48
Die deutsche Kaiserzeit 919—1250.
Wormser Endlich wurde der Jnvestlturstreit 1122 durch das Konkordat von Rini25.at' Worms beendigt. Dieser Vertrag bestimmte, daß die Bischöfe von dem Kapitel, d. H. der Versammlung der Domherren des Bistums, gewählt werden, dann vom König durch Überreichung eines Zepters mit den weltlichen Hoheitsrechten belehnt und darauf vom Papste durch Ring und Stab mit der geistlichen Würde investiert werden sollten.
1125. 1125 starb Heinrich V. Mit ihm erlosch das fränkische Kaisergeschlecht.
Rückblick auf die Zeit der fränkischen Kaiser.
Das § 51. Während zur Zeit Konrads Ii. und Heinrichiii. das deutsche
Königtum. ^ön|gtum fcer Höhe seiner Macht stand, hatten die beiden letzten Salier zwei starke Gegner gefunden, deren sie nicht hatten Herr werden können: das Papsttum, das über den Staat zu herrschen strebte, und die Fürsten, die sich möglichst unabhängig zu machen suchten. Beide sahen in dem Königtum einen gemeinsamen Feind, gegen den sie sich verbanden. Auch auf die deutschen Bischöfe konnten die Könige nicht mehr wie früher zählen; sie traten als geistliche Fürsten den weltlichen zur Seite. So bereitete sich die Zersplitterung Deutschlands vor.
Lehnswesen. Alle Verhältnisse des damaligen Zeitalters beherrschte das Lehns-
wesen. Wie der König Herzogtümer und Grafschaften, Ländereien, Rechte jeder Art zu Lehen vergab, so vergaben sie die Belehnten wieder Stände, an ihre Lehnsleute. Nur Ritter konnten Lehen empfangen. Diese schlossen sich zu einem adligen Kriegerstande zusammen, der wirtschaftliche Erwerbsarbeit verschmähte und in jeder Beziehung ein Vorrecht für sich in Anspruch nahm. Mit Verachtung sah er auf den Stand der Bauern herab. Auf diesen lastete nicht mehr, wie einst zur germanischen Zeit, die Wehrpflicht; aber sie genossen auch nicht die Rechte des Kriegers. Schon aber entstand innerhalb der Mauern der Städte ein dritter Stand, der Bürgerstand, der sich zwischen Ritter und Bauern einfügte.
Wirtschaft. Denn mehr und mehr blühte das Städtewesen auf. Worms war
die erste deutsche Stadt, die in die Politik eingriff; die erste Handelsstadt Deutschlands ober wurde Köln, das damals für Seeschiffe erreichbar war und mit England einen gewinnbringenden Handel trieb. Überhaupt wuchs der Wohlstand des Landes. Immer mehr lichtete sich der Urwald, es wuchsen die Ackerfluren, die Kultur drängte die Wildnis zurück. Ein besonderes Verdienst um die Urbarmachung des Bodens erwarb sich der Mönchsorden der Cisterzienser.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
48
Die deutsche Kaiserzeit 919-1250.
Wormser Endlich wurde der Jnvesüturstreit 1122 durch das Konkordat von
1125. Worms beendigt. Dieser Vertrag bestimmte, daß die Bischöfe von dem Kapitel, d. H. der Versammlung der Domherren des Bistums, gewählt werden, dann vom König durch Überreichung emed Zepters mit den weltlichen Hoheitsrechten belehnt und darauf vom Papste durch Ring und Stab mit der geistlichen Würde investiert werden sollten.
1125. 1125 starb Heinrich V. Mit ihm erlosch das fränkische Kaisergeschlecht.
Rückblick auf die Zeit der fränkischen Kaiser.
Kö lüg mm § 51. Während zur Zeit Konrads Ii. und Heinrichs Iii. das deutsche Königtum auf der Höhe feiner Macht stand, hatten die beiden letzten Salier zwei starke Gegner gefunden, deren sie nicht hatten Herr werden können: das Papsttum, das über den Staat zu herrschen strebte, und die Fürsten, die sich möglichst unabhängig zu machen suchten. Beide sahen in dem Königtum einen gemeinsamen Feind, gegen den sie sich verbanden. Auch auf die deutschen Bischöfe konnten die Könige nicht mehr wie früher zählen; sie traten als geistliche Fürsten den weltlichen zur Seite. So bereitete sich die Zersplitterung Deutschlands vor.
