164
C. Länderkunde.
§ 250. Das Klima Frankreichs ist mild, die Niederungen am Mittel-
meere bringen Oliven, Feigen, Orangen hervor. Wein gedeiht vorzüglich, am
reichlichsten auf dem sonnigen Gelände an der unteren Garonne (Bordeaux-
wein) (Bild 95.) und auf der Champagne. Der fehr fruchtbare Boden liefert
Weizen, die rauheren Höhen sind meist nnbewaldet. An Bodenschätzen
ist Frankreich arm; doch haben die Franzosen durch vielseitige Industrie,
besonders in Gegenständen der Kunst, in Luxus- und Modewaren (Seiden-
stoffe), den Reichtum ihres Landes noch zu steigern gewußt.
§351. Bevölkerung. Die Franzosen sind hauptsächlich Nachkommen
der alten Gallier, die nach Unterwerfung durch die Römer deren Sprache
annahmen. So bildet das Latein den Grundstock des Französischen. Land
und Leute empfingen ihren Namen von den germanischen Franken, die in
der Völkerwanderung Gallien eroberten. Auf der Halbinsel Bretagne leben
noch viele Kelten, in den Pyrenäen Basken, bei Nizza und auf der
Insel Korsika Italiener. Außerdem wohnen in Frankreich viele Aus-
lüuder. Die Zahl der ganz überwiegend katholischen Bewohner ist seit
längerer Zeit ziemlich gleich geblieben (39 Mill.). Die Landbevölkerung
überwiegt bedeutend, nur 15 Städte siud Großstädte (im Deutschen Reich 48).
Seit der Revolution (1789) ist Frankreich in Departements (86) einge-
teilt, doch sind auch uoch die alten Provinznamen gebräuchlich.
§ 252. a) Die Pyrenäen, ein Hochgebirge von fast halber Länge der
Alpen, ziehen vom Golfe du Lion zum Golf von Biseäya. Etwa in der
Mitte erheben sie sich in der Maladetta-Gruppe bis zu 3400 m. Da
tiefe Einschnitte fehlen, sind die Pyrenäen unwegsam; die Hauptverkehrs-
wege umgehen sie im 0 und W; erst jetzt baut man Eisenbahnen durch
das Gebirge. Der reiche Niederschlag der französischen Pyrenäen ruft in
den uuteren Teilen dichte Bewalduug, in den oberen Almen und kleine
Gletscher hervor. Die Pyrenäen sind nur spärlich bewohnt. Am Fuß des
Gebirges liegt Lourdes, der bekannte französische Wallfahrtsort.
Aufgabe. Vergleiche die Pyrenäen mit den Alpen hinsichtlich der Seen!
§ 253. d) Die Französischen Alpen bilden die Südhälfte der Westalpen.
Die Grenze gegen Italien verläuft auf der höchsten, wasserscheidenden Kette.
Unter den zahlreichen Gebirgsstöcken ragt besonders die von 23 Gletschern
umgürtete Montblanc-Gruppe hervor, unter den Gletschern des Mont-
blane das 7 km lauge, vielbesuchte Eismeer (^ler de glace). Von den
Pässen sind die bekanntesten der Kleine St. Bernhard (Jfere^ Dora
Bältea) mit schöner Straße und der Mont Cenis, dessen 12 km langer
Tunnel Frankreich mit Italien verbindet. Die wichtigsten Flüsse der
Französischen Alpen sind die Rhoneznflüsse Jsere und Durauce.
Wie ein abgetrennter Zweig der Westalpen erscheint der nördlich der
Rhone anhebende Schweizer Jura, aus dessen Ketten der Donbs [bu:
zur Saone eilt. Sein Tal bildet in Verbindung mit dem Bnrgnndischen
Tor die alte Verkehrsstraße von Mitteleuropa zum Rhonetal und zum Mittel-
meer. Daher liegen hier mehrere Festungen.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Frankreich Gallien Nizza Frankreich Deutschen_Reich Frankreich Lourdes Italien Frankreich Italien Mitteleuropa Rhonetal
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Maas
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Italien Savoyen Europas Lyon Rheinebene Rhein-
Rhone-Kanal Burgund Frankreichs Frankreich Deutschland Bretagne Gallien
§ 40. Die Republik Frankreich.
83
gehen die Cevennen in das rauhe und darum arme Hochland der
Auvergne über, dessen spärliche Bevölkerung sich von Viehzucht nährt.
Der höchste Berg Mont Dore, 1900 m, ist wie die andern Gipfel
ein erloschener Vulkan.
d) Die Cöte d' Or Goldrippe) bis zum Kanal von Burgund,
der Ionne und Saone verbindet, erzeugt an ihrer Ostseite den herrlichen
Burgunderwein (Dijon).
c) Das Plateau von Langres (Quellgebiet von ?), an das
sich nach N. die Argonnen und Ardennen anschließen.
d) Die Monts Faucilles Sichelberge) führen mit ihrem
nach S. offenen Bogen nach den Vogesen hinüber.
