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1. Geschichte von Württemberg in kurzen, leichtfaßlichen Zeit- und Lebensbildern mit Berücksichtigung der Kulturgeschichte und Sage für Volks-, Mittel- und Realschulen - S. 16

1904 - Stuttgart : Kohlhammer
— 16 — Regierung gelangte,, vertrugen „jüngeren heißt, führte ein leichtsinniges u: "eben. Ulrich strebte daher im Urach er «Bert eine Wiedervereinigung des Landes an. rag (1473) 1 Eraf Eberhard (V), der „ältere", später Eberhard im „ßoirt“ (1457—1496). a) Eberhards Jugendzeit. Eberhard der „Ältere" wurde ans Hohen nr ach geboren. Sein Vater (Ludwig I) starb frühe, und so kam er unter Vormundschaft. Obwohl er reich begabt war, sollte er nach seines Vaters Wunsch doch nur deutsch lesen und schreiben lernen. Aus Langeweile verfiel er in allerlei Mutwillen und Ausschweifung. Seine Zeit stillte er mit Sagen., Reiten, Tanzen und Spielen ans. Mahnungen seiner treubesorgten, edlen Mutter M e ch t i l d i s und das Vorbild tüchtiger Männer brachten ihn zur Besinnung. Als ein neuer Mensch trat er im Jahre 1468 mit dem Wahl-in uch; „Attempto' („Ich wag's")! eine Pilgerfahrt nach Palästina an. Gr besuchte Bethlehem, Jerusalem und den -vsordnn, ^n der Grabt'irche der heiligen Stadt wurde er zum

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1. Handbuch der Vaterlandskunde - S. 178

1858 - Stuttgart : Schweizerbart
178 Hilfe und Macht wider die Feinde des Glaubens, der Herrschaft Württemberg aber zu Lob, Ehr und Nutzen, auch zur Verhütung auswärtigen Schadens, den die ©einige« bisher vielfältig gelitten, eine hohe g einei ne S chn l e zu st ist en u u d a u fznri ch ten.“ Das schöne Werk gelang über Erwarten gut und mit Freuden sah Eberhard empvrkvmmen und gedeihen, was er mit Liebe ge- gründet hatte, und das zu schützen und zu pflegen er nimmer müde wurde. — In späterer Zeit nahm sich insbesvndere Herzog Carl der Universität an und erlaubte auch, sie nach seinem Namen: Eberhardo- Carolinga zu nennen. Gegenwärtig besteht sie ans sechs Facultäten: die evangelisch-theologische, die katholisch-theologische, die juridische, die medizinische, die philosophische und die staatsrechtliche Facultät. Die Zahl der Stndirenden beläuft sich durchschnittlich auf 700—800. Ein nicht minder großes Verdienst erwarb Eberhard sich ferner durch den Abschluß des M ü n finger Vertrags 1482, in Folge 'dessen das getheilte Württemberg wieder vereinigt wurde. Wohl kostete die Anfrechthaltung dieses Vertrags dem wankelmüthigen Vetter, Eberhard dem Jüngeren, gegenüber manchen Kampf; aber Eberhard der Aeltere sah sich am Ende doch durch das Bewußtsein belohnt, durch weise Mäßigung einem Hauptgedanken seines Lebens: „ W i e d e r v e r e i n i g n n g u n b fernere U n tr e n n b a r ke it der altväterlichen Besitzungen" eine bleibende Gewährleistung für alle Zeiten verschafft zu haben.. Wie in'bürgerlichen, so war Eberhard auch in kirchlichen Verhält- nissen nicht minder bemüht, Ordnung herzustellen und Mißbräuche, namentlich im Klosterleben, abznstellen; aber er that dies nicht in einem den Mönchen rc. feindseligen Sinne; vielmehr ließ er sich, um ihrer Fürbitte theilhaftig zu werden, in die Brüderschaft von 12 verschiedenen Orden anfnehmeu; ja er wurde selbst der Gründer einer klösterlichen Anstalt: des Stifts zu St. Peter im Einsiedel. Nicht weniger zeigte sich Eberhard im Bart als deutscher Neichsstand immer besonnen, treu und fest, und er gelaugte bald bei dem Kaiser und den Fürsten zu solchem Ansehen, daß er bei allen wichtigeren Angelegenheiten zu Rath gezogen wurde. Auf dem Reichstag zu Worms 1505 erklärte daher Maximilian, daß er ge- sonnen sei, Eberharden, »der sich dem Reiche so dienstlich u n d w i l l i g b e w i e s e n , e h r l i ch e u G e m ü t h s, R e g i e r u n g s - und Fürstenmäß igen H erkomm ens sei uni) von Gott

2. Handbuch der Vaterlandskunde - S. 75

1858 - Stuttgart : Schweizerbart
75 Gnade walten: die Grafen sollten ihr Bündnis; mit Oesterreich auf- geben und fortan dem Kaiser mit ihrer ganzen Macht gegen „männig- lich" zu Dienst sein; dafür sollten sie von dem Kaiser wieder zu Huld und Gnaden ausgenommen, und in allen ihren Gütern, Rechten und Freiheiten bestätigt und beschirmt werden. Sv kam schon am Tage nach der Schlacht der Frieden zu Stande. Zn Reutlingen wurden hieraus die Grasen mit den Reichs- städten noch besonders vertragen. — Das schwerste Opfer Eberhards diesen letzter« gegenüber war der Verlust der Landvogtei; doch er- hielten die Grafen dafür einige andere Vergünstigungen vom Kaiser. Aber nun drohte auch von anderer Seite Unheil. Achtzehn Zahre lang hatten die beiden Grasen das Land ge- meinsam regiert. „Sie waren Ein Herz und Eine Seele; wo Einer war, war auch der Andere, und was der Eine wollte, war dem Andern recht." Der ältere Eberhard hatte, wie sichs gebührte, seine Vorrechte, und das größte hatte ihm die Natur selbst gegeben: einen stärkeren Arm und einen nnerschrockenern Mnth. Den Bruder Ulrich würde es nun kaum verdrossen haben, das; Eberhard überall mehr gefürchtet wurde, und aufs neue wieder von dem Kaiser vor allen schwäbischen Fürsten dadurch ausgezeichnet worden war, daß ihm derselbe 1361 die Befreiung von allen fremden Gerichten, außer dem höchsten Reichsgerichte, für sich, seine Erben und Nachkommen, auch alle seine Diener, Mannen und eigenen Leute ertheilte. Aber die Gemahlin Ulrichs, eine Gräfin von Helfenstein, und deren Bruder dachten anders. Mit neidischen Angen betrachteten sie Eberhards größeres Glück, und die Gräfin lag daher ihrem Gemahl unablässig an, ans eine Theilnng des Landes zu dringen, und wirklich wurde nun auch von Ulrich dem Bruder die gemeinsame Regierung ge- kündet und eine Theilnng verlangt. Das empfand Eberhard übet, und er hielt nun dem Bruder vor, daß durch seine allzu große Frei- gebigkeit gegen den Helsensteiner das Land Noth leide; das; Ulrichs Gemahlin, weil kinderlos, ans diese Weise einen Theil der schönen württembergischen Güter an ihr Haus zu bringen gedenke rc. Da aber Ulrich dennoch ans seiner Forderung beharrte, so brachte Eber- hard die Sache vor den Kaiser und überließ Alles seiner Entscheidung. Gegen alles Erwarten Ulrichs und seiner Gemahlin fiel diese Ent- scheidung ganz zu Eberhards Gunsten aus: »Graf Ulrich solle die Theilung des Landes fürder nicht mehr begehren, vielmehr seinen

