flarwensclflebirfle '2500 m
®c|'tlicf)e Ausbuchtung de-, Walcheusces
<S00 m Mccreshöhc, 190 m Tiefe
Otztalcr Alpen 8700 m
Sbettcrftciiiflcbirflc
8800 m
Blick vom Herzog st and (1760 m) auf die nördlichen Kalkalpen und die Zentralalpen.
Der Herzogstand, zu dessen Gipfel ein Promenadeweg bequem emporführt, gewährt einen ebenso reizvollen als lehrreichen Blick auf den eigenartigen Faltenbau der
nordlichen Kalkalpen. Gleich den Wellen eines erstarrten Meers türmt sich vor den Augen des Beschauers Falte um Falte empor, gegen S. immer hoher ansteigend,
bis sie ihren Abschluß am Jnntal finden, jenseits dessen die schneebedeckten Zentralalpen aufragen. Ein Quertal hat den Faltenbau dnrchrissen und führt vom
Walchensee, dessen Buchten das Bild zeigt, auf schöner Straße südwärts nach Mittenwald im oberen Isartal und weiterhin nach Innsbruck in Tirol.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut]]
Hoher Göll
2500 m
Schönfeldspipe
im Steinernen Toeer, 2650 m
Einbruchstal des Jförtiflsiees
Scefpicflcl 600 m, Tiefe 194 m
Kleiner Wakmann Großer Wakmann
2300 ni 2700 m
Watzmannscharte 1860 m
mit Gletscher
-r.
ierchtesgaden und Watzmann.
Berchtesgaden gehört mit Partenkirchen und Oberstdorf zu den Glanzpunkten der bayerischen Alpen, ja der Alpen überhaupt und bildet daher einen Hauptanziehungspunkt der
Reisenden. Unmittelbar aus der schattigen Waldregion ragen die kahlen, zackigen Kalkschrofe» in den blanen Äther empor, im Abendgolde der Sonne oft wundersam erglühend.
Rechts erhebt sich die südnördlich verlausende Kette des Watzmann mit ihrem kühn geformten Zackenlamme, einem großartigen Landschaftsbilde. Der Zackengrat ist ein
Verwitterungsgebilde des (Dachstein-)Kalkes, seine lotrechten Wände sind durch Einbrüche entstanden. Links und im Hintergrunde breiten sich die wasserarmen Plateaus der
Köuigsseer Alpen ans. Das niedrige, sreuudliche Bergvorland links umschließt große Salzlager. Der mattenreiche Berchtesgadener Kessel ist ein Einbruchsfeld.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich.
45
1. Das Deutsche Alpenland.
§ 57. Der Anteil des Deutschen Reiches an den Alpen liegt ganz im
Königreich Bayern und erstreckt sich vom Bodensee bis an die Salzach,
einen rechten Nebenfluß des Inn. Die Deutschen Alpen gehören den Kalk-
alpen an und zerfallen in drei durch Lech, Inn und Salzach getrennte
Grnppen:
1. Vom Bodensee bis zum Lech die Algäuer Alpen, in die das Tal
der Jller weit eindringt. Die leicht verwitternden Gesteine ließen zahlreiche
Matten entstehen, so daß eine ausgedehnte Viehzucht betrieben wird.
2. Vom Lech bis zum Inn die Bayrischen Alpen, auf denen die
Isar entspringt. Die beiden gewaltigsten Züge sind das Karwendel-
und das Wettersteiu-Gebirge, das in der Zugspitze (3000 m) den
höchsten Berg Bayerns und zugleich des Deutschen Reiches trägt.
30. Das Wettersteingebirge mit der Zugspitze (3000 m), von Norden aus gesehen.
Die Zugspitze erhebt sich jäh über den grünen Eibsee <370 m). Das in groben und feinen Schutt ver-
witterte Gestein spült der Regen aus den Rissen und Schluchten aus und setzt es als Schuttkegel an den
Flanken der Bergwand wieder an.
