Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 100

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
100 Mathematische Erdkunde. kreise werden durch die Lichtgrenze der Sonne nicht mehr alle halbiert, sondern nur, wie beständig, der Äquator. Aus der n. Halbkugel liegt nun das größere Stück der Parallelkreise innerhalb der Lichtgrenze, auf der s. das kleinere; hier ist deshalb der kürzeste, dort der längste Tag. Mir den Nordpol ist die Mitte des sechsmonatigen Tags, für den Südpol die Mitte der sechsmonatigen Nacht gekommen. Am Äquator ist Tag und Nacht gleich. Tie Sonnenstrahlen fallen jetzt senkrecht auf den nörd- lichen Wendekreis; die n. Halbkugel hat Sommer, die s. Winter. — Von allen: diesem geschieht das Entgegengesetzte zur Zeit des 21. Dezember. Ter s. Polarkreis sällt jetzt ganz in die Licht-, der n. ganz in die Schattenseite; auf der s. Halbkugel liegt von den Parallelkreisen das größere Stück, auf der n. das kleinere Stück innerhalb der Lichtgrenze; hier ist also der kürzeste, dort der längste Tag. Am Südpol beginnt die zweite Hälfte des sechsmonatigen Tages, wie gleichzeitig am Nordpol die zweite Hälfte der sechsmonatigen Winternacht. Am Äquator ist, wie immer, Tag und Nacht gleich. b) Am 21. März treffen die Sonnenstrahlen senkrecht den Äquator; die Licht- grenze geht bei dieser Stellung durch die beiden Pole und halbiert alle Parallel- kreise; Tag und Nacht sind somit aus der gauzeu Erde gleich. Tie Sonne trifft mit ihren Strahlen senkrecht allein den Äquator; für diesen entsteht deshalb die größte Wärme. Für alle zwischen dem Äquator und den Polen gelegenen Orte geschieht die Beleuchtung so, daß alle schief, aber Orte gleicher Breite unter gleichen Win- keln von den Sonnenstrahlen getroffen werden. Tie n. Halbkugel hat Frühling, die f. Herbst. Tie gleiche Erscheinung zeigt die Erde am 23. September; nur sängt dann auf der n. Halbkugel der Herbst, auf der f. der Frühling an. Mit Rücksicht auf die Wcirmeverhältniffe der Erde unterscheidet mau die süuf Zonen. (S. I S. 6.) Zeitrechnung. Unserm Kalender liegt das tropische Jahr zugrunde, d. h. die Zeit des Souuen- lauss vou Frühlingspunkt zu Frühlingspunkt — 365,242 Tage. Früher (seit Julius Cäsar, daher die Bezeichnung julianischer Kalender) rechnete man 365% Tage auf ein Jahr und ließ nach je drei Jahren zu 365 Tagen eiu Schaltjahr zu 366 Tageu folgen. Da aber die Zeitdauer eines Erdumlaufs um die Sonne in Wirklichkeit um 11 Minuten 12 Sekunden kürzer ist als 365% Tage, so zählte man seit Julius Cäsar in 400 Jahren immer um drei Schalttage zu viel. Jn- folge davon fiel im Jahre 1582 der Frühlingsanfang nicht auf den 21., sondern aus den 11. März. Daher verordnete Papst Gregor Xiii., daß man nach dem 4. Oktober des genannten Jahres nicht den 5., sondern sofort den 15. schreiben sollte. Ferner bestimmte er, daß alle 400 Jahre drei Schalttage ausfallen sollten. Der hiernach verbesserte Kalender heißt der gregorianische. In Rußland rechnet man noch gegenwärtig nach dem julianischen Kalender, weshalb man dort auch bereits um 13 Tage hinter unserer Zeitrechnung zurück ist. Neuestens ist man dazu übergegangen, die Erde in Zeitzonen einzuteileu, welche je 15 Längengrade umfassen und demzufolge eine Stunde Zeitunterschied ausweisen. Als erste Zone wurde hierbei diejenige angenommen, welche durch die 7%° ö. und w. von Greenwich liegenden Meridiane begrenzt wird. Als Normal- zeit für Teutschland gilt jene des 15. Meridians ö. von Greenwich; sie heißt die Mitteleuropäische Zeit (Mez), wohl auch Stargarder oder Görlitzer Zeit, da der 15. Meridian Stargard in Pommern und Görlitz in Schlesien berührt.

