Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 48

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
48 Die deutsche Kaiserzeit 919—1250. Wormser Endlich wurde der Jnvestlturstreit 1122 durch das Konkordat von Rini25.at' Worms beendigt. Dieser Vertrag bestimmte, daß die Bischöfe von dem Kapitel, d. H. der Versammlung der Domherren des Bistums, gewählt werden, dann vom König durch Überreichung eines Zepters mit den weltlichen Hoheitsrechten belehnt und darauf vom Papste durch Ring und Stab mit der geistlichen Würde investiert werden sollten. 1125. 1125 starb Heinrich V. Mit ihm erlosch das fränkische Kaisergeschlecht. Rückblick auf die Zeit der fränkischen Kaiser. Das § 51. Während zur Zeit Konrads Ii. und Heinrichiii. das deutsche Königtum. ^ön|gtum fcer Höhe seiner Macht stand, hatten die beiden letzten Salier zwei starke Gegner gefunden, deren sie nicht hatten Herr werden können: das Papsttum, das über den Staat zu herrschen strebte, und die Fürsten, die sich möglichst unabhängig zu machen suchten. Beide sahen in dem Königtum einen gemeinsamen Feind, gegen den sie sich verbanden. Auch auf die deutschen Bischöfe konnten die Könige nicht mehr wie früher zählen; sie traten als geistliche Fürsten den weltlichen zur Seite. So bereitete sich die Zersplitterung Deutschlands vor. Lehnswesen. Alle Verhältnisse des damaligen Zeitalters beherrschte das Lehns- wesen. Wie der König Herzogtümer und Grafschaften, Ländereien, Rechte jeder Art zu Lehen vergab, so vergaben sie die Belehnten wieder Stände, an ihre Lehnsleute. Nur Ritter konnten Lehen empfangen. Diese schlossen sich zu einem adligen Kriegerstande zusammen, der wirtschaftliche Erwerbsarbeit verschmähte und in jeder Beziehung ein Vorrecht für sich in Anspruch nahm. Mit Verachtung sah er auf den Stand der Bauern herab. Auf diesen lastete nicht mehr, wie einst zur germanischen Zeit, die Wehrpflicht; aber sie genossen auch nicht die Rechte des Kriegers. Schon aber entstand innerhalb der Mauern der Städte ein dritter Stand, der Bürgerstand, der sich zwischen Ritter und Bauern einfügte. Wirtschaft. Denn mehr und mehr blühte das Städtewesen auf. Worms war die erste deutsche Stadt, die in die Politik eingriff; die erste Handelsstadt Deutschlands ober wurde Köln, das damals für Seeschiffe erreichbar war und mit England einen gewinnbringenden Handel trieb. Überhaupt wuchs der Wohlstand des Landes. Immer mehr lichtete sich der Urwald, es wuchsen die Ackerfluren, die Kultur drängte die Wildnis zurück. Ein besonderes Verdienst um die Urbarmachung des Bodens erwarb sich der Mönchsorden der Cisterzienser.

