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1. Geschichte des Altertums - S. 46

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
46 Geschichte der Griechen. klagte er wohl, daß ihm dieser nichts zu tun übrig lassen werde. Von Philipp war er in vielen Dingen verschieden. Er war hochsinnig und edel, offenherzig, zuweilen von aufbrausender Heftigkeit, aber niemals kleinlich; er war umsichtig und klug, aber Verschlagenheit und Hinterlist lagen ihm fern; in seiner stolzen Kühnheit verachtete er die Gefahr. Ein unübertroffener Feldherr, ein hervorragender Herrscher, ein edler Charakter, ist er mit Recht der Große genannt worden. Nach seiner Thronbesteigung hatte er sich zunächst gegen die barbarischen Völker im Norden Makedoniens zu wenden. Infolge seiner langen Abwesenheit verbreitete sich in Griechenland das Gerücht, er sei tot; es entstanden Unruhen, und Theben empörte sich. Aber mit Schnelligkeit er-junge König vor der abgefallenen Stadt, die erobert und zur furchtbaren Strafe fast ganz zerstört wurde; nur die Tempel der Götter blieben verschont, die Bevölkerung wurde in die Gefangenschaft verkauft. Nun unterwarf sich ganz Griechenland; es sammelten sich die Truppen für den großen Feldzug gegen die Perser, den er an seines Vaters Statt unternahm. §49. Die Eroberung des Perserreiches. 334—330. Das Heer, das Alexander mit sich führte, zählte nur 30 000 Mann zu Fuß und 6000 Reiter; es waren teils Macedonier, teils Griechen, teils auch Illyrier und Thracier. Seit der Zeit, als die zehntausend griechischen Söldner vom Per^rreich. Euphrat bis zum Pontus quer durch das Perserreich hindurch marschieren konnten, war dieser Staat immer mehr in Verfall geraten. Im Königshause waren Mord und Revolution häufig; die Satrapen fühlten sich teilweise als unabhängige Fürsten, und es kam vor, daß sie sich wechselseitig bekriegten; ganze Provinzen waren jahrelang im Aufstand begriffen. Auch der damalige König Darius Kodomannus war ein schwacher und kraftloser Monarch. »34. Nachdem Alexander im Jahre 334 den Hellespont überschritten und im Angesicht der Höhe von Jlios am Grabhügel des Achill diesem ein Totenopfer Manitus” dargebracht hatte, traf er hinter dem Flusse G r a n i k u s auf ein von persischen Satrapen befehligtes Heer. Gegen den Rat seines Feldherrn Par -m e n i o n griff er an. Er selbst führte die macedonische Reiterei über den Fluß hinüber und trug nach einem wilden Kampfe, in dem er selbst in Lebensgefahr geriet und nur durch die Dazwischenkunft des Klitus gerettet wurbea über die persischen Reiter den Sieg bavon. Nun eroberte er Kleinasien. Als er nach der alten Stadt Gorbium kam, zeigte man ihm den berühmten gorbischen Knoten, der an dem Wagen des sagenhaften, alten phrygischen Königs Mibas Deichsel und Joch verbanb und an den sich die Weissagung.

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1. Die vorchristliche Zeit - S. 345

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
und Griechenland bis auf Philopömen. 345 getreten, die Entwicklung der Beziehungen zu Griechenland ebenso den Inhalt seiner Geschichte, wie in den Zeiten vor Alexander dem Großen. Griechenland, durch Philipp und Alexander in Fesseln geschlagen, in den Kümpfen der Diadochen auf das mannigfaltigste zerrissen, hier hart ge- knechtet, dort zu Freiheitshoffnungen ermuthigt, ist belebt von dem Triebe, sich durch Bildung neuer Vereinigungen zu stärken und zu verjüngen. Die schon vor Philipp bemerkbare Neigung, durch Verbindung kleinerer Staaten größere Ganze zu bilden, ist die Hauptkraft, welche die Ge- schicke gestaltet. Das Bedürfniß eines Widerstandes gegen Macedonien und das Verlangen nach Wiederkehr alter Selbstständigkeit mußte bei der Schwäche, in welcher sich die einzelnen Staaten und Städte der macedonischen Macht gegenüber befanden, auf diesen Weg führen. Die strenge Abgeschlossenheit, welche in sorgsamer Bewahrung alt herge- brachter Sitte und einheimischen Gesetzes zugleich die Gewähr für die sittliche Kraft eines Staates bot, hatte seit den Zeiten des peloponnesi- schen Krieges sich fortwährend gelöst und das Söldnerwesen, das einen Theil der Bevölkerung durch die Welt trieb, vollendete die Aufhebung der Schranken, durch welche sich benachbarte Städte in scharf ausge- prägter Eigenthümlichkeit geschieden hatten. Es ist die Bildung der Bundesstaaten für Griechenland ebenso das diesen Zeiten cigenthüm- liche Merkmal, wie für die hellenistischen Länder die Bildung der Mo- narchieen. Wie dort, so wird auch hier eine in natürlichen Verhältnissen gegebene Grundlage verlassen und die Berechnung leitet den neuen Bau. So wenig wie dort, wird hier die neue Form fähig, einen sitt- lichen Geist zu bergen, der in dem Maße, in welchem Griechenland ihn besitzen konnte, an dessen alte Staaten und ihre Verfassungen geknüpft war. Wie unfruchtbar die Bildung der Bundesstaaten für eine Wie- derherstellung griechischen Lebens ist, zeigt sich daran, daß den Stämmen, von welchen sie ausgeht, keineswegs aus der Vorzeit her ein Schatz von Ueberlieferungen zu Gebote steht, welcher die Bundesglieder wie um ein großes Banner hätte sammeln können und daß in den Bundesstaaten selbst über dem mit kleinlicher Eifersucht verfolgten Zweck der Gebiets- erweiterung, worein sich noch selbstsüchtiges Streben Einzelner störend mischte, der Zweck der Wiederherstellung Griechenlands vergessen wurde. Unter solchen Umständen gewährt die letzte Zeit Griechenlands nicht bloß keine anziehenden, sondern nicht einmal große Bilder. Auch über dem Bedeutendsten was geschieht, waltet kein großer Geist und die Kleinlich- keit der Zeit spiegelt sich in der Geschichtschreibung, die für Ketten von Begebenheiten nur wenig Worte hat und über das Aufregendste gleich- gültig und kalt berichtet. Es kann auch durch Berührung mit Kunst und Wissenschaft kein höherer Aufschwung im staatlichen Leben bewirkt werden, da beide in keiner Beziehung mehr mit demselben stehen und

