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1. Die neuere Zeit - S. 339

1872 - Paderborn : Schöningh
Chronologische Uebersicht 1519 1545 1521- Erste Periode, 1517—1648. 1. Abschnitt, 1517— 1556. Die Zeit Karls V. 1487 Bartholomeo Diaz entdeckt das Vorg. der guten Hoffnung. 1498 Vasco da Gamas Fahrt nach Indien. 1492 12. October Entdeckung Amerikas durch Christophoro Co-lumbo. 1440 Erfindung der Buchdruckerkunst durch Johann Gutenberg. 1453 Eroberung Constantinopels durch den Sultan Mohammed Ii. 1517 31. October Martin Luther veröffentlicht zu Wittenberg seine Thesen gegen die Ablasslehre. 1556 Karl Y., Beherrscher Spaniens, Burgunds, Oesterreichs und der spanischen Nebenländer. 1521 Reichstag zu Worms. Luther und seine Anhänger werden in die Reichsacht erklärt. 1525 Der Bauernkrieg. Thomas Münzer wird von Philipp von Hessen bei Frankenhausen besiegt. 1530 Reichstag zu Augsburg. Confessio Augustana. 1532 Religionsfriede zu Nürnberg. 1547 Der Kaiser beendet durch seinen Sieg bei Mühlberg über Joh. Friedrich von Sachsen den Schmalkaldischen Krieg. 1552 Moritz von Sachsen überfällt den Kaiser in Innspruck. Passauer Vertrag. 1555 Augsburger Religionsfriede. Cujus regio, ejus religio. 1531 Zwingli fällt in der Schlacht bei Cappel. 1535 Joh. Calvin beginnt sein Reformationswerk in Genf. 1540 Stiftung des Jesuitenordens durch Ignaz Loyola. -1563 Das Concil zu Trient. Karls V. Kriege: -1526 1. Krieg mit Franz I. von Frankreich, beendet durch den Frieden zu Madrid. 22*

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1. Angewandte Geschichte - S. 324

1910 - Leipzig : Dieterich
324 Staat, Volk und Kirche. C. Das Zeitalter der Reforination. (15171555). Luther 14831546. 1517 31. Oktober: Luther schlgt die 95 Thesen an die Schlokirche zu Wittenberg. 1518 Reichstag zu Augsburg; Luther verweigert den Widerruf. 1519 Disputation zu Leipzig: weder Papst noch Konzilien seien unfehlbar, sondern allein die heilige Schrift. 1520 Luther verbrennt die Bannbulle. 1521 Reichstag zu Worms. Ausbreitung Ungnstige Zeiten. I. Periode. 1521 das strenge Wormser Edikt. Ii. Periode 1529-1531. 1529 zweiter Reichstag zu Speier. 1530 Reichstag zu Augsburg. 1531 Schmalkaldischer Bund. [Ii. Periode 1546-1548/52. 1546/7 Schmalkaldischer Krieg. 1547 Schlacht bei Mhlberg. 1548 Augsburger Interim. der Reformation. Gnstige Zeiten. 1521-1529 bleibt die kirchliche Bewegung fast ungestrt: das Kurfrsten-tum Sachsen, Hessen, viele Reichsstdte führen die Reformation ein. 1525 wird das Ordensland Preußen skularisiert. 1526 erster Reichstag zu Speier. 1532-1546. 1532 Nrnberger Religionsfriede. Die Reformation breitet sich der Wrttemberg (1534), Pommern (1536), Herzogtum Sachsen (1539), Kurfrstentum Brandenburg (1539), Kurpfalz aus. 15521555. 1552 Passauer Vertrag. 1555 Augsburger Religionsfriede. Revolutionre Bestrebungen jener Zeit. 1521/2 die Bilderstrmer und Schwarmgeister in Wittenberg 1222/3 die Erhebung Sickingens. 1524/5 der groe Bauernkrieg. 1534/5 die Wiedertufer in Mnster. Karls V. zahlreiche Kriege und Konflikte. 1. mit den Ppsten: 1527 Erstrmung Roms durch kaiserliche Truppen. nach 1546. 2. auswrtige Kriege: 15211544 vier Kriege mit Franz I. von Frankreich. Kriege gegen Soliman den Prchtigen, Sultan der Trkei: 1529 stehen die Trken vor Wien.

2. Vom Mittelalter zur Neuzeit - S. 67

1896 - Leipzig : Voigtländer
Kriege Karls V. mit Franz I. von Frankreich. 67 wieder seine alte Herberge, wie der unsaubere Geist (Luk. 11, 2) und macht sich aus Anstiftung etlicher ausrührischer Bürger gen Mühlhausen, und schilt zugleich den Papst zu Rom und die von Wittenberg. Er beruft sich mit seinen Anhängern auf seine Offenbarung und geistlichen Träume, erwartet Zeichen vom Himmel, verbrennt Bilder, stürmt und plündert die Klöster, macht eine auf-rührische Gewerkschaft, setzt den alten Rat ab, wählt andere, spricht Recht, und weiset als ein himmlischer Prophet, daß sie die Gottlosen angreifen, und zieht ins Feld zu den Bauern gen Frankenhausen. Sein Geselle, der Pfeifer, pfiff dem gemeinen Mann zu Tanz und blies Lärm. Die benachbarten Fürsten, denen es befohlen, solche Aufrührer zu strafen, ziehen ins Feld, pflegen versöhnliche Wege, die verführten Bauern abzufordern und zu stillen. Aber Münzer und fein Abgott verstopft ihnen Herz und Ohren, da er um seinen Haufen ritt: es werden sich der Feinde Kugeln umwenden, etliche wolle er in seinen Ärmeln auffangen, Gott werde mit ihnen sein und ihnen Glück und Sieg vom Himmel schicken. Allda ermahnt der Landgraf zu Hessen seine Leut mit einer fürstlichen und tröstlichen Rede und setzt bei Frankenhausen in den Zeug und Heerscharen der himmlischen Propheten, davon bis an 5000 erstochen, viel gefangen wurden. Münzer wirft das Hasenpanier aus, flieht in die Stadt; den findet ein Edelmann im Bette als einen Fieberkranken liegen, und erkennt ihn aus etlichen Briefen, die er in Münzers Taschen fand. Also wird der Bauern-auswiegler und Hauptmann gefangen, und gen Heldrungen geführt und gefragt; nachmals, da er seine Sünde bekennt und für seine Verführten bittet, wird ihm und seinem aufrührifchen Pfeifer samt etlichen mutwilligen Leuten der Kops abgeschlagen. 17. Kriege Karls V. mit Franz I. von Frankreich. Thoman, Weißenhorner Historie; Baumann, Quellen zur Geschichte des Bauernkriegs; Jak. Ziegler, Historia*); Schärtlins Aufzeichnungen. Ersterkriegmitfranzl. — Schlachtvonpavia. Anno domini 1525 am Tag Mathiä (24. Febr.) früh überfielen die Kaiserlichen den Franzosen in seinem Lager, und sie schlugen eine große Schlacht mit einander. Der König von Frankreich wurde persönlich gefangen; das that Herr Gras Niklaus von Salm mit seiner Hand. Es wurden auch sonst junge Könige gefangen, die bei den Franzosen im Heer waren, und sonst viele angesehene und mächtige Herren, auch Fürsten, viele gefangen. Es wurden auch ein oder zwei Könige, ein Herzog von Lothringen und andere *) Entnommen aus: Schilling, Quellenbuch. 5*

