Hafen
Schiffahrtsanlagen wurden nach der Gründung des Reichs mit einem Aufwand von 400 Mill. Mark neu geschaffen,
jene Londons find teilweise veraltet. Im Jahr kommen und gehen über 15 000 Seeschiffe und an 18 000 Flußschiffe.
Die Haupteinfuhr bilden Kolonialwaren (namentlich Kaffee), Getreide, Häute, Kohlen und Petroleum. England,
Nordamerika, Brasilien und Afrika find seine Hauptverkehrsländer.]
Linienschiff >, Thüringen".
Auch bei der Kriegsmarine haben die letzten Jahre eine außerordentliche Vergrößerung des Schiffskörpers und
damit eine viel stärkere Bewaffnung und größere Geschwindigkeit gebracht, als man sie früher kannte. Unser
Bild zeigt die „Thüringen", eines unserer neuesten Linienschiffe von 22 800 t, einer Länge von 166,5 m, einer
Breite von 28,5 m und einer Tiefe von 3,2 m und einer Geschwindigkeit von 21 Knoten.
3*
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Ortsnamen: England Nordamerika Brasilien Afrika
230
B. Länderkunde. — Iv. Amerika.
Kautschuk- und — vor Ecuador — das erste Kakaoland der Erde, erzeugt
aber auch Mengen von Baumwolle, Zuckerrohr, Tabak, Farbhölzeru K Dazu
liefert es Gold, Diamauten und Eisen. Die Erträge würden viel größer sein, wenn
die Neger und Mulatten, die Arbeiter des Tropengebietes, fleißiger wären. In-
dnstrie fehlt Brasilien noch. Mit Jndustrieerzeuguisseu bezahlen darum die Haupt-
Verkehrs länder, die Union, Großbritannien, das Deutsche Reich und Frankreich,
die brasilischen Bodenerzeugnisse. Nächst den britischen Schiffen (Liverpool) erscheint
die Hamburger Schiffsflagge am häufigsten in den brasilischen Häfen. Die Deut-
schen nehmen die zweite Stelle im Außenhandel ein.
138. Die Hafenbucht von Rio de Janeiro.
Zwischen den Ausläufern des unmittelbar ans Meer tretenden Gebirges ist eine weite (425 qkm), vor Stürmen
sichere Bucht entstanden. Nur ein schmales Eingangstor verbindet sie mit dem Meere. Unter den 80 felsigen
Inseln der Hafenbucht bildet der Zuckerhut, ein einzelner fast 400 m hoher Granitkegel, das Wahrzeichen^von Rio.
Rio de Janeiro2 rtu de dschaneru^ (900), au trefflicher und schöner Hasen-
bucht unter dem Südlichen Wendekreise, ist einer der prächtigsten Punkte der Erde
(Bild 138), der erste Kaffeemarkt der Welt, der wichtigste Handelsplatz und durch
zahlreiche wissenschaftliche Institute der geistige Mittelpunkt Brasiliens. Santos
wurde neben Rio de Janeiro der Hauptausfuhrhafen des Kaffeegebietes. Bahia
[bata] (275) und Recise [refiffe] de Peruambüco (150) sind die Häsen des
Zucker-, Baumwoll-, Tabak- und Farbholzgebietes. Parä (200) blühte als Aus-
fuhrplatz des Kautschuk- und Paranußbezirks schnell zum Haupthafen des gesamten
Amazonasgebietes auf; es wird aber in seiner Handelsstellnng nenerdings stark von
Manäos (70) bedroht, weil dieses im Mittelpunkt der Kautschukerzeugung liegt,
die mehr und mehr von der Küste ins Innere vorrückt.
1 Das Brasilholz (= Glutholz) gab dem Lande den Namen.
2 Januarsfluß, weil die Expedition Vespnccis sweßputschis^ — es war am Neujahrstag 1501
— getäuscht durch den engen Eingang zu der wundervollen Bai, hier einen Fluß zu erblicken meinte.
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TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Janeiro
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Ecuador Frankreich Liverpool Brasiliens Bahia
44 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz.
