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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 124

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 124 — hältnissen aufrecht zu erhalten und führte sie gegen einen starken wohlgerüsteten Feind zu entscheidenden Siegen. So nötigte er England endlich, vom Kampfe abzustehen und seiner Herrschaft über Nordamerika zu entsagen. Nordamerika wurde ein unabhängiger Freistaat. Nach der Erreichung dieses Zieles legte der edle Held seine Feldhermstelle nieder und zog sich in die Einsamkeit des Landlebens zurück. ? 4. Washington, Präsident des Freistaales. Allein seine Mitbürger bedurften Washingtons noch ferner. Er erschien ihnen unter allen als der würdigste, dem neuen Staate vorzustehen. Sie erhoben ihn einmütig zu der obersten Stelle in seinem Vaterlande, zum Präsidenten des nordamerikanischen Freistaates. Auch dieses Amt bekleidete er in hohen Ehren. Als er nach achtjähriger Regierung von neuem auf sein Landgut zurückkehrte, um dort als einfacher Bürger seine letzten Tage zu vollbringen, folgte ihm der Beifall der ganzen Welt in seine Zurückgezogenheit. Er starb dort nach zwei Jahren. Ihm zu Ehren wurde die Stadt Washington gegründet und zur Hauptstadt des ganzen Freistaates erhoben. 5. Der Buchdrucker Franklin. Neben Washington hat sich noch ein andrer Nordamerikaner große Verdienste um sein Vaterland erworben. Das war Benjaminfranklin,der Sohn eines Seifensieders in der Stadt Boston. Er erlernte die Buchdruckerkunst, beschäftigte sich aber in seinen freien Stunden bis spät in die Nacht hinein mit dem Lesen guter Bücher. Hierdurch erwarb er sich tüchtige Kenntnisse. Allmählich brachte er es in Philadelphia zu einer eignen Druckerei. Sein unermüdlicher Fleiß, seine Mäßigkeit und Sparsamkeit verschafften ihm ein gutes Auskommen, während er sich durch Rechtlichkeit und Einsicht die Liebe und Achtung feiner Mitbürger erwarb. Eine Zeitung, die er herausgab, fand weite Verbreitung, und ein Kalender, worin er gute Lehren und Ratschläge in der einfachsten Sprache mitteilte, wurde überall mit Eifer gelesen. Besonders verdient machte er sich durch die wichtige Erfindung desblitzableiters. Jetzt wurde Franklins Name weltbekannt, und feine Mitbürger übertrugen dem wackern Manne eine Ehrenstelle nach der andern. Da fand er Gelegenheit, für die Wohlfahrt feines Vaterlandes zu wirken. Manche nützliche Einrichtungen wurden von ihm ins Leben gerufen, manche wohltätige Anstalten verdankten ihm ihr Entstehen. 6. Franklins Verdienste. Als der Streit mit England begann, wirkte Franklin aufs kräftigste für Nordamerikas Befreiung. Schon ein siebzigjähriger Greis, begeisterte er feine Landsleute durch feurige

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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 345

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 345 — bebaut ober bürgerliche Gewerbe betrieben hatten, bildete er in kurzer Zeit kampfestüchtige Soldaten, wußte auch unter den schwierigsten Umständen ihren Muth aufrecht zu erhalten und führte sie gegen einen starken, wohlgerüsteten Feind zu entscheidenden Siegen. So nöthigte er England endlich, vom Kampfe abzustehen und seiner Herrschaft über Nordamerika zu entsagen. Nordamerika wurde ein unabhängiger Freistaat. Nach der Erreichung dieses herrlichen Zieles legte der edle Held feine Feldherrnstelle nieder und zog sich, mit dem Danke eines ganzen Volkes belohnt, in die Einsamkeit des Landlebens zurück. 4. Washington Präsident des Freistaates. — Allein seine Mitbürger bedurften seiner noch ferner. Er erschien ihnen unter allen der Würdigste, dem neuen Staate vorzustehen. Sie hoben ihn daher einmüthig zu der obersten Stelle in feinem Vaterlande, zum P rä s i d e u t e n des nordamerikanischen Freistaats. Auch dieses Amt bekleidete er in hohen Ehren. Als er nach achtjähriger weisheitsvoller und gesegneter Regierung von neuem auf feiu Landgut zurückkehrte, um dort als einfacher Bürger seine letzten Tage zu verbringen, folgte ihm der Beifall der ganzen Welt in seine Zurückgezogenheit. Er starb dort nach zwei Jahren. Ihm zu Ehren wurde die Stadt Washington gegründet und zur Hauptstadt des ganzen Freistaates erhoben. 5. Der Buchdrucker Fraukliu. — Neben Wafhington hat sich noch ein anderer Nordamerikaner große Verdienste um fein Vaterland erworben. Das war Benjamin Franklin, der Sohn eines Seifensieders in der Stadt Boston. Er erlernte die Buchdrnckerknust, beschäftigte sich aber in allen feinen freien Stunden und oft bis spät in die Nacht hinein mit dem Lesen guter Bücher. Hierdurch erwarb er sich tüchtige Kenntnisse, und kleine Aufsätze, welche er erscheinen ließ, wurden mit Beifall aufgenommen. Allmählich brachte er es dahin, in Philadelphia eine eigene Druckerei zu errichten, und sein unermüdlicher Fleiß, seine Mäßigkeit und Sparsamkeit verschafften ihm ein gutes Auskommen, während er durch seine Rechtlichkeit und Einsicht sich die Liebe und Achtung aller feiner Mitbürger erwarb. Eine Zeitung, die

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 135

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 135 — viel Geld gekostet. Um seine Schulden abzutragen, fing es an, auch den Nordamerikanern Steuern aufzulegen. Das verdroß diese, und sie sprachen: „(England zieht durch seinen Handel aus unserm Lande Vorteile genug; wir lassen uns von ihm keine Abgaben vorschreiben." Doch die Engländer l) eh anten auf ihrer Forderung. Da erklärten die 13 vereinigten Staaten am 4. Juli 1776 ihre Unabhängigkeit und waren entschlossen, die englische Herrschaft abzuwerfen. 3. George Washington. 3n dem ausbuchenden Kriege hatten die Ttorbamerikaner einen trefflichen Mann zum Heerführer, der hietz Washington. Er war der Sohn eines reichen Gutsbesitzers Und hatte frühe seinen Vater verloren, aber durch tüchtige Lehrer die beste (Erziehung erhalten. Dann hatte er als junger Mann mit Auszeichnung gegen die Franzosen gefochten, die in Amerika (Eroberungen Zu machen suchten; seine Redlichkeit war ebenso groß wie seine Einsicht und Tapferkeit. Darum vertrauten sich seine Mitbürger mit Freuden seiner Führung an. Washington leitete diesen Krieg geschickt und erfolgreich. Aus Leuten, die bisher nur ihre Felder bebaut ober bürgerliche (Bewerbe betrieben hatten, bildete er in kurzer Seit kampf-tüchtige Soldaten. Ihren Mut wußte er auch unter den schwierigsten Verhältnissen aufrechtzuerhalten und führte sie gegen einen starken wohlgerüsteten Feind zu entscheidenden Siegen. So nötigte er England endlich, vom Kampfe abzustehen und seiner Herrschaft über Nordamerika zu entsagen. Nordamerika wurde ein unabhängiger Freistaat. Nach der (Erreichung bieses Sieles legte der Held seinen Feld-fyerrnstab nieder und zog sich in die Einsamkeit des Landlebens zurück. 4. Washington Präsident. Huein seine Mitbürger bedurften Washingtons noch ferner. Er erschien ihnen unter allen als der würdigste, dem neuen Staate vorzustehen. Sie erhoben ihn einmütig zu der obersten Stelle in seinem vaterlande, zum Präsidenten des nordamerikanischen Freistaates. Auch dieses Amt bekleidete er in hohen (Ehren. Als er nach achtjähriger Regierung von neuem auf sein Landgut zurückkehrte, um dort als einfacher Bürger seine letzten Tage Zu vollbringen, folgte ihm der Beifall der ganzen Welt in seine Zurückgezogenheit. (Er starb dort nach zwei Jahren. 3hm zu (Ehren wurde die Stadt Washington gegründet und zur Hauptstadt des ganzen Freistaates erhoben. 5. Benjamin Zrankun. Neben Washington hat sich noch ein anderer Nordamerikaner große Verdienste um sein Vaterland erworben. Das war Benjamin Franklin, der Sohn eines Seifen*

