Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Alte Geschichte - S. 60

1879 - Dillenburg : Seel
— 60 — durch den Friedensschluß täuschen und zu dem Glauben bringen, es sei nicht auf sie abgesehen. Während der heiligen Kriege (355—345) wurde er von den Thebanern zu Hilft gerufen. Nachdem der Friede unter-|fi Zeichnet war, besetzte er plötzlich die Pässe der Thermopylen und ließ sich an (Stelle der ans dem griechischen Bunde ausgestoßenen Phocier als Mitglied des Bundes aufnehmen. Selbst als Philipp sich auch zum Oberherrn des ganzen Bundes und znm Oberbefehlshaber des Bundesheeres hatte ernennen lassen, blieben die Athener tanb gegen die Warnungen des Demosthenes. Erst als Philipp die Stadt Elatea besetzte und damit der Zugang m ganz Böotien ihm offen war, sah man ein, wie sehr Demosthenes Recht gehabt hatte; aber es war zu spät. Zwar beeilten sie sich jetzt, ein Bündnis mit Theben zum gegenseitigen l338 Schutze zu schließen; sie wurden aber von Philipp in der Schlacht bei Chäronea besiegt, in Folge deren, da auch Sparta sich beugeu mußte, ihm die Herrschaft über ganz Griechenland zufiel* Da die Feinde des Demosthenes diesem die Schuld an dem Unglücke zuschieben wollten, so ehrte ihn Athen dadnrch, daß es ihm die Gedächtnisrede für die bei Chäronea gefallenen Athener übertrug. Nun gelang es Philipp auch, sein höchstes Ziel zu erreichen. Er berief eine National-Bersammlnng nach Korinth, ans welcher ein Kriegszug gegen Persien beschlossen und Philipp zum Ober-feldherru aller griechischen Truppen mit unbeschränkter Gewalt ernannt wurde. Schon war ein Theil des Heeres nach Kleinasien abgerückt, als Philipp an dem Hochzeitsfefte feiner Tochter Kleopätra in der Stadt Aegä von feinern Leibwächter Pau-336 sanias, wahrscheinlich aus persönlicher Rache, ermordet wurde. v.chr. Seinen Thron bestieg sein Sohn Alexander, nachmals der Große genannt. b. Alexanders Jugend. Alexander war im Jahre 356 v. Chr. in derselben Nacht geboren, als Herostratns den berühmten Dianatempel in Ephesus anzündete. Seines Vaters Freude über die Geburt des Sohnes war so groß, daß er, als er zugleich auch die Nachricht von einer gewonnenen Schlacht erhielt, ausrief, die Götter möchten ihm auch ein Unglück senden, damit es des Glückes nicht zuviel werde. Alexander erhielt eine vortreffliche Erziehung; in allen ritterlichen und kriegerischen Künsten wurde er geübt. Die Pflege und Entwicklung seines Geistes war

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

1. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 57

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Alexanders Jugend. 57 Einst brachte man König Philipp drei frohe Nachrichten an einem Tage; die erste: sein Feldherr habe einen Sieg erfochten, die zweite: sein Viergespann habe in Olympia einen Preis gewonnen, die dritte: ihm sei ein Sohn geboren; und die Seher verkündeten, der Sohn, der so unter Siegen geboren sei, werde unbesiegbar sein; es war Alexander der Große. B. Alexanders Jugend. Die Makedonen waren ein barbarisches Berg> volk; die Königsfamilie aber rühmte sich griechischer Abstammung. Alexanders Vater, Philipp, leitete seinen Ursprung von Herakles ab, und als Stammvater seiner aus Thessalien stammenden Mutter Olympias nannte man den Achilleus. Griechisch ließ ihn daher der Vater erziehen: er bat den größten Gelehrten Athens, zu ihm zu kommen und den künftigen König zu erziehen, und warme Liebe zu all den schönen griechischen Sagen, Bewunderung für griechische Tapferkeit hat der dem Knaben eingeflößt. Der Lieblingsheld des künftigen Königs aber wurde Achilleus; so stark und tapfer wollte er werden wie der, und immer trug er das Buch von Achilleus, die Ilias des großen Dichters Homer, bei steh. Auch griechische Künstler, Bildhauer und Maler, sammelten sich um den jungen Prinzen am makedonischen Hofe; aber nur den allergrößten von ihnen erlaubte Alexander, sein eigenes Bild zu machen. So wuchs er in griechischer Bildung auf; aber nicht ein Gelehrter wollte er werden, sondern ein echter König und Held wie Achilleus. Darum übte er auch wie ein echter Grieche seinen Körper, und im Laufen und Schwimmen, im Ringen und Speerwerfen und Reiten tat es ihm bald keiner zuvor. — Einst bot man seinem Vater ein edles Pferd zum Kauf an, es hieß Bnkephalos (Stierkopf). Wohl gefiel es dem König; aber keiner konnte es reiten, denn es warf heftig jeden Reiter ab. Schon wollte man den Kauf ablehnen, da sagte der junge Prinz zu seinen Genossen: „Was für ein schönes Pferd läßt man sich da entgehen, bloß weil man es nicht zu reiten versteht!" Diese Äußerung hörte sein Vater, und er tadelte ihn, daß er sich geschickter dünke als die älteren Männer. „Was gibst du mir, o König", sagte Alexander, „wenn ich das Pferd bändige?" — „Nun, fo schenke ich es dir!" sagte der König lachend, „aber wenn es dir nicht gelingt, sollst du den Preis des Pferdes bezahlen!" Alle lachten, aber Alexander ging darauf ein. Dann lief er hin und drehte das Pferd um; denn er hatte beobachtet, daß es vor seinem Schatten scheute, der ihm gerade vor die Füße fiel. Alsbald wurde das Tier ruhiger, und Alexander führte es freundlich auf und ab, indem er es streichelte. Plötzlich aber ließ er leise seinen Mantel fallen und saß mit einem Sprunge im Sattel. Nun faßte er die Zügel ganz kurz, und so sehr es auch schäumte und sich bäumte, es mußte gehorchen. Bald ging es ruhig im Schritt, dann trieb er es zu Trab und Galopp, und so sprengte er heran und hielt lächelnd vor seinem Vater an. Der aber schloß ihn in die Arme und rief: „Mein Sohn, suche dir ein