Wetter heftet sich der fette Ackerboden in großen Mengen an die Sohlen
des Fußgängers, so daß dieser die Wahrheit des Sprichwortes kennen
lernen muß: „Vorwärtsschreiten — rückwärtsgleiten". — Ausgedehnte er-
tragreiche Wiesen finden wir nur in den feuchten Niederungen der Elbe,
Saale, Ohre und Bode, wo tut Juni die Sense erklingt und die Gras-
Maschine rauscht, um dann das Gras nach einigen Tagen als Heu auf
den Heuboden zu bringen. Das Weideland nimmt einen sehr kleinen
Teil der Börde ein. Wir finden es nur da, wo es nicht ratsam ist, auf
dein sandigen und kiesigen Boden Kulturpflanzen anzubauen. Weide-
land in größerer Ausdehnung erblicken wir in der Gegend von Neu-
haldensleben sowie auf dem fandigen östlichen Höhenrücken, der sich
zwischen Magdeburg und Frohse erstreckt. (Suche auf der Karte die
wichtigsten Erhebungen aus!) — In den feuchten Talniederungen der Elbe,
Bode und Ohre, die den Überschwemmungen ausgesetzt sind, finden wir außer
den Wiesen noch größere Laubwaldungen, die aus kräftigen Eichen und
Erlen bestehen. Es sind dies die sogenannten „Auewaldungen", die bei
Schönebeck und Wolmirstedt eine größere Ausdehnung annehmen. —• Da,
wo der höher gelegene fruchtbare Boden vor Hochwasser geschützt ist,
haben Waldungen, Wiesen und Weiden dem Ackerbau weichen müssen,
der den Bewohnern mehr Nutzen bringt. So sind selbst in kleinen Wald-
flächen, die sich in den nördlichsten Teilen der Börde, der sogenannten
früheren „Holzbörde" befanden, abgeholzt und in Ackerland umgewandelt
worden. Der Bördebauer bezeichnet mit dem Namen Börde nur das
baumlose, eintönige, wellige und fruchtbare Ackerland, das von den be-
zeichneten Wiesen und Waldungen eingerahmt wird. Aus unserer
Wanderung sehen wir, soweit das Auge reicht, weitausgebreitete Getreide-
selder, nämlich Weizen-, Gersten-, Hafer- und Roggenfelder;
Weizen wird am meisten, Roggen am wenigsten angebaut. Am
häufigsten begegnen wir großen Ackerflächen, die mit Zuckerrüben bebaut
sind. Siehe, wie dort auf der grünen Fläche von einer großen Schar
von Frauen und Kindern die Rüben verzogen werden („Rübenverzieh-
ferien"). Sie wurden vorher gehackt und werden dann im Herbste heraus-
gepflügt, entblättert und nach den Zuckerfabriken gefahren, um aus ihnen
den Zucker zu gewinnen. Da der Zuckerrübenbau hohen Gewinn bringt,
so wird 1/6 der Bördefläche allein mit Zuckerrüben bebaut. An Hack-
früchten treffen wir außerdem noch besonders Zichorien und Kartoffeln.
Durchstreifen wir die nächste Umgebung von Magdeburg, so sehen
wir, wie nicht bloß in den Gärten, sondern ganz besonders auf den
Feldern Gemüsebau in großem Maße getrieben wird. Hier ist eine
große Spargelanlage; daneben erblicken wir die verschiedensten Kohlarten.
Wir wundern uns über die großen Köpfe des Weißkohls („Magdeburger
Sauerkohl"), über die Fülle von Rot-, Blumen-, Rosen- und Braunkohl.
Nicht weit von uns sind Felder mit Radieschen, Rettichen, Erbsen,
Karotten, Salat, Kohlrabi, Steckzwiebeln, Gurken (Rothensee) und Bohnen
bebaut. Dort in der Ferne erblicken wir große Felder mit Frühkartoffeln;
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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58 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz.
weiter heftet sich der fette Ackerboden in großen Mengen an die Sohlen
des Fußgängers, so daß dieser die Wahrheit des Sprichwortes kennen
lernen muß: „Vorwärtsschreiten — rückwärtsgleiten". — Ausgedehnte er-
tragreiche Wiesen finden wir nur in den feuchten Niederungen der Elbe,
Saale, Ohre und Bode, wo im Juni die Sense erklingt und die Gras-
Maschine rauscht, um dann das Gras nach einigen Tagen als Heu auf
den Heuboden zu bringen. Das Weideland nimmt einen sehr kleinen
Teil der Börde ein. Wir finden es nur da, wo es nicht ratsam ist, auf
dem fandigen und kiesigen Boden Kulturpflanzen anzubauen. Weide-
laud in größerer Ausdehnung erblicken wir in der Gegend von Neu-
Haldensleben sowie auf dem fandigen östlichen Höhenrücken, der sich
zwischen Magdeburg und Frohse erstreckt. (Suche aus der Karte die
wichtigsten Erhebungen auf!) — In den feuchten Talniederungen der Elbe,
Bode und Ohre, die den Überschwemmungen ausgesetzt sind, finden wir außer
den Wiesen noch größere Laubwaldungen, die aus kräftigen Eichen und
Erlen bestehen. Es sind dies die sogenannten „Auewaldungen", die bei
Schönebeck und Wolmirstedt eine größere Ausdehnung annehmen. — Da,
wo der höher gelegene fruchtbare Boden vor Hochwasser geschützt ist.