C. Das Rhone-Saone-Tal, das vom N. nach S. sich all-
mählich erweitert, wird im O. gegen die Schweiz und Italien durch zwei
hohe und schwer überschreitbare Gebirge abgeschlossen, die Westalpen
(S. § 52) und den Schweizer Jura, der nach S. bis zum Nhoneknie
reicht. Diese nach allen Seiten abgeschlossene und darum lange das
selbständige Königreich Burgund bildende provenzalische Tiefebene
wird von dem Rhone und seinen Nebenflüssen bewässert. Er entspringt
auf dem St. Gotthard, durchfließt den durch seine herrlichen Ufer weit
bekannten und darum viel besuchten Genfer See und tritt dann in Frank-
reich ein. Nach dem zum Teil unterirdischen Durchbruch des Juras
fließt der Rhone w. bis Lyon, um nach Aufnahme der Saone seine wilde
Alpennatur zu verlieren, und ergießt sich, verstärkt durch die von den
Alpen (warum nur von diesen?) kommenden wilden Nebenflüsse Jsere
und Durance, in einem von ödem, sumpfigem Lande umgebenen Delta
in das Mittelmeer. Wie die untere Loire der Garten Frankreichs genannt
wird, kann man die Provence das Paradies nennen. Infolge des sehr
warmen Klimas (warum?) gedeihen alle Südfrüchte, Oliven, Orangen,
Palmen, Myrten, in üppigster Fülle. Der Maulbeerbaum zur Zucht der
Seidenraupe wird in ganzen Wäldern angebaut. Die Erzeugnisse des
Landes werden von Marseille ausgeführt.
Das Tal der Saone ist die fruchtbare burgundische Hochfläche, welche
im No. durch die burgundische Pforte mit Deutschland zusammenhängt.
Durch sie geht der Rhein-Rhone-Kanal, zwischen Jll und Doubs,
einem l. Nebenflusse des Rhone.
3. Klima und Kultur. Infolge der Lage und Bodenbeschaffen-
heit ist das Klima Frankreichs günstiger, weil gleichmäßiger und milder
als das Deutschlands; es bildet den Übergang vom mittel- zum süd-
europäischen und ist überall reich an Niederschlägen. Daher hat Frank-
reich eine reiche, hochentwickelte Kultur. Ackerbau, Obstbau, Weinbau
6*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Goldrippe Burgund Dijon Italien Burgund Frank- Lyon Frankreichs Marseille Deutschland Rhein-Rhone-Kanal Frankreichs Deutschlands Niederschlägen Frank-
344
B. Länderkunde. — Vi. Europa.
Viehzucht. Die südlichste Alpenlandschaft sowie die den Südsaum der Alpen
und weiterhin des Apennin kränzende, herrliche Riviera zeigen in Natur und
Kultur vollständig südeuropäischen, mittelmeerischen Charakter. Von den fran-
zösischen Alpenpüssen dient als Eisenbahnweg nur der Mont Cenis-Paßi.
b) Siedlungen. In der zum größten Teile ärmlichen Landschaft Savoyen ist
Chamonix der beliebte Sammelpunkt für die Besucher des Montblanc-Gebietes ge-
worden. Die wichtigsten Alpenstraßen deckt Grenoble {15), der Sitz einer be-
deutenden Handschuhfabrikation, zu der die Ziegen- und Schafzucht auf den Alpen-
weiden der Landschaft Dauphine den Rohstoff liefert. In der Provence, die
viel Olivenöl erzeugt, entwickelte sich das im 6. Jahrhundert v. Chr. als Massilia
gegründete Marseille (550) durch seinen tiefen, rings von Bergen umgebenen
Hafen zum größten Seehandelsplatz Frankreichs, deffen Emporblühen infolge seiner
günstigen Lage zu den französischen Kolonien Nordafrikas wie zu der wichtigen
Verkehrsstraße nach Ostasien wesentlich gefördert wird. Kriegshafen ist Toulon
(105). An der wintermilden Riviera sind vor allem die „Blumenstadt" Nizza
(150), Cannes (30) und das mit allen Reizen der Natur ausgestattete Monte
Carlo in dem kleinen Fürstentum Monaco zu besuchten Winterkurorteu ge-
worden. — Die gebirgige Insel Korsika zeigt in Klima und Pflanzenwuchs ita-
lienisches Gepräge. Bodenbau und Viehzucht sind nur gering entwickelt. Napo-
leons I. Geburtsstadt, Ajaccio, wurde Winterkurort. (Vgl. § 222.)