Lehnrwesen. Alle Verhältnisse des damaligen Zeitalters beherrschte das Lehns-
wesen. Wie der König Herzogtümer und Grafschaften, Ländereien, Rechte jeder Art zu Lehen vergab, so vergaben sie die Belehnten wieder an ihre Stünde. Lehnsleute. Nur Ritter konnten Lehen empfangen. Diese schlossen sich zu einem adligen Kriegerstande zusammen, der wirtschaftliche Erwerbsarbeit verschmähte und in jeder Beziehung ein Vorrecht für sich in Anspruch nahm. Mit Verachtung sah er auf den Stand der Bauern herab. Auf diesen lastete nicht mehr, wie einst zur germanischen Zeit, die Wehrpflicht; aber sie genossen auch nicht die Rechte des Kriegers. Schon aber entstand innerhalb der Mauern der Städte ein dritter Stand, der Bürg er stand, der sich zwischen Ritter und Bauern einfügte.
Wirtschaft. Denn mehr und mehr blühte das Städtewesen auf. Worms war
die erste deutsche Stadt, die in die Politik eingriff; die erste Handelsstadt Deutschlands aber wurde Köln, das damals für Seeschiffe erreichbar war und mit England einen gewinnbringenden Handel trieb. Überhaupt wuchs der Wohlstand des Landes. Immer mehr lichtete sich der Urwald, es wuchsen die Ackerfluren, die Kultur drängte die Wildnis zurück. Ein besonderes Verdienst um die Urbarmachung des Bodens erwarb sich der Mönchsorden der (Zisterzienser.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
48
Die deutsche Kaiserzeit 919-1250.
Wormser Endlich wurde der Jnvestiiurstreit 1122 durch das Konkordat von Ti25.nt Worms beendigt. Dieser Vertrag bestimmte, da die Bischse von dem Kapitel, d. h. der Versammlung der Domherren des Bistums, gewhlt werden, dann vom König durch berreichung eines Zepters mit den weltlichen Hoheitsrechten belehnt und daraus vom Papste durch Ring und Stab mit der geistlichen Wrde investiert werden sollten.
1125. 1125 starb Heinrich V. Mit ihm erlosch das stnkische Kaisergeschlecht.
Rckblick auf die Zeit der frnkischen Kaiser.
Ds 51. Whrend zur Zeit Konrads Ii. und Heinrichs Iii. das
^""'deutsch/Knigtum auf der Hhe seiner Macht stand, hatten die beiden letzten Salier zwei starke Gegner gefunden, deren sie nicht hatten Herr werden knnen: das Papsttum, das der den Staat zu herrschen strebte, und die Fürsten, die sich mglichst unabhngig zu machen suchten. Beide sahen in dem Knigtum einen gemeinsamen Feind, gegen den sie sich ver-banden. Auch aus die deutschen Bischfe konnten die Könige nicht mehr wie frher zhlen; sie traten als geistliche Fürsten den weltlichen zur Seite. So bereitete sich die Zersplitterung Deutschlands vor.
iehnswesen. Alle Verhltnisse des damaligen Zeitalters beherrschte das Lehns-wesen. Wie der König Herzogtmer und Grafschaften, Lndereien, Rechte jeder Art zu Lehen vergab, so vergaben sie die Belehnten wieder an ihre Stande. Lehnsleute. Nur Ritter konnten Lehen empfangen. Diese schloffen sich zu einem adligen Krieg erstnde zusammen, der wirtschaftliche Erwerbsarbeit verschmhte und in jeder Beziehung ein Vorrecht fr sich in Anspruch nahm. Mit Verachtung sah er auf den Stand der Bauern herab. Auf diesen lastete nicht mehr, wie einst zur germanischen Zeit, die Wehrpflicht; aber sie genossen auch nicht die Rechte des Kriegers. Schon aber entstand inner-halb der Mauern der Städte ein dritter Stand, der Brg erstand, der sich zwischen Ritter und Bauern einfgte.
