4. Die Bewegungen der Erde.
19
den Wärmezonen zusammen. Deren Grenzen sind die Isothermen, d. i.
Linien, welche die Orte mit gleicher durchschnittlicher (mittlerer) Jahres-
wärme untereinander verbinden. Die Gebiete zwischen der nördlichen und
der südlichen Jahres-Jsotherme von + 20° entsprechen ungefähr der „heißen"
Zone; die zwischen 0" und + 20° fallen etwa mit den gemäßigten Zonen
zusammen^ die Isotherme von 0" schließt annähernd die kalten Zonen ein.
Aufgaben. 1. Verfolge auf der Karte „Jahres-Jsothermen" die Isotherme
von + 20° durch Asien! Wie verhält sie sich zum Wendekreise? 2. Welche
Teile Südasiens gehören nach ihrer mathematischen Lage in die gemäßigte,
nach ihrem wirklichen Klima in die heiße Zone? 3. Halte einen Bleistift so
an den Globus, daß er für den 21. März (23. September) die Richtung der
Sonnenstrahlen zur Mittagszeit am Äquator angibt! 4. Teile einen Ring
oder Reifen in Hälften und stelle eine Hälfte so auf, daß sie den Gang der
Sonne am Äquator bei Tag- und Nachtgleicheu nachbildet! 5. Senke den
Halbreifen in der Weise, daß er zur Zeit der Tag- und Nachtgleichen den
Tagesbogen der Sonne nachbildet a) am Wendekreise, b) am Nördlichen Polar-
kreise! 6. Zeichne einen Halbkreis mit Durchmesser und deute den Kreisbogen
an, in welchem sich die Sonne in der heißen Zone hin- und herbewegen würde!
§ 17. Der Mensch und die Zonen. Das Leben der Menschen ge-
staltet sich in den einzelnen Zonen sehr verschieden. Am bequemsten leben
die Bewohner der heißen Zone: die üppige Fruchtbarkeit, das ununter-
brochene Wachstum der Nährpflanzen (besonders Banane, Palme, Brot-
frnchtbaum, Hirse) läßt sie ihre Nahrung leicht gewinnen. Ihre Hütten
bauen sie aus Bambus und Palmenblättern, die wenige Kleidung ist leicht
herzustellen.
Schwer dagegen müssen die Bewohner der kalten Zone um ihr Dasein
ringen. Die Erhaltuug des Lebens nimmt fast ihre ganze Kraft, ihr ganzes
Denken in Anspruch. Fast ohne Pflanzennahrung, müssen sie sich als
Jäger und Fischer unter Beschwerden und Gefahren ihren Unterhalt er-
werben. Einen großen Teil des Jahres zwingt sie Nacht und Kälte, in der
Hütte zu bleiben, und das einsame Leben erschwert den Verkehr mit anderen.
Eine glückliche Mittelstellung nehmen die Bewohner der gemäßigten
Zone ein. Freilich können sie nicht ohne Arbeit auskommen, aber die bloße
Erhaltuug nimmt sie nicht völlig in Anspruch; vielmehr bleibt ihnen auch
Zeit für die Befriedigung höherer Bedürfnisse durch Kunst und Wissenschaft.
Einerseits verbietet ihnen das Klima den Müßiggang, anderseits gestattet
es ihnen ein würdigeres Dasein. Darum sind die Völker der gemäßigten
Zone am höchsten entwickelt.
Aufgaben. 1. Kannst du große Männer (Krieger, Dichter, Erfinder,
Religionsstifter, Herrscher, Künstler) nennen, die aus der heißen oder der kalten
Zone stammen? 2. Durch welche Mittel schützt sich der Bewohner der heißen
Zone gegen den Sonnenbrand? 3. Warum wendet der Europäer in den Tropen
die weiße Farbe an für Kleidung und Hausbau? 4. In den Städten Süd-
europas sind die freien Plätze, in deren Umgebung sich die größten Geschäfte,
besonders auch die Kunsthandlungen befinden, von Arkaden, d. i. Bogengängen,
umgeben. Warum ist dies notwendig?