Die Pyrenäen s. § 227.
tean und dem östlichen Gebirgsrande des Seinebeckens. Die im ganzen ziemlich
geschlossene, aber schluchtenreiche und wild zerrissene Erhebungsmasse des südlichen
Hochlandes bricht mit einem Steilrande, den Cevennen (1200 bis 1500 m),
gegen 0 und 30 ab; im N und Nw geht sie in allmählicher Abdachung, der
auch die Flüsse folgen, ins Tiefland über. Seine heutige Umrißgestaltung er-
hielt das in der Karbonzeit aufgefaltete Gebirge durch tertiäre Verwerfungen,
die von Eruptionen begleitet waren und daher zur Aufschüttung von Vulkan-
bergen Veranlassung gaben. Das Hauptvulkangebiet ist das Hochland
der Auvergue mit zahlreichen Kraterbergen, Basaltkuppen, Maaren, heißen
Quellen, Lavadecken und Lavaströmen. Der höchste der ehemaligen Feuerberge,
der Mont Dore (1900 m), ist zugleich der höchste Berg im Innern Frank-
reichs; nördlich von ihm erhebt sich der Pny de Dome zu nahezu 1500 m
(Bild 47). Außer kristallinischen und vulkanischen Gesteinen lagern in nnge-
störter Schichtung mancherorts jüngere Bildungen. Wirtschaftlich am bedent-
samsten sind die Gegenden mit Steinkohlen- und mit Eisenerzlagern. Die wich-
tigsten Steinkohlengebiete des südöstlichen Frankreich finden sich am
Canal du Centre (Crensot und Antun), bei St. Etieuue (Loirebecken), Alais
(Langnedoc) und am Mittlern Lot, einem Nebenflüsse der Garonne.
Jenseits des Canal du Centre streichen die schmalen, an den Sonnen-
hängen weinreichen Kalkrücken der Eöte d'or (d. i. Goldhügel) bis zum Kanal
i Vgl. § 194, Fußnote.
§ 233. g Das Französische Mittelgebirge.
a) Naturbeschaffenheit. Es besteht
aus dem Französischen Zentralpla-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Extrahierte Personennamen: Carlo
Extrahierte Ortsnamen: Europa Chamonix Grenoble Massilia Marseille Frankreichs Nordafrikas Ostasien Toulon Nizza Cannes Monaco Korsika Ajaccio Frank- Frankreich
18
Europa.
Kammhöhe erreichen, z. B. die sagenberühmte Rolandsbresche und der
Paß von Roneesvalles sronßeswaljesj, sind dnrch Straßen wenig er-
schlössen; die beiden Hauptwege, heute von Eisenbahnen benutzt, umgehen
das ö. und w. Ende der Bergschranke.
B. Gebirge an der Ostgrenze des Landes. Dies sind
a) Die französisch - italienischen Alpen, die den S.-Flügel der W.-Alpen
bilden und sich vom Mittelmeer bis zum Genfer See erstrecken. Die Senke von
Scivcmci, durch welche die Eisenbahn Savona—turin führt, scheidet sie von den
Apenninen. Sie streichen zuerst von O. nach W., bis siejich allmählich ganz
nach N. wenden; ihr Steilabfall ist nach Italien gerichtet. Uber den Hauptzug,
der aus Urgestein besteht, läuft die Grenze zwischen Frankreich und Italien hin.
Ihn überragen der Monte Biso, aus dem der Po entspringt, der Mont
Cenis, über dessen Einsattelung eine Straße und dnrch dessen Tunnel eine
Eisenbahn (Paris, Lyon—turin, Rom) führt, der Kleine St. Bernhard,
mit dem gleichnamigen Paffe, der das Jsere-Thal mit einem Seitenthal des
Po verbindet (wahrscheinlich Hannibals Weg), und die Montblanc-Gruppe,
die bis zum Großen St. Bernhard reicht, an dessen Saumpfade das altberühmte
Hospiz liegt (3500 in). Die Masse des Montblanc (4800 m) ist von 23 Glet-
schern eingehüllt; dieser höchste Gipfel des Erdteils kann von dem herrlichen
Chamonix-Thale aus ohue allzu große Schwierigkeiten erstiegen werden. Von
dem Hauptkamme gehen viele Seitenäste aus, die im Zickzack den Laus des
Rhöue, der Jsere und Durüuce begleiten. Unter diesen sind zu nennen: die
Dauphine-Alpen, zwischen Dnrance und Jsere; an ihrem Fuße verewigt die
schön gelegene Festung Greuoble die wichtigsten Alpeustraßeu; und die Savoyer
Alpen, zwischen Jsere und Rhone w. vom Montblanc.
b) Der schwer zugängliche Schweizer Iura, der vom S.w.-Ufer des
Genfer Sees bis zum Rhein oberhalb Basel reicht.
e) Die Vogesen oder der Wasgenwald, den eine Einsenknng, die Bnr-
guudische Pforte, vom Schweizer Jura trennt. An den W.-Abhang des
Wasgaus lehnt sich der von Mosel und Maas durchströmte französische Anteil
der lothringischen Hochebene, der Schauplatz vieler Schlachten, vom Rhein-
Marne-Kanal durchschnitten.
