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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 78

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
78 Die Verkehrswege der Gegenwart. In bezug auf die Ausdehnung des Eisenbahnnetzes steht das Deutsche Reich mit 60624 km (1910) unter allen Staaten Europas an erster Stelle (Frankreich 48 782 Km, Großbritannien 37 465 km, Rußland nnt seinen asiatischen Besitzungen 75 800 km); hinsichtlich der Dichte des Netzes gehen ihm in Europa nur Belgien, das in dieser Hinsicht den ersten Platz behauptet, und Großbritan- nien voran. 3. Asien. Asiens geographische Verhältnisse erweisen sich der Entwicklung des Eisen- bahnwesens mehrfach ungünstig. Der Kontinent ist seiner Bodengestalt nach über- wiegend Hochland, das auf weiten Strecken Wüsten- und Steppencharakter an sich trägt. In Vorderasien fehlt es an Kohlen, und der Norden des Erdteils starrt ein gut Teil des Jahres von Frost und Eis. Die wichtigste Ursache der langsamen Entwicklung der Bahnen bildet jedoch der tiefe Kulturgrad vieler asiatischer Völker. Neuestens fängt es nun freilich an, sich in allen Teilen des Kontinents zu regen. Des ausgebreitetsten Bahnnetzes in Asien erfreut sich Britisch-Jndien (1910: 50677 km). Es ziehen Schienenstränge von Bombay nach Kalkutta und von Bombay nach Madras. Der Golf von Bengalen ist mit den Toren von Afghanistan durch die Linie Kalkutta—delhi—peschawar verbunden, und auch das Jndustal hat seine Bahn. Von großer Bedeutung verspricht ferner zu werden die sog. Sindbahn, welche vom Indus abzweigt und nach Belutschistan sührt, da in ihrer Fortsetzung zweifelsohne der Anschluß des indischen Bahnnetzes an das vom Kaspischen Meer her vorrückende russische erfolgt. Eine außerordentlich rege 'Tätigkeit im Bahnbau hat in neuester Zeit Ruß- land entfaltet. Seine größte Leistung in dieser Beziehung ist die Sibirische Überlandbahn, welche Rußland mit dem Stillen Ozean verbindet; sie führt von Slatoust und Tfcheljabinsk einerseits bis Wladiwostok, anderseits bis Dalni unweit Port Arthur am Gelben Meer (Mandschurische Bahn, in Eharbin abzweigend). Ihre Länge beträgt reichlich 7000 km, während selbst die längste der amerikanischen Pazifikbahnen nur rund 6000 km erreicht.^) Die sonstigen Bahnen des russischen Asiens sind die Jsthmusbahn durch Kaukasien (Batnm—tiflis—baku), welche die Schiffahrtslinien des Schwarzen Meers mit denen des Kaspischen Meers ver- bindet, die Transkaspische Bahn, die von Kiasnowodsk über Merw, Sa- markand und Kokan bis Andischan führt, und die Linie Orenburg—taschkent. Große Fortschritte hat das Eisenbahnwesen in Japan gemacht. Das Schienen- netz ist dort schon so weit ausgebaut, daß eine Eisenbahnreise von Schimonoseki über Tokio nach Aomori im N. möglich ist. i) Bei Benutzung des schnellsten Zuges auf der sibirischen Bahn ist eine Reise um die Erde von Berlin aus bei passenden Anschlüssen in rund 40 Tagen auszuführen. Berlin—southampton......1 Tag Southampton — New Hork .... 51/, Tage New Dort—vancouver.....5 „ Vancouver— Yokohama .....13v2 „ Yokohama— Wladiwostok.....2 „ Wladiwostok— Berlin .... . . 13 ,, 40 Tage. Tie kürzeste Dauer einer Reise um die Erde ist sogar schon auf 33 Tage berechnet worden.