2*
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
I. Allgemeines über die Erde.
Die Gestalt der Erde.
1. Sprich über Horizont, Scheitelpunkt oder Zenit, Fußpunkt § 1
oder Nadir, sowie über die Haupt- und Neben - Himmelsgegenden
und über den Kompaß!
2. In der ältesten Zeit der Griechen dachte man sich die Erde als eine Scheibe, die vom
Okeanos umflossen und von dem auf Säulen ruhenden Himmel überwölbt wurde. (Die West-
lichste Säule der Atlas.) Aber schon Pythagoras, Archimedes u. a. m. lehrten die Kugelgestalt
der Erde, eine Auffassung, die aber im Mittelalter noch vielfach bestritten wurde.
3. Beweise für die Kugelgestalt der Erde^):
a) Das nä-
her kommende
Schiff, siehe Abb.
§ 1.
b) Reisen
rings um die Er-
de; zuerst der Por-
tugiese Mageuan,
1519—1522, von
Westen nach Osten; dann der Engländer James Cook (djehms kuck), 1772—1775,
in umgekehrter Richtung.
c) Das frühere Aufgehen der Sonne im Osten.
ä) Das Emporsteigen neuer, das Versinken alter Sternbilder bei
Reisen nach den Polen zu.
e) Der stets kreisförmige Horizont, der mit Erhöhung des Stand-
Punktes größer wird.
f) Der Erdschatten ist bei Mondfinsternis stets kreisförmig. (Nur
eine Kugel wirft immer einen kreisförmigen Schatten.)
g) Die übrigen Planeten sind rund.
h) Die innere Anziehungskraft muß immer kugelförmige Körper
gestalten.
Die Erde ist nicht genau eine Kugel, sondern sie ist an den Polen
abgeplattet (Ursache!). Beweis: ein Pendel schwingt in der Nähe des Poles
schneller als am Äquator. Die Abplattung beträgt jedoch nur V300 des Erddurch-
messers. — Ein solcher kugelförmiger Körper heißt Sphäroid.
i) Dr. Binder-Rostock macht (im Geogr. Anzeiger, Juli 1909) darauf aufmerksam, daß
diese üblichen sog. „Beweise" keineswegs wissenschaftlich haltbare Beweise, sondern (bis auf
c und d) nur Wahrscheinlichkeitsgründe seien.
H.harms, Erdkundliche Hilfsbücher für Lehrerbildungsanstalten. Präparandenheft I. 1
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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7
Nun können wir die Lage der Gebäude zueinander angeben. Das
Seminar liegt nach Osten oder östlich von unserm Standpunkt. Die
Gütsmerstraße liegt im Westen oder westlich vom Schulhof. Gib an, was
im Norden liegt!
Im Schulzimmer.
Wir erinnern uns an unfern Standpunkt auf dem Schulhofe, der
westlich von uns liegt, und bestimmen Osten. Es liegt nach der Türwand.
Osten gegenüber liegt Westen. Das ist nach der Fensterwand. Durch das
Klassenzimmer wird von Osten nach Westen ein dicker Kreidestrich ge-
zogen. Da die Wände genau nach den Himmelsrichtungen liegen, ist
Süden in der Mitte der Rückwand und Norden nach der Tafelwand zu.
Mitten durch den breiten Gang ziehen wir die Linie von Süden nach
Norden. Vor uns haben wir Norden, rechts Osten, links Westen und
hinter uns Süden. Die Anfangsbuchstaben der Himmelsgegenden werden
auf die entsprechenden Wände geschrieben. Die Richtungen im Zimmer
sind einzuprägen. Die Schüler nennen jetzt die Vorderwand Nordwand,
die Türwand Ostwand, die Rückwand Südwand und die Fensterwand
Westwand. Nun wird angegeben, an welchen Wänden die Dinge im
Schulzimmer stehen und wie ihre Lage zu uns ist. Z. B.: Die Tafel steht
an der Nordwand. Das Kaiserbild hängt an der Südwand. Für die
Schüler der ersten Bänke steht die letzte Bank im Süden; für die Schüler
der letzten Bänke stehen die ersten Bänke im Norden.
