Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Allgemeine physische Erdkunde, Hauptfragen der Völkerkunde, Zusammenfassende Wiederholungen: Das deutsche Land als geschichtliche Größe, Das Deutschtum im Auslande - S. 112

1911 - Leipzig [u.a.] : Teubner
112 Verzeichnis der Abbildungen. Seite Ein Antizyklon auf der nördl. halbkugel 61 Wetterkarte mit ost-westlich verlaufen- den Isobaren........68 Wetterkarte mit meridionalen Iso- baren...........68 Seite Geographie der Lebewesen Vegetationszonen der Erde.... 71 Deutschtum im Ausland: Deutsche Straße mit Palmenallee zu Blumenau (Süd-Brasilien) . . . 105 Innere Kräfte: 1. Im vnlkangebiet Frankreichs (Zentral- platean). 2. Schichtung von vier Lavadecken übereinan- der (Tanon des Snake-River, vereinigte Staaten). Z. Aschen- und Rauchpinie des Vesuvs vom letzten großen Ausbruch im Jahre 1906. 4. Fladenlava auf Island. 5. Gestrickte Lava von 1766 auf Island. 6. Insel Rrakatau nach dem großen Aus- bruch (1883). 7. Erdspalte zu Inidori (Japan), entstanden durch Erdbeben 1891. 8. Ostafrikanische Bruchstufe. 9. Gefaltete Jurakalkschichten der Küste von Rorfu. 1v. Gefalteter und z. T. abgetragener Jura- sandstein im Raukasusgebiet (Daghestan). Außere Kräfte: 11. Steinbruch im Buntsandstein bei Seidel- berg. 12. Fichtelgebirgsgranit mit zwei sich kreuzen- den Kluftsystemen u. kugliger Absonderung. 13. Blockstrand und Steilküste in Helgoland. 14. Katzenschloß, Nordabhang des Riesen- gebirges. 15. Rarrenpartie im Allgäu. 16. Dölme im Rarstgebiet. 17. volinenseld bei St. Canzian. 18. Doline im Rarstgebiet bei 5t. Tanzian. 19. Bergsturz in den Dolomiten. 20. Geröllstreifen, durch Erdfluß entstanden (Abfluß eines ,,Schlammgletschers" der Antarktis). 21. Erdppramiden auf dem Ritten bei Ober- bozen, Südtirol. 22. Durch Erosion entstandene Nadelfelsen im Monumentenpark in Tolorado. 23. Pilzfelsen in Colorado (Monumentenpark). 24. Göttergarten in Colorado mit wunderlich gestalteten Erosionsformen. 25. Erosionswirkungen des Meeres: Felsentor an der Rüste der Insel Wight. 26. Naturbrücke in virginien: Wirkungen der Verwitterung und Erosion. 27. Rüste von Porto venere an der Riviera. Überhängen der Felsen infolge der Erosions- Wirkungen des Meeres. 28. Letzte Rekaschwinde bei St. Tanzian. 29. Castle-Geiser im Pellowftonepark. Riesel- sinterabsatz. 30. (Dblong-Geiser im T)eliotostoneparf. 31. Trockental in der Felswüste von Turkestan. 32. Tin junges Trosionstal (Gambka River poort), von V-förmigem Durchschnitt, das den Südrand der Rarroo durchbricht. 33. Beginn der Erosion des Härfos bei Dront- heim 1894. 34. Der Härfos an derselben Stelle im Jahre 1897. 35. Nordseite des Drygalskigletschers an dem einen Gipfel des Kilimandscharo (Ribo) bei 4860 m. 36. Rundhöcker im Granit bei Ramenz i. S. 37. Gletscherschliff mit Schrammen. 38. Rüdersdorfer Kalkberge mit Spuren dilu- vialer Gletschertätigkeit. 39. Endmoräne in Mecklenburg. 40. Gestauchter und gefalteter Kern einer Endmoräne in Mecklenburg. 41. Brunnengrotte, Partie aus der Adelsberger Grotte. 42. Tropfsteinbildungen aus der Hermanns- höhle bei Rübeland im Harz. 43. Sumpfwald (Farnkräuter, Farnbäume, Schachtelhalme, Siegelbäume u. Schuppen- bäume) aus der Steinkohlenzeit. 44. Braunkohlenflöz mit Taxodiumstämmen bei Senftenberg in Brandenburg.

