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1. Deutsche Geschichte - S. 15

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Sturz des weströmischen Reiches und die Eroberung Italien. 15 Völkern den Frieden zu erhalten suchte; ein sorgsamer Regent, der gerecht und milde über Goten und Römer herrschte, die Ordnung und Sicherheit schützte und auch den Wissenschaften günstig gesinnt war, obwohl er selbst nicht einmal seinen Namen schreiben konnte. Noch ragen in Ravenna, wo er seinen Wohnsitz nahm, die mit Mosaiken geschmückten Kirchen empor, die er erbaute. Italien, das endlich wieder Frieden genoß, blühte wieder aus. Die Goten, welche Grundstücke erhalten hatten und dort als Grundbesitzer schalteten, schützten als ein Kriegerstand das Land vor fremden Angriffen ; den Römern fielen die Werke des Friedens zu, Ackerbau, Gewerbe, Kunst und Wissenschaft. Zu einer Nation jedoch verschmolzen beide Völker nicht; jedes lebte nach seinem eigenen Recht; vor allem aber waren sie durch den Glauben getrennt, da die Goten manische, die Römer katholische Christen waren. § 14. Der Untergang des Wandalen- und des Oftgotenreichs. Theoderich starb, ohne einen Sohn zu hinterlassen; es folgte ihm feine Tochter Amalafwintha, die für ihren jugendlichen Sohn die Regentschaft führte. In jene Zeit füllt der machtvolle Versuch eines bedeutenden oströmischen Kaisers, die germanischen Barbaren zurückzudrängen und Afrika und Italien wiederzuerobern. Der Kaiser Justinianus, derselbe, der Justwia«. die prachtvolle Kuppelkirche der heiligen Weisheit (die Sophienkirche) in Konstantinopel erbaut und die berühmte Sammlung der römischen Gesetze, das Corpus Juris, hat zusammenstellen lassen, sandte seinen Feldherrn B e l i s a r zuerst gegen die W a n d a l e n. Diese besaßen längst nicht mehr unterg.ng die rohe Kraft wie zu Geiferichs Zeiten, sondern waren durch ein schwel-Wandalen, gerisches Genußleben in den von ihnen beherrschten afrikanischen Städten erschlafft und entnervt. Auch ihrem König G e l i m e r fehlte es an Entschlossenheit und Tatkraft. In der Feldfchlacht besiegt, floh er aus eine Burg in den wilden Einöden des Atlas, wo er sich nach längerer Belagerung ergab. Afrika wurde wieder eine römische Provinz. Die Wandalen werden von den Geschichtschreibern nicht mehr erwähnt; sie verschwinden aus der Geschichte. Gleich darauf begann Justinian den Krieg gegen die Ostgoten. und^ang Amalaswinthas Sohn war früh gestorben, sie selbst von ihrem Gemahl Ostgoten, ermordet worden. Belisar landete in Unteritalien und errang, durch den Abfall der Römer unterstützt, schnell Erfolge; er nahm Rom und drängte die Goten bis an den Fluß der Alpen zurück. Jetzt wählten sie den tapferen Totila zum König und dieser führte sie im Siegeszuge wieder bis nach Unteritalien und nahm auch Rom wieder ein. Aber bald erlag fein Heer

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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 15

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Sturz des weströmischen Reiches und die Eroberung Italien». 15 Völkern den Frieden zu erhalten suchte; ein sorgsamer Regent, der gerecht und milde über Goten und Römer herrschte, die Ordnung und Sicherheit schützte und auch den Wissenschaften günstig gesinnt war, obwohl er selbst nicht einmal seinen Namen schreiben konnte. Noch ragen in Ravenna, wo er seinen Wohnsitz nahm, die mit Mosaiken geschmückten Kirchen empor, die er erbaute. Italien, das endlich wieder Frieden genoß, blühte wieder aus. Die Goten, welche Grundstücke erhalten hatten und dort als Grundbesitzer schalteten, schützten als ein Kriegerstand das Land vor fremden Angriffen; den Römern fielen die Werke des Friedens zu, Ackerbau, Gewerbe, Kunst und Wissenschaft. Zu einer Nation jedoch verschmolzen beide Völker nicht; jedes lebte nach seinem eigenen Recht; vor allem aber waren sie durch den Glauben getrennt, da die Goten arianische, die Römer katholische Christen waren. § 14. Ter Untergang des Wandalen- und des Ostgotenreichs. Theoderich starb, ohne einen Sohn zu hinterlassen; es folgte ihm seine Tochter Amalaswintha, die für ihren jugendlichen Sohn die Regentschaft führte. In jene Zeit fällt der machtvolle Versuch eines bedeutenden oströmischen Kaisers, die germanischen Barbaren zurückzudrängen und Afrika und Italien wiederzuerobern. Der Kaiser Justinianus, derselbe, Justinen, der die prachtvolle Kuppelkirche der heiligen Weisheit (die Sophienkirche) in Konstantinopel erbaut und die berühmte Sammlung der römischen Gesetze, das Corpus Juris, hat zusammenstellen lassen, sandte seinen Feldherrn Belisar zuerst gegen die Wandalen. Diese besaßen längst nicht Untergang mehr die rohe Kraft wie zu Geiserichs Zeiten, sondern waren durch ein Wandalen, schwelgerisches Genußleben in den von ihnen beherrschten afrikanischen Städten erschlafft und entnervt. Auch ihrem König Gelimer fehlte es an Entschlossenheit und Tatkraft. In der Feldschlacht besiegt, floh er auf eine Burg in den wilden Einöden des Atlas, wo er sich nach längerer Belagerung ergab. Afrika wurde wieder eine römische Provinz. Die Wandalen werden von den Geschichtschreibern nicht mehr erwähnt; sie verschwinden aus der Geschichte. Gleich darauf begann Justinian den Krieg gegen die Ostgoten. Untergang Amalaswinthas Sohn war früh gestorben, sie selbst von ihrem Gemahl Ostgoten, ermordet worden. Belisar landete in Unteritalien und errang, durch den Abfall der Römer unterstützt, schnell Erfolge; er nahm Rom und drängte die Goten bis an den Fluß der Alpen zurück. Jetzt wählten sie den tapferen Totila zum König und dieser führte sie im Siegeszuge wieder bis nach Unteritalien und nahm auch Rom wieder ein. Aber bald erlag

2. Deutsche Geschichte - S. 15

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Sturz des westrmischen Reiches und die Eroberung Italien. 15 Vlkern den Frieden zu erhalten suchte; ein sorgsamer Regent, der gerecht und milde der Goten und Rmer herrschte, die Ordnung und Sicherheit schtzte und auch den Wissenschaften gnstig gesinnt war, obwohl er selbst nicht einmal seinen Namen schreiben konnte. Noch ragen in Ravenna, wo er seinen Wohnsitz nahm, die mit Mosaiken geschmckten Kirchen empor, die er erbaute. Italien, das endlich wieder Frieden geno, blhte wieder auf. Die Goten, welche Grundstcke erhalten hatten und dort als Grund-besitzer schalteten, schtzten als ein Kriegerstand das Land vor sremden An-griffen; den Rmern fielen die Werke des Friedens zu, Ackerbau, Gewerbe, Kunst und Wissenschaft. Zu einer Nation jedoch verschmolzen beide Völker nicht; jedes lebte nach seinem eigenen Recht; vor allem aber waren sie durch den Glauben getrennt, da die Goten arianische, die Rmer katholische Christen waren. 14. Der Untergang des Wandalen- und des Ostgotenreichs. Theoderich starb, ohne einen Sohn zu hinterlassen; es folgte ihm seine Tochter Amalaswintha, die fr ihren jugendlichen Sohn die Regent-schaft fhrte. In jene Zeit fllt der machtvolle Versuch eines bedeutenden ostrmischen Kaisers, die germanischen Barbaren zurckzudrngen und Afrika und Italien wiederzuerobern. Der Kaiser Justinianus, derselbe, der Wintern, die prachtvolle Kuppelkirche der heiligen Weisheit (die Sophienkirche) in Konstantinopel erbaut und die berhmte Sammlung der rmischen Gesetze, das Corpus Juris, hat zusammenstellen lassen, sandte seinen Feldherrn B e l i s a r zuerst gegen die Wandalen. Diese besaen lngst nicht mehr Untergang die rohe Kraft wie zu Geiserichs Zeiten, sondern waren durch ein schwel- Wandalen, gerisches Genuleben in den von ihnen beherrschten afrikanischen Stdten erschlafft und entnervt. Auch ihrem König G e l i m e r fehlte es an Ent-schlossenheit und Tatkraft. In der Feldschlacht besiegt, floh er aus eine Burg in den wilden Einden des Atlas, wo er sich nach lngerer Belagerung ergab. Afrika wurde wieder eine rmische Provinz. Die Wandalen werden von den Geschichtschreibern nicht mehr erwhnt; sie verschwinden aus der Geschichte. Gleich darauf begann Justinian den Krieg gegen die O st g o t e n. Untergang Amalaswinthas Sohn war frh gestorben, sie selbst von ihrem Gemahl Ostgoten, ermordet worden. Belisar landete in Unteritalien und errang, durch den Abfall der Rmer untersttzt, schnell Erfolge; er nahm Rom und drngte die Goten bis an den Flu der Alpen zurck. Jetzt whlten sie den tapferen T o t i l a zum König und dieser fhrte sie im Siegeszuge wieder bis nach Unteritalien und nahm auch Rom wieder ein. Aber bald erlag sein Heer

3. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 22

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
22 Deutsche Geschichte bis zur Grndung des nationalen Staats 919. Wohnsitz nahm, die mit Mosaiken geschmckte Kirche empor, die er erbaute, und sein Grabdenkmal. Italien, das endlich wieder Frieden geno, blhte wieder auf. Die Goten, welche Grundstcke erhalten hatten und dort als Grundbesitzer schalteten, schtzten als ein Kriegerstand das Land vor fremden Angriffen; den Rmern fielen die Werke des Friedens zu, Ackerbau, Gewerbe, Kunst und Wissenschaft, und aus ihren Siethen nahm der König die Ver-walwngsbeamten. Zu einer Nation jedoch verschmolzen beide Völker nicht; jedes lebte nach seinem eigenen Recht; vor allem aber waren sie durch den Glauben getrennt, da die Goten arianische Christen, die Rmer Katholiken warm. 21. Der Untergang des Wandalen- und des Ostgotenreichs. Theoderich starb, ohne einen Sohn zu hinterlassen; es folgte ihm seine Tochter Amalaswintha, die fr ihren jugendlichen Sohn die Regent-schaft fhrte. In jene Zeit fllt der machtvolle Versuch eines bedeutenden ostrmischen Kaisers, die germanischen Barbaren zurckzudrngen und Afrika Justinian.und Italien wiederzuerobern. Der Kaiser Justinianus, derselbe, der die prachtvolle Kuppelkirche der heiligen Weisheit (die Sophienkirche) in Konstantinopel erbaut und die berhmte Sammlung der rmischen Gesetze, das Corpus Juris, hat zusammenstellen lassen, sandte seinen Feldherrtl Untergang58eiisar zuerst gegen die Wandalen. Diese besaen lngst nicht mehr Wandalen, die rohe Kraft wie zu Geiserichs Zeiten, sondern waren durch ein schwelge-risches Genuleben in den von ihnen beherrschten aftikanischm Stdten er-schlfst und entnervt. Auch ihrem weich empfindenden König G e l i m e r fehlte es an Entschlossenheit und Tatkraft. In der Feldschlacht besiegt, floh er auf eine Burg in dm wilden Einden des Atlas, wo er sich nach lngerer Belagerung ergab. Afrika wurde wieder eine rmische Provinz. Die Wan-dalen verschwinden ebenfalls aus der Geschichte. Untergang Gleich darauf begann Justinian den Krieg gegm die Ostgoten. Als ostgotcn. Betisar in Unteritalien landete und, durch den Abfall der Rmer untersttzt, schnell Erfolge errang, whlten die Goten Witiches zum König, einen wackeren Mann. Aber er vermochte Rom, das Belisar genommen hatte, trotz langer Belagerung und furchtbarer Kmpfe nicht wiederzugewinnen; selbst das feste Ravenna mute er, durch Hungersnot bezwungen, bergeben und geriet bald darauf durch Hinterlist in rmische Gefangenschaft. Bis an den Fu der Alpen waren die Goten zurckgedrngt; da fhrte sie ihr neugewhlter König, der tapfere Totila, im Siegeszuge wieder nach Unteritalien; auch Rom nahm er wieder ein. Aber nicht lange lchelte ihnen das Glck. In der Schlacht bei Tagin in Umbrien erlag das Heer Totilas dem von Justinian gesandten

4. Geschichte des Altertums - S. 134

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
134 Die germanische Vorzeit. nicht einmal seinen Namen schreiben konnte. Noch ragen in Ravenna. wo er seinen Wohnsitz nahm, die mit Mosaiken geschmckten Kirchen empor, die er erbaute. Italien, das endlich wieder Frieden geno, blhte wieder auf. Die Goten, welche Grundstcke erhalten hatten und dort als Grund-besitzer schalteten, schtzten als ein Kriegerstand das Land vor fremden Angriffen; den Rmern fielen die Werke des Friedens zu, Ackerbau, Ge-werbe, Kunst und Wissenschaft. Zu einer Nation jedoch verschmolzen beide Völker nicht; jedes lebte nach seinem eigenen Recht; vor allem aber waren sie durch den Glauben getrennt, da die Goten arianische Christen, die Rmer Katholiken waren. 133. Der Untergang des Wandalen- und des Ostgotenreichs. Theoderich starb, ohne einen Sohn zu hinterlassen; bei Ravenna steht sein machtvolles Grabmal. Ihm folgte seine Tochter Amalaswintha, die fr ihren jugendlichen Sohn die Regentschaft fhrte. In jene Zeit fllt der machtvolle Versuch eines bedeutenden ostrmischen Kaisers, die germanischen Barbaren zurckzudrngen und Afrika und Italien wieder-Justinianzuerobern. Der Kaiser Justinianus, derselbe, der die prachtvolle Kuppelkirche der heiligen Weisheit (die Sophienkirche) in Konstantinopel erbaut und die berhmte Sammlung der rmischen Gesetze, das Corpus Juris, hat zusammenstellen lassen, sandte seinen Feldherrn Belisar zu-Untergang erft gegen die Wandalen. Diese besaen lngst nicht mehr die rohe Wandalen Kraft wie zu Geiserichs Zeiten, sondern waren durch ein schwelgerisches Genuleben in den von ihnen beherrschten afrikanischen Stdten, durch Schmausereien und Lustbarkeiten, Schauspiele, Tierhetzen im Zirkus, Miggang in den ffentlichen Bdern erschlafft und entnervt. Auch ihrem König Gelimer fehlte es an Entschlossenheit und Tatkraft. In der Feldschlacht besiegt, floh er auf eine Burg in den wilden Ein-den des Atlas, wo er sich nach lngerer Belagerung ergab. Afrika wurde wieder eine rmische Provinz. Die Wandalen werden von den Geschichtschreibern nicht mehr erwhnt; sie verschwinden aus der Geschichte. Untergang Gleich darauf begann Justinian den Krieg gegen die Ostgoten. Ostgoten Amalafivinthas Sohn war frh gestorben, sie selbst nachher schmhlich ermordet worden. Als Belisar in Unteritalien landete und, durch den Abfall der Rmer untersttzt, schnell Erfolge errang, whlten die Goten Witiches zum König, einen wackeren Mann. Aber er vermochte Rom, das Belisar genommen hatte, trotz langer Belagerung und furchtbarer Kmpfe nicht wiederzugewinnen; selbst das feste Ravenna mute er, durch