Mrtschaft. Denn mehr und mehr blhte das S t d t e vo e f e tt auf. Worms war die erste deutsche Stadt, die in die Politik eingriff; die erste Handelsstadt Deutschlands aber wurde Kln, das damals fr Seeschiffe erreichbar war und mit England einen gewinnbringenden Handel trieb. berhaupt wuchs der Wohlstand des Landes. Immer mehr lichtete sich der Urwald, es wuchsen die Ackerfluren, die Kultur drngte die Wildnis zurck. Ein besonderes Verdienst um' die Urbarmachung des Bodens erwarb sich der Mnchsorden der Cisterzienser.
!
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
— 139 —
so versammelten sich immer die nächstwohnenben um ihn, halfen ihm raten und richten, sie bitbeten seinen Hof. Der einflußreichste Beamte war der Kanzler, der die Urfuttben ausfertigte, die Oberaufsicht über die Kanzlei hatte der Erzbischof von Mainz. Die Kaiserwürbe war von der königlichen verschieben, sie konnte nur vom Papste in Rom verliehen werben, erhob den Träger zum Beschützer der Kirche und zum Herrn über Deutschland Burgunb und Italien. Da sie dem deutschen Könige allein zukam, so gab sie biefem einen Vorrang vor allen aitberen christlichen Fürsten des Abenblanbes. Aber sie verwickelte ihn auch in unheilvolle Kämpfe mit dem Papste. Anstatt sich ganz dem deutschen Reiche zu wibmen, vergenbeten die Kaiser ihre Zeit littb Kraft, sowie das Blut ihrer Unterthanen in den italienischen Kriegen.
Der beraufchenbe Triumph, in dem schönen Süben die Oberhoheit über Europa auszuüben, würde vott den deutschen Königen zu teuer bezahlt, sie verloren barüber die Zügel der Regierung im eignen Vater-lattbe und sahen enblich ihre Kaiserherrlichkeit in Italien selbst versinken.
Währenb die Fürsten dem König die Erblichkeit feiner Würbe streitig machten, beanspruchten sie bieselbe für sich im vollsten Maße. Die Herzöge, die Grafen, Land- und Markgrafen vererbten mit ihren Gütern auch ihre Ämter und Titel auf ihre Söhne. Nur die Burggrafen und die Pfalzgrafen, die in den Burgen und auf den Gütern (Pfalzen) des Königs in beffen Namen geboten und richteten, stauben am längsten in persönlicher Abhängigkeit von ihrem Herrn. Auch durch das Lehnswesen würde der König von den Fürsten abhängig, die in ihrem Laube das Aufgebot des Heeres besorgten, die Einkünfte bezogen und die Gerichtsbarkeit besaßen. Zwar gab es reichsuurnitielbare Gebiete, Städte, Abteien, Grafschaften, Ritterlehen, die nur dem Könige, nicht einem Vasallen bienstpslichtig waren, aber auch diese würden oft im Drange der Not, befonbers wenn Gegenkönige um die Guust der Fürsten warbeit, an diese verpfänbet.
Die größte Bebeutung hatte das ganze Mittelalter hinburch das Kriegswesen, benn trotz des Lehnseibes gab es Wibersetzlichkeit der Nteberen gegen die Höheren nur gar zu oft, und mit ihresgleichen waren Herzoge, Grafen und Ritter bestänbig in Fehbe. Überall ist es der persönliche Wille, der sich gelteitb macht; nur der Bauer und der Hanb-werker mußten sich unliebingt fügen, jeber anbere, zum Herrenstaitbe Gehörige, betrachtete bett Gehorsam, die Heeresfolge, die Treue als etwas, das von feinem freien Willen allhinge und das er unter Umstänben selbst feinem Lehnsherrn verweigern könnte. So kam es oft vor, daß Fürsten in eigenwilligem Trotz ober aus Eigennutz ihren königlichen Herrn verließen und sich einem anberen zuwanbten, und bei Streitig-Pfalz, Geschichte. 11. 10
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Rom Deutschland_Burgunb Italien Europa Italien
— 168 —
und Bilderdienst, ja selbst die Verwandlung des Brotes und Weines in das Fleisch und Blut Christi bei dem Abendmahle mit den Worten der heiligen Schrift in Widerspruch ständen.