2. Für einen einjährigen Unterricht in einer unteren Klasse berechnet - S. 37

1862 - Hildburghausen : Nonne
Alexander. 37 Sparta gedemüthigt worden war, bald aber drückte das Joch der rauben Spartaner, welche jetzt die Hegemonie hatten, noch schwerer *), als das der feingebildeten Athener. Städte griffen gegen Städte, Bürger gegen Bürger zu den Waffen; überall herrschte der Geist der Empörung, des Has- ses und der Rache. Während so die Griechen durch innere Kriege- sich selbst schwächten, zog aus Norden auch noch ein schweres Ungewitter gegen sie an. Dort an der Grenze Griechenlands, hatte sich von geringem Ursprünge das Königreich Mazedonien gebildet. Hierüber herrschte (seit 359) Phi- lippus, ein schlauer Mann und ein Meister in der Kriegskunst. Er ver- vollkommnete die Phalanx, indem er dieselbe von 1000 ans 8000 Mann brachte. Diese bestand von nun an aus einer Schaar schwerbewaffneten Fußvolkes, das in der Tiefe 16 Mann hoch stand und in der Länge 500 Mann. Ihre Hauptwaffe waren Speere von 18 bis 21 Fuß Länge, nwlche die fünf vordersten Glieder vorgestreckt hielten, während die folgenden elf Reihen dieselben aufwärts auf die Schultern der Vordermänner legten. Schild an Schild standen die Krieger und bildeten eine überall geschützte Masse, einen undurchdringlichen Wald von Speeren. Mtt dieser Schlachtordnung unterwarf Philipp zuerst die benachbarten Völker, die Illyrier, Thrazier und Thessalier. Rach Unterwerfung dieser Völker richtete er seinen Blick auf das uneinige Griechenland. Und die Griechen selbst erleichterten ihm die Ausführung seiner Absichten, indem sie ihn zur Entscheidung ihrer Strei- tigkeiten herbeiriefen. Sobald Philipp einmal Fuß in Griechenland * 2) gefaßt hatte, schaltete und waltete er daselbst wie in einem eroberten Lande. Da erst sahen die Griechen ihre Thorheit ein; sie griffen zu den Waffen, wurden aber bei Chäronea^ völlig geschlagen, im Jahre 338 vor Chr. Philipp behandelte die besiegten Griechen mit Schonung lind ließ ihnen den Schein der Freiheit. Er ließ sich nur zu ihrem Oberanführer wählen, um die Perser wegen der früheren Einfälle in Griechenland zu züchtigen. Schon gedachte er aufzubrechen, als er im Jahre 336 ermordet wurde. Ein noch größerer Kriegsheld trat an seine Stelle, sein Sohn Alexander. 2. Alexander, 356 vor Chr. geboren, hatte die schönsten Anlagen. Seinem Vater lag nichts mehr am Herzen, als diese durch allerlei Leibes- übungen und durch einen guten Unterricht auf das Beste auszubilden. Er berief deshalb den Griechen Aristoteles, den ausgezeichnetsten Weisen da- maliger Zeit, nach Hofe, um die Erziehung seines hoffnungsvollen Sohnes zu übernehmen. „Ich freue mich," schrieb er dem Aristoteles, „daß das Kind geboren ist, während du lebst, um es unterrichten und zu einem guten Könige bilden zu können." Nie hat ein größerer Erzieher einen größeren Zögling gehabt. idchon früh sehnte sich des Knaben Herz nach ruhmwürdigen Dingen. Ueber die ganze Welt wünschte er König zu sein. Selbst seinen Vater beneidete er wegen seiner Thaten. So oft die Siegesboten die Nachricht brachten, Philipp habe diese oder jene Stadt eingenommen, dieses oder jenes Pelopidas und Epaminondas: Kursus 2. S. 42—49. 2) Der athenische Redner Demosthenes warnte die Griechen, aber sie ließen den König Philipp ungehindert durch die Thermopylen ziehen. S. Kursus 2. S. 49. 3) Chäronea, Stadt in Böotien, nordwestlich von Theben.

3. Die Geschichte des Alterthums - S. 373

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
98. Die welthistorische Bedeutung der macedonischen Reiche. 373 gewinnt, noch keineswegs begründet. Sie ist mehr durch Schlauheit und List, als durch Gewalt gewonnen, sie ist mehr das Erzeugniß einer feinen Benutzung der Zustände und Verhältnisse, welche unter den Griechen bestanden, als das Werk glänzender Siege und großer Waf- fenthaten. Die Formen des alten freien Lebens der Griechen haben fast unangetastet bleiben müssen, und aus den Formen konnte unter veränderten Zuständen auch das Wesen und der Geist der Freiheit wie- dergeborcn werden. Aber die Säulen, an denen eine wahre Herrschaft Macedoniens über Griechenland sich emporheben konnte, waren doch schon aufgestellt, und es hätte nach König Philipp's Tode nur eines nicht allzu langen Kampfes noch bedurft, um die mittelbare Herrschaft, welche Macedonien über die griechischen Städte und Stämme gewonnen, in eine unmittelbare zu verwandeln. Dazu aber wäre durchaus nothwen- dig gewesen, daß König Philipp's Nachfolger auf dem Throne von Ma- cedonien alle Kraft seines Volkes auf die Unterwerfung der Griechen gerichtet hätte. Dann würde ein macedonisch-griechisches Reich entstan- den sein, zwar gebaut auf das Schwert und die Unterwerfung und hart das Volk der Griechen in der freien Beweglichkeit hemmend, welche das- selbe zu den unerläßlichen Erfordernissen seines Daseins rechnete, den- noch aber durch sein Dasein nicht die Natur der Dinge und die Gesetze des Völkerlebens verletzend, weil durch die Lage der Länder, die sie be- wohnten, Macedonier und Griechen sich benachbart waren, weil sie durch Abstammung, Sprache und Sitte sich verwandt und befreundet fühlten. In verhältnißmäßig kurzer Zeit würde eine Verschmelzung zwischen den Macedoniern und den Griechen erfolgt sein, da sie Brüder waren von Anfang. Aber die Könige Philipp und Alexander glaubten die Kräfte ihres Volkes nicht allein auf die Unterwerfung Griechenlands wenden zu müssen, und ein macedonisch-griechisches Reich genügte der stolzen und hochfahrenden Gesinnung noch nicht. Es bot sich noch ein anderes Feld leichterer und sicherer Triumphe, als sie in Griechenland gewonnen werden konnten, dar. Darum sollte Griechenland nur halb gewonnen werden, darum der Schein der Freiheit ihm noch bleiben, damit der äußerste und heftigste Kamps vermieden werde, der auf eine lange Zeit alle Kraft und alle That in Anspruch genommen haben würde. Die Griechen sollten vor der Hand den Macedoniern nur dienstbar werden, sie nur stärken zu dem großen Kampfe gegen die Per- ser, zur Gewinnung eines unermeßlichen Weltreiches, durch welches dann wiederum der Schein von Freiheit und Unabhängigkeit, der den Grie- chen noch geblieben, leicht und kampflos würde zusammengedrückt werden können. Dieser Gedanke, von König Philipp aufgesaßt, von Alexander, dem größern Sohne, ausgeführt, reizte durch seine Größe, durch die Leichtigkeit, mit welcher die Verhältnisse seine Vollendung zu versprechen schienen, lockte durch den Glanz, der in seiner Verwirklichung für alle Zeiten gewonnen werden mußte, die kräftigen und thatenlustigen Ge- müther mit unwiderstehlicher Kraft. Also ward, als unter den Königen

