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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 286

1902 - Karlsruhe : Lang
5. Und mit berauschtem Sinne Gebot er seiner Schar: „Kehrt auf des Turmes Zinne Nach Westen zu den Aar! 6. Das sei Hinsort ein Zeichen, Daß Lotharingen mein, Daß Frankreichs Grenzen reichen Bis an den breiten Rhein." 7. Als drauf dies Wort ver- nommen Ottos des Großen Sohn, Da ließ er schleunig kommen Die Fürsten vor den Thron. 8. Er sprach: „Ans, laßt uns rächen Die zugefügte Schmach; Scheut nicht die Macht des Frechen, Der deutsches Recht zerbrach; 9. Ruft zu den Schlachtgeschossen, Entflammt von einer Glut, Befreit die Stammgenossen Vom fremden Übermut!" 10. Und mit dem Kaiser zogen Viel Scharen mutig aus Hin zu des Rheines Wogen, Zu Aachens Kaiserhaus. 11. Sie kämpften tapfer, schlugen Den Feind aus deutschem Land, Verfolgten ihn und trugen Den Sieg zum Seinestrand. 286 — 12. Dort, bei der Haupstadt Flammen, Die sie im Zorn geschürt, Rief Otto sie zusammen Und sprach zum Heer gerührt: 13. ,Nie trenn’ euch, Stamm- genossen, Der Zwietracht Fackelbrand, Leicht seid ihr sonst umschlossen Vom schweren Sklavenband. 14. In Eintracht fest verbunden, Ein Volk bei vielen Herrn, Bleibt ihr unüberwunden, Bleibt fremde Herrschsucht fern." 15. Jhmbeifall jauchzendfchmiegte Sich traulich Schar an Schar; Da stellte der Besiegte Mit bloßem Haupt sich dar. 16. Und Otto sprach mit Milde Und drückt ihm fein die Hand: „Führt Ihr wohl noch im Schilde, Zu rauben deutsches Land? 17. Wollt Ihr ein Opfer bringen, Zu enden schnell den Streit, So schwöret, Lotharingen Sei deutsch in Ewigkeit!" 18. Da sahen all' ihn schwören Mit hocherhobner Hand: Stets soll es zugehören Dem deutschen Reichsverband." Ad Bube. Hnksburgs Mauern. 1. Im Aargau steht ein hohes Schloß, Vom Tal erreicht es kein Geschoß. Wer hat's gebaut, Das wie aus Wolken niederschaut? 2. Der Bischof Werner gab das Geld, Graf Ratbod hat sie hingestellt Klein, aber fest, Die Habichtsburg, das Felsennest. 3. Der Bischof kam und sah den Bau. Da schüttelt er der Locken Grau Und staunt und spricht: „Die Burg hat Wall und Mauern nicht."