Da von den Vogesen ab Frankreich jeder Schutzwall gegen Deutschland
und Belgien fehlt, so reiht sich dort Festung an Festung, von Toul über
Verdun, Sedan und Lille bis Calais.
C. Das französische Mittelgebirge.
Dasselbe füllt einen großen Teil von Frankreichs S.o. ans und reicht
im N. bis an den Wasgenwald. Teile desselben sind von N. nach S.:
a) Die Sichelbcrge, Monts Faucilles; sie laufen als uiedrige Höhen im
Bogen von der Moselquelle n.w. bis zur Quelle der Saöne.
b) Das Plateau von Langres, von der Saöne-Quelle s.w. bis zum Kanal
von Burgund, der durch die Ionne die Saöne mit der Seine verbindet.
Hier eutspriugen Maas, Marne, Anbe, Seine. Von seinem N.-Ende
zieht am l. Maas-Ufer entlang der niedrige, aber schwierig zu überschreitende
Argonnenwald, der die Ausläufer der steiukohlenreichen Ärdennen erreicht.
c) Der schmale Kalkrücken der Cdte d'or,*) vom Kanal von Burgund bis zum
*) D. i. Goldhügel, wegen der günstigen Lage für den Weinbau.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Bernhard Hannibals Bernhard Maas Monts_Faucilles Langres Maas
Extrahierte Ortsnamen: Europa Italien Frankreich Italien Paris Rom Hannibals_Weg Rhein Basel Frankreich Deutschland Belgien Sedan Lille Frankreichs Wasgenwald Saöne-Quelle Burgund Burgund
24
Europa.
an dem Knie der Mosel, und Verdun (Birten), an der Maas, sind sehr
starke Grenzfestungen. Am Kanal von Burgund wurde Dijon neuerdings be-
festigt. — Die Heimat der kriegerischen Arverner, die den Römern und später der
fränkischen Eroberung den längsten Widerstand entgegensetzten, ist die Auvergne,
die in ihren zahlreichen vulkanischen Felskuppen ebenforuele natürliche Festungen
besitzt. Gleich den spanischen Gallegos und den Savoyarden wandern die Be-
wohner des armen, seiner Wälder beraubten Hochlandes, die Anvergnaten,
zahlreich aus in die großen Städte Frankreichs, wo dieselben wegen ihrer guten
Sitten, ihrer Treue und Arbeitsamkeit sehr geschätzt sind. Hst. ist (Herrn ont,
in der gartenmüßig angebauten und dicht bevölkerten Thalebene des Allier,
E. Rhöne-Saöne-Gebiet.
Das Gebiet des Doubs zwischen Saone und Schweiz heißt Frauchecomte,
auch Hochburgund. Hier Besancon, am Doubs, genau in der Mitte der
Provinz; starke Grenzfestung mit bedeutender Uhrenfabrikation, und Belfort,
im alten Sundgau, sehr wichtige Grenzfestnng. In der Dauphine Grenoble,
sehr starke Grenzfestung am Beginn des letzten Durchbrnchknies der Jsere, wo
sich alle wichtigeren Verkehrsstraßen zwischen Tnrance und Genfer See strahlen-
förmig vereinigen. In Lyonnais Lyon, die zweitgrößte Stadt Frankreichs
(430000 E.), am Zusammenfluß von Rhone und Saöne, stark befestigt, Haupt-
sabrikstadt für ^Seidenwaren (die gemusterten Stoffe die ersten der Erde).
S.w. davon St. Etienne (135000 E.); in den Umgebungen die reichsten Kohlen-
lager Frankreichs, „das französische Birmingham"; Waffenarbeiten und Seideu-
bänder. Zwischen dem Genfer See und den Quellflüssen der Jsere liegt Sa-
voyen, das höchste Alpenland in Europa, das seine Bewohner nicht zu ernähren
vermag, daher alljährlich viele Savoyarden als Händler, Führer von Murmel-
tiereu u. s. w. auswandern, die dann, wenn sie etwas erworben haben, wieder
heimkehren. Das Land gehört, gleich Nizza, erst seit 1800 zu Frankreich. Tie
älteste Stadt Frankreichs und Hst. der Provence ist Marseille (405000 E.),
an einem von Höhen eingeschlossenen, sicheren Hafenbecken gegründet (Massalia,
lat. Massilia), hinreichend entfernt von den Mündungen des Rhone, um den An-
schwemmungen des Flusses nicht ausgesetzt zu sein, nahe genug, um sich den
Handelsweg nach dem Binnenlande, welchen das Flußthal darbietet, zu sichern;
jetzt die größte Seestadt Frankreichs, der wichtigste Verkehrsplatz des Mittel-
meeres in seinem engeren Sinne. — Die Küste leidet unter dem Anstürme des
Mistral, eines eisig kalten N.w.-Windes.*) N. von Marseille Aix [nfj],
mit lauwarmen Quellen; als Aquae Sextiae Niederlassung der Römer in
Gallien. Wo das Delta des Rhone beginnt, liegt Arles, im Mittelalter die
blühende Hst. des nach ihr genannten arelatischen (burgundischen) Königreiches,
jetzt verödet und voll großartiger römischer Ruinen. — Weiter aufwärts am
Strome das ehemals päpstliche Avignon, mit ansehnlicher Seidenfabrikation. —
Von Marseille gegen O. die Küstenstädte Tonlon, größter Kriegshafen Frank-
reichs am Mittelmeer, und Nizza (französ. Rice), wegen seines milden und ge^
snnden Klimas besonders von Brustkranken besucht; als Schlüssel der Küstenstraße
stark befestigt, 90000 E. — Ö. davon das sehr kleine Fürstentum Monaco, unter
der Schutzherrschast Frankreichs. Die gleichn. Stadt auf einem Felsen am Meere,
dnrch Natur und Kunst geschmückt.
