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1. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 28

1872 - Heidelberg : Weiß
— 28 — 27. Die Kreuzzüge. (1096—1291). Unter dem römischen Kaiser Constantin dem Großen mürbe ans Betreiben seiner Mutter Helena das verschüttete Grab bey Heilanbes ausgesucht und barüber ein prachtvoller Tempel gebaut. Auch an andern heiligen Orten Palästinas würden Kirchen errichtet. Seitbem wallfahrteten fromme Pilger immer häufiger zum heiligen Grabe, teils aus frommer Anbacht, teils zur Buße für ihre Sünden. Die Araber, welche nach den Römern die Herrschaft in Syrien führten, störten die Pilger nicht. Als aber die Seld-schuften, ein roher Türkenstamm, Palästina eroberten, verfolgten imb bedrückten biefe die Christen. Die frommen Pilger würden aufs unbarmherzigste mißhanbelt, der Gottesbienst durch Schreien und Lärmen unterbrochen, die Priester mit Schimpfworten und Schlägen verjagt, der ehrwürbige Patriarch Simeon von Jerusalem an beit Haaren vom Altar geschleift. Diese Unthaten sah auch ein frommer Pilger ans Frankreich, bcr Einsiedler Peter von Amiens. Mit einem Schreiben vorn Patriarchen von Jerusalem kam er zum Papst Urban Ii. und schilderte mit beredten Worten die Drangsale der Christen zu Jerusalem. Der Papst beauftragte Peter, in Italien und Frankreich die Gemüter auf den Kampf zur Befreiung des heiligen Grabes vorzubereiten. Im Jahre 1095 hielt der Papst selbst eine große Kirchenversammlung zu Clcrmont in Frankreich und forberte die Gläubigen aus, das gelobte ßanb den Ungläubigen zu entreißen. „Gott will es!" war der einmütige Ruf der Versammlung und alle, die an dem Heereszuge teil nahmen, hefteten ein rotes Kreuz ans die Schulter, daher die Bezeichnung Kreuzfahrer und Kreuzzug. —-- Das Hauptheer brach im August unter der Anführung des 1096] Herzogs Gottfried von Bouillon auf. Als das Heer bei Constautiuopel nach Asien übersetzte- zählte man 300 0 )0 streitbare Männer. Auf dem Zuge durch Kleinasien nach Syrien begann die Not und das Elend der Kreuzfahrer. Hunger und Durst, Krankheiten, die fortwährenden Kämpfe mit den kriegerischen Seldschukken lichteten das Heer der Kreuzfahrer, so daß nur etwa der zehnte Teil das gelobte Land erreichte. Diese aber, begeistert bnrck den Anblick der heiligen Stadt Jerusalem, eroberten trotz der tapfern Gegenwehr der Türken die Stadt. Gottfrieb von Bouillon war unter den ersten, welche von der Mauer in die Stadt sprangen. Die Thore würden geöffnet, und das Heer der Kreuzfahrer drang in die Stadt. (1099). Ein furchtbares, unbarmherziges Morden der
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