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1. Badische Sagen - S. 41

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
rdo einst der Hochaltar des Klösterleins stand, lieh Orohheriog Leopold ein Steinkreuz errichten mit der Inschrift: 1. Zu Speyer im Saale, da bebt sich ein klingen, mit fackeln und Kerzen ein Tanzen und Springen, Graf £berstein führet den Reib’n mit des Kaisers holdseligem Töchterlein. 2. Und als er sie schwingt nun im luftigen Reigen, da flüstert sie leise (sie kann's nicht verschweigen): „Graf Eberstein, hüte dich fein! heut' nacht wird dein Schlötzlein gefährdet fein.“ 3. „ei!“ denket der Graf, „euer kaiserlich’ Gnaden, so habt ihr mich darum zum Tanze geladen?“ — 6r sucht sein Rotz, lätzt seinen Trotz und jagt nach seinem gefährdeten Schlotz. — „Ob auch die Idelt in Trümmer gebt, das ftreuz doch unerschüttert steht, und ob das Herr im Kampfe bricht, o, Jesu Christ, dich Iah ich nicht.“ (Nach nx Schroarz, 25 Sagen von Baden.) Graf eberstein.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 68

1854 - Weimar : Böhlau
68 Flamme eigentliche Heiligkeit hatte und das wilde Feuer, auch Nothfeuer hieß. Das letztere wurde nickt aus dem Stein geschla- gen, sondern durch Reibung von Holz erzeugt. Es wurde gewöhn- lich beim Ausbruch einer Viehseuche entzündet, und das Vieh wurde dann durch die reinigende, heilige Flamme getrieben und dadurch vor der Seuche bewahrt. Auch nahm man ausgelöschte Brände mit sich und legte sie in die Krippen. Es gab aber auch regelmäßig wiederkehrende Feuer, von denen die noch jetzt im nördlicken Deutsch- land zu Ostern, im südlichen zu Johannis üblichen Feuer stammen. Das fast in ganz Europa gebräuchliche Johannisfeucr wird auch hier und da mit einem älteren Namen Sunwentfeuer genannt, weil um Johannis die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hat und sich nun wieder wendet zu niedrigerm Stande. Die verwandten Begriffe Luft, Wind und Wetter werden als ein bewegliches, lebendiges Wesen gedacht.« In der Edda erscheinen die Winde der vier Welt- gegenden als Zwerge; an einer anderen Stelle der Edda wird über den Ursprung des Windes gesagt, daß ein Riese, der in Adlergestalt an des Himmels Ende sitze, mit seinen Flügeln den Wind errege. Der Wirbelwind, die Windsbraut ist ein unglückliches Weib, wel- ches verwünscht ist, ewig also dahinzufahren. Heilig war unseren Vorfahren die Erde, die nährende Mutter, aus deren Schooß die reiche Frucht entsprießt und der mit Obst be- ladene Baum, in deren Schooß der aus dem Leben Geschiedene ver- senkt wird, daß er in Staub und Asche zurückkehre. Von der Ver- ehrung der Erde als Göttin Nerlhus ist schon die Rebe gewesen; aber auch das bloße Element für sich wurde heilig gehalten. Die Erde küßte, wer lange aus derheimath entfernt gewesen war, beim Wiederbetreten derselben. Besonders hatte die mit Gras bewachsene Erde, der Rasen, eine heilige Kraft. Der Schwörende legte die Hand auf grünen Nasen. Die Uebergabe eines Gutes erfolgte da- durch, daß man dem neuen Besitzer ein Stück Nasen oder eine Erd- scholle überreichte, und der Besiegte bot zum Zeichen seiner Unter- werfung Erbe und Wasser dar. Pslanzm und Da nach der Anficht des Heidenthums die ganze Natur für le- xtu' bendig galt, den Thieren Sprache und Verständniß menschlicher Rede, den Pflanzen Empfindung zugeschrieben, unter allen Geschöpfen aber vielfacher Wechsel und Uebergang angenommen wurde, so folgt von selbst, daß einzelnen ein höherer Werth beigelegt, ja dieser bis zur göttlichen Verehrung gesteigert werden konnte. Götter und Menschen wandelten sich in Bäume, Pflanzen oder Thiere, Geister und Ele- mente nahmen Thierformen an. Es lag nahe, den Kultus der Göt- ter, die sich in Thiere und Pflanzen verwandelt hatten, auf die Thiere und Pflanzen zu übertragen. Von göttlich verehrten Ge- wächsen und Thieren sind aber solche zu unterscheiden, die heilig gehalten wurden, weil sie in näherem Bezug zu Göttern oder Gei- stern standen. Dahin gehören zum Opfer dienende Pflanzen oder Thiere, Bäume, unter denen höhere Wesen wohnen, Thiere, welche sie begleiten. Beide Arten lassen sich aber wegen Unvollständigkeit der Nachrichten nicht trennen.