*) „Der Mistral und die Durance verderben die ganze Provence."
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Extrahierte Personennamen: Etienne_( Massalia
Extrahierte Ortsnamen: Europa Verdun Burgund Dijon Frankreichs Schweiz Belfort Grenoble Lyonnais_Lyon Frankreichs Frankreichs Europa Nizza Frankreich Frankreichs Marseille Massilia Frankreichs Marseille Gallien Arles Avignon Marseille Nizza Monaco Frankreichs
102 Mitteleuropa.
sehr schön gelegene Hst. von Salzburg; zahlreiche Kirchen. Wildbad Gastein im
3. des Kronlandes. — Graz, Hst. von Steiermark, größte Stadt des ganzen Alpen-
gebietes. — Innsbruck, schön gelegene Landes-Hst. von Tirol, am Inn und an der
Kreuzung der wichtigen Brenner- und Arlbergstraße. — Bregenz, am Bodensee. —
Trieft, erster Seehandelsplatz des Staates am Mittelmeer. Krakau, starke
Festung in Ostgalizien an der Weichsel; in der Nähe das bmthmte Salzbergwerk von
Wieliczka (wjelitschka). — Lemberg, Hst. in Ostgalizien.
b) In Ungarn: Budapest, vereinigte Reichs-Hst. auf beiden Seiten der
Donau (455 Tsd. E.). Mittelpunkt des gesamten ungarischen Handels. Tokay,
an der Theiß, berühmter Weinbau. Debreczin sdebretzin), echte Magyarenstadt
inmitten der Pußta, große, vielbesuchte Märkte. Preß bürg, frühere ungarische
Krönungsstadt an der Donau. An der Pforte, die hier von Österreich nach Ungarn
führt, S z eg edin, zweite Stadt Ungarns und bedeutende Handelsstadt an der Theiß.
In Siebenbürgen: Hermannftadt und Kronstadt, Sachsenstädte. Klausen-
bürg, Magyarenstadt.
Rumänien.
(130000 qkm, 5,5 Mill. E.)
Das Königreich Rumänien umfaßt die 8.- und O.-Abdachung der sieben-
bürgischen Alpen, die ihnen vorgelagerte, weite, fruchtbare Tiefebene und das
Donaudelta. Es liefert große Mengen Getreide auf den europäischen Markt.
— Die Bewohner sind romanischer Abstammung und gehören der
griechischen Kirche an. Hst.: Bukarest.
5. Frankreich.
(536 000 qkm, 38,3 Mill. E.)
1. Das Land. Lage und Grenzen nach der Karte.
Bodengestaltung. Im 8. zieht sich auf der Grenze von Spanien
und Frankreich das Hochgebirge der Pyrenäen hin (s. S. 112), das
Quellgebiet der Garonne. Der Südosten des Landes wird von den West-
alpen erfüllt, welche sich auf der französisch-italienischen Grenze hinziehen.
Das wildeste und rauheste der französischen Alpenländer ist Savoyen. Hier
erhebt sich auch der höchste Berg Europas, der Montblanc (4800 m). Etwa
in der Mitte des Gebirgszuges der Westalpen liegt auf ital, Seite der Mont
Cenis (mong'ßem). Der Mont Cenis-Tunnel ist für den Verkehr zwischen
Frankreich und Italien sehr wichtig. Auf der Grenze zwischen Frankreich
und der Schweiz zieht sich der Schweizer Jura hin, ein rauhes, wasser-
armes Kalkgebirge. Das Thal der Rhone und Saöne (ßön) trennt
diese Grenzgebirge von dem Gebiet der französischen Mittelgebirge,
die sich im Innern Frankreichs hinziehen, steil zum Thal der Rhone und
Saöne abfallen und sich allmählich nach Nw. und W. abdachen, Sie sind
das Quellgebiet zahlreicher Flüsse.
Die Rohneebenc erstreckt sich zwischen den Weftalpen und den französischen
Mittelgebirgen von N. nach S. und erweitert sich im f. Teile zur Ebene der Pro-
vence (prowangs). Beschreibe den Lauf der Rohne! Warum macht sie bei Lyon
ein Knie? Von welcher Seite gehen ihr die größten Nebenflüsse zu und warum?
