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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 80

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
80 Die Zeit der zunehmenden Auflösung des Reichs 1273—1519. Hafenstraße noch heute den Namen deutsche Brücke trägt, in London, wo sich die deutschen Kaufleute im Stahlhof zusammenfanden, ihre Speicher und Kontore hatten und sich selbst Recht sprachen. Damals lag der gesamte Großhandel von der Newa bis zur Themse und Schelde in deutschen Händen. Niedergang Es ist begreiflich, daß sich die nordischen Völker gegen eine solche Macht er 1 ' der Hanse auflehnten und sie von sich abzuschütteln suchten. Aber erst seit dem Ende des Mittelalters nahm die Bedeutung des Bundes ab. Damals begannen die nordischen Staaten, vor allen England, innerlich zu erstarken. Für den Bestand der Hanse war ferner der Umstand schädlich, daß eine Reihe von Städten, so z. B. Berlin-Kölln, von ihren Landesherren gezwungen wurden, aus dem Bunde auszutreteu. Dazu kam, daß ihr der starke Schutz des deutschen Königs fehlte; denn die Könige jener Zeit waren entweder zu ohnmächtig oder zu sehr mit ihren eigenen Interessen beschäftigt, als daß sie für das Gedeihen des deutschen Handels Sinn gehabt hätten. So ist es gekommen, daß die Hanse, obwohl sie noch lange fortbestand, immer machtloser wurde. Selbst der Ostseehandel kam in späteren Jahrhunderten in die Hände der Holländer und Engländer; noch viel weniger konnten die deutschen Kaufleute daran denken, sich an dem Handel nach Amerika und Indien zu beteiligen, wo andere Völker damals Kolonien gründeten und reichen Gewinn ernteten. § 83. Der Staat des deutschen Ritterordens. Zu einer Zeit, wo im übrigen der Ritterstand im Verfall begriffen war, hat der deutsche Ritterorden einen Staat aufgerichtet, der ein Jahrhundert hindurch fest und geschlossen, reich und mächtig dastand; es gelang ihm ein großes Gebiet an der Ostsee für das Deutschtum und das Christentum zu gewinnen, ein Gebiet, das später eins der Kernlande für die norddeutsche Großmacht Preußen werden sollte. Eroberung Unter Kaiser Friedrich Ii. hatte der Hochmeister Hermann von Preußen^. hon einem polnischen Herzog eingeladen, die ersten Deutschritter zum Kampfe mit den Preußen ausgesandt. Diese lagen mit ihren Gren>-nachbarn in fortwährendem Kriege; sie waren Heiden, die ihre Götter in heiligen Hainen verehrten und ihnen Bernsteinfeuer anzündeten. Nun entstanden Ordensburgen im Preußenlande. Nach etwa fünfzigjährigen Kämpfen war die Eroberung Preußens vollendet, die Urbewohner waren unterworfen und hörig gemacht. Der Sitz des Hochmeisters wurde die Blütezeit Marienburg, die heute mit ihren hohen Backsteinmauern und säulen-Ordens. getragenen Hallen wieder ausgebaut worden ist. Deutsche Städte entstanden