3. Lehrstoff der Unterprima - S. 227

1914 - Hannover : Manz & Lange
Die Zeiten Luthers und Karls V. 227 a)Auswärtigeverwicklungen der Habsburger: oc. Der erste und zweite Krieg Karls V. mit Franz I. 1521—1529: Die Eifersucht des französischen Königs gegen die Habsburger war schon bei der Bewerbung um die Kaiserkrone zu Tage getreten. Dazu erhob Karl Y. Ansprüche auf das Herzogtum Mailand, welches seit dem Siege Franz’ I. in der „Riesen-schiacht“ von Marignano1) im Jahr 1515 in französischem Besitz war, außerdem auf das Herzogtum Burgund (= Bourgogne) aus der Erbschaft seiner Großmutter Maria2). Dagegen verlangte der französische König das Königreich Neapel zurück, das von Ferdinand dem Katholischen für Spanien erobert worden war. Der Krieg, der hierüber im Jahr 1521 ausbrach, endigte im Jahre 1526 mit der völligen Niederlage der Franzosen. Sie wurden nicht nur im Jahr 1525 von den deutschen Landsknechten (unter ihrem Feldhauptmann Jörg von Frundsberg) und den Spaniern bei Pa via3) vollständig geschlagen, sondern Franz selbst geriet hier tapfer kämpfend in Gefangenschaft; er mußte im folgenden Jahr im Frieden von Madrid um die Preisgabe aller seiner Ansprüche (Abtretung Mailands und Burgunds) und andere demütigende Bedingungen seine Freiheit erkaufen. Dieser schmähliche Mißerfolg spornte freilich den französischen König nur zu erneuten Anstrengungen an, um sein Ziel, doch zu erreichen. Kaum in Freiheit, brachte er den Papst (Klemens Vii.) und einige andere italienische Mächte auf seine Seite und begann den Krieg aufs neue. Während desselben zogen die deutschen Landsknechte, denen man aus Geldmangel den Sold nicht mehr zahlen konnte, meuternd4) vor Rom, erstürmten die Heilige Stadt und unterwarfen sie einer furchtbaren Plünderung (Sacco di Roma). Nach wechselndem Kriegsglück bestätigte der im Jahr 1529 abgeschlossene „Damenfriede“5) von Cambrai6) den Besitzstand nach den Bestimmungen des Friedens von Madrid mit der Einschränkung, daß Burgund Franz I. blieb. *) Heute Melegnano, südöstlich von Mailand. 2) Ygl. Seite 196. 3) Der Sieg wird in mehreren berühmten, gleichzeitigen deutschen Volksliedern gefeiert. 4) Frundsberg wurde auf die Kunde vom Ausbruch der Meuterei von einem Schlaganfall betroffen, an dessen Folgen er im Jahr darauf starb. 5) Er heißt so, weü bei seinem Abschluß die Mutter von Franz I. und die Muhme Karls V. mitwirkten. 6) In Nordostfrankreich, südlich von Lille. 15*

4. Deutsche, insbesondere brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen - S. 23

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
Erster Abschnitt. Die Reformation in Deutschland bis zum Augsburger 23 Religionsfrieden. gesprch zu Marburg zwischen Luther und Zwiugli, das jedoch erfolglos verlief. In der Schweiz fand die neue Lehre einen fruchtbaren Boden. Dem Beispiele von Zrich folgten Basel, Bern, Glarus, Schaff-Hausen und andere Kantone; nur die Urkautoue Schwyz, Urt, Unterwalden, Zug und Luzern, wo die Landleute noch ganz von den Priestern beherrscht wurden, blieben der alten Lehre treu. Bald fhrten die religisen Zwistigkeiten im Lande zum Brgerkriege. Die Ur-kantone siegten der die Zricher in der Schlacht bei Kappel 1581, in der auch Zwingli fiel. , 2 Calvin. Ihren weiteren Ausbau erhielt die reformierte" Kirche durch Johann Calvin, geb. 1509 zu Noyon in der Picardie, gest. zu Genf 1564. Wegen seines evangelischen Glaubens aus dem Vaterlande vertrieben, gelangte er nach unstter Wanderung durch Italien und Frank-reich nach Gens, das er durch sein eifriges Wirken zum Mittelpunkte der reformierten Kirche machte. Er schuf eine feste kirchliche Ordnung, die ein republikanisches Geprge trug. An der Spitze der Gemeinde stand das aus 12 ltesten (Presbytern) und Geistlichen zusammengesetzte Kon-sistorium oder Sittengericht, das nicht nur der das religise und sittliche Leben der Gemeinde die Aufsicht fhrte, sondern auch das private und brgerliche Leben des Einzelnen einer strengen Zucht unterwarf. Calvin selbst war ein schroffer und rcksichtsloser Charakter, unduldsam gegen alle, die seine Ansichten nicht teilten; so lie er den spanischen Arzt Michael Servet, einen der wenigen Anhnger der Reformation in Sp amen, verbrennen, weil er in der Dreieinigkeitslehre mit ihm nicht bereinstimmte. 3. Die reformierte Kirche verbreitete sich weit der die Grenzen der Schweiz hinaus. In Deutschland gewann der Calvinismus besonders in der Kurpfalz Anhnger. Der Heidelberger Katechismus wurde die Bekenntnisschrift der deutschen Reformierten. Auch in den Niederlanden, in Frankreich, wo man ihre Anhnger H u g e -notten nannte, in Schottland und England fand die Lehre Calvins Eingang. 7. Karls V. auswrtige Kriege. 1. Die beiden ersten Kriege mit Franz I. von Frankreich. Karls V. - Hauptgegner war der König Franz I. von Frankreich. In ihrem Streite, der durch die Nebenbuhlerschaft beider gelegentlich der Bewerbung um

5. Schicksale unseres Volkes, zusammenfassende Darstellung der staatlichen Zustände unseres Volkes - S. 169

1904 - Cöthen : Schulze
— 169 — der Geschäftskreis wurde erweitert. Die Beratungssorm war der des Reichstages angepaßt; die Proposition geschah durch kaiserliche Kommissare, der Beschluß bedurfte der kaiserlichen Genehmigung, ehe er mit dem Ansehen eines Reichstagsabschiedes „ins Reich" verkündigt wurde. Im westfälischen Frieden — die Jahrzehnte vorher sind solche Tage so wenig wie Reichstage berufen — wurde die Neuordnung solcher Deputationstage auf bett nächsten Reichstag verschoben, außerdem wurde die paritätische Besetzung derselben zugesagt und bald darauf auch wirklich beschlossen. Doch wenn z. B. Franz I. in seiner Wahlkapitulation versprechen mußte, die Reichs-Deputation wiederum instand zu setzen, so ist daraus ersichtlich, daß die Einrichtung doch wieder ins Stocken geraten war. Statt dessen sind zuzeiten außerordentliche Deputationen ernannt worden, unter denen die der Jahre 1802 und 1803 die traurigste Berühmtheit erlangt hat. — So zahlreich die Reichstage im 16. Jahrhundert waren, so selten wurden sie aus naheliegenden Gründen in der Zeit des dreißigjährigen Krieges zusammenberufen. Der westfälische Friede bestimmte, daß, so oft es das öffentliche Wohl erforderte, die Reichsversammlung zusammentreten sollte. Seit 1663 tagte der Reichstag ununterbrochen bis 1806 in Regensburg; nicht daß ein besonderer Beschluß diese Veränderung bewirkt hätte, sondern das Anwachsen der Geschäfte verursachte die Verlängerung und schließliche Verewigung der Reichsversammlung. In der Wahlkapitulation wurde der Fall für möglich angenommen, daß der Reichstag einmal „cessiren" könnte: auch «in Beweis dafür, daß die Permanenz des Regensburger Reichstages nicht für alle Zeiten beschlossene Sache war. Es liegt auf der Hand, daß die Permanenz manche Änderung im Personenstände, im Geschäftsgänge und im Ansehen des Reichstages im Gefolge haben mußte. — Die Berufung der Reichsversammlung galt nach Berums, wie vor als Vorrecht des Kaisers oder seines Vertreters; doch begehrten die Kurfürsten seit der Wahlkapitulation Karls V., vorher gefragt zu werden, schließlich sogar um Zeit und Ort der Versammlung, und in der Tat ist diese Verständigung des Kaisers mit den Wahlfürsten schon im 16. Jahrhundert nachweisbar. Wenn schon im vorigen Zeitraume die Kaiser mit den Fürsten über die Berufung eines Reichstages nicht selten Rats gepflogen hatten, so ist doch auch hier wieder der freiwillige Entschluß zum bindenden Gesetz geworden. Ist die Berufung des Reichstages von der Zustimmung

6. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in der Volksschule - S. 155

1879 - Berlin : Mrose
— 155 — Gewerbe und Handel. — Alle Handwerke, die wir jetzt kennen, bestanden schon um 1500. In den größern Städten wurde soviel produzirt, daß man Handel damit treiben konnte; aber eigentliche Fabriken gab es noch nicht. Alle städtischen Handwerker hatten sich von der Leibeigenschaft frei gemacht. Der Handelsstand erlangte großen Reichthum und Ansehen. Bekannt z. B. sind die Fugger und Welser in Augsburg zur Zeit Maximilians und Karls V. Die Kaufleute wetteiferten bald an Pracht und Bildung mit dem Adel. Freilich, gerade um diese Zeit ging der deutsche Handel auch wieder zurück — durch die Entdeckung Amerika's und des Seewegs nach Ostindien, und durch den 30jährigen Krieg. In dem Letzteren z. B. verlor Augsburg 60,000 Einwohner. Die Spanier, Holländer und Engländer überflügelten Deutschland namentlich im Seehandel. Die Hansa löste sich während des 30jährigen Krieges völlig auf (1519). In derselben Zeit wurden die ersten Joachimsthaler Gulden geprägt (1519), welcher später kurzweg Thaler hießen. Größere Summen berechnete man nach Dukaten. Als Scheidemünze wurden Kreuzer und später (nach 1600) auch Groschen und Pfennige gebraucht. Vor 1600 kosteten z. B. 60 Eier 4 Pfennig (4 Kreuzer); aber ein Arbeiter bekam dagegen nur 2 Pfennig Taglohn. So bestand damals dasselbe Verhältnis wie jetzt. Am Rheim z. B. kosteten 1870 60 Eier 2 Gulden, und der Taglohn betrug 1 Gulden. Um 1600 zahlte man für ein Paar hohe Stiefel einen Gulden. Auch das ist nicht billiger, sondern theurer als jetzt. Ideelles Leben: Soziale Bildung. Um 1500 nahmen die französischen Könige (Franz I. 1515) die italiänische Höflichkeit an, und von den Franzosen später auch die deutschen Fürsten. Aber der Adel widerstrebte noch lange den feineren Umgangsformen, und

7. Geschichtswiederholungen in Fragen und Antworten - S. 94

1914 - München : Hugendubel
94 Frage 180. sehen Landesfürsten (Herrn des Kirchenstaats) bedeutet die Vereinigung der Herrschaft über Neapel, Mailand und Deutschland in der Hand Karls V. eine ähnliche Umklammerung wie für das Papsttum des 12. und 13. Jahrhunderts der italienische Besitz der letzten Hohenstaufen (s. 0. Frage 145). Daher steht der Papst bei der deutschen Kaiserwahl von 1519 hinter Franz I., dem Rivalen Karls V., und tritt 1526 der europäischen Liga gegen ihn bei. 180. Welche Förderungen und Hemmungen erfährt die deutsche Reformation durch die allgemeine Weltlage bis 1546? Wie spiegelt sich das in den Reichstags -beschlüssen von 1521, 1526, 1529, 1530, 1532? Die Förderungen und Hemmungen der Reformation durch die allgemeine Weltlage bis 1546 und ihre Spiegelung in den wichtigsten Reichstagsbeschlüssen der Zeit zeigt folgende Gegenüberstellung: 1521. Karl schließt am 8. Mai mit dem Papste einen Vertrag, der ihm dessen Hilfe gegen Frankreich zusichert, und läßt am selben Tage das Wormser Edikt fertig stellen, das Luther in die Reichsacht erklärt, die päpstliche Verdammung seiner Lehre bestätigt und seine Bücher verbietet. 1526 tritt der Papst an die Spitze der heiligen Ligue gegen Karl, zugleich droht ein Türkeneinfall in Österreich, deshalb Reichstagsabschied zu Speyer. Die Ausführung des Wormser Edikts wird aufgeschoben und den Reichsständen freigestellt in der religiösen Frage bis zu einem Konzil sich so zu verhalten, wie es ein jeder gegen Gott und Kaiser zu verantworten gedenke.

8. Neue Zeit - S. 52

1892 - Berlin : Weidmann
tage zu Regensburg trotz der Erfolglosigkeit der Religions-gespräclie gegen Bewilligung von Türkenhülfe, im Widerspruch mit der katholischen Mehrheit, bis auf ein Konzil Freiheit und Ausbreitung ihrer Lehre, Zulassung zum Reichskammergericht u. a. zu gewähren. (1541) Karls V. Zug nach Algier um die dortigen Korsaren zu züchtigen: ein Sturm vereitelt alle Erfolge. — Bündnis zwischen Franz I. und den Osmanen: Einfall der letzteren in Ungarn. 1542—1544 Vierter Krieg Karls V. mit Franz I. 1542 Die Städte Braunschweig und Goslar vom Schmalkaldischen 1541 loh. Calvin (Jean Chauvin) dauernd in Genf, nachdem er bereits 1536 dorthin berufen, aber wegen der Strenge seiner Ansichten nach zwei Jahren die Stadt zu verlassen gezwungen war. Er giebt der Gemeinde eine ihrer politischen ähnliche demokratische Kirchenverfassung, indem er die Leitung der kirchlichen Angelegenheiten einem von den Bürgern gewählten Ausschufs von ‘Ältesten’ (Presbytern) überträgt: daher Presbyterialverfassung. Doch wird der ganze Staat durch Einführung einer überaus strengen Kirchenzucht, die selbst den Tod als Strafe für Irrlehren verhängt und durch ein Consistorium ausgeübt wird, zu einer von Calvin tyrannisch geleiteten Theokratie. Durch Einigung mit den Zwinglianern (namentlich über das Abendmahl) wird Calvin Stifter der reformierten Kirche, für deren Befestigung er eine theologische Akademie in Gent gründet. Calvins (f 1564) Nachfolger war der Franzose Thom. Beza (1519—1605). Von Genf aus verbreitet sich die reformierte Kirche nach Frankreich, (namentlich dem südlichen), wo die Protestanten den Spottnamen Hugenotten erhalten, nach Holland und Schottland (durch John Knox). Calvin, geb. 1509 zu Noyon in der Picardie, Solm eines bischöflichen Prokurators und früh durch Fleifs, sittlichen Ernst und Frömmigkeit ausgezeichnet, hatte zuerst Theologie, dann auf Wunsch seines Vaters Jurisprudenz studiert und, der Reformation gewonnen und vielfach verfolgt, ein unstetes Leben geführt. — Unter seiner Diktatur in Gent kamen mehrere Hinrichtungen vor, hauptsächlich wegen Auflehnung gegen die Kirchenverfassung, doch auch an Hexen und wegen falscher Lehre, wie an dem gelehrten spanischen Arzte Mich. Servet (Servede), der über die Trinität abweichende Lehren aufstellte und nicht widerrufen wollte (verbrannt 1553). — Es ist der fanatische Geist der Romanen, der hier bei dem sonst wahrhaft frommen Reformator in dem Festhalten an dem katholischen Standpunkt zu tage tritt: der deutschen Reformation fällt kein To de surteil wegeu irrigen oder Unglaubens zur Last.