haben Waldungen, Wiesen und Weiden dem Ackerbau weichen müssen,
der den Bewohnern mehr Nutzen bringt. So sind selbst in kleinen Wald-
flächen, die sich in den nördlichsten Teilen der Börde, der sogenannten
früheren „Holzbörde" befanden, abgeholzt und in Ackerland umgewandelt
worden. Der Bördebauer bezeichnet mit dem Namen Börde mir das
baumlose, eintönige, wellige und fruchtbare Ackerland, das von den be-
zeichneten Wiesen und Waldungen eingerahmt wird. Auf unserer
Wanderung sehen wir, soweit das Auge reicht, weitausgebreitete Getreide-
selder, nämlich Weizen-, Gersten-, Hafer- und Roggenfelder;
Weizen wird am meisten, Roggen am wenigsten angebaut. Am
häufigsten begegnen wir großen Ackerflächen, die mit Zuckerrüben bebaut
sind. Siehe, wie dort aus der grünen Fläche von einer großen Schar
von Frauen und Kindern die Rüben verzogen werden („Rübenverzieh-
ferien"). Sie wurden vorher gehackt und werden dann im Herbste heraus-
gepflügt, entblättert und nach den Zuckerfabriken gefahren, um ans ihnen
den Zucker zu gewinnen. Da der Zuckerrübenbau hohen Gewinn bringt,
fo wird x/e der Bördefläche allein mit Zuckerrüben bebaut. An Hack-
früchten treffen wir außerdem noch besonders Zichorien und Kartoffeln.
Durchstreifen wir die nächste Umgebung von Magdeburg, so sehen
wir, wie nicht bloß in den Gärten, sondern ganz besonders auf den
Feldern Gemüsebau in großem Maße getrieben wird. Hier ist eine
große Spargelanlage: daneben erblicken wir die verschiedensten Kohlarten.
Wir wundern uns über die großen Köpfe des Weißkohls („Magdeburger
Sauerkohl"), über die Fülle von Rot-, Blumen-, Rosen- und Braunkohl.
Nicht weit von uns sind Felder mit Radieschen, Rettichen, Erbsen,
Karotten, Salat, Kohlrabi, Steckzwiebeln, Gurken (Rothensee) und Bohnen
bebaut. Dort in der Ferne erblicken wir große Felder mit Frühkartoffeln;
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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30
Waldungen kommen erst im S., in der Nahe der Aequat.-Grenze,
in größerer Ausdehnung vor (Nadelhölzer, Birken).
b. Nördl. Klimag. des europ. Getreides und der nördl.
Waldbäume. — Die Aequat.-Gr. fallt fast mit der Pol.-Gr.
der Regenzone zusammen. Vegetations-Charakter: Im W.
des Missisippi unendliche Grasfluren u. undurchdringliche, vorherr-
schend aus verschiedenen Arten periodisch absterbender Laubhölzer be-
stehende Urwälder. Außerdem, besonders im O. jenes Stroms, kul-
tivirte Felder v. europäischen Getreidearten und Nahrungspflanzen;
europ. Obstbäume; im S. der Weinstock. —
31. In der Zone des Regens:
e. Nördl. Klimag. der Erdfrüchte und immergrünen
Bäume.— Aequat.-Gr.: der 25°N.b.— Vegetation: Neben
europ. und trop. Getreidearten (Waizen, Reis, Mais) und den
Kulturpfl. des vorigen Klimag., südl. Edelfrüchte und trop. Kultur-
gewächse (Baumwolle, Zuckerrohr), aber auch häufiges Vorkom-
men von Waldungen (sowohl von absterbenden als immergrünen
Bäumen) und Grasflächen. Im Allgem. große Saftfülle u. Ueppig-
keit der Vegetation.
d. Klim agürtel der Banane (trop. Klimag.). — Südl.