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 18

1909 - Leipzig : Hirt
18 I. Die Französische Revolution. Schiffe und Kunstgegenstände an Frankreich ausgeliefert waren. Die französische Regierung bildete aus der Lombardei, dem Herzogtum Modena und Teilen des Kirchenstaates die Zisalpinische Republik; Genua wurde zur Ligurischen Republik erklärt. Der Rhein bildete die Grenze gegen Frankreich. Zu Rastatt sollte ein Kongreß zusammentreten, um die Entschädigungen festzusetzen, die die deutschen Fürsten für ihre Verluste auf dem linken Rhein ufer erhalten sollten. Damit war der erste Koalitionskrieg zu Ende. 4. Bonapartes Zug nach Ägypten 1798—1799 und der zweite Koalitionskrieg 1798—1802* Nach seinen Ruhmestaten in Italien ließ Napolon sich vom Direktorium den Auftrag geben, Ägypten zu erobern. Dieser Feldzug war gegen das meerbeherrschende England gerichtet, obschon Ägypten unter türkischer Oberherrschaft stand wie noch heute. Ägypten ist das Land, das den Handel Europas mit Afrika und Asien vermittelt. Wer Ägypten stark und geschickt beherrscht, beherrscht auch den Handel nach dem Morgenlande. Während der Kreuzzüge hatte sich gezeigt, wie wichtig der Besitz Ägyptens ist. Die Besitzungen in Asien waren nicht zu halten, weil Ägypten nicht in der Hand der Kreuzfahrer war. Deshalb hatte Ludwig Ix. von Frankreich den Gedanken des Papstes Innozenz Iii. verwirklichen wollen, Ägypten zu unterwerfen, um von da aus die Besitzungen in Palästina zu schützen. Sein Plan war nicht gelungen. Leibniz machte später Ludwig Xiv. auf Ägypten aufmerksam. Napoleon nahm den Plan dieser großen Männer auf. Gern gab das Direktorium seine Zustimmung, um den ruhmreichen, beim Heere außerordentlich beliebten Feldherrn möglichst weit von Frankreich und doch im Interesse Frankreichs zu beschäftigen. Man fürchtete damals schon eine Militärdiktatur. Um die Engländer zu täuschen, ließ Bonaparte in den französischen Nordseehäfen umfangreiche Schiffsbauten herstellen, als habe er eine Landung'an der englischen Küste im Sinne. Unerwartet ging die französische Flotte im Mai 1798 zu Toulon unter Segel, nahm die Insel Malta, die von Kaiser Karl V. dem Johanniterorden überwiesen worden war, landete bei Alexandrien, siegte bei den Pyramiden und zog in Kairo ein. Unterdessen wurde seine Flotte bei Abukir von dem englischen Admiral Nelson geschlagen. Die Türkei hatte wegen des Einfalls in Ägypten Frankreich den Krieg erklärt und rüstete in Syrien zu einem Gegenangriff. Deshalb zog Bonaparte nach Syrien, nahm Jaffa und belagerte Acre; kehrte dann nach Ägypten zurück, weil die Bevölkerung sich gegen die französische Herrschaft empörte. Bei Abukir, wo ein türkisches Heer auf englischen Schiffen gelandet war, stellte er die französische Waffenehre durch Vernichtung des türkischen Heeres wieder her.

3. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 20

1909 - Leipzig : Hirt
20 I. Die Französische Revolution. Bonaparte nach seiner Rückkehr aus Ägypten mit einer Abteilung Soldaten in den Sitzungssaal des Rates der Fünfhundert einrückte und die Abgeordneten auseinandertrieb. Damit war auch die Regierung gestürzt. Mit seinen Anhängern beriet er eine neue Verfassung; die Abgeordneten beider Räte wurden am Abend desselben Tages zu einer gemeinsamen Sitzung zusammenberufen, in der die neue Verfassung angenommen wurde. Die vollziehende Gewalt wurde einem auf zehn Jahre gewählten Konsul übertragen. Zwei andre Konsuln traten ihm mit beratender Stimme zur Seite. Zum Ersten Konsul wurde selbstverständlich General Bonaparte gewählt. Die Mitgliederzahl der gesetzgebenden Körperschaften wurde auf 100 und 300 verringert. Die Beamten und Offiziere wurden vom Ersten Konsul ernannt. Die Republik bestand nur noch dem Namen nach. Wir haben jetzt einen Herrn, sagte einer der Mitkonsuln, der alles weiß und alles kann. Zum Minister des Äußern wurde Talleyrand, zum Kriegsminister Carnot, zum Polizeiminister Fouche ernannt. Dieser kontrollierte scharf die Zeitungen der Gegenpartei. Beendigung des zweiten Koalitionskrieges. Nachdem Bonaparte die innern Angelegenheiten des Staates so weit geordnet hatte, daß er Paris verlassen konnte, reiste er über den Großen St. Bernhard nach Italien, um dem Kriege gegen die zweite Koalition eine andre Wendung zu geben. Rußland war schon ausgetreten, verstimmt über die Eifersüchteleien der übrigen Mächte. In der Schlacht bei Marengo wurde ein österreichisches Heer besiegt, ein zweites bei Hohenlinden in Bayern. Beide Schlachten fallen ins Jahr 1800. Der Krieg mit Österreich und dem Deutschen Reiche war beendet. Im Frieden zu Luneville an der Meurthe wurde der Friede von Campo Formio bestätigt; das linke Rheinufer blieb in französischem Besitz. Die dadurch benachteiligten weltlichen Fürsten sollten durch die Besitzungen der geistlichen Fürsten entschädigt werden. Dann wurden die italienischen Verhältnisse geordnet. Die Zisalpinische Republik erhielt den Namen Italienische Republik; sie wählte Bonaparte zum Präsidenten auf zehn Jahre. Ober- und Mittelitalien war mit Frankreich in Personalunion vereinigt. Der Kirchenstaat und das Königreich Neapel wurden wiederhergestellt. Mit dem Papste wurde ein Konkordat vereinbart, das die kirchlichen Angelegenheiten Frankreichs regelte, soweit sie die katholische Kirche betrafen; die übrigen Konfessionen erhielten volle Freiheit (1801). Mit England wurde 1802 der Friede zu Amiens geschlossen. Die eroberten französischen Kolonien sollten Frankreich, Malta dem Johanniterorden, Ägypten der Türkei zurückgegeben werden. An Holland und Spanien machte sich England bezahlt durch die Inseln Ceylon und Trinidad, die während des

4. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 26

1909 - Leipzig : Hirt
20 Tl Frankreich als Kaiserreich. errang Napoleon hier nicht. Die Entscheidung fiel bei Fried land in Ostpreußen zugunsten Napoleons. Nun stand diesem der Weg nach Königsberg offen; die preußische Königsfamilie floh nach Memel. Im Juli 1807 wurde der Friede zu Tilsit geschlossen. Preußen mußte alle Besitzungen links der Elbe und seine polnischen Besitzungen außer Westpreußen abtreten. Napoleon bildete aus preußischen und russischen Bestandteilen des ehemaligen Königreichs das Großherzogtum Warschau, das er dem Kurfürsten von Sachsen zugleich mit dem Königstitel verlieh. Dieser war nach der Schlacht bei Jena vom Bündnis mit Preußen zurückgetreten und hatte sich dem Rheinbund angeschlossen. Ferner mußte Preußen 130 Million Frcs. Kriegskosten zahlen; bis zu deren Zahlung blieb ein französisches Heer in Preußen; dessen Verpflegung kostete zehn-mal mehr als die Kriegskosten betrugen. Dann mußte Preußen die Verpflichtung eingehen, sein Heer auf 42000 Manu zu beschränken. Napoleon glaubte, in Zukunft vor Preußen sicher zu sein. Aus den preußischen Besitzungen links der Elbe, dem Kurfürstentum Hessen und andern Besitzungen bildete er das Königreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel, dessen Verwaltung er seinem Bruder Jeröme übertrug. Dieser erhielt wegen seiner verschwenderischen Hofhaltung und seiner üppigen Feste den Namen „Bruder Lustig". Er pflegte seine Gäste nach den Festlichkeiten mit den Worten zu entlassen: „Morgen wieder lustik." Mit Rußland schloß Napoleon ein Schutz- und Trutzbündnis; da England dem Bündnis nicht beitreten wollte, verhängte er über die englischen Waren die Kontinentalsperre, d. h. er verbot allen Mächten, die von ihm abhängig oder mit ihm verbündet waren, englische Schiffe in ihre Häfen aufzunehmen. Damit war Englands Stärke, der Handel, lahmgelegt. Der Kontinentalsperre widersetzten sich Portugal, der Papst und Holland. Vor einem französisch-spanischen Heere flüchtete die portugiesische Königsfamilie in ihre Kolonie Brasilien. Der Kirchenstaat wurde besetzt und mit dem Königreich Italien vereinigt, der Papst gefangen nach Savona und später nach Fontainebleau gebracht. Napoleons Bruder Ludwig, König von Holland, dankte ab, weil er die Kontinentalsperre ohne Schädigung seines Landes nicht durchführen konnte. Darauf wurde Holland als „Anschwemmung französischer Flüsse" mit Frankreich vereinigt. Auch Oldenburg, die Hansestädte und der nördliche Teil von Hannover wurden mit Frankreich vereinigt, um hier die Kontinentalsperre durchzuführen. Dagegen mißlang die Eroberung Spaniens und Portugals, weil England hier im Interesse seines Handels energisch Hilfe leistete. Besonders zeichnete sich in diesem Kriege der später vielgenannte Wellington aus. Ruhmreiche Ereignisse. Der unglücklichste aller preußischen Kriege hat auch Ruhmestaten in der mannhaften Verteidigung der Festungen Kolberg und Graudenz auszuweisen. Die Festung Kolberg in Pommern

5. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 17

1909 - Leipzig : Hirt
3. Die Republik. 17 Republik. Der Verlust an Menschenleben wird auf 80000 geschätzt, die teils durch das Fallbeil, teils durch die Kriege hinweggerafft worden waren. Ferner hat die Konventsregierung ein riesiges Vermögen verschleudert, 3000 Million vom Kirchengut, 5000 Million vom Gute der Bürger und der Ausgewanderten. Die Assignate hatten keinen Wert mehr. Außerdem hinterließ der Konvent der folgenden Regierung einen Krieg gegen die Hauptmächte Europas. Auswärtige Kriege. Der Krieg Österreichs und Preußens gegen Frankreich ist bereits im Zusammenhang mit den innern Wirren Seite 13 und 14 bis zum Übertritt der Generals Dumouriez dargestellt worden. ! Nach der Hinrichtung Ludwigs Xvi. schlossen sich auf Betreiben des englischen Ministers Pitt England, Holland, das Deutsche Reich, mehrere Staaten Italiens und Spanien an Österreich und Preußen an. So kam 1793 die große Koalition zustande, die den Krieg bis 1797 fortsetzte. Dieser Krieg wird der erste Koalitionskrieg genannt. Der europäischen Übermacht stellte Carnot als Leiter des Kriegswesens im Wohlfahrtsausschuß die ganze waffenfähige Mannschaft Frankreichs durch eine allgemeine Aushebung gegenüber, teilte sie in Heere ein und stellte tüchtige Generale an deren Spitze, die nach seinen Befehlen den Krieg führten. Während so die Franzosen nach einheitlichem Plane vorgingen,/fehlte den Koalitionsmächten eine Oberleitung. ^Die Eifersucht der einzelnen Mächte vereitelte die Ausnutzung der Waffenerfolge. Preußen und Österreichs entzweiten sich wegen der Teilung Polens. Preußen, das mehrere Siege über die französischen Truppen in der Rheinpfalz errungen Hatte, wollte seine Kräfte schonen, um bei der dritten Teilung Polens 1795 seine Ansprüche gegen Österreich und Rußland durchsetzen zu können. Daher zog das preußische Heer sich über den Rhein zurück, worauf die Franzosen das linke Rheinufer besetzten und in Holland einsielen. Der Statthalter floh, Holland wurde unter dem Namen der Batavischen Republik — Batavia ist der lateinische Name für Holland — französischer Vasallenstaat. Preußen trat 1795 aus der Koalition aus und schloß mit Frankreich den Sonderfrieden zu Basel; die linksrheinischen Besitzungen Kleve und Geldern wurden an Frankreich gegen die Zusage überlassen, daß in dem allgemeinen Friedensschluß dafür eine Entschädigung durch Besitzungen auf der rechten Rheinseite erfolgen sollte; auch Spanien und Toskana schlossen Frieden mit Frankreich. Es blieben übrig England, Österreich und die italienischen Staaten. Die französische Seemacht verlor an England die meisten Kolonien, die Österreicher schlugen sich tapfer in Deutschland und Italien, erlagen aber schließlich in Italien der größern Kriegskunst und Tatkraft des Generals Bonaparte. Im Jahre 1797 wurde der Friede zu Campo Formio im Gebiete von Venedig geschlossen. Österreich verlor Belgien und die Lombardei an Frankreich, erhielt dafür Venezien, nachdem dessen Waffen, Dahmen, Leitfaden. Iv. Neubtg. 2

6. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 19

1909 - Leipzig : Hirt
5. Das Konsulat. 19 Inzwischen hatte sich auf Betreiben Rußlands in Europa eine zweite Koalition gegen Frankreich gebildet, der England, die Türkei, Österreich und die italienischen Staaten beigetreten waren. Veranlassung zur Bildung dieser Koalition waren für England und die Türkei der Einfall in Ägypten, für Rußland die Besitzergreifung Maltas — der Kaiser von Rußland war Schutzherr des Johanniter-Malteserordens —, für Österreich und die italienischen Staaten das Vorgehen der Franzosen in der Schweiz und in Italien. Von der Schweiz hatte das Direktorium den Kanton Gens zu einem französischen Departement und die übrigen Kantone zu einer Helvetischen Republik erklärt, in Italien den Kirchenstaat zu einer Römischen Republik, das Königreich Neapel zur Parthenopeischen Republik umgestaltet. Diese Republiken, wie auch die früher gegründeten, waren abhängig von Frankreich. Papst Pius Vi. wurde nach Frankreich gebracht; der König von Neapel war nach Sizilien geflohen. Bei der Benennung der neuen Republiken griff man auf das klassische Altertum zurück; Helvetia ist der lateinische Name für die Schweiz, Parthenope der älteste Name für Neapel. Die französischen Heere unterlagen meist den Heeren der Koalitionsmächte. In Süddeutschland drängte Erzherzog Karl von Österreich das französische Heer über den Rhein zurück, in Italien stürzten Österreicher und Russen bereinigt die neuen Republiken, in der Schweiz kämpften Österreicher und Russen mit wechselndem Erfolg. Der Versuch Englands und Rußlands, die Batavische Republik zu erobern, mißlang. Bonaparte erhielt in Ägypten von diesen Vorgängen Kunde. Dazu kamen Nachrichten von der Mißwirtschaft und der Geldnot des Direktoriums im Innern Frankreichs. Rasch war sein Entschluß gefaßt, nach Europa zurückzukehren. Den General Kleber, aus Straßburg gebürtig, beauftragte er mit der Verwaltung Ägyptens und landete im Oktober 1799 in Frankreich ; Kleber wurde von einem Mohammedaner ermordet. Die Eroberung Ägyptens wurde aufgegeben, das französische Heer kehrte 1800 auf englischen Schiffen nach Frankreich zurück. Der Zug nach Ägypten hatte in wissenschaftlicher Beziehung großem Erfolg als in politischer. Im Gefolge Napoleons waren namhafte Gelehrte, die unter dem Schutze der französischen Waffen die Tier- und Pflanzenwelt, die geographischen Eigentümlichkeiten, die Bauart und Technik des alten Pharaonenlandes studierten und vor allem sich mit der Entzifferung der Hieroglyphen befaßten. Dadurch ist die Staats- und Kulturgeschichte des ägyptischen Altertums bis in die Einzelheiten aufgedeckt worden. 5. Das Konsulat. Innere Umgestaltung. Durch die Bestechlichkeit der Beamten und die unglückliche Kriegführung gegen die Heere der zweiten Koalition war das Direktorium in Frankreich so mißliebig geworden, daß General

7. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 22

1909 - Leipzig : Hirt
Ii. Frankreich als Kaiserreich. 1. Kaiserwahl und Krönung. Die Ordnung, die Konsul Bonaparte in das französische Staatswesen gebracht, sowie der Ruhm seiner Kriegstaten bahnten ihm den Weg zum Kaiserthrone. Der Senat verlieh ihm im Jahre 1804 den erblichen Titel eines Kaisers der Franzosen. Eine allgemeine Volksabstimmung bestätigte den Senatsbeschluß. Am 2. Dezember 1804 setzte er sich und seiner Gemahlin Josephine in der Kathedrale von Paris die Krone auf. Papst Pius Vii. vollzog ebendaselbst die Salbung. Er nannte sich Napoleon I. Im folgenden Jahre krönte er sich zu Monza zum König von Italien. Der Deutsche Kaiser Franz Ii. nahm für seine österreichischen Erbländer ebenfalls den Kaisertitel an. 2. Der dritte Koalitionskrieg 1805 und seine Folgen. Der Friede von Amiens hatte in England tiefe Mißstimmung erregt. Die englische Regierung verweigerte die Rückgabe von Malta und die Räumung Ägyptens, die im Frieden von Amiens zugesagt waren. Daher besetzten französische Truppen das Kurfürstentum Hannover, das in Personalunion mit England vereinigt war, da Napoleon eine Landung in England nicht wagte. Schweden schloß sich an England an, desgleichen Österreich, Rußland und Neapel Die Koalition setzte sich als Ziel, von Frankreich alle Gebiete zurückzuerobern, die es seit 1792, seit dem Sturze des Königtums, verloren hatte. Der Krieg wurde zu Wasser und zu Lande geführt. Die englische Flotte schlug unter Anführung des Admirals Nelson die vereinigte französische und spanische Flotte bei Trafalgar an der Südküste Spaniens vollständig. Jedoch im Landkriege behauptete Napoleon in der Schlacht bei Austerlitz in Mähren das Übergewicht gegen die vereinigten österreichischen und russischen Truppen. Diese Schlacht fand am 2. Dezember 1805 statt, am Jahrestage der Kaiserkrönung Napoleons. Kaiser Franz von Österreich, Kaiser Alexander I. von Rußland und Napoleon nahmen an der Schlacht teil; daher der Name „Dreikaiserschlacht". Die Folge war, daß Österreich sofort Waffenstillstand schloß und dadurch aus der Koalition austrat.

8. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 77

1909 - Leipzig : Hirt
9. Überblick über die wichtigsten Ereignisse in den Hauptstaaten. 77 gewiesen wurde, erklärte er der Türkei den Krieg. England und Frankreich traten auf die Seite der Türken, Österreich und Preußen blieben neutral. Bemerkenswert in diesem Feldzuge ist die von den Franzosen mit großer Tapferkeit ausgeführte Eroberung des Kriegshafens Sewastopol auf der Halbinsel Krim und die Erstürmung des Malakowtnrmes. Die Russen retteten ihre Waffenehre durch die Einnahme der starken armenischen Festung Kars. Nach dreijährigem Kampfe wurde 1856 zu Paris der Friede geschlossen. Rußland gab Kars zurück, erhielt dafür das verlorene Sewastopol; das Schwarze Meer wurde den Handelsschiffen aller Völker geöffnet; Rußland verpflichtete sich, im Schwarzen Meere nicht mehr Kriegsschiffe zu halten als die Türkei, auch wurde den russischen Kriegsschiffen die Fahrt durch den Bosporus und die Dardanellen untersagt. Die christliche Bevölkerung der Türkei wurde unter den Schutz der Großmächte — nicht Rußlands allein — gestellt; der Sultan sicherte ihnen gleiche bürgerliche Rechte wie den mohammedanischen Untertanen zu. Frankreichs Kriegsruhm war durch den Krimkrieg bedeutend gestiegen, der russische gesunken. Rußland hatte Hilse von Österreich erwartet als Gegenleistung für die Unterstützung bei der Niederwerfung des ungarischen Aufstandes. Die österreichisch-russische Waffenfreundschaft, die die preußische Regierung stets gehemmt und zu dem Vertrage von Olmütz genötigt hatte, war in die Brüche gegangen. Englands auswärtige Politik hat große Erfolge zu verzeichnen, die auch den übrigen Mächten teilweise zugute gekommen sind. Ihr ist zu danken, daß China einige Häfen dem europäischen Handelsverkehr öffnete. Die Veranlassung dazu ist nicht rühmlich. Der Vizekönig von Kanton in China hatte ein strenges Verbot gegen den Opiumhandel erlassen. Seitdem wurde Opium durch englische Schiffe eingeschmuggelt. Dies veranlaßte die chinesische Regierung zu einem Edikt, das die Auslieferung aller Opiumkisten anordnete. Englische Kaufleute wurden gezwungen, über 2000 Kisten Opium in den Kantonfluß zu werfen; zugleich wurde aller Handelsverkehr mit England abgebrochen. Daher entstand 1840 der sogenannte Opiumkrieg, in dem die Chinesen schließlich unterlagen. Im Frieden mußte China 1841 Hongkong an England abtreten und fünf Häfen dem englischen Handel öffnen. Chinesische Übergriffe gegen fremde Kaufleute führten 1857 einen neuen Krieg Englands und Frankreichs gegen China herbei. In den Friedensbedingungen wurde beiden Nationen freier Handel zugestanden, die Duldung des Christentums und Zulassung von englischen und französischen Gesandtschaften am Hofe zu Peking ausbedungen. Mit Japan wurde 1860 ein Handelsvertrag geschlossen, der auch dieses Land dem englischen Handel öffnete. In Indien hatte eine Vereinigung von Kaufleuten, Ostindische Kompanie genannt, den Handel beherrscht und das Land im Einver-