4. Die Geschichte des Alterthums - S. 332

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
332 X. Die makedonischen Reiche. erfreuendes Dasein zeigen die Reiche, welche von Königen makedonischen Stammes beherrscht wurden, keine lebensvolle Regsamkeit, keine sich selbst genügende und sich selbst erhaltende Kraft. Aus einem halbvergesienen Winkel Griechenlands tritt, als hätte es nur seine Zeit erwartet, um aus der Nacht der Vergessenheit hervorzutreten, das kräftige Volk der Macedonier plötzlich in die Geschichte ein. Der Weg, unter nicht allzu schweren Kämpfen zu Glanz und Herrschaft zu gelangen, ist ihm vom Schicksal schon bereitet. Die Städte und Stämme der Griechen haben in langen und blutigen Kämpfen ihre Kräfte verzehrt; die alte erhabene-Gesinnung ist unter ihnen verschwunden, und voll Eifersucht und Mißtrauen gegen einander selbst, bereiten sie dem erobernden Macedonien die Bahn. Ein schlauer, tapferer König von Macedonien legt die Grundsteine zu dem Gebäude einer macedonifchen Herrschaft über Griechenland, und nur dem Scheine nach bleibt dessen Freiheit und Selbständigkeit unbeeinträchtigt. Doch fest ist die Herrschaft, welche König Philipp über die Griechen mehr durch Schlauheit und List, als durch Gewalt gewinnt, noch keineswegs begründet. Dazu wäre durchaus nothwendig gewesen, daß sein Nachfolger auf dem Throne von Macedonien alle Kraft seines Vvlkes auf die Unterwerfung der Griechen gerichtet hätte. Dann würde ein macedonisch-griechisches Reich entstanden sein, zwar gebaut auf das Schwert und die Unterwerfung und das Volk der Griechen in der freien Beweglichkeit hemmend, aber durch sein Dasein nicht die Natur der Dinge und die Gesetze des Völkerlebens verletzend, weil Macedonier und Griechen sich benachbart waren, weil sie durch Abstammung, Sprache und Sitte sich verwandt und befreundet fühlten. In ver-hältnißmäßig kurzer Zeit würde eine Verschmelzung beider Völker erfolgt sein, da sie Brüder waren von Anfang. Aber die Könige Philipp und Alexander glaubten die Kräfte ihres Volkes nicht allein auf die Unterwerfung Griechenlands wenden zu müssen, und ein macedonisch-griechisches Reich genügte ihrer stolzen und hochfahrenden Gesinnung noch nicht. Es bot sich noch ein anderes Feld leichterer und sichererer Triumphe, als sie in Griechenland gewonnen werden konnten, dar. Darum sollte Griechenland nur halb gewonnen werden, darum der Schein der Freiheit ihm noch bleiben, damit der äußerste und heftigste Kampf vermieden werden, der auf eine lange Zeit alle Kraft und alle That in Anspruch genommen haben würde. Die Griechen sollten vor der Hand den Macedoniern nur dienstbar werden, sie nur stärken zu dem großen Kampfe gegen die Perser, zur Gewinnung eines unermeßlichen Weltreiches, durch welches dann wiederum der Schein von Freiheit und Unabhängigkeit, der den Griechen noch geblieben, leicht und kampflos würde zusammengedrückt werden können. Dieser Gedanke, von König Philipp aufgefaßt, von Alexander, dem großem Sohne, ausgeführt, reizte durch die Leichtigkeit, mit welcher die Verhältnisse seine Vollendung zu versprechen schienen, lockte durch den

5. Kleine Lebensbilder berühmter Männer für den geschichtlichen Unterricht - S. 59

1886 - Düsseldorf : Schwann
59 allen krperlichen bungen. Willst du denn nicht," fragten ihn einst seine Gespielen, bei den ffentlichen Wettkmpfen der Griechen mit um den Preis laufen?" O ja," versetzte er stolz, wenn Könige mit mir um die Wette laufen." Einst wurde seinem Vater ein prachtvolles, aber sehr wildes Streitro, Bukephalos genannt, fr einen ungewhnlich hohen Preis angeboten. Die besten Reiter versuchten ihre Kunst an demselben, aber keinen lie es aufsitzen. Der König befahl das Tier wieder wegzufhren, da es ja kein Mensch gebrauchen knne. Schade um das schne Tier!" rief Alexander traurig; ich bitte, Vater, la mich doch einmal einen Versuch machen." Mit stolzer Zuversicht nherte Alexander sich dem Pferde, er-griff die Zgel und fhrte es gegen die Sonne. Denn er hatte bemerkt, da es, allein von seinem eigenen Schatten erschreckt, sich so unbndig be-zeigte. Dann streichelte und liebkoste er es und lie unvermerkt seinen Mantel fallen. Ein Sprung jetzt, und der khne Alexander sitzt auf dem Rcken des Tieres und stiegt bald pfeilschnell mit dem mchtig ausgreifenden Pferde dahin. Philipp und alle Umstehenden zittern fr das Leben des Knaben. Der aber lenkt frohen Mutes bald um, und als er nun das Ro hin und her tummelt, als sei es das zahmste Tier von der Welt, und dies dem leisesten Zuge des Zgels folgt, da erstaunen alle. Philipp weinte vor Freude und umarmte den kecken Reiter mit den Worten: Mein Sohn, suche dir ein anderes Knigreich, Makedonien ist fr dich zu klein!" Achtzehn Jahre alt focht Alexander mit in der Schlacht bei Chairo-neia, in welcher die Freiheit und Selbstndigkeit Griechenlands fr immer vernichtet wurde; feilte Tapferkeit trug nicht wenig zur Erringung des Sieges bei. Zwei Jahre darauf erlitt Philipp durch einen Meuchelmrder den Tod, und Alexander bestieg, zwanzig Jahre alt, den Thron. Der Anfang der Regierung war fr den jungen König recht schwer. Rings umher standen die unterjochten Völker auf; alle strebten nach der alten Freiheit. Die Athener spotteten seiner und nannten ihn bald einen Knaben, bald einen unerfahrenen Jngling, von dem nichts zu frchten fei. Unter den Mauern Athens werde ich ihnen schon zeigen, da ich ein Mann bin," sagte er und brach mit seinem Heere auf. Schon das Gercht von seinem Anrcken stellte die Ruhe her, und alle huldigten ihm. Als aber bald nachher die Nachricht nach Griechenland kam, Alexander sei im Kampfe gegen die Völker des Nordens umgekommen, herrschte Jubel in ganz. Griechenland, und die Thebaner tteten sogar den Befehlshaber der makedoni-scheu Besatzung in der Stadt. Aber wie der Blitz stand Alexander vor ihren Thoren und zerstrte die Stadt von Grund aus; nur das Haus des Dichters Pindar verschonte er. Dies Beispiel groer Strenge verbreitete Schrecken in ganz Griechenland. Alle beugten sich vor dem gewaltigen Sieger und gelobten Gehorsam.

6. Realienbuch - S. 243

1885 - München : Oldenbourg
243 203. Das macedomsche Reich. 203. Das makedonische Reich. Zu einer Zeit, als die Griechen sich untereinander selbst bekriegten, regierte in dem nördlich von Griechenland gelegenen Macedonien der König Philipp, welcher in seiner Jugend in Griechenland erzogen worden war und dort die Schwächen der Griechen erkannt hatte. Nachdem er auf den Thron ge- langt war, vergrößerte er sein Reich durch die Eroberung der nördlich gelegenen Länder und suchte auch Griechenland zu unterjochen, dessen unaufhörliche Zwistigkeiten ihm hierbei sehr zu statten kamen. Vergebens machte der berühmte Redner Demosthenes die Griechen auf die drohende Gefahr aufmerksam. Erst nachdem Philipp einige griechische Stämme besiegt und unter- worfen hatte, gingen ihnen die Augen auf. Allein nun war es zu spät. Sie griffen zu den Wasseu, wurden aber von Philipp besiegt, der sich nun zum Oberfeldherrn der Griechen ernennen ließ. Philipp rüstete sich sodann zu einem Feldzuge gegen die Perser, wurde aber vor Ausführung desselben ermordet. Sein erst 20jähriger Sohn Alexander folgte ihm 336 v. Chr. in der Regierung und wurde Gründer des macedonischen Weltreichs. A lexander, später der Gr oße genannt, zeichnete sich schon als Knabe durch Kühnheit und Drang nach großen Thaten aus. Einst ward seinem Vater ein prächtiges, aber sehr wildes Streit- roß für den ungeheuren Preis von 13 Talenten (60000 Mark) angeboten. Die besten Reiter versuchten ihre Kunst an dem- selben, jedoch keinen ließ es aufsitzen. Der König befahl, das Tier wegzuführen, weil es doch kein Mensch gebrauchen könne. Da bat Alexander, daß man ihn einen Versuch machen ließe. Mit stolzer Zuversicht näherte er sich dem Pferde, ergriff es beim Ziigel und führte es gegen die Sonne; denn er hatte bemerkt, daß es vor seinem eigenen Schatten scheute. Dann streichelte und liebkoste er es und ließ heimlich seinen Mantel fallen. Ein Sprung jetzt, und der Jüngling sitzt oben. Pfeil- schnell fliegt das Pferd mit ihm dahin! Philipp und alle Um- stehenden zittern für das Leben des Kühnen. Wie er aber frohlockend umlenkt und das Roß bald rechts, bald links, so ganz nach Willkür tummelt, als sei es das zahmste Tier von der Welt, da erstaunen alle. Philipp weinte vor Freuden und umarmte Alexander mit den Worten: „Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreich. Macedonien ist zu klein für dich!" Als man dem Alexander einst einen neuen Sieg seines Vaters meldete, rief er wehmütig aus: „Mein Vater wird mir nichts mehr zu thun übrig lassen." Nachdem er auf den Thron gelangt war, ließ er sich, wie sein Vater, zum Obcrfcldherrn der Griechen erwählen, unternahm dann einen Kriegszug nach Asien, eroberte Persien, Syrien, Palästina und Ägypten und drang sogar mit seinem Heere bis nach Indien vor. Mitten 16*