2. Deutsche Geschichte - S. 48

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
48 Die deutsche Kaiserzeit 919-1250. Wormser Endlich wurde der Jnvesüturstreit 1122 durch das Konkordat von 1125. Worms beendigt. Dieser Vertrag bestimmte, daß die Bischöfe von dem Kapitel, d. H. der Versammlung der Domherren des Bistums, gewählt werden, dann vom König durch Überreichung emed Zepters mit den weltlichen Hoheitsrechten belehnt und darauf vom Papste durch Ring und Stab mit der geistlichen Würde investiert werden sollten. 1125. 1125 starb Heinrich V. Mit ihm erlosch das fränkische Kaisergeschlecht. Rückblick auf die Zeit der fränkischen Kaiser. Kö lüg mm § 51. Während zur Zeit Konrads Ii. und Heinrichs Iii. das deutsche Königtum auf der Höhe feiner Macht stand, hatten die beiden letzten Salier zwei starke Gegner gefunden, deren sie nicht hatten Herr werden können: das Papsttum, das über den Staat zu herrschen strebte, und die Fürsten, die sich möglichst unabhängig zu machen suchten. Beide sahen in dem Königtum einen gemeinsamen Feind, gegen den sie sich verbanden. Auch auf die deutschen Bischöfe konnten die Könige nicht mehr wie früher zählen; sie traten als geistliche Fürsten den weltlichen zur Seite. So bereitete sich die Zersplitterung Deutschlands vor. Lehnrwesen. Alle Verhältnisse des damaligen Zeitalters beherrschte das Lehns- wesen. Wie der König Herzogtümer und Grafschaften, Ländereien, Rechte jeder Art zu Lehen vergab, so vergaben sie die Belehnten wieder an ihre Stünde. Lehnsleute. Nur Ritter konnten Lehen empfangen. Diese schlossen sich zu einem adligen Kriegerstande zusammen, der wirtschaftliche Erwerbsarbeit verschmähte und in jeder Beziehung ein Vorrecht für sich in Anspruch nahm. Mit Verachtung sah er auf den Stand der Bauern herab. Auf diesen lastete nicht mehr, wie einst zur germanischen Zeit, die Wehrpflicht; aber sie genossen auch nicht die Rechte des Kriegers. Schon aber entstand innerhalb der Mauern der Städte ein dritter Stand, der Bürg er stand, der sich zwischen Ritter und Bauern einfügte. Wirtschaft. Denn mehr und mehr blühte das Städtewesen auf. Worms war die erste deutsche Stadt, die in die Politik eingriff; die erste Handelsstadt Deutschlands aber wurde Köln, das damals für Seeschiffe erreichbar war und mit England einen gewinnbringenden Handel trieb. Überhaupt wuchs der Wohlstand des Landes. Immer mehr lichtete sich der Urwald, es wuchsen die Ackerfluren, die Kultur drängte die Wildnis zurück. Ein besonderes Verdienst um die Urbarmachung des Bodens erwarb sich der Mönchsorden der (Zisterzienser.

3. Deutsche Geschichte - S. 48

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
48 Die deutsche Kaiserzeit 919-1250. Wormser Endlich wurde der Jnvestiiurstreit 1122 durch das Konkordat von Ti25.nt Worms beendigt. Dieser Vertrag bestimmte, da die Bischse von dem Kapitel, d. h. der Versammlung der Domherren des Bistums, gewhlt werden, dann vom König durch berreichung eines Zepters mit den weltlichen Hoheitsrechten belehnt und daraus vom Papste durch Ring und Stab mit der geistlichen Wrde investiert werden sollten. 1125. 1125 starb Heinrich V. Mit ihm erlosch das stnkische Kaisergeschlecht. Rckblick auf die Zeit der frnkischen Kaiser. Ds 51. Whrend zur Zeit Konrads Ii. und Heinrichs Iii. das ^""'deutsch/Knigtum auf der Hhe seiner Macht stand, hatten die beiden letzten Salier zwei starke Gegner gefunden, deren sie nicht hatten Herr werden knnen: das Papsttum, das der den Staat zu herrschen strebte, und die Fürsten, die sich mglichst unabhngig zu machen suchten. Beide sahen in dem Knigtum einen gemeinsamen Feind, gegen den sie sich ver-banden. Auch aus die deutschen Bischfe konnten die Könige nicht mehr wie frher zhlen; sie traten als geistliche Fürsten den weltlichen zur Seite. So bereitete sich die Zersplitterung Deutschlands vor. iehnswesen. Alle Verhltnisse des damaligen Zeitalters beherrschte das Lehns-wesen. Wie der König Herzogtmer und Grafschaften, Lndereien, Rechte jeder Art zu Lehen vergab, so vergaben sie die Belehnten wieder an ihre Stande. Lehnsleute. Nur Ritter konnten Lehen empfangen. Diese schloffen sich zu einem adligen Krieg erstnde zusammen, der wirtschaftliche Erwerbsarbeit verschmhte und in jeder Beziehung ein Vorrecht fr sich in Anspruch nahm. Mit Verachtung sah er auf den Stand der Bauern herab. Auf diesen lastete nicht mehr, wie einst zur germanischen Zeit, die Wehrpflicht; aber sie genossen auch nicht die Rechte des Kriegers. Schon aber entstand inner-halb der Mauern der Städte ein dritter Stand, der Brg erstand, der sich zwischen Ritter und Bauern einfgte. Mrtschaft. Denn mehr und mehr blhte das S t d t e vo e f e tt auf. Worms war die erste deutsche Stadt, die in die Politik eingriff; die erste Handelsstadt Deutschlands aber wurde Kln, das damals fr Seeschiffe erreichbar war und mit England einen gewinnbringenden Handel trieb. berhaupt wuchs der Wohlstand des Landes. Immer mehr lichtete sich der Urwald, es wuchsen die Ackerfluren, die Kultur drngte die Wildnis zurck. Ein besonderes Verdienst um' die Urbarmachung des Bodens erwarb sich der Mnchsorden der Cisterzienser. !