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 323

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 323 — neuem auf sein Landgut zurückkehrte, um dort als einfacher Bürger seine letzten Tage zu vollbringen, folgte ihm der Beifall der ganzen Welt in seine Zurückgezogenheit. Er starb dort nach zwei Jahren. Ihm zu Ehren wurde die Stadt Washington gegründet und zur Hauptstadt des ganzen Freistaates erhoben. 5. Der Buchdrucker Franklin. — Neben Washington hat sich noch ein anderer Nordamerikaner große Verdienste um sein Vaterland erworben. Das war B e n j a m i n F r a n k l i n, der Sohn eines Seifensieders in der Stadt Boston. Er erlernte die Buchdruckerkunst, beschäftigte sich aber in allen seinen freien Stunden und oft bis spät in die Nacht hinein mit dem Lesen guter Bücher. Hierdurch erwarb er sich tüchtige Kenntnisse, und kleine Aufsätze, welche er erscheinen ließ, wurden mit Beifall aufgenommen. Allmählich brachte er es dahin, in Philadelphia eine eigene Druckerei zu errichten, und sein unermüdlicher Fleiß, seine M äßigkeit und Sparsamkeit verschafften ihm ein gutes Auskommen, während er durch seine Rechtlichkeit und Einsicht sich die Liebe und Achtung aller seiner Mitbürger erwarb. Eine Zeitung, die er herausgab, fand weite Verbreitung, und der „Almanach des armen Richard," ein jährlicher Kalender, in welchem er gute Lehren und Ratschläge in der einfachsten Sprache mitteilte, wurde überall mit Eifer gelesen. Hochverdient machte er sich durch die wichtige Erfindung des Blitzableiters. Jetzt wurde Franklins Name weltbekannt. Seine Mitbürger aber übertrugen dem wackeren Manne eine Ehrenstelle nach der andern. Da fand er nun Gelegenheit, in immer ausgedehnterem Maße für die Wohlfahrt seines Vaterlandes zu wirken. Manche nützliche Einrichtungen wurden von ihm ins Leben gerufen, manche wohlthätige Anstalten verdankten ihm ihr Entstehen. 6. Franklins Verdienste um sein Vaterland. — Als endlich der Streit mit England begann, wirkte er aufs kräftigste für Nordamerikas Befreiung. Schon ein siebenzigjähriger Greis, begeisterte er seine Landsleute durch feurige Schriften zum Freiheitskampfe. Dann ging er als Gesandter nach Paris, um feinem Volke die Freundschaft und Hilfe der Franzosen zu ver- 21*

4. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 666

1895 - München : Oldenbourg
666 156. Georg Washington und Benjamin Franklin. die Stadt Washington gegründet und zur Hauptstadt des ganzen Freistaates erhoben. 2. Neben Washington hat sich noch ein anderer Nordamerikaner grosse Verdienste um sein Vaterland erworben. Das war Benjamin Franklin, der Sohn eines Seifensieders in der Stadt Boston. Er erlernte die Buch- druckerkunst, beschäftigte sich aber in allen seinen freien Stunden und oft bis spät in die Nacht hinein mit dem Lesen guter Bücher. Hiedurch erwarb er sich tüchtige Kenntnisse, und kleine Aufsätze, welche er er- scheinen liess, wurden mit Beifall aufgenommen. All- mählich brachte er es dahin, in Philadelphia eine eigene Druckerei zu errichten, und sein unermüdlicher Fleiss, seine Massigkeit und Sparsamkeit verschafften ihm ein gutes Auskommen, während er durch seine Rechtlichkeit und Einsicht sich die Liebe und Achtung aller seiner Mitbürger erwarb. Eine Zeitung, die er herausgab, fand weite Verbreitung, und der „Almanach des armen Richard“, ein jährlicher Kalender, in welchem er gute Lehren und Ratschläge in der einfachsten Sprache mit- teilte, wurde überall mit Eifer gelesen. Hochverdient machte er sich durch die wichtige Erfindung des Blitz- ableiters. Jetzt wurde Franklins Name weltbekannt. Seine Mitbürger aber übertrugen dem wackeren Manne eine Ehrenstelle nach der andern. Da fand er nun Ge- legenheit, in immer ausgedehnterem Masse für die Wohl- fahrt seines Vaterlandes zu wirken. Manche nützliche Einrichtungen wurden von ihm ins Leben gerufen, manche wohlthätige Anstalten verdankten ihm ihr Entstehen. Als endlich der Streit mit England begann, wirkte er aufs kräftigste für Nordamerikas Befreiung. Schon ein siebzigjähriger Greis, begeisterte er seine Landsleute durch feurige Schriften zum Freiheitskampfe. Dann ging er als Gesandter nach Paris, um seinem Volke die Freundschaft und Hilfe der Franzosen zu verschaffen.

5. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 665

1895 - München : Oldenbourg
156. Georg Washington und Benjamin Franklin. 665 In diesem Kriege hatten die Nordamerikaner einen trefflichen Mann zum Heerführer, der hiess Washington. Er war der Sohn eines reichen Gutsbesitzers und hatte frühe seinen Vater verloren, aber durch einen tüchtigen Lehrer die beste Erziehung erhalten. Dann hatte er als junger Mann mit Auszeichnung gegen die Franzosen gefochten, welche in Amerika Eroberungen zu machen suchten. Seine Redlichkeit war ebenso gross als seine Einsicht und Tapferkeit. Darum vertrauten sich seine Mitbürger mit Freuden seiner Führung an, als der Krieg mit England begann. Und Washington leitete diesen Krieg höchst ruhmvoll. Aus Leuten, welche bisher nur ihre Felder bebaut oder bürgerliche Gewerbe betrieben hatten, bildete er in kurzer Zeit kampfestüchtige Soldaten, wusste auch unter den schwierigsten Umständen ihren Mut aufrecht zu erhalten und führte sie gegen einen starken, wohlgerüsteten Feind zu entscheidenden Siegen. So nötigte er England endlich, vom Kampf abzustehen und seiner Herrschaft über Nordamerika zu entsagen. Nordamerika wurde ein unabhängiger Freistaat. Nach der Erreichung dieses herrlichen Zieles legte der edle Held seine Feldherrnstelle nieder und zog sich, mit dem Danke eines ganzen Volkes belohnt, in die Einsamkeit des Landlebens zurück. Allein seine Mitbürger bedurften seiner noch ferner. Er erschien ihnen unter allen der würdigste, dem neuen Staate vorzustehen. Sie erhoben ihn daher einmütig zu der obersten Stelle in seinem Vaterlande, zum Präsidenten des nordamerikanischen Freistaates. Auch dieses Amt bekleidete er in hohen Ehren. Als er nach achtjähriger weisheitsvoller und gesegneter Regierung von neuem auf sein Landgut zurückkehrte, um dort als einfacher Bürger seine letzten Tage zu verbringen, folgte ihm der Beifall der ganzen Welt in seine Zurückgezogenheit. Er starb dort nach zwei Jahren (1799). Ihm zu Ehren wurde

6. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 172

1911 - Berlin : Winckelmann
— 172 — Der Nordamerikanische Freiheitskrieg. 1775—1783. Washington. Alle Kolonien begannen jetzt ihre Rüstungen gegen England, und es entstand ein Krieg, in welchem Washington die Nordamerikaner gegen das Mutterland anführte. Dieser Mann war ein reicher Pflanzer aus Virgiuien und hatte sich bereits als englischer Offizier im Englisch-französischen Kriege (1756—63) hervorgetan, dessen Folge gewesen war, daß Frankreich an England das Land Kanada abtreten mnßte. Mit großer Umsicht lenkte Washington alle Anstalten der Verteidigung gegen England. Gleich beim Ausbruch des Krieges hatten sich die 13 vereinigten Kolonien für einen unabhängigen Staat erklärt, und nun wollte man die Freiheit auch behaupten. Franklin. Eine große Stütze hatten die Amerikaner an Benjamin Franklin. Dieser war der Sohn eines Seifensieders und erlernte die Buchdruckerkunst. Später legte er eine eigene Buchdruckerei an und gab eine Zeitung heraus, die großen Beifall fand. Um seine Landsleute für die Freiheit des Vaterlandes zu begeistern, verfaßte und verbreitete er verschiedene patriotische Schriften, durch welche er sich großes Vertrauen erwarb. — Nach gründlichem Studium erfand er den Blitzableiter und wurde dadurch sehr berühmt. Bei dem Ausbruch der Streitigkeiten zwischen England und Nordamerika reiste er selbst nach London. Als er in einem schlichten Rocke, mit einem gewöhnlichen Stock in der Hand ins Parlament trat, lächelte man über den amerikanischen Spießbürger. Der Spott verwandelte sich aber in Bewunderung, als man hörte, mit welcher Gewandtheit er die Rechte seines Vaterlandes verteidigte. — Seine Mitbürger schickten ihn später nach Paris, woselbst er mit Frankreich ein Bündnis abschloß. In der französischen Hauptstadt wurde er mit den Worten bewillkommnet: „Dem Himmel entriß er den Blitz, den Tyrannen das Zepter." Er war bis an fein Ende für das Gedeihen des jungen Freistaates tätig und starb in hohem Alter. Ende und Folgen des Krieges. Nachdem man in dem Nordamerikanischen Freiheitskriege lange Zeit mit wechselndem Glück gekämpft hatte, gelang es Washington, ein feindliches Heer gefangen zu nehmen. Infolge dieser Niederlage der Engländer kam es (1783) zum Frieden zu Versailles, in welchem die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten anerkannt wurde. — Nachdem nun die Amerikaner eine gemeinsame Bundesregierung gegründet hatten, ernannten sie Washington einstimmig zum ersten Präsidenten. Zu Ehren dieses Mannes ist die Stadt Washington, die Hauptstadt des ganzen Bundesgebietes, gegründet. — Der Nordamerikanische Freiheitskrieg blieb auch für Europa nicht ohne Folgen. In den Reihen der Amerikaner hatten nämlich viele Franzosen mitgesochten, die später in ihrem Vaterlande die Ideen der Freiheit verbreiteten und auf diese Weise ihr Teil dazu beitrugen, daß die französische Revolution vorbereitet wurde. Don Friedrich Wilhelm Ii. bis zu den Befreiungskriegen. 99. Friedrich Wilhelm Ii. 1786—1797. Gestalt und Eigenschaften. Friedrich der Große starb kinderlos, und ihm folgte in der Regierung jein Neffe Friedrich Wilhelm Ii., dessen Vater bereits

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 322

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
abzutragen, fing es daher an, auch den Nordamerikanern Steuern aufzulegen. Das verdroß die Nordamerikaner, und sie sprachen: „England zieht durch seinen Handel aus unserem Lande Vorteile genug; wir lassen uns von ihm keine Abgaben vorschreiben." Doch die Engländer beharrten aus ihrer Forderung. Da standen die Nordamerikaner auf, um die englische Herrschaft abzuwerfen, und aus dem Aufstande wurde ein Krieg, der acht Jahre dauerte. 3. Washington Oberfeldherr. — In diesem Kriege hatten die Nordamerikaner einen trefflichen Mann zum Heerführer, der hieß Washington. Er war der Sohn eines reichen Gutsbesitzers und hatte frühe seinen Vater verloren, aber durch tüchtige Lehrer die beste Erziehung erhalten. Dann hatte er als junger Mann mit Auszeichnung gegen die Franzosen gefochten, welche in Amerika Eroberungen zu machen suchten, seine Redlichkeit war eben so groß, als seine Einsicht und Tapferkeit. Darum vertrauten sich seine Mitbürger mit Freuden seiner Führung an, als der Krieg mit England begann. Und Washington leitete diesen Krieg höchst ruhmvoll. Aus Leuten, welche bisher nur ihre Felder bebaut oder bürgerliche Gewerbe betrieben hatten, bildete er in kurzer Zeit kampfestüchtige Soldaten, wußte auch unter den schwierigsten Verhältnissen ihren Mut aufrecht zu erhalten und führte sie gegen einen starken, wohlgerüsteten Feind zu entscheidenden Siegen. So nötigte er England endlich, vom Kampfe abzustehen und seiner Herrschaft über Nordamerika zu entsagen. Nordamerika wurde ein unabhängiger Freistaat. Nach der Erreichung dieses herrlichen Zieles legte der edle Held seine Feldherrnstelle nieder und zog sich, mit dem Danke eines ganzen Volkes belohnt, in die Einsamkeit des Landlebens zurück. 4. Washington Präsident des Freistaates. — Allein seine Mitbürger bedurften seiner noch ferner. Er erschien ihnen unter allen als der würdigste, dem neuen Staate vorzustehen. Sie erhoben ihn daher einmütig zu der obersten Stelle in seinem Vaterlande, zum Präsidenten des nordamerikanischen Freistaates. Auch dieses Amt bekleidete er in hohen Ehren. Als er nach achtjähriger weisheitsvoller und gesegneter Regierung von

8. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 187

1907 - : Velhagen & Klasing
— 187 — Rokoko ist aus dem Worte rocaille — Grotten- und Muschelwerk entstanden.) Dieser Baustil kennzeichnet sich besonders dadurch, daß sich überall das schmückende Beiwerk (Blurnenwiudungeu, Schnörkel- und Muschelwerk) breit macht. 84. Der Freiheitskrieg der Nordamerikaner. 1776—83. 1. Englische Kolonien. Schon unter der Königin Elisabeth von England (S. 120) hatten die Engländer in Nordamerika mehrere Kolonien gegründet. Im Laufe der Jahre bildeten sich diese Kolonien zu selbständigen Staaten aus, die die Oberherrschaft Englands anerkannten. Als aber England anfing, die Kolonien mit Steuern zu belegen, da vereinigten sich die Staaten — im ganzen 13 — zu einem Kongreß und beschlossen, sich ihre Unabhängigkeit zu erkämpfen. 2. Washington. Zum Heerführer wählten sich die Amerikaner den edeln Washington. Sieben Jahre lang währte der Krieg. England war darauf bedacht, die eigenen Leute zu schonen, und warb deshalb fremde Truppen an. Leider fanden sich deutsche Kleinstaaten genug, die ihre Landeskinder um möglichst hohe Summen an England verkauften, so Hesfen-Kassel, Braunschweig, Waldeck, Ansbach u. a. Friedrich der Große verweigerte diefeu Truppen den Durchzug durch sein rheinisches Gebiet; denn er war empört, daß „deutsches Blut für die Verteidigung fremder Rechte vergossen werden sollte." Die Truppen mußten daher einen anderen Weg einschlagen. Washington aber führte feine Landsleute zu immer neuen Siegen, so daß England (1783) auf feine Rechte verzichten mußte. Die 13 Staaten bildeten nun einen Freistaat: die Bereinigten Staaten von Nordamerika. An ihrer Spitze steht ein Präsident. 3. Franklin. Sehr verdient machte sich um die Befreiung feines Vaterlandes auch Benjamin Franklin, bekannt als Erfinder des Blitzableiters. Er stammte aus einfachen Verhältnissen. Sein Vater war Seifensieder, er selbst wurde Buchdrucker. In seinen Mußestunden las er lehrreiche Bücher und erwarb sich dadurch tüchtige Kenntnisse. Später gründete er eine Buchdruckerei und gab eine Zeitung heraus, die in Nordamerika viel gelesen wurde. Durch diese Zeitung gewann er großen Einfluß auf feine Mitbürger. Als der Krieg mit England ausbrach, begeisterte er sie zum Kampfe. Er ging auch als Gesandter nach Paris, und hier gelang es ihm, seinem Volke den Beistand und die Hilfe der Franzosen zu verschaffen. Ebenso gewann er die Spanier zu einem Bündnis. Dadurch wurden die Engländer besonders bewogen, Frieden zu schließen. (1783.) Bis an seinen Tod war er unermüdlich tätig für den jungen Freistaat. Xi. Frankreich und Preußen im Kampfe. 85. Friedrich Wilhelm Ii. 1786—1797. 1. Persönlichkeit. Friedrich d. Gr. hatte keine Kinder; fein Brnderfohn Friedrich Wilhelm bestieg daher nach ihm den Thron. Er war von stattlicher Gestalt und besaß viel Heldenmut. Als ihn einst in einem Gefechte feine Generale baten, sich dem Kugelregen nicht zu sehr auszusetzen, sagte er: „Das hat nichts zu bedeuten, wir schießen wieder." 2. Milde gegen die Soldaten. Der König war gütig und wohlwollend gegen jedermann. Das zeigte sich besonders den Soldaten gegenüber. Seit dem «alten Dessauer war der Stock in der Armee zur Herrschaft gelangt. Die Soldaten