7. Realienbuch - S. 269

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
200. Das makedonische Reich. 269 200. Das makedonische Reich. Zu einer Zeit, als die Griechen sich unter einander selbst bekriegten, regierte in dem nördlich von Griechenland gelegenen Macedonien der König Philipp, welcher in seiner Jugend in Griechenland erzogen worden war und dort die Schwächen der Griechen erkannt hatte. Nachdem er auf den Thron ge- langt war, vergrößerte er sein Reich durch die Eroberung der nördlich gelegenen Länder und suchte auch Griechenland zu unterjochen, dessen unaufhörliche Zwistigkeiten ihm hierbei sehr zu statten kamen. Vergebens machte der berühmte Redner Demosthenes die Griechen auf die drohende Gefahr aufmerksam. Erst, nachdem Philipp einige griechische Stämme besiegt und unter- worfen hatte, gingen ihnen die Augen auf. Allein nun war es zu spät. Sie griffen zu den Waffen, wurden aber von Philipp besiegt, der sich nun zum Oberfeldherrn der Griechen ernennen ließ. Philipp rüstete sich sodann zu einem Feldzuge gegen die Perser, wurde aber vor Ausführung desselben ermordet. Sein erst 20jähriger Sohn Alexander folgte ihm 336 v. Chr. in der Regierung und wurde Gründer des macedonischen Weltreichs. Alexander, später der Große genannt, zeichnete sich schon als Knabe durch Kühnheit und Drang nach großen Thaten aus. Einst ward seinem Vater ein prächtiges, aber sehr wildes Streit- roß für den ungeheuren Preis von 13 Talenten (60000 Mark) angeboten. Die besten Reiter versuchten ihre Kunst an dem- selben, jedoch keinen ließ es aufsitzen. Der König befahl, das Tier wegzuführen, weil es doch kein Mensch gebrauchen könne. Da bat Alexander, daß man ihn einen Versuch machen ließe. Mit stolzer Zuversicht näherte er sich dem Pferde, ergriff es beim Zügel und führte es gegen die Sonne; denn er hatte bemerkt, daß es vor seinem eigenen Schatten scheute. Dann streichelte und liebkoste er es und ließ heimlich seinen Mantel fallen. Ein Sprung jetzt, und der Jüngling sitzt oben. Pfeil- schnell fliegt das Pferd mit ihm dahin! Philipp und alle Um- stehenden zittern für das Leben des Kühnen. Wie er aber frohlockend umlenkt und das Roß bald rechts, bald links, so ganz nach Willkür tummelt, als sei es das zahmste Tier von der Welt, da erstaunen alle. Philipp weinte vor Freuden und umarmte Alexander mit den Worten: „Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreich, Macedonien ist zu klein für dich! Als nian dem Alexander einst einen neuen Sieg seines Vaters meldete, rief er wehmütig aus: „Mein Vater wird mir nichts mehr zu thun übrig lassen." Nachdem er auf den Thron gelangt war, ließ er sich, wie sein Vater, zum Obecseldherrn der Griechen erwählen, unternahm dann einen Kriegszug nach Asien, eroberte Persien, Syrien, Palästina und Ägypten und drang sogar mit seinem Heere bis nach Indien vor. Mitten

8. Bd. 1 - S. 210

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
210 Viii. Griechenlands Hauptgeschichte. Von der heiligen Schaar der 300 Thebanischen Jüng- linge wich nicht Einer, sie starben alle an ihrem Platz. Doch siegte Philipp, und durch diese Eine Schlacht wurde er der Herr von Griechenland. Er verfuhr indessen mit den Besiegten sehr scho- nend, ließ ihnen vor der -Hand ihre Verfassungen und Rechte, ja er wollte nur ihr Bundesgenosse und Prä- sident der allgemeinen Bundesgenossenschaft seyn, wozu er ihre Staaten vereinigte. Da legte sich ihr Groll gegen ihn. Im folgenden Jahre, 337, rief er sie zu einem all- gemeinem Reichstag in Korinth zusammen. Hier trägt er ihnen vor: Jetzt wär' es an der Zeit, das Reich der Barbaren zu Grab zu tragen; er be- geistert sie zu einem gemeinschaftlichen Kriegszug gegen die Perser. Alles stimmt frohlockend ein, und man ernennt Ihn „zum Oberseldherrn mit unbe- schränkter Gewalt." Das war ja Alles, was Phi- lipp vorerst wollte. „Wohlan, ich will euch führen. Es rüste sich Griechenland und Macedonien zum großen Werk!" Er kehrt zu diesem Zwecke nach Macedonien zurück. Dort feiert er noch vor Beginn des Feldzugs, welcher ihn zum Herrn der Welt machen soll, die Hoch- zeit seiner Tochter Kleopatra mit dem Könige von Epi- rus in höchster Pracht. Auf derselben wird er bei einem Festzuge von einem seiner Leibwächter meuchlings er- stochen, 336. Allein sein noch größerer Sohn Alexander, welcher an seiner Statt König wird, nimmt das Vorhaben des Vaters mit feuriger Seele auf, und dieser ist vom ewi- gen Lenker der irdischen Geschicke zur Ausführung be- stimmt; er ist dazu ersehen, das zweite Weltreich zu stürzen und das dritte aufzurichten. Ehe wir jedoch zu diesem übergehen, und Griechenland als Schauplatz unserer Erzählung verlassen, wollen wir nach so vielen Kriegsgeschichten noch Einiges von dem Leben der