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 154

1911 - Erfurt : Keyser
154 feinen Branntwein mehr beschaffen tonnte, in den Rauchfang gehängt, in welchem unten das Feuer brannte. Zwar wurde ab und zu ein bei Mordtat ertappter Kroat am Gack gehenft oder neben dem Pranger fnieend mit dem Schwert enthauptet, aber damit trat feine Besserung ein. Ueber ein Jahr war niemand auf den Landstraßen feines Lebens sicher, und Wagenlasten sonn-len nur noch mit militärischer Bedeckung befördert werden. Lolches geschah in den ersten 10 Jahren des Krieges, und es ist dabei geblieben, bis der Frieden nach weiteren 20 langen Jabren wieder ins Land zog. inach Prof. Alfred Kirchhoff.) 48. Gustav Adolfs Einzug in Erfurt. 22. September 1631. Es war ein Donnerstag, an dem der Einzug Gustav Adolfs in Erfurt zu erwarten stand. Erst am Tage vorher, am 21. September, war Herzog Wilhelm von Weimar, der dem König feine Dienste angeboten hatte, vor dem Krämpfertor erschienen und ohne ernsthaften Widerstand der Torwache an der Spitze eines schwedischen Regimentes in die Stadt eingezogen. Er hatte dann den Ehrbaren Rat zu sich auf den Marftplatz vor den Graden entboten und ihm die Schlüssel der Stadt abverlangt. Sie wurden ihm auch ohne Weigerung von allen sechs Haupttoren der Stadt überreicht, so daß Erfurt beim Einzuge des Königs bereits in schwedischen Händen war. Einzug: Die Herzen der Erfurter schlugen dem Sieger von Breitenfeld warm entgegen. Wer nur irgend sonnte, eilte herbei, uni ihn zu sehen und ihm zuzujubeln. Schon in aller Frühe hatten die Türmer das Herannahen der Heersäulen am nördlichen Horizont bemerft und den Bürgern verfündet. Seit Mittag harrten diese, Kops an Kops gedrängt, ans die Einziehenden. Der Platz vor der „hohen Lilie", dem zum Hauptquartier des Königs bestimmten Wohnhaus des Ratsherrn Hiob Ludolf, war bereits überfüllt, ebenfo der Rubemnarft (von der Marftstraße bis zur Andreaskirche) und die Straßen nach dem Andreastor. Aber noch immer drängten neue Scharen aus dem Innern der Stadt herzu. Da ertönte um die vierte Nachmittagsstunde als erster Willfom-mengruß das Geläut der Maria Gloriosa, und sofort mischten sich die andern Glocken dazwischen. Erwartungsvoll lauschte die Menge. Endlich erklangen die ersten Trompetensansaren, und von fern sah man Waffen im Sonnenlicht des heiteren Septembertages erglänzen. Näher und näher kam das Brausen eines vieltausendstimmigen Jubels. Begrünung: Jetzt erschien auch der König. Hoch zu Roß ritt er vor seinen finnischen Panzerreitern einher, einfach und doch herzgewinnend. Seine frostige Gestalt überragte um Haupteslänge

3. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 15

1909 - Leipzig : Hirt
3. Die Republik. 15 Heer belagerte die Seefestung und eroberte sie, hauptsächlich durch die Energie des Artilleriehauptmanns Napoleon Bonaparte, der hier zum erstenmal die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Diese mißlungenen Aufstände veranlaßten den Wohlfahrtsausschuß zu härterer Verfolgung aller Gemäßigten und Besitzenden. Ein Revolutionstribunal wurde eingerichtet, das ein schreckliches Blutbad in ganz Frankreich anrichtete. Auch die Königin Marie Antoinette wurde hingerichtet, und ihr Sohn, Ludwig Xyii., von dem rohen Jakobiner Schuster Simon zu Tode gequält; die Königsgräber zu St. Denis wurden geöffnet, die Leichen in Kalkgruben geworfen, die Kostbarkeiten der Kirche und der Gräber zum Konvent gefahren. Dies war auf Konventsbeschluß geschehen; der Haß gegen das Königtum machte an den Gräbern nicht Halt. Danton, selbst ein Schreckensmensch, aber gemäßigter als Robespierre, wurde von diesem des Verrats an der Republik angeklagt und hingerichtet. Robespierre machte sich schließlich selbst durch seine Schreckensherrschaft dem Konvente verhaßt und endete mit seinen Anhängern auf dem Blutgerüste. y Der Nationalkonvent betätigte sein Bestreben, ganz mit der Vergangenheit zu brechen, in der Einrichtung eines neuen Kalenders, einer neuen Religion und einer neuen Verfassung. Die christliche Zeitrechnung wurde abgeschafft, das Jahr in 12 Monate zu 30 Tagen geteilt, dazu kamen 5 Schalttage; die Monate zerfielen in 3 Dekaden zu 10 Tagen; der zehnte Tag war Ruhetag. Das Jahr begann mit dem 22. September, dem ersten Tage der Republik. Die Herbstmonate hießen: Vendemiaire Weinmonat, Brumaire Nebelmonat, Frimaire Frostmonat; die Wintermonate: Nivöse Schneemonat, Pluviöse Regenmonat, Ventöse Windmonat; die Frühlingsmonate: Germinal Keimmonat, Flor6al Blütenmonat, Prairial Wiesenmonat; die Sommermonate: Messidor Erntemonat, Thermidor Hitzemonat, Fructidor Fruchtmonat. Dieser Monat schloß mit dem 16. September unsrer Rechnung. Dann kamen die fünf Schalttage. Jeder hatte einen besondern Namen. Der letzte Hieß Fete de l’opinion, Tag der öffentlichen Meinung. An diesem Tage durfte jeder Bürger ungestraft in Wort, Lied und Bild seine Ansicht über die Staatsbeamten zum Ausdruck bringen. Man glaubte, die Furcht vor der öffentlichen Kritik würde die Beamten besser auf dem Wege der Pflicht halten als die Furcht vor dem Gesetze, besonders da der Franzose meisterhaft versteht, lächerlich zu machen. Auch der Tag wurde in zehn Teile geteilt, diese wieder in zehn Unterabteilungen; das machte eine Änderung der Uhr notwendig. Die Dekaden der Monate hatten wieder besondere Namen, wie Pflug, Egge, Walze; desgleichen die einzelnen Tage der Monate. So hießen die ersten Tage des Vendemiaire Traube, Safran, Kastanie, Zeitlose. Die Kleinindustrie, die so viel zum Wohlstände des Landes beiträgt, kam bei dieser Namengebung nicht zur

4. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 13

1909 - Leipzig : Hirt
Verkehrsmittel. 13 25. Postkutsche aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts. Die meisten Reisenben vertrauten sich der Postkutsche an. Im Anfang des 19. Jahrhunberts begann man zwar in Deutschland allmählich die Hauptverkehrswege sorgfältiger auszubauen, allein die Geschwindigkeit der besetzten Postkutsche war nicht viel mehr als boppelt so groh wie die eines Fußgängers. Die Reise von Berlin zum Rhein bauerte gewöhnlich volle 8 Tage; heute legt man diese Reise mit den schnellsten Zügen in 8 Stunden zurück. — 3n einem ähnlichen Gefährt „stahl" sich Goethe 1786 aus Karlsbad und erreichte nach 39stünbiger Fahrt, die teilweise in „unglaublicher Schnelle" zurückgelegt wurde, Regensburg (Italienische Reise S. 1 und 2). Heute fährt der Schnellzug die gleiche Strecke in 5 und das Automobil in 8 bis 10 Stunben. 26. Erste Eisenbahn in Deutschland von Nürnberg nach Fürth. Die erste Eisenbahn wurde in Deutschland 1835 von Nürnberg nach Fürth gebaut, es folgte 1838 die Bahn Berlin—potsdam, beides Privatunternehmen. Auf der ersten 1830 von Liverpool nach Manchester eröffneten Bahn beförderte die von Stephenson erbaute Lokomotive einen mit 30 Personen besetzten Wagen mit einer Geschwindigkeit von 45 km in der Stunbe. Heute beförbern unsre schnellsten Züge die zehnfache Last mit der doppelten Geschwindigkeit.