9. Geschichtsbilder zum Gebrauche der Volksschule - S. 82

1892 - Stuttgart : Metzler
— 82 — Erziehung des wohlbegabten Knaben. Er machte auf der Gelehrtenschule glänzende Fortschritte und zeigte besonders für Mathematik eine große Vorliebe. Nach Vollendung der Studien zog sich derselbe auf seine Güter zurück, wo er ganz der Landwirtschaft und den Wissenschaften lebte. So erwarb er sich in aller Zurückgezogenheit einen reichen Schatz vielseitiger Kenntnisse. Als nun zwischen England und Amerika ein langwieriger Krieg ausbrach, schloß sich Washington mit jugendlicher Begeisterung der Sache des Vaterlandes an. Er rüstete sogleich mit eigenem Gelde eine Freitruppe aus. An deren Spitze bewies der Virginier solche Einsicht und solche Tapferkeit, daß er zum Oberfeldherrn über das gesamte Bundesheer ernannt wurde. Aber eine schwere Aufgabe war ihm dadurch geworden. Denn das Heer entbehrte alles: Uebung, Waffen, Geld. Doch das Feldherrntalent des Führers, die Begeisterung der Soldaten ersetzten diese Mängel. Nachdem Washington sich mehrere Jahre mit seltener Umsicht gegen die Uebermacht Englands behauptet hatte, erlangte Amerika die Hilfe fremder Staaten. Dadurch ging es als Sieger aus dem gewaltigen Kampfe hervor. Nun kehrte Washington in den Kreis seiner Familie zurück. Aber bald wurde er zu neuen Ehren berufen. Die dankbaren Mitbürger ernannten den ersten Feldherrn zum ersten Beamten, zum Präsidenten, des neu errichteten Freistaates. Acht Jahre verwaltete er die Stelle mit ungewöhnlicher Weisheit, so daß das Land einen bedeutenden Aufschwung nahm. Dann zog sich derselbe abermals in die Einsamkeit zurück, wo er bald hierauf starb. Um das Andenken des großen Mannes zu verewigen, erbauten die Amerikaner die Stadt Washington und erhoben sie zur Hauptstadt des Landes. Um 1780 n. Chr. 84. Benjamin Franklin. Benjamin Franklin [fräntlin] war der Sohn eines unbemittelten Seifensieders aus Boston. Der strebsame Knabe widmete sich anfangs dem Berufe seines Vaters. Da er jedoch keine Freude daran fand, so erlernte er bei einem Bruder die Buchdruckerkunst. Hier las derselbe in Freistunden und selbst während der Nacht rastlos nützliche Bücher. Auf solche Weise

10. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 263

1878 - Danzig : Gruihn
Washington und Franklin in Nordamerika. — Friedrich Wilhelm Ii. 263 161. Washington und Irankkin in Mordamerika. 1780. Kolonien in Nordamerika. Nach der Entdeckung Amerika's kamen aus England die ersten Ansiedler, welche in Nordamerika feste Niederlassungen gründeten. Spater fanden sich auch Einwanderer aus andern Theilen Europas, und die Bevölkerung wuchs sehr schnell. Sämmtliche Kolonie:: standen aber unter englischer Herrschaft und hatten eine lange Zeit keine Abgaben zu zahlen f Washinaton. Als jedoch die Engländer den Nordamerikanern Stenern auslegten da entstand (1775—83) ein Krieg, in welchem Washington die Norbamery kaner' gegen die Englänber anführte. Washington war der Sohn eines Gutsbesitzers und besaß eine grünbliche Bilbung. In den Kriegswissenschaften hatte er sich große Kenntnisse erworben. Es gelang ihm daher auch in dem Kampfe die Dberhanb zu behalten, so daß die Englänber genöthigt waren, der Herr Ichast in Norbamerifa zu entsagen. Als Nordamerika nun ein unabhängiger Freistaat wurde, wählte man balb barans Washington zuin Präsibenten , , Franklin. Eine große Stütze hatten die Amerikaner auch an Beuiamm Franklin. Derselbe war der Sohn eines Seifensiebers und erlernte die Buchbruckerkuust. Später legte er eine Buchbruckerei an und gab eine Zeitung heraus, die großen Beifall fanb. Um seine Lanbslmte für die Freiheit des Vaterlandes zu begeistern, verfaßte und verbreitete er verschiedene patriotische Schriften, durch welche er sich großes Zutrauen erwarb. — Nach gründlichem Studium erfand er den Blitzableiter und wurde dadurch sehr berühmt. Bei dem Ausbruche von Streitigkeiten zwischen England und Nordamerika reiste er selbst nach London. Als er in einem schlichten Rocke, mit einem gewöhnlichen Stock in der Hand ins Parlament trat, lächelte matt über den amerikanischen Spießbürger. Der Spott verwandelte sich aber in Verwunderung, als man horte, mit welcher Gewandtheit er die Rechte seines Vaterlandes vertheidigte. — Seine Mitbürger schickten ihn später nach Paris, wolelbst er mit Frankreich ein Bündniß abschloß. In der französischen Hauptstadt wurde er mit beu Worten bewillkommnet: „Dem Himmel entriß er den Blitz, den Tyrannen das Scepter". Er war bis an fein Ende für das Gebeihen des jungen Freistaates thätig und starb im 84. Lebensjahre. Seine von ihm selbst verfaßte Grabschnfi lautet: „Hier liegt der Leib Benjamin Franklins, eines Buchbruckers, als Speise für die Würmer, gleich dem Deckel eines alten Buches, aus welchem der Inhalt herausgenommen, und welches seiner Inschrift und Vergoldung beraubt ist. Doch wird das Werk selbst nicht verloren sein, sondern einst wieder erscheinen m einer neuern schönern Ausgabe, durchgesehen und verbessert von dem Verfasser". 162. Ariedrich Wilhelm Ii. 1786—1797. Allgemeines. Friedrich der Große starb kinderlos, und ihm folgte in der Regierung sein Neffe Friedrich Wilhelm Ii. Dieser that viel für^ die Hebung des Schulwesens und errichtete zur Leitung desselben ein Ober-Schuleollegium. In Berlin ließ er das prächtige brandenburger Thor bauen und beschäftigte auch bei anderen Bauten viele Menschen. Seinen Unterthanen gab er ein neues Gesetzbuch, welches noch heute unter dem Namen „das allgemeine Landrecht" bekannt ist. Erwerbungen. Als im Jahre 1793 durch Rußland, Oesterreich und Preußen die zweite Theilung Polens stattfand, erhielt Preußen außer Danzig und Thorn das sogenannte Großpolen. Diese neue Provinz, deren Kern ungefähr die Provinz Posen ist, erhielt den Namen Südpreußen. Da die Polen sich später empörten, wurden sie besiegt, und 1795 nahm man die dritte Theilung Polens vor, wobei Preußen das Land links der Weichsel mit der Hauptstadt Warschau erhielt. Durch einen Vertrag mit dem letzten Markgrafen von Ansbach und Bayreuth erwarb Preußen, auch den Besitz dieser beiden Fürstenthümer. Zur Zeit Friedrich Wilhelms brach (1789) die französische Revolution aus, von welcher wir in der folgenden Darstellung hören werden.