9. Abriß der allgemeinen Weltgeschichte bis auf die neueste Zeit - S. 72

1802 - Halle Leipzig : Ruff Ruff
7* Vierte Periode^ der griechischen Pflanzftädte zu vergrößern; so wird ec endlich so mächtig, daß ec, zur Hülfe gerufen von den bestochenen Thebanecn, es wa- I.d.w. gen kann, bei dem Phoerschen Kriege in Gries v chenland einzurücken. Dadurch wird der Phoci- '347- fchx Krieg geendigt, und Philipp bekömmt zur Belohnung die Rcichssransschafc von Griechen- land. Noch verbirgt er seinen Plan der Ober- herrschaft über Griechenland, wo er die Unru- hen durch Geld unterhält, und die ?hebanee immer zum Freunde behält. Durch Bestechung erhält er endlich das Kommando bei einem Exe- kutionskriege gegen die Locrische Stadt Amphis- sa; rückt ohne Widerstand durch Thermopylä, I-d. W. und schlägt die Griechen, die nun zu spät für v-C.??7 *^rc Freiheit die Waffen ergreifen, bei Lharo- *337*mct. Dieser Sieg macht ihn zum Herrn von Griechenland Aber listig sucht er den Griechen den Verlust ihrer Freiheit zu verbergen; nimmt die Miene eines Beschützers von Griechenland an, und bringt sie auf einer Rcichsversammlung zu Korinth zu dem Entschluß, einen Krieg ge- gen die Perser zu beschließen, und ihm die Wür- de eines Oberfeldherrn zu übertragen. Wah- rend den Rüstungen zu diesem Kriege, der gewiß I d. W. mit dazu dienen sollte, die Griechen noch mehr 3648. zu schwächen, wird ec von einem Macedonier, v. C.zz5. hem pausanias, erstochen, und seinen Plan führt sein Sohn aus, Alexander. -i- * * Wodurch haben sich die Macedonier in der Geschichte berühmt gemarkt? Unter welchen Regierungen war die Macedonische Macht am höchsten gestiegen? An welche Lander grenzte Macedonien? Welches war der Zustand der Einwohner vor dein Amyntas U.

10. Alte Geschichte - S. 35

1888 - Heidelberg : Winter
Alexander der Groe (336323). Das macedonisch-griechische Weltreich. 35 wurden, so riefen die ersteren wiederum den macedonischen König zu Hilfe. Dieser erschien sosort, drang durch die Thermopylen in Griechenland ein und zwang die Phoker sich zu unterwerfen. Dieselben wurden durch Beschlu der Amphiktionen aus dem Amphiktionenbuud ausgestoen und Philipp an ihrer Stelle in denselben aufgenommen. 346 Ilm die Aufmerksamkeit Griechenlands von sich abzulenken, wandte sich Philipp jetzt eine Zeit lang anderen Unternehmungen zu, suchte in den Kmpfen gegen die Thraker die Grenzen feines Reiches bis zur Donau, in den Kmpfen gegen Jllyrien bis zum adriatifchen Meere zu er-wettern. Da gaben die Griechen selbst ihm wiederum Gelegenheit sich in ihre inneren Angelegenheiten einzumischen und mit bewaffneter Macht in das Herz Griechenlands einzudringen. Wie frher die Phoker so wurden jetzt die Lokrer in Amphissa 339 beschuldigt, ein heiliges Tempelseld des delphischen Apollo bebaut zu haben. Weil sie die ihnen von den Amphiktionen auferlegte Geldstrafe nicht be-Zahlen wollten, bertrugen diese auf den Antrag des in macedonischem Solde stehenden athenischen Redners schines dem König Philipp die Bestrafung der Lokrer. Philipp bernahm mit Freuden die Fhrung in diesem neuen heiligen Krieg, da er jetzt die Gelegenheit gekommen glaubte, das Ziel seiner Wnsche, die Unterwerfung Griechenlands, zu erreichen. Rasch drang er in Griechenland ein, eroberte Amphissa, machte jedoch dadurch, da er pltzlich die Stadt Elatea besetzte, welche ihm den Zu-gang zu Botien und Attika ffnete, seine wahren Absichten gegen Griechen-leint) offenkundig. Da sahen die Athener endlich ein freilich jetzt zu spt wie fchmhlich sie von Philipp betrogen waren. Zwar gelang es der Bered-samkeit des Demosthenes ein Bndnis zwischen Athen und Theben zustande zu bringen, aber Philipp besiegte die Verbndeten in der Schlacht bei Chr.o.nea, durch welche die Freiheit Griechenlands ihr Ende fand. 338 Hierauf berief der König smtliche griechische Staaten zu einer all-gemeinen Versammlung aus den Isthmus. Aus seinen Antrag beschlo man hier einen gemeinsamen Kriegszug gegen die Perser, dessen Fhrung Philipp als Oberseldherr bernahm. Doch wurde derselbe mitten in den Rstungen zu diesem Feldzug bei Gelegenheit der Hochzeitsfeier feiner Tochter von einem seiner Leibwchter zu g ermordet. 336 V. Bon der Schlacht bei Chronea bis zur vollstndigen Unterwerfung Griechenlands durch die Rmer (338-146). 20. Alexander der Groe (33il=jl23_). Das macedonisch-griechische Weltreich. Nach Philipps Tode bernahm sein erst zwanzigjhriger Sohn Alexander die Herrschast. Von Natur mit groen Anlagen des Geistes ausgestattet, war er durch den Unterricht des berhmten Weltweisen Aristoteles in die griechische Bildung eingefhrt1, welche er nach Eroberung des Perser- 1 Vor allem liebte Alexander die Jlias des Homer, die er stets bei sich hatte und des Nachts unter fein Kopfkissen legte; insbesondere erregte der Held Achilleus 3*

11. Chronologische Tabellen zur allgemeinen Weltgeschichte - S. 11

1874 - Langensalza : Greßler
Alte Geschichte. — Zweite Periode. 11 v. Chr. 349 Philipp von Makedonien, der seinen Brüdern Alexander und Perdiccas Iii in der Regierung gefolgt war, richtet sein ganzes Trachten auf die Herrschaft über ganz Griechenland, darum half er zum Scheine den Thefsaloniern gegen die Phocier, machte darauf Thessalien zur makedonischen Provinz und drang in die chalcidische Halbinsel ein, erobert eine Stadt nach der andern und greift endlich auch Olyuth, die Vormauer Griechenlands, an, dem die Athenienser, durch Demosthenes bewogen, freilich vergebliche Hilfe senden. 348 Olynth wird erobert. 346 Trotz Demosthenes Rath zur Wachsamkeit weiß Philipp die Griechen zu täuschen, bemächtigt sich durch Verrath der Thermopylen, unterwirft, von den Thebanern zu Hilfe gerufen, die Phocenfer und läßt sich an deren Stelle in den Amphiktyonenbuud aufnehmen. 343 Rom, im Innern beruhigt, beginnt seine Herrschaft weiter aus-zudehneu, und eröffnet darum mit den Samnitern einen Krieg, der auch so heißt. In diesem ersten samnitischen Kriege von 343—341 besiegen die Römer unter Valerius Corvus die Samniter am Berge Gaurus. 340—338 Die Latiner empören sich, werden aber wieder unterworfen und zeichnen sich hierbei besonders Decins Mus durch seine Aufopferung und Manlius Torquatus durch die Strenge gegen seinen Sohn ans. Schlacht am Vesuv. 338 Zweiter heiliger Krieg. Philipp, noch nicht zufrieden mit den bisherigen Errungenschaften, stachelt zu einem zweiten heiligen Kriege gegen eine locrifche Stadt auf und besetzt die Pässe von Böotien und Thessalien, und als nunmehr die Athener und Thebaner dagegen traten, schlug er sie in der Schlacht bei Chäronea so vollständig, daß ihm die Herrschaft über ganz Griechenland zufiel. 337 Philipp läßt sich, um die von den Persern an den Griechen verübten Frevel zu rächen, auf der Staateuversammlnng zu Co-rinth zum Oberfeldherrn mit unumschränkter Gewalt wählen, rüstet schon, wird aber 336 am Hochzeitsfeste seiner Tochter Agä von seinem Leibwächter ermordet. Ihm folgt sein erst 20 Jahre alter Sohn Alexander. 335 Feldzug Alexanders gegen Thracier, Illyrier und Theben, die ihn als einen unerfahrenen Jüngling ansahen und die er deshalb züchtigte. 334 Alexander zieht an der Spitze von 35,000 auserlesenen Strei-