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 283

1902 - Karlsruhe : Lang
— 283 — 6. Wir schlossen dichte Reihen bis an die Berge.fern, Gerüstet, ihn zu schirmen, den kaiserlichen Herrn. Da zog in blanken Waffen der Söhne Schar heran; Von dumpfem Rasseln dröhnte der weite Rasenplan. 7. So strömten sie herüber, die freveln Brüder vorn, In ihren Fäusten Schwerter, in ihren Blicken Zorn! Durch unser Lager schlüpfte der tückische Lothar Und bot uns blanke Münze und glatte Worte dar. 8. Es hat die falsche Rede uns bald den Sinn betört: Es gelte nicht die Treue, die man dem Sünder schwört. So schlich er durch die Reihen und streute schlimme Saat, Bis alle wir verblendet uns fügten dem Verrat. 9. Drauf schlugen die Verruchten des alten Vaters Hand — Er bot sie schon zum Frieden — in schweres Eisenband. Sie rissen ihm die Krone vom Haupte silberweiß Und führten ihn von hinnen, den weltverlass'nen Greis. 10. Und Ludewig der Fromme das Aug' gen Himmel schlug: „Ist denn geschworene Treue und Kindesliebe Trug? Weh, falsche Söldnerscharen, so feil und fo verrucht! Weh dir, du Lügenstätte, ihr seid fortan verflucht!" 11. Der Himmel hat vollzogen des Greifes Rachewort: Die Bäche sind vertrocknet, der Anger liegt verdorrt, Und keine Saaten sprießen, es schallt kein Vogellied, Nur Farreukräuter schießen hervor ans schwarzem Ried. 12. Und in den Höhlen drunten, in weitverfchlnngnem Gang, Da schlafen unsre Scharen viel hundert Jahre lang. Da fchlafen auch die Brüder, die freveln Söhne drei, Verrostet sind die Schwerter, verstummt das Kriegsgeschrei. 13. Flieh, Wandersmann, von hinnen und sag es aller Welt, Wes Fluch in diesen Gauen uns tief in Schlummer hält!" — — Der Wandersmann sich kreuzet und tut zur selben Stund' Im Thanner Münster drüben die Märe beichtend kund. Ad. Stöber. Heinrich der Uogelsleucr. 1. Herr Heinrich sitzt am Vogelherd Recht froh und wohlgemut; Aus taufend Perlen blinkt und blitzt Der Morgenröte Glut. 2. In Wies' und Feld und Wald und An, Horch! welch' ein süßer Schall! Der Lerche Sang, der Wachtel Schlag, Die süße Rachtigall.

3. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 26

1897 - Leipzig : Hirt
26 Wie er nun das Brot eben zerbrach, ging da mit seinem Stabe vorber des Kaisers Truchse, welcher die Aufsicht der die Tafel hatte; der schlug zornig den Knaben aufs Haupt, so hart, da ihm Haar und Haupt blutig ward. Der Knabe fiel nieder und weinte heie Thrneu. Das ersah eiu auserwhlter Held, Heinrich von Kempten, der war mit dem Herzogssohne aus Schwaben gekommen als dessen Zuchtmeister; heftig verdro es ihn, da man den zarten Knaben so unbarmherzig geschlagen hatte, und er fuhr den Truchse mit harten Worten an. Jener sagte, da er kraft seines Amtes aller Ungebhr am Hofe mit seinem Stabe wehren drfe. Da nahm Herr Heinrich einen Knttel und spaltete des Truchsesfen Schdel, da der Mann tot zu Boden sank. Unterdessen hatten die Fürsten Gott gedient und gesungen und kehrten zurck; da sah der Kaiser den blutigen Boden, fragte und vernahm, was sich zugetragen hatte. Heinrich von Kempten wurde auf der Stelle vorgefordert, und Otto, von tobendem Zorn entbrannt, rief: Da mein Truchse hier er-schlagen liegt, schwre ich an Euch zu rchen, bei meinem Barte!" Als Heinrich diesen Eid hrte und sah, da es sein Leben galt, sate er sich, sprang schnell ans den Kaiser los und ergriff ihn bei dem langen roten Barte. Damit schwang er ihn pltzlich auf die Tafel, da die kaiserliche Krone von Ottos Haupte in den Saal fiel, und zckte als die Fürsten, den Kaiser von diesem wtenden Menschen zu befreien, herzusprangen sein Schwert, indem er laut ausrief: Keiner rhre mich an, oder der Kaiser liegt tot hier!" Alle traten zurck, Otto, mit groer Not, winkte es ihnen zu; der unverzagte Heinrich aber sprach: Kaiser, wollt Ihr das Leben haben, so gebt mir Sicher-heit, da ich mein Leben behalte." Der Kaiser, der das Schwert an seiner Kehle fitzen sah, hob alsbald die Finger in die Hhe und gelobte dem Ritter bei kaiserlichen Ehren, da ihm das Leben geschenkt sein solle. Heinrich lie, sobald er diese Gewiheit hatte, den roten Bart los und den Kaiser ausstehen. Dieser setzte sich aber unverweilt auf den kniglichen Stuhl, strich sich den Bart und redete in diesen Worten: Ritter, Leib und Leben habe ich Euch zugesagt; damit geht Eurer Wege; htet Euch aber, mir wieder vor die Augen zu kommen! Ihr seid mir zu ungefge zum Hosgesinde, und mein Bart soll nicht wieder unter Euer Schermesser kommen." Da nahm Heinrich von allen Rittern und Bekannten Abschied und zog gen Schwaben auf seine Gter; da lebte er einsam und ehrbar. Danach der 10 Jahre begab es sich, da Kaiser Otto einen schweren Krieg fhrte, jenseits der Alpen, und vor einer festen Stadt lag. Da fehlte es ihm an Mannen, und er schickte nach den deutschen Landen, wer ein Lehen vom Reiche trage, solle ihm schnell zu Hilfe kommen bei Verlust des Lehens. Nun kam auch ein Bote zu dem Abte von Kempten, ihn auf die Fahrt zu mahnen. Der Abt sandte wiederum seine Dienstleute und forderte Herrn Heinrich, als dessen er vor allen bedrftig war. Ach, edler Herr, was wollt Ihr thun?" antwortete der Ritter Ihr wit doch, da ich des Kaifers Gnade verwirkt habe. Lieber gebe ich Euch meine beiden Shne hin und lasse sie mit Euch ziehen." Ihr aber seid mir ntiger als sie beide zusammen" sprach der Abt ich darf Euch nicht von diesem Zuge frei lassen, oder ich gebe Euer Land anderen, die es besser zu verdienen wissen." Traun" antwortete der Ritter ist dem so, da Land und Ehre auf

4. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 19

1897 - Leipzig : Hirt
19 zeigte sich eben als ein Herrscher, der den Beinamen der Groe" verdient, weil er die Vergangenheit richtig wrdigte, die Gegenwart beherrschte und fr die Zukunft neue Bahnen wies. Hochbetagt starb Karl und wurde in seiner Lieblingsstadt Aachen be-stattet. Auf dem Thronsessel sitzend, bekleidet mit den Abzeichen seiner Wrdeso war er noch in der Gruft das Abbild eines unsterblichen Herrschers. 6. Motand. 1. Klein Roland. Karl der Groe hatte eine Schwester, Namens Bertha. Diese wollte er an einen Fürsten verheiraten; aber sie gehorchte ihm nicht; denn sie liebte einen Ritter, Milon von Anglante; mit diesem vermhlte sie sich heimlich, und darber wurde ihr Bruder so zornig, da er sie verstie. Einige Jahre hatte sie glcklich mit ihrem Gemahl ge-lebt; da mute Milon einen Kriegszug antreten, von dem er nicht wieder zurckkehrte. Nun geriet Frau Bertha in groe Not; zu ihrem Bruder konnte sie ihre Zuflucht nicht nehmen, ihr Gatte war, wie man ihr gemeldet hatte, von der Meeresflut verschlungen worden: so war der einzige Trost ihr kleiner Sohn Roland, der trotz Mangel und Entbehrungen krftig heranwuchs und alle Altersgenossen an Strke bertraf. Er wurde bald die Sttze der Mutter, indem er milde Gaben fr sie einsammelte. Einmal kam er zum Palaste des Knigs; da hatte jedermann Zutritt. Die Volksmenge durfte zuschauen, wenn der Herrscher mit seinem Gefolge bei der Tafel sa und speiste, und wenn Snger und Harfenspieler mit ihren Weisen das Herz des Fürsten erfreuten. Da ging kein Armer leer aus; sie erhielten von des Knigs Tische ihre Almosen. Milde blickte das sonst so durchdringende Auge des Herrschers der die Schar der Bedrftigen hin: da drngte sich ein sonderbar gekleideter Knabe keck durch alle hindurch, erstieg die Stufen des Saales, trat durch die offene Thr gerade vor den König hin und ergriff eine Schssel mit Speisen; gleich als sei es sein gutes Recht, trug er sie von dannen. Karl erstaunte, doch sagte er nichts; deshalb wehrte auch keiner von den Dienern dem kleinen Ruber. Nach kurzer Zeit kehrte Roland zurck und war im Begriff, den Becher des Knigs fortzunehmen. Wohin damit, du kecker Wicht?" herrschte ihn der König an. Offen und unerschrocken stand ihm Roland Rede: er bringe seiner Mutter Speise und Trank; fr sie gezieme sich das Beste, Karl, eben noch ergrimmt der die Dreistigkeit des kleinen Burschen, 2*

5. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 50

1897 - Leipzig : Hirt
50 mit Fahnen entgegen und brachte ihm einige Schsseln Goldgulden und 100 Pfund gediegenes Silber als Huldigungsgeschenk), so wurde er bald durch seine Leutseligkeit der Abgott des Volkes. Jeder kannte ihn und redete ihn mit dem traulichen Du" an; jeder wute Zge von seiner Milde und von seiner Khnheit zu erzählen. In grauem oder grnem Jagd-kleide, den Filzhut mit umgeschlagener Krempe auf dem Kopfe, mit Steigeisen, Armbrust und Jagdhorn versehen, durchwanderte er die Thctler wie die Gebirge des Landes, kenntlich an seinem echt Habsburgischen Gesicht mit der etwas herabhngenden Unterlippe. 6. Nicht immer durfte sich Maximilian in dem ihm unendlich lieb gewordenen Lande aufhalten. Die Regierungsgeschfte und viele Kriege gegen die Franzosen, Schweizer, Venetianer, Trken riefen ihn wieder ab, besonders seitdem er nach dem Tode des Vaters (1493) Beherrscher Deutschlands und aller Habsburgischen Lnder geworden war. Unermdlich zog er bald an die West-, bald an die Ostgrenze seines weiten Reiches. Aber er entwarf zu viel Plne und fhrte sie nicht stetig genug durch. So richtete er denn nicht so viel aus, als man ihm bei seinen Fhigkeiten zugetraut htte. In Deutschland wurden unter ihm die Zustnde nicht besser. Nur fr die Erweiterung der Habsburgischen Hausmacht glckte ihm vieles. 7. Gern erfreute er sich zur Erholung von den Sorgen und Mhen der Regierung an den Werken der Kunst, fr die er Begabung und Verstndnis besa. Deshalb weilte er gern in der Reichsstadt Nrnberg, die damals den Mittelpunkt des geistigen Lebens in Deutschland bildete. Da lebte der be-rhmte Maler Albrecht Drer, den der Kaiser wohl in seiner Werkstatt aufsuchte, um ihm allerhand Auftrge zu geben. So sollte der Knstler die Lebensgeschichte des Fürsten in Gestalt eines Triumphbogens behandeln. Man sieht auf dem Bilde den mittleren, auf Sulen ruhenden Teil eines Thores, auf dem sich, in 24 lngliche Felder eingeteilt, teils Kriegsscenen, teils Darstellungen aus dem Privatleben des Kaisers befinden. Gelungener noch ist ein hnliches Werk: Triumphwagen. Der Kaiser sitzt mit Scepter und Palmen auf einem goldenen Wagen, an dem paarweise 12 mutige Rosse angespannt sind. der der Gestalt des Herrschers erhebt sich ein Thronhimmel mit der Inschrift: Was im Himmel die Sonue, ist auf Erden der Kaiser." Hinter Maximilian kniet in flatterndem Gewnde die Siegesgttin, welche ihm einen Lorbeerkranz aufs Haupt setzt. Auf ihren Flgeln stehen die Namen der Völker, der welche der Kaiser gesiegt hat: Venetianer, Niederlnder, Bhmen, Schweizer, Ungarn, Franzosen. An den Ecken des Wagens sind allerlei Gttinnen angebracht, welche die Tugenden des Herrschers bedeuten: sie umtanzen den Kaiser mit Krnzen, selbst zu einem Kranze verschlungen: Erfahrung, Geschicklichkeit, Hochherzigkeit, Khnheit, Sanft-mnt, Milde. Freigebigkeit, Gerechtigkeit. Vor dem Fürsten sitzt als Wagenlenker die Vernunft, und sie zgelt die Rosse an den Leitseilen Adel und Macht".