2. Alte Geschichte - S. 133

1859 - Leipzig : Fleischer
133 tos, der ihm am Granikos das Leben gerettet hatte. Es entstand zwischen ihm und Alexander bei einem Trinkgelage, als beide berauscht waren, ein hef- tiger Wortwechsel; denn er gehörte zu den Wenigen, die auf die alten Sitten hielten, und nie konnte er sich entschließen, dem Könige zu schmeicheln. Jetzt hatte ihn der König feige gescholten. „So?" rief Klitos aufgebracht, „meinst du etwa die Feigheit, mit der ich einst am Granikos dem schon fliehenden Göt- tersohn das Leben rettete? Nur durch das Glut und die Wunden der Makedonier bist du der geworden, der du bist, und nun weißt du dich vor Stolz nicht zu lassen, so daß du deinen Vater Philipp verläugnest, und dich für einen Götter- sohn hältst!" — „Wie?" schrie Alexander, „du Bösewicht! glaubst du, daß dir solche Reden so hingehen sollen?" — Der Wortwechsel wurde immer heftiger; endlich ergriff der König einen Apfel von der Tafel, warf ihn dem Klitos an den Kopf, und suchte nach dem Schwerte, welches aber bereits ans die Seite gebracht war. Einige Freunde des Klitos brachten diesen ans dein Zimmer; wüthend stürzte er aber zu einer andern Thüre wieder hinein, schrie ärger als zuvor, und überhäufte den König mit Schmähungen, bis dieser, außer sich vor Zorn, auf- sprang, einer Wache den Spieß wegriß, und diesen dem Klitos durch den Leib rannte. Röchelnd stürzte Klitos nieder, und war in wenigen Augenblicken todt. Sogleich verschwand des Königs Zorn und Rausch. Er warf sich, seine rasche Thal schmerzlich bereuend, auf den Sterbenden nieder, rief ihn beim Namen, und hätte sich selbst erstochen, hätte man ihn nicht gehalten. Man führte ihn in sein Zimmer. Hier brachte er die ganze Nacht in trostloser Verzweiflung zu. Er erinnerte sich, wie des Klitos Schwester ihn so liebevoll erzogen, und er selbst ihm das Leben gerettet hätte, und diesen Mann hatte er nun ermordet! Man hörte die ganze Nacht, wie er auf dem schlaflosen Lager mit dumpfer Ver- zweiflung den Namen: „Klitos! Klitos!" rief. In diesem Zustande brachte er mehrere Tage zu; dann zerstreuten ihn nach und nach neue Züge und Arbeiten. Nun unternahm er 326 von Baktrien aus den abenteuerlichsten aller seiner Feldzüge. Es ging nach Indien, das heißt denjenigen Theil Ost-In- diens, der diesseit des Ganges liegt, und jetzt Vorder-Jndien heißt. Eine toll- kühne Unternehmung, ein von Makedonien 700 Meilen weit entferntes Land, welches von tapfern und zahlreichen Völkern bewohnt war, mit einigen tausend Menschen, die nicht einmal an das heiße Klima gewöhnt waren, erobern zu wollen! Aber je größer die Schwierigkeiten, desto heftiger war Alexanders Begier, und er zeigte wie Demosthenes, nur in einem ganz verschiedenen Sinne, was der Mensch Alles vermöge, wenn er seine ganze Kraft an die Erringung Eines Zielpunktes setzt. Wirklich waren die Schwierigkeiten, ehe er nur an die Gränze dieses weiten Landes kam, ungeheuer. Er mußte über ein steiles Gebirge (Paropamisos, jetzt Hindukusch), welches von wilden Thie- ren bewohnt wurde, ziehen, über breite Ströme setzen, feste Städte.belagern und sich beständig mit feindseligen Völkern herumschlagen. Aber das Alles schreckte ihn nicht ab; denn er hatte es sich einmal vorgenommen, nicht eher zu rasten, bis er den großen Ocean, den er gleich hinter Indien vermnthete, erreicht hätte. Die Inder waren damals, wie sie jetzt noch sind, sauft und gutartig, aber zum Theil sehr kriegerisch. Sie standen unter einzelnen Fürsten. Alexanders Kühnheit kannte keine Gränzen. Einst kam er zu einer Stadt, Nhsa, welche jenseit eines breiten Flusses lag, und die Makedonier fürchteten

3. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 56

1918 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
56 Alexander der Grotze. Viergespann habe in Olympia einen Preis gewonnen, die dritte: ihm sei ein Sohn geboren; und die Seher verkndeten, der Sohn, der so unter Siegen geboren sei, werde unbesiegbar sein; es war Alexander der Groe. B. Alexanders Jugend. Die Makedonen waren ein barbarisches Berg-Volk; die Knigsfamilie aber rhmte sich griechischer Abstammung. Alexanders Vater, Philipp, leitete seinen Ursprung von Herakles ab, und als Stammvater seiner Mutter Oliimpias nannte man den Achilleus. Griechisch lie ihn daher der Vater erziehen: er bat den grten Gelehrten Athens, den knftigen König zu lehren, und der hat dem Knaben warme Liebe zu all den schnen griechischen Sagen, Bewunderung fr griechische Tapferkeit eingeflt. Der Lieblingsheld des knftigen Knigs aber wurde Achilleus; so stark und tapfer wollte er werden wie der, und immer trug er bei sich das Buch von Achilleus, die Jlias des groen Dichters Homer. Auch griechische Knstler, Bildhauer und Maler, sammelten .sich um den jungen Prinzen am makedonischen Hofe; aber nur den allergrten von ihnen erlaubte Alexander sein eigenes Bild zu machen. So wuchs er in griechischer Bildung auf; aber nicht ein Gelehrter wollte er werden, sondern ein echter König und Held wie Achilleus. Darum bte er auch wie ein echter Grieche seinen Krper, und im Laufen und Schwimmen, im Ringen und Speerwerfen und Reiten tat es ihm bald keiner gleich. Einst bot man seinem Vater ein edles Pferd zum Kauf an, es hie Buk ep ha los (Stierkopf). Wohl gefiel es dem König; aber keiner konnte es reiten, denn es warf ungeduldig jeden Reiter ab. Schon wollte man den Kauf ablehnen, da sagte der junge Prinz zu feinen Genossen: Was fr ein schnes Pferd lt man sich da entgehen, blo weil man es nicht zu reiten versteht!" Diese uerung hrte sein Vater, und er tadelte ihn, da er sich geschickter dnke als die alteren Männer. Was gibst du mir, 0 König", sagte Alexander, wenn ich das Pferd bndige?" Nun, so schenke ich es dir!" sagte der König lachend, aber wenn es dir nicht gelingt, sollst du den Preis des Pferdes bezahlen!" Alle lachten, aber Alexander ging darauf ein. Dann lief er hin und drehte das Pferd um; denn er hatte beobachtet, da es vor seinem Schatten scheute, der ihm gerade vor die Fe fiel. Alsbald wurde das Tier ruhiger, und Alexander fhrte es freundlich auf und ab, indem er es streichelte. Pltzlich aber lie er leife feinen Mantel fallen und fa mit einem Sprunge im Sattel. Nun fate er die Zgel ganz kurz, und fo sehr es auch schumte und sich bumte, es mute gehorchen. Bald ging es ruhig im Schritt, dann trieb er es zu Trab und Galopp, und so sprengte er heran und hielt lchelnd vor seinem Vater an. Der ober schlo ihn in die Arme und rief: Mein Sohn, suche dir ein anderes Knigreich, Makedonien ist fr dich zu klein!" Solche uerungen muten den khnen Mut Alexanders noch mehr anfeuern. Sein Ehrgeiz war kaum noch zu zgeln. Als Philipp wieder einen Sieg erfochten hatte,