Er fand nicht nur unter den Professoren an der Universität, denen die Verweltlichung der Kirche, sowie das anstößige Leben vieler Mönche und Weltgeistlichen ein Greuel war, sondern auch bei den armen czechischen Bauern und Handwerkern Anhänger genug. Da die deutschen Grundbesitzer und Großkaufleute an der alten Rechtgläubigkeit festhielten, so lag in dieser resormatorischen Bewegung zugleich ein nationaler Gegensatz. Der religiöse Eifer verband sich mit einem Haffe gegen die Deutschen. Die nächste Folge war, daß an der Universität ein Zerwürfnis zwischen den beiden Völkerschaften ausbrach, und daß die deutschen Studenten mit ihren Professoren Prag verließen. Sie wandten sich nach Leipzig, Markgraf Friedrich der Streitbare nahm sie auf und gründete hier im Mai 1409 eine Universität, die bald weithin berühmt wurde.
König Wenzel war der kirchlich-nationalen Bewegung in seiner Hauptstadt nicht abgeneigt, Hns als Beichtvater der Königin blieb mit dem Hofe in naher Verbindung. Erst als von Rom aus der Bann über Hus verhängt wurde, mußte dieser die Stadt meiden; ihm gewährte ein adliger Gönner auf der Burg Austie ein Unterkommen.
Es lag Sigmund am Herzen, alle diese Streitigkeiten zu schlichten, und nicht eher ruhte er, als bis in Kostnitz (Konstanz) am Bodensee ein Konzil (eine Kirchenversammlung) eröffnet wurde. Dieses große Konzil hat vier Jahre gewährt, von 1414—1418. Es sollte drei Sachen erledigen: das Schisma beseitigen, die Kirche an Haupt und Gliedern reformieren und die Wicleffchen Irrlehren ausrotten. Damit es ganz freie Hand habe, wurde es für die höchste Autorität in kirchlichen Dingen erklärt, es sollte über dem Papste stehen. Die Beteiligung an der Versammlung war eine außerordentlich große, über 500 geistliche und gegen 300 weltliche Fürsten und Herren waren zugegen, 37 Universitäten hatten ihre Vertreter gesandt, mit dem Gefolge stieg die Zahl der Fremden, die sich in der kleinen Stadt zusammendrängten, zuweilen auf 72 000, an Gauklern und anderem fahrenden Volke war auch kein Mangel. Zuerst sollten alle drei Päpste ihrer Würde entsagen, nur einer that es freiwillig, die anderen beiden mußten dazu gezwungen werden. Die Erneuerung der Einrichtungen fchritt trotz vieler Beratungen nicht vorwärts, vielmehr erwählte die Versammlung, gedrängt von den Italienern, Spaniern und Franzosen, vor. dem Abschluß des Reformationswerkes einen neuen Papst, Martin V Dieser lehnte jedes tiefere Eingehen auf die Übelstände im kirchlichen
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_der_Streitbare Friedrich Martin_V_Dieser
Extrahierte Ortsnamen: Christi Leipzig Rom Konstanz
3. Das Zeitalter der salischen Kaiser.
35
zu leisten. Nach dem Tode des Vasallen fiel das Lehen an den Lehens-Herrn zurck, der es in der Regel an den Sohn des verstorbenen Vasallen wieder verlieh.
Die niedern Reichslehen werden erblich. Im Laufe der Zeit waren die Herzogtmer als erbliche Lehen angesehen worden. Die Herzge fhlten sich dadurch dem Kaiser gegenber in einer gewissen Unabhngig-keit. Wie einst Otto I. die Bischse zu weltlichen Landesfrsten ihrer Sprengel erhoben hatte, um in ihnen eine treue Gefolgschaft im Falle der Not gegen die Herzge zu haben, so erklrte jetzt Kaiser Konrad Ii. die Niedern Reichslehen fr erblich in der Familie der Belehnten. Diese waren dem Kaiser dafr um so treuer ergeben. Freilich behielt der Kaiser das Recht, unbotmigen Vasallen das Lehen zu nehmen.