5. Für Präparandenanstalten - S. 19

1912 - Breslau : Hirt
4. Die Bewegungen der Erde. 19 den Wärmezonen zusammen. Deren Grenzen sind die Isothermen, d. i. Linien, welche die Orte mit gleicher durchschnittlicher (mittlerer) Jahres- wärme untereinander verbinden. Die Gebiete zwischen der nördlichen und der südlichen Jahres-Jsotherme von + 20° entsprechen ungefähr der „heißen" Zone; die zwischen 0" und + 20° fallen etwa mit den gemäßigten Zonen zusammen^ die Isotherme von 0" schließt annähernd die kalten Zonen ein. Aufgaben. 1. Verfolge auf der Karte „Jahres-Jsothermen" die Isotherme von + 20° durch Asien! Wie verhält sie sich zum Wendekreise? 2. Welche Teile Südasiens gehören nach ihrer mathematischen Lage in die gemäßigte, nach ihrem wirklichen Klima in die heiße Zone? 3. Halte einen Bleistift so an den Globus, daß er für den 21. März (23. September) die Richtung der Sonnenstrahlen zur Mittagszeit am Äquator angibt! 4. Teile einen Ring oder Reifen in Hälften und stelle eine Hälfte so auf, daß sie den Gang der Sonne am Äquator bei Tag- und Nachtgleicheu nachbildet! 5. Senke den Halbreifen in der Weise, daß er zur Zeit der Tag- und Nachtgleichen den Tagesbogen der Sonne nachbildet a) am Wendekreise, b) am Nördlichen Polar- kreise! 6. Zeichne einen Halbkreis mit Durchmesser und deute den Kreisbogen an, in welchem sich die Sonne in der heißen Zone hin- und herbewegen würde! § 17. Der Mensch und die Zonen. Das Leben der Menschen ge- staltet sich in den einzelnen Zonen sehr verschieden. Am bequemsten leben die Bewohner der heißen Zone: die üppige Fruchtbarkeit, das ununter- brochene Wachstum der Nährpflanzen (besonders Banane, Palme, Brot- frnchtbaum, Hirse) läßt sie ihre Nahrung leicht gewinnen. Ihre Hütten bauen sie aus Bambus und Palmenblättern, die wenige Kleidung ist leicht herzustellen. Schwer dagegen müssen die Bewohner der kalten Zone um ihr Dasein ringen. Die Erhaltuug des Lebens nimmt fast ihre ganze Kraft, ihr ganzes Denken in Anspruch. Fast ohne Pflanzennahrung, müssen sie sich als Jäger und Fischer unter Beschwerden und Gefahren ihren Unterhalt er- werben. Einen großen Teil des Jahres zwingt sie Nacht und Kälte, in der Hütte zu bleiben, und das einsame Leben erschwert den Verkehr mit anderen. Eine glückliche Mittelstellung nehmen die Bewohner der gemäßigten Zone ein. Freilich können sie nicht ohne Arbeit auskommen, aber die bloße Erhaltuug nimmt sie nicht völlig in Anspruch; vielmehr bleibt ihnen auch Zeit für die Befriedigung höherer Bedürfnisse durch Kunst und Wissenschaft. Einerseits verbietet ihnen das Klima den Müßiggang, anderseits gestattet es ihnen ein würdigeres Dasein. Darum sind die Völker der gemäßigten Zone am höchsten entwickelt. Aufgaben. 1. Kannst du große Männer (Krieger, Dichter, Erfinder, Religionsstifter, Herrscher, Künstler) nennen, die aus der heißen oder der kalten Zone stammen? 2. Durch welche Mittel schützt sich der Bewohner der heißen Zone gegen den Sonnenbrand? 3. Warum wendet der Europäer in den Tropen die weiße Farbe an für Kleidung und Hausbau? 4. In den Städten Süd- europas sind die freien Plätze, in deren Umgebung sich die größten Geschäfte, besonders auch die Kunsthandlungen befinden, von Arkaden, d. i. Bogengängen, umgeben. Warum ist dies notwendig? 2*

6. Für Präparandenanstalten - S. 186

1912 - Breslau : Hirt
186 C. Länderkunde. b) Königreich Norwegen. ;V7 der Halbinsel, etwas mehr als 2/7 ihrer Bewohner, Dichte 7 auf 1 qkm (V17 des Deutschen Reiches). § 292. Norwegen ist der atlantische Küstenstreifen Skandinaviens. Drei Viertel seines Bodens sind unbebaut. Im mittleren Teile sind große Waldungen. Die Bevölkerung wohnt überwiegend an der Küste und lebt von Fischfang und Schiffahrt. Die norwegische Handelsflotte ist die dritte Europas. Wegen feiner Naturschvuheiteu wird das Land viel von Fremden besucht, die bis ans Nordkap fahren, um die Mitternachtssonne zu sehen (längster Tag unter 71° schon über 2 Monate). 102. Svolvaer am Westfjord, der wichtigste Fischereiplatz in den Lofot-Jnseln. Etwa in der Mitte der von zahllosen Schären umkränzten Inseln liegt Svolvaer. Auf den Bänken vor der Stadt erscheint Mitte Januar der Dorsch zum Laichen in solchen Mengen, dag das Wasser von der Milch der Dorschmännchen getrübt erscheint. Mitte März ist der Höhepunkt des Fanges. Dann ruhen die anderen norwegischen Seefischereien. Die meisten Fischer bleiben bis Mitte April. Das Jahr 1895 brachte einen überaus reichen Fang von 46 Mi». Dorschen. (Nach Henking, „Die Seefischerei Norwegens".) Die Hauptstadt ist Kristiania, sehr schön am Ende des Kristiania- Fjord gelegen (wie St. Petersburg unter 60" X). Es ist jetzt Norwegens erste Handelsstadt (245). Am Ozean ist Bergen die wichtigste Fischer- stadt. Weiter nördlich führt Trondhjem [trunjemj Kupfer und Erze aus. Beide haben Eisenbahnverbindung mit Kristiania. Auf deu Lofot-Jnseln stellen im März etwa 30000 Fischer dem Dorsch nach (Lebertran). Tromsö ist Mittelpunkt der nordischen Fischerei, Nar v ik Endpunkt der lappländischen Bahn und Ausfuhrort für Erze. Fast unter 71" X befindet sich der nörd- lichste Hasen der Erde, das kleine Hammerfest.

7. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 1

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
I. Allgemeines über die Erde. Die Gestalt der Erde. 1. Sprich über Horizont, Scheitelpunkt oder Zenit, Fußpunkt § 1 oder Nadir, sowie über die Haupt- und Neben - Himmelsgegenden und über den Kompaß! 2. In der ältesten Zeit der Griechen dachte man sich die Erde als eine Scheibe, die vom Okeanos umflossen und von dem auf Säulen ruhenden Himmel überwölbt wurde. (Die West- lichste Säule der Atlas.) Aber schon Pythagoras, Archimedes u. a. m. lehrten die Kugelgestalt der Erde, eine Auffassung, die aber im Mittelalter noch vielfach bestritten wurde. 3. Beweise für die Kugelgestalt der Erde^): a) Das nä- her kommende Schiff, siehe Abb. § 1. b) Reisen rings um die Er- de; zuerst der Por- tugiese Mageuan, 1519—1522, von Westen nach Osten; dann der Engländer James Cook (djehms kuck), 1772—1775, in umgekehrter Richtung. c) Das frühere Aufgehen der Sonne im Osten. ä) Das Emporsteigen neuer, das Versinken alter Sternbilder bei Reisen nach den Polen zu. e) Der stets kreisförmige Horizont, der mit Erhöhung des Stand- Punktes größer wird. f) Der Erdschatten ist bei Mondfinsternis stets kreisförmig. (Nur eine Kugel wirft immer einen kreisförmigen Schatten.) g) Die übrigen Planeten sind rund. h) Die innere Anziehungskraft muß immer kugelförmige Körper gestalten. Die Erde ist nicht genau eine Kugel, sondern sie ist an den Polen abgeplattet (Ursache!). Beweis: ein Pendel schwingt in der Nähe des Poles schneller als am Äquator. Die Abplattung beträgt jedoch nur V300 des Erddurch- messers. — Ein solcher kugelförmiger Körper heißt Sphäroid. i) Dr. Binder-Rostock macht (im Geogr. Anzeiger, Juli 1909) darauf aufmerksam, daß diese üblichen sog. „Beweise" keineswegs wissenschaftlich haltbare Beweise, sondern (bis auf c und d) nur Wahrscheinlichkeitsgründe seien. H.harms, Erdkundliche Hilfsbücher für Lehrerbildungsanstalten. Präparandenheft I. 1

8. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 142

1906 - München : Oldenbourg
142 29. Albrecht Dürer. Mauer und der Holzwand, die Dächer, die Tür- und Fensterstürze, sie laufen alle unter sich parallel und scheinen daher zu konvergieren. Legen wir ein Lineal an, so finden wir auch, daß sie sich schneiden würden in einem Punkte, der etwa im unteren Drittel der Toröffnung im Hintergründe liegt. Die Hohe dieses Augenpunktes im Bilde ist abhängig vom Standpunkt des Beschauers; je weiter dieser in der Wirklichkeit von der Linie entsernt ist, die der Künstler als vorderen Bildrand bestimmt hat, desto niederer liegt er. In unserem Falle stehen wir also ziemlich nah. Daher kommt es auch, daß wir z. B. in die Wiege hineinschauen, daß wir die Oberseite von Josephs Beil erblicken und auf die Engelkinder von oben herabsehen. Für Dürer lag eine so starke Betonung der perspektivischen Mittel sehr-nahe. Nicht immer waren sie nämlich bekannt. Dürers Vorgänger hatten nur eine schwache Ahnung von ihnen. Dagegen hatten die Italiener, gestützt auf ihre mathematischen Studien, sie schon hundert Jahre früher gefunden und gerade diese Kenntnis hatte der italienischen Kunst ihre große Überlegenheit über die des Nordens verliehen. Dürer nun hatte die Kenntnis der Perspektive von italienischen Künstlern und Theoretikern erlernt und sie zuerst in das deutsche Kuustlebeu eingeführt. Kein Wunder, daß er sich nun dieses neuen Könnens besonders freut und es dem Beschauer recht deutlich vor Augen führen will. Da sind wir nun bei einem wichtigen entwicklungsgeschichtlichen Moment angelangt, bei der Raumgestaltung Dürers. Denn hierin liegt die Stellung des einzelnen Künstlers zum Fortschritt der Gesamtkunst. Auffassung, Gedanken, Kraft der Darstellung wechseln nach Persönlichkeiten und Zeiteinflüssen; die Raumgestaltung aber schreitet ununterbrochen fort, von den ersten Anfängen der mittelalterlichen Malerei, wo einzelne Heiligengestalten als körperlose Fläche aus teppichartigem Grunde gezeichnet worden, bis zu den Deckenmalereien des Barock, die in unermeßlichen Weiten schwelgen. Bei Dürer sehen wir einen wichtigen Abschnitt vollendet: die Linearperspektive. Dürer ist imstande jeden Raum vollkommen einwandfrei zu zeichnen und die einzelnen Gegenstände und Personen in beliebiger Entfernung vom vorderen Bildrande richtig anzubringen. In diesem Punkte war über ihn hinaus kein Fortschritt mehr möglich. In anderer Hinsicht aber ist Dürer noch unfertig, tu der Luftperspektive. Durch die Brechung der Luft nämlich verschwimmen die Farben in einer gewissen Entfernung vom Beschauer und zwar manche früher als andere. Die Reihenfolge, nach der dies geschieht, entspricht genau der Farbenfolge des Sonnenspektrums: die roten Töne verschwimmen zuerst, die blauen zuletzt. Dies Gesetz ahnten wohl die Maler schon vor Dürer; sie malen die Berge des Horizontes blau und dämpfen lichte Tone, je weiter sie vom Vordergrund entfernt sind. Richtig erforscht wurde das Zusammenwirken der Farbe jedoch erst nach Dürers Zeit und deshalb muten uns seine Bilder viel altertümlicher an als alle seine schwarz-weißen Werke.

9. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 204

1906 - München : Oldenbourg
20 4 36. Bayerns Anteil an der Naturwissenschaft!. Forschungsmethode im 17. Jahrh. so bedeutend und mit jenen des großen italienischen Naturforschers so eng verbunden, daß sie unser ganzes Interesse in Anspruch nehmen. Christoph Scheiner, in dem Dorfe Wald bei Mindelheim in Schwaben 1573 geboren, war frühzeitig in den Jesuitenorden eingetreten und hatte sich zu einem tüchtigen Mathematiker und Astronomen ausgebildet. Auch war sein Name schon durch die Erfindung des sogenannten Pantographen oder Storchschnabels bekannt geworden, eines noch heute in verbesserter Form vielfach verwendeten Jnstrnmentes zur proportionalen Vergrößernng oder Verkleinerung von Zeichnungen. Er hatte kanm von Galileis Entdeckungen Nachricht erhalten, als er sich sofort in den Besitz mehrerer der damals noch sehr seltenen Fernrohre zu setzen wußte und die Sonnenscheibe zu betrachten begann. Zu seiner großen Überraschung nahm er, wie er erzählte, im März des Jahres 1611 auf derselben dnnkle Flecken wahr und bestätigte diese Entdeckung durch wiederholte Beobachtungen, bei denen ihn sein Schiller und Frennd, der Schweizer Johann Ey sät, unterstützte. Diese Entdeckung mußte ihm, einem Anhänger der Aristotelischen Philosophie, der Scheiner seiner Erziehung gemäß war, geradezu unbegreiflich erscheinen; denn nach jener Lehre konnte die Sonne als das Weltauge nur von absoluter Reinheit fein. Nur zaghaft legte er daher eine Reihe seiner zwischen dem 26. Oktober und dem 14. Dezember 1611 auf das genaueste angestellten Beobachtungen mit 40 Abbildungen versehen in drei Briefen nieder, die er an den Augsburger Patrizier Markus Welser, seinen hochmögenden Gönner, richtete. Dieser übergab sie nach Scheiners Wunsch unter dem Pseudonym ,,Apelles latens post tabulam“ am 5. Januar 1612 dem Drucke und sandte zugleich Galilei und Kepler je ein Exemplar davon, um die Ansicht der beiden berühmten Männer über die neue Erscheinung zu vernehmen. Schon im Mai des folgenden Jahres beantwortete Galilei Scheiners Briefe, indem er, wie schon erwähnt, die Priorität der Entdeckung für sich in Anspruch nahm, obwohl feine erste wissenschaftliche Beobachtung erst vom 5. April 1612 datierte. Zugleich gab er eine mit unseren heutigen Anschauungen in der Hauptsache übereinstimmende Erklärung der Sonnenflecken; er bezeichnete sie nämlich als wolkenartige Gebilde einer die Sonne umgebenden Hülle, während Scheiner damals noch der Ansicht war, dieselben seien dunkle Gestirne, welche die Sonnenkngel gleich Monden umkreisten. Diese Ansicht gab er jedoch, durch weitere Beobachtungen eines Besseren belehrt, sehr bald auf und pflichtete trotz Aristoteles Galileis Anschauung bei. In drei weiteren Schreiben aus demselben Jahre, die „Apelles" noch dnrch Welser in Druck geben ließ, vervollständigte er seine Beobachtungen und wies namentlich auf eine merkwürdige Erscheinung hin, welche heute unter dem Namen der Eigenbewegung der Sonnenflecken bekannt ist. Dieselbe besteht darin, daß diejenigen Flecken, welche weiter vom Sonnenäquator abliegen, sich langsamer um die Sonne bewegen als jene, welche sich in seiner Nähe befinden. In späteren Antwortschreiben, die schort einen ziemlich gereizten Ton zeigen, ob-

10. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 420

1906 - München : Oldenbourg
420 79. An Herrn Mac Jver, meines Erstgebornen Erzieher. 78. Nachklage (1816). Von Kronprinz Ludwig.x) Nur die Leiden habe ich getragen, Um das Vaterland den tiefen Schmerz, Seine Schlachten durfte ich nicht schlagen, Ach! vergeblich sehnte sich mein Herz. Wie die übersehungslosen Wogen Kamen Völker kämpfend hergezogen, Alles schimmerte in Waffenglanz, Ich allein entbehr' den Siegeskranz. Kriege mag es viele künftig geben, Doch ein solcher kommt uns nimmermehr, Nie von neuem dieses heil'ge Streben, So ein gottbeseeltes, hohes Heer. Freudig hatte sich's geweiht dem Sterben Um der Heimat Freiheit zu erwerben, Zu des Wütrichs Sturz vom (Erbenthron (Eine Palme nur verlangt zum Lohn. Ihr seib glücklich, die ihr fielt im Glauben An des deutschen Sinnes neue Macht, Welchen unsre Tage gräßlich rauben, Niemals aus dem Traume ihr erwacht. Und in jenen bessern, schönern Welten Lohnet euch das ewige Vergelten ; Aber Trauer immer mich umragt, Denn mir würde jener Kampf versagt. 79. An Herrn Mac 3oer, meines Erstgebornen Erzieher. Unterrichtsinstruktion vom Jahre 1817 von Kronprinz Ludwig?) Vor Allem die Bezeugung meiner Znfriebenheit mit der, schon in bei- fügen Zeit, daß Sie bei meinem Sohne sind, bewirkten vorteilhaften Veränderung. Was den Unterricht betrifft, setze ich Folgendes fest: Von Anfang November bis Ende Dezember (Sonntag und Feiertag ausgenommen) täglich zwei halbe Stunben, in welchen Sie ihn werden lesen lernen. Ich sage zwei halbe Stunben, weil sie nicht in biefelbe Tageszeit fallen bürfen; dieses gilt für alle folgenbe Unterrichtszeit gleichfalls. Januar bis Februar täglich zwei Dreiviertelstunben; März bis Juni täglich zwei Stunben. Mit dem Monat Mürz kann auch nebst dem täglich eine Viertelstunde, aber nicht sitzenb, sondern im Zimmer auf- und niedergehend, mit dem Kopfrechnen zu lernen verwendet werben, aber zu feiner bestimmten Zeit im Lage. Mit dem Monat März hat der förmliche Religionsunterricht, den Sie gleichfalls erteilen werden, zu beginnen, und im Juni, die vom Hofbibliothefar ßichtenthaler zu geschehende Unterweisung im Klavierspielen, welches beide auch in zwei zum Unterrichte festgesetzten Stunben zu verrichten; von welchem im Juni zum Klavier täglich eine Viertelstunde zu nehmen. Dieses gilt, bis ich anders bestimme. In welchem dieser Monate Sie es für geeignet finden, beginnen Sie meinem Sohne kleine Fabeln und Erzählungen auswendig lernen zu lassen. Das Gedächtnis, was für einen Fürsten so wichtig ist, muß geübt, muß geschärft werden. Dahin streben Sie, daß religiöses Gefühl meinen Sohn durchlebe, wie das Blut den Körper, so jenes die Seele. Gottesfurcht, mehr noch Gottesliebe 1) „Gedichte des Königs Ludwig von Bayern", I. Band, S. 198. München 1829, Cotta. 2) Vgl. Karl Theodor v.heigel: „Ludwig I., König von Bayern", S. 65. Leipzig 1872, Duncker & Humblot.
   bis 10 von 2145 weiter»  »»
2145 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 2145 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1621
1 1092
2 457
3 2574
4 1021
5 14161
6 384
7 7480
8 439
9 6630
10 2201
11 607
12 1473
13 465
14 304
15 673
16 2873
17 275
18 929
19 5298
20 363
21 2145
22 565
23 188
24 1534
25 918
26 697
27 753
28 1941
29 913
30 1409
31 462
32 788
33 1369
34 1119
35 459
36 3248
37 7959
38 2741
39 1978
40 324
41 462
42 741
43 752
44 248
45 3435
46 570
47 746
48 334
49 814