Fleißige Übung.
In der folgenden Stunde werden die Kinder mit den Nebenhimmels-
gegenden bekannt. Sie erkennen, daß die vier Ecken des Schulzimmers
je zwischen zwei Himmelsgegenden liegen. So liegt die Ecke, die durch
die Tafelwand und die Fensterwand gebildet wird, zwischen Norden und
Westen. Wir nennen die Gegend Nordwesten, die Ecke die Nordwestecke
des Schulzimmers. Zwischen der Vorderwand und Türwand oder zwischen
Norden und Osten ist Nordosten; die Ecke heißt Nordostecke usw. Die
Nebenhimmelsgegenden werden festgestellt, eingeprägt und die Richtung
der Dinge angegeben.
Abb. 2. Die Windrose.
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TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
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Sie heißen Norden, Osten,
Süden, Westen. Man be-
zeichnet sie mit den Buchstaben
N, 0, S, W. Zeige sie am
Himmel!
2. Zwischen zwei Haupt-
himmelsgegenden liegt immer
eine Neben Himmelsgegend.
Es gibt vier Nebenhimmelsge-
genden. Sie heißenn ord o ste n
Südosten, Südwesten und
Nordwesten. Man bezeichnet
sie mit den Buchstaben N0, So,
Sw,Nw. Zeigeste am Himmel!
3. Auf manchen Häuseru
sehen wir eine eiserne Stange
mit vier wagerechten Armen
und den Buchstaben N, 0, S,
W. Die Arme mit den Buch-
Wetterfahne
bei Westwind bei Ostwind
staben zeigen nach den vier Haupthimmelsgegenden. Darüber
bewegt sich eine eiserne Fahne, an der man sehen kann, woher
der Wind weht. Das ist die Windsahne. Weil man an ihr
auch sehen kann, ob es schönes oder
schlechtes Wetter gibt, heißt sie auch
Wetterfahne.
4. Zeichnet man die vier Haupt-
und die vier Nebenhimmelsgegenden
auf, so bilden die Linien einen acht-
\0 strahligen Stern. Das ist eine
Windrose. Die Schiffer auf dem
Meere gebrauchen eine Windrose
mit 32 Strahlen. Darüber bewegt
sich eine seine Nadel aus Stahl.
Sie ist in der Mitte breit und
an den Enden spitz. Die blaue
Spitze zeigt immer nach Norden.
Diese Windrose mit der Nadel heißt Kompaß. Der Schiffer
findet mit dem Kompaß alle Himmelsgegenden und erkennt daran
seinen Weg.
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TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
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A. Lehrgang der Heimatskunde.
3. Schuljahr (Kl. Vii).
I. Der Heimatsort.
1. Die Himmelsgegenden. Jeden Tag geht die Sonne im Morgen
oder Osten auf. Im Laufe des Vormittags steigt sie immer höher am
Himmel empor und erreicht mittags 12 Uhr ihren Höhepunkt. Stellen wir
uns mittags der Sonne genau gegenüber, so haben wir vor uns Mittag
oder Süden. Unser Schatten fällt dann nach Mitternacht oder
Norden. Im Laufe des Nachmittags siukt die Souue immer tiefer am
Himmelsgewölbe hinab, bis sie abends im Abend oder Westen untergeht.
Der Tag ist vergangen; die Nacht bricht herein. Tag und Nacht machen
zusammen 24 Stunden aus.