3. Württembergisches Realienbuch - S. 22

1909 - Stuttgart : Bonz
22 werden, das Land ans ewige Zeiten ungeteilt bleiben, immer der älteste Herr regieren und Stuttgart die Residenz sein solle. 3. Eberhard als Herzog. Eberhard hatte sich bei den deutschen Fürsten und namentlich bei dem Kaiser Maximilian hohes Ansehen erworben. Er stand dem Kaiser mit Rat und Tat treulich zur Seite. Der Reichstag zu Worms (1495) mußte sich n. a. mit der Einsetzung eines Reichsgerichtes besassen. Eberhard im Bart leistete dem Kaiser dabei gute Dienste, und zum Dank dafür wurde er von Maximilian zum Herzog von Württemberg und Teck erhoben. Die Feier des Tages wurde mit einem festlichen Mahle abgeschlossen, bei dem die Fürsten die Vorzüge ihrer Länder rühmten: der Sachse seine Silberbergwerke, der Bayer seine großen Städte und reichen Klöster, der Pfälzer seine üppigen Saatfelder und prachtvollen Weinberge. Nur der Württemberger schwieg bescheiden; endlich sprach er: „Ich hab' ein geringer Land als Euer Liebden alle. Aber eines gleichwohl, dünkt mich, mag ich rühmen: ich kann im Schoße eines jeglichen meiner Untertanen mitten im Feld oder Wald gar allein kühnlich und sicher schlafen." „Graf im Bart, Ihr seid der reichste!" riefen ihm dann alle Fürsten zu (Gedicht: Preisend mit viel schönen Reden). 4. Eberhards Tod. Nicht lange durfte sich Eberhard seiner neuen Würde erfreuen. Als er sein Ende herannahen fühlte, berief er seine Räte nach Tübingen, erinnerte sie an ihre Pflichten und verlangte, die Pfarrer möchten in den Kirchen verkünden, daß er jeden um Verzeihung bitte, dem er Übels zugefügt habe. Dann wollte er nichts mehr von irdischen Dingen hören. Sein Leichnam wurde ans dem Einsiedel beigesetzt; 40 Jahre später wurden seine Gebeine in die Gruft nach Tübingen gebracht. Uber seine Person schreibt ein Zeitgenosse: „Er war klein von Person, aber großmächtig von Herzen." Als Kaiser Maximilian einige Jahre nach dem Tode Eberhards dessen Grab besuchte, sagte er: „Hier liegt ein Fürst, dem ich im ganzen Reiche keinen zu vergleichen weiß, weise und tugendhaft; sein Rat hat mir oft ge- nützt." Von seinen Untertanen wurde Eberhard so verehrt, daß sie von ihm rühmten: „Wenn unser Herrgott nicht Gott wäre, dann sollte unser Herzog Gott sein." 12. Suchdruckerkunst. Die wichtigste und segensreichste Erfindung des Mittelalters ist die Buchdruckerkunst. Bis dahin gab es nur geschriebene Bücher. Diese waren deshalb selten und so teuer, daß eine Bibel 3000 Mark nach unserem Gelde kostete. Darum konnten nur reiche Leute Bücher kaufen, und das gewöhnliche Volk brauchte das Lesen nicht zu lernen. Um das bloße Abschreiben der Bücher zu vermeiden, schnitt man Bilder und Schriftzeichen einer Seite aus eine Holz- platte, bestrich diese mit Farbe und druckte sie auf Papier oder Pergament ab. Wenn man ein Buch drucken wollte, dann brauchte man gerade soviel

4. Landeskunde des Königreichs Württemberg und der Hohenzollernschen Lande - S. 27

1909 - Breslau : Hirt
§ 9. Die Hauptgestalten der Württembergischen Geschichte. 27 die Zeit des Faustrechts, da die Großen im Reich mit dem Schwerte sich Recht verschafften, und die Raubritter ungestraft plünderten. Um dieser Verwirrung ein Ende zu machen, wurde der tatkräftige Rudolf von Habsburg zum Könige gewählt, der mit starker Hand den Landfrieden schützte und die Raub- ritter streng bestrafte. Aber nur ungern beugten sich die Fürsten uuter seine Macht, und an der Spitze der Unzufriedenen stand der junge Graf Eber- hard von Württemberg, der seine Fehden namentlich mit den Reichsstädten nicht lassen wollte. König Rudols zog daher i. I. 1286 gegen ihn zu Felde. Vor den Toren Stuttgarts, aus dem Platz, der jetzt noch die Wagenburg heißt, schlug er sein Lager auf; sieben Wochen dauerte die Belagerung; endlich ermüdeten beide Teile; der Graf bat um Verzeihung, und der König ge- währte sie gern; doch sollten Stuttgarts Mauern gebrochen werden. Allein ehe man es sich versah, ließ Eberhard sie wiederherstellen und erhob sich abermals gegen den König. Wieder eilte dieser herbei, zerstörte sieben Burgen in der Umgebung Stuttgarts und mehrere Dörfer im Rems- und Filstal. Da unterwarf sich der Graf, und es kam in Eßlingen eine „ganze, lautere und stete Sühne" zustande, in der Eberhard versprach, von nun an dem König getreu zu sein und den Schaden zu ersetzen. Diesmal hielt er Wort, die Einigkeit mit dem König Rudolf wurde nun nicht mehr gestört. Aber lange konnte Graf Eberhard nicht ruhig bleiben; er erlaubte sich mancherlei Übergriffe in die Rechte und Gebiete der Reichsstädte. Diese be- klagten sich daher über ihn bei dem neu gewählten Kaiser Heinrich Vii. Graf Eberhard sollte sich auf dem Reichstage zu Speier verantworten. Er erschien in glänzendem Aufzug mit 700 Pferden, und als der Kaiser ihn hart anließ, da ritt er trotzig weg. Nun erklärte ihn Heinrich Vii. für des Reiches Feind und beauftragte eine Anzahl schwäbischer Städte, Ulm, Heilbronn, Eßlingen, Reutlingen u. a., mit dem Reichskrieg gegen ihn. Zum Heerführer wurde Konrad von Weinsberg bestellt. Zahlreiche Grafen und Ritter schlössen sich an, und Eberhard unterlag der Überzahl. Das Land wurde verwüstet, die Burg Württemberg niedergebrannt, das Erbbegräbnis der Familie im Stift Beutelsbach zerstört. Graf Eberhard flüchtete und fand in einem Turme Besigheims, welches damals in badischem Besitz war, ein sicheres Versteck. Alles schien verloren. Da ereilte den Kaiser ein plötzlicher Tod, und Graf Eberhard gelangte wieder in den Besitz seines Landes. Er baute die zer- störten Städte und Burgen wieder auf, verlegte das Stift von Beutelsbach mit den Gebeinen feiner Ahnen nach Stuttgart und schlug hier seine Residenz ans. Als er i. I. 1325 starb, hinterließ er sein Land um die Hälfte ver- größert, vor allem durch günstige Käufe; es erstreckte sich etwa von Besigheim bis gegen Reutlingen und von Calw bis Göppingen. Graf Eberhard Ii., der Greiner (1344—1392). Eberhard der Greiner, d. h. der Zänker, Streiter, auch Rauschebart genannt (was schon zur Verwechslung mit Eberhard im Bart geführt hat), war der Enkel Eberhards I., des Erlauchten, wie dieser ein unerschrockener, streitbarer Fürst, beständig in Fehden mit den Reichsstädten wie mit den be- nachbarten adeligen Herren, eine Heldengestalt, die Uhlands Dichtung ver- herrlicht hat. Am Anfang seiner Regierung wurde das Land von einer schrecklichen, pestartigen Krankheit heimgesucht, dem schwarzen Tod, der Tausende von

5. Kurzer Abriß der Geschichte von Württemberg - S. 9

1854 - Ulm : Nübling
9 entstanden unter seiner Re- gierung. Eberhard ¥1. oder der Jüngere. Von 1480-82. Eberhard Vi., dersohn Ulrichs des Vielgeliebten, war sehr vergnügungssüch- tig und hatte keine Freude am Regieren, weßhalb er schon nach zwei Jahren in dem Münsinger Vertrage seinen Landesantheil ansei- nen Vetter Eberhard, den Aelteren, abtrat. Die wieder vereinigte Grafschaft. Von 1482-1495. . Eberhard V., im Bart, welcher nun Besitzer der ganzen Grafschaft Württemberg war, hatte in seiner Jugend keine genügende Erziehung erhalten und sich einem ausschweifenden Leben überlassen. Etwa in seinem zwanzigsten Jahre ermannte er sich jedoch und fieng an, ein anderer Mensch zu werden. Zu Besieglung seines heilsamen Entschlusses machte er i. I. 1468 eine Pil- 3 erfahrt ins heilige Land. Auf dieser Reise hatte Georg das Haus Würt- temberg vor dem Ausster- den bewahrt wurde. Richt minder wichtig war der Vertrag, den Eberhard V. mit seinem Vetter, Eberhard dem Jüngern, 1482 zu Münsingen schloß (Mün- singervertrag); es wurde dadurch das getheilte Land wieder vereinigt, die Umheilbarkeit desselben und die Erbfolge festgesetzt.