6. Das Altertum - S. uncounted

1897 - Leipzig : Voigtländer
3. Rmische Seeschlacht. Im ersten Punischen Kriege erbauten t: ferner binnen 60 Tagen eine Kriegsflotte, die ihnen bis dahin gefehlt hatte. Sie statteten sie mit einer Erfindung an?, die ihnen zur See den gewohnten Kampf von Mann gegen Mann ermfliehte: mit Enterbrcken. Unser Bild sucht die damalige Taktik der Seeschlacht darzustellen. Das karthagische Schiff (das mittlere, dessen Achterteil mit Steuerruder sichtbar ist) hat ver^ sucht, in schrgem Anlauf mit feinem Bug und Rcnnmsporn bic Ruderreihc des rmischen Schiffes (vorn rechts, mit dem Eberkopf und der Schlange) zu zertrmmern. Der gelungene Sto hat dem Rmer die Bewegungs-sahigkeit genommen. Vordem wre damit sein Schicksal besiegelt gewesen; in erneutem Anlaufe htte ihn der noch manvrierfhige Karthager in den Grund gerannt. Aber ehe es dazu kommt, halten die langen Enterhaken der Rmer den Gegner fest; die schwere Enterbrcke. bis dahin am Moste hochaufgerichtet, mit Tauen und Rollen von Steuerbord wie von Backbord verwendbar, saust nieder und fat krachend mit ihren Eisenkrallen die Bordwand des Karthagers. Die rmischen Krieger dringen hinber, und ihr Kurzschwert und die Lan^e entscheiden rasch bcii Sieg der bic berraschten Feinde. Diese sind hauptschlich zum Fernkampfe gerstet; aber Bogen und Pfeile ntzen ihnen gegen die neue Taktik der Rmer wenig, nicht einmal auf Schiffen mit turmartigem Aufbau fr die besten Bogenschtzen, wie auf dem im Hintergrundes 4. Rmischer Trinmphzug. Der Kaiser L. Septimius Severus hlt nach benoinbung der Parther (197198 n. Chr.) in Rom seinen feierlichen Triumph >,ug zum apitot. Der Zug bewegt sich auf der via Sacra des uern Forums durch den Titusbogen. Die Spitze des Zuges ist schon vorbei. Der aus dem Bilbe sichtbaren Gruppe schreitet ein Ccnturio voran. Ihm folgen brtige germanische Krieger mit dem fchreckenben Brenfell der Kopf und Schulter, Sie tragen rmische Feldzeichen, eines davon geschmckt mit Schild und Panzer des zwischen ihnen gehenben gefangenen Partherknigs. Hinter biefent kommen jochtrageube, gefesselte Parthcr, dann rmische Tubablser. Run erscheint auf golb--strahletibem Wagen der lorbeerbekrnzte Triumphator selbst; eine eherne, vergolbete Siegesgttin hlt den golbenen Kranz der sein Haupt. Mit-glicbec des Kaiserhauses, Unterselbherren, Priester in weiem Gewanbe. Viktoren mit den Rutenbubeln bilben des Kaisers nchste Umgebung. Ein Elefant trgt bic kostbarsten Beutestcke. Dann folgt Der lange Zug der siegreichen Legionen. Das jubelnbc rmische Volk bilbet die Gasse, durch die sich der Zug bewegt. Unter den Zuschauern fllt vorn ein Pdagog auf: ein Sklave, der die vor ihm stehenden Shne seines Herrn auf allen Wegen zu begleiten und an ihrer Erziehung mitzuwirken hat. Reben ihm steht ein kleinasiatischer Grieche mit phnischer Mtze; rechts unten im Bilde sieht man die korbartige Kopfbedeckung eines Persers, weiter zurck die von Negersklaven getragene Snfte einer Matrone. Davor steht ein Senator mit dem breiten Purpurstreifen auf der Tunica vom Halse bis zum Grtel und mit der purpurbesninten weien Toga; neben sich hat er den vornehmen Gastfreund aus der syrischen Provinz. Der am Spalier beteiligte Krieger im Vordergrunde trgt die Rstung des rmischen Legionssolbaten: den Metallhelm mit Waitgcnbnbern, den Lederkoller (lorica) mit Metallplatten zum Schutze von Schulter und Leib, den Grtel mit den hcrabhngenben metallbeschlagenen Schutzriemen und am Schulterriemen das kurze Schwert. Sein nchster Kamerab erhebt eben zum Ehrengrue den etwa 2 m langen Speer (pilum); in der Linken trgt er den viereckigen, gewlbten Schilb (suutum). Der schne Tempel im Hintergrnde ist der Roma und der Venus geweiht; dahinter sieht man den Rundbau des Kolosseums.