5. Geschichte des Mittelalters - S. 22

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
22 Deutsche Geschichte bis zur Grndung des nationalen Staats 919. bescher schalteten, schtzten als ein Kriegerstand das Land vor fremden Angriffen; den Rmern fielen die Werke des Friedens zu, Ackerbau, Ge-werbe, Kunst und Wissenschaft. Zu einer Nation jedoch verschmolzen beide Völker nicht; jedes lebte nach seinem eigenen Recht; vor allem aber waren sie durch den Glauben getrennt, da die Goten arianische Christen, die Rmer Katholiken waren. 21. Der Untergang des Wandalen- und des Ostgotenreichs. Theoderich starb, ohne einen Sohn zu hinterlassen; bei Ravenna steht sein machtvolles Grabmal. Ihm folgte seine Tochter Amalaswintha, die fr ihren jugendlichen Sohn die Regentschaft fhrte. In jene Zeit fllt der machtvolle Versuch eines bedeutenden ostrmischen Kaisers, die germanischen Barbaren Zurckzudrngen und Afrika und Italien wieder-Justinian zuerobern. Der Kaiser Justinianus, derselbe, der die prachtvolle Kuppelkirche der heiligen Weisheit (die Sophienkirche) in Konstanti-nopel erbaut und die berhmte Sammlung der rmischen Gesetze, das Corpus Juris, hat zusammenstellen lassen, sandte seinen Feldherrn Untergang Belisar zuerst gegen die Wandalen. Diese besaen lngst nicht Wandalen me^r die rohe Kraft wie zu Geiserichs Zeiten, sondern waren durch ein schwelgerisches Genuleben in den von ihnen beherrschten afrikanischen Stdten, durch Schmaufereien und Lustbarkeiten, Schauspiele, Tierhetzen im Zirkus, Miggang in den ffentlichen Bdern erschlafft und entnervt. Auch ihrem König Gelimer fehlte es an Entschlossenheit und Tatkraft. In der Feldschlacht besiegt, floh er auf eine Burg in den wilden Ein-den des Atlas, wo er sich nach lngerer Belagerung ergab. Afrika wurde wieder eine rmische Provinz. Die Wandalen werden von den Geschichtschreibern nicht mehr erwhnt; sie verschwinden aus der Geschichte. Untergang Gleich darauf begann Justinian den Krieg gegen die Ostgoten. Ostgoten Amalaswinthas Sohn war frh gestorben, sie selbst nachher schmhlich ermordet worden. Als Belisar in Unteritalien landete und, durch den Abfall der Rmer untersttzt, schnell Erfolge errang, whlten die Goten Witiches zum König, einen wackeren Mann. Aber er vermochte Rom, das Beiisar genommen hatte, trotz langer Belagerung und furchtbarer Kmpfe nicht wiederzugewinnen; selbst das feste Ravenna mute er, durch Hungersnot bezwungen, bergeben und geriet bald darauf durch Hinterlist in rmische Gefangenschaft. Bis an den Fu der Alpen waren die Goten zurckgedrngt; da fhrte sie ihr neugewhlter König, der tapfere Totila, im Siegeszuge wieder nach Unteritalien; auch Rom nahm er wieder ein.

6. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 15

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Sturz bes westrmischen Reiche und die Eroberung Italien 15 Vlkern den Frieden zu erhalten suchte; ein sorgsamer Regent, der gerecht und milde der Goten und Rmer herrschte, die Ordnung und Sicherheit schtzte und auch den Wissenschaften gnstig gesinnt war, obwohl er selbst nicht einmal seinen Namen schreiben konnte. Noch ragen in Ravenna, wo er seinen Wohnsitz nahm, die mit Mosaiken geschmckten Kirchen empor, die er erbaute. Italien, das endlich wieder Frieden geno, blhte wieder auf. Die Goten, welche Grundstcke erhalten hatten und dort als Grund-besitzer schalteten, schtzten als ein Kriegerstand das Land vor fremden Angriffen; den Rmern fielen die Werke des Friedens zu, Ackerbau, Ge-werbe, Kunst und Wissenschaft. Zu einer Nation jedoch verschmolzen beide Völker nicht; jedes lebte nach seinem eigenen Recht; vor allem aber waren sie durch den Glauben getrennt, da die Goten arianische, die Rmer katholische Christen waren. 14. Der Untergang des Wandalen- und des Ostgotenreichs. Theoderich starb, ohne einen Sohn zu hinterlassen; es folgte ihm seine Tochter Amalaswintha, die fr ihren jugendlichen Sohn die Regent-schaft fhrte. In jene Zeit fllt der machtvolle Versuch eines bedeutenden ostrmischen Kaisers, die germanischen Barbaren zurckzudrngen und Afrika und Italien wiederzuerobern. Der Kaiser Justinianus, derselbe, Justinia. der die prachtvolle Kuppelkirche der heiligen Weisheit (die Sophienkirche) in Konstantinopel erbaut und die berhmte (Sammlung der rmischen Gesetze, das Corpus Juris, hat zusammenstellen lassen, sandte seinen Feld-Herrn Belisar zuerst gegen die Wandalen. Diese besaen lngst nicht unterganz mehr die rohe Kraft wie zu Geiserichs Zeiten, sondern waren durch ein Wandalen, schwelgerisches Genuleben in den von ihnen beherrschten afrikanischen Stdten erschlafft und entnervt. Auch ihrem König Gelimer fehlte es an Entschlossenheit und Tatkraft. In der Feldschlacht besiegt, floh er auf eine Burg in den wilden Einden des Atlas, wo er sich nach lngerer Belagerung ergab. Afrika wurde wieder eine rmische Provinz. Die Wandalen werden von den Geschichtschreibern nicht mehr erwhnt; sie verschwinden aus der Geschichte. Gleich darauf begann Justinian den Krieg gegen die Dftgoten. Untergang Amalaswinthas Sohn war frh gestorben, sie selbst von ihrem Gemahl eftgotee. ermordet worden. Belisar landete in Unteritalien und errang, durch den Abfall der Rmer untersttzt, schnell Erfolge; er nahm Rom und drngte die Goten bis an den fot der Alpen zurck. Jetzt whlten sie den tapferen Totila zum König und dieser fhrte sie im Siegeszuge wieder bis nach Unteritalien und nahm auch Rom "wieder ein. Aber bald erlag

7. Geschichte des Mittelalters - S. 32

1913 - München [u.a.] : Franz
32 Byzantinische Rckeroberungsversuche. Reiches und fand an B e l i s a r und N a r s e s treffliche Feld-d) nach auen. Herren. Hierdurch war es ihm mglich die Ansprche des byzantinischen Reiches wenigstens in Afrika und in Italien zu verwirklichen; geschickt wute er dabei die schwierige Lage der tu Italien und Afrika entstandenen Germanenreiche und die Mistnde im Innern derselben zu bentzen. Untergang des Wandalenreiches 534. Ursachen. So hatten z. B. die Wandalen nach Geiserichs Tode ihre l kriegerische Kraft in dem reichen, zu tatenlosem Wohlleben der-2. lockeudeu Sden bald verloren, waren als Ar i an er wie die Westgoten bei ihren rmischen Untertanen nicht beliebt und 3 litten unter Thron st reitigkeiten in ihrem Knigshause. Anla. Diese Umstnde bentzte Justinian. Da er sich zum Beschtzer Verlaus, eines von Gelimer abgesetzten miliebigen Knigs auswarf, fand sein unter B e l i s a r in Afrika gelandetes Heer eine gnstige Aufnahme und leichte Arbeit. Gelimer ttete zwar den gestrzten König und dessen Shne, aber er mute sich bald ergeben, ward nach Konstantinopel gebracht, dort im Triumphe aufgefhrt und auf ein Landgut in Kleinasien verwiesen, wo er bis zu seinem Tode verblieb. Das Gebiet des Wandalenreiches wurde dem byzantinischen einverleibt, das Volk der Wandalen verlor sich unter der Bevlkerung des nordwestlichen Afrika, ein groer Teil der Krieger wurde in die ostrmische Armee auf-genommen. Untergang der Ostgoten 555. Nachdem das Wandalenreich in Afrika zerstrt war, bentzte Justinian innere Wirren im ostgotischen Reiche um auch dieses zu vernichten. Denn seit dem Tode Theoderichs des Groen (526) war sein Reich durch Streitigkeiten in der kniglichen Familie wie durch den fortwirkenden Gegensatz zwischen Rmern und Goten einem raschen Verfall entgegen gegangen. Belisar eroberte Sizilien und setzte nach Unteritalien der. Damit begann ein zwanzigjhriger Krieg (535555), der fr die Ostgoten ein Vernichtungskampf werden sollte. Bald nahm Belisar Neapel und Rom und griff darauf die Hauptstadt Ravenna an. Dort stieg die Not so hoch, da die Goten dem berlegenen byzantinischen Feldherrn sogar die Krone anboten. Belisar stellte sich, als ob er auf ihren Vorschlag ein-ginge, und bewirkte durch diese List die bergabe von Ravenna (540), blieb aber seinem Kaiser treu, indem er nur als dessen Statthalter die neugewonnenen Landschaften und Städte verwaltete. Trotzdem rief ihn Justinian ab und verwendete ihn im Kampfe gegen die Perser.

8. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 29

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die dritte Periode der Völkerwanderung. 476 — 568. 29 gegen die Germanen und hat Afrika, Italien und das südöstliche Spanien wiedergewonnen. Zuerst griff er die Wandalen an, die mehr als die ~^gl£U anderen Germanenvölker durch maßlose Hingabe an die Genüsse des eroberten Landes erschlafft und entnervt waren. Sein Feldherr B e l i -sar besiegte den König Gelimer, der in eine Bergfestung flüchtete, dort gefangen genommen und nach Byzanz geführt wurde. Bei den Ostgoten führte nach Theoderichs Tode dessen Tochterw*5 Amalaswintha die Regierung, anfangs für ihren Sohn Athalarich, nach dessen Tode als Königin. Als der Mitregent, den sie wählte, Theodahad, sie ermorden ließ, begann Justinian unter dem Vorwand, sie zu rächen, den Krieg. B e l i s a r besetzte Rom, das Witiches, der neue Gotenkönig, nicht wiederzunehmen vermochte. Die Ostgoten zogen sich nach Oberitalien zurück; Witiches wurde von Belisar in verräterischer Weise gefangen genommen. Ein neuer Aufschwung der Goten begann mit der Erhebung Totilas zum König, der in siegreichem Zuge bis Neapel und weiter vordrang und zeitweise auch Rom besaß, bis es dem zum zweiten Male nach Italien gesandten Belisar von neuem in die Hände fiel. Die Vernichtung der Goten geschah durch Narses: mit einem Heere von Norden kommend, schlug er zuerst Totila; dann ^ besiegte er den nach ihm zum König erhobenen T e j a in einer Schlacht 553. unfern des Vesuvs. So fand eines der edelsten germanischen Völker an klassischer Stätte den tragischen Untergang. § 26. Die Langobarden in Italien. In Italien hielten nunmehr oströmische Verwaltung und oströmischer Steuerdruck ihren Einzug; aber es blieb nicht lange Provinz. Die Langobarden, die ursprünglich an der unteren Elbe saßen, dann an der Donau und in Pannonien wohnten, zogen, nachdem sie im Bunde mit den Awaren, einem den Hunnen verwandten Volke, das Nachbarvolk der Gepiden vernichtet hatten, unter ihrem König A l b o i n nach Italien und eroberten allmählich den bardische größten Teil Ober- und Mittelitaliens^ Im der Oströmer blieb nur der Landstrich von der Pomündung bis \2mtbtta, der von emeni^x— Exarchen verwaltet wurde und daher den Namen E x a r ch a t erhielt. Auch der Dukat von R o m, wo die geistliche Gewalt dazu gelangte, die Landesherrschaft zu übernehmen, und die Stadt Venedig blieben unabhängig; damals beginnt die politische Spaltung Italiens. Hauptstadt des Langobardenreiches wurde P a v i a. Das Land zer-siel in Bezirke unter Herzögen, die sich großer Selbständigkeit erfreuten und zeitweise das Königtum abschafften; die mächtigsten Herzöge waren

9. Geschichte des Altertums, deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919 - S. 163

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die zweite Periode der Vlkerwanderung, 163 i Reitervolk, in Europa ein; mit ihrem Ansturm beginnt eine neue I Periode der Vlkerwanderung, deren Endergebnis nach hundertjhrigen Wirren der Untergang des westrmischen Reiches war. Die Hunnen unterwarfen sich zuerst die Alanen, sodann die O st g o t e n, deren König Ermanarich, der Grnder eines umfassenden 375 | Reichs, sich den Tod gab; darauf griffen sie die Westgoten an.^West. | Von diesen warf sich der kleinere Teil in die siebenbrgischen Berge; E die brigen baten, in das rmische Reich aufgenommen zu werden, und gingen der die Donau. Erbittert der schlechte Verpflegung und die Habgier der Statthalter ergriffen sie die Waffen, berschritten pln-[ dernd den Balkan und besiegten bei Adrianopel den Kaiser Valens,378 I der selbst umkam. Theodosius, der in dieser Not zum Kaiser i erhoben wurde, rettete das Reich aus schwerer Gefahr. Er schlo mit | den Goten Frieden, wies ihnen Wohnsitze an und lie sie auf Staats-I kosten verpflegen; er nahm sie in den Staatsverband auf, bildete aus ihnen seine Heere und wies ihnen Beamtenstellen zu. Seine Politik I war auf eine Verschmelzung von Goten und Rmern gerichtet. Das friedliche Verhltnis beider Völker hrte auf, als Theodosius 395 1 starb und in Ostrom sein Sohn Arkadius, in Westrom Hono-[ rius den Thron bestieg. Der jugendliche A l a r i ch , den die West- Altrich | goten als ihren König auf den Schild erhoben hatten, erneuerte den Kampf; zunchst durchzog er verheerend die Balkanhalbinsel; dann I wandte er seine Waffen gegen Italien. Indessen wurde ein erster I Einfall in die Poebene von Stilicho zurckgeschlagen, einem Wandalen, ' dem Minister des Honorius. Bald darauf wurde dieser auch eines ge-| waltigen Heerhaufens von Ostgoten und anderen Germanen Herr, der unter Radagais bis der den Apennin vordrang, aber aufgeriebenradagais wurde. Gleichzeitig freilich ging die Rheingrenze verloren, die Stilicho, um nur Italien zu retten, von Truppen hatte entblen mssen; wilde Heerhaufen von Wandalen und andern Vlkern fielen der Gallien und Spanien her. Auch Italien geriet in die grte Gefahr, als Stilicho durch eine Hofpartei gestrzt und in Ravenna ermordet wurde. Jetzt erschien Alartch von neuem in Italien; während sich Honorius in das feste Ravenna zurckzog, erstrmte er R o m und lie es drei Tage lang plndern. Aber der Plan, nach Afrika, der Kornkammer Roms, hinberzugehen, scheiterte; bald darauf starb König Alarich und wurde von den Seinen im Bett des Busento begraben. Darauf rumten die Westgoten Italien; sie grndeten im Frieden ll*

10. Deutsche Geschichte - S. 11

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Einbruch der Hunnen und die Gründung germanischer Staaten. 11 warfen sie. Auch die W e st g o t e n wagten ihnen nicht zu widerstehen, und West-große Scharen von ihnen erschienen an der unteren Donau und baten um ri$el$m Ausnahme in das römische Reich. Mit Erlaubnis der Römer überschritten sie mit Weib und Kind den Strom, um Wohnsitze auf der Balkanhalbinsel zu erhalten. Aber bald brachen Mißhelligkeiten zwischen ihnen und den römischen Statthaltern aus, denen sie schlechte Verpflegung und Habsucht vorwarfen ; die Goten erhoben sich und verheerten weithin das Land nördlich und südlich des Balkans. Bei A d r i a n o p e l trat ihnen der Kaiser Valens entgegen, wurde aber geschlagen und kam selbst um. Da rettete der neue Kaiser Theodosius das Reich, indem er mit den Westgoten Frieden schloß und ihnen Wohnsitze anwies. Theodosius starb 395, nachdem er das Reich in eine weströmische und eine oströmische Halste geteilt hatte; der Kaiser von Westrom wurde sein Sohn Honorius, dem S t i l i ch o, ein Wandale von Geburt, als Minister und Feldherr zur Seite trat, Kaiser von Ostrom sein anderer Sohn A r k a d i u s. Gleichzeitig aber begann auch von neuem der Krieg mit den Goten, die den jungen, kühnen und hochsinnigen A l a r i ch aus dem Königs- Ala^h geschlecht der Balthen als König auf den Schild erhoben. Erst als S t i l i ch o Stmcho. ihm entgegentrat, verstand sich Alarich zum Frieden. Da wurde Stilicho bei Honorius geheimer Anschläge auf den Thron bezichtigt und auf Befehl des Kaisers in Ravenna ermordet. Nun brach Alarich über die Grenzen Italiens. Während sich Honorius feige in das von Sümpfen und Mauern umgebene, uneinnehmbare Ravenna zurückzog, durchzog er die Halbinsel, ohne im Felde Widerstand zu finden. Dreimal erschien er vor Rom. Das erste Mal begnügte er sich mit einem ungeheuren Lösegeld, das ihm die Römer zahlen mußten; das dritte Mal nahm er die er°B0”u8nfl Stadt, die seit der Verbrennung durch die Gallier keinen Feind in ihren 410. Mauern gesehen hatte, durch Überfall und ließ sie drei Tage plündern. Dann führte er sein Heer nach Süden; er hatte die Absicht, nach Sizilien und dem getreidereichen Afrika hinüberzugehen und dort ein westgotisches Reich zu gründen. Da starb er plötzlich in der Landschaft Calabrien und wurde in dem Bette des Busento, den die Goten abgeleitet hatten, von seinem trauernden Volke unter hohen Ehren begraben. § 10. Germanische Staaten auf dem Boden des weströmischen D« Reiches. Auf Alarich folgte als König der Westgoten sein Schwager Westgoten. Athanlf. Dieser verließ Italien und zog nach dem südlichen Gallien Dort fiel Athanlf durch Mord. Seine Nachfolger begründeten im Frieden mit dem römischen Kaiser, dessen Oberhoheit sie anerkannten, ein Reich,

11. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 202

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
202 Die Anfnge der deutschen Geschichte. und gingen der die Donau. Erbittert der schlechte Verpflegung und die Habgier der Statthalter ergriffen sie die Waffen, berschritten 378 plndernd den Balkan und besiegten bei A d r i a n o p e l den Kaiser Valens, der selbst umkam. Theodosius, der in dieser Not zum Kaiser erhoben wurde, rettete das Reich aus schwerer Gefahr. Er schlo mit den Goten Frieden, wies ihnen Wohnsitze an und lie sie auf Staatskosten verpflegen; er nahm sie in den Staatsverband auf, bildete aus ihnen seine Heere und wies ihnen Beamtenstellen zu. Seine Politik war auf eine Verschmelzung von Goten und Rmern gerichtet. 395 Das friedliche Verhltnis beider Völker hrte auf, als Theodosius starb und in Ostrom sein Sohn Arkadius, in Westrom Hono-2arich rius den Thron bestieg. Der jugendliche A l a r i ch, den die West-goten als ihren König auf den Schild erhoben hatten, erneuerte den Kampf und durchzog verheerend die Balkanhalbinsel; erst im Peloponnes wurde er von S t i l i ch o, einem Wandalen, dem Minister und Heerfhrer (magister militum) des Honorius, eingeschlossen und zu einem Vertrage gezwungen, wonach ihm Jllyrikum berlassen wurde. Von hier aus wandte Alarich bald seine Waffen gegen Italien. Indessen wurde ein erster Einfall in die Poebene von Stilicho zurckgeschlagen. Bald darauf wurde dieser auch eines gewaltigen Heerhausens von Ost-Radagais goten und anderen Germanen Herr, der unter R a d a g a i s bis der den Apennin vordrang, aber aufgerieben wurde. Gleichzeitig freilich ging die Rheingrenze verloren, die Stilicho, um nur Italien zu retten, von Truppen hatte entblen mssen; wilde Heerhaufen von Wan-dalen, Alanen und Sweben fielen der Gallien her. Auch Italien geriet in die grte Gefahr, als Stilicho durch eine Hofpartei gestrzt und in Ravenna ermordet wurde. Jetzt erschien Alarich von neuem in Italien; während sich Honorius in das feste Ravenna einschlo, erstrmte er Rom und lie es drei Tage lang plndern. Aber der Plan, nach Afrika, der Kornkammer Roms, hin-Tod berzugehen, scheiterte; bald darauf starb König Alarich und wurde von den Seinen im Bett des Busento begraben. Sein Schwager A t h a u l f rumte Italien und fhrte die West-Molche Qten nach Gallien. Als er ermordet war, folgte ihm W a l l i a ; dieser grndete in Sdwestgallien und Spanien im Frieden mit Rom und unter Oberhoheit des Kaisers das westgotische Reich, dessen Hauptstadt Tolosa (Toulouse) wurde, und das unter heftigen Kmpfen mit den Sweben, Alanen und Wandalen bis zur Sdspitze der Pyrenenhalbinsel ausgebreitet wurde.

12. Deutsche Geschichte von der ältesten Zeit bis zum Ende des Großen Krieges - S. 76

1901 - Halle : Gesenius
— 76 — Oberhoheit aus, nicht durch Waffengewalt, sondern durch sein persönliches gerechtes und weises Ansehen. Zusammenfassung. 5. a) Aber der grosse König starb, und es war niemand da als ein schwacher Enkel im West- und einer im Ostgotenlande, die ihn ersetzen sollten. Unselige Familienzwiste brachen aus, und das Ansehen der Ostgoten sank. Im Norden griffen die Franken erobernd um sich, und im Osten kam ein neuer mächtiger römischer Kaiser auf den Thron, der ein Todfeind der Germanen war. Die römischen Kaiser hatten die Wiedereroberung des Westens, des Abendlandes immer im Auge behalten. Nunmehr gingen zwei grosse Feldherren, Belisar und nach ihm Narses, daran, den Plan auszuführen. Erzähle! b) Belisar stürzte sich zuerst auf das Wandalenreich. Die Wandalen waren in dem üppigen Afrika erschlafft; ihr König Gelimer wurde mit seinem Volke fort-, in die Gefangenschaft geschleppt. Dann wandte sich der römische Feldherr gegen die Ostgoten in Italien. Er eroberte Eom und Ravenna und führte den König Wittichis hinweg. Aber als er abgezogen war, erhoben die Goten den Totila auf den Schild. Narses, Belisars Nachfolger, schlug diesen jedoch und tötete ihn auf der Flucht. Da zogen sich die Goten jenseits des Po zusammen und wählten den Teja zum Könige. Dieser aber brach alsbald mit all seiner Macht nach Unteritalien auf, wo ihn Narses am Vesuv erwartete. Das geschah im Jahre 553. Erzähle! Überschrift: Belisar und Narses im Kampfe gegen die Ostgoten. Feststellung der Thatsachen. Aber das ist das Beklagenswerte. Der grosse Mann hat keinen Erben, der ihm gleicht. Wie so oft in der Weltgeschichte. Und nun trifft es sich, dass in Konstantinopel ein kräftiger Kaiser auf den Thron kommt. Ganz natürlich denkt er an die Eroberung des Abendlandes. Und dazu hat er die tüchtigsten Feldherren. Die Germanenvölker sind nach des grossen Königs Tode wieder uneinig geworden, und eines sucht sich auf des andern Kosten auszudehnen. Natürlich passt das den Römern sehr in ihren Plan. Sie fallen ein Volk nach dem andern an. Das mächtige Seereich der Wandalen zuerst. Verweichlichung des Volkes, Feindschaft und Verrat der römischen Unterthanen bringt es rasch zum Sturze. Der ganze Rest des Wandalenvolkes wird fortgeschleppt und zerstreut. Dann geht es gegen das mächtige Landreich der Ostgoten. Die wehren sich tapferer und länger, weil sie nicht verweichlicht sind. Aber immer und immer wieder setzen die Römer an. Endlich zieht