3. Der deutsche Teil der Salzburger Alpen zwischen Inn und
Salzach. Der herrlichste Schmuck hier wie in den Bayrischen Alpen sind
die Seen, unter ihnen ein Kleinod der Alpenwelt im äußersten 80 Deutsch-
lands, der vielbesuchte Königssee. Er ist 8 km lang und stellenweise
2 km breit. Steil stoßen fast auf allen Seiten die hohen Kalksteinwände
unmittelbar an das grüne, klare Wasser; majestätisch ragt der 2700 m
hohe Watzmauu empor. Auf dem einzigen, durch einen Bergbach ange-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Bayern Karwendel- Berg_Bayerns
86. Blick auf den Gardasee und das Schwemmland der Sarka.
Der Weg vom Etschtal an den nördlichen Gardasee (Goethes Eintritt nach Italien) öffnet dem Wanderer oberhalb der Sarkamllndung plötzlich einen Blick auf den
felscnumrahmten Spiegel des tiefblauen Sees. Zu seinen Füßen prangt italienische Pflanzenwelt, durch die steilen Berge vor kalten Winden geschützt. Die trotzige
Bergmauer rechts versperrt den Blick auf Riva, wohin die an der jähen Felswand sichtbare, aussichtsreiche Strohe führt.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
156
C. Länderkunde.
Festung Bologna lbolönja^ (15oi mit einer altberühmten Universität. Bei
diesem wichtigen Verkehrsknotenpunkt führt die Bahn über den Apennin.
Ehemals am Meere, jetzt infolge einer Küstenhebung 10 km landeinwärts
liegt Ravenna.
§ 234. c) Das Apenmnland. Der Apennin durchzieht die Halbinfel
und fetzt sich jenseits der Straße von Messina auf der Nordseite von Sizilien
fort. Der mittlere Teil drängt sich hart an das Adriatische Meer. Hier, in
der wilden Doppelkette der Abrnzzen, erreicht der Gran Sasso d'jtalia
(= Großer Fels Italiens) mit 2900 m beinahe die Höhe der Zugspitze.
89. Landschaft aus dem Apennin bei Perugia.
Die mit knorrigen Ölbäumen, kegelartigen Zypressen und schirmartigen Pinien gezierte Landschaft wird im
Hintergrund abgeschlossen durch die kahlen grauen Bergketten des Apennin, deren ehemalige erdige Boden-
decke infolge der Entwaldung durch Sturzregen zu Tal gespült ist. Die Menschen haben ihre Siedlungen
seit ältester Zeit gern aus dem Gipfel der Berge und Hügel angelegt.
Der Apeumu besteht vorwiegend aus Kalkgestein und ist arm an Eisen-
erzen und Steinkohlen. Die Berghäuge werden von den Regengüssen stark
abgespült, und so sind die oberen Lagen der Gebirge kahl und felsig, ohue
die duftigen Almen und deu Nadelholzgürtel der Alpen.
Die Ostseite der Halbinsel verläuft bis auf den Vorfpruug des Monte
Gärgano einförmig, nur im W finden sich Buchten, Küstenebenen, größere
Flüsse, Seen und große Städte. Im S der Westküste, auf Sizilien und den
ihm nördlich vorgelagerten Liparischen Inseln erfolgen noch immer verheerende
Ausbrüche durch den Vesuv (1300 m), Ätna (3300m) und Strömboli.
Aufgabe. Wiederhole unter Benutzung des Bildes den beigegebenen Text
und suche Perugia auf der Karte!
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
I. Europa, — 3. Die außerdeutschen Länder Europas.
129
K 302. Pflanzengürtcl. Unter den Almen liegt der Waldgürtel,
der im N bis etwa 1600 m, im S bis 1800 m hinaufreicht; er besteht in
seinem unteren Teile aus Laub-, nach oben zu aus Nadelwald; je weiter
uach unten, desto mehr nimmt der Mensch dauernd den Boden in Besitz.
Es sind vier Gürtel zu unterscheiden:
1. Bis 1300 m reicht der gemischte Laub- und Nadelwald. Hier
baut der Älpler Korn, Obst, in den tieferen Tälern sogar Wein und wohnt
in größeren Ortschaften.
2. Bis höchstens 1900 m steigt der Nadelwald hinan, unterbrochen von
Bergwiesen, die einträgliche Rindviehzucht gestatten; die Menschen wohnen
noch in Dörfern, wenn auch Ackerbau nicht mehr möglich ist.
3. Bis 2700 m reicht die Gegend der Almen.
4. Die unbewohnte Gegend des ewigen Schnees.
§ 203, Täler und Pässe. Besonders reich ist die Talbildung. Den
ganzen N der Alpen durchläuft ein Längstal vom Genfer See bis nahezu
an das Ostende ff. die Karte!); es trennt die Nördlichen Kalkalpen vom
Jnnengürtel der Ostalpen. Auf der Südseite der Alpen tritt die Längs-
talbildnng erst östlich vom Comer See aus.
Die Quertäler sind kürzer, enger und steiler als die Längsfurchen,
aber wichtiger, da sie dem Verkehr die Wege weisen. Die wichtigsten Quer-
täler durchfließen die Renß, der Rhein vom Splügen bis zum Bodensee,
der Tessin, die Etsch und der Eisak. Im 0 muß man, um von einer Seite
des Gebirges zur anderen zu gelangen, gewöhnlich mehrere Ketten über-
steigen, die freilich niedriger sind.