7. Das Altertum - S. uncounted

1897 - Leipzig : Voigtländer
1. Bau einer Pyramide (etwa 2900 v. Chr.). Einer der mchtigen gyptischen Könige des Alten Reiches von Memphis besichtigt den Bau seiner Grabpyramide. Die Grabkammer mitten im Innern, deren Zu-gang noch offen bleibt, ist lngst fertig; doch Jahr um Jahr wird von unten nach oben ein neuer Steinmantel aufgelegt, so da die Pyramide mit jedem Regierungsjahre des Knigs an Gre wchst. Die von den Steinmetzen unten sorgsam hergerichteten Kalksteinquadern werden auf einer Bretterbahn mhsam hinausgeschafft; unzhlige Menschen, Sklaven und Kriegsgefangene, von denen viele den Anstrengungen im Brande der Wstensonne erliegen, sind dabei thtig; nur Hebebume und Walzen sind ihre einfachen Hilfswerkzeuge. Zwei Priester erlutern dem Pharao den Bauplan auf der Steintafel, die ein knieender Sklave hlt. Der eine der Priester trgt eine Percke, der andere (der Baumeister) das vor der Sonne schtzende Faltentuch der dem glattrasierten Kopfe. Der Herrscherstab und der schlangenartige Schmuck am Stirnreif der Krone bezeichnen den König als Herrn der Leben und Tod. Diener mit groen Fchern wedeln ihm Khlung zu; links hinter ihm steht der Fhrer der bewaffneten Leib-Wchter. Die gewaltige Pyramide im Hintergrunde ist etwa 150m hoch; ihre Stufen sind verkleidet und der Zugang zur Grabkammer ist vermauert worden, nachdem sie die Mumie ihres Erbauers aufgenommen hat. 2. Olympische Spiele. Das Bild stellt einen ^affenlanf dar, am dritten Tage der fnftgigen Festfeier in der Mitte des vierten Jahrhunderts v. Chr. Die etwa 190 m lange Laufbahn, das Stadion, ist von stufenfrmigen Sitzreihen fr die Zuschauer umgeben. Soeben endet der letzte der Rundlufe, welche die Wettkmpfer auszufhren haben; die ganze Haltung der Zuschauer zeigt eine fieberhafte Erregung. Die Wettlufer sind dicht vor dem Ziel; sie tragen den Erzhelm, den Rund-schild, den Brustpanzer und eherne Beinschienen. Einer ist vor dem Ziel ersckpft zusammengesunken. Dem Sieger aber jauchzt ganz Griechen-land zu, denn aus allen Landschaften sind die Zuschauer herbeigestrmt: rechts der einfach gekleidete Spartaner und der ernste Philosoph aus Tarent in kunstvoll bergeworsnem Mantel; vor ihnen der den Mantel schwenkende Jngling aus Milet und der sitzende arkadische Sandmann mit dem rmellosen Gewnde aus Schaffell; noch weiter links der vornehme junge Thebaner im feinwollenen buntumrandeten Leibrocke nebst dem ltern Freunde und Reisegefhrten, dem die Krbisflasche an der Seite hngt. Heute erhlt der Sieger nur die Palme, bermorgen aber schmckt ihn der Obmann der Kampsrichter im heiligen Tempelhaine des olympischen Zeus (in der Altis) mit dem Kranze von Blttern des heiligen lbaumes, dem hchsten Preise, den ein Grieche erringen kann. Von der Altis ist auf dem Bilde nur der Nordostwinkel zu erkennen; er ist durch die Schatzhuser am Fue des Kronionhgels und die lange Echohallc hinter den jenseitigen Zuschauern begrenzt.

