoffeln und Tabak sind die wichtigsten.
Der Tierwelt fehlen die großen und kräftigen Säugetiere der Alten Welt
und die großen Raubtiere. Jaguar und Puma sind schwache Nachbilder von
dem gesürchteten Tiger und majestätischen Löwen der Alten Welt. An Last-
und Arbeitstieren besaß der Erdteil nur das Lama. Dagegen hat Amerika
zahlreiche große Kriechtiere (Alligator, Klapperschlange, Schildkröten), färben-
prächtige Schmetterlinge und buntschillernde Vögel aufzuweisen, unter ihnen
den kleinsten Vogel, den Kolibri, und den größten Raubvogel der Erde,
den Kondor.
4. Die Bevölkerung. Zu den Ureinwohnern Amerikas gehören
die Polarvölker der n. Gebiete und die Indianer, die ehemals das
ganze übrige Amerika iuue hatten. Als nun die Weißen kamen, wurden
die Indianer unterworfen oder in die Wildnis zurückgedrängt. Spanier,
Portugiesen, Engländer und Franzosen teilten sich in den Besitz des Fest-
landes. Im fruchtbaren Jnselgebiet von Mittelamerika suchteu sich alle See-
mächte Europas einen Besitzanteil zu sichern. Bei dem Mangel an Arbeits-
kräften führte man Neger aus Afrika als Sklaven ein. Im Laufe der
Zeit, namentlich um die Wende des 19. Jahrhunderts, haben sich die
Kolonieen bis auf wenige Reste frei gemacht und selbständige Staaten ge-
bildet, und zwar durchweg Freistaaten. Die Sklaverei ist in allen Staaten
aufgehoben. Doch besteht fast die Hälfte der Bevölkerung aus Farbigen.
Heidnisch sind nur noch die wilden Jndianerstämme. Sonst herrscht das
Christentum.
l. Nordamerika.
1. Grönland ist die größte aller Inseln der Erde. Die Südspitze
liegt mit Petersburg unter gleicher Breite. Das Innere der Insel ist von
Gletschereis bedeckt, das in gewaltigen Zungen bis ins Meer reicht und
hier große Eisberge absetzt. An der Westküste, wo der kurze Sommer
dem Boden eine grüne Pflanzendecke entlockt, finden sich die meisten An-
siedlungen der Eskimos. Dieses Polarvolk gehört zu den kleinsten Be-
wohnern der Erde und ernährt sich vom Seehundsfang. Auf der Westküste
finden sich auch dänische Niederlassungen unter dänischer Herrschaft.
2. Das Britische Nordamerika (nebst Alaska, das zur Union ge-
hört) erstreckt sich von der Grenze der Union bis zum Eismeer und ist etwa
so groß wie Europa mit einer Bevölkerung gleich der von London. Der
ist von hohen Gebirgsketten erfüllt, die bis Alaska reichen. Alles
übrige Land bildet ein großes Tiefland mit zahlreichen Flüssen und
großen Seen. Unter diesen bilden die 5 großen kanadischen Seen
die süßwasserreichste Seengruppe der Erde. Der größte der Seen
ist der Obere See. Zwischen den beiden ö. Seen der berühmte Wasserfall
des Niagara. Der Abfluß dieser Seeu ist der breite St. Lorenz ström,
selbst für Seeschiffe fahrbar.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: Lorenz
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Nordamerika Amerikas Amerika Amerikas Amerika Mittelamerika Europas Afrika Nordamerika Petersburg Alaska Europa London Alaska Niagara
281
1) In Nordamerika: die Eskimos an den Küsten des Eismeers, in
Grönland und Labrador. Sie sind kleine Leute, zeigen Verwandtschaft mit
den Mongolen und scheinen von Asien eingewandert zu sein; die Alöuten
und Tschuktschen, welche mit den Ostsibiriern verwandt sind; die Irokesen
und Huronen am Eric- und Ontario-See; die Tscherokesen am Tenessee;
die Creeks und Seminolen in und um Florida; die Komanschen in Texas;
die Oregonvölker und Californier; die Azteken in Mexiko und Mittelamerika;
die Moskitos am Busen von Guatemala.