11. Geschichtsbilder - S. 232

1903 - Berlin : Süsserott
- 232 — 83. Der Nordamerikanische Freiheitskampf. 1775—1783. 1. Die ersten Ansiedler in Nordamerika waren Engländer. Diese gründeten eine Reihe Kolonien, die sich längs der Küste des Atlantischen Ozeans von Kanada bis Florida erstreckten. Es waren ihrer dreizehn mit drei Millionen Einwohnern. Viele Ansiedler hatten England um ihres Glaubens willen verlassen, so der Quäker Wilhelm Penn, der die nach ihm benannte Kolonie Pennsylvanien mit der Hauptstadt Philadelphia gründete. Die nordamerikanischen Kolonien erkannten die Oberhoheit des Mutterlandes an, hatten aber das Recht der Selbstverwaltung und Selbstbesteuerung. England zog aus dem Handel mit dem reichen Nordamerika großen Vorteil. 2. Ausbruch des Kampfes. — Zur Zeit des Siebenjährigen Krieges hatte England gegen Frankreich und Spanien einen Seekrieg zu führen, der ebenfalls sieben Jahre währte. England entriß zwar den Franzosen ganz Kanada, geriet aber in Schulden. Zur Tilgung derselben sollten auch die nordamerikanischen Kolonien beitragen. Zunächst wurde der Teezoll eingeführt. Die Amerikaner verschworen sich, keinen englischen Tee zu trinken. Als nun 1773 drei englische, mit Tee beladenen Schiffe in den Hafen von Boston einliefen, entstand ein Aufruhr. Fünfzig als Indianer verkleidete Bostoner stürmten die Schiffe und warfen unter dem Jubel des Volkes die gauze Ladung Tee, 326 Kisten, ins Meer. Das war das Zeichen zum Anfang des Kampfes, der mit der Losreißuug der Kolonien vom Mutterlande endete. 3. Der Freiheitskampf dauerte acht Jahre. 1775 kam es zu dem ersten blutigen Zusammenstoße. Anfangs kämpften die Engländer glücklich, gerieten aber bald in Bedrängnis. Schon im zweiten Kriegsjahre 1776 erklärte der Kongreß zu Philadelphia die Unabhängigkeit der dreizehn vereinigten Provinzen. Viele Europäer, besonders viele Franzosen, gingen über den Ozean und traten in die Reihen der Freiheitskämpfer. Außer Frankreich schloß auch Spanien und Holland ein Bündnis mit den Nordamerikanern. Letzteren gelang es, die Hauptmacht der Engländer einzuschließen und zur Übergabe zu zwingen. Da gab England den Widerstand auf. Im Frieden zu Versailles erkannte es 1 <83 die Unabhängigkeit der „Vereinigten Staaten von Nordamerika" an. 4. Washington. — Die Nordamerikaner hatten das Glück, einen ausgezeichneten Anführer zu besitzen, Georg Washington. Er war der Sohn eines reichen Pflanzers aus Virgiuieu. Sein Feldherrntalent bildete aus den des Kriegshandwerks ungewohnten Kolonisten tüchtige Soldaten. Nach Beendigung des Freiheitskrieges wollte sich Washington in die Stille des Landlebens zurückziehen, doch das dankbare Vaterland berief ihn zu höhereu Ehren. Washington starb 1799. Ihm zu Ehren erbaute man die Stadt Washington und erhob sie zur Hauptstadt der Vereinigten Staaten. Die Regieruug der Bereinigten Staaten besteht ans dem Kongreß, zu welchem alle Staaten Abgeordnete wählen, und dem auf die Dauer von vier Jahren gewählten Präsidenten. Washington trat zweimal hintereinander als Präsident an die Spitze des Freistaals. 5. Franklin. — Neben Washington erwarb sich Benjamin Franklin die größten Verdienste um die Befreiung des Vaterlandes. Er wurde zil Boston als Sohn eines Seifensieders geboren und erlernte die Buchdrucker-kunst. Durch vieles Lesen und Nachdenken erwarb er sich ein reiches Wissen. Bald gründete er in Philadelphia eine eigne Druckerei und schrieb viele belehrende Schriften. Zu seinen Lieblingsbeschäftigungen gehörten die Naturwissenschaften, eine Frucht seines Studiums war die wichtige Er-

12. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 457

1873 - Essen : Bädeker
457 europäische Nationen, die auf die Engländer eifersüchtig waren, besonders die Franzosen in ihr Jntereffe, wählten zu ihrem Anführer den berühmten. Washington, einen reichen Pflanzer, der sich auf das Kriegswesen wohl verstand. Die Colonisten standen den Engländern zwar an Ausrüstung und Kriegserfahrung weit nach; aber sie übertrafen die von diesen in Sold genommenen fremden Truppen, unter denen sich auch Deutsche: Hessen und Braunschweiger, befanden, an Muth, Vaterlandsliebe, Begeisterung für die Freiheit und besonders an genauer Kenntniß des Landes. Lange blieb der Kampf ohne Entscheidung; aber als 1777 bei Saratoga der englische General von den Amerikanern um- zingelt und zur Übergabe gezwungen, und 1781 ein zweites englisches Heer bei Uorktown durch Washington gefangen genommen worden, und England kein neues Heer zu senden hatte: da wurde im Frieden zu Versailles 1783 die Unabhängigkeit der nordamerikanischen Freistaaten anerkannt. Seit diesem Frieden hat der junge Freistaat staunenswerthe Fortschritte in der Bevölkerung und im Wohlstände gemacht; denn Tausende und abermals Tausende sind aus England, Irland, Frankreich und Deutschland nach der neuen Welt ausgewandert, um sich dort im Lande der Freiheit und des Wohlstandes niederzulassen. Urwald auf Urwald ist niedergesunken, Niederlassung auf Niederlassung entstanden, Städte auf Städte sind angelegt und wunderbar rasch bevölkert worden, Provinzen auf Provinzen haben sich gebildet. Die Zahl der verbundenen Staaten hat sich von 13 auf 38 schon vermehrt. An der Spitze dieses Bundesstaates steht ein Prä- sident, der alle vier Jahre neu gewählt wird. Washington war der erste Präsident — zu seiner Ehre wurde auch die Stadt gleichen Namens ge- gründet und zur Hauptstadt des ganzen Freistaates und zum Versammlungsorte des Congresses (Abgeordneten-Versammlung) erhoben. Großen Einfluß auf das amerikanische Volk und seine Schicksale übte besonders der berühmte Benjamin Franklin. Er war der Sohn eines Seifensieders. Da sein Vater 17 Kinder hatte, so konnte er auf ihn, den jüngsten, nicht viel ver- wenden, und bestimmte ihn auch zu seinem Handwerke. Attein dieses gefiel ihm nicht, und er lernte bei einem Bruder die Vuchdruckerkunst. Nach mancherlei Widerwärtigkeiten legte er eine eigene Buchdruckerei an und war unermüdet thätig, dabei heiter und streng redlich. Dies verschaffte ihm das Zutrauen seiner Lands- leute, die gern bei ihm Bestellungen machten und ihn unterstützten. In seinen Feierstunden las er nützliche Bücher, und bald verfaßte er selbst kleine Schriften für das Volk, welche gern gelesen wurden; dann gab er eine Zeitung heraus, die große Abnahme fand. Durch tiefes Nachdenken und gründliches Forschen er- fand Franklin den Blitzableiter, wodurch sein Name in ganz Europa bekannt wurde. Enaland wollte diesen Mann für sich gewinnen, und ernannte ihn zum Ober- postmeister der amerikanischen Besitzungen; allein er blieb dennoch der Sache seines Vaterlandes ergeben. Bei dem Ausbruche der Mißhelligkeiten zwischen England und Amerika reiste er nach L ondon und vertheidigte hier die Rechte seiner Lands- leute niit eben so großer Weisheit als Freimüthigkeit. Als er im Jahre 1776 wegen Abschließung eines Bündnisses mit Frankreich nach Paris kam, gerietst die ganze Stadt in freudige Bewegung; jeder wollte den ausgezeichneten Ameri- kaner sehen. Nicht selten saß der ehemalige Buchdrucker mit dem Könige zu. Tische. Bei seiner Aufnahme in die Gelehrtenversammlung Frankreichs ward er, als Erfinder des Blitzableiters und Befreier des Vaterlandes, mit dem eben so schönen als wahren Verse bewillkommnet: „Dem Himmel entriß er den Blitz, den Tyrannen das Scepter!" Franklin starb, allgemein verehrt und bewundert, in seinem 81. Jahre. Merk- würdig ist noch die Grabschrift, die er sich selbst setzte: „Hier liegt der Leib Benjamin Franklins, eines Buchdruckers, als Speise für die Würmer, gleich dem Deckel eines alten Buches, aus welchem der Inhalt herausgenommen, und der seiner Inschrift und Vergoldung beraubt ist. Doch wird das Werk selbst nicht verloren sein, sondern einst wieder erscheinen in einer neuen, schönern Ausgabe, durchgesehen und verbessert von dem Verfasser."

13. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 136

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 136 — sieders in der Stadt Boston. Er erlernte die Buchdruckerkunst, beschäftigte sich aber in seinen freien Stunden bis spät in die Nacht hinein mit dem Lesen guter Bücher, hierdurch erwarb er sich tüchtige Kenntnisse. Allmählich brachte er es in Philadelphia zu einer eignen Druckerei. Sein unermüdlicher Fleiß, seine Mäßigkeit und Sparsamkeit verschafften ihm ein gutes Auskommen, während er sich durch Rechtlich1 heit und Einsicht die Liebe und Achtung seiner Mitbürger erwarb. (Eine Zeitung, die er Herausgab, fand weite Verbreitung, und ein Kalender, worin er gute Lehren und Ratschläge in der einfachsten Sprache mitteilte, wurde überall mit Eifer gelesen. Besonders verdient machte er sich durch die wichtige Erfindung des Blitzableiters. Jetzt wurde Franklins Name weltbekannt, und seine Mitbürger übertrugen dem wackern Manne eine Ehrenstelle nach der andern. Da fand er Gelegenheit, für die Wohlfahrt seines Vaterlandes zu wirken. Manche nützlichen (Einrichtungen wurden von ihm ins Leben gerufen, manche wohltätigen Anstalten verdankten ihm ihr Entstehen. 6. Franklins Verdienste. Ais der Streit mit (England begann, wirkte Franklin aufs kräftigste für Nordamerikas Befreiung. Schon ein siebzigjähriger Greis, begeisterte er seine Landsleute durch feurige Schriften zum Freiheitskampfe. Dann ging er als Gesandter nach Paris, um seinem Volke die Freundschaft und Hilfe der Franzosen zu verschaffen. Sein schlichtes würdevolles wesen gewann ihm in der glänzenden Hauptstadt allgemeine Verehrung. Durch seine geschickte Unterhandlung kam ein Bündnis mit Frankreich zustande, und einige Jahre später konnte er auch den Friedensvertrag mit England unterzeichnen, der die Freiheit Nordamerikas anerkannte. Als er nach langer Abwesenheit in seine Heimat zurückkehrte, wurde er mit lautem Jubel empfangen; alles wetteiferte, ihm Beweise der Dankbarkeit und Hochachtung zu geben. Trotz seines hohen Alters verwaltete er dann noch mehrere wichtige Ämter und blieb bis an seinen Tod unermüdlich für das Gedeihen des jungen Freistaates tätig. Er starb, 84 Jahre alt, vom ganzen Volke betrauert. „3ch habe", sagte er vor seinem Ende, „lange gelebt und einen großen Teil von dieser Welt gesehen. Jetzt fühle ich das verlangen, auch eine andere weit kennen zu lernen, und überlasse fröhlich und mit kindlichem vertrauen meine Seele dem großen und guten Vater der Menschheit, der mich von meiner Geburt an so gnädig beschützt und gesegnet hat." Die Grabschrift, die er sich selbst gesetzt hat, lautet: „hier ruht der Leib Benjamin Franklins, eines Buchdruckers, als Speise für die

14. Vom Zeitalter der abendländischen Kirchentrennung bis zur französischen Staatsumwälzung - S. 126

1909 - Leipzig : Hirt
126 Iv. Das Zeitalter Friedrichs des Großen. amerikaner Washington besiegten die Engländer. Diese mußten im Frieden zu Versailles die Unabhängigkeit von dreizehn Kolonien anerkennen, die unter dem Namen Vereinigte Staaten von Amerika einen eignen Freistaat gründeten. George Washington wurde zum ersten Präsidenten des neuen Freistaates gewählt. Allmählich hatte sich der größte Teil Nordamerikas an die Vereinigten Staaten angeschlossen, die heute eine mächtige Republik von 48 Staaten, 1 Bundesdistrikt und 2 auswärtigen Territorien mit 84 Million Einwohnern bilden; der Flächeninhalt betrügt mehr als 9 Million Quadratkilometer, fast soviel wie Europa. Benjamin Franklin. Zu den großen Förderern des Nordamerikanischen Freistaates gehört Benjamin Franklin. Er wurde als Sohn eines Bostoner Seifensieders 1706 geboren. Als Knabe lernte er das Buchdruckerhandwerk, las fleißig die Bücher und Zeitungen, die er drucken mußte, und bildete sich so weit, daß er selbst Beitrüge für Zeitungen schreiben konnte. Dann ging er als Drucker nach England, suchte aber auch Verkehr mit geistig bedeutenden Männern. Nach Amerika zurückgekehrt, gründete er in Philadelphia eine eigne Buchdruckerei, legte den Grund zu einer öffentlichen Bibliothek und entfaltete seine Begabung als Volksschriftsteller in segensreicher Weise. Eine Menge gemeinnütziger Anstalten rief er ins Leben und wurde Friedensrichter und Generalpostmeister in Pennsylvanien. Dauernden Ruhm erwarb er durch die Er-finduug des Blitzableiters. Bedeutungsvoller wurde sein Wirken als Staatsmann. Er war die Seele der Erhebung gegen die englische Regierung, er erwirkte in Frankreich ein Bündnis gegen England und unterzeichnete als bevollmächtigter Minister der Vereinigten Staaten den Frieden von Versailles. Als er nach Amerika zurückkehrte, wurde er mit Kanonenschüssen und Glockengeläut empfangen. Darauf wurde er Gouverneur von Pennsylvanien, wirkte unermüdlich für die Bildung seiner Landsleute in zahlreichen Volksschriften und arbeitete eifrig an der Aufhebung der Sklaverei. Trotz seiner rastlosen und aufreibenden Tätigkeit erreichte er das 84. Lebensjahr. Der Ruhm des großen Erfinders und Staatsmannes ist verewigt in dem Verse: „Dem fjimmel entriß er den Blitz, Den Tyrannen das Zepter." George Washington. Der Hauptbegrüuder der Nordamerikauischeu Union ist George Washington. In dem Nordamerikanischen Freiheitskampfe wurde er zum Bundesfeldherrn ernannt. Die anfänglichen Niederlagen entmutigten ihn nicht. Als die Franzosen Hilfe unter La-fat)ette schickten, heftete sich der Sieg an feine Fahnen, und fein Vater-laut) wurde frei. Seine dankbaren Mitbürger wählten ihn zum Präfibenten des neuen Freistaates und nannten die Bundeshauptstabt nach feinem