2. Für Präparandenanstalten - S. 193

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 1. Amerika. 193 104. Das Posemite-Tal in Kalifornien. Der Glanzpunkt der durch kühne Bergformen und Reichtum an Gletschern und Seen berühmten Sierra Nevada ist das Josemite-Tal. Gewaltige, teilweise senkrecht abstürzende „Dome" rahmen das in Stufen abbrechende Tal ein. In Höhe von 1500 bis 2400 m trägt es die stolzesten Riesenbäume der Erde. Hering, Erdkunde für Präparandenanstalten.

3. Für Präparandenanstalten - S. 214

1912 - Breslau : Hirt
214 C. Länderkunde. 2. Asien. 44 Mill, qkiri, 955 Mill. E., 21,c (£. auf 1 <iktu. A. Allgemeines. § 331. Lage und Gliederung. — Aufgabe. 1. Wie verläuft durch Asien der Äquator, der Nördliche Wendekreis, der Nördliche Polarkreis? 2. Gib das Größenverhältnis des in der kalten Zone liegenden Teiles zu den drei südlichen Halbinseln an! 3. Welcher Längenkreis durchzieht den Erdteil in der Mitte? 4. Wieviel beträgt der Zeitunterschied zwischen Smyrna in Kleinasien und Tokio in Japan? 5. Wo liegt der nördlichste Punkt? 6. Bergleiche ihn mit dem nördlichsten Punkte des Amerikanischen, des Europäischen Festlandes! 7. Wie verhält sich Asien hinsichtlich der Größe zu den übrigen Erdteilen? 8. Wie liegt es zu den Zonen? 9. Welche Ozeane berührt es? 10. Welche Meeresteile trennen es von Amerika, von Afrika? Ii. Wo liegen die meisten Inseln? 12. Wo sind sie zu Reihen, wo zu Gruppen geordnet? 13. Vergleiche hinsichtlich der Hauptrichtung die Gebirge Asiens mit denen Europas und Amerikas! 14. Welche größere Halbinsel sindet sich im Av, welche beiden sind im 0? 15. Vergleiche die drei südasiatischen mit den drei südeuropäischen Halbinseln! § 332. Die natürlichen Landschaften. Zwei Drittel Asiens sind Hoch- läuder und gewaltige Gebirge. Sie tragen die höchsten Berggipfel der Erde. Der mächtige, gebirgige Kern des Erdteils trennt vier Hauptteile: West-, Nord-, Ost- und Südasien und bildet selbst einen fünften: Jnnerasien. Im Sw liegen alte Kulturländer, die wegen ihrer Beziehungen zu Europa deu Namen „Vorderasien" erhalten haben. So ergeben sich sechs Einzel- landschaften. r Das dem Tiefland angehörende Drittel bildet nicht wie in Südamerika ein zusammenhängendes Gebiet, sondern ist, abgesehen von kleinen Küsten- Niederungen, auf fünf gesonderte Räume verteilt, die sämtlich am Rande des Erdteils liegen und ihre besondere Entwicklung gehabt haben. Die Völker Asiens sind nie zum Bewußtsein einer Zusammengehörigkeit gekommen. Den größten Raum nehmen das Sibirische Tiefland und das Tief- land von Turän ein. Im Sw liegt die schmale Mesopotamische Tiefebene, zwischen Himalaja und Dekhan Hindostän und im 0 das Chinesische Tiefland und die Ebene der Mandschurei. Aufgaben. 1. Wo liegt die schmale Einschnürung zwischen Vorder- und Hinterasien? 2. Welche Flüsse kommen einander hier verhältnismäßig nahe? § 333. Die Flüsse Asiens entspringen — abgesehen vom Euphrat und Tigris — dem quellenreichen Anßenrande Zentralasiens. Aufgaben. 1. Zähle die großen Ströme auf und ordne sie nach den Meeren! 2. Wie sührten Ausdehnung und Bodengestalt des Erdteils zur Bildung der Zwillingsströme? 3. Welche sind auf der Karte leicht zu finden? 4. Warum sind Asien die sogenannten Binnenflüsse eigen? 5. Suche einige auf! 6. Welcher Binnenfluß Asiens wird im Schulunterricht am meisten er- wähnt? 7. Nenne die größten Seen Asiens!