Pol.-Gr.: der Wendekreis. — Vegetations-Charakter: Die
Kulturpfl. des vorigen Klimag. kommen meist nur auf den Gebirgs-
hängen vor; dagegen im Meeresniveau eigenthümliche, meist wild-
wachsende Nahrungspfl.: Banane, Brotfrucht, Kokospalme, Pams,
Batate rc. Ungeheure Waldungen mit riesenhaften, sehr mannigfal-
tigen Baumformen: Brasilien- und Campecheholz, Mahagonibaum,
die riesenhafte Mauritia-, die Weinbeerpalme, baumartige Farren-
kräuter und Gräser (Bambus); Schlingpflanzen statt des Rasens.
Großer Pflanzenreichthum, darunter geschätzte Gewürze und Arzenei-
pflanzen. —
e. Südl. Klimag. der Edelfrüchte und immergrünen
Bäume. Pol.-Gr.: der 34°<3.ä3. auf der W.-, der 36° auf der
O.-Küste. — Die Vegetation hat einen mehr trop. Charakter, als in
dem entsprechenden nördl. Klimag.; Palmen, baumartige Disteln rc.
Neben den eingeführten europ. Kulturgew.: auf der West-Küste
einheimische Pfl., welche an Neu-Holland erinnern; im O. dagegen
eine mehr europ. Vegetation; in der oberen Reg. sogar Buchen u.
Eichen.
f. Südl. Klimag. der antarktischen Waldbäume und
des europ. Getreides; — Pol.-Gr. fällt mit der der Regenzone
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TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb]]
"
Russische Tundra.
Tundra bedeutet waldloses Land. Die Tundra ist die verbreitetste Landschaftsform des arktischen Festlandes. Je nach-
dem dort der Boden wagrecht oder geneigt verläuft, hält er .das sommerliche Schmelzwasser zurück oder läßt es ablausen.
Dieser Umstand beeinflußt die Art des Pflanzenwuchses. Auf den geneigteren und trockenen Lagen gewinnen bald Moose,
bald Flechten die Oberhand, und hiernach unterscheidet man Moos- und Flechtentundra. In flachen Vertiefungen breitet
sich die stark durchfeuchtete Torstundra aus. Renntierflechte und isländisches Moos ermöglichen die Existenz des Renn-
tieres, dessen Aufzucht neben Jagd und Fischfang die Hauptbeschäftigung der Samojeden bildet. Höchst einförmig ist
das winterliche Gewand der Tundra. Aus der unermeßlichen Schneefläche erheben sich da und dort niedrige Schnee-
Hügel, aus denen Zwergbirken nur wenig bervorragen. Unter dem Schutze einer Waldinsel lagern Samojeden in ihren
trichterförmigen Zelten Nnr am südlichen Horizonte gemahnt ein schwacher Lichtstreifen daran, daß die Sonne, das
Element alles Lebens, die Erde nicht auf immer verlassen hat.
(Nach den „Bildern ans Rußland". Verlag von Wachsmuth, Leipzig.)
Wolga.
Wie der Deutsche mit Begeisterung vom Vater Rhein spricht, so der Russe vom „Mütterchen Wolga" und mit Rechts
denn dieser Riesenstrom erweist sich in der Tat als eine Quelle reichsten Segens für das russische Volk, und in dem weiten
einförmigen russischen Tieflande ist die Wolga ohne Zweifel die großartigste Naturerscheinung. Sie ist die größte natür-
liche Wasserstraße Rußlands, ja ganz Europas, und ihr Reichtum an kostbaren Fischen wird von keinem andern Strom
des Erdteils übertroffen. Besonders wichtig sind Stör und Hausen, aus deren Rogen man den Kaviar bereitet. Der
Sterlet liefert ein ganz vortreffliches Fleisch. Sehr rege ist die Schiffahrt auf dem Strom. Verfrachtet werden Haupt-
sächlich Navhtha von Baku, Getreide, Erzeugnisse der russischen Industrie, Baumwolle aus Turkestan, Bauhölzer des
Nordens und Salz aus den Stepvenseen der kaspischen Niederung. Auch der Personenverkehr ist beträchtlich.