Während einst die Alpenpässe durch ihre Enge, durch steile Schluchten
und Abgründe, schwindelnde Brücken und Lawinensturz dem Verkehr man-
cherlei Schwierigkeiten und Gefahren bereiteten, wnrden in den letzten Jahr-
zehnten für den Bau von Eisenbahnen mehrere Hauptketten von Tunneln
durchbohrt.
Die wichtigsten Übergänge sind:
1. Der Mont Cenis-Paß. Bahn von Paris und Lyon nach Turin.
2. Die Simplonstraße, von Brienz nach Domo d'ossola. Kürzester
Schienenweg von England nach Brindisi durch den längsten Alpentunnel.
3. Der St. Gotthard vermittelt durch seinen Tunnel zwischen Göschenen
und Airolo ebenfalls die Verbindung Englands mit Brindisi und die West-
deutschlands mit Italien.
4. Der Splügen stellt den kürzesten Weg zwischen Bodensee und Comer
See dar. (Straßenpaß.)
5. Der Brenner ist der am meisten benutzte Weg vom mittleren und
östlichen Deutschland nach Rom und Venedig über München — Innsbruck—
Bozen—verona.
6-.Der Semmering leitet die Bahn von Wien: 1. nach Trieft, 2. nach
Venedig, Bologna und Rom.
Heringe Erdkunde für Präparandenamtaltcn. g
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Domo_d'ossola Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Rhein Paris Lyon Turin Brienz England Brindisi Airolo Englands Brindisi Italien Comer
See Deutschland Rom Wien Venedig Bologna Rom
130
C. Länderkunde,
7. Die Tauernbahn führt aus dem Tal der Gasteiner Ache durch einen
Tunnel in das Drantal, von dort nach Trieft und Venedig.
8. Der Arlbergpaß verbindet Inn- und Rheinthal, die österreichischen
Alpenländer mit dem Bodensee, Wien mit Zürich und Paris.
§ 204. Seen. Einen herrlichen Schmuck der Alpen bilden die Seen.
Infolge ihrer tieferen Lage erfreuen sich die Ufer der südlichen Randseen eines
milden Klimas und sind schon im ersten Frühjahr das Ziel der Natur-
freunde. Die Seen sind Sammelbecken des Hochgebirgswassers, vor dessen
Verheerungen sie das umliegende Land bewahren. Die eintretenden Flüsse
setzen ihre Sinkstoffe in ihnen ab und füllen sie so von der Einmündnngs-
stelle aus allmählich mit Neuland. Auch innerhalb des eigentlichen Ge-
birges wird die Landschaft verschönert durch zahlreiche Seen, von denen
die hochgelegenen den größten Teil des Jahres mit Eis bedeckt sind. Die
in den mittleren Höhen gelegenen Seen sind von Wald umgeben und —
wie der Königssee — oft in erhabene Umgebung eingebettet.
Aufgabe. Suche die größeren Randseen der Alpen aus der Karte!
§ 205. Bevölkerung und Beschäftigung. Die Alpen sind infolge ihrer
zahlreichen, tiefen und breiten Täler von allen Hochgebirgen am dichtesten
bevölkert. Ihre Besiedlung ist außer durch die Höhenlage (s. § 203) bedingt
durch die Neigungsverhältnisse der Talwände. Die größte Dichte findet
sich am Rande und im Innern in den großen Längstälern. Die höchsten
dauernd bewohnten Siedelungen liegen an der Getreidegrenze und über-
steigen 2000 m. Die Beschäftigung der Alpenbewohner ist vornehmlich
Viehzucht, denn zum Ackerbau eignen sich nur die Talsohlen und die tieser
gelegenen Abhänge; zur Industrie fehlen die Steinkohlen, an Erzen ist
nur der äußerste Osten des Gebirges reich. Die Armut der Hochgebirgs-
täler drängte oft zur Auswanderung; doch ist neuerdings durch den Fremden-
verkehr (im Sommer und Winter) einer dichteren Bevölkerung die Lebens-
Möglichkeit geboten. Die gesunde Bergluft, das Leben im Freien, das
Bergsteigen und die Jagd fördern Rüstigkeit und Frohsinn, Sangeslust und
Selbstvertrauen. Gemeinsam ist allen Alpenbewohnern ein ausgeprägtes
Heimatgefühl, Freiheits- und Vaterlandsliebe. Die Abgeschlossenheit vom
Weltverkehr, die Gliederung in viele Tallandschaften hat in Sitte und
Tracht manches Eigentümliche bewahrt.