3. Die deutschen Landschaften - S. 172

1896 - Trier : Lintz
m Die deutschen Landschaften. Hessen liegt nur zum teil im Rahmen der Landschaft, näm- lich mit den beiden Provinzen Stark en bur g und Rhein- hessen, während Ob er h essen etwas nördlicher in dem hessi- schen Rerglande gelegen ist. Die hessischen Provinzen Starken- burg und Rheinhessen bilden den nördlichen Teil der ober- rheinischen Tiefebene; erstere liegt zwischen Rhein, Neckar und Main, letztere zwischen Rhein und Nahe. Der ganze hessische Staat hat einen Flächeninhalt von 7 681,3 qkm und eine Einwohnerzahl von 992 883 (auf 1 qkm 129,3 E.). Von den Bewohnern sind ungefähr 2/a evangelisch und etwas mehr als 1la ist katholisch. b. Die staatliche Ordnung und Einrichtung. Das Grrossherzogtum Baden. An der Spitze des Landes steht ein Grossherzog. Der jetzige Herrscher heisst Friedrich (reg. seit 1856). Seine Resi- denzstadt ist Karlsruhe. Baden ist wie Bayern und Württemberg eine konsti- tutionelle Monarchie. Die jetzige Verfassung wurde dem Lande im Jahre 1818 durch den Grossherzog K a r 1 gegeben. Nach dieser haben an der Gesetzgebung die Land stände, die aus zwei K a m m e r n bestehen, Anteil. Für die Verwaltung des Landes sind drei Ministerien eingerichtet, erstens das der J u st i z , des Kultus und desunter- r i c h t s , zweitens das des Innern und drittens das der Finanzen. Baden ist in 11 Verwaltungsbezirke eingeteilt, die den Namen Kreise führen und wieder in vier Landeskommissariats- bezi r k e zusammengefasst sind. Die Rechtspflege wird ausgeübt von dem Oberlandes- gericht zu Karlsruhe, von 7 Landgerichten und vielen Amtsgerichten. Die badischen Truppen gehören zum Xiv. Armeekorps. Rastatt ist eine Festung. Das Reichsland Elsass-Lothringen (s. folg. Landschaft). Das Königreich Bayern (s. S. 128). Das Grossherzogtum Hessen. Die staatliche Einrichtung stimmt mit der Badens ziemlich überein. An der Spitze des Staates steht ebenfalls ein Herrscher, der den Namen G r o ss h e rzo g führt. Der jetzt regierende Gross- herzog heisst Ludwig Iv. Er residiert in Darm stadt. An der Gesetzgebung hat ebenfalls die aus zwei Kammern bestehende Volksvertretung Anteil.

4. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 333

1845 - Heidelberg : Winter
tz. 112. Blick über die neuesten Ereignisse. 333 Hessen und Weimar durch verschiedene andere Gebiets- teile vergrößert; — Frankfurt, Hamburg, Bremen und Lü- beck zu freien Städten erhoben ; — sämmtliche deutsche Staaten zu dem deutschen Bund vereinigt, welcher die äußere und innere Sicherheit Deutschlands als eines Ganzen, gegenüber den andern europäischen Staaten, zum Zwecke hat; — im Übrigen an Rußland der größte Theil des Herzogthums Warschau als ein Königreich Polen überlassen; Belgien und Holland zu einem Königreiche verbunden; Nor- wegen mit Schweden vereinigt; der Schweiz drei neue Cantone und beständige Neutralität zugesprochen, und den Engländern der Besitz von Malta und Helgoland, sodann mehrerer französischen und holländischen Colonieen, insbesondere des Caps, so wie das Protektorat über die joni- schen Inseln bestätigt. Frankreich selbst aber hat weder durch die Gräuel seiner Revolution, noch durch die Siege und Triumphe seines Militärdespotismus die Wohlfahrt erlangen können, die es erstrebt, und die sich ihm nicht entziehen würde, wenn es die- selbe auf anderem, als auf dem bis heute eingeschlagenen Wege zu suchen sich entschließen könnte. 6. Kurzer Überblick über die neuesten Ereignisse bis auf die gegenwärtige Zeit. 112. Aer von den Monarchen Österreichs, Rußlands und Preußens 1815 gestiftete heilige Bund, dem alle übrigen Staaten, mit Ausnahme Frankreichs, Englands und des Kirchenstaates, beitraten, verpflichtete seine Mitglieder zu einer dem Evangelium gemäßen Regierung ihrer Unterthanen und zu gegenseitigem, auf christlicher Liebe gegründetem Beistände. In diesem Acte lag das offene Zeugniß, daß die Fürsten in den vorübergegangenen Weltereignissen die Gerichte Gottes und seine wunderbare Hülfe, so wie zugleich die Nothwen- digkeit erkannten, dem Geiste des Evangeliums auch in der

5. Außereuropäische Erdteile - S. 103

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 103 — ein Bananenbaum, der 170 Stämme zählt und über 10 000 Menschen Schatten geben kann. Der indische Priester naht dem Feigenbaume mit Ehrfurcht. Er betrachtet ihn als ein Heiligtum, denn er ist ihm ein Sinnbild der ewigen Liebe Gottes, die nie stirbt, ununterbrochen fortwirkt und schafft und da- durch alles Lebendige auf Erden erhält. 4. Aus Indien stammen wertvolle Gewürze, insbesondere der Pfeffer, der Ingwer und der Zimmet. a. Die Pfefferpflanze*) ist ein Kletterstrauch. Ähnlich wie der Epheu reckt sie sich mit Hilfe von Luftwurzeln an anderen Pflanzen empor. Die Blätter sind lederartig, dunkelgrün gefärbt und eiförmig. Die Blüten haben eine grünliche Färbung und bilden lange Ähren. Aus den Blüten entwickeln sich erbsengroße Beeren, welche erst grün, dann rötlich aussehen und Ähnlichkeit mit unseren Johannisbeeren haben. Sobald die Beeren anfangen, sich zu röten, werden sie abgepflückt, auf Matten ausgebreitet und an der Sonne getrocknet. Dabei .erhalten sie eine schwarze Farbe und eine runzelige Schale. Dieser Pfeffer heißt „schwarzer Pfeffer". Der „weiße Pfeffer" stammt von derselben Pflanze, wird aber so gewonnen, daß man die Beeren völlig reifen läßt, dann in Meer- oder Kalkwasser legt und von der Schale befreit. b. Der Ingwer ist die getrocknete handsörmige Wurzel einer schilf- artigen Pflanze. (Vorzeigen einer Jngwerzehe!) Der Ingwer schmeckt angenehm gewürzhaft, wirkt reizend und erwärmend auf die Verdauungs- organe und ist deshalb eines der beliebtesten Heilmittel gegen Verdauungs- schwäche. Die frischen im Wasser erweichten und überzuckerten Knollen sind ein gutes Magenmittel und zugleich eine beliebte Leckerei. c. Der Zimmetbanm stammt von der Insel Ceylon. Er erreicht eine Höhe von 6—9 m und eine Stärke bis zu 50 cm. Seine Blätter sind in der Jugend schön rosenrot gefärbt, später färben sie sich hellgrün. Die Blüten sehen schneeweiß aus. Der wichtigste Teil des Zimmet- baumes ist der Bast und die darüber liegende zarte Rinde. Sie liefern das köstliche Gewürz. Im Mai und Juni ist die Ernte. Die Arbeiter — Zimmetfchäler — schneiden die Zweige, welche Fingersdicke haben ab, schaben mit einem stumpfen Messer die oberste, etwas rauhe Rinde weg und lösen dann sehr geschickt die zarte innere Rinde so vom Holze, daß sie ein ganzes Stück bildet. In luftigen Schuppen erfolgt das Trocknen der Rindenstücke, wobei diese, die anfangs eine weiße Farbe haben, sich hellbraun färben und zusammenrollen. (Nach Twiehausen.) — Verwendung des Zimmets im Haushalte. 5. Indien bringt auch prächtige Blumen hervor. Es hat nicht allein Rosen, die schöner gefärbt sind und herrlicher durften als die nnsrigen, sondern auch wundervolle Wafserblumeu. Zu diesen gehört die Lotns- *) Goering-Schmidt, Kulturpflanzen — Tafel 6 a.