8. Badische Sagen - S. 60

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
froh und begeistert rief der Köhler aus: „Seid ibr des Kaisers Tochter, dann bin ich schnell bereit, eurem Vater zu helfen; vertraut auf meinen treuen Sinn!“ Vas Fräulein führte den Köhler zu einem versteche, wo ibr Vater verborgen weilte. Der Köhler, von wuchs und Flntlitz schön, nabte ehrerbietig mit Orutz und sprach: „Dieser Jdald verbirgt viele Schätze an Silber; der Hort sei dir beschieden. Da drüben im holze liegt er verwahrt, und meine knechte sollen ihn zur Stelle schaffen. Der köstlichste Schatz aber, den der Wald jetzt birgt, das ist die Zäbre, die beute vom Fluge eurer Tochter ins Moos herniedergetaucht ist." Da erhob sich rasch der Kaiser und fahte neuen Wut. Nachdem der Köhler sich vom Ruße reingewaschen, erschien er den Rügen des Kaisers und der Waid hübn und reckenhaft wie ein junger Flar, der sich zum stolzen Fluge in die Cüfte erbebt. Bald find Rosse, Wannen und knechte in großer Zahl zur Stelle. Der Köhler führte sie zum Kampfe; er war allen voran im wilden Streite, und bald waren die Feinde geschlagen und verjagt. 3. Der Kaiser bestieg wieder seinen Thron, winkte dem Köhler zu sich heran und sprach: „Du Hast durch deine Spende gar manchen wackeren Degen in Sold genommen. Du Haft dich an die Spitze des Heeres gestellt, das für mich gekämpft Hat, und so Hast du dich selbst zum Herzog ernannt, flls solcher sollst du wohnen in dem befreiten Reich, fln der Stelle aber, wo die Zäbre meiner Tochter geflossen, die dir das Herz erweicht hat, da sollst du ein festes Schloß erbauen. Das Schloß soll fortan den Damen „Zähringen“ tragen, und in dem Schlosse soll mein Töchterlein die Burgfrau werden, weinen Segen

9. Badische Sagen - S. 83

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
tranken dort nach altem Landbrauch Met aus ungeheuern Krügen, und sie fabten auf den heil’gen, doch der war rheinab gefahren. „wollen drum dem blassen mann ein Zeichen unsers festtags lassen!“ Und die feuerbrände flogen in die Hütte fridolini, und sie sprangen jubelnd durch die flammen: „heil und Lob sei Jdodan!“ fridolinus kam zurück, er stand am Schutte seines Hauses, und er sprach wehmütig lächelnd: „Prüfung schafft den Mut nur höher. Dank dem Herren für die Prüfung.“ Und er baut’ sein Haus von neuem, und er fand den sichern Pfad zu seiner Nachbarn rauhen herzen. €rst die Kinder, dann die frauen lauschten seinen milden Worten, und der troti’gen Männer mancher nickte Beifall, wenn er zeigte, wie sie in €rin, der Heimat, sichrer noch den Lachs erlegten. 6. Kaum ein lahr war abgelaufen; ’s war Palmsonntag — niederstiegen rings von allen Bergeshalden die Bewohner, und der Kahn trug sie zur Insel fridolini. 6*