4. Kurzer Lehrgang der Alten Geschichte - S. 94

1903 - München : Oldenbourg
94 57. Reichsverwesung und Auflsung der Reichseinheit 323301. Perdikkas, der oberste Kronbeamte, dem der sterbende König seinen Siegelring bergeben hatte, die Verwesung des macedonisch-persischen Reiches. Er teilte die einzelnen Lnder den hervorragendsten seiner Bitfeld Herren zur einstweiligen Verwaltung zu. Sobald er aber die Rechte des Reichsverwesers geltend zu machen suchte, wurde er durch aufrhrerische Truppen ermordet (321). In seine Stelle rckte, nur von einem Teil der Statthalter berufen, der bejahrte Antipater von Maeedonien ein, der schon nach zwei Jahren starb. 2. Diadochenkmpfe 319-301. Seit dem Tode Antipaters traten die Statthalter als Diadochen" oder Erbnachfo lg er Alexanders aus. Es erhoben sich greuelvolle Kriege, welche jahrzehntelang Maeedonien, Griechenland und den Orient durchtobten. Dabei sanden die Mitglieder des Knigshauses (die Knigin-Mutter Olympias, König Philipp und seine Gattin, König Alexander und seine Mutter Roxne) durch ruchlosen Mord ihren Untergang. Die namhaftesten unter den Diadochen waren: Ptolemus von gypten, Polysperchon und Kassander, welche sich um Griechenland und Makedonien stritten, Lysimchus von Thrazien, Seleukus von Babylonien, ferner Antig nus von Syrien und sein kriegstchtiger Sohn Demetrius. Seit 306 nahm Antigonus den Knigstitel an; darauf taten die brigen Herrscher ein Gleiches und vereinigten sich gegen ihn zu gemeinsamem Kampfe. 3. Anbahnung einer dauernden Ordnung seit 301. Im Kriege gegen seine verbndeten Gegner verlor der bermchtig gewordene Antigonus Zuletzt Herrschaft und Leben in der Schlacht bei Jpsus in Phrygien (301). T)te Sieger teilten sich in seine Lnder, wobei Syrien an Seleukus von Babylonien fiel; doch haben spterhin die Nachkommen des Antigonus Maee-fronten an sich gebracht. Von da an bestanden nebeneinander drei grere Diadochenreiche: 1. das Macedonische Reich (unter den Antigoniden), 2. das Syrische Reich (unter den Seleucideu), 3. das gyptische Reich (unter den Ptolemern). 58. Das Macedonisch-Griechische Reich bis 146 v. Chr. 1. Macedonien (334148). Maeedonien nebst Griechenland stand seit Alexanders Wegzug unter der Verwaltung des Antipater. In seine Regierungszeit fielen mehrmalige Aufstnde, welche die Griechen zur Wiedererlangung ihrer Unabhngigkeit erhoben. Demofthenes' letzte Schicksale. Gleich nach Alexanders Tod begann ein Teil der Griechen, der Aufmunterung des Demofthenes und anderer patriotischer Redner folgend, den sogenannten Lamischen Krieg. Trotz anfnglichen Er-solges (bei Lamia in Thessalien) schlug das Unternehmen fehl. Athen wurde durch Antipater neuerdings unterworfen. Um der Auslieferung zu entgehen, ent= wich Demofthenes nach der Insel Kalauria (sdlich von gina). Als er sich von

5. Kurzer Lehrgang der Alten Geschichte - S. 94

1899 - München : Oldenbourg
94 § 57. Reichsverwesung und Auflösung der Reichseinheit 323 — 301. daher Perdikkas, der oberste Kronbeamte, dem der sterbende König seinen Siegelring übergeben hatte, die Verwesung des macedonisch-persischen Reiches. Er teilte die einzelnen Länder den hervorragendsten seiner Mitfeldherren zur einstweiligen Verwaltung zu. Sobald er aber die Rechte des Reichsverwesers geltend zu machen suchte, wurde er durch aufrührerische Truppen ermordet (321). In seine Stelle rückte, nnr von einem Teil der Statthalter berufen, der bejahrte Antipater von Macedonien ein, der schon nach zwei Jahren starb. 2. Diadochenkämpfe 319—301. Seit dem Tode Antipaters traten die Statthalter als „Diadochen" oder Erbnachfolger Alexanders auf. Es erhoben sich greuelvolle Kriege, welche jahrzehntelang Macedonien, Griechenland und den Orient durchtobten. Dabei fanden die Mitglieder des Königshauses (die Königin-Mutter Olympias, König Philipp und seine Gattin, König Alexander und seine Mutter Roxäne) dnrch ruchlosen Mord ihren Untergang. Die namhaftesten unter den Diadochen waren: Ptolemäns von Ägypten, Polysperchon und K a s s a n d e r, welche sich um Griechenland und Macedonien stritten, Lysimächus von Thracien, Seleukus von Babylonien, ferner Antig önus von Syrien und sein kriegstüchtiger Sohn Demetrius. Seit 306 nahm Antigönus den Königstitel an; darauf thaten die übrigen Herrscher ein Gleiches und vereinigten sich gegen ihn zu gemeinsamem Kampfe. 3. Anbahnung einer dauernden Ordnung seit 301. Im Kriege gegen seine verbündeten Gegner verlor der übermächtig gewordene Antigönus zuletzt Herrschaft und Leben in der Schlacht bei Jpsus in Phrygien (301). Die Sieger teilten sich in seine Länder, wobei Syrien an Seleukus von Babylonien siel; doch haben späterhin die Nachkommen des Antigönus Macedonien an sich gebracht. Von da an bestanden nebeneinander drei größere Diadochenreiche: 1. das Macedonische Reich (unter den Antigoniden), 2. das Syrische Reich (unter den Seleuciden), 3. das Ägyptische Reich (unter den Ptolemäern). § 58. Das Macedonisch-Griechische Reich bis 146 v. Chr. 1. Macedonien (334—148). Macedonien nebst Griechenland stand seit Alexanders Wegzug unter der Verwaltung des Antipater. In seine Regierungszeit sielen mehrmalige Aufstände, welche die Griechen zur Wiedererlangung ihrer Unabhängigkeit erhoben. Demosthenes' letzte Schicksale. Gleich nach Alexanders Tod begann ein Teil der Griechen, der Aufmunterung des Demosthenes und anderer patriotischer Redner folgend, den sogenannten La mischen Krieg. Trotz anfänglichen Erfolges (bei Lamia in Thessalien) schlug das Unternehmen fehl. Athen wurde durch Antipater neuerdings unterworfen. Um der Auslieferung zu entgehen, entwich Demosthenes nach der Insel Kalauria (südlich von Ägina). Als er sich von

6. Griechische Geschichte - S. 465

1882 - Nördlingen : Beck
Alexander und Kallisthenes. 4(>5 er oft ab, wenn er Nn Alexanders Tafel geladen wurde; und wenn er an derselben saß, gab er durch finsteres Schweigen sein Mißfallen an der Unterhaltung zu erkennen: was denn wieder den andern Sophisten Gelegenheit gab, ihn bei dem Könige noch mißliebiger zu machen. Einmal aufgefordert, über Tische in großer Gesellschaft aus dein Stegreif eine Lobrede auf die Macedonier zu halten, that er es mit einer solchen Fülle von Beredsamkeit, daß die Gäste aufstanden, ihm Beifall zuklatschten, ihre Kränze vom Kopfe nahmen und ihm zuwarfen; und da der König mit der Bemerkung, es sei diese Lobrede ein leichtes Stück Arbeit gewesen, weil der Gegenstand ihm so reichen Stoff gewährt habe, von ihm verlangte, er solle einmal in einer eindringlichen Rede zeigen, was den Macedoniern fehle, damit man auch einigen Nutzen von seiner Kunst habe, begann Kallisthenes auch sogleich mit der Erledigung dieser Aiif-gäbe, indem er ohne Rückhalt viel Schlimmes von den Macedoniern sagte und mit Anwendung des Verses eines unbekannten Dichters: „Selbst der Aerwors'ue gewinnt Hoheit, wo waltet die Zwietracht" zu zeigen versuchte, daß mir die Parteinngen unter den Griechen den König Philipp so groß gemacht hätten. Der König nahm dies äußerst übel ans und sagte, Kallisthenes habe vor den Macedoniern nicht eine Probe seiner Beredsamkeit, sondern nur seines bösen Willens abgelegt. Dieser aber, anstatt ein bescheidenes Schweigen zu beobachten, wollte dem Könige vielmehr zeigen, daß er seinen Unwillen nicht fürchte, und sagte zwei bis dreimal zu ihm den homerischen Vers: Starb doch auch Patroklus, der weit au Kraft dir voraugiug! Ilias Xxi, 107. Dazu verweigerte er standhaft die von dem Könige verlangte Art der Huldigung und erklärte sich laut gegen Anaxarchus, der für dieselbe gesprochen hatte, fügte jedoch ausdrücklich hinzu, daß er für Alexander, den Menschen, Feldherrn und König, die größte Verehrung habe und keinen andern Sterblichen mit ihm zu vergleichen wisse. Endlich ermahnte er den König selbst, auf eine Ehrenbezeigung zu verzichten, die für Macedonier und Griechen keinen Sinn habe und nur für Asiaten tange. Hiedurch erbitterte er denselben immer mehr; und dazu versicherte uoch Hephästion, der Philosoph habe ihm sogar versprochen gehabt sich der neuen Zeremonie zu fügen; andere von den nächsten Freunden Alexanders schürten das Feuer mit dem Bericht: der Sophist rühme sich die Macht des Despotismus gebrochen zu haben und das junge Volk laufe ihm scharenweise zu und hänge sich cm ihn als den einzigen freisinnigen Mann unter so vielen Tansen- Noth, Griechisch? Geschichte. 3. Auflage. uo

7. Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden - S. 516

1878 - Leipzig : Teubner
516 Sechstes Buch. sein Haupt ein wenig hob und Jedem die Hand reichte oder mit den Augen zuwinkte. So nahmen die Krieger Abschied von ihrem Führer und König. Am 11. Juni gegen Abend starb Alexander, im Jahre 323 v. Chr., im 33. Jahre seines Lebens, nachdem er 12 Jahre und 8 Monate König gewesen. Kaum hatte er die ersten Grundlagen des großen Gebändes, das er beabsichtigte, gelegt; aber wenn anch das zusammeneroberte Reich sogleich wieder zerfiel, so war er doch iu der Hand der Vorsehung das erlesene Werkzeug, um den erstarrten Osten zu neuem Leben zu erwecken und dnrch Verbreitung abendländischer Bildung unter den Völkern Asiens eine neue Culturstufe der Welt vorzubereiten. Man erzählt, Alexander habe auf seinem Krankenlager aus die Frage, wen er zu seinem Nachfolger bestimme, geantwortet: „Den Tüchtigsten," und zugefügt, er sehe voraus, daß ihm zu Ehren ein großer Leichenkampf werde gefeiert werden. .Wahrscheinlicher ist die Erzählung, daß der König vor seinem Tode dem Perdikkas seinen Siegelring übergeben habe, zum Zeichen, daß er ihn zum Reichsverweser seiner Nachkommen ausersehe. Sobald Alexander gestorben war, beriethen seine vornehmsten Generale über die Nachfolge. Die Einen schlugen Alexanders unmündigen Sohn Herakles vor, welchen eine nicht als ebenbürtige Gemahlin anerkannte Perserin geboren hatte, die Andern einen Halbbruder Alexanders, Namens Arrhidaios, einen blödsinnigen Menschen, der eben in Babylon anwesend war; wieder Andere erklärten sich sür das Kind der Roxane, das diese in Kürze gebären werde. In dem Gemache, wo die Leiche Alexanders lag, entspann sich ein Kampf über seinen Nachfolger. In den nächsten Tagen einigte man sich dahin, daß Arrhidaios unter dem Namen Philipp als König anerkannt werden, aber das Reich mit dein Kinde der Roxane theilen sollte. Diese gebar einen Sohn, der den Namen Alexander Aigos erhielt. Die Leiche Alexanders, die man über dem Streit wegen der Nachfolge und der Regierung des Reiches fast vergessen, wurde in Memphis

8. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 86

1911 - München : Oldenbourg
86 Die Griechen. Wenn auch die kurze Ttigkeit des jugendlichen Helden gewissermaen nur wie ein strahlendes Meteor der die staunende Mitwelt dahinging, war doch die geschichtliche Bedeutimg seines Wirkens beraus groß. Durch ihn machte die Verschmelzung abendlndischen und morgenlndischen Wesens einen gewaltigen Fortschritt. Die hellenische Kolonisation erlebte einen abermaligen Aufschwung. Die Wissenschaften, besonders die Naturwissenschaften und die Erdkunde, erfuhren eine weit-gehende Bereicherung. So wurde in der Osthlfte der Mittelmeergebiete der Boden vorbereitet, auf dem dann die Rmer das von ihm begonnene Werk, nmlich den Zusammenschlu der Mittelmeerlnder zu einem einheitlichen Kultur- und Wirtschaftsgebiet, fortsetzen konnten. Deshalb ist es nicht zu verwundern, wenn die Phantasie der Völker sich noch lange Zeit mit dieser auerordentlichen Erscheinung beschftigte. Bis in das Paradies lie ihn die abendlndische Sage vordringen (vgl. das Alexanderlied" des Pfaffen Lamprecht) und an den einsamen Steppen-feuern der arabischen und iranischen Wstenshne wie an den Knigshfen des Ostens sang man noch tief im Mittelalter von dem unbezwinglichen Helden" Jskander. d) Die politischen Verhltnisse in Griechenland bis zum Tode Alexanders. Die Nachricht von dem Tode Alexanders erzeugte einen Aufstand, an dessen Spitze Athen unter Leitung des D e m o st h e n e s trat. Anti-323 pater wurde in der thessalischen Stadt Lamia (nordwestlich vom Mali-schen Meerbusen) eingeschlossen, entkam aber, verband sich mit dem aus 322 Asien zurckgekehrten Kratems und besiegte die Griechen bei Krannon (sdlich vom mittleren Peneus). Athen mute eine macedonische Be-satznng in die Mnnychia aufnehmen, eine oligarchische Verfassungsnderung dulden und die Hupter der antimacedonischen Partei preisgeben. Demo-sthenes entrann zwar zunchst, nahm indes, als er sich von den macedoni-schen Hschern umstellt sah, Gift (322). Die Diadochen- und Epigonenkmpfe^) und ihr Ergebnis. Alexander hinterlie nur seine Mutter Olympias und einen geistes-schwachen Halbbruder Philipp Arrhidus; von seiner Gemahlin Roxane wurde ein Sohn, Alexander, erst kurz nach dem Tode des Vaters geboren. So mute die Macht in die Hnde der ehrgeizigen Heerfhrer kommen. Der sterbende König hatte das vorausgesehen und deshalb seinen Siegel-ring dem Perdikkas angeblich mit den Worten berreicht: Dem Besten". Dieser fhrte zunchst auch die Reichsverweserschaft fr die Könige" Philipp (Arrhidus) und Alexander, wurde aber schon 321 er- J) Unter Diadochen versteht man die unmittelbaren Nachfolger Alexanders; deren Nachkommen heien Epigonen.

9. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 386

1825 - Altona : Hammerich
386 Geschichte Geschichte der Nachfolger Alexan- ders bis auf die Zertheilung des großen macedonischen Reiches in einzelne Staaten,1) 325 bis 307. 1. Gleich nach Alexanders Tode entstand ein so heftiger Streit unter seinen herrschsüchtigen Generalen, dais man 7 oder gar 30 Tage den Leichnam des Gestorbenen unbeachtet liefs. Der herrschsüchtigste, Perdikkas, Befehlshaber der adligen Reiterei, schlug die ihm angebotene Obergewalt aus, um sie mittelbar desto gewis- ser zu erhalten. Doch ward sein Vorschlag, die Niederkunft der Roxane abzuwarten, nicht an- genommen. Gegen seinen und der meisten Be- fehlshaber Willen wird Alexanders Halbbruder, der blödsinnige Arrhidäus, unter dem Namen Philipp, zum König erwählt; und Meleager, Anführer des Phalanx, regiert. — Die Reiterei s zwang aber bald den Meleager, seine Obermacht zu theilen. Perdikkas erhält Gewalt über Phi- lipp, und läfst Meleager mit vielen seiner Anhän- ger tödten. — Nun wird in einer Versammlung beschlossen : Philipp und der jetzt geborne Sohn der Roxane, Alexander, sollten die Konigsge- walt theilen. Kraterus und Antipater erhielten Macédonien und Griechenland, und die vor- mundschaftliche Regierung in Europa; Lysima- chus Thracien; Leonnatus Klein - Phrygien am Hellespoat (er fiel vor Lamia 323); Antigonus ward bestätigt in Grofs - Phrygien, Lycien und Pamphylien; Kassander (vielleicht Assander) er- hielt Knrien; Eumenes, der edelste unter allen diesen Menschen, Kappadocien und Paphlago- nien, die noch nicht erobert waren; Laomedon 1) Männert's Geschichte der unmittelbaren Nach- folger Alexanders. Leipzig 1787. t