Ihr Mündungsgebiet ist ein mit Sümpfen und Steingeröll angefülltes Delta mit
flacher, versandeter Küste, daher denn auch die großen Seestädte weiter östlich an
dem höheren, buchtenreichen Gestade liegen. Die Ebene selbst zeigt eine reiche Boden-
kultur von Reben, Öl-, Maulbeer- und Mandelbäumen. An geschützten stellen ge-
deihen sogar Palmen. — Die Niederung der Rhone setzt sich n. im Thal Saöne,und
der niedrigen Hochfläche von Burgund fort, welche durch die burgundische
Pforte offen mit der Rheinebene zusammenhängt.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Salzburg Wildbad_Gastein Graz Bregenz Krakau Ostgalizien Lemberg Ostgalizien Ungarn Budapest Donau Donau Ungarn Ungarns Siebenbürgen Kronstadt Sachsenstädte Donaudelta Bukarest Frankreich Spanien Frankreich Europas Frankreich Italien Frankreich Schweiz Frankreichs Lyon Burgund Rheinebene
Mitteleuropa.
ungarischen Handels. Tokoy, an der Theiß, berühmter Weinbau. De-
breczi n ldebretzin», echte Magyarenstadt inmitten der Pußta, große, viel-
besuchte Markte. Preß bürg, frühere ungarische Krönungsstadt an der
Donau; an der Pforte, die hier von Österreich nach Ungarn führt, S^ege-
diu, zweite Stadt Ungarn und bedeutende Handelsstadt an der Theiß. —
In Siebenbürgen- Hermannstadt und Kronstadt, Sachsenstädte;
Klausenburg, Magyarenstadt.
4. Rumänien.
(130000 qkm, 5,5 Mill. E.)
Das Königreich Rumänien umfaßt die S.- und O.-Abdachuug der
siebenbürgischen Alpen, die ihnen vorgelagerte, weite, fruchtbare Tiefebene
und das Donaudelta. Es liefert große Mengen Getreide auf den euro-
päischen Markt. — Die Bewohner sind romanischer Abstammung und
gehören der griechischen Kirche an. Hst.: Bukare st.
5. Frankreich.
(536000 qkm, 38 Mill. E.)
1. Das Land. Lage und Grenzen nach der Karte. —
Bodengestaltung. Im S. zieht sich auf der Grenze von
Spanien und Frankreich das Hochgebirge der Pyrenäen hin
(s. S. 73), das Quellgebiet der Garouue. Der Südosteu des Landes
wird von den Westalpen erfüllt, welche sich auf der französisch-
italienischen Grenze hinziehen. Das wildeste und rauheste der französischen
Alpenländer ist S a v o y e n. Hier erhebt sich auch der höchste Berg
Europas, der M o n t b l a n e (4 800 m). Etwa in der Mitte des Gebirgs-
zuges der Westalpen liegt der M o n t C e n i s (mong ßeni). Der M o n t
Eenis - Tnnnel ist für den Verkehr zwischen Frankreich und Italien
sehr wichtig. Auf der Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz zieht sich
der Schweizer Jura hin, ein rauhes, wasserarmes Kalkgebirge. Das
Thal der Rhone und Saöne ißön) trennt diese Grenzgebirge von
dem Gebiet der französischen Mittelgebirge, die sich im In-
nern Frankreichs hinziehen, steil zum Thal der Rhone und Saöne abfallen
und sich allmählich nach N.-W. und W. abdachen. Sie sind das Quell-
gebiet zahlreicher Flüsse.
Die Rhoneebene erstreckt sich zwischen den Westalpen und den
französischen Mittelgebirgen von N. nach S. und erweitert sich im s. Teile
M Ebene d er P ro v e n ee lprowangs). Beschreibeden Laus der Rhone!
Warum macht sie bei Lyon ein Knie? Bon welcher Seite gehen ihr die größten
Nebenflüsse zu und warum? Ihr Mündungsgebiet ist ein mit Sümpfen
und Steingeröll angefülltes Delta mit flacher, versandeter Küste. Daher
denn auch die großen Seestädte weiter östlich an dem höheren, buchtenreichen
Gestade liegen Die Ebene selbst zeigt eine reiche Bodenkultur von Reben,
Ol','Maulbeer- und Mandelbäumen. An geschützten Stellen gedeihen sogar
Palmen. — Die Niederung der Rhone setzt sich n. im Thal der Saöne
und der u i e d r i gen H o chflä ch e v o n Burg u n d fort, welche durch
die burgundische Pforte offen mit der Rheinebene zusammenhängt.