4. Das Mittelalter - S. 139

1893 - Leipzig : Dürr
— 139 — so versammelten sich immer die nächstwohnenben um ihn, halfen ihm raten und richten, sie bitbeten seinen Hof. Der einflußreichste Beamte war der Kanzler, der die Urfuttben ausfertigte, die Oberaufsicht über die Kanzlei hatte der Erzbischof von Mainz. Die Kaiserwürbe war von der königlichen verschieben, sie konnte nur vom Papste in Rom verliehen werben, erhob den Träger zum Beschützer der Kirche und zum Herrn über Deutschland Burgunb und Italien. Da sie dem deutschen Könige allein zukam, so gab sie biefem einen Vorrang vor allen aitberen christlichen Fürsten des Abenblanbes. Aber sie verwickelte ihn auch in unheilvolle Kämpfe mit dem Papste. Anstatt sich ganz dem deutschen Reiche zu wibmen, vergenbeten die Kaiser ihre Zeit littb Kraft, sowie das Blut ihrer Unterthanen in den italienischen Kriegen. Der beraufchenbe Triumph, in dem schönen Süben die Oberhoheit über Europa auszuüben, würde vott den deutschen Königen zu teuer bezahlt, sie verloren barüber die Zügel der Regierung im eignen Vater-lattbe und sahen enblich ihre Kaiserherrlichkeit in Italien selbst versinken. Währenb die Fürsten dem König die Erblichkeit feiner Würbe streitig machten, beanspruchten sie bieselbe für sich im vollsten Maße. Die Herzöge, die Grafen, Land- und Markgrafen vererbten mit ihren Gütern auch ihre Ämter und Titel auf ihre Söhne. Nur die Burggrafen und die Pfalzgrafen, die in den Burgen und auf den Gütern (Pfalzen) des Königs in beffen Namen geboten und richteten, stauben am längsten in persönlicher Abhängigkeit von ihrem Herrn. Auch durch das Lehnswesen würde der König von den Fürsten abhängig, die in ihrem Laube das Aufgebot des Heeres besorgten, die Einkünfte bezogen und die Gerichtsbarkeit besaßen. Zwar gab es reichsuurnitielbare Gebiete, Städte, Abteien, Grafschaften, Ritterlehen, die nur dem Könige, nicht einem Vasallen bienstpslichtig waren, aber auch diese würden oft im Drange der Not, befonbers wenn Gegenkönige um die Guust der Fürsten warbeit, an diese verpfänbet. Die größte Bebeutung hatte das ganze Mittelalter hinburch das Kriegswesen, benn trotz des Lehnseibes gab es Wibersetzlichkeit der Nteberen gegen die Höheren nur gar zu oft, und mit ihresgleichen waren Herzoge, Grafen und Ritter bestänbig in Fehbe. Überall ist es der persönliche Wille, der sich gelteitb macht; nur der Bauer und der Hanb-werker mußten sich unliebingt fügen, jeber anbere, zum Herrenstaitbe Gehörige, betrachtete bett Gehorsam, die Heeresfolge, die Treue als etwas, das von feinem freien Willen allhinge und das er unter Umstänben selbst feinem Lehnsherrn verweigern könnte. So kam es oft vor, daß Fürsten in eigenwilligem Trotz ober aus Eigennutz ihren königlichen Herrn verließen und sich einem anberen zuwanbten, und bei Streitig-Pfalz, Geschichte. 11. 10