Die Belehnung geschah bei den Herzogtmern und grern Lehen durch berreichung einer Fahne, daher der Name Fahnenlehen.
Heinrich Iii.
Ausdehnung des Reiches. Unter Heinrich Iii., Konrads Ii. Sohne, erlangte das Deutsche Reich seine grte Ausdehnung. Die Lombardei und Burgund hatte er vom Vater berkommen; Ungarn wurde durch ihn tributpflichtig, allerdings nur fr kurze Zeit. Bhmen und Polen erkannten die Oberhoheit des Reiches an. Die Herzog-tmer Franken, Bayern, Schwaben und Krnten verwaltete eranfangs selbst, spter belehnte er mit Bayern, Schwaben und Krnten treu er-gebene Männer.
Der Gottesfriedc. Die niedern Fürsten und Ritter fochten damals ihre Streitigkeiten mit den Waffen aus, Beleidigungen rchten sie mit dem Schwerte. Durch diese fortdauernden Fehden verrohten die Ritter. Brger und Bauern litten unter den bestndigen Verwstungen des Landes. In Burgund traten die Bischfe gegen diesen Unfug des Fehdewesens auf und verkndeten den sogenannten Gottesfrieden, die Treuga Dei. Danach durften Fehden nur von Montag bis Mittwoch in jeder Woche ausgefochteu werden; an den Tagen, die durch das Leiden und den Tod des Heilandes geheiligt sind, muten die Waffen ruhen. Ferner muten sie gnzlich ruhen vom ersten Adventssonntage bis zum 6. Januar und vom Beginn der Fastenzeit bis zum Feste der heiligen Dreifaltigkeit. Wer gegen die Treuga Dei handelte, wurde durch den Bann aus der Kirchengemeinschaft ausgeschlossen. In hnlicher Weise erlie Kaiser Heinrich fr das ganze Reich ein Landfriedensgesetz, das die Aus-fechtung privater Streitigkeiten mit den Waffen verbot.
Die Verhltnisse in Rom. In Rom hatten sich die Herzge von Tuskulum das Recht angemat, den ppstlichen Stuhl zu besetzen; durch Gegenparteien wurden dann Gegenppste eingesetzt. Als Heinrich Iii. in Rom erschien, um die Kaiserkrone zu empfangen, machten dort drei
3*
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König]]
Extrahierte Personennamen: Otto_I. Otto_I. Konrad_Ii Konrad Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_Iii Heinrich Konrads Konrads Heinrich Heinrich Heinrich_Iii Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Burgund Ungarn Bayern Schwaben Schwaben Schwerte Burgund Rom Rom Rom
95
Sden und Osten vor der Vernichtung durch die Sarazenen und Ungarn zu schtzen gewut.
ldie ewhner Deutschlands waren neben den Angehrigen des hohen und niederen Adels Brger und Bauern. Die Mitglieder des hohen Adels bildeten die Prlaten - Bischfe und bte und die weltlichen Fürsten die Herzge und Grasen. Die geistlichen Fürsten, berat Ansehen und Macht besonders durch Otto I. gehoben war, sollten etu Gegengewicht gegen die mchtigen weltlichen Fürsten bilden. Bistmer und Klster erhielten ausgedehnten Grundbesitz. Zollsreiheit. Immunitt und sonstige Rechte. Aber seit dem Wormser Konkordate waren die Bischse nicht mehr Reichsbeamte, die der König er-nannte, sondern Lehnstrger, deren Wahl durch das Domkapitel der Kllig besttigte. Selbst die Ottonm haben es nicht vermocht, die immer grer werdende Macht und Selbstndigkeif der weltlichen Fürsten vollstndig zu breche, wie sie es ailderseits nicht verhindern konnten, da sie ihr Besitztum nicht als Lehen, son-dem als erbliches Eigentum betrachteten.
Den niederen Adel bildeten die Dienstmannen, Untervasallen (Ministerialen), die spter unter dem gemeinsamen Namen Ritter" zusammengefat wurden. Durch Konrad Ii., der an ihnen eine Sttze gegen den hohen Adel haben wollte, wurde ihnen ihr Lehen als erb-liches Eigentuin zugesprochen.