6. Geschichte des deutschen Volkes - S. 70

1867 - Berlin : Vahlen
70 Otto der Große. 936—973. Innere deutsche Verhältnisse bis 950. ß 105—107. Volk rief Heil dem von ihm gekornen Herrscher, und die Herzoge der einzelnen Stämme leisteten ihm Lei Tisch und Hof die persönlichen Dienste des Mund- schenken, Truchseß, Marschalls und Kämmerers (§ 55.), wie sie die Großen von ihren Lehnsträgern zu empfangen gewohnt waren. Und anders, als Heinrich I. faßte Otto I., dem als Vorbild der gewaltige Karl der Große diente, sein Königsamt; hatte Heinrich die großen Herzöge der Stämme fast wie selbststän- dige Fürsten behandelt, so betrachtete sie Otto wieder als seine Beamten und Lehnsträger, die er, wenn sie sich gegen ihn oder das Reich vergingen, absetzen durfte. — Zunächst hatte Otto die äußeren Grenzen des Reichs zu schützen. Denn die wendischen Völker benutzte!, den Regierungswechsel, um in einem Auf- stande einen Befreiungsversuch zu machen. Aber Otto hielt sie im Gehorsam, und besonders half ihm dabei ein sächsischer Großer, Hermann Billung, Graf in der sächsischen Nordmark, der hier weiter und weiter die deutsche Herr- schaft ausdehnte. — Die Böhmen hatten sich gleichfalls erhoben, und behaup- teten, während Otto im Reiche beschäftigt war, wirklich eine fast zwölfjährige Unabhängigkeit. Auch die Ungarn versuchten einzelne Einfälle, gaben sie aber bald auf, als sie sahen, wie Otto an Kraft und Entschlossenheit seinem Vater nicht nachstand. § 106. Schlimmer als die äußeren Gefahren waren die inneren. Ueber das herrischere Auftreten des jungen Otto und über die Bevorzugung der stolzen Sachsen, waren die Franken mißmüthig, deren Herzog noch jener Eberhard war, der einst Heinrich I. die Krone gebracht hatte (§ 98.). Otto gewährte diesem die reichen Belehnungen nicht, die er von dem Vater erhalten hatte. Während hier Unzufriedenheit gährte, brach bereits der Baierherzog — er hieß auch Eberhard — in offenem Aufstand los. Otto zog gegen diesen, besiegte ihn, setzte ihn ab und hob hier alle jene Rechte auf, die Heinrich I. den Baier- herzögen noch gelassen. Unterdessen aber bildete sich im Norden Deutschlands die drohende Verschwörung völlig aus. Otto hatte einen älteren Halbbruder, Thankmar, ans einer ersten Ehe Heinrichs, die von der Kirche wegen zu naher Verwandschaft getrennt worden war. Dieser fühlte sich zurückgesetzt, und ' erhob sich mit dem gleichfalls unzufriedenen Eberhard. Beide verwüsteten West- falen und Eberhard nahm selbst den jüngeren Bruder Ottos, Heinrich, ge- fangen. Jetzt eilte der König Otto herbei, Thankmar floh und schloß sich in die Eresberg (§ 71.) ein, wo er beim Sturm von Otto s Leuten in der Kirche am Altar, wohin er geflüchtet, in tapferem Kampfe erschlagen wurde. Eberhard erhielt Vergebung, indem er seinen Gefangenen, den jungen Heinrich, zum Für- sprecher wählte. § 107. Schon aber war durch Eberhards Anreizung in der Seele dieses Jünglings Mißmuth gegen seinen eigenen Bruder geweckt. Otto war zwar Heinrichs I. ältester Sohn: aber er war geboren, als dieser noch Herzog war; Heinrich dagegen war demselben, als er schon König war, geboren; ihn vor Allem liebte die Mutter, Mathilde, und der stolze Jüngling hielt sich mehr als den Bruder berechtigt, des Vaters Nachfolger zu sein. Er unterhandelte mit seinem wankelmüthigen Schwager, dem Herzog Giselbert von Lotharingen, und begann den Aufstand, indem er zu diesem sich begab, 939. Aber ehe noch die Empörung weiter griff, eilte Otto mit geringer Macht über den Rhein, schlug Heinrich und Giselbert bei Birthen, und diese konnten nun nicht anders sich helfen, als selbst den französischen König, Ludwig Iv., Ultramarinus, zu Hilfe zu rufen, der aber Otto wenig schadete. Heinrich suchte damals schein- bar Versöhnung, erhielt sie auf Fürsprache seiner Mutter Mathilde, benutzte

7. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 286

1892 - Leipzig : Voigtländer
286 Königreich Württemberg. ^ Waffengewalt zum Gehorsam zwingen. Auch mit mehreren späteren Kaisern, deren er im ganzen sieben erlebt hat, geriet Eberhard in Streit. Besonders schlecht ging es ihm, als Kaiser Heinrich Vii. gegen ihn „als des Reiches Feind" den Krieg eröffnete; mehrere Reichsstädte, namentlich Eßlingen, Reutlingen, Rottweil, Ulm u. a., die Eberhard zu Landstädten herabdrücken wollte, schlossen sich dem Kaiser an; Eberhard verlor säst sein ganzes Land, viele seiner Burgen wurden gebrochen, so Asperg und die Stammburg Württemberg, die Städte ergaben sich ans Reich und Eberhard mußte flüchten. Trotzdem kam er wieder in den Besitz seines Landes. Am Ende seines vielbewegten Lebens brachte er die Gebeine seiner Ahnen von dem zerstörten Stift Beutelsbach nach Stuttgart, das aber noch nicht ständige Residenz war. Er starb nach 60jähriger Regierung und wurde, wie die folgenden Grasen, in der Stiftskirche zu Stuttgart beigesetzt. Um die Hälfte vergrößert, dehnte das Land sich südlich von Besigheim, westwärts bis in die Gegend von Leonberg und Calw, ostwärts bis über Göppingen aus. Daran schloß sich ein kleineres Stück auf und an dem nordwestlichen Teil der Alb bei Urach und Reutlingen. Diesen Besitz vermehrte Eberhards Sohn, Ulrich Iii. (1325—44), indem er namentlich Tübingen erwarb. 3. Eberhard der Greiner, der Rauschebart (1344—92). Es war eine traurige Zeit, in welche die Regierung dieses Fürsten fällt. Im Anfang derselben verbreitete der schwarze Tod, eine furchtbare Seuche, Schrecken und Trauer über ganz Europa; ganze Geschlechter starben aus und ganze Gegenden entvölkerten sich. Aber es war auch eine Zeit fortwährender Fehden und Kämpfe, und Eberhard, in dem der Geist seines gleichnamigen Großvaters wieder auflebte, war selbst keineswegs friedfertig gesinnt; er hatte mit dem Kaiser, mit schwäbischen Rittern und mit den Reichsstädten schwere Kämpfe auszufechten. Im Jahre 1367 ritt Eberhard nach Wildbad. Das hörte der Graf von Eberstein, der einen alten Groll aus ihn hatte, und beschloß, ihn ohne Absagebrief zu überfallen, wobei ihm Wolf von Wunnenstein und mehrere Raubritter, die Martinsvögel, Hülfe leisteten. Allein Eberhard wurde durch einen Bauern gewarnt und konnte nach der Burg Zavelstein flüchten. Die Räuber ließen nun ihren Zorn an dem Städtchen Wildbad aus, das sie verbrannten. Eberhard baute es wieder auf und befestigte es mit einer Ringmauer. — Einen schweren Kampf hatte Eberhard mit den Reichsstädten auszusechten. Da er ihre Freiheiten bedrohte, verbanden sich 14 Reichsstädte, von Ulm bis Rottweil, gegen ihn und den Kaiser Wenzel. In dem nun ausbrechenden Städtekrieg wurde (Schwaben namentlich von den Städtern furchtbar verheert. Der Kaiser belagerte Ulm. Als er unverrichteter Dinge abziehen mußte,

8. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 148

1893 - Regensburg : Bauhof
— 148 — Üayern. fahren hin, welche den Deutschen damals vom Osten her drohten und bedeutete ihm, daß dieselben nur durch die Unterordnung aller deutschen Stämme unter ein gemeinsames Oberhaupt dauernd beseitigt werden könnten. Diesen überzeugenden Worten wollte Arnulf nicht länger widerstehen. Er huldigte Heinrich I., wogegen dieser ihn als Herzog von Bayern mit vielen Hoheitsrechten (Ernennung der Bischöfe, Münzrecht u. s. w.) bestätigte. Bei der Krönung des Kaisers Otto I. versah Arnulf das Erzamt eines Marschalls, das in der obersten Aufsicht über Aufnahme und Unterkunft der Equipagen der hohen Gäste bestand. Eberhard 937 939. Nach Arnulfs Tod übernahm dessen ältester Sohn Eberhard die Regierung. Aber Kaiser Otto I. entsetzte ihn wieder, weil er sich weigerte, vor ihm zur Huldigung und Belehnung zu erscheinen. Merthotd 939—948. Der Nachfolger Eberhards auf dem bayerischen Herzogsthron wurde Arnulfs Bruder Berthold. Durch die Verdrängung Eberhards vom Throne erregte der Kaiser den Unwillen des bayerischen Volkes. Um dasselbe wieder zu beschwichtigen, übertrug er Eberhards Bruder Aruulf dem Jüngeren 938 das bayerische Pfalzgrafenamt, mit welchem die Vertretung des Königs am Hofgerichte in bayerischen Streitsachen, Deutschland. Otto I. 936—973.

9. Geschichte von Württemberg in kurzen, leichtfaßlichen Zeit- und Lebensbildern mit Berücksichtigung der Kulturgeschichte und Sage für Volks-, Mittel- und Realschulen - S. 14

1904 - Stuttgart : Kohlhammer
— 14 — 9u r r e i"a p fp’r rbcrsclm9ten Stämen gegenüber entstanden 3 adelige 6’r J l f N' wovon eine der „S ö to e n 6 i nh« Su mitfobtttg Bund'-", @mf Ulrich von Württemberg, ^uglieoer des Lunde--, trugen einen Löwen am Kleide. Die Feindseligkeiten der Städter Begannen im Safire 1 °,Rr Ä rs *** -5ics Nelen die Eßlinger und Renger in l^uirrcnibcig ein. Eberhards Leute hatten sich auf dem festen Kirch- Maae,rtrr^ derselbe wurde von etwa 800 Städtern feinem vsm s gewesen, wenn Eberhard nicht mir Ittnein ^ohrtc und einer großen Bauernschar den Angegriffenen Hilf ■ gebracht hatte. Voll Ungestüm drang Ulrich, der die Schlappe von ^utlrngen wieder gurmachen wollte, auf die Feinde ein. Aber die ©tobtet hatten auch tapfere Ritter in ihrem Sold; sie schlugen den v nguff guruef, und Graf Ulrich sank, von einem Lanzenstotz durchs und1 Wpr\3uri \ 9?C?n if)m fielcn lmc @mfcn von Löwenstein und Werdenberg und mehrere Ritter und Edelleute. Von Furck und entsetzen ergriffen, wollten die Mannen Eberhards nun zurückweichen, aber da rief der alte Recke, den Schmerz über den ?etne§ Lohnes niederkämpfend: „Schlagt drein! Mein Sohn vt tote ein anderer Mann I Seht, wie die Feinde flieheni" Die ganze Kraft zusammenraffend und im letzten Augenblick noch Verstärkung erhaltend, warfen sich Eberhards Leute jetzt voll Wut auf den Gegner und erzielten einen solch glänzenden Sieg, daß die Macht der Städte für immer gebrochen war. Trauernd saß Eberhard die Nacht über der Leiche seines Sohnes. Am Morgen des anderen Tages wurde ihm von Stuttgart die Geburt eines Urenkels gemeldet Das stimmte ihn wieder freudig. Als Eberhard die Zukunft feines paufes verbürgt sah, soll er ausgerufen haben: „Gott fei aelobr der Fink hat wieder Samen!" _'^n, die Rückreise Eberhards von Döffingen nach Stuttgart knüpft sich folgende Lage: Graf Wolf von Wunnenfteirt, welcher die Städter noch mehr haßte als den Grafen, soll durch rechtzeitiges Eingreifen in die Lchlacht den Sieg bei Döffingen her-beigeführt haben. Aus Dankbarkeit fei er von Eberhard eingeladen worden, mit nach Stuttgart zu reiten und an der Siegesfeier teilzunehmen. Wolf habe eingewilligt und fei eine Zeitlang an Eberhards Seite geritten. Plötzlich aber habe Wolf den alten Groll empfunden, fei umgelehrt und habe Eberhard zugerufen: „Gute Nacht, bei uns steht's tn alten Rechten!" Bei Zuffenhausen sei er sodann auf eine Viehherde gestoßen, die er auf feine Burg bei Beil-stein mitgenommen habe. Als Eberhard Bericht darüber erstattet wurde, habe dieser ausgerufen: „Alt Wölflcm hat wieder Kochfleisch geholt!" Lesebuch Ii, Nr. 149,3.