12. Die Geschichte der Völker - S. 29

1835 - Dresden [u.a.] : Arnold
Griechenland. 29 Zu Hülfe gegen Achaja und Makedonien riefen. — So geschah es, daß Macedonien und Griechenland zusammen von den Römern besiegt wurden, und daß seit dem Jahre 145 v. Chr. die ganze Ost-Znsel des mittelländischen Meeres einen Theil des römischen Rei- ches ausmachte. Die Geschichte Griechenlands macht von dieser Zeit an einen Theil der Geschichte dieses Reiches aus und wird also in dieser mit vorgetragen. Macedonien. Macedonien, ein Land, welches im Süden an Griechenland grenzte und daher immer mit Griechenland Verbindungen hatte, wurde, seitdem es in der Geschichte genannt wird, von Königen beherrscht und durch Erober- ungen nach und nach so vergrößert, daß es zu der Zeit, als es dem Könige Philipp gelang, auch Griechenland von Macedonien abhängig zu machen, aus allen den Ländern bestand, die sich auf der östlichen Halbinsel des mittel- ländischen Meeres im Süden der Donau befinden. Philipp hatte als königlicher Prinz und als Geißel einige Zahre in Griechenland und zwar in dem Hause des Epaminondas zugebracht und dabei Griechenland kennen und schätzen gelernt. Er ließ daher, nachdem er an die Regierung gekommen, und ihm ein Sohn, der so berühmt gewordene Alexander, geboren wurde, diesen von dem, nicht minder berühmten griechischen Philo- sophen Aristoteles erziehen, so daß man, Cultur und Civilisation vor Augen nehmend, Macedonien feit Phi- Npp's Regierung, d. h. seit 360 v. Chr., als ein griech- isches Land ansehen kann. Schon Philipp hatte den Plan entworfen, vereint mit den Griechen, das persische Reich in Asien anzu-

13. Die Geschichte der Menschheit - S. 58

1835 - Dresden [u.a.] : Arnold
Christo zurückgehen, und die Schicksale der Griechen und Römer von jener Zeit an vor Augen nehmen. Makedonien, ein ziemlich großes Land an der Nordgrenze des eigentlichen Griechenlands, war zwar von Griechen selbst nicht bewohnt, hatte aber griechische Colonicen an seinen Ufern, und kam in so vielfache Verbindungen mit Griechenland, daß man es im vier- ten Jahrhunderte v. Chr. schon als ein zweites Grie- chenland ansehen konnte. Es hatte eigene Könige; es gab unter diesen Königen Eroberer, und Makedonien wurde durch diese ein so großes Reich, daß es in dem genannten Jahrhunderte sich von der Nordgrenze Grie- chenlands an bis an die Donau, bis an das schwarze Meer, und zum Theil auch bis an das adriatische Meer erstreckte. Philipp, König in Macedonien, bestieg i. I. 360 den Thron dieses Reichs. Er hatte den festen Vorsatz, das gesammte Griechenland mit seinem Reiche zu ver- einigen, und die Sache gelang ihm auch wirklich. Die Griechen widersetzten sich ihm zwar mit den Waffen in der Hand, sie wurden aber i. I. 338 in der Schlacht bei Chäronea von ihm besiegt, und mußten ihn seitdem als ihren Oberherrn anerkennen. Dabei schätzte Philipp aber die Griechen im ho» hen Grade. Er hatte in seiner Jugend selbst einige Jahre in Griechenland zugebracht, und man kann sa- gen, daß er griechische Bildung empfangen hatte. Als ihm daher ein Sohn, der so berühmt gewordene Alexander, geboren wurde, schrieb er sofort an den Philosophen Aristoteles in Athen, und bat diesen, die Erziehung dieses Kindes zu übernehmen. Aristote- les übernahm auch dieses Geschäft, Alexander wurde einer der größten Männer, und hat die innigste Ver- ehrung und Freundschaft bis an seinen Tod gegen Aristoteles bewiesen.

14. Teil 1 - S. 37

1890 - Breslau : Hirt
Seeschlacht bei Salamis. 37 er seine Kostbarkeiten im Stiche lie. Dann kehrte er mit dem Hauptheere nach Asien zurck. Nach der Schlacht whlten die Griechen aus der Beute die Ge-' schenke fr die Götter aus; nach Delphi schickten sie ein zwlf Ellen hohes Standbild, das einen Schiffsschnabel in der Hand hielt; dem Themistokles aber verliehen sie den Olivenkranz als Ehrenpreis fr Weisheit und Geschicklichkeit. Als dieser bald nachher nach Sparta kam, schenkten ihm die Bewohner dieser Stadt einen schnen Wagen und lieen ihn durch 300 Jnglinge feierlich zur Grenze geleiten, eine Ehre, welche sie keinem andern erwiesen haben. Die grte Ehre aber erntete Themistokles bei dem groen Feste der Griechen in Olympia: alle Zu-schauer erhoben sich von ihren Sitzen, als er erschien; einer zeigte ihn dem andern, und gerhrt gestand Themistokles seinen Freunden, da dies der glcklichste Tag seines Lebens sei. 11. Alexander der Groe. 1. Seilte Jugend. Nrdlich von Griechenland lag das Reich Makedonien. Whrend das griechische Land in mehrere einzelne Land-schaffen zerfiel, die einander nicht selten in blutigen Kriegen schwchten, war Macedonien einig und stark durch die Herrschaft seiner Könige. Einer derselben hie Philipp, der auch Griechenland unterwarf; ihm folgte sein groer Sohn Alexander. Dieser zeigte schon frh die schnsten Anlagen, und Philipp sorgte dafr, da dieselben aufs beste ausgebildet wurden. Zum Lehrer des Knaben berief er einen berhmten griechischen Weisen, dem er schrieb: Ich freue mich, da das Kind ge-boren ist, während du noch lebest, damit du es unterrichten und zu einem guten Könige bilden kannst". Schon frh zeigte Alexander ein heies Verlangen nach Ruhm und Ehre. Wenn er von einem neuen Siege seines Vaters hrte, rief der Jngling aus: Ach, mein Vater wird noch die ganze Welt erobern und mir nichts brig lassen!" Einst wurde seinem Vater ein prchtiges, aber sehr wildes Streit-ro, Bncephalus genannt, fr den ungeheuren Preis von dreizehn Talenten angeboten. (1 Talent 4 700 Jli) Die besten Reiter ver-suchten es zu besteigen, aber keinen lie es aufsitzen. Da befahl Philipp dem Eigentmer, das unbrauchbare Tier fortzufhren. Schade um das prchtige Tier!" rief Alexander, Vater, lat es mich noch einmal versuchen." Der König erlaubte es. Rasch ergriff es Alexander beim Zgel und fhrte es gegen die Sonne, da er bemerkt hatte, da sich