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

1. Die Geschichte Hamburg's für Schulen - S. 41

1841 - Hamburg : Herold
Dritter 'Abschnitt. Hio—1529. 41 Seite aus Münster und Bremen hatte man es für nöthig gefunden, eine Visitation des Klosters von Harvstehude an- zuordnen, weil in demselben ein höchst unerbauliches, üppiges Leben geführt wurde. Dies nahmen die Bürger, deren Verwandtinnen zum Theil im Kloster lebten, sehr übel; wahrscheinlich noch von den Geistlichen aufgereizt, drang ein zusammengelaufener Haufe mit in's Kloster ein und betrug sich so pöbelhaft muthwillig, daß der Rath kein anderes Mittel sah, die Unruhe zu stillen, als die Einmischung des Bischofs zurückzuweisen. Vielleicht durch dieses Gelingen seines dreisten Beginnens ermuthigt, nahm der Pöbel an Trotz und Rohheit zu und bediente sich abermals der noch dauernden Theurung, seine Wuth auszulassen. Zum Rädels- führer dieses Unfuges warf sich der Böttcher Heinrich van Loh auf, der vormals als Leibeigner aus Mecklenburg hier angekommen, jetzt Hamburgischer Bürger war. Auf offnem Markte behauptete derselbe, die Großbürger hätten Ochsen und Schweine verkauft und wollten auch Getreide nach Island senden; dergleichen alles leide der Rath, der nie für hinlänglichen Vorrath an Lebensmitteln sorge. Den schänd- lichen Aufwiegler ließ der Senat nach dem Winserbaum bringen, zugleich aber die Getreideausfuhr verbieten, so lange die Theurung dauere. Dies war hinreichend, den Pöbel in dem Wahn zu bestärken, der gefeierte von Loh sei un- schuldig; lärmend die Straßen durchziehend, zwangen sie den jüngsten Bürgermeister, das Gefängniß zu öffnen, neben dem Befreieten herzugehen und denselben bis an sein Haus zu bringen. Dem Zureden des ältesten Bürgermeisters Johann Meiger gelang es endlich, sie dahin zu bewegen, daß sie sich am nächsten Freitag in die Nicolai-Kirche verfügten und dem Rath, der auf dem Chore stand, ihr Begehren vortrugen, welches theilweise erfüllt ward. Aber noch waren

2. Das Wichtigste aus der mathematischen, physischen und politischen Geographie - S. 17

1917 - Leipzig : Renger
n. Physische Erdkunde. 17 Die Laudseen. Unter Binnensee versteht man die Ansamm- lung des Wassers in einer Vertiefung des Festlandes. Nach der Beschaffenheit des Waffers unterscheidet man Süßwasser- und Salz- seen. Seenplatten heißen Gegenden, die reich an Seen sind. (Finnland, Nord-Kanada, Ostpreußen, Mecklenburg). Die Flüsse. Bei einem Flusse unterscheidet man Quelle, Ober-, Mittel-, Unterlauf und Mündung. Quelle heißt der Austritt des in die Erde eingedrungenen Wassers. Wir unter- scheiden kalte und warme Quellen. Kochend heiße Springquellen finden sich auf Neu-Seeland, im Felsengebirge Nord-Amerikas und auf Island (Geysir). Wasserscheide ist die Linie, von welcher das Wasser nach zwei verschiedenen Seiten abläuft. Geht ein Seiten- arm eines Flusses in das Gebiet eines benachbarten, so nennt man das eine natürlicke Gabelung oder Lifurkation (z. B. Casiquiare). Kanäle sind die künstlichen Verbindungen zweier Flüsse. Der Ober- lauf des Flusses liegt meistens im Gebirge, der Mittellauf im Stufenland, der Unterlauf in der Niederung. Lagert ein Fluß so viel Schlamm ab, daß die Sinkstoffe als Teile trockenen Landes anwachsen, so nennt man dieses Gebiet ein Delta (nach der Nil- mündung benannt). Werden die Sinkstoffe dagegen erst in einiger Entfernung von der Mündung abgelagert, so nennt man die aus dem Meere sich erhebende schmale Bank Nehrung oder Lido, durch welche oft Strandseen (Baff, Lagune) gebildet werden. Die Luft. Die Erdkugel ist von einer Lufthülle oder Atmosphäre um- geben, deren Höhe gewöhnlich auf ca. 10 Meilen berechnet wird. Die Luft besteht aus 79 Naumteilen Stickstoff und 21 Teilen Sauerstoff. Den zeitweiligen Zustand der Atmosphäre eines Ortes, der durch Wärme, Wind und Niederschlag bedingt ist, nennen wir sein Wetter, den jährlich wiederkehrenden sein Klima. Die mittlere Jahrestemperatur eines Ortes hängt von mannigfachen Umständen ab: 1. von der Entfernung des Ortes vom Äquator; 2. von der Höhe desselben über dem Meeresspiegel; 3. von der Bodenbeschaffenheit und der Kultur des Landes; 4. von den herrschenden Winden; 5. von der Nähe des Meeres oder hoher Gebirge. Wäre die Erde eine voll- kommene Kugel mit gleicher Bodenbeschaffenheit ohne jede Erhebung, so würde die Temperatur nur von der geogr, Breite abhängig sein. (Mathematisches Klima.) Das wahre oder physikalische Klima wird eingeteilt in Land- oder kontinentales und Zee- oder ozeanisches Klima. Das Landklima, das im Innern der alten Welt herrscht, hat schroffen Wechsel der Jahreszeiten, heiße Sommer, kalte Winter, trockene Luft; das Seeklima, das in Australien und den Küsten- ländern herrscht, hat allmähliche Übergänge der Jahreszeiten, ge- ringere Temperaturunterschiede, häufige Nebel, feuchte Luft. Die Luftströmungen oder Winde. Auf einer von der Sonne beschienenen Fläche wird die Luft erhitzt, sie dehnt sich aus, wird also spezifisch leichter, steigt auf, und aus der Nachbarschaft strömt andere Luft als Ersatz herbei. Die Luft strömt also aus den Gegenden höheren Luftdrucks nach denjenigen niederen Luftdrucks Repemorium yii. Geographie. 2