9. Neue Zeit - S. 34

1892 - Berlin : Weidmann
— 34 — 33 geistliche und 61 weltliche Fürsten; letztere bestehend aus Erzherzogen, Herzogen, Pfalzgrafen, Markgrafen und Landgrafen; die Grafen hatten keine eigene Stimme, sondern waren nach den Landschaften vereinigt zu 4 Grafenbänken oder Kollegien (der schwäbischen, fränkischen, wetterauisch en und westfälischen), von denen jede nur 1 Stimme (sog. Curiatstim men, Gegensatz Virilstimmen)..hatte; auch die niederen geistlichen Stände (Äbte, Äbtissinnen, die Balleyen der Orden) bildeten 2 Bänke, die rheinische und schwäbische Prälatenbank, die beide nur je eine Curiatstimme hatten. — Noch 1582 waren im Fürstenrat 100 Stimmen, 94 Viril- und 6 Curiatstimmen. 3) Städtekollegium (vgl. Heft 2 zu 1258): zuletzt 51 Städte umfassend, die durch Abgesandte der Magistrate vertreten waren. Auch sie bildeten 2 Bänke, die rheinische mit 14, die schwäbische mit 37 Städten (seit 1474). Man sah die Städte nicht für voll an und bestritt ihnen eine entscheidende Stimme, die sie erst 1648 durch den Westfälischen Frieden erhielten. Die Kollegien, den ‘Häusern’ oder ‘Kammern’ der jetzigen Verfassungen entsprechend, mufsten sich mit dem Kaiser über jeden Beschlufs einigen, was oft schwer war; das Vereinbarte wurde im Reichstagsabschied zusammengefasst. — Die Verhandlungen fanden in der Regel auf Grund der Umfrage des Vorsitzenden statt. Luther, der Wittenberg am 2. April in Begleitung eines kaiserlichen Herolds verlassen hatte (der Rat von Wittenberg hatte ihm einen Rollwagen gestellt), traf Dienstag den 16. April gegen Mittag in Worms ein, wo die Bevölkerung auf das Zeichen des Domtürmers von seiner Ankunft das Essen im Stich liefs: die allgemeine deutlich hervortretende Teilnahme erfüllte Luther mit Freudigkeit. — Auf der letzten Station vor Worms gewarnt, sagte Luther: ‘ich will hinein und wenn so viele Teufel auf mich zielen als Ziegel auf den Dächern sind.’ — Ein zahlreiches reitendes Gefolge hatte sich ihm auf der Reise angeschlossen. — Luther erschien unter besonderer Teilnahme der Deutschen (Jürgen Frunds-bergs Ermutigung) zweimal vor dem Reichstage, am 17. und 18., beide Male gegen Abend; am ersten Tage war er befangen und erbat sich Bedenkzeit, ob er widerrufen wolle; am zweiten war er fest und entschieden, fast stolz, und antwortete mit ‘tapferer, unerschrockener Stimme’. — Die Deutschen waren voller Freude über ihn, die spanischen und italienischen Begleiter des Kaisers verlachten und höhnten ihn. — Die Sitzungen fanden statt im bischöflichen Palaste, der 1689 und 1794 von den Franzosen zerstört wurde. ’) 1521 — 1555 b) Die Reformation im Kampfe mit den Reichsgewalten. 1521—1530 «) Kampf der Parteien auf (len Reichstagen ohne Einschreiten des mit Franz I. im Krieg begriffenen Kaisers. 1521—1526 Erster Krieg Karls V. mit Franz I., hervorgerufen durch die beiderseitigen Ansprüche auf Mailand, Neapel und das Herzogtum Burgund, die Verhandlungen (zu J) Heut an seiner Stelle das Heylsche Grundstück, unmittelbar nördlich vom Dom.

10. Auszug aus Annegarns Weltgeschichte für Schulen - S. 177

1901 - Münster i. W. : Theissing
Karls V. Kriege mit Franz I. 177 die sog. Augsburger Konfession, die Melanchthon versaßt und Luther gutgeheißen hatte. Die Katholiken entwarfen hiergegen eine Konsultation, d. H. Widerlegung der Augsburger Konfession, worauf Melanchthon abermals eine Verteidigung des Protestantismus ausarbeitete und überreichen ließ, die sog. Apologie. So kam ein Ausgleich nicht zu stände, und in dem Reichstagsabschiede wurde unter allen Reichsstrafen untersagt, bis zum allgemeinen Konzil die neue Lehre weiter zu verbreiten. Dies veranlaßte die lutherischen Fürsten im Jahre 1531 den schmal-kaldischen Bund zu schließen zur Verteidigung des protestantischen Glaubens, und dem Kaiser alle Hilfe gegen die Türken, die damals bis in die Nähe von Wien vorgedrungen waren, zu versagen. Dieser Schritt der Protestanten bewog den Kaiser, ihnen im Nürnberger Religiousfriedeu (1532) freie Religionsübung bis zu einer allgemeinen Kirchenversammlung zu bewilligen. Als nun die Türken sahen, daß Deutschland wieder einig war, zogen sie sich zurück, ohne einen Kampf zu wagen. Karls V. Kriege mit Franz I. von Frankreich. (1521—1544.) Franz I., der König von Frankreich, konnte es nicht verschmerzen, daß Karl statt seiner römischer Kaiser geworden war; die Übermacht des Hauses Habsburg erfüllte ihn mit besonderer Furcht. Karl V. dagegen hatte noch immer nicht die Ansprüche seines Hauses auf Burgund aufgegeben, welches Ludwig Xi. nach dem Tode Karls des Kühnen an sich gerissen hatte; außerdem forderte er das von Franz I. im Jahre 1515 eroberte Mailand zurück. Da eine friedliche Einigung nicht möglich erschien, so mußte die Gewalt der Waffen entscheiden. Der Krieg begann in Italien und verlies im allgemeinen unglücklich für die Franzosen, die den deutschen Landsknechten unter Georg von Frunds-berg*) nicht gewachsen waren. Im Jahre 1525 erlitt Franz I. *) Unter Maximilian I. und Karl V. standen die Landsknechte, d. h. die im Aufträge des Kriegsherrn für Sold angeworbenen Fußtruppen in hohem Ansehen. Jedes Fähnlein, deren ein Regiment zehn bis sechzehn zählte, war 900 Mann stark, darunter 50 geschickte Hakenschützen, die mit Annegarn, Auszug. \2

11. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. III

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Inhalt. Deutsche Geschichte. Die Neuzeit. 1. Das Zeitalter der religisen Kmpfe. 15191648. L Der bergang vom Mittelalter zur Neuzeit. Seite 1. Die Kennzeichen der neuen Zeit.............1 2 4. Die Entdeckungen.................2 5. Umwandlung des Heer- und Staatswesens.........4 68. Die Umwandlung im geistigen Leben..............5 9, 10. Martin Luther und die Reformation...........8 2. Karl V. und die deutsche Reformation. 15191556. A. Von Karls V. Thronbesteigung bis zum Nrnberger Religionsfrieden. 15191532. 11 14. Karl V. und die Anfnge der Reformation.........11 15, 16. Die Erhebung der Reichsritter und der Bauernkrieg......14 17. Die Fortschritte der Reformation............15 18. Karls V. Kriege mit Franz I. von Frankreich; die Erwerbung Bhmens und Ungarns.................16 19, 20. Die Reichstage von Speyer und Augsburg und der Nrnberger Reli- gionsfriede..................17 B. Vom Nrnberger Religionsfrieden bis zum Schmalkaldischen Kriege. 1532-1545. 21, 22. Die Entwicklung des Protestantismus..........19 23. Karls V. weitere Kriege...............20 G. Vom Schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. 15461555. 2426. Der Schmalkaldische Krieg. 15461547 ......... 20 27, 28. Die Erhebung des Kurfrsten Moritz und der Augsburger Religions- friede.................. . 23 3. Die Zeit der Gegenreformation. 32 35. Die Wiedererhebung des Katholizismus und die Weltpolitik Philipps Ii. von Spanien.................27 36 38. Deutschland im Zeitalter der Gegenreformation.......31

12. Deutsche Geschichte vom Zeitalter der Reformation und Preußische Geschichte bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 27

1916 - Leipzig : Teubner
§ 5. Karls V. Kämpfe um die Vorherrschaft in Europa. 27 teibigung Mitteleuropas gegen die Türken übernommen. Aber so sehr hatten die politischen Leidenschaften damals alle embern Pflichten znm Schweigen gebracht, daß nicht nur feine gemeinsame Abwehr ergriffen würde, jonbern sogar der König von Frankreich im Einverstanbnis mit dem Papsttum die türkischen Angriffe begünstigte, ja gerabezu bitrch Bünbnisse unterstützte. So würde von Soliman Ofen erobert und zur Hauptstabt des türkischen Ungarns gemacht, bessert Grenzen balb bis bicht vor die Tore Wiens reichten. Da auch Ägypten und Norbafrika zum größten Teil in die Hänbe der Osmanen fiel, so mußte Karl V. zum Schutze seiner Mittelmeerstaaten, die furchtbar unter der Seeräuberei der „Barbaresken" (Berber) zu leiben hatten, mehrere Kriege auch gegen Afrika führen. Aber einem erfolgreichen Zuge nach Algier, das erobert würde, folgte balb wieber der Verlust des Laubes, u^a^,r und der Waffenstillstand beit Karl ein Jahr nach dem enbgültigen Frieden mit Franz I. mit dem Sultan schloß (1545), besiegelte die Ohnmacht der bisherigen Abwehrversuche. 3. Die Rückwirkung dieser Kämpfe auf die deutsche Reformation. Der äußere Gang der Reformation ist nur dann richtig zu verstehen, ^"^P°lüik ivenit man biefc wechselvollen Kriege Karls V. gegen Frankreich nebst Karls v. aus die bor italienischen Liga und gegen die Türken berücksichtigt. Obgleich reit°toie 5ra9c' Karl dem Wesen der lutherischen Religionsänberung innerlich fremb gegenüberstanb, ja, die Neuerer aus religiösen und politischen Grün-bcit haßte, so mußte er boch in seiner öffentlichen Stellungnahme ihnen gegenüber höchst vorsichtig fein. Die Durchführung des fcharfeu „Wormser Edikts" verhinderte der Ausbruch des Krieges mit Franz I., und auch nach Karls glänzenbem Erfolge im Jahre 1525, wo ihm ein strenges Vorgehen gegen die neue Lehre nahe lag, verzichtete er barauf wegen der Haltung des Papstes, der zu Franz I. übergetreten war. So würde 1526 der beit Evangelischen günstige erste Speyrer Reichstagsbefchluß ermöglicht, aber auch der ungünstige Ausgang des zweiten Speyer er Reichstags 1529 hatte keine schlimmen Folgen für die Protestanten, weil Karl ihre Hilfe gegen den Wien belagernben Soliman brauchte. Derselbe äußere Druck veranlaßte dann auch 1532 den Nürnberger Religionsfrieden, in dessen Schutze sich der Protestantismus ganz besonbers befestigte und seine Anhänger sich politisch enger verbinbeit konnten. Die Verbreitung und Erstarkuug der Reformation wurde also nicht ^ders^ zum wenigsten durch das Zerwürfnis der mächtigsten katholischen Staa- fett der Gesotten und den häufigen Ansturm der Türken begünstigt. Auch bars nicht matld"" übersehen werben, daß die politischen Folgen der kirchlichen Neuerungen in Deutschland selbst von vielen katholischen Fürsten gern gesehen wurden; denn durch die erworbene Kirchenhoheit würde in den evangelischen Staaten die Macht der Fürsten außerordentlich gesteigert,

13. Die Weltgeschichte - S. 135

1881 - Gießen : Roth
Karl V. Seine beiden ersten Kriege mit Franz I. von Frankreich. 135 Philipp den Gromthigen, in Braunschweig, Mecklenburg, Anhalt in der Grafschaft Mansseld (am sdstlichen Harz), sowie in Jn freien Reichsstdten Magdeburg, Nrnberg, Straburg :c. die 'lrchenverbessernng eingefhrt. Auch unter dem deutschen Adel zhlte uther viele Anhnger, z.- 93.: Ulrich von Hutten und Franz n Sickiugeu. In all' den genannten Lndern und Stdten Urden die Messe beseitigt, die Klster aufgehoben, die Predigt in kutschen Sprache und ein einfacher Gottesdienst eingefhrt und die schlichen Aemter mit lutherischen Predigern besetzt, denen die Ehe "laubt war. Karl Y. (15201556). Seine beiden ersten Kriege mit Franz I. von Frankreich. 8. Dies Alles konnte geschehen, und das Wormser Edict blieb fast unbeachtet, weil der Kaiser Karl V. damals in Italien mit ein franzsischen König Franz I. in Krieg verwickelt war. Franzi. Mailand erobert; Karl V. wollte sich dies nicht gefallen lassen, etl diese Stadt von je den deutschen Kaisern gehrt hatte; auch ^langte er von Franz I. die Zurckgabe des Herzogthums Burgund (siehe Seite 124). Ein heftiger Kampf entstand, der in Ober-sn?. n und in der Provence Mit Kanonen und Bchsen meist durch ^ethstruppen gekmpft wurde, denn in dem Heere Franz' I. fochten Schweizer Sldner, in dem Karls V. die deutschen Landsknechte uter dem tapferen Hauptmann Georg von Frundsberg. Die ^uptschlacht geschah am Flusse Tessin bei der Stadt Pavia (1525). I. fhrte sein Heer selbst au; der spanische Feldherr Pes-und Frundsberg commandirten die Truppen des Kaisers. Franzosen wurden nach heftiger Gegenwehr gnzlich geschlagen, P'qnz I. selbst gefangen genommen und nach Madrid in die Ge-^knschaft gebracht. .Erst nachdem er beschworen hatte, auf Mai-emr F ber5wen und Burgund herauszugeben, wurde er der Haft I lassen (1526). Franz I. hielt aber nichts von dem, was er ver-imivv>n ^^e' er vielmehr mit dem Papste, mit England g^i-^enedig den heiligen Bund, um Karl V. und alle Spanier ^" Italien zu vertreiben. Da geschah es, da die Truppen Karls V. strmten, den Papst aus der Eugelsburg einschlssen, die Palste Kirchen Roms plnderten; die deutschen lutherischen Landsknechte nuf fe^n in Priestergewndern in der Stadt herum und riefen irrnt rcr u>u Papste aus. Der Kampf dauerte bis 1529; da ver-die Mutter von Franz I. und die Tante Karls V. einen te% den Damenfrieden, in welchem Franz I. auf Mailand