Im N.-Av. erhebt sich auf der Elsasser Grenze das W a s g a u -
g e b i r g e, an welches sich der französische Anteil des Lothringer
Stufenlandes lehnt, und auf der belgischen Grenze das Gebirge
der Ard ennen. Die Hauptflüsse dieses N.-W.-Gebietes sind Mosel und
M aas.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Donau Ungarn Ungarn Siebenbürgen-_Hermannstadt Kronstadt Klausenburg Donaudelta Frankreich Spanien Frankreich Europas Frankreich Italien Frankreich Schweiz Frankreichs Lyon Rheinebene
100 Europa.
Gebirgsland, der und 'Vv. fast durchweg Tiesland, welches von
den Flüssen Seine (ßähn'), Loire (loar) und Garonne entwässert
wird. Die Gebirgshälfte weist folgende Landschaften auf: das
Hochgebirge der Pyrenäen (f. bei Spanien!), die Westalpen, der
Jura (s. bei der Schweiz!), die Rhonetiefebene und das fr an-
z ö s i s ch e Mittelgebirge.
D i e Westalpen erstrecken sich vom Mittelmeer (Seealpen) bis
zum Genferfee. Der zu Italien gehörende Ostabhang fällt steil zum Po-
tieflande ab; der Westabhang füllt den breiten Raum zwischen dem Hanpt-
kämm und der Rhone aus. Der Hauptzug des Gelnrges zieht sich auf der
franzöfisch-italienilchen Grenze hin, besteht aus Urgestein und ragt fast
überall über die Schneegrenze empor. Von den übrigen Hochalpen unter-
scheiden sich die Westalpen durch ihre wilden Formen, engen, spaltenartigen
Thäler, kleinen Gletscher und Schneefelder und durch den Maugel an
größeren Seen. Zu deu höchsten Erhebungen gehört der Monte Biso
3800 in; Qnellgeoiet des Po), der Mont Cenis (ßeui> mit dem Mont
Cenis-Paß (2000 m) und dem berühmten E i sen b a h n t n n n e l, der
kleine St. Bernhard, über dessen Paß einer der ältesten Wege von
Gallien nach Italien führt, und endlich in Savoyen als höchste Erhebung
des Alpeiisystems und Europas überhaupt der M o n t b l a n c, 4800 m hoch,
eine riesige Felsenmasse mit zahlreichen Spitzen und Hörnern und umlagert
von 23 Gletschern, darunter das „Eismeer" (mer cle glace). — Die fran-
zösischen Kalkalpen, welche w. diesem Hauptzuge vorgelagert sind,
erfüllen Savoyen (wie Tyrol ein echtes Alpenland!), die D a n p h i n «
und die Provence (Prowangs). Mit den Thälern der D n r a n c e
!dür«.ngß) und I f e r e (ifähr) öffnen sie sich nach dem Rhonethal.
Die Rhoneebene erstreckt sich zwischen Westalpen und den südsrau-
zösischeu Mittelgebirgen von nach 8. und erweitert sich im s. Teile zur
Ebene der Provence (Prowangs). Beschreibe den Lauf der R h o u e!
Warum macht sie bei Lyon ein Knie? Von welcher Seite gehen ihr die
größten Nebenflüsse zu und warum? — Ihr Miiiiimiigsgebiet ist ein mit
Sümpfen und Steiugeröll angefülltes Delta mit flacher, versandeter Küste.
Daher denn auch die großen Seestädte weiter östlich an dem höheren, buchten-
reichen Gestagen liegen. Die Ebene selbst zeigt eine reiche Bodenkultur
von Rebeu, Ol-, Maulbeer- und Mandelbäumen. An geschützten Stellen
gedeihen sogar Palmen. — Die Niederung der Rhone setzt sich n. im Thal
der -öflöne (ßön) und der niedrigenhochfläche v o n B u r g n n d
fort, welche durch die b u r g u u d i f ch e P s o r t e offen mit der Rheinebene
zusammenhängt. Sie wird von dem Rhein-Rhone-Kanal durchschnitten.
Das französische Mittelgebirge gliedert sich in eine s. und eine u.
Gruppe, welche durch den Kanal du Ceutre (dü fs-ngtr) von einander
getrennt werdeu.
Zur s ü d l i ch e n G r u p p e gehören die schluchtenreichen E e v e n n e n,
der kohlen- und eisenreiche Zug des Lyonnais- (lionnäh-) und Cha ro-
lais- lscharolläh-) Gebirges zwischen Rhone und Loire, das Forez-
g e b i r g e (soräh-) zwischen den Längsthälern der Loire und des Alller
(allik), und das unfruchtbare vulkanische Hochlaud^der Auvergue
(owärnj), mit zahlreichen erloschenen Vulkanen (s. S. 24) und glocken-
förmigen Basaltkuppen. In demselben der höchste Berg des französischen
Mittelgebirges, der Mont D o r e (mong dor, 1900 m).