13. Geschichte des Mittelalters - S. 30

1913 - München [u.a.] : Franz
30 Erneute Angriffe aus Rom und Italien. - dort suchten sie das ostrmische Gebiet in wiederholten Plnde-rungszgen heim. Eroberung Ungefhr zur selben Zeit, da Odoaker den letzten westrmischen Italiens. Kaiser entthronte, trat an die Spitze der Ostgoten ein Mann, der einst als Geisel nach Byzanz gegeben worden war. Dort hatte er die Einrichtungen des rmischen Reiches kennen und achten ge-lernt- auch die Zuneigung des ostrmischen Kaisers hatte er gewonnen. Es war Theo der ich (Volksherrscher), nachmals der Groe zubenannt. Um der gefhrlichen ostgotischen Nach-barschast ledig zu werden erteilte ihm der ostrmische Kaiser den Auftrag Italien von Odoakers Zwingherrschaft zu be-freien. Theoderich ging gerne darauf ein und kam mit seinen Ostgoten (488) der die Ostalpen. In mehreren Schlachten besiegt, zog sich Odoaker in das stark befestigte R a v e n n a zurck, das er erst nach dreijhriger Belagerung (und Einschlieung von der Seeseite) bergab; denn Theoderich versprach gemeinsam mit Odoaker regieren zu wollen. Doch beseitigte der Ostgoten-komg den Nebenbuhler durch M o r d und war nun alleiniger Herr Italiens. Da er ferner die bisherigen Sitze seines Volkes nicht aufgab, von den Wandalen aber Sizilien abgetreten erhielt und in Gallien noch die Provence erwarb (siehe unten), erstreckte sich seine Herrschaft von der Rhonemndung bis zur mitt-leren Donau und von der Regensburger Gegend bis zur Sdspitze Siziliens. Theoderichs Nachdem er in den Besitz Italiens gelangt war, bestrebte sich Regierung: Theoderich Rmer und Goten miteinander auszushnen, ai innere, Aber einer Annherung beider stand nicht nur der nation ale sondern auch der religise Gegensatz im Wege, da die Rmer katholischen, die Goten arianischen Be-kenntnisses waren. Wiederholt bedrohten ihn Verschwrun-gen der Rmer. Auch eine Verfgung Theoderichs wirkte seinem eigenen Plane entgegen. Er hielt nmlich trotz aller Achtung, die er vor der griechisch-rmischen Kultur hegte, seine Goten, die eine Art von Krieg er kste in seinem Reiche bildeten und als solche vor allem waffentchtig bleiben sollten, von Schulunter-rieht und gelehrter Bildung wie von der Beschftigung mit Knsten, Wissenschaften und Gewerben fern und berlie diese Werke des Friedens lediglich den Rmern. Aus diesen nahm er auch seine Rte und Gehilfen bei der Regierung, die wie eine Fortsetzung der rmischen erscheint. b)uere Die uere Politik Theoderichs zielte besonders auf Er-Politik. Haltung des Friedens, aber auch der germanischen M a ch t st e l l u n g ab. Er wnschte, da alle während der Vlker-Wanderung entstandenen germanischen Reiche in ausrich-

14. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 25

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die zweite Periode der Völkerwanderung. 375 — 453. 25 dieser auch eines gewaltigen Heerhaufens von Ostgoten und anderen Germanen Herr, der unter R a d a g a i s bis über den Apennin vordrang, Radagats. aber bei Fäsulä aufgerieben wurde. Gleichzeitig freilich ging die Rheingrenze verloren, die Stilicho, um nur Italien zu retten, von Truppen hatte entblößen müssen; wilde Heerhaufen von Wandalen, Alanen und Sweben fielen über Gallien her. Auch Italien geriet in die größte Gefahr, als Stilicho durch eine Hofpartei gestürzt und in Ravenna ermordet wurde. Jetzt erschien 408. Alarich zum zweiten Male in Italien, schloß Rom ein und zwang es zu großen Geldzahlungen und Lieferungen. Da Honorius, der sich in dem festen Ravenna aufhielt, alle seine Forderungen abwies, so wandte er sich wiederum gegen Rom, erstürmte es und ließ es drei Tage lang plündern. Aber der Plan, nach Afrika, der Kornkammer Roms, hinüberzugehen, scheiterte; bald darauf starb König Alarich und wurde von den^^^-Seinen im Bett des Busento begraben. Sein Schwager A t h a u l f räumte Italien und führte die Westgoten nach Gallien. Als er ermordet war, folgte ihm Wallia; dieser gründete in Südwestgallien und Spanien im Frieden mit Rom und unter toiofpna{f^c Oberhoheit des Kaisers das westgotische Reich, dessen Hauptstadt T o l o s a Reich, wurde und das unter heftigen Kämpfen mit den Sweben, Alanen und Wandalen bis zur Südspitze der Pyrenäenhalbinsel ausgebreitet wurde. § 21. Andere Germanenreiche auf weströmischem Boden. Die Scharen der Wandalen, Alanen und Sweben, welche zuerst Gallien verheert hatten, waren darauf nach Spanien eingebrochen, wo sie sich niederließen, auch ihrerseits die Hoheit des Kaisers anerkennend. Während das Reich der Sweben im nordwestlichen Spanien noch längeren Bestand hatte, verschmolzen die Alanen, von den Westgoten bedrängt, mit den Wandalen. Diese aber führte ihr König G e i s e r i ch (Genserich), ®y?„ane ein gewalttätiger Fürst von großer, sittlicher Roheit, dabei aber von hoher politischer Begabung, 429 über die Meerenge von Gibraltar nach 429. der städtereichen und fruchtbaren Provinz Afrika. Eine Stadt nach der andern fiel in die Hände der Wandalen; damals starb Augustinus in seiner Bischofsstadt Hippo, während sie von den Feinden belagert wurde. 439 nahm Geiserich Karthago. In wenigen Jahren schuf er sodann eine Flotte und machte aus den Wandalen ein Seevolk, welches das Mittelmeer beherrschte und seine Küsten brandschatzte. Indessen waren den kriegerischen Völkerscharen, die über den Rhein vorgebrochen waren, andere Germanen langsam nachgefolgt. Die Franken

15. Geschichte des Mittelalters - S. 20

1904 - München [u.a.] : Franz
20 Ende des Wandalenreiches. Untergang der Ostgoten. Ende des Wandalenreichs 534. Die Wandalen hatten nach Geiserichs Tode ihre kriegerische Kraft in den Genssen des Sdens bald verloren, waren als Arianer bei ihren rmischen Untertanen nicht beliebt und litten unter Thron-streitigkeiten in ihrem Knigshause. Diese Umstnde bentzte Justinian. elimer. Da er sich zum Beschtzer des von Gelimer abgesetzten Knigs (Childerich) auswarf, fand sein unter Belisar in Afrika gelandetes Heer eine gnstige Aufnahme und leichte Arbeit. Gelimer ttete zwar den gestrzten König und dessen Shne, aber er mute sich bald ergeben, ward nach Konstantinopel gebracht, dort im Triumphe aufgefhrt und auf ein Landgut in Kleinsien verwiesen, wo er bis zu seinem Tode verblieb. Das Gebiet des Wandalenreiches wurde dem byzantinischen einverleibt, das Volk der Wandalen verlor sich unter der Bevlkerung des nordwestlichen Afrika. Untergang der Ostgoten 555. Nachdem das Wandalenreich in Afrika zerstrt war, bentzte Justinian innere Wirren im ostgotischen Reiche um auch dieses zu vernichten. Auf seinen Besehl segelte Belisar nach Sizilien,, das er rasch eroberte, und setzte nach Unteritalien der. Damit begann ein zwanzigjhriger Krieg (535 &i5l der fr die Ostgoten ein Neapel. Vernichtungskampf werden sollte. Belisar nahm bald Neapel und Rom. Rom und griff darauf die Hauptstadt Ravenna an. Dort stieg e Not so hoch, da die Goten dem berlegenen byzantinischen Feldherrn sogar die Krone anboten. Belisar stellte sich, als ob er aus ihren Vorschlag einginge, und bewirkte durch diese List die ber-Ravenna. gbe von Ravenna (540), blieb aber seinem Kaiser treu, indem er nur als dessen Statthalter die neugewonnenen Landschaften und Städte verwaltete. Trotzdem rief ihn Justinian ab und verwendete ihn im Kampfe gegen die Perser. Nach seinem Abzug rafften sich die Ostgoten wieder auf und drangen siegreich bis nach Unteritalien vor. Da schickte Justinian den Belisar wieder nach Italien, aber mit so unzureichenden Streitkrften, da dieser nichts Entscheidendes auszurichten vermochte. Justinian rief ihn zurck und sandte Narses, den Gnstling seines Hosest mit einem zahlreichen und wohlgersteten Heere nach Italien. Das Schicksal der Ostgoten entschied sich 553. Teja. Ihr letzter König, der heldenmtige Teja, hielt sich unter den ungnstigsten Verhltnissen zwei Monate am Fue des Vesuv und Schlacht am nahm in dessen Nhe am Laktarischen Berge die Entscheidungs-Laktar. Berge schlacht an, in welcher er mit einem groen Teil der Seinen fiel. 553 Der Rest der Ostgoten, der sich nicht ergeben noch unterwerfen wollte, erhielt freien Abzug nach Oberitalien und verlor sich in der Folge unter anderen Stmmen. So waren die Ostgoten als Volk