15. Geschichte - S. 44

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
44 Alexander. Das griechische Volk hatte nachgerade die Ehre seines Namens so sehr vergessen, daß Griechen gegen Griechen von ihren Erbfeinden, den Persern, Unterstützung annahmen. Darum wurden sie auch tu Bälde die Beute eines schlauen Eroberers, des Königs Philipp von Macedonien, dessen Sohn Alexander ihn noch an Größe und Ruhm überstrahlte. Mit ausgezeichneten Anlagen ausgerüstet erhielt Alexander den größten Weisen damaliger Zeit, Aristoteles, zum Erzieher, den er auch anfangs so sehr liebte, daß er oft sagte: „Meinem Vater verdanke ich nur, daß ich lebe, meinem Lehrer, daß ich gut lebe." Leider machten ihn aber die unerhörten Schmeicheleien seiner Umgebung bald gleichgiltig gegen den ernsten Lehrer nüchterner Weisbeit und bescheidener Tugend, und seine Augen waren frühe auf die glänzenden Thaten gerichtet, die sein Vater in Griechenland vollführte. „Ach, mein Vater wird mir nichts mehr zu thun übrig lassen," hörte man ihn oft schmerzlich ausrufen. Jemand, der seine ungeheure Schnelligkeit im Laufen bewunderte, fragte Um, ob er sich nicht in Olympia sehen lassen wolle. „Ja wenn ich mit Königen um die Wette laufen könnte!" entgegnete er. Die Gesänge des alten griechischen Dichters Homer trug er immer bei sich und hatte sie selbst des Nachts unter seinem Kopfkissen liegen; denn Homer hat ja besonders Krieg und große Helden besungen. Einmal wurde seinem Vater ein wildes Pferd um den ungeheuern Preis von 13 Talenten (au 16,000 Thaler) angeboten. Die besten Reiter versuchten ihre Kunst an ihm; allein es ließ keinen aufsitzen, und Philipp befahl endlich es wegzuführen, da es kein Mensch brauchen könne. Da bat Alexander seinen Vater, ihm das Pferd zu erlauben. Er ergriff dasselbe beim Zügel, führte es gegen die Sonne, da er bemerkte, daß es sich vor seinem eigenen Schatten fürchtete, streichelte es eine Zeit lang, ließ dann unvermerkt seinen Mantel fallen und schwang sich plötzlich hinauf. Alsbald flog das Thier mit ihm blitzschnell davon und alle Zuschauer zitterten für ihn. Als sie aber sahen, daß er wieder umlenkte, und das Roß nach Willkür bald links bald rechts tummelte, da erstaunten sie alle, und Philipp rief mit Frendenthränen,

16. Die alte Zeit - S. 56

1890 - München : Oldenbourg
56 Europische Völker. sollten dafr bestraft werden. Aber der heilige Krieg gegen sie richtete nichts aus. Die dem Könige Philipp ergebene Partei brachte es nun dahin, da ihm die Bestrafung der Lokrer bertragen wurde. Jetzt sah Philipp die Saat, die er seit Jahren gestreut, zur Reife kommen. Er zgerte nicht, rckte mit einem groen Heere in Griechenland ein und be-setzte unerwartet mehrere Städte. Zu spt erkannten die Griechen die ungeheure Gefahr. In Eile ward ein Heer gesammelt. Schlacht bei Chronea 338. Am 2. August des Jahres 338 trat dasselbe in der Ebene von Chronea den kampfgebten Scharen Philipps entgegen. Noch einmal standen sie Schulter an Schulter im heiligen Kampf frs Vaterland: Athener und Thebaner, Euber und Megarer, Korinther und Acher. Aber Philipp siegte. Tausende von Griechen wurden erschlagen oder ge-fangen. Mitten unter den Toten hielt Philipp sein Sieges-mahl. Dem edeln Demosthenes blieb nur die kummervolle Aufgabe, den Gefallenen die Leichenrede zu halten. Philipp ?err von Griechenland. Mit dem Tag von Chronea war Griechenlands Un-abhngigkeit dahin. Doch begngte sich König Philipp da-mit, tatschlich zu herrschen, indes er den Griechen noch den Schein der Freiheit lie. Auf einer Versammlung zu Koriuth wurde ein Feldzug gegen die Perser beschlossen und Philipp zum Oberfeldherrn gewhlt. Whrend der Rstungen aber ward er meuchlings gettet 336. 31. Alexander der Groe. Der junge Alexander. Was Philipp begonnen, vollendete sein Sohn und Nach-folger Alexander. Schon am Tage seiner Geburt schienen merkwrdige Ereignisse den knftigen siegreichen Herrscher an-zudeuten. Als der Knabe heranwuchs, zeigte er neben einem glnzenden Geiste ein edles, fr alles Groe begeistertes Herz. Zugleich aber erfllte ihn heftige Ruhmbegierde, die sein Lehrer, der groe Aristoteles, weise zu migen suchte. Sein Lieblingsdichter war Homer, sein Vorbild der

17. Realienbuch - S. 243

1879 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
201. Das makedonische Reich. 243 201. Das makedonische Reich. Zu einer Zeit, als die Griechen sich unter einander selbst be- kriegten, regierte in dem nördlich von Griechenland gelegenen Macedonien der König Philipp, welcher in seiner Jugend in Griechenland erzogen worden war und dort die Schwachen der Griechen erkannt hatte. Nachdem er aus den Thron ge- langt war, vergrößerte er sein Reich durch die Eroberung der nördlich gelegenen Lander und suchte auch Griechenland zu unterjochen, dessen unaufhörliche Zwistigkeiten ihm hiebei sehr zu statten kamen. Vergebens machte der berühmte Redner Demosthenes die Griechen ans die drohende Gefahr aufmerksam. Erst, nachdem Philipp einige griechische Stämme besiegt und unter- worfen hatte, gingen ihnen die Angen ans. Allein nun war es zu spät. Sie griffen zu den Waffen, wurden aber von Philipp besiegt, der sich nun zum Oberfeldherrn der Griechen ernennen ließ. Philipp rüstete sich sodann zu einem Feldzuge gegen die Perser, wurde aber vor Ausführung desselben ermordet. Sein erst 20jähriger Sohn Alexander folgte ihm 336 v.chr. in der Regierung und wurde Gründer des makedonischen Weltreichs. Alexander, später der Große genannt, zeichnete sich schon als Knabe durch Kühnheit und Drang nach großen Thaten aus. Seinem Vater ward einst ein prächtiges, aber sehr wildes Streit- roß für den ungeheuren Preis von 13 Talenten (60000 Mark) angeboten. Die besten Reiter versuchten ihre Kunst an dem- selben, jedoch keinen ließ es aufsitzen. Der König befahl, das Thier wieder wegzuführen, weil es doch kein Mensch gebrauchen könne. Da bat Alexander, daß man ihn einen Versuch machen ließe. Mit stolzer Zuversicht näherte er sich dem Pferde, ergriff es beim Zügel und führte es gegen die Sonne; denn er hatte bemerkt, daß es vor seinem eigenen Schatten scheute. Dann streichelte und liebkoste er es und ließ heimlich seinen Mantel fallen.' Ein Sprung jetzt, und der Jüngling sitzt oben. Pfeil- schnell fliegt das Pferd mit ihm dahin! Philipp und alle Um- stehenden zittern für das Leben des Kühnen. Wie er aber frohlockend umlenkt und das Roß bald rechts, bald links, so ganz nach Willkür tummelt, als sei es das zahmste Thier von der Welt, da erstaunen alle. Philipp weinte vor Freuden und umarmte Alexander mit den Worten: „Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreich, Macedonien ist zu klein für dich!" Als man dem Alexander einst einen neuen Sieg seines Vaters meldete, rief er wehmüthig ans: „Mein Vater wird mir nichts mehr zu thun übrig lassen." Nachdem er auf den Thron gelangt war, ließ er sich, wie sein Vater, zum Oberfeldherrn der Griechen erwählen, unternahm dann einen Kriegszug nach Asien, eroberte Persien, Syrien, Palästina und Aegypten und drang sogar mit seinem Heere bis nach Indien vor. Mitten 11*

18. Lehrbuch der Weltgeschichte oder umständlichere Erzählung der merkwürdigen Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 125