Osten, Westen, Süden und Norden heißen die 4 Himmels-
oder Weltgegenden. Wenn ich mich mit dem Gesichte nach N. stelle,
habe ich rechts 0 , links W., vor mir N.,
hinter mir S. Zwischen den Haupt-
himmelsgegenden in der Mittelrichtuug
liegen die 4 Nebenhimmelsgegenden:
Nordost (No.), Südost (So.), Nord-
west (Nw.), Südwest (Sw.). Be-
zeichne die Lage der Wände, Thüren,
Fenster, Tische, Nachbarhäuser u. s. w.
uach den Himmelsgegenden!
Übertragung der Himmelsrichtungen
auf die Schultafel. Zeichuuug mehrerer
Orientierungskreuze. Auf der Tafel
oder den, Papier ist die Richtuug
uach obeu stets N., die nach unten
8., die nach rechts 0. und dienach
links W.
2. Das Schnlhaus. Unser Schnlhans hat mehrere geräumige Schnl-
zimmer. In welchem Teile des Schulhauses liegt uuser Klassenzimmer?
Nenne andere Schulräume! — Das Haus, in dem die Eltern wohnen, ist
ein Wohnhaus. Die Räume in demselben nennt man Wohnräume.
Neune solche Räume! Wie unterscheidet sich ihre Ausstattung von der eines
Schulzimmers ?
Die vier Wände des Schulzimmers stehen senkrecht. Der Ofen, die
Thür, die Fenster, der Schrank haben ebenfalls eine senkrechte Stellung.
Fußboden und Decke unserer Schnlstube liegen so, wie der Wagebalken einer
ruhenden, leeren Wage. Man nennt diese Richtung wagerecht. Die
Tromnau, Schulgeographte I. 1
Jsfv. No.
Su. So.
S.
Orientierungskrenz.
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Regionen (OPAC): Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
20 Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz, §8.
Bei den Sw,-Winden niedriger Stand des Barometers, bewölkter Himmel, Feuchtig-
keit und Wärme (vom Atlantischen Ozean her), bei Nordost dagegen hoher Barometer-
stand, trockene, heitere Lust, im Sommer große Hitze, im Winter starke Käbe ans den
russischen Steppen. Schnee im Winter, im Sommer rauhe, aber feuchte Luft und nicht
selten Hagel briugt der Nordwest. In den Küstengegenden bewirkt die geringere Er-
wärmung des Wassers im Vergleich zu der des Landes um die wärmste Tageszeit
Seewinde, umgekehrt die stärkere um die kälteste Tageszeit Landwinde, der Wechsel wird
durch Eintritt einer Windstille bezeichnet.
$ 8. Die Bevölkerung. Bevölkerungsdichte. Religion.
Beschäftigung.
1. Die Bevölkerung ist eine rein deutsche (vgl. S. 24) und gehört dem
niedersächsischen Stamme an. Daher wird auf dem Lande und vielfach auch noch
in den Städten das Plattdeutsche (Fritz Reuter) gesprochen, doch ist es gegen-
über der hochdeutschen Schriftsprache unverkennbar im Zurückweichen begriffen.
Auf dem Lande, zumal in den Bauerndörfern des Südwestens, herrscht noch das
sächsische Haus vor, in welchem sich das Wirtschaftsleben um die große Diele dreht
lbild 4 u. 5). Das Strohdach macht notgedrungen mehr und mehr dem Ziegeldache
Platz. Das Wahrzeichen des sächsischen Hauses sind zwei nach außen gekehrte Pferdeköpfe
aus Holz, vorn am Giebel befestigt.
Der Plan „Sächsisches Haus" und die „Tenne e.ines niedersäch-
sischen Bauernhauses" gebeu die Grundzüge des links der Elbe vorherr-
schenden Bauernhauses des sächfischeu Volksstammes, welches sich mit kleinen
Veränderungen in dem mecklenburgischen wiederfindet. Hier wie dort nimmt
die Tenne, in Mecklenburg Scheunendiele („Schündeel") genannt, den Haupt-
räum ein. Dahinter liegen die Wohnräume, darüber die Scheune zum Auf-
bewahren der Getreide- und Futtervorräte, links und rechts Pferde- und
Kuhställe. Die Ställe pflegen in Mecklenburg gegeu die Diele durch Wände
abgeschlossen zu sein, ebenso in jetziger Zeit meist auch der Herd. Hierdurch
vereugt sich der hintere Raum der Diele und wird zu einem Gange, welcher
zu deu Türen der Wohnräume führt. Die Vorderwand zwischen Herdraum
und Diele hat dauu ein Feuster, vou welchem man letztere übersieht. Unter
den ältesten Bauernhäusern in Mecklenburg findet man hier und da noch
solche ohne Schornsteine.