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Extrahierte Personennamen: Wachsmuth
Extrahierte Ortsnamen: Leipzig Vater_Rhein Europas Baku
140
Türkei.
li. 49 Br.; ohne die mittelbaren Fürstenthümer Walachei und
Moldau 7i2i Qm., mit 7,209,000 E. Gebirgig u. vul-
kanisch, mit schönen Ebenen und Thälern, zum Schwarzmeere
und den mittländischen Gewässern abgedacht, sehr fruchtbar
aber schlecht angebaut. Feld- und Gartenfrüchte, Baumwolle,
edle Früchte, Wein, Rosinen, Baumöl rc., Salz, Schmir-
gel, Eisen, Kupfer rc. Die gewöhnlichen Hausthiere, auch
Kameele u. Büffel, Seide, Kermes rc. Türken, Griechen,
Slaven, Wlachen, Albanier, Armenier, Deutsche, Franken,
Juden u. Zigeuner. Muhamedanische Religion, andere Kir-
chen gegen den Charadsch, ein Kopfgeld, geduldet. Außer den
Grundgewerben hier und da Fabriken für Waffen und Webe-
rei, Handel mit Aus- u. Einfuhr, zur See meist nur passiv.
Der despotische Kaiser heißt auch Padischah, u. Sultan, Groß-
sultan. Die höchsten Staatsdiener (der Divan) führen die
Verwaltung. Die Moldau u. Walachei, im Norden der Do-
nau, sind mittelbare Fürstenthümer, das übrige Land ist in
4 Ejalet, Statthalterschaften getheilt, deren jede unter einem
Beglerbeg oder Pascha steht und wieder in mehrere Sandschake
getheilt ist.
A. Ejalet Rum-Jli. Rumilien.
Eonskantinopel, (Jstambul) a. d. Str. von Constantinopel,
Hptst. u. Res. des Sultans, mit den Vorstädten pera,
Galata, Thophana, Faral, Hassim-Paschi u.
Dnnltri, 598,000 E. Großes Serail, mehrere schöne
Moscheen. Fabr. u. Manuf., großer Hdl.
Adrianopel, (Edreneh) a. d. Maritza, zweite Hptst. mit
Serail, 130,000 E.; Fabr., Seehdl.
Phtlippopel, (Felipe) a. d Maritza, 30,000 E.; Fabr.,
Reis, stark. Hdl.
Bulgarien.
Varna, am Schwarzmeere, See- u. Handelsst. mit Hafen,
26,000 E.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb]]
224 Dfll. «Snseln Süd-Afrikas. Am erika.
Landbau, Viehzucht, Fischerei, Schiffbau u. Hdl. z Inseln
sind Königreiche.
Maschadu, Res. des Königs auf der Insel Hinzuan.
c. Die Amiranten.
Reich an Kokos, Seethieren u. gutem Wasser, aber un-
bewohnt.
d. D i e Seschellen- od. Mahe-Jnseln. (Englisch.)
Haben Fische, Schildkröten, Kokos, Südfrüchte, gutes
Wasser u. Holz, u. von den Franzosen angepflanzt Muscat-
nuß u. Gewürznäglein.
e. D i e Maskarenhas o d. Frankreich u. Bourbon.
1. Frankreich. Die nördl., 55% Qm., mit 70,000
E. Gebirgshaufe mit Korallenfels umgeben, wahrscheinl. vul-
kanisch. Ursprungs. Muskatnüsse, Näglein, Pfeffer, Zimmt,
Kaffee, Zucker, Baumwolle, Indigo u. vielerlei Früchte u.
Thiere; Ratten zur Landplage. Anbau obiger Coloniewaaren,
Hdl. Den Engländern.
Port Louis, Stadt mit trefflichem Haf., 12,000 E.; Hdl.
2. Lourbon. 112 Qm., mit 85,000 E. Vulkani-
scher Gebirgshaufe mit großem Vulkane. Küftengegenden frucht-
bar u. gut gewässert, aber ohne guten Hafen. Waizen, Mais,
Kaffee, Näglein u. Baumwolle als erste Stapelwaaren. Ge-
werbe wie auf Frankreich. Französisch.
St. Denis, Hptst., 10,000 E.; Hdl.
v. A m e r i k a.
Im W. des Atlant, und Aethiop. Meeres und im O.
des Großen Oceans, daher im größten Wasserbecken der Erde,
als große Insel von den übrigen Erdtheilen getrennt, sehr
ausgedehnt von N. nach S., in der Mitte fast vom Atlant.
Meere durchbrochen, nur durch eine schmale Erdenge, Pa-
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Louis Lourbon Denis
Extrahierte Ortsnamen: Hinzuan Mahe-Jnseln Frankreich Frankreich Frankreich
Hinter-Indis che Inseln.
197
47,000 E.z viele Canäle, daher ungesunde Luft u. große
Sterblichkeit unter den Menschen; viele Fabr., gr. Hdl. ^
Burafortsi, Hptst. n. Res, zweier Inland. Fürsten, 105,000
E.; Fabr., Münze, Kanvnengießerei.