6. Außereuropäische Erdteile - S. 170

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 170 - Zur Ergänzung und sachlichen Besprechung. a. Die wichtigste Pflanze der Terassenländer und Oasen des Hoch- landes ist die Dattelpalme. (Bild!) Sie erreicht eine Höhe von 15—20 m und einen Umfang von 1 y2 nr Ter Stamm ist an allen Seiten fast gleich dick, dabei astlos und mit vielen Schuppen bedeckt. An der Spitze bilden 40—80 Blätter eine schöne Kroue. Jedes Blatt ist 2—3 m laug und gefiedert. (Erinnere an den „Palmenzweig".) Aus den Blattwinkeln heraus ragen Blutenkolben mit goldgelben Blüten. Aus diesen Blüteu entstehen die pflaumenartigen Früchte. Diese besitzen ein zuckerartig schmeckendes, saftiges Fleisch und einen harten, länglichen Kern. (Vorzeigen!) Man ißt die Datteln frisch und getrocknet, roh und eingemacht. Der ausgepreßte Saft giebt eiuen köstlichen Honig. Die jungen, zarten Blätter kocht man als „Palmenkohl". Aus dem Safte des Baumes gewinnt man den Palmwein. Ans den Fasern der Rinde fertigt man Seide, Matten, Packkörbe und Säcke. Das Holz der alten Stämme dient als Breun- oder Bauholz. Auch die Kerne werden verwendet. Man preßt aus ihnen Öl oder mahlt aus ihnen Mehl zum Futter für das Vieh. — Die Dattelpalme ist für Arabien von derselben Wichtigkeit wie für uns das Getreide. Ein Mißraten der Datteln ver- ursacht Hungersnot oder wenigstens teuere Zeit. Bilden doch die Datteln das Hauptnahrungsmittel der Araber. — Schön vergleicht Muhamed in einer der Reden, die von ihm aufgeschrieben find, den tugendhaften und edelmütigen Mann mit einem Dattelbaume. Er sagt: „Er stehet aufrecht vor seinem Herrn. In jeder seiner Thaten folgt er dem An- triebe, den er von oben erhält. Sein ganzes Leben ist dem Wohlthun seiner Mitmenschen gewidmet". b. Von welchen Pflanzen stammen Weihrauch, Balsam und Myrrhe? — Der Weihrauch ist ein Harz. Er stammt von einem unserer Eber- esche ähnlichen Baume, vom Weihrauchbaum. Man macht Einschnitte in die Rinde dieses Baumes und kratzt dann das herausquellende und an der Sonne schnell zu einer blaßgelblichen, undurchsichtigen Masse er- starrende Harz ab. Man benutzt den Weihrauch zum Räuchern, wenn man ihn auf glühende Kohlen streut, riecht er sehr augenehm. (Katholische Kirche!) — Der Balsam, ebenfalls ein Harz, stammt voni Balsam- strauche und wird ähnlich wie der Weihranch gewonnen. Da er nur in geringen Mengen aus der Rinde stießt, ist er sehr teuer und fast immer verfälscht. Auch der Balsam wird seines augenehmen Geruches wegen zun? Räuchern verwendet. Früher benutzte man ihn auch vielfach als Heilniittel. — Ter Myrrhenbaum, ein mit spitzen Dornen und buschig zusammenstehenden Blättern versehenes Gewächs, liefert die Myrrhe. Die Myrrhe ist ein aus der Riude des Baumes von selbst ausfließender, an der Luft leicht erhärtenden Saft, der stark bitter schmeckt und wie Terpentin riecht. Sie wird als Heilmittel verwendet. c. Woher stammt das Gummi arabicum? Es ist der Saft

