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1. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 158

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
158 Iii. Die Habsburgische Weltmacht und Frankreich. unter den Fürsten des Abenblanbes nach der Anschauung des französischen Rechtsgelehrten Bobin nur der König von Frankreich vollkommen. Der Kaiser sei von den Reichsstänben und der König von England von seinem Parlament abhängig. Ferner tritt an die Stelle des mittelalterlichen Körperschafts- und Stanbesgeistes das Gefühl für das Volkstum. So beginnen die großen abergläubischen Nationen sich gegenetnanber abzuschließen, mag auch biefe Entwicklung durch die Gemeinsamkeit konfessioneller Interessen sowie durch Hausmachts-bestrebungen der Herrscherhäuser noch oft unterbrochen werben. In Frankreich waren nach dem hunbertiährtgen Kriege und in England nach den Kriegen der beiben Rosen die Valois und die Tubor an die Aufgabe gegangen, alle nationalen Kräfte in den Hänben des Königs zusammenzufassen. In beiben Staaten tritt biefes Streben in der Zurückbrängung der ftänbifchen Gewalten zutage. Auch auf der Pyrenäenhalbinfel bitbete sich ein großes, beherrfchenbes Staatswefen heraus. Dort war aus den Kämpfen gegen die Mauren eine Reihe von kleinen politischen Bilbungen entstauben, die schließlich, abgesehen von dem an der atlantischen Küste gelegenen Portugal, zu zwei größeren Reichen zusammengeschlossen würden: im Ebrotieflanb entstaub Aragonien und auf der Hochfläche im Innern der Halbinsel Kastilien. Beibe würden durch die Heirat ihrer Herrscher, Ferbinanb des Katholischen und Isabellas, vereinigt. Ihren Abschluß erreichte biefe neue Großftaatbilbung im Sübwesten des Erbteils 1492, als Granaba den Hänben der Mauren entrissen würde; boch fanb die tatenluftige Ritterschaft batb ein neues Felb ihrer kriegerischen Betätigung in den neuentbeckten Gebieten jenseits des Weltmeeres, wo man unermeßliche Schätze und den Ruhm verwegener Abenteuer erringen konnte. Die Machtfülle, welche die Herrscher Englanbs, Frankreichs und Spaniens am Ausgange des 15. Iahrhunberts befaßen, erregte das Staunen der politischen Welt Europas. Heinrich Vii., Ludwig Xi. und Ferbinanb der Katholische würden nach biblischen Erinnerungen als „die bret Magier" bezeichnet. Die Vermählung Maximilians mit Maria von Burgunb brachte das Haus Habsburg in die engste Berührung mit den westlichen Mächten. Zwar gelang es ihm nicht, die ganze Erbschaft Karls des Kühnen zu behaupten; das Herzogtum Burgunb fiel an Frankreich zurück. Doch war Österreich nunmehr eine Macht geworben, die auch im Westen Europas etwas bebeutete. Maximilians Sohn Philipp würde mit der zweiten Tochter Ferbinanbs des Katholischen vermählt; durch eine Reihe von unerwarteten Tobesfällen würde er auch der Erbe des spanischen Reiches. Er selbst starb vor dem Schwiegervater, fein ältester Sohn Karl aber erhielt nach Ferbinanbs Tode die
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