10. Teil 7 = Für Obersekunda - S. 241

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
241 trank Asien in vollen Zügen von dem hellenischen Geiste, und das schlum- mernde Leben der Völker erwachte geläuterter. Es ist hier nicht der Ort darzustellen, zu welchen Folgen überhaupt sich jene Vermischung der Völker entwickelt hat; sie sind die Geschichte der nächsten Jahrhunderte. Aber schon jetzt, bei Alexanders Tode, lassen sich wenigstens diejenigen der neuen Keime deutlich erkennen, die sich in Kunst, Wissenschaft und Religion, in allem menschlichen Erkennen und Wollen von dieser Zeit an immer breiter entfaltet haben. Es war freilich für die hellenische Kunst kein Gewinn, daß sie die stille. Größe harmonischer Verhältnisse zu dem asiatischen Prunk gewaltiger Massen zu steigern und den Idealismus ihrer Darstellungen in der Üppigkeit kost- barer Materialien zu überbieten lernte. Die düstere Pracht der ägyp- tischen Tempel, die phantastischen Felsenbauten von Persepolis, die Riesen- trümmer von Babylon, die indischen Prachtbauten mit ihren Schlangen- idolen und den lagernden Elefanten unter den Säulen, das alles wurde dem hellenischen Künstler, mit den Überlieferungen seiner heimatlichen Kunst vernlischt, immerhin ein reicher Schatz neuer Anschauungen und Entwürfe. So entstand jener Riesenplan des Demokraten), den Berg Athos zu einer Statue Alexanders auszmneißeln, deren eine Hand eine Stadt von zehntausend Einwohnern tragen, die andere einen Bergstrom in mächtigen Kaskaden in das Meer hinabgießen sollte; so jener Plan Alexanders selbst, dem Gedächtnis seines Vaters Philipp eine Pyramide, der höchsten ägyptischen gleich, zu errichten. Auch die poetische Kunst ver- suchte es, an diesem neuen Leben Anteil zu gewinnen; aber sie hat weder mit den Heldenkämpsen, die sie jetzt sich vollziehen sah, noch mit den stau- nenswürdigen neuen Gestaltungen, die ihr durch sie erschlossen wurden, sich neue Bahnen gewonnen; sie hat nicht mehr vermocht, die Farbenpracht persischer Märchen oder die überirdische Feierlichkeit israelitischer Psalmen und Prophetien in sich aufzunehmen; sie kehrte, wenn sie sich über das beliebte Alltägliche erheben wollte, zur Nachahmung ihrer klassischen Zeit zurück und überließ es dem Morgenlande, die Erinnerungen an den ge- meinsamen Helden Isländer 2) in tausend Sagen und Gesängen von Ge- schlecht zu Geschlecht zu vererben. Unter den redenden Künsten der Hellenen konnte nur die jüngste, die Prunkrede, die noch frisch und lebendig unter den Zeitgenossen blühte, neue Formen zu gewinnen versuchen und die sogenannte asianische Beredsamkeit, blühend und überreich an Schmuck, ist ein charakteristisches Erzeugnis dieser Zeit. Desto fruchtbarer war die Umgestaltung, welche sich in den Wissen- schäften kund zu tun begann. Durch Ar i st o t e! e s war jener großartige * 2 » 1) Bildhauer, Schüler des Lysippus, eines Zeitgenossen Alexanders d. Gr. 2) So heißt Alexander in den Sagen des Orients. Lesebuch s höhere Lehranstalien. Vii. 3. Ausl 16

11. Deutsche Geschichte in Verbindung mit den Hauptmomenten der baierischen Geschichte - S. 17

1876 - Würzburg : Staudinger
iy 55. Wodurch erwarben sich die Griechen bleibenden Wert? Während die Phönizier das erste weltverbindende Volk waren, wurden die Griechen das erste weltbildende. Bei ihnen erhielten alle Wissenschaften und Künste die höchste Ausbildung. Unter den Griechen ragen hierin wieder die von jonischem Stamm und unter diesen wieder die Athener hervor. Die Blütezeit wissenschaftlichen und künstlerischen Schaffens fällt in die Zeit von den Perserkriegen bis Alexander, den Sohn des mace-donischen Königs Philipp. Ihr scharfsinnigster Denker war Sokrates, gestorben 399, ihr bedeutendster Dichter Sophokles; sie hatten hervorragende Geschichtschreiber, Redner, Naturforscher und Mathematiker (Pythagoras). In Baukunst und Plastik hat kein Volk je mehr geleistet als sie (dorische, jonische, korinthische Säulenordnung. 56. Welche Aufgabe stellten sich Philipp und Alexander? Unter dem Vorwand, die Schmach des antalcidischen Friedens zu rächen, rüstete Philipp und nach ihm Alexander ein macedo-nisch - griechisches Heer zur Eroberung Persiens. Mit diesem überschritt Alexander 334 den Hellespont, siegte am Granikus und bemächtigte sich Kleinasiens. Im Jahre 333 siegte er bei Jssus, 332 eroberte er Syrien, Phönizien, Palästina und Aegypten und gründete hier die Stadt Alexandria. Im Jahre 331 gewann er den entscheidenden Sieg zwischen Gaugameta und Arbeta, drang nach Babylonien und Persis vor und war jetzt Herr des ganzen Perserreiches. In der irrigen Meinung, schon nahe an der Ostgrenze von ganz Asien zu stehen, suchte er auch Indien zu erobern, mußte sich aber damit begnügen, daß die indischen Fürsten bis zum Hephästs, einem Nebenflüsse des Indus, seine Oberhoheit anerkannten. Als Hauptstadt seines macedonisch-persischen Reiches wählte er Babylon. Von hier aus suchte er eine innige Verschmelzung des Morgen- und Abendlandes anzubahnen, indem die Griechen und Macedonier persische Sitten* die Perser griechische Bildung annehmen sollten. Alexander starb 323 im 33. Jahre. 57. Welche bleibenden Vorteile brachten Alexanders Eroberungen? Alexanders Eroberungen machen eine der wichtigsten Perioden aus: sie verbanden getrennte Völker, vermehrten die Erd- und Völkerkunde, veranlaßten einen großen Umtausch von Kenntnissen Leilhack, Beschichte. 2

12. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 139

1897 - München : Oldenbourg
' 60. Alexanders letzte Regierungsjahre 324323. 139 "ah und fern und trug sich mit allerlei Plnen, zu neuen Unter-nehmungen. Da erkrankte er, durch Arbeiten und Gelage erschpft, an heftigem Fieber und starb schon am zwlften Taae. erst 33 Iabre alt. Sein Leichnam wurde, nachdem die sofort beginnenden Kmpfe um sein Erbe eine einstweilige Beilegung gefunden hatten, in einem goldenen Sarge nach Alerandria in gypten gebracht. 3. Alexanders Werdienste. Alexander wurde um seines kriegerischen Ruhmes willen unter allen Griechen allein der Groe aenannt. Er ist in der Geschichte und Sage aller Zeiten und.vlker hoch ge-rhmt worden. Sein unvollendet gebliebenes Werk verging zwar mit dem Schalle seiner Waffen, und die blutigsten Kriege erfllten auf lange Zeit das herrenlose Reich. Um so unvergnglicher waren die Wir-knngen, welche seine Thaten auf die aeistiae Entwicklung der alten Welt ausgebt haben. . Durch sie ist das Morgen- und Abendland einander nhergerckt und griechische Kultur nach dem Osten verpflanzt worden. In den neuentstehenden Reichen Vorderasiens haben Kunst und Bildung der Hellenen eine zweite Heimat gefunden: das Griechische wird fr die Folgezeit die allgemeine Schriftsprache des Orients Zeit des Hellenismus. Seben und Thaten Alexanders des Groen sind uns von Arrin in griechischer, von Curtius in lateinischer Sprache beschrieben. B. fimpfe und Reiche der Dtaochen oder Lrbnachfolger Alexanders des Groen 32550 v. br. 61. Ktichsverwesung nnii Auflsung der Keichscinhcit 323301. 1. Werbikkas 323321. Alexander hatte (auer einem geistesschwachen Bruder Philipp und einem erst nach feinem Tode gebornen Sohne Ale-xander) keine thronberechtigten Verwandten hinterlassen. Unter Zustimmung der anderen Generale bernahm daher Perdikkas, der oberste Kronbeamte, dem der sterbende König seinen Siegelring bergeben hatte, die Verwesung des macedonisch-persischen Reiches (im Namen der Könige Philipp und