4. Für Präparandenanstalten - S. 221

1912 - Breslau : Hirt
11. Die außereuropäischen (Erbteile. — 2. Asien. 221 H 345. 3. Die Westsibirische Tiesebene. Sie hat im N ein polares, im S ein gemäßigtes Klima. Deshalb entstand im N ein Tundren-, im 3 ein großes Waldgebiet, in das von S her das Ackerland immer weiter vordringt. Der Ob mit dem Jrtisch ist der Riesenstrom dieses Gebiets. Da er in das Nördliche Eismeer mündet, hat er für den Weltverkehr keine Bedeutung. Beide Flüsse sind die Hälfte des Jahres zugefroren. Weil der Unterlauf am spätesten anstaut, treten alljährlich im Spätfrühling große Überschwemmungen im Tundragebiet ein. Für die Ernährung der spärlichen Bevölkerung haben die Flüsse dadurch Bedeutung, daß in ihnen der Lachs hinaufsteigt, um in südlicheren Breiten zu laichen. Er wird ge- fangen, geräuchert und ist dann auch ein wichtiger Handelsartikel. (Sibiri- scher Lachs!) § 346. Bevölkerung und wirtschaftliche Bedeutung. Den N be- wohnen in spärlicher Zahl Naturvölker mongolischen Stammes. Im 3 haben sich, besonders zu beiden Seiten der Sibirischen Eisenbahn (§ 349), zahlreiche russische Kolonisten, die von Viehzucht, Ackerbau, Berg- bau und Walduutzuug leben, mit den Mongolen vermischt. D. Nordasien (Ostsibirien). § 347. Jenseits des Jenissei erhebt sich das Bergland Ostsibiriens. Das Tafelland des Innern ist im 8 von Kettengebirgen umgeben, von deren Senkungen die des Baikal-Sees die bedeutendste ist. Durch sie verläuft eine wichtige Verbindung zwischen Hochasien und Sibirien. Sie geht von Kjachta nach Jrkütsk, der prächtig gebauten Hauptstadt Ost- sibiriens. ß 348. Das Klima ähnelt dem westsibirischen; da aber das Land nur den Nordwinden Zutritt gewährt, so ist es noch kälter und durch die schroffsten Gegensätze der ganzen Erde gekennzeichnet. Auf lange Winter mit furchtbaren Kältegraden und Schneestürmen folgen kurze, sehr heiße Sommer, in denen die Pflanzen sich schnell entwickeln und Schwärme von Stechmücken eine Plage für Menschen und Tiere sind. § 349. Besiedlung. Der ungeheure Raum vom Nördlichen Eismeer bis zum Nordrande Vorderasiens und vom Großen Ozean bis zum Ural wird Sibirien genannt. Obwohl es größer ist als Europa, hatte es bis vor kurzem nicht mehr Einwohner als London. Noch vor 300 Jahren war das Land nur von Mongolen bewohnt, bis eine kleine russische Reiter- schar den Ural überstieg und es dem russischen Kaiser unterwarf, der all- mählich die Herrschaft über ganz Nordasien gewann. Es wurde das Ver- bannnngsgebiet russischer Verbrecher, die vielfach in den staatlichen Berg- werken arbeiten müffen. Nach der Entlassung sind sie — wie in Westsibirien südwärts gezogen und haben sich mit anderen Einwanderern in der Nähe der großen Eisenbahn angesiedelt. Getreideernten, Viehzucht, Fischfang und der Reichtum des Landes an Bodenschätzen (Edelmetalle/Graphit, Kohle,

5. Für Präparandenanstalten - S. 231

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 2. Asien. 231 Die eigenartigste aller Hochgebirgsbahnen führt nach Dardschiling, wo klimakranke englische Beamte Er- holung fw^en. Es liegt nördlich von Kalkutta, in 2200 m Höhe zwischen Tee-, Kaffee- und Chinarinden- Pflanzungen, und bietet die großartigste Aussicht über sieben Ketten des Himalaja auf den Kandschindschinga V • <8600 m).