7. Außereuropäische Erdteile - S. 237

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 237 — Die Blätter der meisten Bäume stehen senkrecht und geben daher wenig Schatten; anch sind sie meist hart und starr, oft lederartig und entbehren des frischen, grünen Glanzes. Manche Bäume haben sogar gar keine eigentlichen Blätter sondern nur Blattstiele. Dazu werfen nur die meisten Bäume alljährlich ihre Rinde, nicht aber ihre Blätter ab. Die Wälder sehen sich ans Gummibäumen, schön blühenden Akazien, schachtelhalmähnlichen Eichen und hohen Fichten zusammen. Der Boden ist häufig mit Gras bedeckt, doch bildet dieses keinen Rasenteppich wie bei uns, sondern steht büschelförmig zusammen. Das Unterholz fehlt fast gänzlich, und die Bäume stehen so vereinzelt, daß der Wald etwa das Aussehen eines Parks hat. Der weit ausgedehnte „Busch" dagegen bildet ein undurchdringliches Dickicht von Dorngebüsch und stachelichen Gräsern. An Blumen ist nirgends Mangel, aber sie duften nicht. Frucht- tragende Bäume waren in Australien ursprünglich gar nicht vertreten, sondern sind erst später eingeführt worden. Die eigenartigsten Bäume sind die Gras- und die Gummibäume. Die Grasbäume tragen auf 8—10 m hohen, oft gabelig verzweigten Stämmen dichte Büschel langer Grasblätter (Abbildung!) Die Gummibäume oder Eucalypten haben harzige, steife, blaubereifte Blätter, die säbelförmig gebogen sind und nicht wie die Blätter nnserer Bäume, die eine Fläche nach unten und die andere nach oben, sondern einen Blattrand nach oben gekehrt haben, sodaß sie den Sonnenstrahlen nur ganz wenig Fläche bieten. Dabei erheben sich diese merkwürdigen Bäume zu einer ungeheueren Höhe. Manche werden 89, ja 99 in hoch und haben am Grunde dann einen Umfang von 29—30 m. Die Rinde der mächtigen Stämme schält sich in gewaltigen Stücken selbst los und fällt ab, sowie sich unter ihr neue Lagen erzeugt haben.. Die abgefallenen Stücke geben den Einge- borenen ein bequemes Baumaterial, ihre einfachen Hütten daraus zu er- richten. Die Eucalypten sind meist hohl und dämpfen den Schall in eigentümlicher Weise. Dem Reisenden, der von seinen Gefährten durch einen starken Gummibaum getrennt ist, dringen die Stimmen der Sprechenden wie ein hohler tonloser Klang ans Ohr, zweifelnd ruft er daher wohl die nach seiner Meinung Irregehenden und ist erstaunt, sie schon auf der anderen Seite des Baumriesen zu treffen. Wehe da- her dem, der sich im Walde der Gummibäume verliert. Man hört seine Stimme und antwortet — bald wird sie schwächer, und in wenigen Minuten ist sie dem Suchenden ganz verstummt. 3. Australien hat sonderbare Tiere, die auf keinem anderen Boden vorkommen. Zu diesen gehört in erster Linie das Känguruhs), Sein Kopf ist klein und bildet ein Mittelding zwischen Hasen- und Rehkopf. Die Ohren sind lang und zugespitzt. Am schmächtigen Vorderleib sind zwei kurze, *) Lehmann, Zool. Atlas, Bild Nr. 8.

8. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 8

1910 - Düsseldorf : Bagel
Westen her wahrscheinlich zu machen. Statt dessen zog er ostwärts auf Piacenza zu, um, wie es schon so mancher Feldherr vor ihm getan, an dieser Stelle den Po zu überschreiten und von Süden her Mailand zu nehmen. So wurden Piemont durch den Angriff von der Seite her und Mailand ebenso von Südosten aus unter Bedrohung der österreichischen Rückzugslinien gewonnen. Die persönliche Tapferkeit, die Napoleon bei Lodi bekundete, steigerte sein Ansehen noch mehr. Jetzt blieb den Oesterreichern noch das Herzogtum Mantua, das zwischen den mittelitalischen Staaten und der Etschstraße (Brenner) ihre Herrschaft sicherte. Die Feste Mantua wurde nun das dritte Ziel Napoleons. Sie wurde eingeschlossen, entsetzt und wieder eingeschlossen, wobei das Eindringen der Wurmserschen Truppen, die nun auch ihrerseits die Vorräte aufzehren halfen, merkwürdigerweise bei den Oesterreichern als Erfolg angesehen wurde. Nachdem das zweite Entsatzheer, das Alvinzy führte, bei Arcole und Rivoli bezwungen, ergab sich endlich Mantua, und nun konnte Napoleon, nachdem er den Papst in Tolentino zum Frieden genötigt, fast ungestört durch Venetien, Krain und Steiermark auf Wien zu dringen. Er kam noch fast bis zum Semmering und erreichte hier, während Joubert im Drautale noch nicht angelangt und das eigene Heer stark zusammengeschi umpft war, durch Drohung und Versprechen (Venedig) den erwünschten und ’höchst vorteilhaften Frieden. (Leoben, endgültig Campo Formio.) Demgemäß erhielt Frankreich die österreichischen Niederlande und deren östlichen Nachbarländer bis zum Rhein. Ferner aus der Teilung Venedigs die jonischen Inseln. „Schwester“-republiken wurden Gisalpinien und Ligurien. Oesterreich bekam für seine Verluste Venedig, Istrien und Dalmatien. Nr. 4. Zweite Koalition: 1799. Zur zweiten Koalition vereinigten sich Oesterreich, Rußland und England. Verglichen mit Frankreich waren das drei sehr starke Alächte. Den wirklichen Wert einer solchen Verbindung zeigte aber auch der Verlauf dieser „Vereins-Unternehmungen“. i

9. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 180

1910 - Düsseldorf : Bagel
180 sprechen, nur mit Bayern gemeinsam Frieden schließen zu wollen, hatte es also leider vergessen. Die Badenser, die überhaupt nur halb widerwillig am Kriege sich beteiligt, zogen am 29. Juli kriegesmüde nach Hause. Ihnen war ein Waffenstillstand zugestanden, doch durften sie das nördliche Baden nicht besetzen. Die Oesterreicher zogen am 30. Juli ab. Auch Prinz Alexander von Hessen wollte nicht weiterkämpfen und bat dringend um Waffenruhe. Nur Bayern allein schien keinen Waffenstillstand bekommen zu sollen. Erst als dem unerbittlichen Manteuffel auch die Besetzung Würzburgs und die Neutralität der gegenüberliegenden Feste Marienberg zugestanden waren, erhielten auch sie die ersehnte Ruhe. Aber tatsächlich war der äußerste Norden Bayerns durch die Truppen Manteuffels und diejenigen des Mecklenburgers jetzt in der Gewalt der Preußen. Und als nun Bismarck um die Bedingungen des endgültigen Friedens angegangen wurde, erfuhr man zu seinem größten Schrecken, daß eine Abtretung von 500 000 Einwohnern und eine Kriegsentschädigung von 20 Millionen Taler nicht erlassen werden könnten. Wo sollte man nun Rat und Beistand finden? Natürlich da, wo man mit Vergnügen half und gerne auch jetzt wieder den selbstlosen Vermittler spielte; das war an der Seine. Auch Hessen hatte diesen Weg schon gefunden. So konnte der bayrische Minister in Berlin mit den schönsten Empfehlungen Napoleons aufwarten. Sie sprachen von Ritterlichkeit, von Edelmut und „den persönlichen Gefühlen“ Napoleons. Wie mochte aber dem v. d. Pfordten dann wohl zumute sein, als Bismarck ihm das am 5. August übergebene Schriftstück zeigte, in welchem der edle Vermittler für Frankreich die ganze bayrische Rheinpfalz verlangte? Das Endergebnis der Bemühungen Napoleons war, daß den Bayern die Landabtretungen — abgesehen von den zwei kleinen Landstrichen Orb und Gersfeld — erlassen, ferner, daß die Kriegskosten auf 30000000 Gulden festgesetzt wurden. Napoleons Fürwort schien also sehr genutzt zu haben. Im geheimen aber wurde ein Bündnisvertrag festgesetzt, nach welchem im Kriege beide Staaten sich gegenseitig ihre Kriegsmacht zur Verfügung stellten. Den Oberbefehl sollte der König von Preußen haben. — Auch Baden und Württemberg, die denselben Vertrag unter-

10. Geschichte der Neuzeit - S. 271

1883 - Freiburg : Herder
Fnftes Buch. Die Ereignisse von 1870 bis 1883. Der franmsch-deutfche Krieg. 43. Die Franzosen wurden durch die Erfolge Preuens im Sommer 1866 berrascht, selbst erschreckt, und empfanden es als eine Schmach, da Preußen den Dnen die Herzogtmer Schleswig und Holstein entreien, im eigentlichen Deutschland das Knigreich Hannover, das Kurfrstentum Hessen, das Herzogtum Nassau und die freie Stadt Frankfurt, im ganzen 1308 Quadratmeilen mit 4y2 Millionen Einwohnern annektieren durfte, Frankreich aber leer ausging. Napoleon Iii. wurde wegen seiner aus-wrtigen Politik schrfer kritisiert als König Louis Philipp, und wieder war es der alte Thiers, welcher in der Kammer die Fehler der kaiser-lichen Regierung am grellsten beleuchtete. Die Entgegnungen der kaiser-lichen Minister waren matt und befangen; der Kriegsminister Niel, der Sieger von Solferino, betrieb aber die Reorganisation der franzsischen Armee nach preuischem Muster, damit Frankreich im Kriegsfalle 800 000 Mann der die Grenze marschieren lassen knne. Er gestand brigens, auf Anfragen der Abgeordneten, da ein Friede, in welchem die Blte des mnnlichen Geschlechts in Garnisonen gedrillt werde oder mig lungere, und die Militrbudgets der Staaten Europas jhrlich Milliarden verschlingen, den Vlkern unertrglich werden msse, da aber Frankreich einen solchen Frieden am lngsten aushalten knne und darum zuletzt im Vorteil sein werde. Das war verstndlich gesprochen; die preuische Regierung brauchte aber nicht gewarnt zu werden, sie kannte Napoleons Schmerzen gar wohl. Er hatte nach der Schlacht bei Sadowa die Ab-tretung von Mainz und die Rheinpfalz verlangt, aber zur Antwort erhalten, da der König von Preußen von dem deutschen Gebiete nichts an Frankreich ausliefern knne. Im Jahr 1867 war der König der Niederlande, Wilhelm Iii., mit ihm der den Verkauf des Groherzogtums Luxemburg einig geworden; aber die Bedenklichkeiten, welche alle Gro-
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