10. Die Zeit von Karl dem Großen bis zu den Kreuzzügen - S. 107

1866 - Leipzig : Teubner
Otto Í bei Große 936 — 973. 107 Hervorziehuug bev rechten Männer, im Augenblick aber erbitterte feine Erhebung nicht minder, als die Hermann Billungs, am meisten den Stief- bruder Thankmar, der sich, weil Heinrichs I Ehe mit seiner Mutter ungesetz- mlßig gewesen, der Thronfolge beraubt sah, für deren der Kirche überwiesne Güter nur eine Entschädigung empfangen hatte, und nun auch seine Hoffnung ans Sigfrids Stelle, zu der er sich durch Kriegstüchtigkeit berufen glaubte, getäuscht fand. Nun starb (14. Jul.) 937 Arnolf von Baiern und sein ältester Sohn Eberhard nahm das Herzogtum, verweigerte aber es vom König zu Lehen zu empfangen. Glücklicherweise gelang es nach vergeblichen Versuchen zur Ordnung der Angelegenheit Ans. 938 Eberhard in die Ver- bannung zu treiben, in welcher er verschwindet*). Das Herzogtum ward des verstorbenen Arnolfs Bruder, Berchtold von Kärnten (§ 100, 3 Anm.) zu Teil, aber ohne das Recht die Bistümer zu besetzen, auch wurde ihm in seinem jüngern Neffen Arnolf ein königlicher Pfalzgraf, betraut mit dem Gericht an des Königs Stelle, der Aufsicht über die königlichen Burgen, Güter und Lehen und die Reichseinkünfte zur Seite gestellt. An Berchtold gewann Otto einen treuen Helfer, aber daß er die herzogliche Gewalt in Baiern völlig zu einem Neichsamt herabgedrückt hatte, stachelte Eberhard von Frauken zum Kampf auf. Er begann von neuem Fehde mit Brüning und den sächsischen Vassallen des jüngern Königssohns Heinrichs). Vergeblich lud Otto die Friedensstörer auf eine Neichsversammlung nach Steele (bei Essen Mon. Mai) 3), sie blieben aus; vergeblich bot er ihnen Verzeihung an, sie verharrten in ihrem Beginnen und plötzlich ward die Verbindung Thankmars mit Eberhard kund. In Badliki (Beleke an der Ruhr) nahm dieser seinen Stief- bruder Heinrich gefangen und sandte ihn gebunden seinem Bundesgenoßen zu, dann bemächtigte er sich der Eresburg und vollführte von da aus ver- wüstende Streifzüge. Daß die Empörung zu so fluchwürdigem geführt, schreckte mehrere der Sachsen so, daß sie des Königs Verzeihung suchten H. Noch glück- licher war der Umstand, daß die übrigen Glieder des konradinischen Hauses, Herzog Hermann von Schwaben, sein Vetter Udo und der Niederlahngauer Graf Konrad Kurzpold mit Eberhard zerfielen3). Die Bewohner öffneten Otto die Eresburg. Bis zum Altar von Heinrichs Mannen verfolgt, ward Thankmar ohne Scheu vor der heiligen Stätte und ohne des Königs Wissen niedcrgestoßen. Vier vornehme Aufrührer endeten durch den Strang. Da der gleiche Erfolg Otto's Waffen begleitete, entließ Eberhard den gefangnen 1 1) Gegen ^Köpke S. 17 n.^26 Giesebr. I S. 233 f. und Büding. l S. 257. — 2t Giesebr. l S. 235. Kopte S. 14 erwähnt die letztern schon früher. — 3) Einen Einblick in das Rechtsleben der Zeit gewärt diese Neichsversammlung. Die Frage, ob neben den lebendeil Söhnen auch die Kinder vor dem Vater verstorbner erd- berechtigt seien, ward zur Entscheidung gestellt. Das Mein' sagende ursprüngliche deutsche Recht war durch das Billigkeitsgefühl erschüttert. Otto stellte die Entschei- dung auf einen Zweikampf, der für die Enkel ansftel. Wenll auch die Volksgesetze und die Capitularien noch als die Quellen des Rechts galten, so wurde doch an beu Ausbau nicht gedacht und galt das lebendige oder sich bildende Bewustsein des Volks ohne Feststellung durch beit Buchstaben. Aber Eingang beim Volk fand nur das Recht, wenn cs als von Gott selbst anerkannt zu betrachten war und als solche Anerken- nung, als Gottesurteil wurde der Ansgang des Zweikampfs angcsehn. Ans einem Reichstag zu Verona 967 ward der Zweikampf bei Besitzstreitigkelten im Fall unge- nügenden Beweises an die Stelle des bisher in Italien gesetzlich geforderten Eids gesetzt (Dönniges Iahrbb. > 3 S. 127). Man wollte also die Verleitung zu Meineid oder ohne sichres Wissen geleistetem Eide durch Herbeiführung entscheidenden Gottes- urteils beseitigen. — ist Unter andern der oben erwähnte Wichmann. — 5) Als Ursache wird der Tod, den Udo's Sohn Gebehard vor Badliki fand, angeführt, doch ist der Zusammenhang nicht klar.

11. Geschichtsbilder für Volksschuloberklassen und Schulaspiranten - S. 81

1905 - Nagold : Zaiser
- 81 - wurde zwar ein Friede geschloffen, er war aber nur von kurzer Dauer. In dieser Zeit schloffen die Grasen und Ritter mit Eber-hard den Lwenbund", um durch denselben die Städte im Zaum zu halten. Im Jahr 1388 brach der Krieg aufs neue aus. Die Städte Reutlingen, Augsburg und Ulm (durch die Erfolge der Schweizer bei Sempach ermutigt) machten wieder Einflle in das Gebiet Eberhards. Die wrttemb. Bauern im Gu flchteten ihre Habe in den festen Kirchhof zu Dffingen. Eberhard zog schnell herbei und erfocht einen glnzenden Sieg. Graf Ulrich kmpfte wie ein Lwe, um seine Ritterehre wieder zu erlangen. Durch seinen Tod war aber der Sieg teuer erkaust. Zum Sieg trugen auch der Graf von Wunnenstein und der Vogt von Herrenberg bei. Diese Waffenbrderschaft hinderte Wolf aber nicht, auf dem Heim-weg Eberhard eine Schafherde zu rauben. Whrend der Rckkehr nach Stuttgart erhielt Eberhard die frohe Nachricht, da ihm ein Urenkel geboren sei (Eberhard Iv): Im Jahr 1888 wurde dem Grafen Ulrich bei Dffingen ein Denkmal gesetzt. 6. Eberhard im Bart, H57(06. Der letzte und edelste Graf von Wrttemberg war Eberhard im Bart. Er regierte 14571496 und war erst 14 Jahre alt, als er die Regierung antrat. Trotz seiner vorzglichen Geistesgaben war wenig fr seine Bildung geschehen. Im Jahr 1468 unternahm er eine 6 Monate dauernde Pilgerfahrt in das gelobte Land. Mit dem Wahlspruch: Ich wags!" trat er die Reise an. Er wollte mit der Pilgerfahrt nicht nur seine Kenntnisse erweitern, sondern nach damaliger Meinung auch seine Jugendsnden abben. Ein ans dieser Fahrt gepflcktes Weidornreis pflanzte er auf dem Einsiedel bei Tbingen an. Eberhard bewies sich als ein treuer Vater feines Volkes; auch feine Gemahlin Barbara von Mautua war eine fromme Frau. Eberhard hatte stets gelehrte Männer bei sich, um feine Kenntnisse zu erweitern, z. B. Georg von Ehingen. Sein schnstes Werk ist die Stiftung der Universitt in Tbingen 1477. Diese steht heute noch in hoher Blte. Eberhard im Bart hatte feine Residenz in Urach. Sein Vetter, Eberhard der Jngere, welcher in Stuttgart die andere Hlfte des Landes regieren sollte, war ein leicht- 6

12. Ausgewählte Abschnitte aus Quellenschriften und hervorragenden Geschichtswerken nebst einer Einleitung über Geschichtsquellen - S. 58