Die nördliche Gruppe umfaßt den Kalkrücken der C ° t e d ' o r
(kot dör ^ Goldhügel, weil auf der burguudischeu Abdachuug die herrliche
Burgunderrebe wächst), die Hochebeue von Burgund, das gnellenreiche
Plateau von Lang res (lang'gr), die Sichelberge, den Niedern Ar-
gonnenwald zu beiden Seiten der obern Maas und den dichtbewaldeten,
kohlenreichen Bergzug der Ardennen. —
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Bernhard
Extrahierte Ortsnamen: Europa Spanien Italien Gallien Italien Savoyen Europas Lyon Rheinebene Rhein-Rhone-Kanal Goldhügel Burgund
Mitteleuropa.
101
A) In Österreich: Wien, 1.8 Mill. E., an? Hst. des ganzen
Ruches. — Prag, Hst. Böhmens, „die Stadt der Kirchen und Paläste",
an? — Im N. Böhmens die Weltbäder Teplitz und Karlsbad. Im
Osten au der Elbe Königgrätz (Schlacht 1866). — Brünn, bedeutende
Fabrikstadt, Hst. von Mähren. — Salzburg, sehr schön gelegen; zahlreiche
Kirchen. Wild b ad Gast ein im 8. des Kronlandes. — Graz, Hst. von
Steiermark, größte Stadt des ganzen Alpengebietes. — Innsbruck, schön
gelegene Hst. von Tyrol, an? an der wichtigen Brennerstraße. — Bregenz,
an? — Trieft, erster Seehandelsplatz des Staates am Mittelmeer.
Krakau, starke Festung in Galizieu, an? In der Nähe das berühmte
Salzbergwerk von Wieliezka (wjelitfchka). — Lemberg, Hst. in Ostgalizien.
d) In Ungarn: Ofenpest, vereinigte Hst., an? Mittelpunkt des
ungarischen Handels. — Tokay. an? Berühmter Weinbau. — Debreczin
(debretzin), echte Magyarenstadt inmitten der Pnßta, große vielbesuchte
Märkte. — Preß bürg, frühere ungarische Krönungsstadt, an? —
Szegedin, zweite Stadt Ungarns und bedeutende Handelsstadt, an? —
In Siebenbürgen: Hermann st adt und K r o n st a d t, Sachsenstädte. —
Klausenburg, Magyarenstadt.
4. Rumänien.
(= 8.-Deutschland ohne Reichsland, 6 Mill. E.)
Das Königreich Rumänien umfaßt die Süd- und Ost-Abdachuug der
siebeubürgischeu Karpaten, die ihnen vorgelagerte, weite, fruchtbare Tiefebene
und das Douaudelta. Es liefert große Mengen Getreide auf den europäischen
Markt. — Die Bewohner sind romanischer Abstammung und gehören
der griechischen Kirche an. Der König ist ein Hohenzoller. Hst.: Bukarest.
5. Frankreich.
(= Deutschland, 39 Mill. E.)
1. Das Land. Lage und Grenzen nach der Karte. Nach welcher
Himmelsrichtung liegt Frankreich von uns aus? Die Eisenbahnfahrt Berlin-
Paris währt 18 Stunden.
Bodengestaltung. Im X. zieht sich aus der Grenze von Spanien
und Frankreich das Hochgebirge der Pyrenäen hin (s. S. 112!),
das Quellgebiet der Garouue. Der Südosten des Landes wird von den
französisch-italienischen Alpen erfüllt, die sich ans der Grenze hin-
ziehen. Das wildeste und rauheste der französischen Alpenländer ist Savoyen.
Hier erhebt sich auch der höchste Berg Europas, der Montblanc (4800 m).
Etwa in der Mitte des Gebirgszuges liegt auf ital. Seite der Mout Ceuis.
Welche Länder verbindet der Montcenistunnel? Wo liegt der Schweizer
Jura? Es ist ein rauhes, wasserarmes Kalkgebirge. Das Tal der Rhone
und Saöue (ßöu) trennt diese Grenzgebirge von dem Gebiet der sranzö-
sischen Mittelgebirge, die sich im Innern Frankreichs hinziehen, steil
zum Tal der Rhone und Saöne abfallen und sich allmählich nach Nw.
und W. abdachen. Sie sind das Quellgebiet zahlreicher Flüsse.
Welche Richtung hat das Rhonetal? Es erweitert sich im s. Teile zur
Ebene der Provence. Beschreibe den Lauf der Rhone! Warum macht
sie bei Lyon ein Knie? Von welcher Seite gehen ihr die größten Neben-
flüsse zu und warum? Ihr Delta ist mit Sümpsen und Steingeröll an-
gefüllt, mit flacher, versandeter Küste, daher denn auch die großen Seestädte
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: Hermann
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Wien Karlsbad Elbe_Königgrätz Salzburg Graz Tyrol Bregenz Krakau Galizieu Lemberg Ostgalizien Ungarn Ungarns Siebenbürgen Sachsenstädte Klausenburg Bukarest Frankreich Deutschland Frankreich Berlin-
Paris Spanien Frankreich Europas Frankreichs Rhonetal Lyon