5. Das Mittelalter - S. 168

1893 - Leipzig : Dürr
— 168 — und Bilderdienst, ja selbst die Verwandlung des Brotes und Weines in das Fleisch und Blut Christi bei dem Abendmahle mit den Worten der heiligen Schrift in Widerspruch ständen. Er fand nicht nur unter den Professoren an der Universität, denen die Verweltlichung der Kirche, sowie das anstößige Leben vieler Mönche und Weltgeistlichen ein Greuel war, sondern auch bei den armen czechischen Bauern und Handwerkern Anhänger genug. Da die deutschen Grundbesitzer und Großkaufleute an der alten Rechtgläubigkeit festhielten, so lag in dieser resormatorischen Bewegung zugleich ein nationaler Gegensatz. Der religiöse Eifer verband sich mit einem Haffe gegen die Deutschen. Die nächste Folge war, daß an der Universität ein Zerwürfnis zwischen den beiden Völkerschaften ausbrach, und daß die deutschen Studenten mit ihren Professoren Prag verließen. Sie wandten sich nach Leipzig, Markgraf Friedrich der Streitbare nahm sie auf und gründete hier im Mai 1409 eine Universität, die bald weithin berühmt wurde. König Wenzel war der kirchlich-nationalen Bewegung in seiner Hauptstadt nicht abgeneigt, Hns als Beichtvater der Königin blieb mit dem Hofe in naher Verbindung. Erst als von Rom aus der Bann über Hus verhängt wurde, mußte dieser die Stadt meiden; ihm gewährte ein adliger Gönner auf der Burg Austie ein Unterkommen. Es lag Sigmund am Herzen, alle diese Streitigkeiten zu schlichten, und nicht eher ruhte er, als bis in Kostnitz (Konstanz) am Bodensee ein Konzil (eine Kirchenversammlung) eröffnet wurde. Dieses große Konzil hat vier Jahre gewährt, von 1414—1418. Es sollte drei Sachen erledigen: das Schisma beseitigen, die Kirche an Haupt und Gliedern reformieren und die Wicleffchen Irrlehren ausrotten. Damit es ganz freie Hand habe, wurde es für die höchste Autorität in kirchlichen Dingen erklärt, es sollte über dem Papste stehen. Die Beteiligung an der Versammlung war eine außerordentlich große, über 500 geistliche und gegen 300 weltliche Fürsten und Herren waren zugegen, 37 Universitäten hatten ihre Vertreter gesandt, mit dem Gefolge stieg die Zahl der Fremden, die sich in der kleinen Stadt zusammendrängten, zuweilen auf 72 000, an Gauklern und anderem fahrenden Volke war auch kein Mangel. Zuerst sollten alle drei Päpste ihrer Würde entsagen, nur einer that es freiwillig, die anderen beiden mußten dazu gezwungen werden. Die Erneuerung der Einrichtungen fchritt trotz vieler Beratungen nicht vorwärts, vielmehr erwählte die Versammlung, gedrängt von den Italienern, Spaniern und Franzosen, vor. dem Abschluß des Reformationswerkes einen neuen Papst, Martin V Dieser lehnte jedes tiefere Eingehen auf die Übelstände im kirchlichen

6. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 35

1905 - Leipzig : Hirt
3. Das Zeitalter der salischen Kaiser. 35 zu leisten. Nach dem Tode des Vasallen fiel das Lehen an den Lehens-Herrn zurck, der es in der Regel an den Sohn des verstorbenen Vasallen wieder verlieh. Die niedern Reichslehen werden erblich. Im Laufe der Zeit waren die Herzogtmer als erbliche Lehen angesehen worden. Die Herzge fhlten sich dadurch dem Kaiser gegenber in einer gewissen Unabhngig-keit. Wie einst Otto I. die Bischse zu weltlichen Landesfrsten ihrer Sprengel erhoben hatte, um in ihnen eine treue Gefolgschaft im Falle der Not gegen die Herzge zu haben, so erklrte jetzt Kaiser Konrad Ii. die Niedern Reichslehen fr erblich in der Familie der Belehnten. Diese waren dem Kaiser dafr um so treuer ergeben. Freilich behielt der Kaiser das Recht, unbotmigen Vasallen das Lehen zu nehmen. Die Belehnung geschah bei den Herzogtmern und grern Lehen durch berreichung einer Fahne, daher der Name Fahnenlehen. Heinrich Iii. Ausdehnung des Reiches. Unter Heinrich Iii., Konrads Ii. Sohne, erlangte das Deutsche Reich seine grte Ausdehnung. Die Lombardei und Burgund hatte er vom Vater berkommen; Ungarn wurde durch ihn tributpflichtig, allerdings nur fr kurze Zeit. Bhmen und Polen erkannten die Oberhoheit des Reiches an. Die Herzog-tmer Franken, Bayern, Schwaben und Krnten verwaltete eranfangs selbst, spter belehnte er mit Bayern, Schwaben und Krnten treu er-gebene Männer. Der Gottesfriedc. Die niedern Fürsten und Ritter fochten damals ihre Streitigkeiten mit den Waffen aus, Beleidigungen rchten sie mit dem Schwerte. Durch diese fortdauernden Fehden verrohten die Ritter. Brger und Bauern litten unter den bestndigen Verwstungen des Landes. In Burgund traten die Bischfe gegen diesen Unfug des Fehdewesens auf und verkndeten den sogenannten Gottesfrieden, die Treuga Dei. Danach durften Fehden nur von Montag bis Mittwoch in jeder Woche ausgefochteu werden; an den Tagen, die durch das Leiden und den Tod des Heilandes geheiligt sind, muten die Waffen ruhen. Ferner muten sie gnzlich ruhen vom ersten Adventssonntage bis zum 6. Januar und vom Beginn der Fastenzeit bis zum Feste der heiligen Dreifaltigkeit. Wer gegen die Treuga Dei handelte, wurde durch den Bann aus der Kirchengemeinschaft ausgeschlossen. In hnlicher Weise erlie Kaiser Heinrich fr das ganze Reich ein Landfriedensgesetz, das die Aus-fechtung privater Streitigkeiten mit den Waffen verbot. Die Verhltnisse in Rom. In Rom hatten sich die Herzge von Tuskulum das Recht angemat, den ppstlichen Stuhl zu besetzen; durch Gegenparteien wurden dann Gegenppste eingesetzt. Als Heinrich Iii. in Rom erschien, um die Kaiserkrone zu empfangen, machten dort drei 3*