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 663
1 162
2 98
3 5017
4 466
5 123
6 288
7 92
8 123
9 270
10 197
11 95
12 2856
13 222
14 231
15 190
16 3182
17 2220
18 113
19 241
20 86
21 1292
22 227
23 228
24 221
25 1078
26 455
27 8964
28 954
29 43
30 4128
31 62
32 1489
33 158
34 84
35 111
36 412
37 117
38 119
39 352
40 244
41 228
42 518
43 615
44 212
45 4911
46 347
47 170
48 516
49 755
50 1509
51 77
52 299
53 370
54 335
55 170
56 118
57 115
58 53
59 149
60 77
61 624
62 195
63 218
64 544
65 168
66 873
67 70
68 267
69 135
70 588
71 133
72 265
73 147
74 154
75 302
76 827
77 1736
78 160
79 111
80 128
81 10847
82 250
83 137
84 220
85 66
86 111
87 288
88 54
89 130
90 98
91 675
92 5310
93 152
94 1277
95 229
96 54
97 138
98 591
99 69

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 230
1 13
2 10
3 198
4 2
5 15
6 43
7 11
8 73
9 5
10 2
11 24
12 184
13 26
14 9
15 3
16 3
17 5
18 1
19 17
20 2
21 4
22 11
23 4
24 151
25 55
26 9
27 2
28 23
29 50
30 2
31 18
32 4
33 30
34 23
35 1
36 2
37 1
38 5
39 25
40 34
41 2
42 10
43 109
44 4
45 2
46 22
47 574
48 19
49 4
50 23
51 68
52 35
53 6
54 10
55 2
56 3
57 1
58 17
59 53
60 6
61 8
62 34
63 10
64 9
65 14
66 2
67 4
68 2
69 12
70 3
71 5
72 13
73 25
74 53
75 39
76 14
77 13
78 33
79 3
80 4
81 115
82 12
83 90
84 7
85 5
86 10
87 10
88 4
89 22
90 7
91 76
92 30
93 5
94 6
95 23
96 8
97 5
98 7
99 8
100 63
101 2
102 44
103 3
104 10
105 8
106 8
107 14
108 2
109 20
110 1369
111 26
112 7
113 6
114 14
115 47
116 5
117 3
118 4
119 18
120 49
121 14
122 78
123 12
124 40
125 119
126 7
127 26
128 3
129 37
130 8
131 240
132 1
133 10
134 6
135 2
136 80
137 12
138 0
139 7
140 13
141 1
142 55
143 11
144 4
145 6
146 13
147 101
148 2
149 17
150 2
151 6
152 22
153 3
154 13
155 3
156 12
157 3
158 6
159 3
160 4
161 3
162 19
163 12
164 535
165 8
166 13
167 132
168 45
169 13
170 4
171 5
172 5
173 122
174 0
175 137
176 18
177 52
178 5
179 97
180 362
181 20
182 33
183 440
184 19
185 17
186 7
187 66
188 7
189 35
190 3
191 1
192 2
193 20
194 9
195 4
196 66
197 3
198 2
199 17