16. Griechische und römische Geschichte, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Mittelalters - S. 64

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
64 Deutsche Geschichte. 15 Thederich, der Ostgotenknig. Da wurde Odowakar von Theoderich, dem Könige der in Pannnien (Gebiet der Drau und Sau) hausenden Ostgoten angegriffen. Dieser hatte lange Zeit als Geisel in Konstantinopel zugebracht; spter war er zeitweilig mit Ostrom im Bndnis gewesen, zeitweilig hatte er es bekmpft. Theoderich siegte mehrmals, u. a. bei Verona; nach dieser Stadt fhrt er in der Heldensage den Namen Dietrich von Bern. Dann belagerte er Odowakar drei Jahre lang in Ravinna; die Erinnerung an diese Kmpfe hat sich in der Sage von der Rabenschlacht erhalten. Endlich ergab sich Odowakar und ward bald darauf von dem Sieger verrterischerweise bei einem Gastmahl niedergestoen. i?esob Seitdem beherrschte Theoderich Italien, dem Namen nach unter der um 500. Oberhoheit des ostrmischen Kaisers, in der Tat ganz unabhngig. Er war ein trefflicher König: ein Friedensfrst, dem weitere Eroberungen nicht am Herzen lagen und der auch zwischen den brigen germanischen Vlkern den Frieden zu erhalten suchte; ein sorgsamer Regent, der gerecht und milde der Goten und Rmer herrschte, die Ordnung und Sicherheit schtzte und auch den Wissenschaften gnstig gesinnt war, obwohl er selbst nicht einmal seinen Namen schreiben konnte. Noch ragen in Ravenna, wo er seinen Wohnsitz nahm, die Kirchen empor, die er erbaute. Italien, das endlich Frieden geno, blhte wieder auf. Die Goten, welche Grund-stcke erhalten hatten und dort als Grundbesitzer schalteten, schtzten als ein Kriegerstand das Land vor fremden Angriffen; den Rmern fielen die Werke des Friedens zu, Ackerbau, Gewerbe, Kunst und Wissenschaft. Zu einer Nation jedoch verschmolzen beide Völker nicht; jedes lebte nach seinem eigenen Recht. 16. Der Untergang des Wandalen- und des Ostgotenreichs. Theoderich starb 526, ihm folgte seine Tochter als Regentin. In jene Justinian. Zeit fllt der machtvolle Versuch des ostrmischen Kaisers Justtntdn1, die germanischen Barbaren zurckzudrngen und Afrika und Italien wieder-zuerobern. Waimlen- Zuerst griff er die Wandalen an, die durch ein schwelgerisches Leben erschlafft waren. Sein Feldherr Belisar besiegte den König Gilimer, der in eine Bergfeste flchtete und dann als Gefangener nach Byzanz gefhrt wurde. 1) Justinian lie die berhmte Sophienkirche in Konstantinopel erbauen und eine Sammlung der rmischen Gesetze, das Corpus Juris, veranstalten; während seiner Regierungszeit brachten Mnche die ersten Seidenraupen aus China nach Europa mit.

17. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 26

1918 - Paderborn : Schöningh
26 Die Mittelmeerstaaten der Ostgermanen. Bern" (Verona) ein Hauptheld der deutschen Sage wurde. Theoderichs Regierung brachte auch fr Italien die lange entbehrte Ruhe und ffentliche Sicherheit wieder, und die Geschfte des Friedens, Landwitt-fchaft, Gewerbe und Handel, blhten wieder auf. Der König schmckte seine Residenz Ravenna mit Bauwerken, und sogar die lateinische Literatur erlebte unter ihm eine kurze Nachblte. Indessen schien eine innere Vershnung und Verschmelzung der rmischen Bevlkerung und der Goten bei der Verschiedenheit ihrer Her-kunft und ihrer Sitten unmglich. Noch grer wurde die Kluft zwischen beiden Vlkern dadurch, da die Goten Arianer waren. Zudem behielt jedes Volk sein eigenes Recht; Theoderich wollte sogar, da die Goten der rmischen Bildung fremd blieben, damit sie nicht fr den ihnen allein obliegenden Kriegsdienst verweichlichten. c) Der Untergang des Reiches der Ostgoten. Als Theoderich ohne mnnliche Nachkommen starb, kam es zu Thronwirren. Seine Tochter Amalasuntha wurde nach dem frhen Tode ihres unmndigen Sohnes von ihrem Vetter Theodat ermordet. Der Kaiser Iusti-n i a n benutzte die innere Schwche des Ostgotenreiches und machte ihm durch einen zwanzigjhrigen Krieg (535555) ein Ende. Sein Feldherr Belisar eroberte Stellten, Unteritalien und Rom. wo er mit Jubel begrt wurde. Die Goten zogen sich nach Oberitalien zurck, ihr König Vitiges wurde durch Verrat gefangen genommen. Einen neuen Aufschwung nahm die Sache der Goten mit der Wahl Totilas' zum Könige. Er drang siegreich in Mittelitalien vor. Aber Iustinian schickte nun seinen Feldherrn Narses mit einem grtenteils aus Germanen bestehenden Heere zu Lande nach Italien. Totilas wurde besiegt und zu Tode verwundet. Auch sein Nachfolger Tejas fiel in der Schlacht (unweit des Vesuv in Eampanien) nach Helden-mtigem Kampfe. Die geringen berreste des ostgotischen Volkes zer-streuten sich unter den germanischen Stmmen nrdlich der Alpen. Italien wurde eine Provinz des o st rmischen Reiches und von einem Statthalter (Errch), der seinen Sitz in Ravenna hatte, verwaltet. Der Kaiser Iustinian, der auch das Reich der Vandalen erobert hatte, verlieh fr kurze Zeit dem ostrmischen Kaisertum Glanz. Er lie eine Zusammenfassung des rmischen Rechtes vornehmen (das Corpus iuris Romani) und erbaute die S o p h i e n k i r ch e, ein prchtiges Bauwerk in b y z a n t i n i s ch e m S t i l mit einer Kuppel und einem Fuboden aus Mosaik. Bald nach Iustinians Tode ging Italien den Ostrmern an die Langobarden verloren.

18. Vaterländische Geschichte - S. 8

1902 - Wiesbaden : Behrend
welche jagend und raubend von Ort zu Ort ihren Weg gegen Westen nahmen. Sie waren von gedrungenem Körperbau und starken Gliedern; mit ihrem fetten Nacken, den krummen Beinen, den schiefstehenden Augen und dem schwarzen, struppigen Haar glichen sie mehr zweibeinigen Tieren als Menschen. Wilde Wurzeln und halbrohes Fleisch, das sie etwas mürbe ritten, war ihre Nahrung. Häuser mieden sie wie Gräber, uustät schweiften sie durch Gebirg und Wald. Ihre Kleider aus zusammengeflickten Fellen trugen sie, bis sie ihnen in Fetzen vom Leibe fielen. Mit ihren ausdauernden Pferden schienen sie verwachsen zu sein. 2. Die Westgoten. Nachdem die Hunnen die Alanen zwischen Wolga und Don bezwungen hatten, warfen sie sich mit diesen auf die Goten; diese schieden sich, durch den Dnjestr getrennt, in Ost- und Westgoten. Der greife König der Ostgoten stürzte sich, als er sah, daß alles verloren sei, in sein Schwert. Sein Volk wurde nun von den Hunnen unterworfen. Die vereinigten Hunnen, Alanen und Ostgoten drangen jetzt gegen die Westgoten vor, welche zum Teil schon Christen waren. Die christlichen Westgoten erschienen nun an den Grenzen des römischen Reiches und baten den Kaiser Valens um Ausnahme, die ihnen auf dem rechten Douauufer im heutigen Bulgarien gewährt wurde. Durch Hunger und unmenschliche Behandlung der römischen Beamten wurden sie zur Empörung gereizt und plünderten einen großen Teil der Balkanhalbinsel. Bei Adrianopel brachten sie den Römern eine schwere Niederlage bei; auch Valens fand den Tod. Unter feinem Nachfolger Th eodo fius wurden die Goten gut behandelt und hielten Frieden. Theodofins teilte das römische Reich unter feine beiben Söhne in ein w e ft« römisches mit der Hauptstabt Rom und ein 0strömifches mit der Hauptstabt (Sonst eint in Opel. Nach seinem Tode aber erhob sich das Gotenvolk abermals unter dem jungen König Ai a r i ch, burchzog plündernd die Balkanhalbinsel, fiel in Italien ein und rückte vor R o m. Der Stadt wurde die Zufuhr abgeschnitten, bald stieg die Not aufs höchste. Da kam eine römische Gesandtschaft ins Lager, um mit Alarich zu unterhandeln. Gegen Zahlung einer ungeheuren Summe zog Alarich ab, erschien aber im folgenden Jahre wieder, nahm die Stadt ein und überließ sie seinen Goten zur Plünderung. Nim wandte er sich mit seinem Heere nach ©üben, um Sizilien zu erobern und nach Afrika überzusetzen. Da überraschte den jungen Helben im Alter von 34 Jahren in Unteritalien ein plötzlicher Tod. Große Klage erscholl im Gotenheere über den Verlust des Führers. Matt begrub ihn mit seinem Pferbe und vielen Schätzen im Flusse Busento. (Das Grab im Busento, von Platen.) Die Westgoten zogen jetzt nach Gallien und Spanien, grünbeten hier ein neues Reich und fanben so eine neue Heimat. 3. Attila. Inzwischen hatten die Hunnen als Nomabenvolk zwischen Wolga und Donau geweilt. Im Jahre 444 wanben sie sich plötzlich unter ihrem König Attila, den seine Zeitgenossen „G o tt e>s g e i ß e l" nannten, dem Rheine zu. Attila, ein Herrscher mit klarem Verstaube und eiserner Willenskraft, wollte sein Reich bis an den Ozean ausdehnen. Die wtlbett Scharen verwüsteten die Rönterstäbte am Rheine und in Gallien und drangen bis zur Loire vor. „Wohin der Huf von Attilas Pferd trat, da wuchs kein Gras mehr", sagt ein alter Volksspruch. Die Römer und die Westgoten verbanden sich gegen den gefürchteten Feind, und bei Chalons an der Marne kam es zur tnörberifchen Schlacht (451). Attila würde besiegt, 160 000 Leichen sollen das Schlachtfelb bebeckt haben; unter ihnen war auch der tapfere Gotenkönig Theoberich. Dieser ruhmvolle Sieg be-

19. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 20

1903 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
20 Deutsche Geschichte bis zur Grndung des nationalen Staats 919. zugleich den verhaten Odovakar zu strzen, ihm vorschlug nach Italien zu ziehen. In einer Schlacht bei V e r o n a daher heit Theoderich in der deutschen Heldensage Dietrich von Bern und anderen Kmpfen besiegte er den Odovakar, schlo ihn in R a v e n n a ein und zwang ihn nach dreijhriger Belagerung zur Ergebung. Bald darauf erschlug er ihn beim Gastmahl. Theuderichs Seitdem beherrschte Theoderich Italien, dem Namen nach unter um 500. der Oberhoheit des ostrmischen Kaisers, in der Tat ganz unabhngig. Er war ein trefflicher König; ein Friedensfrst, dem weitere Eroberungen nicht am Herzen lagen und der auch zwischen den brigen germanischen Vlkern den Frieden zu erhalten suchte; ein sorgsamer Regent, der gerecht und milde der Goten und Rmer herrschte, die Ordnung und Sicherheit schtzte und auch den Wissenschaften gnstig gesinnt war, obwohl er selbst nicht einmal seinen Namen schreiben konnte. Noch ragen in R a v e n n a, wo er seinen Wohnsitz nahm, die mit Mosaiken geschmckten Kirchen empor, die er erbaute. Italien, das endlich wieder Frieden geno, blhte wieder auf. Die Goten, welche Grundstcke erhalten hatten und dort als Grundbesitzer schalteten, schtzten als ein Kriegerstand das Land vor fremden Angriffen; den Rmern fielen die Werke des Friedens zu, Ackerbau, Gewerbe, Kunst und Wissenschast. Zu einer Nation jedoch verschmolzen beide Völker nicht; jedes lebte nach seinem eigenen Recht; vor allem aber waren sie durch den Glauben getrennt, da die Goten arianische Christen, die Rmer Katholiken waren. 21. Der Untergang des Vandalen- und des Ostgotenreichs. Theoderich starb, ohne einen Sohn zu hinterlassen; es folgte ihm seine Tochter A m a l a s w i n t h a, die fr ihren jugendlichen Sohn die Regentschaft fhrte. In jene Zeit fllt der machtvolle Versuch eines bedeutenden ostrmischen Kaisers, die germanischen Barbaren zurck-zudrngen und Afrika und Italien wiederznerobern. Der Kaiser Justinian. Ju st inianus, derselbe, der die prachtvolle Kuppelkirche der heiligen Weisheit (die Sophienkirche) in Konstantinopel erbaut und die berhmte Sammlung der rmischen Gesetze, das Corpus Juris, hat Untergang zusammenstellen lassen, sandte seinen Feldherrn B e l i s a r zuerst gegen dervandalen. die V a n d a l e it.. Diese besaen lngst nicht mehr die rohe Krast wie zu Geiserichs Zeiten, sondern waren durch ein schwelgerisches Genuleben in den von ihnen beherrschten afrikanischen Stdten, durch Schmausereien und Lustbarkeiten, Schauspiele, Tierhetzen im Cirkus, Miggang in den ffentlichen Bdern erschlafft und entnervt. Auch ihrem König Gelimer fehlte es an Entschlossenheit und Tatkraft. In der Feldschlacht besiegt, floh er auf eine Burg in den wilden Einden des Atlas, wo er sich nach lngerer Belagerung ergab. Afrika

20. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 18

1897 - Leipzig : Voigtländer
18 das griechisch e (byzantinische) Kaisertum. Es hatte sich gegen die von auen feindlich andringenden Völker (Hunnen, Goten zc.) erhalten, obgleich es auch im Innern durch heftige Parteikmpfe und sittliche Ent-artung tief geschwcht war. Unter dem Kaiser Justinian I. 555 hatte es sogar noch einmal eine Zeit des Glanzes. Er beschtzte die nrdlichen Grenzen gegen die Einflle barbarischer Völker und wehrte den Andrang der mchtigen Perser (unter Kosru I.) ab. 2. Justinian konnte es sogar unternehmen, die dem rmischen Reiche durch die Vlkerwanderung entrissenen Provinzen wieder zurckzugewinnen. So schickte er zuerst seinen Feldherrn gegen das Vandalenreich aus. Der letzte König dieses Reiches, Gelimer, wurde besiegt und gefangen, nach Konstantinopel gebracht; das Gebiet desvandalenreichs (die ehe-malige Provinz Afrika) wurde eine Provinz des ostrmischen Reiches (534). Sodann wurde der siegreiche Belisar auch gegen das Ost gotenreich aus-gesandt, das nach dem Tode Theoderichs des Groen in Zerrttung geraten war. Belisar eroberte zuerst Rom und dann auch Ravenna, wo der Goten-knig Vitiges (Wittich) gefangen genommen wurde. Dann aber wurde er von dem Kaiser abberufen. Die Ostgoten whlten sich einen neuen König T o t i l a s, der den grten Teil Italiens zurckeroberte. Gegen ihn wurde der ostrmische Feldherr Narses gesandt. Dieser besiegte den Totilas, der in tapferem Kampfe den Tod fand. Noch einmal whlten sich die Ostgoten einen König, Tej as, der in einem letzten Heldenkampfe am Vesuv erlag. So fand das Ostgotenreich und das Volk der Ostgoten feinen Untergang, und auch Italien wurde eine Provinz des griechischen Kaiserreiches 555. 3 Justinian sorgte fr die Gesetzgebung durch Sammlung der rmischen Gesetze, erbaute die S o p h i e n k i r ch e in Konstantinopel (Taf. V, 3) und verpflanzte den Seidenbau nach Europa. 4. Die Griechen herrschten der das ganze Italien nur 13 Jahre; dann, 568, drangen (angeblich von dem ostrmischen Statthalter Narses eingeladen) dielangobarden, welche das G e p i d e n r e i ch erobert hatten, unter Albin in Italien ein und unterwarfen zunchst Oberitalien, wo ste das Langobardenreich (Lombardei) mit der Hauptstadt Pavm grndeten. Darauf eroberten sie auch noch einen groen Teil von Mittelitalien. Aber durch das frhzeitige gewaltsame Ende Alboins, der auf Anstiften seiner Ge-mahlin (Rosamunde) ermordet wurde, geriet der langobardische Siegeslauf ins Stocken. Die Langobarden brachten es nie dahin, das ganze Italien zu unterwerfen. Namentlich die wichtigen Hauptstdte Rom und Ravenna mit ihrem Gebiet, sowie die Ksten Unteritaliens verblieben unter der Herr-schast des ostrmischen Reiches und bildeten das Exarchat Ravenna".