Das deutsche Alpenbauernhaus hat meist einen steinernen Unter- und
einen hölzernen Oberbau. Flache, mit Steinen beschwerte Dächer springen
weit über und schaffen Galerien, Veranden und Laubengänge. Die Wände
zeigen häufig Malereien und Schnitzwerk. Die deutschen Dörfer bestehen
aus zerstreut liegenden Einzelhösen, die italienischen ziehen sich oft an einer
Straße hin und zeigen immer städtische Geschlossenheit. Sie entbehren meist
der deutschen Sauberkeit, die Wände sind ohne besonderen Schmuck.
Aufgaben. 1. An welchen Flüssen drangen die Deutschen, die Slawen,
die Italiener, die Franzosen in die Alpen ein? 2. Erkläre die Notwendigkeit
des Alpenstockes, der Nägelsohlen, des Lodenstosses!
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde
Extrahierte Ortsnamen: Drantal Venedig Rheinthal Wien Paris
I. Europa, — 3. Die außcrdcutschen Länder Europas. 131
79. Appenzell, der Hauptort des Kantons Jnnerrhoden (780 m).
Der freundliche Ort ist umkränzt von sciftigen Wiesen und Weiden, die, nur hier und da durch Wald
unterbrochen, auch die teilweise in jähen Stufen abbrechenden Rücken der Berge schmücken. Eigentümlich
ist die Vorliebe der Schweizer für zerstreute Ansiedlung. Einzelne Gehöfte reichen in den Tälern und an
den Bergwänden weit hinauf.
1. Die Westalpen.
§ 206. Allgemeines. Die Westalpen sind nicht so breit, aber erheblich
höher als die Ostalpen. Wo sie am schmälsten sind, tragen sie im Mont-
blanc den höchsten Gipfel Europas. Vom Paß des Großen St. Bernhard
an wenden sich die Westalpen unter dem Namen „Schweizer Alpen" nach
Ono. In der Schweiz übersteigen mehrere Gipfel noch 4000 w.
Aufgaben. 1. Stelle mit dem Maßstab die geringste Breite der Alpen
fest! llinie Genfer See—jvrea.) 2. Vergleiche den Abfall nach 8 mit dem
nach Nw!
§ 207. 1. Vom Mittelmeer bis zum Großen St. Bernhard-
Paß ziehen die Französischen Alpen. Die Gewässer gehen teils zum
Po, teils zur Rhone; über die Wasserscheide zieht im Zickzack die Grenze
zwischen Frankreich und Italien. Die Übergänge folgen den Flußtälern.
Nur ein Schienenweg, die Mont Cenis-Bahn, führt hinüber. Sie bildet die
Hauptverkehrsader zwischen Frankreich und Italien. Geschichtlich sind die
Westalpen hervorgetreten in den Zügen Hannibals; solange Burgund zum
Deutschen Reiche gehörte, waren hier die Verbindungswege zwischen Deutsch-
land und Italien (1077). Das sehr dünn bevölkerte Gebiet trägt keine
Ortschaften. Am Südabhang liegen die vielbesuchten französischen Städte
Nizza und Cannes [kamt].
9*
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Bernhard Hannibals
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Appenzell Europas Schweiz Frankreich Italien Frankreich Italien Hannibals Deutsch- Italien Nizza Cannes
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 127
3. Die außerdeutschen Länder Europas.
1. Das Alpenland.
Allgemeines.
§ 197. Das Hochgebirge der Alpen reicht in großem Bogen vom
Lignrischen Meer etwa 1000 km nach No bis an die Donau bei Wien.
Man teilt das Gebirge durch die Linie Bodensee—rhein—splügenpaß—
Comer See in West- und Ostalpen. In jenen ragt der Montblanc,
d. i. Weißer Berg, der höchste Berg Europas, 4800 m empor. Die West-
alpen sind höher und schmaler, die Ostalpen breiter und im ganzen niedriger.
In deu Besitz der Westalpen teilen sich Frankreich, die Schweiz und
Italien, die am Montblanc zusammenstoßen. Die Ostalpen liegen fast
ganz in Österreich. Nur kleine Teile gehören im W zur Schweiz, im 8
zu Italien, im X zum Deutschen Reich. Am Ortler treffen die Schweiz,
Italien und Österreich zusammen.
§ 198. Gesteinsbau. Der mittlere Hauptzug der Alpen, die Zentral-
alpen, geht von Genua bis an die Vorberge der Ungarischen Tiefebene.