15. Leitfaden für den geschichtlichen Unterricht - S. 93

1881 - Berlin : Wohlgemuth
— 93 — Die Kolonisten, im Bunde mit Frankreich, wählten den berühmten Washington zu ihrem Anführer. Dieser war seiner Zeit der größte Feldherr, der erste Bürger und oberste Beamte Nordamerikas. Er wurde am 22. Februar 1732 in der Grafschaft Westmoreland in Virginien geboren, wo sein Vater ein Pflanzer war. Auf der Schule zu Williamsburg studierte er Mathematik und machte gute Fortschritte. Nach beendigten Studien lebte er aus seiner Pflanzung und trat unter die Miliz. Er hatte eine edle Gestalt, das Herz eines Weisen, den Geist eines Staatsmannes und den Mut eines freien Bürgers. Seine Absichten waren stets redlich; die Mittel zur Erreichung seines Zweckes immer rein. Im Jahre 1777 kam es zwischen den englischen Truppen, unter denen sich auch Deutsche (Hessen und Braunschweiger) befanden, und den Nordamerikanern bei Saratoga zum Kampfe. Die englischen Truppen wurden umzingelt und zur Übergabe gezwungen. 1781 nahm Washington ein zweites englisches Heer gefangen. Da England kein neues Heer zu senden hatte, kam durch französische Vermittelung 1783 zu Versailles der Friede zwischen England und Nordamerika zustande. England mußte in demselben die Unabhängigkeit der nordamerikanischen Staaten anerkennen. Seit diesem Frieden hat der junge Freistaat staunenswerte Fortschritte in der Bevölkerung und im Wohlstände gemacht. Die Zahl der verbündeten 'Staaten beträgt jetzt 39, wozu noch der Bundesdistrikt Columbia und 9 Territorien kommen. An der Spitze derselben steht ein Präsident, der alle vier Jahre neu gewählt wird. Washington war der erste Präsident. Zu seiner Ehre wurde auch die Stadt gleiches Namens gegründet und zur Hauptstadt des ganzen Freistaates erhoben. — Am 14. Dezember 1799 starb Washington in Mount Vernon. Sein Tod ward in den vereinigten Staaten und selbst im Auslande betrauert. In seinem Testamente gab er seinen Sklaven die Freiheit und vermachte beträchtliche Summen zur Anlegung einer hohen Schule zu Columbia und einer Freischnle für arme Kinder. Die Amerikaner errichteten ihm 1830 in Washington ein Denkmal. Großen Einfluß ans das amerikanische Volk und seine Schick* sale übte besonders der berühmte Benjamin Franklin, geboren am 17. Januar 1706 zu Boston. Er war der jüngste Sohn eines Seifensieders. Da sein Vater 17 Kinder hatte, so konnte er aus Benjamin nicht viel verwenden und bestimmte ihn deshalb zu seinem Handwerk. Die Erziehung, welche der Sohn bis zu seinem 12. Jahre im väterlichen Hause empfing, hatte dencharakter schlichter, bürgerlicher Gediegenheit, welchem er auch in seinem ganzen Leben treu geblieben ist. Das Geschäft eines Seifensieders sagte dem jungen Benjamin nicht zu; er wurde Buchdrucker und legte nach vielen Widerwärtig-

16. Leseblüthen! - S. 176

1854 - Hamburg : Herold
176 die Unabhängigkeit der nordamerikanischen Freistaaten anerkannt. Seit diesem Frieden hat der junge Freistaat staunens- werthe Fortschritte in der Bevölkerung und im Wohlstände gemacht; denn Tausende und abermals Tausende sind aus England, Irland, Frankreich und Deutschland nach der neuen Welt ausgewandert, um sich dort im Lande der Freiheit und des Wohlstandes niederzulassen. Urwald auf Urwald ist niedergesunken, Niederlassung auf Niederlas- sung entstanden, Städte auf Städte sind angelegt und wunderbar rasch bevölkert worden, Provinzen auf Provinzen haben sich gebildet. Die Zahl der verbundenen Staaten hat sich von 13 auf 31 schon vermehrt, und an der Spitze dieses Bundesstaates steht ein Präsi- dent, der alle vier Jahre neu gewählt wird. Washington war der erste Präsident — zu seiner Ehre wurde auch die Stadt gleichen Namens gegründet und zur Hauptstadt des ganzen Freistaates und zum Versammlungsorte des Congresses(Abgeordneten-Versammlung) erhoben. Großen Einfluß auf das amerikanische Volk und seine Schick- sale übte besonders der berühmte Benjamin Franklin. Er war der Sohn eines Seifensieders. Da sein Vater 17 Kinder hatte, so konnte er auf ihn, den jüngsten, nicht viel verwenden, und bestimmte ihn auch zu seinem Handwerke. Allein dieses gefiel ihm nicht, und er erlernte bei einem Bruder die Buchdruckerkunst. Nach mancherlei Widerwärtigkeiten legte er eine eigene Buchdruckerei an und war un- ermüdet thätig, dabei heiter, und streng redlich. Dies verschaffte ihm das Zutrauen seiner Landsleute, die gern bei ihm Bestellungen machten und ihn unterstützten. In seinen Feierstunden las er nützliche Bücher, und bald verfaßte er selbst kleine Schriften für das Volk, welche gern gelesen wurden; dann gab er eine Zeitung heraus, die große Abnahme fand. Durch tiefes Nachdenken und gründliches Forschen erfand Franklin den Blitzableiter, wodurch sein Name in ganz Europa bekannt wurde. England wollte diesen Mann für sich gewinnen, und ernannte ihn zum Oberpostmeister der amerikanischen Besitzungen; allein er blieb dennoch der Sache seines Vaterlandes ergeben. Bei dem Ausbruche der Mißhelligkeiten zwischen England und Amerika reis'te er nach London und vertheidigte hier die Rechte seiner Landsleute mit eben so großer Weisheit als Freimüthigkeit. Als er im Jahre 1778 wegen Abschließung eines Bündnisses mit Frankreich nach Paris kam, gerieth die ganze Stadt in freudige Bewegung; Jeder wollte den aus- gezeichneten Amerikaner sehen. Nicht selten saß der ehemalige Buch- drucker mit dem Könige zu Tische. Bei seiner Aufnahme in die Gelehrtenversammlung Frankreichs ward er, als Erfinder des Blitz- ableiters und Befreier des Vaterlandes, mit dem Verse bewillkommnet: „Dem Himmel entriß er den Blitz, den Tyrannen das Scepter!" Franklin starb, allgemein verehrt und bewundert, in seinem 81. Jahre.

17. Bilder aus der Weltgeschichte - S. 321

1871 - Braunschweig : Wreden
— 321 — nach Kassel, die verkauften Menschen wurden auf dem Markte besichtigt und dann, nachdem das Geld erlegt war, zu Schiff oder Wagen fortgeschafft, Vätern und Müttern zu großem Jammer und Herzeleid. Aber mit welchem Herzen mögen die armen Menschen in einem ihnen fremden Kriege, in einem unwegsamen, wenig bewohnten Lande gekämpft haben! Auch half den Engländern der schmähliche Handel nichts; denn ihre Feinde mehrten sich zusehends. Frankreich, Englands alter Nebenbuhler und Feind trat offen auf die Seite der Colouien und schloß 1778 einen Bund mit ihnen. Viele Franzosen waren schon vorher nach Amerika gegangen, um in den Reihen der Republikaner für ihre Freiheit mitzustreiten; unter ihnen La-fay ette, ein edler, hochsinniger Mann, der für sein Geld selber ein Schiff für die amerikanische Sache ausrüstete. Auch Spanien, auch Holland traten dem Kampfe gegen England bei. England sah sich von allen Seiten verlassen und verloren. So kam 1783 der Friede zu Versailles zu Stande, in welchem England die Unabhängigkeit der nordamerikanischen Freistaaten anerkannte. Washington legte nun seine Befehlshaberstelle nieder und kehrte, von dem Dank und der Verehrung seiner Mitbürger begleitet, auf fein Landgut in Virginien zurück, wo er einige Jahre in glücklichem Frieden mit Gattm und Kindern verlebte. Aber lange ließ man ihm nicht Ruhe. 1787 versammelten sich die Abgeordneten der Staaten, um eine Verfassung zu berathen; man kam überein, daß alle gemeinsamen Angelegenheiten ein (»ongreß besorge, der, ans dem Senat und dem Hans der Repräsentanten bestehend, sich jedes Jahr in der unserm Helden zu Ehren genannten Stadt Washington versammle, und daß die vollziehende Gewalt in die Hand eines Präsidenten gelegt werde, der alle vier Jahre aufs Neue zu wählen sei. Zum ersten Male wurde Washington als Präsident gewählt, und nach Ablauf der vier Jahre noch einmal. Seine weise, umsichtige Verwaltung erhob das Land zu Macht und Ansehen, Ruhm und innerem Wohlstand. Die Staaten der Union nahmen in Handel, Bevölkerung, in Reichthum, Betriebsamkeit einen so riesenhaften Aufschwung, wie kein Staat in der ganzen Geschichte alter und neuer Zeit. Washington starb 1799, der Erste tm Kriege, der Erste im Frieden, der Erste im Herzen seiner Landsleute. Und da lebt er noch heute in dankbarem Ehrengedächtniß. In der Stadt semes Namens unter einem ihm errichteten Denkmal ruht seine Hülle. Neben Washington hat sich um die Freiheit Nordamerikas sein edler Freund Benjamin Franklin hohes Verdienst erworben. Er wurde am 17. Januar 1706 zu Boston geboren und war der Sohn eines Seifensieders. Da der wackere Vater 17 Kinder hatte, so konnte er auf -Benjamin, den jüngsten, nicht die Sorgfalt in der Erziehung verwenden, wie er wohl wünschte. Er bestimmte ihn deshalb zu seinem Handwerkes Dennoch hat die Erziehung, welche der Knabe bis zu seinem 12. Jahre im väterlichen Haufe empfing, den Charakter schlichter, bürgerlicher Gediegenheit, welcher er auch in seinem ganzen Leben treu geblieben ist. — Da ihm das Handwerk seines Vaters nicht gefiel, so lernte er bei seinem .rüder die Buchdruckerkunst. Nach mancherlei Widerwärtigkeiten legte er eine eigene Buchdruckerei au und war uuermüdet thätig, dabei heiter und streng redlich. Dies verschaffte ihm das Zutrauen seiner Landsleute, die Dietlein, Bilder aus der Weltgeschichte. 21

18. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 251

1840 - Münster : Coppenrath
— 251 — Jahre neu gewählt wird, steht an der Spitze und leitet die Ge- schäfte. Diese neue Verfassung wurde im Jahre 1787 zu Phi- ladelphia gegründet, und Washington einstimmig zum ersten Präsidenten berufen. Zur Ehre dieses Freiheitshelden wurde auch die Stadt Washington gegründet und zur Hauptstadt des ganzen Freistaates und zum Versammlungsorte des Congresses erhoben. Nordamerika galt seitdem für die Wiege der bürgerlichen und religiösen Freiheit. Die jungen Franzosen, welche in ganzen Scharen Gut und Blut für dieselbe in der neuen Welt gewagt hatten, kehrten jetzt triumphirend nach ihrem Vaterlaude zurück und verbreiteten voll Begeisterung die Ideen und Einrichtungen des neuen Volkes. Mit dem größten Widerwillen waren sie seit- dem gegen das alte Regierungssystem ihres eigenen Vaterlandes erfüllt, und glüheten vor Sehnsucht, den Baum der Freiheit in der neuen Welt auch auf Heimat h li che n Boden zu ver- pflanzen. 't

19. Geschichte und Geographie - S. 177

1886 - Hamburg : Meißner
— 177 — 50 Bürger der Stadt bemächtigten sich, als Indianer verkleidet, dieser Schiffe, warfen 340 Kisten ins Meer und ..machten so die Massachusetts-Bai (Mässättschüßetts) zu einem großen Theekessel." England blockierte setzt den Hasen von Boston und erklärte die Rechte der Kolonien sür ausgehoben. Bald kam es zu Feindseligkeiten, die für die Kolonieen unglücklich abliefen. Nun wurde Wafhington (U-öschingtn), ein virginischer Pflanzer, der sich in dem Seekriege Englands gegen Frankreich und Spanien rühmlich ausgezeichnet hatte, an die Spitze der Verteidigung gestellt, focht aber mit seinen wenig geschulten Soldaten gegen die kriegsgewohnten englischen Truppen, unter denen sich viele Deutsche (Hessen. Gothaer und Braunschweiger) befanden, welche von ihren Landes-sürsten an die englische Regierung verkauft worden waren, anfänglich ohne Glück. Später gelang es, eine Heeresabteilung von 7000 Mann gefangen zu nehmen. Diefe Wasfenthat erwarb der jungen Armee große Teilnahme in Europa, besonders in Frankreich, und viele sür Freiheit begeisterte Männer schifften sich ein nach Amerika, um mit gegen die Engländer zu kämpfen. Als es nun gar dem amerikanischen Gesandten in Versailles, Benjamin Franklin (Fränklin) (geb. 1706 zu Boston als Sohn eines Seifensieders; Buchdrucker, Volksschriftsteller, Erfinder des Blitzableiters — „dem Himmel entriß er den Blitz, den Tyrannen das Scepter"), gelang zu erwirken, daß Frankreich ein Hilfskorps nach Amerika fnndte, als später auch Spanien und Holland dem Bunde gegen England beitraten und der Kampf auf allen Meeren und in allen Kolonieen der Kriegführenden entbrannte, da ermattete endlich England. Zur See hatte letzteres meist den Sieg behauptet und sich bei der Verteidigung von Gibraltar (General Elliot (Ell'iott) und seine meist hannoverschen Truppen) mit Ruhm bedeckt, aber in Amerika selbst das Hauptheer durch die Kapitulation von Aorktown (Joark^taun) gegen Washington eingebüßt. Durch Vermittelung des Kaisers Joseph ü. kam zu Versailles ein Friede zustande, 1783. England erkannte die Freiheit und Unabhängigkeit Nordamerikas an. Nun wurde von den einzelnen Kolonieen eine Verfassung vereinbart und an die Spitze der Republik „der vereinigten Staaten von Nordamerika" ein alle 4 Jahre zu wählender Präsident gestellt, der die ausübende Gewalt hat, während die Gesetzgebung dem „Kongresse" zusteht. Erster Präsident wurde Washington, den man nach Ablaut seiner 4 Jahre wieder wählte. Washington starb 1799, nachdem er allen seinen Sklaven die Freiheit geschenkt und einen großen Teil seines Vermögens für Schulen und Bildungsanstalten aller Art bestimmt hatte. Seine dankbaren Mitbürger erbauten und benannten ihm zu Ehren ihre Bundesstadt Washington. Geschichte u. Geographie. 12

20. Die Neuzeit - S. 323

1884 - Mainz : Kirchheim
Franklin. Die französische Revolution.. 323 schöne Stadt Ein einnati am Ohio bekam davon ihren Namen. Doch genoß Washington nicht lange der Ruhe; der Kongreß hatte eine Verfassung für die neue Republik entworfen und ihn, als Inhaber der vollziehenden Gewalt, zum Präsidenten erwählt, welches Amt er acht Jahre lang mit Glück und Ruhm verwaltete. Die Grundlagen der nordamerikanischen Freistaaten beruhen wesentlich ans Ausübung unbeschränkter Religionsfreiheit , vollkommener Preßfreiheit und einer unbeschränkten Gleichheit in persönlicher, rechtlicher Freiheit. Es existiert dort weder Aristokratie noch Zunftwesen, noch irgend ein anderes Vorrecht; alle Nordamerikaner find gleich vor dem Gesetze. Die gesetzgebende Versammlung besteht wie in England aus z w e i H ä n f e r n, aus dem Senate und dem Hanfe der Abgeordneten. Die neue Republik hat sich in kurzer Zeit zu einer bedeutenden Weltmacht erhoben. Mit jedem Jahre wuchs und wächst ihre Volksmenge; neue Staaten schlossen sich an, große Gebiete wurden den Indianern abgewonnen. Blühende Dörfer, volkreiche Städte wuchsen wie durch einen Zanberfchlag auf einem Boden empor, der kaum dem wilden Urwald abgerungen war. Praktisches Geschick, nie ermüdende Ausdauer, Fleiß und Sparsamkeit scheinen von den Puritanern, Katholiken und Quäkern auf alle übrigen Kolonieen übergegangen zu fein. Als Repräsentant und Typus des ächt amerikanisch republikanischen Sinnes und Geistes kaun Franklin gelten. Nach erfolgtem Friedensschluß in sein Vaterland zurückkehrend, wurde er von seinen Mitbürgern mit der höchsten Achtung und Verehrung empfangen. Bis in fein achtzigstes Jahr in den Geschäften des Staates thätig, starb er im Jahre 1790, gleich betrauert von feinem Volke wie von den Männern des Staates und der Wissenschaft in der alten und neuen Welt. Washington folgte ihm neun Jahre später. In feinem Testamente gab er allen feinen Sklaven die Freiheit. 2. Die französische Revolution (1789). .Ms Ludwig Xvi. , Köuig vou Frankreich, den Nordamerikanern in ihrem Unabhängigkeitskampfe gegen die englische Krone seinen Beistand lieh, ahnte er nicht, daß er durch diesen Bnnd^mit der jungen Republik seinen eigenen Thron untergrub und sich die erste Stufe zu feinem Blutgerüste baute. Sechs Jahre nach dem Frieden von Versailles, der die Freiheit Nordamerikas anerkannte, brach die furchtbare französische Revo- 21*