14. Deutsche Geschichte und sächsische Landesgeschichte von der Reformation bis zur Aufrichtung der napoleonischen Militärherrschaft - S. 8

1916 - Leipzig : Teubner
8 Erster Zeitraum. Das Zeitalter der Reformation und Gegenreformation c) Karls V. Kmpfe gegen Franz I. von Frankreich. Ungefhr zu derselben Zeit lag Karl V. im Kampfe mit Franz I. von Frankreich, dem einstigen Mit-bewerber um die deutsche Kaiserkrone, der Ansprche auf Gebiete in Flandern und Italien erhob. 1525 kam es zur Entscheidungsschlacht bei pavia. Unter Georg von Frundsbergs Leitung errangen dort die deutschen Landsknechte der die in franzsischem Solde stehenden, bis dahin nie besiegten schweize-rischen Landsknechte den Sieg. Franz I. wurde gefangen genommen und mute in den Frieden willigen. Aber noch dreimal mute Karl V. gegen ihn zum Schwerte greifen, ehe er Franz endgltig bezwang. Das Herzogtum Mailand und Franz' I. Verzicht auf seine sonstigen Ansprche waren der Siegespreis. vgl. Sentit a. a. (D. B. 6, 5. 64, Schlacht von Pavia. Hofsmann v. Sallersleben, Schlacht bei pavia", ittkrmet,S.148, u.seiner,5.302. Das pavierlied", in Hans Lenzmann a. a. . I, 5. 183, desgl. 5. 184, Trommelreim der Landsknechte auf die Schlacht bei pavia". d) Karls V. Kriege gegen die Mohammedaner. 3m 3ahre 1526 vernichteten die Trken unter dem Sultan Solitnatt dem prchtigen ein christliches Heer unter dem Könige Ludwig Ii. von Ungarn und Bhmen in der Schlacht bei Irohacz. Ludwig fiel; sein Schwager Ferdinand von Bhmen, der Bruder Kaiser Karls V., wurde sein Nachfolger. 1529 erschienen die Trken vor Wien und belagerten es vergeblich. 1532 unternahmen sie einen neuen Vorsto gegen das Habsburgische Reich, schlssen im Jahre darauf einen Frieden, der sie aber nicht abhielt, noch zweimal den Krieg bis fast unter die Mauern Mens zu tragen, bis ihnen 1545 fast das ganze Knigreich Ungarn zugesprochen wurde. Die fortgesetzte Strung des spanischen und italienischen Mittelmeerhandels durch in Tunis und Algier ansssig gewordene maurische Seeruber veranlaten Karl zu zwei groß angelegten Kriegs-zgcn gegen die beiden Seeruberstaaten. Der Zug gegen Tunis (Ehaireddin Barbarossa) endete mit der (Eroberung der Hauptstadt und der Befreiung zahl-reicher Ghristensflaven (1535). Dagegen miglckte das Unternehmen gegen Algier. Die kaiserliche Flotte wurde durch einen Sturm zerstrt. Die gelandeten Truppen entgingen nur mit Mhe der Vernichtung durch die Mohammedaner (1541). vgl. Lambeck a. a. G. I, Heft 10a, S. 17, Die Trkengefahr. Sevin a. a. (D. B. 6, S. 68, Unternehmung Karls V. gegen Tunis. Die Kriege Karls V. gegen Trken und Seeruber waren von grtem Ein-flu auf die Stellung des Kaisers gegenber den lutherfreundlichen deutschen Fürsten. Z. Stellungnahme der deutschen Reichstage zur Reformation von 1526 bis 1532. Zur Sicherung gegen den Kaiser und seinen katholischen Anhang unter den Fürsten schlssen die lutherfreundlichen deutschen Fürsten (Hessen, Braunschweig, Lneburg, Mecklenburg, Anhalt, Mansfeld und die Stadt Magdeburg) unter der Fhrung des Kurfrsten Johann des Bestndigen das Sorgauer Bndnis. Durch ihr geschlossenes Auftreten erzwangen sie auf dem Reichstage zu Speier

15. Römische Kaiserzeit, Deutsche und europäische Geschichte bis 1789 - S. 91

1910 - Breslau : Hirt
1. Die Reformation in Deutschland v. Auftreten Luthers b. z. Nrnb. Religionsfrieden. 91 in Thringen aus die grte innere Erschtterung, die unser Vater-land erfahren hat. Die Bauern stellten ihre Beschwerden in zwlf Ar-tikeln zusammen. Neben der Abschaffung wirtschaftlicher Mibruche ver-langten sie Erleichterung ihrer Lasten, den Wegfall gewisser Zehnten an die Kirche und freie Wahl ihrer Pfarrer. Viele Herren bewilligten die Forderungen. Vom Bodensee ausgehend, verbreitete sich die Erhebung der den Schwarzwald und das Elsa. Die Bauern schlssen sich zu groen Heerhaufen zusammen, plnderten die Klster und belagerten die Burgen ihrer Herren; den greren Stdten konnten sie nichts anhaben. Obwohl sie berall Gewalttaten vollbrachten, so waren Greueltaten doch selten. Im Frnkischen bernahm Gtz von Berlichingen auf einige Zeit die Fhrung der sie. Schlielich legten sie sich vor die Feste Marienberg bei Wrz--. brg. Gleichzeitig zerstrten die thringischen Bauern, an deren Spitze der ehemalige Geistliche Thomas Mnzer stand, die Klster zwischen dem Harz und dem Thringer Walde. Luther, der anfangs zum Frieden ge-mahnt hatte, rief auf die Nachricht von den Verwstungen der Bauern die Fürsten und Herren zum Kampfe gegen sie auf. Der Sieg der sie war nicht schwer. In Thringen erlagen ihre ungebten Haufen dem Heere der Fürsten bei Frankenhausen. Bei Knigshofen an der Tauber besiegte sie der Hauptmann des Schwbischen Bundes, Georg Truchse von Waldburg, der schon vorher die schwbischen Bauern bei Bblingen berwltigt hatte. In das Elsa stieg der die Zaberner Steige Herzog Anton von Lothringen herab, schlug die Aufrhrer bei Lupstein und vernichtete sie einige Tage spter bei Scherweiler vollends. Nach ihrer Niederlage ergingen furchtbare Verfolgungen der sie, und sie wurden allgemein viel hrter bedrckt als jemals vorher. 100. Karls V. Kriege gegen Franz I. Karls Ziel war auf eine Weltmonarchie gerichtet, er wollte herrschen, wie einst die rmischen Kaiser geherrscht hatten. Wie seine groen Vorgnger im Mittelalter die Kirche geschtzt hatten, so wollte auch er als ihr Schirmherr ihre Einheit erhalten und den Abfall von Ketzern nicht dulden. Von Natur schweigsam und verschlossen, lebte und webte er nur in diesen groen Gedanken. Er kannte kein anderes Vergngen als das, an ihrer Verwirklichung zu arbeiten, er konnte weder schlafen noch essen und trinken, wenn schlechte Nachrichten einliefen. Alle Gesandten auswrtiger Staaten empfing er selbst und gab ihnen wohlerwogene Antworten. Er war zwar langsam, aber zhe und ausdauernd und konnte nicht aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Seine Hausmacht schien ihm die Mittel zu bieten, um alle Gegner niederzuwerfen. Unter seinen Feinden, zu denen vorbergehend auch der Papst gehrte, der als italienischer Fürst die bermacht der Spanier in Jta-lien frchtete, waren Franz I. von Frankreich und die Trken die bedeutendsten. Trotz siegreicher Kriege hat er sie niemals ganz berwunden. Zunchst wandte sich Karl V. gegen Franz I., um ihm das Herzogtum Mailand wieder zu entreien. Beide Heere setzten sich aus Sld-nern zusammen; auf der Seite Franzens fochten die Schweizer, fr

16. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 116

1914 - Paderborn : Schöningh
116 Die Reformation in Deutschland. trat im Jahre 1539 zur lutherischen Lehre der; als auch Kur-Pfalz (1546) reformierte, blieben von greren weltlichen Fürsten nur die Habsburger und der Herzog von Bayern in Sbbeutschlanb sowie die Herzge von Jlich-Cleve-Berg und von Lothringen in Westbeutschlanb, von den greren Reichs-stbten nur Cln und Aachen bei der katholischen Kirche. Deren wichtigster Rckhalt waren nun die geistlichen Fürsten. 66. / . Die Trkenkriege und die letzten Kriege mit Franz I. a) Die Kmpfe um Ungarn. Der trkische Sultan Sulei-man Ii. fiel im Jahre 1526 in Ungarn ein. Ludwig Ii., der König von Bhmen und Ungarn, wrbe von ihm bei Mohacz (an der Donau) besiegt und kam selbst in der Schlacht um. Der Erbe seiner Kronen war sein Schwager Ferbinanb von sterreich, Karls V. Bruder. Das Jahr 1526 ist also das Geburtsjahr der sterreichisch-ungarischen Monarchie. Zunchst gerieten inbessen die Habsburger wegen des Besitzes von Ungarn in langwierige Kriege mit den Trken, die etwa zwei Jahrhunberte gebauert haben. Suleiman brang sogar siegreich bis Wien vor und belagerte die Stadt (1529). Da sie tapfer verteibigt wrbe, zog er rvieber ab, rstete jeboch balb wieber zu neuen Angriffen. Der Kaiser verstnbigte sich bar um mit den evangelischen Reichsstnben und erreichte es so, ba im Jahre 1532, als ein neuer Einfall Suleimans in Deutschland brohte, ein gewaltiges Reichsheer sich zur Abwehr sammelte. Bei bessen Annherung entschlo sich der Sultan zum Rckzge. So war die Trkengefahr von Deutschland abgewenbet. Der grte Teil von Ungarn samt der Hauptstabt Ofen blieb aber nach wechselnben Kmpfen in der Gewalt der Trken. Auch auf dem Mittellnbischen Meere mute sich Karl zum Schutze seiner spanischen Monarchie der Trken erwehren. Er machte einen erfolgreichen Zug gegen den trkischen Seeruber-staat Tunis (1535), aber sein Angriff auf die Seeruber in Algier (1541) milang. b) Der dritte und der vierte Krieg mit Franz I. von Frankreich. Mit den Kmpfen Karls gegen die Trken verflochten sich seine letzten Kriege gegen Franz I. von Frankreich, ba dieser sich nicht scheute, mit den Trken, die bamals als Feinde der ganzen

17. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 111

1912 - Leipzig : Hirt
Karls V. auswrtige Kriege und die Machterweiterung sterreichs. Iii 106. Karls V. auswrtige Kriege und die Machlerweiterung sterreichs. 1. Ursachen der Kriege gegen Franz I. Kurz vor der Leipziger Dis-putation starb Kaiser Maximilian. Nachdem Friedrich der Weise von Sachsen die ihm von den Kurfrsten angetragene Kaiserkrone ausgeschlagen hatte, traten zwei auslndische Bewerber auf: Karl I. von Spanien, der Enkel Maximilians und Ferdinands des Katholischen, und Franzi, von Frankreich. Beide sparten weder Mhe noch Geld. Die Kurfrsten gaben dem Habs- iolx burger den Vorzug; dieser unterzeichnete dafr eine Wahlverschreibung, worin er u. a. versprach, kein auslndisches Kriegsvolk ins Reich zu shren und die Reichsmter nur mit Deutschen zu besetzen. Notwendiger als zu irgendeiner anderen Zeit war dem Reiche gerade damals ein nicht nur starker, sondern auch deutsch fhlender Kaiser. Aber Karl V., 1500 in Gent geboren, war ein Fremdling, der das Deutsche nur in niederlndischer Mundart kannte und fr die Bedrfnisse des deutschen Volkes kein Verstndnis hatte. Sein Ziel war der weitere Ausbau der Habsburgischen Macht zu einem mglichst groen und einheitlichen Staats-Wesen, wozu ihm die Erhaltung der kirchlichen Einheit als Mittel dienen sollte. Die unbedingte Vorherrschaft in Europa mute daraus hervorgehen. Um diesen Preis hatte er mit seinem Nebenbuhler Franz I. zu ringen. Zwei Streitpunkte gaben Anla zum Kriege: er forderte von den Franzosen das Herzogtum Mailand als Reichslehen zurck und erneuerte den Habs-burgischen Anspruch auf Burgund. Karl V., ein Mann voll Willenskraft, gab sich mit ganzer Seele der Durchfhrung seiner Plne hin. Schlechte Nachrichten raubten ihm den Schlaf. Franz I. dagegen hielt es fr sein knigliches Recht, andere fr sich arbeiten zu lassen und selbst nur zu genieen. 2. Die Kriege gegen Franz I. und die Trken. Bhmen und Ungarn. 1521 begann Karl den Kampf gegen Frankreich, der der zwanzig Jahre 1521. dauerte und in vier Kriege zerfllt. Sie wurden hauptschlich in Italien ausgesochten, das unter ihren Schrecknissen viel zu leiden hatte. Fr den Kaiser war es ein wesentlicher Vorteil, da gleich zu Anfang der fran-zsische Feldherr Karl von Bourbon, ein naher Verwandter des Knigs, zu ihm bertrat. Im ersten Kriege siel die Entscheidung 1525 bei Pavia. Die Fran- 1525. zosen belagerten die von den Kaiserlichen besetzte Stadt. Da erschien ein Heer deutscher Landsknechte unter Georg von Frundsberg, dem Vater der Landsknechte", und besiegte die Franzosen vollstndig. Franz I. wurde gefangengenommen und nach Madrid gebracht, wo der Kaiser sich auf-hielt. Der Gefangene mute sich zu einem Vertrage verstehen, worin er auf Mailand und Burgund verzichtete.

18. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 16

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
16 Deutsche Geschichte. fhrten die Reformation ein. Von besonderer Bedeutung war es, da i der Hochmeister des Deutschen Ordens, der Hohenzoller Albrecht von Brandenburg, bertrat, sein Land skularisierte, d. h. in ein weltliches Frstentum umwandelte und sich von nun an Herzog von Preußen nannte. Schon ergriff die Reformation auch die nordischen Lande. Der Schweden-knig Gustav Wasa, der Schweden von der dnischen Herrschaft befreite, reformierte sein Land und ebenso der König von Dnemark das seinige. Im Jahre 1526 beschlo der Reichstag von Speyer, in religisen Angelegenheiten solle es jeder Reichsstand halten, wie er es gegen Gott : und Kaiserliche Majestt hoffe und vertraue zu verantworten". Nunmehr gingen Kurfürst Johann, Landgraf Philipp und andere Reichsstnde daran, den kirchlichen Verhltnissen in ihren Landen eine gesetzliche Ordnung zu Landes- ge6en_ Bisher hatte die katholische, d. h. allgemeine Kirche alle abendlndischen Staaten gleichmig umfat; jetzt entstanden in den einzelnen evangelischen Landen besondere Landeskirchen. Sie konnten nur von der brger-lichen Obrigkeit begrndet und eingerichtet werden; so kam es, da dem Landesherrn, obwohl er ein Laie war, meistens eine Art bischflicher Machtbefugnis zugesprochen wurde. Ihm und seinen kirchlichen Rten lag zunchst die Ernennung von Pfarrern ob, sodann die Einziehung des Kirchenguts, das fr Staatsgut erklrt und zum greren Teil fr l Kirchen- und Schulzwecke verwandt wurde, ferner die Neuordnung des! Gottesdienstes, in welchem nun Predigt und Gemeindegesang in den Vordergrund traten, endlich auch die Sorge fr die Schulen, fr die bisher meist die Kirche gesorgt hatte und die nun der Staat in ferne Obhut nahm. Das Vorbild fr andere deutsche Lnder wurde Kursachsen, wo eine umfassende Kirchen- und Schulvisitation stattfand. Whrend Luther fr den Religionsunterricht den Groen und den Kleinen Katechismus verfate, machte sich Melanchthon um die Kirchenordnung und die Ein-richtung von Schulen hochverdient; ihm hat man den Ehrennamen eines , praeceptor Germaniae verliehen. Karls V. Kriege mit Franz I. von Frankreich ; die Erwerbung Bhmens und Ungarns. 18. Karls V. Kriege mit Franz I. Die Trkengefahr. In den r Der erste Kriegen, die Karl V. mit König Franz I. von Frankreich fhrte, handelte 9 ne0' es sich besonders um die Herrschaft der Italien, zumal der das deutsche $ Reichslehen Mailand, das die Franzosen in Besitz genommen hatten. In rr Oberitalien wurde mit wechselndem Glcke gefochten, endlich wurde Franz I. .1 S*i525. 1525 bei Pavia besiegt, gefangen genommen und nach Madrid gefhrt..*

19. Geschichte der Neuzeit - S. 15

1915 - Bamberg : Buchner
Karl V. 15 turgesetz einführte 1506. Es bestimmte, daß immer nur der erstgeborene oder überhaupt der älteste Sohn die Regierung führen sollte, während die jüngeren Söhne den Titel eines Grafen und eine jährliche Rente von 4000 fl. erhielten. I. Das Zeitalter der Reformation und der Religionskriege. 1517-1648. Kats V. 1519—1556. Karls V. Weltmacht und seine auswärtigen Kriege. Karl V., Maximilians I. Enkel, war ein Fremdling in Deutschland. In den Niederlanden geboren (zu Gent 1500) und erzogen bediente er sich der französischen Sprache. Deutsche Sprache und Sitte blieben ihm zeitlebens fremd. Seit 1516 regierte er als Karl I. in Spanien. Nach Maximilians I. Tod 1519 bewarb sich mit ihm, dem spanischen König, auch der französische König Franz I. um die deutsche Kaiserkrone. Dabei zeigte sich die Käuflichkeit der Kurfürsten wieder im schlimmsten Lichte. Nur der Kurfürst von Sachsen, Friedrich der weise, hielt bei dieser „Versteigerung der Kaiserkrone" seine Hände rein. Obwohl er selbst zum Kaiser vorgeschlagen worden war, lenkte er die Wahl auf den Habsburger. Karls V. Herrschaftsgebiet war das größte der Christenheit. Er besaß Österreich, Steiermark, Krain, Kärnten und Tirol, die $reigraffchaft Burgund und die Niederlande, Spanien, Neapel und Sizilien sowie die großen spanischen Besitzungen in Amerika. In Karls V. Reich ging die Sonne nicht unter. Aber groß wie die Zahl seiner Länder war auch die Zahl seiner Gegner. 3m Westen drohte Franz I. von Frankreich (1515—1547), im Osten der Sultan Suleiman (oder Soliman) Ii. (1520—1566), in Italien kam Karl V, gegen seinen willen mit den Päpsten in Streit. vier Kriege gegen Frankreich. Als Urenkel Karls des Kühnen forderte Karl V. das Herzogtum Burgund (zwischen Saone und Loire) und als Deutscher Kaiser das Herzogtum Mailand von Franz I. zurück. Umgekehrt erhob Franz I. Ansprüche auf das Königreich Neapel mit Sizilien, das sich die Spanier (1504) allein angeeignet hatten, obwohl es von Franzosen und Spaniern gemeinsam erobert worden war. Der erste Krieg (1521—1526) wurde durch den glänzenden Sieg der kaiserlichen Truppen bei Pavia 1525 entschieden. Franz I. mußte als Gefangener schwören auf 1525

20. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 200

1888 - Habelschwerdt : Franke
200 täten eine klassische Bildnng angeeignet hatten, suchten ihr auch in ihrer Heimat eine Stätte zu bereiten. Befördert wurde dieses Streben durch die Bildung gelehrter Gesellschaften und das unstete Leben der Gelehrten jener Zeit. Die Vertreter der neuen Geistesrichtung (Humanismus) nannte man Humanisten. $n Deutschland fand der Humanismus vorzüglich bei den „Brüdern des gemeinsamen Lebens" Pflege. Seine bedeutendsten Vertreter sind aber: 1. ^ohann Reuchlin, 1455 —1522, der die erste hebräische Grammatik schrieb; 2. Desiderius Erasmus Roterodamus, 1467—1536, dessen Hauptwerk die Herausgabe des griechischen Neuen Testamentes ist. Iv. £>te Weltlage. 1. -xsrt Deutschland stand das Haus Habsburg an der Spitze, das unter Karl V. die burgundischen Lande, die Kronen von Spanien und Neapel und die österreichischen Länder mit der Aussicht aus Böhmen und Ungarn vereinigte. Diese Übermacht war für die übrigen Mächte drohend. 2. Nur Frankreich, unter dem ehrgeizigen Franz I., konnte es wagen, dem Übergewichte der spanisch-österreichischen Weltmacht entgegenzutreten. Die verschiedene geschichtliche Entwickelung dieser beiden Nachbarstaaten wurde aus die nächste Gestaltung der Verhältnisse von nachhaltigem Einflüsse. Während in Frankreich die königliche Macht sich fortdauernd verstärkte, erfuhr die Kaisermacht in Deutschland eine immer größere Beschränkung. 3. Außerdem werden die Türken nach der Eroberung Konstantinopels eine immer größere Gefahr für Europa. 4. Die Kirchentrennung teilte die Staaten in protestantische und katholische, die auch meist eine verschiedene Politik verfolgten. Einteilung. Erste Periode, 1517—1648. Das Zeitalter der Reformation. Erster Abschnitt. Die Zeit Karls V., 1519—56. Zweiter Abschnitt. Die Zeit Philipps Ii. von Spanien (1556 bis 98) und der Elisabeth von England (1558—1603). (Gegenreformation.) Dritter Abschnitt. Die Zeit des dreißigjährigen Krieges, 1618 bis 48.