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 58

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
58 Segest, ihr Vater, schaute schamlos zu. Hermann aber, der Retter der deutschen Freiheit, starb durch die Hand seiner Gegner. Von den Nackkommen wurde er hochgeehrt und in Heldenliedern besungen. 29. Nero (54—68). 1. Nach dem Tode des Kaisers Augustus regierte in Rom eine Reihe schlechter, grausamer Kaiser: Tiberius, Caligula, Claudius, Nero. Nero übertraf alle an Grausamkeit. Erst 17 Jahre alt, kam er schon auf den Thron und schien zur Freude aller ein tüchtiger, sreund-ticher Regent zu sein. „Ach, hätte ich doch nie schreiben gelernt!" rief er aus, als er einmal ein Todesurtheil unterschreiben sollte. Doch nur zu bald ward seine böse Natur offenbar. Er ließ seinen Bruder vergiften, seine Mutter und seine erste Gemahlin todten, verurtheilte seinen Lehrer-Sen eka, einen berühmten Weisen, zum Tode und tödtete seine zweite Frau durch einen Fußtritt. So grausam er war, so eitel war er auch. In der Meinung, ein großer Künstler zu sein, durchzog er Italien und Griechenland; ließ sich, die Harfe im Arm, im Theater und in den Schenken als Sänger hören und bei den Wettspielen als Wagenlenker sehen und beklatschen. Mit 1800 Siegeskränzen, die er gewonnen, kehrte er nach Rom zurück, das ihn wie einen großen Helden und Sieger begrüßen mußte. Um durch schöne Bauten seinen Namen zu verherrlichen, ließ er Rom anzünden. Sechs Tage dauerte der Brand, und als das Feuer am schlimmsten wüthete, sah man Nero auf seinem Palaste, wie er im Künstlergewande zum Klange seiner Leier den Brand von Troja besang. Als er merkte, daß das Volk ihm darum zürnte, schob er die Schuld auf die Christen. Diese wurden nun hervorgeholt, mit glühenden Zangen zerrissen, gekreuzigt, enthauptet, in Thierfelle genäht und wilden Thieren zum Zerfleischen vorgeworfen, mit brennbaren Stoffen bestrichen und dann, an Säulen festgebunden, in die kaiserlichen Gärten gestellt und angezündet. In einem Prachtwagen fuhr Nero zwischen den Todtenfenern hin und weidete sich an dem Anblick und dem Jammern der Unglücklichen. In dieser Zeit starben auch der Apostel Petrus und Paulus; dieser wurde enthauptet, jener gekreuzigt. Nach dem Brande baute Nero die Stadt prächtiger wieder auf; fein neuer Palast wurde das goldene Haus genannt , wegen des vielen Goldes und der Menge Edelsteine, von denen alle Zimmer blitzten. 2. Endlich wurde das Volk des Tyrannen überdrüssig. Während in Rom eine Hungersnoth wüthete, brach in Spanien und Gallien eine Empörung aus. Anfangs spottete Nero darüber, als er sich aber von allen Seiten verlassen sah, erschrak er so heftig, daß er seine Kleider zerriß, sich das Haupt schlug und unaufhörlich rief: „Ich bin verloren!" In einer stürmischen Gewitternacht floh er, in einen schlechten Mantel gehüllt, zu Pferde nach feinem Landgute. In beständiger Furcht, erkannt zu werden, hielt er sich hier versteckt. Mit Wasser aus einer Pfütze
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