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1905 -
Berlin
: Mittler
- Autor: Pflug, Heinrich, Wolff, Albert
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Fachschule, Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Als eine Folge dieser geologischen Vorgänge ist die merkwürdige
Erscheinung anzusehen, daß Deutschlands Bodenoberfläche eine seltene
Mannigfaltigkeit zeigt und in ihr alle Erdformationen in größerem oder
geringerem Umfange anzutreffen sind.
So findet man aus der
Quartärzeit (Jetztzeit) :
a) das Alluvium oder jüngere Schwemmland in den aus-
gedehnten Marschen der Nordseeküste, (
b) das Diluvium oder ältere Schwemmland im ganzen
norddeutschen Flachlande, in der oberrheinischen Tiefebene und
auf dem größten Teile der oberdeutschen Hochebene.
Tertiärzeit (Neuzeit):
Die Braunkohlenformation oder das Tertiär in fast
allen Landschaften des Reiches in bald größerer, bald kleinerer
Ausdehnung verteilt. Umfangreichere Tertiärlandschaften zeigen
sich namentlich am Nordfuße der Alpen, westlich der süd-
deutschen Hochebene und im norddeutschen Flachlande, be-
sonders im östlichen Teile, wo auch der Bernstein in ihnen
gefunden wird. Jedoch lagert das Tertiär hier meistens unter
der lockeren Decke des Diluviums.
Sekundärzeit (Mittelalter):
a) Die Kreideformation in den Uferlandschaften der
sächsischen Elbe, wo sie in Gestalt gewaltiger Sandstein-
säulen, -blocke und -quadern die sächsische Schweiz bildet,
ferner im nördlichen Vorlande des Harzes und in der Tief-
landsbucht von Münster. Als eigentlicher Kreidefelsen tritt sie
nur auf Rügen an die Oberfläche.
b) Die Juraformation. Sie setzt sich vorwiegend aus
schwarzem, braunem und weißem Kalk zusammen und bildet
die nördliche Kette der deutschen Alpen (Kalkalpen), den
deutschen Jura, die Westseite Lothringens und die nördliche
Umrandung des deutschen Mittelgebirges, besonders des Weser-
gebirges.
c) Die Trias. Sie bildet den größten Teil der von der
Juraformation umrahmten Landschaften und hat nächst den
Schwemmlandflächen die größte Ausdehnung in Deutschland.
Es zählen zu ihr nicht nur die drei Stufenlandschaften des
südwestdeutschen Beckens, sondern auch die nördliche und
nordöstliche Fortsetzung derselben jenseit der Mainlinie, näm-
lich das Weserbergland und die Thüringer Mulde.