Unter der Herrschast der Sachsen war die Vereinigung der deutschen Stmme zu einein einheitlichen Reiche herbeigefhrt.
Alt der Spitze des Staates, einer Monarchie, stand als Monarch der Kttig, der seit Heinrich Ii. rmischer König genannt wurde und nach seiner Romfahrt, wozu er nach erfolgter Wahl verpflichtet war, durch die Krnung den Kaisertitel erhielt. Die Erwerbung der Kaiser-krne war nur in Rom vom Papste mglich. So lange die geistliche und die weltliche Macht eine untrennbare Einheit bildeten, war die Verbindung von Papsttum und Kaisertum fr beide vott der hchsten Bedeutung.
Das Knigtum war nicht erblich, doch ging das Streben der schsischen und frnkischen Könige dahin, die Knigskrone an ihre Familie zu knpfen. Der König wurde gewhlt. Die Wahl faud noch alter Sitte auf frnkischem Boden statt. Sie wurde von den anwesenden geistlichen und weltlichen Fürsten vorgenommen, doch war der Kreis der wahlberechtigten Personen nicht durch gesetzliche Bestimmungen festgelegt. Erst in spterer Zeit wurde die Neuwahl eines Knigs den Kurfrsten gesetzlich bertragen.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung]]
Extrahierte Personennamen: Otto_I. Konrad_Ii Konrad Heinrich_Ii Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Deutschlands Sachsen Rom
8 Vorbemerkung.
Ii. Das Papsttum. 1. Durch die große Bedeutung Roms, welche der ewigen Stadt auch dann noch blieb, als sie nicht mehr Mittelpunkt des Reiches war, und 2. durch die Sage, daß der heilige Petrus Bischof von Rom gewesen sei, hob sich das Ansehen der römischen Bischöfe gegenüber denen anderer wichtiger Städte so sehr, daß dieselben schließlich eine herrschende Stellung beanspruchten und auch erhielten (Päpste).
Iii. Der Streit zwischen Kaisertum und Papsttum. Nachdem anfangs die Päpste sich den Kaisern untergeordnet hatten, begannen sie, getragen durch eine große geistliche Bewegung (Clnniazenser, Kreuzzüge, vgl. § 26 ff.), deren Einfluß gauz abzuschütteln (Gregor Vii.), und endlich strebten sie sogar, die Kaiser ihrerseits zu beherrschen (Innocenz Iii.). Daraus entwickelte sich ein heftiger Streit zwischen Kaisern und Päpsten, der bis an das Ende des Mittelalters dauerte.
Iv. Das Lehnswesen. Der König konnte den Großen seines Reiches, als Anerkennung geleisteter Dienste oder aus anderen Gründen, Gebietsteile zu dauerndem Nießbrauch geben; ein so erhaltenes Land nannte man Lehen. Dem Belehnten nun stand es frei, wiederum andere mit kleineren Lehen zu begeben (Aster-lehen). Dieses Verhältnis bedingte die Verpflichtung des Belehnten, feinem Lehnsherrn Treue, insbesondere Heeresfolge zu leisten. Das Mittelalter ist von dieser eigentümlichen Form gesellschaftlicher Ordnung durchaus beherrscht worden.
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Petrus_Bischof Gregor_Vii Gregor Innocenz_Iii Innocenz
178
Wiederholung - Tabellen.
751 — 768 Pippin König.
Seine Kriege gegen Aistulf. Pippinsche Schenkung. 768 — 814 Karl der Große.
772 — 804 Seine Kriege gegen die Sachsen; ihr Führer Widu-
kind. Eroberung der Eresburg, Zerstörung der Irminsul. Niederlage am Süntel, Blutbad zu Verden. Siege Karls bei Detmold und an der Hase. Taufe Widukinds (785). Sächsische Bistümer.
773 — 774 Sein Krieg gegen die Langobarden (Desiderius); Karl
König der Langobarden.
778 Sein (zunächst ergebnisloser) Zug nach Spanien (Roland).
Tassilo, Herzog von Bayern, besiegt und abgesetzt. Kriege gegen die Avaren (Erzbistum Salzburg), Slawen, Dänen.