13. Altertum - S. 223

1909 - Kempten : Kösel
Demosthenes als Politiker und Redner. 223 sprechend war der Schauspieler bis in die Finger ausgepolstert und in das altertmliche schleppende Bhnengewand gehllt. Da diese ganze fr unsere Empfindung seltsame Ausstattung ein leb-Haftes Agieren auf der Bhne ausschlo, liegt auf der Hand; ebenso kann es nicht wundernehmen, da, namentlich in den Zeiten der sinkenden Kunst, die ganze schwerfllige Erscheinung des Schauspielers dem Fluche der Lcher-lichkeit verfiel. 51. Demofthenes als Politiker und Redner. Hck, Demosthenes, ein Lebensbild. (Gtersloh, Bertelsmann.) An dem Patriotismus des Demosthenes und an dessen Eifer fr die Macht und Ehre Athens," sagt ein neuerer Geschichtschreiber J), wird niemand zweifeln und mit vollstem Rechte wird er als der grte Redner aller Zeiten bewundert; ob er aber in gleicher Weise als Staatsmann groß, ob er der Staatsmann der nationalen Politik Griechenlands war, ist eine andere Frage." Man hat die von Demosthenes verfochtene Politik als unhellenisch bezeichnet, weil die Makedonen ein hellenischer Stamm ^ waren, dessen Könige sich die Einigung aller Hellenen und den Kamps wider den persischen Erbfeind als Ziel gesetzt hatten, während Demosthenes im Kampfe gegen Makedonien sogar beim Perserknig Hilfe suchte. Man hat ferner auf den Nutzen hingewiesen, den Alexander durch die Eroberung des Perserreiches und die Ausbreitung der griechischen Bildung der Vorderasien und gypten der ganzen Menschheit gebracht hat, während im Falle eines Sieges der Demosthenischen Politik hchstens ein neues attisches Bundesreich entstanden wre. Will man aber die Politik des Demosthenes richtig wrdigen, so kann dies nur vom athenischen Standpunkte aus geschehen. Als er den Kampf gegen Philipp begann, konnte er nicht ahnen, welche weltgeschichtliche Aufgabe die makedonischen Könige zu lsen hatten. Ihm wie allen seinen Zeitgenossen und sogar dem lngere Zeit am makedonischen Hofe lebenden Aristoteles galt das makedonische Volk als barbarisch und noch in Alexanders Heer und in den Kmpfen seiner Nachfolger tritt der Gegensatz zwischen Hellenen und Makedonen wiederholt scharf hervor. Dem in demokratischen Anschauungen aufgewachsenen Athener erschien ferner ein König schon an sich als ein Feind der Freiheit, und da Philipp und Alexander die Einigung der Hellenen und den Kampf gegen Persien weniger ') I, G. Droysen, Geschichte Alexanders des Groen.

14. Geschichte des Alterthums - S. 443

1852 - Weimar : Albrecht
443 einen Sohn Jupiters nennen und wünschte die Sitte der morgen- ländischen Anbetung des Königs an seinem Hofe eingeführt zu sehen. Die Perser erwiesen ihm diese Art von Huldigung; der Versuch aber auch die Griechen und Macedonier dazu zu bewegen scheiterte, obgleich mehrere derselben sich dazu bereit zeigten. In dem Bestre- den, die verschiedenen von ihm beherrschten Nationen gleichzustellen und zu verschmelzen, nahm er Perser in sein Heer und sogar in seine Leibgarde auf; er setzte über die Truppen, welche er in den eroberten Ländern aushob, persische Generale; er übertrug die Statt- halterschaften und andere Aemter in den Provinzen nicht bloß Grie- chen und Macedoniern, sondern auch Eingebornen; er sah es endlich gern, wenn seine Generale die persische Sprache lernten. Alexan- ders Landsleute verstanden die Absichten ihres Königs nicht; sie sa- hen alle nichtgriechischen Völker als tief unter ihnen stehende Bar- baren an und hatten nur die Unterdrückung der Besiegten und ein bequemes und glänzendes Leben auf Kosten derselben im Auge. Sie waren deshalb mit dem Benehmen ihres Königs nicht zufrieden, und diese Unzufriedenheit des Heeres kränkte und schmerzte Alexander; doch dachte dieser stets groß und edel. Die Mißstimmung Alexanders bewirkte, daß er Hephästion und Kraterus, welche auf seine Pläne eingingen, vorzüglich begünstigte, und daß diese Generale einen Einfluß auf ihn erlangten, welchen sie oft mißbrauchten. Seit dem indischen Feldzuge gab Alexander auch elenden Höflingen Gehör und zeigte Wohlgefallen an Schmeicheleien. In der Mißstimmung Alexanders und der macedonischen Gene- rale findet zum Theil ein Vorfall Erklärung, welcher in der sogdia- nischen Stadt Marakanda sich ereignete. Bei einem festlichen Mahle erhoben Schmeichler die Thaten Alexanders über die Züge des Bac- chus und des Herakles und die Thaten Philipps. Klitus, vom Wein aufgeregt, schrie: Alexander habe seine Thaten nicht allein verrichtet, die Macedonier hätten das Meiste gethan. Er erhob Philipp weit über den Sohn und richtete seine beleidigenden Worte sogar geradezu an den König. Zornig sprang Alexander auf und wollte nach sei- nen Waffen greifen; aber die anderen Generale hatten diese bereits weggeschafft. Man entfernte den betrunkenen Klitus; dieser drang aber wieder in den Saal und stieß neue Spottreden gegen den Kö- nig aus. Da riß dieser, welcher ebenfalls nicht mehr nüchtern war, einem Trabanten den Speer aus der Hand und durchbohrte seinen Beleidiger. Aber in dem Augenblicke waren sein Rausch und Zorn verschwunden. Er soll sich drei Tage lang jammernd und wehkla- gend mit Klitus Leiche eingeschlossen, niemand vor sich gelassen und weder Speise noch Trank zu sich genommen haben. Erst nach lan- gen Bitten der Generale und Soldaten beruhigte er sich. Ein ähn- licher Vorfall brachte auch den Philosophen Kallisthenes um die Gunst des Königs. Kallisthenes, ein Schüler und Verwandter des Aristoteles, hatte sich bisher als Geschichtschreiber Alexanders bemüht, dessen Thaten mit rhetorischem Prunke weit über die aller Heroen zu erheben. Aber eifersüchtig und unwillig über den wachsenden Einfluß des Auaxarchus, eines nichtswürdigen Sophisten, widersetzte er sich der Einführung des Niederfallens vor dem Könige, als diese bei einem Gelage zur Sprache gebracht wurde. Bald nachher wurde