6. Für Präparandenanstalten - S. 39

1912 - Breslau : Hirt
C. Länderkunde. I. Europa unter besonderer Berücksichtigung des Deutschen Reiches. 10 Mill. qkm, rund 450 Mill. E,, 45 E. auf 1 1. Allgemeines. ß 43. Lage. — Aufgaben. 1. Welcher Breitenkreis geht über das Nord- kap, welcher durch die Straße von Gibraltar? 2. Wieviel Längengrade beträgt der Abstand zwischen der Westküste Irlands und dem Ural (60°)? 3. Sprich dich über die Lage Europas aus und beachte die Lage a) zum 25. Längengrade, b) zu den Zonen, e) zu der Landhalbkugel, ä) zu den übrigen Erdteilen! K 43. Wagerechte Gliederung. Europa ist zwar der zweitkleinste, aber der am meisten gegliederte Erdteil, da von seiner Bodenfläche ein Drittel auf die Glieder entfällt. Der Rumpf bildet ein rechtwinkliges Dreieck, dessen Endpunkte am Golf von Biscäya, am Kaspischen See und an der Karischen Straße liegen. Aufgaben. 1. Miß mit dem Maßstab in der Luftlinie die Strecke von Gibraltar bis zur Ostküste des Schwarzen Meeres! 2. Welche Länder, welche Flußmündungen, welche großen Städte kann der Seemann auf dieser Strecke erreichen? 3. Wo hat am Mittelmeer schon im Altertum die Schiffahrt (in Europa, in Afrika, in Asien) geblüht? 4. Stelle mit dem Maßstab die Ent- fernnng a) zwischen Irland und Neufundland, d) zwischen Sizilien und Nord- afrika fest! 5. Welche Länder, welche Flußmündungen, welche Häsen kann der Ostseeschiffer erreichen? 6. Welche Bedeutung hat St. Petersburg für Rußland? 7. Wo liegen die Einschnürungen des Erdteils? 8. Nimm den Atlas und reise vom Weißen Meere zu Schiff bis Aföw und beachte dabei die wichtigsten Meeresteile, Inseln und Halbinseln! 9. Schließe den Atlas und mache die Reise in umgekehrter Richtung! § 44. Senkrechte Gliederung. Europa zeigt einen mannigfachen Wechfel von Hochgebirge, Mittelgebirge, Hügelland und Tiefland. Während die Glieder des Erdteils meist von Gebirgen ausgefüllt sind, besteht der Rumpf größtenteils aus Tiefland, das vom Ural bis zum Atlantischen Meere reicht. a) Den Kern bildet das Hochgebirge der Alpen. Sein höchster Gipfel heißt Montblanc, d. i. Weißer Berg (4800 m). b) Um die Alpen lagern sich als zweite, niedrigere Stufe drei Mittel- gebirge: das Französische und das Deutsche Mittelgebirge sowie die Karpaten. Letztere umschließen an der Nord- und Ostseite die Un- garische Tiefebene.