Fig. 3. Grundriß
eines sächsischen Kaufes.
Erklärung der Buchstaben:
a) Diele (Flur).
b) Stall.
c) Herd.
cl) (Täglicher) Wohnraum.
e) Gute Stube.
f) Kammer.
2. Mecklenburg - Schwerin zählte am 1. Dezember 1910 639958 Ew.,
Mecklenburg-Strclitz 106347. M.-Schw. nimmt innerhalb der deutschen Staaten
der Bevölkerung nach die 9., dem Umfang nach die 7., M.-Str. die 20. bzw.
die 12. Stelle ein.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
— 167 —
Tag vorher hatten die Belagerungsgeschütze ein verheerendes Feuer auf die Schanzen unterhalten; frühmorgens am Entscheidungstage begannen sie von neuem. In der Nacht waren die zum Sturme bestimmten Truppen in aller Stille in die Laufgräben gerückt. Dort harrten sie klopfenden Herzens des Zeichens, die Offiziere die Uhr in der Hand. Da um 10 Uhr morgens schweigt plötzlich der Kanonendonner, und die Stürmenden brechen aus den Gräben hervor. In wenigen Minuten sind sie an den Festungsgräben, hinein, hinüber! Vor einer Schanze hindert eine dichte Mauer von Schanzpfählen die Stürmer. Da hängt der Pionier Klinke einen Pulversack dran und zündet ihn an. Das Pulver blitzt auf: am Boden liegen die Pfähle, am Boden zerrissen aber auch der opferfreudige Held. Der Weg zur Schanze ist offen, und bald wehen auf ihr und auf allen andern die preußischen Fahnen. — Der Tag von Düppel sollte das erste Blatt in dem Lorbeerkranze König Wilhelms sein. Nachdem auch die Insel Alsen erobert und ganz Jütland besetzt worden war, schlossen die Dänen Frieden und entsagten allen Ansprüchen auf die Herzogtümer Schleswig und Holstein und auf das Herzogtum Lauenburg an der Elbe.
4. Der Krieg gegen Österreich (1866). Die Heereseinrichtungen des Königs hatten sich im dänischen Kriege glänzend bewährt. Die Achtung vor Preußen und seiner Macht war in allen deutschen Landen gewaltig gestiegen, und die Zahl derer, die ein einiges Deutschland unter Preußens Führung herbeisehnten, wuchs beständig. Dies Ansehen Preußens aber erregte Österreichs Mißgunst, vor allem mochte es nicht dulden, daß Preußen an Land und Leuten wachse. Als durch den glücklichen Krieg gegen Dänemark Schleswig-Holstein in den gemeinsamen Besitz beider Mächte gekommen war, wollte Österreich aus diesem Lande einen neuen deutschen Kleinstaat unter dem Prinzen von Angusteuburg bilden, nur damit es nicht an Preußen fiele. Allein der Besitz Schleswig-Holsteins war für das nahgelegene Preußen zu wertvoll; denn die von zwei Meeren umschlungnen Herzogtümer enthalten treffliche Seehäfen, deren die junge preußische Kriegsflotte zu ihrem Gedeihen dringend bedurfte. Kein Wunder, daß Preußen die mit seinem Blute befreiten Lande festzuhalten und dauernd mit sich zu verbinden strebte. Diesem Plane widersetzte sich Österreich mit aller Entschiedenheit, und so verwandelte sich die Waffenbrüderschaft, die Preußen und Österreich im Kriege gegen Dänemark verbunden hatte, bald in eine bedenkliche Spannung. Auch alle die mittleren und mehrere kleine deutsche Staaten gönnten Preußen keinen Machtzuwachs und rüsteten
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
269
Iii. Kultur - Geographie.