1852 - Altona : Hammerich
großer Mann auf, der die gewonnenen Siege zu benutzen verstanden hätte. Streitigkeiten und kleine Kriege währeten fort; und Griechen nahmen gegen Griechen gern Unterstützung von ihren Erbfeinden, den Persern, an. Diese Lage der Dinge wußte Philipp, ein schlauer König des benachbarten Reiches, Makedonien, zu seinem Vortheil zu benutzen. Er mischte sich in die Streitigkeiten der Griechen, wußte durch Geld auch Streitigkeiten zu erregen und suchte dann als Richter dazwischen zu treten, nach seiner Willkühr zu entscheiden und so nach und nach Herr in Griechenland zu werden. Als endlich die Griechen seine wahre Absicht merkten, war es zu spat. Mehrere Staaten vereinigten sich zwar gegen ihn; aber einige waren doch für Philipp, der indeß seine Kriegsmacht gestärkt und kunstreich geübt hatte: die Griechen wurden geschlagen (bei Chäronea 338) und mußten den makedonischen König als ihren Oberfeldherrn anerkennen. Philipp war der Vater des berühmten Alexander. Schon als Knabe zeigte Alexander den kühnen Muth, den Stolz und die Ruhm- sucht, woraus fast alle seine guten und bösen Thaten im jugendlichen und männlichen Alter entsprangen. Er härtete seinen Körper ab durch Uebungen aller Art; liebte seine Lehrer, die ihn mit den großen Thaten der Vorwelt bekannt machten und hörte gern von Krieg und Schlachten. Erzählte man die glänzenden Thaten seines Vaters, besonders in Griechen- land; so rief er oft schmerzlich aus: Ach, mein Vater wird mir nichts mehr zu thun übrig lassen! — Die Gesänge des alten griechischen Dichters Homer trug er immer bei sich, und hatte sie selbst des Nachts unter seinem Kopfkissen liegen; denn Homer hatte besonders Krieg und große Helden besungen, und diese waren durch Homers Gesänge in der ganzen Welt berühmt geworden. Daher war es immer der Wunsch des ruhmsüchtigen Jünglings, so große Thaten zu thun, wie die ho- merischen Helden gethan hätten, aber auch so besungen zu werden wie sie. Einmal wurde seinem Vater ein wildes Pferd um den ungeheueren Preis von 13 Talenten (an 16,000 Thaler) angeboten. Die besten Reiter versuchten ihre Kunst daran; allein es ließ keinen aufsitzen, und Philipp befahl endlich, es wegzuführen, da es kein Mensch brauchen könne. Alexander bat seinen Vater, ihm das Pferd zu erlauben. Er ergriff es beim Zügel, führte es gegen die Sonne, weil er bemerkt hatte, daß es sich vor seinem eigenen Schatten fürchtete, streichelte es eine Zeit lang, ließ dann unvermerkt seinen Mantel fallen und schwang sich hinauf. Sogleich floh das Pferd mit seinem Reiter blitzschnell da- von, und alle Zuschauer zitterten für Alexander Als sie aber sahen, daß er wieder umlenkte und das Roß nach Willkühr bald links bald rechts tummelte, da erstaunten sie alle, und Philipp rief mit Freuden- thränen, indem er ihn umarmte: Lieber Sohn, suche dir ein anderes Königreich; Makedonien ist für dich zu klein. Achtzehn Jahr alt focht er mit in der Schlacht, durch welche sein Vater sich Griechenland unterthänig machte (338) ; und im zwanzigsten Jahre war er König von Makedonien, 336 vor Ehristo. Er regierte nur bis ins J3te Jahr, bis 323: aber von diesen wenigen Jahren ist auch jedes durch große kriegerische Unternehmungen wichtig geworden. Er wollte nehmlich an der Spitze der Griechen das große persische Reich zerstören und so weit in Asien eindringen, wie noch kein Grieche ge-

19. Griechische und römische Geschichte, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Mittelalters - S. V

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Inhalt. Griechische Geschichte. I. Das alte Griechenland und seine Bewohner. ette I, 2. Das Land ...................1 3. Die Bewohner..................2 4. Religion und Gottesdienst..............3 5. Sagen.....................** Il Die Entwicklung des spartanischen und athenischen Staates. 6. Der Staat der Spartaner..............5 7, 8. Der Staat der Athener............... 9. Hellas bei Beginn der Perserkriege...........9 Iii. Tie Bltezeit Griechenlands. 1. Die Zeit der Perserkriege. 1013. Die Perser. Der ionische Aufstand...........10 14. Die ersten beiden Perserziige..............12 1521. Der dritte Perserzug................12 2. Die Zeit des Perikles. 2224. Perikles und der athenische Staat............15 Iv. Der Verfall der griechischen Staaten. 25 27. Die Kmpfe um die Vorherrschaft............18 2830. Die Eroberung Griechenlands durch Philipp von Macedonien. . . 20 V. Die makedonische Zeit. 3135. Alexander der Groe................21 36. Die Reiche der Diadochen..............25 Rmische Geschichte. I. Die lteste Geschichte Roms. 37, 38. Italien ....................26 39 43. Die ersten Jahrhunderte Roms.............27

20. Das Wissenswertheste aus der deutschen Geschichte und der Weltgeschichte - S. 32

1868 - Langensalza : Greßler
32 Weltgeschichte. daß sein Leib nicht der eigentliche Sokrates sei, und schlürfte hierauf den Todestrank herunter. Zur Zeit der innern Zerwürfnisse Griechenlands that sich im Norden desselben der macedonische König Philipp durch seine Eroberungen hervor und bedrohte zuletzt auch Griechen- land. Der berühmte Redner Demosthenes warnte wieder- holt seine Landsleute, wohl vor diesem Mann auf ihrer Hut zu sein. Da sie es aber nicht thaten, so fiel er in ihr Land Lin und besiegte sie bei Chaeronea (338). — Ein noch größerer Eroberer als Philipp wor dessen Sohn Alexander mit dem spätern Beinamen d. Gr. Schon als Jüngling be- wies er, welchen Muth er habe, indem er sich beherzt auf ein wildes Pferd, Bucephalus genannt, welches kein anderer Reiter zu besteigen vermochte, schwang und es bändigte. Als Alexander den macedonischen Thron eingenommen, suchte er sich mehr und mehr in Griechenland zu befestigen, wobei er auch nach der Stadt Korinth kam. Hier lebte ein sehr selt- samer Mann, Namens Diogenes, vor der Stadt in einer Tonne, und diesen besuchte Alexander mit der Aufforderung, sich von ihm etwas zu erbitten. Alles, was sich Diogenes er- bat, war, daß Alexander ihm aus der Sonne gehen möge. Hierüber lachten die Begleiter des Königs; dieser aber sprach zu ihnen: „Wahrlich! wäre ich nicht Alexander, so möchte ich wohl Diogenes sein." — Sobald Alexander vollständig in den Besitz Griechenlands gelangt war, brach er gegen die Perser auf, zerhieb in der Stadt Gordion einen künstlich zusammen- geschürzten Knoten, von dem die Sage ging, wer ihn löse, würde Asien erobern, und besiegle alsdann die Perser in der Schlacht bei Jssus. Darauf zerstörte Alexander Tyrus, unterwarf Aegypten, gründete daselbst die Stadt Alexandrien und begab sich dann nach Libyen in Afrika, wo ihn die Priester weissagend einen Sohn Jupiters nannten. Dies machte den Alexander so stolz, daß er fortan von nichts als von seinen Großthaten hören wollte. Daran kehrte sich aber sein Freund