7. Teil 2 = Oberstufe - S. 115

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Balkanhalbinsel. 115 Hieraus ergeben sich 2 Folgen: 1. Aus dem Atlantischen Ozean fließt nur das mindestens 13 o warme Oberflächenwasser ins Mittelmeer, während das kalte, ozeanische Tiefenwasser vom Mittelmeer abgesperrt wird. Die Wärme des Tiefenwassers im Mittel- meer ist daher nur abhängig von der Wintertemperatur. die im W. 13°, im 0. 14° beträgt. Diese kühle, gleichwarme Schicht ist mehrere tausend Meter stark. 2. Da nur reines Wasser verdunstet, dagegen salzhaltiges Wasser einströmt, muß das Mittelmeer größereu Salzgehalt haben (bis fast zu 4°/0). Das Mittelmeer gleicht in dieser Beziehung einer ungeheuren Salzpfanne, worin das Salzwasser eingedickt wird. Nach Klima, Pflanzen- und Tierwelt bildet das sonnige Mittelmeer- gebiet eine besondere geographische Provinz der Erde für sich. — Die wichtigsten Kulturstaaten des Altertums lagen am Mittelmeer. Es war das einzige wichtige Haudelsmeer der Alten. 3. Die Balkan-Halbinsel. (450 000 qkm, 17 Mill. E., 38 auf 1 qkm.) 1. Das Land. Die Balkau-Halbiusel. durch die Linie der untern Donau und Save vom Rumpfe Europas geschieden, nimmt in der Richtung nach 8. immer mehr an Breite ab und besteht aus einem breiten n. Teile und der schmälern Halbinsel (Griechenland. Unter den südeuropäischen Halbinseln hat sie die größte Gliederung. Die Balkan-Halbinsel ist ein Übergangsland, eine Völkerstraße zwischen Europa und Asien. Beweise das ans der Geschichte! . Die Küste des Schwarzen Meeres ist einförmig und hafenarm. Wie heißt die Verbindung zwischen diesem Meer und dem Agäischen? Das Ägnische Meer ist reich an Inseln, Halbinseln und Buchten; seine Küsten sind sehr gegliedert, die vielen Inseln führen zum benachbarten Kleinasien hinüber. Nenne nach der Karte die beiden größten Insel n,*) die beiden Inselgruppen (Kykladen = die im Kreise liegenden Inseln, Sporaden — zerstreut liegende Inseln), die wichtigsten Halbinseln und Buchten! Die Westküste wird im s. Teil von der Reihe der Jonischen Inseln begleitet und schneidet im Meerbusen von Korinth tief ins Land. Der s. Punkt der ganzen Halbinsel ist das Kap Mätapan.^) Bodengestaltung. Die Halbinsel hat fast durchweg Gebirgsland. Das Tiefland beschränkt sich auf Küstensäume und Flußtäler. Die Gebirgs- ketten streichen im W. größtenteils in der Richtung der Küsten (von Nw. nach So., oder von Nnw. nach Sso.). Der Nw. ist erfüllt von dem Kalkgebirge der Dinarischeu Alpen, das durch den Karst mit den Alpen verknüpft ist, sich im 8. in den Schwarzen Bergen (Montenegro) bis 2600 in erhebt und vor dem sich quer vorlagernden Schar-Gebirge endet. Die Doppelnamen stammen aus der venezianischen Zeit: K an di a ist der italienische Warne (wie Korfu, Negroponte für Euböa, Santorin), der griechische Name ist Kreta. — Von Kreta stammt das Wort Kreide. "••*) Griechisch = Stirn, vergl. das italienische capo — Kops, das deutsche Nase: Blanke-Nese, das französische Gris Nez (bei Calais)! 8*

