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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 183

1902 - Karlsruhe : Lang
— 183 — werden muß." Die Römer hetzten die mit Rom verbündeten kleinen Könige in Nordafrika fortwährend auf, die Karthager zu kranken und ihnen Teile ihres Gebietes wegzunehmen. Wollten die Karthager sich wehren, fo hatten sie die Römer zu fürchten. In der Tat entstand hieraus der dritte punische Krieg. Ein römisches Heer wurde nach Afrika geschickt. Die Karthager baten um Frieden und Schonung. Man sagte ihnen die Gewährung zu, wenn sie alle ihre Schiffe, Kriegsmaschinen, Waffen und Kriegselefanten auslieferten. Sie taten dies; nun aber verlangten die Römer, Karthago müsse verlassen und niedergerissen werden, und die Bewohner müßten sich zehn römische Meilen von der Meeresküste ansiedeln. Diese Treulosigkeit feuerte den Mut der Karthager zum Verzweiflungskampfe an. Rastlos arbeiteten sie, Vornehme und Gemeine, an der Befestigung ihrer Stadt, an der Herstellung neuer Waffen und Kriegsmaschinen; was von Metall im Besitze der Einwohner war, auch Gold und Silber, wurde hierfür verwendet; edle Frauen schnitten sich das reiche Haar ab, damit Stränge sür Bogen und Wurf Maschinen daraus gefertigt würden. Zwei Jahre widerstand die Stadt den Angriffen der Römer. Endlich wurde sie durch Cornelius Scipio Ämilianus erstürmt und durch Brand zerstört. Siebzehn Tage wütete das Feuer. Die große Mehrzahl der Einwohner, die den Kamps überlebt hatten, fand ihr Ende in den Flammen. Nach weiteren fünfzig Jahren waren die Römer die Herren aller Länder an den Küsten des Mittelmeeres, Ägypten ausgenommen. 4. Bürgerliche Unruhen in Rom. Je weiter sich die Herrschaft Roms ausdehnte, je höher dadurch die Macht und der Reichtum der Stadt anwuchs, desto mehr entfernten sich die Römer von ihren alten, einfachen Sitten und von ihrer schlichten, patriotischen Tugend. Diejbrncfst nach Besitz und Genuß, nach Macht und Einfluß im Staate verdrängte die opferfreudige Hingabe ans Vaterland. Die Bevölkerung der Stadt Rom vermehrte sich in die Hunderttausende; Straßen und Plätze, besonders das Kapitol, die alte Burg der Stadt, ferner das Forum (Marktplatz) waren mit prächtigen Tempeln, Staatsgebäuden und Wohnhäusern geschmückt; die Reichen besaßen überdies noch Landhäuser mit prächtigen Gärten, angefüllt mit kostbaren Geräten und Bildwerken. Aber neben dem Glanze und dem Reichtum gab es auch Armut und Elend genug. Patriotisch gesinnte Männer beklagten den Verfall der Sitten und suchten durch Gesetze dem Verderben Einhalt zu tun und eine gerechtere Verteilung der irdischen Güter herbeizuführen. Der römische Staat besaß durch die vielen Eroberungen
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