9. Für Präparandenanstalten - S. 164

1912 - Breslau : Hirt
164 C. Länderkunde. § 250. Das Klima Frankreichs ist mild, die Niederungen am Mittel- meere bringen Oliven, Feigen, Orangen hervor. Wein gedeiht vorzüglich, am reichlichsten auf dem sonnigen Gelände an der unteren Garonne (Bordeaux- wein) (Bild 95.) und auf der Champagne. Der fehr fruchtbare Boden liefert Weizen, die rauheren Höhen sind meist nnbewaldet. An Bodenschätzen ist Frankreich arm; doch haben die Franzosen durch vielseitige Industrie, besonders in Gegenständen der Kunst, in Luxus- und Modewaren (Seiden- stoffe), den Reichtum ihres Landes noch zu steigern gewußt. §351. Bevölkerung. Die Franzosen sind hauptsächlich Nachkommen der alten Gallier, die nach Unterwerfung durch die Römer deren Sprache annahmen. So bildet das Latein den Grundstock des Französischen. Land und Leute empfingen ihren Namen von den germanischen Franken, die in der Völkerwanderung Gallien eroberten. Auf der Halbinsel Bretagne leben noch viele Kelten, in den Pyrenäen Basken, bei Nizza und auf der Insel Korsika Italiener. Außerdem wohnen in Frankreich viele Aus- lüuder. Die Zahl der ganz überwiegend katholischen Bewohner ist seit längerer Zeit ziemlich gleich geblieben (39 Mill.). Die Landbevölkerung überwiegt bedeutend, nur 15 Städte siud Großstädte (im Deutschen Reich 48). Seit der Revolution (1789) ist Frankreich in Departements (86) einge- teilt, doch sind auch uoch die alten Provinznamen gebräuchlich. § 252. a) Die Pyrenäen, ein Hochgebirge von fast halber Länge der Alpen, ziehen vom Golfe du Lion zum Golf von Biseäya. Etwa in der Mitte erheben sie sich in der Maladetta-Gruppe bis zu 3400 m. Da tiefe Einschnitte fehlen, sind die Pyrenäen unwegsam; die Hauptverkehrs- wege umgehen sie im 0 und W; erst jetzt baut man Eisenbahnen durch das Gebirge. Der reiche Niederschlag der französischen Pyrenäen ruft in den uuteren Teilen dichte Bewalduug, in den oberen Almen und kleine Gletscher hervor. Die Pyrenäen sind nur spärlich bewohnt. Am Fuß des Gebirges liegt Lourdes, der bekannte französische Wallfahrtsort. Aufgabe. Vergleiche die Pyrenäen mit den Alpen hinsichtlich der Seen! § 253. d) Die Französischen Alpen bilden die Südhälfte der Westalpen. Die Grenze gegen Italien verläuft auf der höchsten, wasserscheidenden Kette. Unter den zahlreichen Gebirgsstöcken ragt besonders die von 23 Gletschern umgürtete Montblanc-Gruppe hervor, unter den Gletschern des Mont- blane das 7 km lauge, vielbesuchte Eismeer (^ler de glace). Von den Pässen sind die bekanntesten der Kleine St. Bernhard (Jfere^ Dora Bältea) mit schöner Straße und der Mont Cenis, dessen 12 km langer Tunnel Frankreich mit Italien verbindet. Die wichtigsten Flüsse der Französischen Alpen sind die Rhoneznflüsse Jsere und Durauce. Wie ein abgetrennter Zweig der Westalpen erscheint der nördlich der Rhone anhebende Schweizer Jura, aus dessen Ketten der Donbs [bu: zur Saone eilt. Sein Tal bildet in Verbindung mit dem Bnrgnndischen Tor die alte Verkehrsstraße von Mitteleuropa zum Rhonetal und zum Mittel- meer. Daher liegen hier mehrere Festungen.

10. Für Präparandenanstalten - S. 165

1912 - Breslau : Hirt
Maladetta (3400 m). 3jit. Perdu (3350 m). Pic du Midi (2900 m). Scharte von Roncesvalles-—> 93. Die Pyrenäen^e^ie, von Pau aus gesehen. Im Vordergrund erscheint das von Weidenbiischen und Ziersträuchern umrahmte flache Filltzbett des Dave de Pau. Ienseit der mit Pappeln geschmückten Ebene erhebt sich die hier auf fast 200 km sichtbare Kette der Pyrenäen.
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