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1. Bd. 2 - S. 147

1854 - Leipzig : Engelmann
147 Der dreißigjährige Krieg. thümer und Stifter am Main und Rhein und die Klöster im Elsaß fühlten besonders den Druck seiner Kriegsschaaren. In Kurzem war Mansfelds Macht so angewachsen, daß der flüchtige Pfalzgraf es wagte, unter dessen Schutze in seine Erbstaaten zurückzukehren. In Verbindung mit Georg Friedrich von Baden lieferte Mans- feld dem in die Pfalz eingerückten Lilly bei Wiesloch (Mingolsheim) ein29^ J^ri( siegreiches Treffen. Als sich aber die Sieger bald nachher trennten, verlor Georg Friedrich schon im nächsten Monat die Schlacht bei Wimpfen wider 6. Mai. Lilly und wäre selbst in die Hände der Feinde gerathen, hätten nicht 400 Pforzheimer Bürger durch ihren Heldentod seinen Rückzug erkämpft. Einige Wochen später erlag auch Christian von Braunschweig bei Höchst den kriegsgeübten Truppen des ligistischen Feldherrn. Mit dem 11^22ni Reste seiner geschlagenen Armee gesellte er sich zu Mansfeld, und da um die- selbe Zeit der durch leere Verheißungen von Frieden und Versöhnung hin- gehaltene Kurfürst die beiden Heerführer aus seinem Dienste entließ und sich nach Holland zurückbegab, zogen jene mit ihren Söldnerschaaren nach Lothringen und von da in die Niederlande, indeß Lilly Heidel- berg, Mannheim und Frankenthal erstürmte und durch Raub und Mord hart mitnahm. Bei dieser Gelegenheit wurde die berühmte, aus den kostbarsten Manuscriptcn bestehende Heidelberger Bibliothek auf Maximilians Befehl weggeführt und als Ersatz für geleistete Hülfe dem römischen Hof überschickt. Erst nach dem Pariser Frieden wurde ein kleiner Theil der geraubten Schätze von der vatikanischen Bibliothek zurückerstattet. Nachdem sich Lilly durch Besatzungen der Pfalz versichert, rückte er in Westfalen ein, wo der aus den Niederlanden zurückgekehrte Christian von Braunschweig von Neuem einen verheerenden Krieg begonnen hatte. Die blutige Schlacht von Stadtlohn, zu der Christian vora. August seiner beabsichtigten Vereinigung mit dem in Ostfriesland weilenden Mans- 162,i‘ feld gezwungen ward, vernichtete die letzte Hoffnung der Protestanten. Die beiden mit der Acht belegten Heerführer begaben sich ins Ausland. Bereits hatte der Kaiser auf dem Fürsten tage zu Regens bürg, allen Vorstel- lungen zum Trotz, die pfälzische Kurwürde an Maximilian von Baiern übertragen und die Verfolgungen, die in den östreichischen Erb- staaten und anderwärts über die Protestanten verhängt wurden, zeugten von dem tiefen Ernste des Kaisers, seine Siege zur Wiederherstellung der katho- lischen Kirche zu benutzen. Durchdrungen von der Ueberzeugung, daß die Welt nur in dem von Rom gelehrten Glauben zur Seligkeit gelangen könnte, schauderte er nicht vor dem Gedanken, über Leichenhügeln die Einheit der Kirche zurückzuführen. 10
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