Seine Gesteinsmassen sind aus kristallinischen Gesteinen, namentlich Granit,
Gneis und Schiefer, zusammengesetzt. Einst war auch die Zentralkette mit
einer hohen Decke von Kalk und anderen Schichten überlagert, die durch
Verwitterung meist abgetragen oder doch bedeutend erniedrigt wurde. Der
östliche Teil des mittleren Zuges wird im N und S von Gebirgszügen ein-
gefaßt, die aus Kalk bestehen und deshalb Kalkalpen heißen. In den
Westalpen hat nur die Außenseite des Gebirgsbogens einen Kalkalpen-
gürtel. Im Gegensatze zu den mehr abgerundeten Gipfeln der Zentralalpen
zeigen die Kalkalpen oft wilde, zackige Bergformen.
§ 199. Gletscher. Die höchsten Teile der Alpen sind mit „ewigem
Schnee" bedeckt. Die Schneegrenze liegt im 3 etwa 2800 m, im N gegen
2700 m hoch. Bei der großen Kälte und Trockenheit der Luft fällt der
Schnee als ein weißes Pulver nieder und bleibt nicht an den Hängen der
Berge haften. Er verwandelt sich durch Abschmelzen und Wiedergefrieren
in den graupenkörnigen Firnschnee (t>. h. ferner, vorjähriger Schnee), der
durch seinen eigenen Druck nach unten in ein schmiegsames Eis übergeht.
Dieses fließt langsam in die Tiefe und bildet eiueu Eisstrom, den Gletscher.
Durch den Druck der gesamten Masse fließen die Gletscher wie eine zähe,
Halbstarre Flüssigkeit talwärts bis weit unter die Schneegrenze, wo sie endlich
abschmelzen. In den Alpen gibt es über 1000 Gletscher, unter denen der
Aletschgletscher in den Berner Alpen mit 24 km der längste ist.
Die Gletscher sind die unerschöpflichen Quellen der Bäche, aus denen
die großen Ströme zusammenstießen. In Verbindung mit dem Föhn und
den Lawinen befreien sie das Hochgebirge von den Lasten des Schnees,
der sich sonst ins Unendliche auftürmen würde. Früher waren die Alpen
viel stärker vergletschert. Die Spuren davon sinden wir in den Formen
mancher Täler, in den Seen und in den alten Moränen.
Aufgabe. Was fällt bei der Gestalt des Gletschers auf? (Bild 78.)
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Europas Donau Wien Comer_See Berg_Europas Frankreich Italien Schweiz Italien Deutschen_Reich Italien Genua Ungarischen_Tiefebene
128
C. Länderkunde.
§ 200. Föhn, Lawinen. Der Föhn ist ein warmer Südwind, der
vom Mittelmeer über die Alpen weht. Durch seine Trockenheit und seine
oft orkanartige Stärke bringt er den Alpenbewohnern Gefahren: man löscht
das Herdfeuer, um Brände zu verhüten. Der Schnee wird außerdem durch
die Lawinen in die Tiefe geschafft. Der dabei erzeugte Windstoß reißt
ans weite Strecken Gebäude und Wälder nieder; was von der Lawine über-
deckt wird, ist vernichtet. Durch bauliche Anlagen s„Verbannng") und Be-
Waldung sucht mau in bewohnbaren Tälern der Lawinengefahr vorzubeugen.
78. Zurückgegangener Gletscher im Pitztal (Tirol).
Der von den Firnfeldern der Höhe herabfließende Gletscher ist, wie auch die übrigen Gletscher der Alpen,
in den letzten Jahren sehr zurückgegangen. Die beim Abtauen liegengebliebenen Steine, das sogenannte
Moränengeröll, kennzeichnen aus dem Talboden und an den Hängen die frühere Ausdehnung des lang-
sam fließenden Eisstromes.
$ 201. Die Alm. Von der Schneegrenze bis etwa 1800 m abwärts
reichen die „Alpen" (b. h. Wiesen oder Matten), die in Tirol Almen (Alm)
genannt werden. Sie sind mit einem dichten, blumenreichen Grasteppich
bedeckt, der den Kuhherden der Sennen Nahrung bietet. Die Sennen be-
wohnen die Alm vom Spätfrühling bis zum September; ihre Hütten be-
stehen aus roh gezimmerten Balken, die flachen Dächer aus Holzfchiudeln,
die mit Steinen belegt sind. (Warum?) Die Milchwirtschaft ans der
Alm liefert den berühmten Schweizerkäse. In den steilen Wänden und
Schroffen, die die Matten überragen, ist die Gemse zu Hanse, während
der einst in den tieferen Gegenden weitverbreitete Steinbock infolge der
unausgesetzten Jagd aus den Deutschen Alpen verschwunden ist.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]