8. Teil 2 = Oberstufe - S. 36

1908 - Halle a. S. : Schroedel
36 Die fremden Erdteile. Asien. Tiefland, nur z. T. durch den Ural getrennt, bilden das größte zusammen- hängende Tiefland der Erde. Im 0. Asiens breitet sich das chinesische Tiefland, f. vom Himalaja das indische und in Westasien das Tief- land von Mesopotamien, eine Fortsetzung des Persischen Golfes, aus. — Die Halbinseln und Inseln des Erdteils sind meist von Gebirgen und Hochländern erfüllt. Die regenreichen Randgebirge der Hochländer bilden das wichtigste Quellgebiet der asiatischen Ströme. Der n. Abdachung zum Eismeer folgen die großen Polarströme: Ob, Jenissei und Lena; nach 0. fließen Amur, Hoangho und Iangtse, und der Südabdachung nach dem Indischen Ozean gehören Menam, Mekong, Jräwadi, Salwen, Ganges und Brahmaputra, Indus, Enphrat und Tigris an. — Die stehenden Gewässer sind vorwiegend Steppenseen mit brackischem, bittersalzigem Wasser (vergl. S. 27!) Die bedeutendsten sind der Kaspisee, Tibet f«3- m ///Mm öiniriscnes i leimna ' 1 lvendej/<reis 3 0"n.b. 0°n.b. 5 0°n.b. 0°n. B. X.-L.-Querschnitt durch Jnnerasien auf dem 90.° ö. L., 45 X überhöht, Maßstab der Länge 1:45 000000. der Aralsee, in den sich die Flüsse A m u und S y r ergießen, der Balkaschsee und das Tote Meer, das den Jordan aufnimmt. Der größte Süßwassersee Asiens ist der von Gebirgen eingeschlossene Baikal, d. i. der an Fischen reiche See. Ahnlich wie Europa hat auch Asien — abgesehen von dem Steppen- und Wüstengürtel — eine sehr reiche, nach allen Seiten hin verteilte Bewäsferuug. Doch können sich die europäischen Flüsse keineswegs mit den Riesenströmen des Erdteils an Größe vergleichen. Eine Eigentümlichkeit Asiens sind die Doppel- oder Zwillingsströme, die ein nachbarliches Quellgebiet haben, in ihrem mittleren Laufe auseinander streben und endlich als Parallelströme oder ganz vereinigt münden. Solche Zwillingsströme sind Euphrat und Tigris, Amu und Syr, Ganges und Brahmaputra. — Außerdem kommen zahlreiche Binnenflüsse vor, die in abflußlose Seen, Endseen münden oder sich im Wüstensand verlieren (S. 27). 3. Das Klima ist nach Lage der einzelnen Gebiete zum Äquator und zum Meere, sowie nach ihrer Höhenlage sehr verschieden. Der Hauptsache uach wird das Klima Jnnerasiens ganz beherrscht durch die Gegen- sähe sommerlicher Erhitzung und winterlicher Erkältung des Festlandes. Von Vorderindien bis Japan reicht das Monsun gebiet, in dem im Sommer die regenbringenden Monsune (S. 30) vom Indischen Ozean aus Sw., vom Großen Ozean aus 8. und So. wehen. Vorder- asien steht unter dem Einfluß trockener, nördlicher Winde, ist vielfach von Steppen und Wüsten erfüllt und hat Mittelmeerklima mit trocknen Sommern und Winterregen; Nordasien hat zwar gleichmäßigere Nieder- schläge bei vorherrschenden Sommerregen, ist aber seiner hohen Breitenlage

9. Teil 2 - S. 8

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 1. Asien im allgemeinen. Von der Landenge von Suez nach S. folgt die Senke des Noten Meeres, durch die Meerenge von Bab el Mandeb (--Tor der Bedrängnis) mit dem Indischen Ozean, welcher Asien im S. be- spült, verbunden. Dieser Ozean bildet zwei große Einschnitte, den fast insellosen Arabischen Meerbusen mit seinem Anhängsel, den Persischen Golf, und den Meerbusen von Bengalen. Dadurch entstehen drei große Halbinseln: das langgestreckte, fast rechteckige Arabien, das dreieckige, äußerst fruchtbare Vorderindien mit der im S. vor- gelagerten Insel Ceylon und das reichgegliederte, schmal auslaufende Hinterindien. Diesem So. von Asien ist eine reiche Inselwelt — auch wohl Indonesien genannt — vorgelagert, eine Landmasse, welche in den Zeiten vor dem ersten Auftreten des Menschen von Asien nach Australien hinüberreichte, bis auf ihre höchsten Erhebungen aber im Meere versunken ist. Die Grenze für Klima, Flora und Fauna ist zwischen den Molukken und Neu-Guinea zu suchen. Im O. wird Asien von dem Großen Ozean begrenzt, in den man durch die vielbefahrene Malakastraße gelangt. Der Ozean bildet hier vier Randmeere, welche durch Inselgruppen von dem eigentlichen Ozean getrennt sind. Es sind dies von S. nach N.: 1. das Süd- Ä-in^sische Ms et, welchem Borneo und die Philippinen vor- gelagert sind, 2. das Ostchinesische Meer mit dem dazu gehörigen Gelben Meer, im S. durch die Insel Formosa, im N. durch die Halbinsel Korea abgesperrt, 3. das Iranische Meer, durch die Insel^^sh^l^u und die Japanischen Inseln geschieden, 4. das Ochotskische Meer, welches die Halbinsel Kamtschatka und die Äiltiliö einfassen." Alle diese Meere sind wegen ihrer heftigen Stürme, der sogenannten Taifune, sehr gefürchtet, das Ochotskische sowie das Berina-M^er. das mit der Beringstraße Asien von N.-Amerika trennt, sind den größten Teil des Jahres mit Eis bedeckt. Im N. wird Asien von dem unwirtlichen Nördlichen Eis- meer, das hier jede Schiffahrt ausschließt, begrenzt. 2. Bodenbeschaffenheit und Bewässerung. Den Kern des Erdteils bildet das weite Gebiet von Zentralasien, das, vom Kap Deschnew, der ö. Spitze, bis zum Amu und von dort bis Kanton sich erstreckend, in Dreiecksgestalt fast zwei Drittel des Erdteils um- faßt. In mächtige Falten aufgepreßt, erscheint es als abwechselnd aus breiten Einsenkungen und ansehnlichen Gebirgen oder gewaltigen Hochrücken zusammengesetzt, während an der Westecke wie eine Zita-