1911 - Leipzig : Hirt
58 11. Grndung des Deutschen Reiches durch Heinrich I. 11. Grndung des Deutschen Reiches durch Heinrich 1. Von Wilhelm von Giesebrecht (Geschichte der Deutschen Kaiserzeit", I. Band. Braunschlveig 1881, C. A. Schwetschke & Sohn). Wer htte nicht von Heinrich dem Finkler gehrt, wie er am Vogelherde sa, als Eberhard und die Franken mit der Krone zu ihm kamen und ihn zum Throne be-riefen? Noch heute zeigt man zu Quedlinburg die Stelle, wo dies geschehen sein soll, und nennt sie den Finkelherd. Dies alles beruht auf einer alten Sage unsres Volkes, die mit der Zeit weiter ausgeschmckt ist; die beglaubigte Geschichte wei davon nichts; aber sie meldet, da Heinrich andre Netze stellte, als fr Finken und Lerchen, Netze, in denen die Feinde des deutschen Volkes ihren Untergang fanden. Was Eberhard seinem sterbenden Bruder gelobt hatte, erfllte er getreulich. Die Herrschaft, auf die er nach der Sitte wohlanfprchehtte erheben knnen, wies er von sich, und wie einst Otto ans Konrad, so wandte er jetzt die Blicke der frnkischen Groen auf Heinrich den Sachsen; der sei wrdiger, sagte er, der die deutschen Lnder zu Herr-scheu als er, und Konrads Vermchtnis sei, da die Franken sich den Sachsen zum König erwhlten. Am Eingange der Geschichte des Deutschen Reichs stehen so zwei Männer beieinander, die der Krone entsagten; keine andre Geschichte hat gleiches aufzuweisen. Hatte schon Konrads Wahl vornehmlich auf dem Zusammenhalten der Franken und Sachsen beruht, so wurde Heinrich einzig und allein durch diese Stmme erwhlt. Sie allein, die an der Einheit des Reichs noch festhielten, traten und zwar nicht zu Forchheim, wie ehedem, sondern zu Fritzlar an der Eder in Hessen, an der Grenze ihrer Lnder, zur Wahl zusammen, und hier bezeichnete Eberhard, unter dem die Franken erschienen waren, Heinrich vor allem Volk als den neuen König. Alle whl-ten mit Eberhard, und die Sachsen jubelten laut, da frei fortan Heinrich der ganz Sachsenland walte und die Herrschaft auch der die Franken gewonnen habe. Das geschah im Frhling des Jahres 919. Ms aber nun aus der Franken Mitte der Erzbischof Heriger von Mainz hervortrat und Heinrich aufforderte, sich von ihm nach alter Sitte salben und krnen zu lassen, wies dies Heinrich bescheiden, aber entschieden zurck. Mir ist genug," sagte er, da ich zum König erwhlt worden bin und diesen Namen fhre; das hat keiner meiner Vorfahren erreicht. Gottes Gnade und eurer Liebe danke ich es. Aber damit sei es genug. Salbung und Krnung sei einem Bessern vorbehalten; ich bin so groer Ehren nicht wrdig." Solche Rede gefiel dem versammelten Volke wohl. Mle erhoben die Rechte gen Himmel und riefen mit donnemder Stimme: Heil und Segen dem König Heinrich!" Es war ein folgenreiches Ereignis, da durch Heinrichs Wahl die Herrschaft von den Franken auf die Sachsen berging, ans den deutschen Stamm, der sich dem Blute, der Sitte, der Sprache nach am reinsten von allen erhalten hatte, da jene siegsgewohn-ten und weltbeherrschenden Franken, deren Vorfahren die Sachsen unterworfen, sich nun selbst einem Sachsen beugten und die jahrhundertelang behauptete Herrschaft dem so lange befeindeten Stamme einrumten. Wenn nun fortan auch Heinrich sich König der Franken nannte und sein Reich als das Frnkische nach dem Herkommen bezeichnete, so war doch offenbar dessen unmittelbare Verbindung mit dem alten Frankenreiche gelst; nicht aus einem Erbrecht oder einem Vorrecht des bisher Herr-schenden Stammes lie sich Heinrichs Gewalt herleiten, sondern er war einzig und allein ein Wahlknig, den sich ohne Ansehen des Stammes die Franken und Sachsen gesetzt hatten, und dem sich spter auch die andern deutschen Völker anschlssen. In

13. Abriß der bayerischen Geschichte für den ersten Unterricht in den Mittelschulen - S. 6

1889 - München : Lindauer
6 sehen König nicht bei. Die Niederlage seines Vaters rchte er durch den Sieg, welchen er 913 bei Otting am Inn der die Ungarn davontrug. Als er seinen Widerstand gegen Konrad fortsetzte, fiel dieser in Bayern ein, vertrieb Arnulf und gab Bayern seinem eigenen Bruder Eberhard (I) 914 bis 918. Nach dem Tode Konrads verjagte Arnulf seinen Gegner Eberhard und wurde, als er von seinem Widerstande gegen den neuen König, Heinrich, ablie, als Herzog Bayerns mit aus-gedehnten Befugnissen besttigt (918937). Sein Sohn und Nachfolger Eberhard (Ii) 937938 wurde, weil er dem Könige Otto I den Lehenseid verweigerte, 938 entsetzt. Arnulf, ein Bruder Eberhards, erhielt das Pfalz grasenamt in Bayern;, die Verwaltung Bayerns mit dem Herzogstitel bekam Eberhards Oheim Berthold 938947. Dieser besiegte die Ungarn 943 auf der Welser Heide. Als er starb, verlieh Otto I Bayern seinem eigenen Bruder Heinrich. 7. Bayern unter Herzgen ans verschiedenen Husern, 948-1070.*) Unter Heinrich I 947955 machten die Ungarn einen neuen Einfall, wurden aber durch Heinrichs Heerfhrer Graf Rath von A n d e ch s zweimal geschlagen. Als König O t t o I *) Whrend dieser Zeit regierten in Bayern: a. aus dem schsischen Hause: Heinrich I 947955. Heinrich Ii, der Znker, 955976. b. aus dem schwbischen Hause: Ottv I 976-982. c. aus dem luitpoldischen Hause: Heinrich Iii 983985. d. aus dem schsischen Hause: Heinrich Ii, der Z nker,, zum zweitenmal 985995. Heinrich Iv 9951004; als deutsch. K. Heinrich Ii. e. aus dem luxemburgischen Hause: Heinrich V 1004 - 1009. f aus dem schsischen Hause: Heinrich Iv zum zweitenmal 10091018; als deutsch. K. Heinrich Ii.

14. Geschichte für Volks- und Bürgerschulen : mit Abbildungen - S. 20

1892 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I — 20 — feine königliche Macht nach innen wie nach außen zur Geltung gebracht. Nicht mit Unrecht nennt man ihn daher den „Begründer des deutschen Kaiserreichs". }5. (Dtto der Große. 936—973. 1. Krönung. Nach dem Tode Heinrichs versammelten sich die deutschen Fürsten und wählten seinen Sohn Otto einstimmig zum Könige. Bald darauf begab sich derselbe nach Aachen, um sich in der alten Kaiserburg Karls d. Gr. krönen zu lassen. Hier setzte er sich aus den marmornen Thron Karls d. Gr. und empfing von den Fürsten den Huldigungseid. Alsdann begab er sich in den Dom; daselbst überreichte ihm der Erzbischof von Mainz das Königsschwert, den Mantel mit goldenen Spangen, das Zepter, den Stab, salbte ihn mit Öl und setzte ihm die Krone aufs Haupt. Bei dem Festmahle bedienten ihn die Herzöge. Eberhard von Franken war der Truchseß und stellte die Speisen auf den Tisch; der Herzog von Schwaben diente als Mundschenk; der Herzog von Bayern war Marschall und hatte als solcher für die Unterkunft der Ritter und ihrer Pferde zu sorgen; der Herzog von Lothringen ordnete als Kämmerer die ganze Feier. So viel Leute waren nach Aachen zum Krönungsfest gekommen, daß sie in der Stadt gar nicht alle Platz finden konnten, sondern zum Teil vor derselben in Zelten wohnen mußten. 2. Eberhard. Bald daraus fiel Eberhard von Franken in Sachsen ein und richtete daselbst große Verheerungen an, um sich an einem seiner Lehnsleute zu rächen, der ihn beleidigt hatte. Dafür verurteilte ihn Otto zu einer Strafe von 100 Pfund Silber, und seine Freunde, die ihm Beistand geleistet, mußten öffentlich auf ihren Schultern Hunde in das königliche Schloß zu Magdeburg tragen. Dadurch wurde Eberhard ein erbitterter Feind des Königs. 3. Thankmar. Otto hatte einen älteren Stiefbruder, Thankmar; dieser vereinigte sich mit Eberhard von Franken, setzte sich in der alten Eresburg fest und verwüstete das Land weit und breit. Otto belagerte die Burg und zwang sie bald zur Übergabe. Thankmar suchte Schutz in der Kirche. Dort stand er am Altar und focht wie ein ergrimmter Löwe; bald aber traf ihn rücklings ein Speer, und er sank zu Boden. Otto vernahm mit großer Betrübnis die Nachricht von seinem Tode. 4. Heinrich. Nach dem Tode Thankmars wiegelte Eberhard Ottos jüngeren Bruder Heinrich gegen ihn aus. Heinrich war nämlich geboren, als fein Vater schon die Königskrone trug, während letzterer bet Ottos Geburt noch Herzog war. Daher meinte Heinrich, daß ihm die Königskrone von Rechts wegen gebühre. Es entstand ein Sjähriger Krieg. Endlich siegte Otto. Als er darauf das Weihnachtsfest im Dom zu Frankfurt a. M. feierte, erschien Heinrich barfuß und im Büßerhemde und warf sich dem schwergekränkten Bruder zu Füßen. Otto hob ihn ans, verzieh ihm seine Schuld und hatte fortan einen treuen Freund an ihm. 5. Befestigung und Ausdehnung der kaiserlichen Macht. Gleich seinem Vater strebte Otto dahin, die verschiedenen Stämme des deutschen Reiches zu einem Ganzen zu bereinigen. Zu feiner Zeit entstand für - die Gesamtheit derselben zuerst die Benennung „deutsches Volk", und auch ihre Sprache wurde von jetzt an als „deutsch" bezeichnet. Die Herzöge machte er noch mehr wie fein Vater zu bloßen Lehnsträgern des Kaisers. Er setzte sie ein und ab, und wenn er sie mit der besahnten Lanze belehnte (berührte), dann mußten sie ihm mit zusammengelegten Händen geloben, daß sie ihm allezeit treu und gehorsam sein und ihm folgen wollten, wohin er sie entbiete. Im Osten seines Reiches stellte er die Marken wieder her (Nordmark, Lausitz rc.) und setzte hier den Kampf gegen die Slaven fort. Dadurch gewann er das Land zwischen Elbe und Oder. Eine sagenhafte Kunde späterer Zeit meldet auch, daß Otto gegen die Dänen siegreich bis zur Nordspitze Jütlands vorgerückt sei. Hier soll er zum Zeichen