25.Dez. 800 Karl von Papst Leo Iii. zum Kaiser gekrönt.
Ausbildung des Lehnswesens. Abnahme des Standes der Freien. Ausbildung der Grundherrschaften und der bäuerlichen Unfreiheit.
Steigerung der Königsmacht. Maifeld; Kapitularien. Grafschaften, Hundertschaften, Marken. Königsboten.
Verwaltung der Domänen. Dreifelderwirtschaft. Karls Fürsorge für Bildung und Sittlichkeit. Alkvin, Paulus Diaconus, Petrus von Pisa, Angilbert, Einhard.
814 — 840 Ludwig der Fromme. — Erzbistum Hamburg (Bremen).
Niederlage Ludwigs auf dem „ Lügenfelde “ bei Kolmar gegen seine Söhne.
843 Vertrag von Verdun zwischen Lothar, Ludwig und Karl.
S'}' Vertrag von Mersen.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König]]
Extrahierte Personennamen: Pippin Karl Karls Karl
König Karl Roland) Tassilo Tassilo Karl_von_Papst_Leo_Iii Karl Leo Maifeld Karls Paulus_Diaconus Petrus_von_Pisa Ludwig Ludwigs Kolmar Lothar Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Eresburg Süntel Karls Detmold Spanien Bayern Karls Hamburg Bremen
58
Dritte Periode. Von 1056 — 1273.
stetig gewachsen. Der Umstand, daß Heinrich Iv., wie schon sein Vater öfter getan, in Goslar seinen ständigen Aufenthalt nahm, was den Sachsen große Lasten auferlegte, daß er eine Reihe von Burgen baute und dazu das Volk zum gesetzlichen Frondienst heranzog, daß er das abhanden gekommene Krongut einzog, das alles verursachte allerlei Unzufriedenheit. Die Mißstimmung wurde größer, als Heinrich Otto von Nordheim auf die Beschuldigung hin, er trachte dem Könige nach dem Leben, absetzte und ächtete; als er dessen Freund, den Herzog Magnus Billung, in Haft nahm; als er ein Heer, angeblich gegen Polen, zusammenzog.
Als nun die Sachsen die Harzburg bei Goslar überfielen (1073), entkam Heinrich mit knapper Not. Unterstützung fand er nur bei den Bürgern der Stadt Worms — bei dieser Gelegenheit trat zum erstenmal in der deutschen Geschichte das städtische Bürgertum hervor —, alsdann auch bei den Bischöfen. Ein Versuch, zum Frieden zu gelangen, scheiterte bei dem gegenseitigen Mißtrauen. Da überfielen die sächsischen Bauern die Burgen, zerstörten sie und schändeten in ihrem Grimm sogar die Kirche auf der Harzburg. Dieser Frevel führte auch viele Fürsten auf Heinrichs Seite. Er siegte 1075 über die
Sachsen entscheidend an der Unstrut unweit Langensalza; sie mußten sich bedingungslos unterwerfen. Nun aber wandten sie ihre Blicke Hilfe suchend nach Rom.
2. Der Investiturkampf, a) Emporkommen des hierarchischen Papsttums. Von der
Mitte des 10. bis zur Mitte des 11. Jh. hatte das deutsche Königtum das vom sittlichen Untergange bedrohte Papsttum gerettet, und daher beherrscht. Seitdem aber Männer der cluniacensischen Reformpartei auf den päpstlichen Stuhl gelangten, war ihr Verlangen, sich der kaiserlichen Bevormundung zu entziehen, natürlich. Von großer Bedeutung wurde das Pontifikat Nikolaus’ Ii. (1059 — 61). Einmal* gewann er für die päpstlichen Interessen die Normannenfürsten, besonders Robert Guiscard, der Apulien und Kalabrien eroberte, wozu später Sizilien kam; kraft der gefälschten Konstantinischen Schenkung nahmen sie vom Papst ihre Länder zu Lehen. Ferner erließ er auf der Lateransynode von
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv. Heinrich_Iv. Heinrich_Otto Heinrich Otto Magnus_Billung Magnus Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Robert_Guiscard