Dnjestr und Wolga leben türkische Horden ganz auf Wagen, die
zugleich zum Transporte dienen und wie Zelte gebaut sind. Schon
das Alterthum kannte sie, und außer Herodot erwähnt ihrer auch
Horaz. . .
ß. 1113. Unter den wilden Völkern leben einige, wie
z.b. die Bewohner des östlich vom Nil liegenden Mokattemgebirges,
durchaus in Höhlen als Troglodyten, deren man auch im Atlas
findet. Andere Wilde haben Hütten aus verschiedenem Material,
und je nach der Lage und dem Charakter des Volks mit mehr oder-
weniger Geschicklichkeit und Kunstsinn verfertigt. Meistentheils be-
stehen dieselben aus mehren Pfählen, die mit Baumzweigen durch-
flochten und mit Baumrinde oder Laub bedeckt, zuweilen auch mit
Lehm oder Erde beworfen sind. Oben im Dache ist eine Oeffnung
befindlich, aus welcher der Rauch abzieht. Die Hütten der Nord-
Amerikaner führen den Namen Wigwams, und die Dörfer be-
stehen aus einer unregelmäßig neben und zwischen einander stehen-
den Masse solcher Wohnungen. — Die Hütten der süd-afrikanischen
Völker, namentlich der Käfern, gleichen einem Bienenkörbe, und
sind aus oben zusammengebogenen starken Baumästen verfertigt und
mit Erde beworfen. Es stehen solcher Hütten oft eine bedeutende
Anzahl in einem weiten Kreise beisammen-, in dessen Mitte das
Vieh lagert. Ein solches Dorf heißt ein Kraal. Manche derselben
sehen sehr gut aus, besonders die, in welchen Missionare leben,
im Kafernlande und auf der Sierra-Leone-Küste, wo durch diese
letzteren bereits einige Künste der Civilisation eingeführt worden sind.
1114. Die Lappländer, die Bewohner des nördlichen
Sibiriens, die nord-amerikanischen Stamme, die in der
kalten Zone wohnen, leben während der Sommermonate in leicht-
gebaueten Hütten, dagegen die Winterwohnungen dicke aus Steinen
und Rasen" bestehende Mauern und für den Rauch keine andere
Abzugsöffnung haben, als die Thür, welche oft so niedrig und
überbauet ist, daß man auf allen Vieren hinein kriechen muß. Die
Wohnungen liegen in Grönland, um sie wärmer erhalten zu kön-
nen, zu drei Viertheilen oder auch ganz unter der Erde, so daß
man von oben auf Leitern hineinsteigt. Die Eskimo's in Nord-
Georgien haben, wie Parry erzählt, Winterwohnungen aus dicht
gestampftem Schnee, die sehr warm sein sollen.
§. 1115. Weit einfacher sind die Hütten der uncivilisirten
Stämme in der heißen Zone. Sie bestehen oft in einem bloßen
Schirmdache gegen Regen und nächtlichen Thau. Auf manchen
Inseln Malaya's und Polynesiens dagegen finden wir sie hübsch
aus verschiedenen Arten von Rohr geflochten, mit Baumblättern
gedeckt und mit Matten gleichsam austapezirt. Mitunter, wie auf
Java, stehen sie auf Pfählen, damit die Bewohner vor Löwen,
Tigern und Alligatoren gesichert sind. Ein ähnlicher Baustyl, wie
auf den genannten Inseln, herrscht theilweise in Hindustan und
Hinterindien, auch in China, wo indessen in manchen Gegenden
die armen Leute in Erdhütten wohnen. Die Residenzen mancher
afrikanischen Könige gleichen einer Masse von strohbedeckten Scheu-
nen oder Schoppen, die von einem Erdwalle umgeben sind; selbst
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Extrahierte Personennamen: Herodot Parry
Extrahierte Ortsnamen: Sibiriens Grönland Georgien Polynesiens Hindustan Hinterindien China
— 158 —
einfach und edel, und geschmackvoll ist auch die Verzierung mit punktierten Linien, die mit Hilfe eines gezähnten Räbchens ausgeführt wurde. Huf der Schulter der schroarzglänzenben Urne Fig. 148 bemerkt man hakenförmige Figuren, sogenannte Mäander. Das rstäanberornament taucht um 1000 d. Chr. in Griechenland auf. Don bort wanderte es nach Italien, kam dann in der £)all=
Fig. 161.
