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1. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 5

1870 - Halle : Schwetschke
Scheinbare Bewegung der Gestirne. 5 ein Halbkreis und verweilen länger über dem Horizonte, und zwar um so länger, je weiter der Stern nach Norden steht. Endlich erweitert sich der Tagbogen dieser Sterne zu einem ganzen Kreise. Die nördlichen Sterne gehen nicht mehr auf und unter und beschreiben vollkommene Kreise am Himmel. Der nördlichste Stern, der Polarstern, steht scheinbar still, da er die kleinste Bahn beschreibt. Diesen gleichsam feststehenden Punkt am Himmel nennt man den Nordpol. 5. Dieselbe Erscheinung zeigt sich auch am südlichen Himmel dem, der weiter nach Süden reist. Die nördlichen Sterne verschwinden ihm immer mehr und mehr, während ihm die südlichen, die wir bei uns gar nicht sehen, auftauchen. Die Tagbogen dieser Sterne werden immer größer, endlich vollkommene Kreise, und die südlichen Sterne gehen für ihn nicht mehr auf und unter. Der südlichste Punkt am Himmel wird der Südpol des Himmels genannt. 6. Eine gerade Linie vom Nordpole des Himmels bis zum Süd- pole desselben gezogen, die also auch mitten durch den Erdball geht, heißt Himmelsachse; ein Theilchen davon ist die Erdachse, welche mit der Erdbahn einen Winkel von 23 Vr0 bildet. Um die Himmelsachse bewegen sich nun in circa 24 Stunden die Gestirne. Die Sterne in der Nähe des Nordpols bewegen sich in kleinen Kreisen; nach der Mitte der Himmelsachse zu werden die Kreise immer größer, bis die Sterne im Aequator des Himmels (= der größte árete, der in allen seinen Punkten gleich weit vom Nord- und Südpole entfernt ist) die größten Kreise beschreiben; nach dem Südpole zu werden die Kreise wieder kleiner und kleiner. An merk. 1. Die Bahnen der Sterne liegen parallel neben einander, und diejenigen Sterne, die in der Nähe der Pole in derselben Zeit kleine Kreise beschreiben, in welcher die Sterne am Himmelsäquator große zurücklegen, sind daher in ihrer Bewegung langsamer als jene. Daraus folgt auch, daß diese Gestirne ihre Entfernung und Richtung zu ein- ander nicht verändern. Anmerk. 2. Solche Sterne, die ihre Stellung zu einander beibehalten, heißen Fixsterne; sie ermöglichen die Eintheilung der Sterne in gewisse Gruppen, Stern- bilder genannt (vergl. § 4). Andere Sterne verändern ihre Entfernung und Stellung zu einander und unter- scheiden sich also von den Fixsternen (vergl. H§. 6, 7 ff.). tz. 3. Fixsterne. 1. Alle Sterne, die wir außer den Planeten und Kometen am Himmel erblicken, sind Fixsterne. Anmerk. Doppelsterne sind Fixsterne, die durch stark vergrößernde Fern- röhre gesehen, doppelt und mehrfach erscheinen und um einen gemeinschaftlichen Schwer- punkt kreisen. Man kennt ca. 6000 Doppelfterne (vergl. auch §.5). 2. Die scheinbare Größe der Fixsterne ist sehr verschieden. Während einige prachtvoll vor allen übrigen hervorblitzen und funkeln, werden andere kaum als leuchtende Pünktchen bemerkbar. Man unterscheidet hiernach 6 Classen von Sternen für das unbewaffnete Auge, nämlich 18 Sterne erster Größe, 60 zweiter Größe, 200 dritter Größe, 380 vierter Größe und je 2500 fünfter und sechster Größe. (Vergl. §• 4, 3 ff.) Mittels des Fernrohrs hat man 70,000 Sterne gezählt; allein nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung mag die Anzahl der Sterne des Weltraumes 273 Millionen, ja selbst 500,000 Millionen betragen.
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