15. Griechische Geschichte - S. 450

1882 - Nördlingen : Beck
- : — ------------------------------------------------------------------------------------- 45ö Tod des Darms. von Westen nach Osten hinzieht, begleitet von vielen Vornehmen seines Hofes, den Satrapen der nordöstlichen Statthalterschaften und etwa neuntausend Mann seiner Truppen, unter denen die griechischen Söldner unter dem Phocier Patron die zuverlässigsten waren. In Ekbatana verweilte Alexander kurze Zeit. Er ersah sich die alte Burg der metrischen Könige zur Aufbewahrung der in Persien gemachten Beute ans und bestellte einen seiner Unterthanen, Harpalus, zu dem er besonderes Vertrauen hegte, weil derselbe schon unter Philipp treu zu ihm gehalten hatte, znm Hüter dieses großen für die fernere Kriegführung bestimmten Schatzes. Nachdem er in Ekbatana einen Teil der au3 Europa mitgebrachten Truppen reichlich belohnt entlassen hatte, setzte er die Verfolgung des immer weiter fliehenden Königs mit großer Anstrengung fort. Dieser suchte die Gegenden am Flusse Oxus, dereu Hauptstadt Baktra, das heutige Balkh, war, zu erreichen, wurde aber unterwegs von dreien seiner Begleiter, darunter Bessns, verräterisch gefesselt und auf einem elenden Wagen weiter geführt. Alexander hievon benachrichtigt verfolgte die Verschwörer mit den angestrengtesten Märschen, auf denen viele von seinen Leuten und Pferden erlagen. Es waren um ihn nur noch sechzig Mann, als er die Fliehenden einholte in diesem Augenblicke ermordete Bessns den unglücklichen König und entfloh. Einer der Begleiter Alexanders, der zuerst ankam, erquickte den sterbenden König mit einem Trunk Wassers, wofür ihm dieser die Hand reichte und den Wunsch äußerte, es möchten die Götter Alexander die seiner Familie erwiesenen Wohlthaten lohnen. Den Leichnam bedeckte Alexander mit seinem eigenen Mantel und ließ ihn nach Persepolis führen, damit ihn die hochbetagte Mutter Sifygambis nach landesüblicher Weise dort bestatten könnte. In Griechenland waren indessen die Feinde Alexanders ans der einen Seite fast verschwunden, auf der andern aber neue Gefahren hervorgetreten. Die Inseln des ägäifchcn Meeres, in deren unbestrittenem Besitz die persische Seemacht längere Zeit gewesen war, kamen allmählich in die Gewalt der Macedonier; und Alexanders Flotte gewann nach und nach beträchtliche Bedeutung. Dagegen erhob sich Lacedämon, das den Beitritt zum korinthischen Bunde verweigert hatte, unter seinem Könige Agis, einem Enkel des Agesilans, auf einige Zeit und schien die Obmacht Mace-doniens über Griechenlanb ernstlich zu bebrohen. Agis warb eine ziemliche Anzahl der aus der Schlacht bei Jsfns entflohenen griechischen Sölbner des persischen Heeres für feinen Zweck und knüpfte mit andern Völkerschaften Verbinbnngen an, um ein Heer zusammenzubringen, mit hem er dem Stellvertreter Alexanders zu begegnen und Griechenlands Worfm. fh'c-

16. Altertum - S. 158

1895 - Stuttgart : Neff
158 Dränger war 330 Philötas, Befehlshaber der makedonischen Reiterei, weil er dem König- einen ihm bekannt gewordenen Anschlag auf sein Leben verschwiegen hatte, nach Urteil des makedonischen Heeres Ungerichtet worden, worauf Alexander dessen greisen Vater Parmenion in Ekbatana töten Hess. In Marakanda (Samarkand) erstach er bei einem Gastmahl den Klitos, der in der Trunkenheit der schmeichlerischen Verherrlichung Alexanders gegenüber Philipp und die Makedonen gepriesen und Alexander schwei-gereizt hatte. Alexander bereute diese That schmerzlich. Das ohnehin starke monarchische Selbstgefühl Alexanders war durch die gewaltigen Erfolge, die wirklich in erster Linie seiner Genialität und Energie zu verdanken waren, gesteigert worden; so verlangte er, seine Idee einer Verschmelzung des griechischen Wesens mit dem orientalischen mit Ungeduld verfolgend, dass auch Griechen und Makedonen ihm bei feierlichem Empfang in orientalischer Weise mit dem Fuss fall, der „Proskynese“, huldigen sollten, was ihrem Freiheitssinn und ihrem Stolze gleich zuwider war. Der mit Aristoteles verwandte Kallisthönes, der, lange ein eifriger Lobredner des Königs, die Proskynese getadelt und unterlassen hatte, wurde als angeblicher Teilnehmer an einer gegen das Leben Alexanders gerichteten Verschwörung gefangengesetzt und bald getötet (327). Um diese Zeit hatte Alexander schon die Boxäne, die Tochter des baktrischen Häuptlings Oxyartes, geheiratet. § 53. Alexanders Zug nach Indien, Rückkehr nach Babylon und Tod 327—323. Die Arier in Indien. Die Ar ja hatten etwa um 3000 (nach neuester Forschung noch früher) das Pendschab besetzt; von hier aus eroberten sie, indem sie die schwarze Urbevölkerung teils knechteten (Paria), teils in die Gebirge von Dekhän zurückdrängten, das Indusgebiet und später, von etwa 1300 an, das Gangesgebiet, endlich von diesem aus Teile der Halbinsel Dekhän. Die Religion ihrer heroischen Zeit, nach ihren Heldengesängen und heiligen Liedern, deren Sprache, das Sanskrit, die älteste der indogermanischen Tochtersprachen ist, „Vedareligion“ benannt, verehrte vor allem die Götter des Lichts; sie verwandelte sich durch den Einfluss der immermehr zur herrschenden Hierarchie sich entwickelnden Brahmänen (= Beter) in die „Brahmareligion11, deren höchster Gott das unpersönlich gedachte, die Welt aus sich hervorgehen lassende Brahma war, neben dem als Hauptgottheiten Vishnu, der Erhalter, und Qiva, der Zerstörer, verehrt wurden. Die kriegerische Tüchtigkeit des Volkes war durch das Klima erschlafft. In innerem Zusammenhang mit der religiösen Entwickelung entstand die Einteilung in die vier Kasten: Brahmäna (Priester und zugleich Gelehrte), Kschatrija (Krieger), \ ai<y'a (Grundbesitzer und Gewerbetreibende) und die Qudra (hauptsächlich Nachkommen der alten Eingeborenen). Die Opfer und Gebete wurden zahlreicher und verloren die alte Einfachheit. Die Lehre von der Seelenwanderung, nach der nur peinlichste Askese und die Beobachtung einer Unzahl von Reinheits Vorschriften

17. Allgemeine Weltgeschichte für die Jugend - S. 101

1810 - Berlin : Hayn
101 Sechster Zeitraum. sogar bittere Aeusserungen. Er wollte nämlich für einen Kunstkenner gelten, und da tadelte er ein Pferd, Las Apelles gezeichnet hatte. Um durch Vergleichung zu beweisen, daß er Recht habe, ließ er eines seiner Pferde herbeifuhren; aber dieses Pferd wieherte laut auf, sobald es das gemalte sah, ein Beweis, daß Apel- les ein trefflicher Maler war. Diesen Meister verdroß Alexanders Tadel, und darum sagte er nun ganz frei zu ihm: „Sieh einmal, dein Pferd versteht sich besser auf die Malerei, als du!" Ein andermal befand Apelles sich mit Alexander in der Werkstatt, wo dieser wieder über die Kunst sprach, da stieß Apelles ihn an und sprach leise: „Höre auf, die Jungen, welche die Far- den reiben, lachen schon über dein Urtheil!" Aber Alexander nahm das alles dem Maler nicht übel. Untergang des macedonischen Reiches. Das macedonische Reich, das ein Nachkomme des Herkules, Caranus gegründet, Philipp ver- größert und Alexander vollendet hatte, fiel nach des letztern Tode zur Unbedeutendheit hinab. Die Statthal- ter, welche Alexanders Stiefbruder Aridäus und sei- nen jungen Sohn Alexander zu Regenten einsetzten, strebten darnach, unter den unfähigen Königen selbst die Zügel der Regierung an sich zu reißen, wurden darüber unter einander Feinde, kämpften gegen einan- der, theilten die Monarchie, tödteten Alexanders Familie, und warfen sich zu Königen der in Besitz ge- nommenen Lander auf. So entstand ein neues Kö- nigreich Macedonien, das aber nur die ersten engen Granzen hatte, ein Königreich Thracien, Syrien, Asien, und wieder ein Königreich Aegypten, und