15. Geschichte des Mittelalters - S. 45

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit der sächsischen Kaiser. 45 hatte, lud er vor sein Gericht; aber Eberhard kam nicht, sondern stiftete eine Verschwörung gegen Otto, an der sich anch Ottos Halbbruder Thank-mar beteiligte. Durch die Eroberung der Eresburg (Marsberg), wohin sich die Verschworenen zurückgezogen hatten, wars Otto den Ausstand nieder. Thankmar fiel; Eberhard unterwarf sich, verband sich aber bald darauf sss. mit Ottos jüngerem Bruder Heinrich, der bessere Ansprüche ans den Thron zu haben glaubte, und dem Herzog von Lothringen Giselbert. Otto besiegte sie bei Birten unweit lauten. Nun verband sich selbst der König Ludwig Iv. von Frankreich mit den Empörern; aber Eberhard und Giselbert wurden von den Anhängern Ottos bei Andernach geschlagen,Andernach. Eberhard fiel im Kampfe, Giselbert ertrank auf der Flucht im Rheiu; Heinrich unterwarf sich. Bald brachen neue Streitigkeiten zwischen den Brüdern ans; Heinrich zettelte sogar eine Verschwörung gegen das Leben des Königs an; aber der Plan wurde entdeckt. Durch Vermittlung der Königinmutter Mathilde kam eine Versöhnung zustande; Weihnachten 941 warf Heinrich sich in Frankfurt Otto zu Füßen, der ihm verzieh. Nun war der Widerstand der Herzoge gebrochen. Um die Stellung ®c'^“n8 des Königs den Herzogen gegenüber dauernd zu sichern, suchte Otto die Herzogtümer Macht der Herzoge zu schwächen, indem er die Beaufsichtigung der Reichs-giiter ihnen nahm und Pfalzgrafen übertrug und ihnen das Recht entzog. bei der Einsetzung der Bischöse und Grasen mitzuwirken. Wurde ein Herzogtum durch den Tod des Inhabers frei, so gab er es einem seiner Verwandten; Bayern erhielt sein Bruder Heinrich, Lothringen ein Nachkomme König Konrads I., Konrad der Rote, dem er seine Tochter Lintgard vermählte, Schwaben sein Sohn Liudols, Franken verwaltete er selbst. So waren alle Herzogtümer im Besitz der königlichen Familie. § 38. Otto I. und die nnchbarodlker. Während dieser inneren Kämpfe mit Wirren waren die Slawen wieder in die sächsischen Grenzlande eingebrochen; den ®latden-aber die Markgrasen Hermann Billnng an der unteren Elbe und Gero an der mittleren Elbe wehrten sie mit Erfolg ab. Gero überraschte ihre Markgraf Fürsten bei einem Mahle und erschlug viele. Später stellte Otto sich ®er0-selbst an die Spitze, unterwarf das Gebiet bis zur Oder und zwang den Böhmenherzog, seine Oberhoheit anzuerkennen. Um die Herrschast in den eroberten Ländern dauernd zu sichern, legte er nicht nur Burgstädte mit einer militärischen Besatzung an, sondern begann auch mit einer planmäßigen Kolonisation und Christianisierung. Er gründete die Bistümer Brandenburg, Havelberg (Erzbistum Maiuz), ferner Oldenburg, Schleswig, Ripeu, Aarhus (Erzbistum Bremen). Später wurden noch die Bistümer Zeitz, Merseburg und Meißen eingerichtet und nebst Brandenburg und Havelberg dem neugegründeten Erzbistum Magdeburg unterstellt, das nun der Mittelpunkt der ©ermanifierung l1968.ura und Christianisierung des Ostens wurde.

16. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 11

1910 - Leutkirch : Bernklau
11 Man hieß ihn auch den „Jüngeren", weil er jünger war als Eberhard im Bart. Eberhard Vi. mochte von Regierungsgeschäften, von Sorge für Land und Volk nicht viel wissen. Er wollte ein lustiges Leben haben. Sein größtes Vergnügen war die Jagd. Deswegen trug er schon nach zwei Jahren seinem Vetter in Urach die Wiedervereinigung des Landes an. Eberhard im Bart ging auf den Vorschlag ein. So kamen der Stuttgarter und der Uracher Teil wieder unter eine Herrschaft. Diese für den Bestand und die Macht des Landes wichtige Tat be- Verleihung der Herzogswürde an Graf Eberhard im Bart. 21. Juli 1495. siegelte der M ü n s i n g e r Vertrag, worin die Unteilbarkeit des Landes für „ewige Zeiten" beschlossen wurde. Die Thronfolge sollte stets dem Erstgebornen bleiben. Stuttgart wurde die Hauptstadt der wieder geeinigten Grafschaft. Eberhard wird Herzog 1495. Nicht bloß im eigenen Land sorgte Eberhard für das Wohl des Volkes, auch dem Deutschen Reiche war er ein weiser Ratgeber und eine feste Stütze der'ordnung. Der damalige Kaiser Maximilian I. beschloß, die Verdienste des Grafen zu belohnen. Im Jahre 1495 berief er einen Reichstag nach der alten Stadt Worms. Hier wollte der Kaiser die geplante Auszeich- nung des von ihm hochgeschätzten Grafen vollziehen. Eberhard sollte zum Herzog, seine Grafschaft zum Herzogtum erhoben werden.

17. Württembergisches Realienbuch - S. 8

1909 - Stuttgart : Bonz
8 nachging. Gegen eine Geldentschädigung trat Eberhard der Jüngere sein Gebiet an seinen Vetter ab. Im Münsinger Vertrag (1482) wurde bestimmt, daß beide Landesteile wieder vereinigt werden, das Land auf ewige Zeiten ungeteilt bleiben, immer der älteste Herr regieren und Stuttgart die Residenz sein solle." 3. Eberhard als Herzog. Eberhard hatte sich bei den deutschen Fürsten und namentlich bei dem Kaiser Maximilian hohes Ansehen erworben. Er stand dem Kaiser mit Rat und Tat treulich zur Seite. Der Reichstag zu Verleihung der Herzogswürde an Eberhard im Bart. Worms (1495) mußte sich u. a. mit der Einsetzung eines Reichsgerichtes befassen. Eberhard im Bart leistete dem Kaiser dabei gute Dienste, und zum Dank dafür wurde er von Maximilian zum Herzog von Württemberg und Teck erhoben. Die Feier des Tages wurde mit einem festlichen Mahle abgeschlossen, bei dem die Fürsten die Vorzüge ihrer Länder rühmten: der Sachse seine Silberbergwerke, der Bayer seine großen Städte und reichen Klöster, der Pfälzer seine üppigen Saatfelder und prachtvollen Weinberge. Nur der Württemberger schwieg bescheiden; endlich sprach er: „Ich hab' ein geringer Land als Euer Liebden alle. Aber eines gleichwohl, dünkt mich, Mit Genehmigung des Verlags von I. F. Schreiber in Eßlingen.

18. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 491

1860 - Stuttgart : Hallberger
491 I. n. Chr. 1849 Auflösung der deutschen Reichsversammlung zu Stuttgart. Zehntablö- sungsgesetz. Geschwornengerichte. Württembergisches Staatspapiergeld. 1850 Eisenbahn von Heilbronn bis Friedrichshafen. Landwirthschaftliche Gauversammlungen. 1851 Die Postverwaltung vom Staat übernommen. Telegraphenlinie von Heilbronn bis Friedrtchshafen. Pfarrgemeinderäthe. Verheerende Ueberschwemmung. 1853 Eisenbahn von Bietigheim nach Bruchsal; Enzviaduct. 3. Reihe der württcmbergischen Regenten. Die Grasen von Württemberg. Ulrich I. mit dem Daumen ......... 1246—1265 Ulrich Ii. und Eberhard I., der Erlauchte, Söhne . . . 1265 — 1325 Ulrich Iii., Eberhards Sohn.......................... 1325 — 1344 Eberhard Ii., der ©reiner, und Ulrich Iv., Söhne . . . 1344— 1392 Eberhard Iii., Eberhards Ii. Enkel................... 1392—1417 -Eberhard Iv., Sohn..................................1417 — 1419 Ludwig I. und Ulrich V., Söhne . ....................1419 — 1441 Uracher Linie. Ludwig I. . . . bis 1450 Ludwig Ii., Sohn 1450—1457 Eberhard V., der Aeltere, Bruder 1457 — 1482 Eberhard V. . ................ Stuttgarter Linie. Ulrich V. ... bis 1480 Eberhard Vi., der Jüngere, Sohn . 1480 — 1482 ................ 1482— 1495 Wie Herzoge von Württemberg. Eberhard I., im Bart (vorher Gras Eberhard V.) . . Eberhard Ii., der Jüngere ........................... Ulrich, Heinrichs Sohn, Ulrichs V. Enkel . . . . . Christoph, Sohn...................................... bis 1496 1496 — 1498 1498 —1550 1550 — 1568

19. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 491

1854 - Stuttgart : Hallberger
491 I. n. Chr. 1849 Auflösung der deutschen Reichsversammlung zu Stuttgart. Zehntablö- sungsgesetz. Geschwornengerichtc. Württembergisches Staatspapiergeld. 1850 Eisenbahn von Heilbronn bis Friedrichshafen. Landwirthschaftliche Gauversammlungen. 1851 Die Postverwaltung vom Staat übernommen. Telegraphenlinie von Heilbronn bis Friedrichshafen. Pfarrgemeinderäthe. Verheerende Ueberschwemmung. 1853 Eisenbahn von Bietigheim nach Bruchsal; Enzvkaduct. 3. Reihe der wiirttembergischcn Regenten. Die Grasen von Württemberg. Ulrich I. mit dem Daumen ............................... 1246— 1265 Ulrich Ii. und Eberhard I., der Erlauchte, Söhne . . . 1265 — 1325 Ulrich Iii., Eberhards Sohn............................. 1325—1344 Eberhard Ii., der Greiner, und Ulrich Iv., Söhne . . . 1344— 1392 Eberhard Iii., Eberhards Ii. Enkel...................... 1392— 1417 Eberhard Iv., Sohn .....................................1417 — 1419 Ludwig I. und Ulrich V., Söhne..........................1419— 1441 llracher Linie. Ludwig I. . . . bis 1450 Ludwig Ii., Sohn 1450 — 1457 Eberhard V., der ältere, Bruder 1457 — 1482 Eberhard V. ....... . Stuttgarter Linie. Ulrich V. . . . bis 1480 Eberhard Vi., der jüngere, Sohn . 1480—1482 .............. 1482— 1495 Die Herzoge von Württemberg. Eberhard I., im Bart (vorher Graf Eberhard V.) Eberhard Ii., der jüngere.......................... Ulrich, Heinrichs Sojn, Ulrichs V. Enkel . Christoph, Sohn, . ."-st'e v 1 " ' för interna':onale Schulbuchforschung Brauntchweig Sohulbuciibibüqui^jj bis 1496 . 1496— 1498 . 1498—1550 . 1550-1568

20. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 76

1918 - Breslau : Hirt
76 Die Könige aus dem Sächsischen Haus. Otto der Große. 936-973. § 41. Die Begründung der Reichsgewalt. Otto I. war vierundzwanzig Jahre alt, als er den Thron bestieg, und von vornherein entschlossen, die Königsgewalt zu erweitern. Er ließ sich zu Aachen salben und krönen, empfing hier die Hulbiguug, ja die Hofdienste der Herzöge und schien durch diese ersten Handlungen ausbrücken zu wollen, daß er an Karl den Großen «ueber anzuknüpfen gebenfe. Als nach dem Tode des Herzogs von Bayern bessen Sohn die Hulbigung verweigerte, setzte ihn Otto ab, ernannte einen neuen Herzog und schmälerte zugleich seine herzoglichen Rechte. Empörungen gegen Otto. Der Versuch, die königliche Gewalt zu vermehren, richtete sich gegen die Herzoge; es kam deshalb zweimal zu Ausständen gegen Otto, das erstemal im Anfange, das zweitemal in der Mitte seiner Regierung. 1. Ansstanb Eberharbs und Heinrichs. Als Herzog Eberhard von Franken, Konrads I. Bruder, weil er sich eigenmächtig gegen einen sächsischen Großen Recht verschafft hatte, von Otto zu einer Buße verurteilt worden war, empörte er sich gegen den König und verbündete sich mit Thankmar, Ottos Stiefbruder. Durch ihn bekam er Heinrich, Ottos jüngeren Bruder, in die Hand. Als Thankmar auf der Eresburg gefallen war, erneute Eberhard nach vorübergehender Verständigung mit Otto den Aufstand; Giselbert von Lothringen und Heinrich, dem viele sächsische Große, unwillig über Ottos Herrschest, anhingen, schloffen sich ihm an. Das Königtum war schwer bedroht. Aber bei Birten wurden feine Gegner geschlagen, in einem zweiten Gefechte bei Andernach fiel Eberhard, Giselbert ertrank auf der Flucht im Rheine, Heinrich unterwarf sich. Häßliche Anschläge, die er später noch gegen das Leben Ottos richtete, mißlangen; in Frankfurt föhnten sich endlich die Brüber vvllstänbig miteinander ans. Darauf erhielten sämtliche ertebigten Herzogtümer vom Könige Herzöge, die er dem Kreise seiner nächsten Verwanbteu entnahm. Franken verwaltete er selbst, Lothringen erhielt fein Eibam Konrab, Bayern, das balb bar ans erlebigt würde, fein Brnber Heinrich, Schwaben fein Sohn Lubolf. Überall würde die herzogliche Gewalt geschmälert; der König behielt der Krone das Recht vor, die erledigten Bistümer zu besetzen, er zog das noch vorhandene Königsgut, dessen Verwaltung den Herzogen überlassen worden war, ein und unterstellte es königlichen Pfalzgrafen. 2. Der Aufstand der Söhne. Als Otto zum erstenmal nach Italien gezogen war, empörten sich Ludolf und Konrad gegen ihn, hauptsächlich wohl, weil sie mit Heinrich von Bayern, der den größten Einfluß auf den König ausübte, verfeindet waren. Wieder schlossen sich