Hierher die Inseln: Madura, Lambvk, Sumbava, Flo-
res, Timor, Saudelbosch re., theils eigene Staaten bil-
dend, theils Besitzungen Europäisch. Nationen.
d. Sumatra.
An der Malacca - Str., 6650 Om., der Lange nach von
Gebirgen durchzogen, Küsten felsig, Boden vulkanisch. Vom
Aequator durchschnitten. Kaffee, Pfeffer, Kassia u. a. Ost-
indische Produkte als Hdlswaaren; Gold u. a. Metalle; dann
Reis, Mais, Sago, unter den Thieren auch der Bar. Un-
ter den Einw. noch Menschenfresser. Grundgewerbe, Schiff-
bau, Schiffahrt,, Hdl. Theils Besitzthum der Holländer und
Engländer; theils unter inländischen Fürsten.
Atschim, an der Nordwestküste, Hptst. u. Res. im Kgr. At-
schim, 36,000 E.; Haf., lebhaft. Hdl.
jialembang, im O., Hptst. u. Rest im gleichnamigen Kö-
nigreiche, 20 — 30,000 E. Hdl.
Vencvolen, an der Westküste, Hdlst., 8000 E. In der
Nähe Mcrrlborough, Fort u. Sitz des Nieder!. Gouv.
Hierher die zinnreiche Insel Bünkñ u. einige andere.
5, ¡Die Nicobaren. (Dänisch.)
Sieben größere n. viele kleinere Inseln, mit fruchtbarem
Boden. Südfrüchte, Areka, Bananen, Ingwer, Zuckerrohr,
Ananas, Vogelnester re. Einw. ohne Kunstgewerbe, selbst
ohne Regierung.
6. Die An dama» en. (Englisch.)
Groß- und Klein - Andaman, nebst vielen kleinen Inseln.
Südfrüchte (aber nicht Kokosnüsse) Thik- u. Eisenholz, Schal-
thiere re. Einw. völlig roh u. nackt, in Laubhütten.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Kassia Gouv
Extrahierte Ortsnamen: Madura Sumbava Timor Sumatra Nähe_Mcrrlborough Areka
Mosambik. Sanguebar.
221
Im W. gebirg, aber wenig bekannt, an 7000 Qm. Gold,
Sklaven und Elfenbein, Reis, Zucker, Südfrüchte, Afrik.
Thiere. Koffern, heidn. Religion. Viehzucht. — Getheilt
in Monomotapa, Chicowa und Buta, Sofala, Sabia rc.
Senn, am Sambese, Portugies. Stadt und Fort, Sitz ei-
nes Statthalters.
Sofala, Hafenort, Sitz eines Portugies. Residenten.
Xv. Oie Küste Mosambik.
Am Canale v. Mosambik, vom Sambese nordw. bis
Cap Delgado, 13,000 Qm., mit 287,000 E. Boden an
der Küste niedrig und morast., im Innern erhaben u. frucht-
bar. Gold, Elfenbein u. Sklaven als Handelsartikel, nebst
den gewöhn!. Afrik. Produkten. Araber, Neger u. Portugie-
sen, muham., heidn. und christl. Rel. Landbau, Viehzucht,
Fischerei, Hdl. Mehrere kleine Reiche.
Mosambik, auf gleichnam. Ins., Hptst. u. Sitz des Por-
tugiesischen Generalhauptmannes, mit Citadelle u. Haf.,
13,000 E.; stark. Hdl.
Xvl. Oie Küste Sanguebar.
Vom Cap Oelgado nordw. bis zum Magadoro, vom 10
südl. Vr. bis 2 nördl. Br. Küste im S. mit Morast, Schilf u.
Wald bedeckt, nördlicher felsig mit Sandstrecken, und im N.
des Aequator Sandland. Im Innern gebirgig. Gold, Elfen-
bein, Sklaven, Ebenholz, Ambra; dann Reis, Südfrüchte,
Afrik. Thiere. Araber, Neger u. Portugiesen, Muhamedaner,
Fetischdiener u. Christen. Landbau, Viehzucht, Hdl. Mehrere
kleine Staaten, theils dem )man von Muscate unterworfen.
(Ouiloa, am Meere, Hptst. des gleichnam. Staates, Res.
des Sultans, ansehnl. See- u. Handelsplatz.
Monbassa, an der Küste, Engl. Niederlassung.
Melinde, nördl. v. vor., See- u. Hdlsst., Res. eines Kö-
nigs, sonst Portugies.
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