18. Kurzer Lehrgang der Alten Geschichte - S. 93

1903 - München : Oldenbourg
56. Alexanders letzte Regierungsjahre 324323. 93 56. Alexanders letzte Regierungsjahre 32-t823. 1. Innere Ordnung des Weltreiches. Nach Susa zurckgelangt, traf Alexander umfassende Maregeln zum inneren Ausbau seines maee-donisch-persischen Weltreiches. Sein Hauptbestreben war darauf gerichtet, die Gegenstze der Nationalitten zu vershnen. Er setzte Perser in Verwaltungs- und Heeresstellen ein, vermhlte seine Mace-donier mit persischen Frauen und ging selber nach orientalischem Brauche eine zweite Ehe (mit einer Tochter des Darius) ein. Whrend er die macedonischen Veteranen in die Heimat entlie, verjngte er das Heer durch neue Aushebungen aus den asiatischen Provinzen. Mitten in den Festlichkeiten jener Tage verlor der König seinen vertrautesten Gnstling Hephstion durch den Tod. Im Uberma des Schmerzes lie er dem Verstorbenen glnzende Leichenfeierlichkeiten halten, wie dereinst Achill seinem Freunde Patroklus. 2. Alexanders Cod 323. In Babylon, wohin er fr dieses Jahr seinen Hof verlegt hatte, empfing Alexander die Gesandtschaften aus nah und fern und trug sich mit allerlei Plnen zu neuen Unter-nehmnngen. Da erkrankte er, durch Arbeiten und Gelage erschpft, an heftigem Fieber und starb, noch nicht ganz 33 Jahre alt. 3. Alexanders Verdienste. Alexander ist um seines kriegerischen Ruhmes willen unter allen Griechen allein der Groe genannt worden. Sein unvollendet gebliebenes Werk zerfiel zwar bald nach seinem Hingang und die blutigsten Kriege erfllten aus lange Zeit das herrenlose Reich. Ilm so nachhaltiger wirkten seine Taten auf die geistige Entwicklung des Ostens ein: durch sie ist das Morgen- und Abendland einander nhergerckt, griechische Sprache und Knltur auch nach dem Osten verpflanzt worden Zeitalter des Hellenismus. B. Kmpfe und Reiche der Diadochen 52550 v. Lchr. 57. Ktichsvtrwesung ititb Auflsung kr Kcichseinheit 323 301. 1. Die Weichsverweser Aerdikkas und Antipier (323 319). Alexander hatte (auer einem geistesschwachen Bruder Philipp und einem erst nach seinem Tode gebornen Sohne Alexander) keine thronberechtigten Verwandten hinterlassen. Unter Zustimmung der anderen Generale bernahm daher

19. Der südteutsche Schulfreund - S. 297

1842 - Karlsruhe [u.a.] : Herder
297 Griechen von den persischen Königen Darms und Terres mit einer ungeheuern Macht angegriffen, allein sie sieg- ten in zwei Schlachten über die zahlreichen Feinde, welche endlich nach einem dritten vergeblichen Angriffe unverrichteter Sache abziehen mußten. Leider brachen aber jezt zwischen den Hauptstaaten Griechenlands, Athen und Sparta, selbst Streitigkeiten aus. Der Macedonische König Philipp benuzte diese Gelegenheit, die uneinigen und geschwächten Griechen sich unterwürfig zu machen, und dieses gelang ihm, nach- dem er sie in einer Schlacht völlig besiegt hatte. Auch sein Sohn Alexander, den man wegen seiner Eroberungen den Großen nennt, erhielt die Griechen unter seiner Herrschaft und unternahm mit ihnen den Krieg gegen Persien. Die unzählbaren Heere der Per- ser wurden geschlagen und alles Land bis nach Indien erobert (333 v. Chr.). So war nun das große macedonische Reich entstan- den , das aber bald ein Ende nahm. Nach Alexanders Tode nämlich, den er sich durch ein schwelgerisches Le- den zugezogen hatte (323 v. Chr.)) theilten sich seine Feldherren in die eroberten Länder, und stifteten kleine Reiche, von denen besonders das syrische und ägyptische merkwürdig geworden sind. Die meisten dieser Staaten kamen nach und nach unter die Herrschaft der Römer. Die Römer. Die Stadt Rom wurde im Jahr 754 v. Chr. ge- gründet. Zwei Brüder (so erzählt die Sage) waren die ersten Erbauer derselben. Bald vermehrten sich die Ein-- wohner, indem ein Jeder, der sich dort niederlassen wollte, gern aufgenommen wurde. Romulus war ihr erster Beherrscher oder König, der auch die ersten Einrichtungen in dem kleinen Staate machte. Nach ihm regierten noch sechs Könige, welche fast alle mit den umwohnenden kleinen Völkerschaften

20. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 11

1883 - Berlin : Schultze
Die Griechen. 11 338 Athener und Thebaner, durch Demosthenes zu einem Bündnis vereinigt, werden in der Schlacht der Chä-ronea von Philipp besiegt. Auf einer Versammlung der Griechen zu Korinth, an der die Spartaner nicht teilnehmen, wird Philipp zum Oberfeldherrn gegen die Perser ernannt, aber vor seinem Ausbruch nach Asien zu Ägä von Pausanias ermordet. 336-323 Alexander der Große, Schüler des Philosophen Ari-^totdcs Alexander erhält auf einer neuen Versammlung der Griechen zu Korinth wie sein Vater den Oberbefehl gegen die Perser, unterwirft die im Norden abgefallenen Völkerschaften, erobert und zerstört das empörte Theben. (Die Kadmea, die Tempel und das Haus des Dichters Pindar werden verschont.) 334 Übergang nach Asien. Sieg am Flusse Granikus in Mysien über die Feldherrn des Darius Kodomannus. Klitus, Alexanders Retter. Eroberung der Westküste Kleinasiens. Winterquartiere zu Gordium in Phrygien. 333 Alexander erkrankt zu Tarsus in Cilicien (sein Arzt Philippus), vernichtet das Heer des Darius der Jssus, erobert Syrien und geht nach Phönizien. 332 Tyrus (nach neunmonatlicher Belagerung), Palästina, Ägypten erobert. Gründung von Alexandria. Zug durch die libysche Wüste nach der Oase Siwah zum Orakel des Jupiter Ammon, von Ägypten zurück durch Palästina. Syrien, über den Euphrat, durch Mesopotamien, über den Tigris. 331 Sieg bei Gaugamela und Arb ela. Babylonien, Susiana, Persis erobert. 330 Zug Alexanders nach Medien. Darius durch den Satrapen Bessus getötet. 329 Alexander verfolgt den über den Oxus entflohenen Bessus, der ihm ausgeliefert und hingerichtet wird. Alexander dringt bis zum Jaxartes vor. 328 Tod des Klitus. Vermählung Alexanders mit Roxane, der Tochter eines baktrischen Fürsten. 327—325 Zug nach Indien. Unterwerfung des P o r u s. Umkehr am Hyphasis. e*eg über die Maller. Zug durch Gedrosiea, Karmanien, Persis. Die Flotte unter Nearch fährt an der Küste hin bis zur Mündung des Euphrat und Tigris. 324 Ankunft Alexanders in Susa. 323 Tod Alexanders zu Babylon. Das Reich Alexanders zerfällt in einzelne Staaten, von denen die hauptsächlichsten: Macedonien mit Griechenland. Syrien, Ägypten.