Der Boden des Bronzegefätzes Fig. 160 mit angelöteten Fützchen und eingedrehten Kreisen.
stattzeit nach Züddeutschland und erscheint erst in den Jahrhunderten nach Christi Geburt in Norddeutschland. 3m östlichen Deutschland verzierte man die Gesäße meistens mit eingeritzten Linien,' auch hier begegnet man Urnen mit Mäanderverzierung.
Daß man bei der Herstellung dieser schönen Tontöpfe wirklich ab und zu an die römischen Metallgefäße dachte, zeigt der Boden einer Urne (Fig. 162), der mit kreisförmigen Tonwülsten verziert ist. Diese sollten die eingedrehten Kreise wiedergeben, die wir unter dem Boden der meisten römischen Bronzegefäße sehen (Fig. 161).
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Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Italien Bronzegefätzes_Fig Züddeutschland Christi Norddeutschland Deutschland
24. Auenansicht des Pantheons in Rom. 25. Durchschnitt des Pantheons.
Agrippa, der Schwiegersohn des Augustus, lie im Anschlu an eine groe Bderanlage das kreisrunde Gebude errichten, das von ihm der Verehrung der Götter gewidmet und Pantheon, d. h. das Hochheilige, genannt wurde. An das Nundgebude lehnt sich eine Vorhalle mit sechzehn Granitsulen, von denen acht den vor-deren Giebel tragen und die brigen acht die Halle in drei Rume teilen. Der mittlere, breitere fhrt ins Innere? in den Seitenrumen sah man die Standbilder des Augustus und des Agrippa. Die Rundmauer wird im Innern auer durch die Eingangspforte durch sieben Nischen unterbrochen, in denen die Standbilder der Hauptgtter aufgestellt waren. Darber ist ein niedriges Obergescho mit kleineren Nischen. der dem Obergescho wlbt sich die halbkugelsrmige Kuppel, die von auen als Flachkuppel erscheint. Sie ist mit vertieften Feldern verziert. Die Maverhltnisse sind so einfach wie mglich: die Hhe vom Fuboden bis zum Scheitel ist gleich dem Durchmesser (43l/-2 m), und die Hhe der senkrechten Mauer ist gleich der Hhe der Kuppel, so da also eine untere Halbkugel, die an die Kuppel gesetzt wrde, gerade den Fuboden berhren wrde. Sein Licht erhlt dieser weite Raum allein durch eine kreisrunde ffnung von reichlich 8 m Durchmesser im Scheitel. Zur Zeit des Kaisers Trajan wurde das Pantheon durch eine Feuersbrunst zerstrt, aber spter durch Kaiser Hadrian erneuert. Nach dem Falle des Heidentums wurde es in eine christliche Kirche umgewandelt. Im groen und ganzen ist das Gebude dasselbe geblieben, aber an einzelnen Teilen haben die Ppste im Laufe der Jahrhunderte manche Vernderungen vorgenommen. In der Neuzeit haben hervorragende Männer Italiens im Pantheon ihre Grabsttte
gefunden, zuletzt die beiden ersten Könige des jetzigen Knigreichs Italien.
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Extrahierte Personennamen: Agrippa Augustus Augustus Hadrian
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