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 95

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
95 Sden und Osten vor der Vernichtung durch die Sarazenen und Ungarn zu schtzen gewut. ldie ewhner Deutschlands waren neben den Angehrigen des hohen und niederen Adels Brger und Bauern. Die Mitglieder des hohen Adels bildeten die Prlaten - Bischfe und bte und die weltlichen Fürsten die Herzge und Grasen. Die geistlichen Fürsten, berat Ansehen und Macht besonders durch Otto I. gehoben war, sollten etu Gegengewicht gegen die mchtigen weltlichen Fürsten bilden. Bistmer und Klster erhielten ausgedehnten Grundbesitz. Zollsreiheit. Immunitt und sonstige Rechte. Aber seit dem Wormser Konkordate waren die Bischse nicht mehr Reichsbeamte, die der König er-nannte, sondern Lehnstrger, deren Wahl durch das Domkapitel der Kllig besttigte. Selbst die Ottonm haben es nicht vermocht, die immer grer werdende Macht und Selbstndigkeif der weltlichen Fürsten vollstndig zu breche, wie sie es ailderseits nicht verhindern konnten, da sie ihr Besitztum nicht als Lehen, son-dem als erbliches Eigentum betrachteten. Den niederen Adel bildeten die Dienstmannen, Untervasallen (Ministerialen), die spter unter dem gemeinsamen Namen Ritter" zusammengefat wurden. Durch Konrad Ii., der an ihnen eine Sttze gegen den hohen Adel haben wollte, wurde ihnen ihr Lehen als erb-liches Eigentuin zugesprochen. Unter der Herrschast der Sachsen war die Vereinigung der deutschen Stmme zu einein einheitlichen Reiche herbeigefhrt. Alt der Spitze des Staates, einer Monarchie, stand als Monarch der Kttig, der seit Heinrich Ii. rmischer König genannt wurde und nach seiner Romfahrt, wozu er nach erfolgter Wahl verpflichtet war, durch die Krnung den Kaisertitel erhielt. Die Erwerbung der Kaiser-krne war nur in Rom vom Papste mglich. So lange die geistliche und die weltliche Macht eine untrennbare Einheit bildeten, war die Verbindung von Papsttum und Kaisertum fr beide vott der hchsten Bedeutung. Das Knigtum war nicht erblich, doch ging das Streben der schsischen und frnkischen Könige dahin, die Knigskrone an ihre Familie zu knpfen. Der König wurde gewhlt. Die Wahl faud noch alter Sitte auf frnkischem Boden statt. Sie wurde von den anwesenden geistlichen und weltlichen Fürsten vorgenommen, doch war der Kreis der wahlberechtigten Personen nicht durch gesetzliche Bestimmungen festgelegt. Erst in spterer Zeit wurde die Neuwahl eines Knigs den Kurfrsten gesetzlich bertragen.

8. Mittlere und neuere Geschichte - S. 8

1886 - Berlin : Hofmann
8 Vorbemerkung. Ii. Das Papsttum. 1. Durch die große Bedeutung Roms, welche der ewigen Stadt auch dann noch blieb, als sie nicht mehr Mittelpunkt des Reiches war, und 2. durch die Sage, daß der heilige Petrus Bischof von Rom gewesen sei, hob sich das Ansehen der römischen Bischöfe gegenüber denen anderer wichtiger Städte so sehr, daß dieselben schließlich eine herrschende Stellung beanspruchten und auch erhielten (Päpste). Iii. Der Streit zwischen Kaisertum und Papsttum. Nachdem anfangs die Päpste sich den Kaisern untergeordnet hatten, begannen sie, getragen durch eine große geistliche Bewegung (Clnniazenser, Kreuzzüge, vgl. § 26 ff.), deren Einfluß gauz abzuschütteln (Gregor Vii.), und endlich strebten sie sogar, die Kaiser ihrerseits zu beherrschen (Innocenz Iii.). Daraus entwickelte sich ein heftiger Streit zwischen Kaisern und Päpsten, der bis an das Ende des Mittelalters dauerte. Iv. Das Lehnswesen. Der König konnte den Großen seines Reiches, als Anerkennung geleisteter Dienste oder aus anderen Gründen, Gebietsteile zu dauerndem Nießbrauch geben; ein so erhaltenes Land nannte man Lehen. Dem Belehnten nun stand es frei, wiederum andere mit kleineren Lehen zu begeben (Aster-lehen). Dieses Verhältnis bedingte die Verpflichtung des Belehnten, feinem Lehnsherrn Treue, insbesondere Heeresfolge zu leisten. Das Mittelalter ist von dieser eigentümlichen Form gesellschaftlicher Ordnung durchaus beherrscht worden.

9. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 178

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
178 Wiederholung - Tabellen. 751 — 768 Pippin König. Seine Kriege gegen Aistulf. Pippinsche Schenkung. 768 — 814 Karl der Große. 772 — 804 Seine Kriege gegen die Sachsen; ihr Führer Widu- kind. Eroberung der Eresburg, Zerstörung der Irminsul. Niederlage am Süntel, Blutbad zu Verden. Siege Karls bei Detmold und an der Hase. Taufe Widukinds (785). Sächsische Bistümer. 773 — 774 Sein Krieg gegen die Langobarden (Desiderius); Karl König der Langobarden. 778 Sein (zunächst ergebnisloser) Zug nach Spanien (Roland). Tassilo, Herzog von Bayern, besiegt und abgesetzt. Kriege gegen die Avaren (Erzbistum Salzburg), Slawen, Dänen. 25.Dez. 800 Karl von Papst Leo Iii. zum Kaiser gekrönt. Ausbildung des Lehnswesens. Abnahme des Standes der Freien. Ausbildung der Grundherrschaften und der bäuerlichen Unfreiheit. Steigerung der Königsmacht. Maifeld; Kapitularien. Grafschaften, Hundertschaften, Marken. Königsboten. Verwaltung der Domänen. Dreifelderwirtschaft. Karls Fürsorge für Bildung und Sittlichkeit. Alkvin, Paulus Diaconus, Petrus von Pisa, Angilbert, Einhard. 814 — 840 Ludwig der Fromme. — Erzbistum Hamburg (Bremen). Niederlage Ludwigs auf dem „ Lügenfelde “ bei Kolmar gegen seine Söhne. 843 Vertrag von Verdun zwischen Lothar, Ludwig und Karl. S'}' Vertrag von Mersen.

10. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 58

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
58 Dritte Periode. Von 1056 — 1273. stetig gewachsen. Der Umstand, daß Heinrich Iv., wie schon sein Vater öfter getan, in Goslar seinen ständigen Aufenthalt nahm, was den Sachsen große Lasten auferlegte, daß er eine Reihe von Burgen baute und dazu das Volk zum gesetzlichen Frondienst heranzog, daß er das abhanden gekommene Krongut einzog, das alles verursachte allerlei Unzufriedenheit. Die Mißstimmung wurde größer, als Heinrich Otto von Nordheim auf die Beschuldigung hin, er trachte dem Könige nach dem Leben, absetzte und ächtete; als er dessen Freund, den Herzog Magnus Billung, in Haft nahm; als er ein Heer, angeblich gegen Polen, zusammenzog. Als nun die Sachsen die Harzburg bei Goslar überfielen (1073), entkam Heinrich mit knapper Not. Unterstützung fand er nur bei den Bürgern der Stadt Worms — bei dieser Gelegenheit trat zum erstenmal in der deutschen Geschichte das städtische Bürgertum hervor —, alsdann auch bei den Bischöfen. Ein Versuch, zum Frieden zu gelangen, scheiterte bei dem gegenseitigen Mißtrauen. Da überfielen die sächsischen Bauern die Burgen, zerstörten sie und schändeten in ihrem Grimm sogar die Kirche auf der Harzburg. Dieser Frevel führte auch viele Fürsten auf Heinrichs Seite. Er siegte 1075 über die Sachsen entscheidend an der Unstrut unweit Langensalza; sie mußten sich bedingungslos unterwerfen. Nun aber wandten sie ihre Blicke Hilfe suchend nach Rom. 2. Der Investiturkampf, a) Emporkommen des hierarchischen Papsttums. Von der Mitte des 10. bis zur Mitte des 11. Jh. hatte das deutsche Königtum das vom sittlichen Untergange bedrohte Papsttum gerettet, und daher beherrscht. Seitdem aber Männer der cluniacensischen Reformpartei auf den päpstlichen Stuhl gelangten, war ihr Verlangen, sich der kaiserlichen Bevormundung zu entziehen, natürlich. Von großer Bedeutung wurde das Pontifikat Nikolaus’ Ii. (1059 — 61). Einmal* gewann er für die päpstlichen Interessen die Normannenfürsten, besonders Robert Guiscard, der Apulien und Kalabrien eroberte, wozu später Sizilien kam; kraft der gefälschten Konstantinischen Schenkung nahmen sie vom Papst ihre Länder zu Lehen. Ferner erließ er auf der Lateransynode von
   bis 10 von 522 weiter»  »»
522 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 522 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 192
1 549
2 475
3 1156
4 8160
5 1887
6 791
7 2335
8 1256
9 854
10 5101
11 778
12 908
13 5082
14 1282
15 712
16 590
17 4974
18 6481
19 998
20 1213
21 444
22 895
23 910
24 6249
25 1191
26 14767
27 1185
28 393
29 1923
30 478
31 629
32 722
33 626
34 725
35 247
36 1866
37 3355
38 8291
39 5019
40 1834
41 1378
42 522
43 665
44 1339
45 3224
46 1385
47 998
48 1175
49 3418