10. Teil 2 - S. 9

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 1. Asien im allgemeinen. 9 belle die 5000 m hohe Hochfläche der Pamir sich erhebt. Fast nur wie Anhängsel sind die Landmassen zu betrachten, die an der S.- und an der Nw.-Seite diesem Dreieck angefügt sind. Von der Pamirhochfläche nach O. u. W. erstrecken sich große Hoch- länder, welche von Gebirgszügen umschlossen werden. Im O. sind es Tibet und Hanhai, getrennt durch das Kuenlungebirge, während den Südrand der Himalaja dargestellt. Im W. ist es der Hindu- kusch, der zu der Hochebene von Iran hinführt. Diese schließt mit dem Hochland von Armenien und den einzelnen Ketten Kleinasiens ab. Von diesem zusammenhängenden Gebirgssystem getrennt, erheben sich zwei Hochflächen gesondert, Dekan in Vorderindien und das Hoch- lsnd von Arabien. Nach drei Richtungen dehnen sich die Tiefländer des Erdteils aus. Das größte liegt im W. und Nw., das Turanische und Sibirische^ ersteres senkt sich zum Kaspischen See (26 m unter dem Meeresspiegel), letzteres geht s. des Uralgebirges in das osteuropäische Tiefland über. S. des Himalaja liegt das Tiefland von Hindostan mit den Flußgebieten des Indus und Ganges, im O. das Chinesische Tiefland. Für sich stehend ist das Tiefland von Mesopotamien, das eine deutliche Scheide zwischen Iran und Arabien bildet.^ Die Entwässerung Asiens zeigt das Charakteristische abflußloser Ge- biete, welche, von gewaltigen Gebirgen eingefaßt, die von den Ozeanen aufsteigenden Wasserdämpfe nicht erhalten und darum zu öden Steppen oder wasserlosen Wüsten geworden sind. Die Gewässer dieser Gegenden sind salzig. Solche Gebiete sind: ein Teil des Hochlandes von Iran, das Innere Kleinasiens und Arabiens, ganz Zentralasien, das turanische Tiefland mit dem Aral- und Kaspischen See, welche noch in der Tertiärzeit Meeresboden waren. Alle diese abflußlosen Gebiete machen fast den dritten Teil des Erdteils aus und haben die geringe Zu- gänglichkeit des Innern bedingt. Das übrige Asien ist reich an mächtigen Strömen, da die hohen, dem Ozean zugewandten Gebirge genügend, ja zum Teil starke Niederschläge aufnehmen. Diese Flüsse entspringen auf den inneren Ketten und durch- brechen den äußeren Rand. Nicht wenige treten paarweise als Doppel- oder Zwillingsströme auf, so Indus und Satlad^ch, Ganges und Brahmaputra, Hoangho und Jangtsekiang, Euphrat und Tigris, Amu- und Syr-Darja. In das Nördliche Eismeer er- gießen sich Ob, Jenissei und Lena. 3. Klima. Infolge der großen ns. Ausdehnung Asiens (durch 7 < Breitengrade, oder die s. Inselwelt mitgerechnet durch 88) ist das
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