2) In Südamerika die Karaiben, ehedem auch auf den Antillen, jetzt
noch in Guyana und im Norden des Orinoko; sie sind zum Theil noch
Kannibalen (Menschenfresser); im Delta des Orinoko leben die Guarannos,
welche während der Ueberschwemmungen auf Palmbäumen leben; westlicher
die Ottomaken, welche von Fischen, Eidechsen, Pflanzen leben und auch Erde
verspeisen; die Botokuden in Brasilien. Die letzteren sind ein kleines Häuf-
lein von 4000 Seelen, welche noch Kannibalen sein sollen und ihre Unter-
lippen und Ohrläppchen mit Muscheln oder Holz gräßlich verunstalten. In
Peru hausen die kupferrothen Inka, in Chili die Araukaner, im äußersten
Süden die Patagonier und die kleinen Pcscherähs.
Die Eskimos sind in dem arktischen Amerika, namentlich in Grönland,
aus Labrador und in den Gestadeländern der amerikanischen Nordsee, sowie
in Asten ansässige Fischervölker und zerfallen in mehrere Nationen. Ihre
Kleidung fertigen sie aus den Fellen der Rennthiere und des pelztragenden
Wildes. Ihre Nahrung besteht vorzugsweise aus Wild, Seehunds-, Wall-
sisch- und Wallroßfett. Getrocknete Fische, Beeren und Thran sind ihnen
unentbehrlich. Sie sind nicht wählerisch und fragen nicht, ob ihre Gerichte
roh oder gekocht, frisch oder alt sind. Ihre Waffen sind einfach, ihre Speere
aus Tannenholz mit knöcherner Spitze, welche der Wallroßzahn bildet, ihre
Wurfspieße, Bogen und Pfeile, Messer und Aexte, welche sie von Europäern
erhalten haben, eignen sich mehr für die Jagd, als für den Krieg. Die
östlichen Eskimos unterscheiden sich durch ihre größere Einfachheit und Natur-
wüchsigkeit von den westlichen. Die östlichen sind kleiner und schmutziger,
haben einfachere Wohnungen und weniger Bedürfnisse. Der Charakter der
Eskimos ist eine Mischung von guten und schlechten Eigenschaften. Sie
sind gastfreundlich und setzen den Fremden das Beste vor, was das Haus
besitzt. Unter sich beobachten sie die strengste Ehrlichkeit; allein wenn sie bei
Fremden Etwas erblicken, was ihnen selbst werthvoll dünkt, so tragen sie
kein Bedenken, es heimlich an sich zu bringen. Ihre Neigung für Kinder
ist groß; ein Knabe wird gehätschelt, während ein Mädchen frühzeitig als
Sklavin angesehen wird. Die Frauen behandelt man besser, als es bei un-
gesitteten Völkern sonst üblich ist. Das Alter ehren sie nicht, sondern ver-
spotten es, nicht alle Eskimos entziehen demselben aber die Nahrung, wie
die Eskimos der Ostküste thun sollen. Allen Stämmen ist der runde große
Kopf, das platte, volle Gesicht mit Pausbacken, die hervorstehenden Backen-
knochen, die kleine, tief eingedrückte Nase, das dunkle, straffe Haar, und das
weiche, schlaffe Fleisch gemeinsam. Ihre Offenheit und Gutmüthigkeit hat
den Europäern stets einen günstigen Eindruck gemacht.
Die Indianer (vergl. S. 59) sind unter einander sehr verschieden; die
meisten Stämme von ihnen sind rohe Naturmenschen, und als die Europäer
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
Extrahierte Personennamen: Inka
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Grönland Asien Eric- Florida Texas Mexiko Mittelamerika Guatemala Südamerika Guyana Brasilien Peru Amerika Grönland Nordsee