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 33
2 0
3 5
4 37
5 1
6 0
7 14
8 3
9 130
10 1
11 0
12 0
13 6
14 0
15 1
16 44
17 134
18 1
19 0
20 26
21 3
22 0
23 38
24 0
25 8
26 6
27 0
28 1
29 0
30 3
31 0
32 4
33 18
34 10
35 4
36 6
37 49
38 7
39 0
40 0
41 161
42 3
43 86
44 0
45 13
46 1
47 0
48 3
49 0
50 1
51 1
52 5
53 2
54 13
55 0
56 419
57 7
58 14
59 38
60 9
61 1
62 0
63 9
64 1
65 36
66 16
67 59
68 190
69 66
70 3
71 50
72 151
73 26
74 4
75 4
76 10
77 7
78 4
79 0
80 3
81 0
82 8
83 177
84 0
85 1
86 5
87 5
88 4
89 14
90 23
91 1
92 74
93 0
94 10
95 8
96 10
97 1
98 61
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 180
1 53
2 191
3 200
4 1488
5 526
6 165
7 329
8 105
9 446
10 1776
11 18
12 155
13 22
14 4
15 5
16 3084
17 14
18 1301
19 2686
20 2
21 12
22 5
23 3
24 164
25 53
26 3484
27 23
28 17
29 253
30 56
31 277
32 2
33 2866
34 44
35 43
36 17
37 9
38 81
39 540
40 607
41 125
42 37
43 120
44 37
45 114
46 128
47 94
48 1185
49 173
50 229
51 213
52 133
53 99
54 1738
55 470
56 19
57 229
58 1063
59 3907
60 22
61 138
62 819
63 183
64 1357
65 313
66 10
67 177
68 176
69 1939
70 58
71 338
72 1898
73 150
74 89
75 506
76 14
77 10275
78 38
79 343
80 3621
81 3201
82 94
83 17
84 19
85 21
86 12
87 20
88 332
89 20
90 17
91 751
92 235
93 95
94 4
95 2
96 8
97 2287
98 239
99 416
100 2746
101 4
102 633
103 182
104 1
105 220
106 146
107 12
108 11
109 13
110 238
111 50
112 346
113 26
114 44
115 44
116 191
117 60
118 899
119 8
120 7
121 357
122 85
123 131
124 246
125 35
126 253
127 442
128 906
129 86
130 24
131 854
132 5655
133 29
134 99
135 3
136 1620
137 22
138 44
139 55
140 323
141 19
142 435
143 674
144 286
145 514
146 168
147 51
148 2860
149 229
150 85
151 927
152 469
153 43
154 57
155 325
156 632
157 707
158 8739
159 46
160 65
161 251
162 20
163 4
164 29
165 382
166 786
167 232
168 38
169 993
170 41
171 7218
172 152
173 851
174 60
175 885
176 195
177 3010
178 3
179 780
180 49
181 20
182 1783
183 1621
184 37
185 14
186 123
187 266
188 46
189 11
190 2
191 1095
192 325
193 19
194 913
195 8
196 257
197 3262
198 58
199 130