3. Bd. 1 - S. 390

1819 - Leipzig : Hinrichs
39° Europa. te. — O. O la vins N. durch Island. N. A. Leipzig, i8o5. 4. m. Kpf. — E. Kuß Grundriß einer Naturbeschreibung der 5)erz. Schles- wig und Holstein. Altona, 1817. 8. — A. Niemann schleswig- holstein. Provinzialberichte. Altona, 1787. f. 8. — Dessen Forst- statistik der dänischen Staaten. Altona, 1809. 8. — G. P. Peter- sen neue schl. holst, lauenburg. Provinzialberichte. 8 Jahrgänge. Kiel, 1811 —18. 8. — L. Suhl Uber dänische Vergleichscommis- ston rc. Lübeck, 1809. 8. Bestandtheile, Lage und Gränzen. Zum däni- schen Staat gehören das Königreich Dänemark, die Faroer und die Insel Island. Sie liegen vom 54°•—5/° N. B. und 26° io*—>3o° 10* L. ; Island liegt von 353—1° L. 63 — 67° N. B. Dänemark besteht aus festem Lande und Inseln, gränzt im 0. an die Ostsee und Mecklenburg, im S. an die Elbe und Hamburg, im W. an die Nordsee (bei den Dänen Westsec), im N. an den Kattegat. Die Färöer und Island liegen im nordwestlichen Europa. Die Größe laßt sich nicht mit völliger Zuverlässigkeit bestimmen. Die gewöhnliche Angabe gibt Dänemark 9g4§ Faroer 23-| Island 14o5 2423 Q. M. Boden und Klima. Dänemark hat flachen und ebenen Boden (mit Ausnahme des mäßigen Landrückens auf der Halbinsel, der auf ihrer nördlichen Spitze mit dem Vorge- birge Skagen ausläuft) mit sehr gemäßigter, aber feuchter Luft. Der höchste Punkt in Nordsütland, der H i m mc l s b e rg, ist 1200 F. hoch. Die Färöer sind nur mit einer Elle tiefen Erde bedeckte Felsenberge, die Spuren von großen Vulkanen zeigen, und haben ein sehr gemäßigtes Klima; doch wüthen hier oft Stürme und die von den Bergen in die Thäler und Meerbusen kommenden Wirbelwinde (wovon die hier sehr ge- wöhnlichen Wasserhosen entstehen) mit solcher Gewalt, daß ste Steine aus der Erde reißen. Die Insel Island ist sehr gebirgig; alle Bergspitzcn, z. B. der 1810 von dem Schotten Mac-Kenzie zuerst erstiegene Snafjäl 6800 F., der Eyafialla- Iökul 55oo F., der Oeröfe-Iökl und selbst manche niedere Berge sind mit beständigem Else und Schnee bedeckt, 10 sind feuerspeiend, als Hckla nach Stanley 43oo F. über dem Meer, sein letzer Ausb! uch war 1767; Kartlagiau, Eyafialla (Oster, jökul oder der östliche Berg), Eyrefa, Skaprar, Gsaama, Krabla rc. Unter den heißen Quellen ist der Geiser, 26 engl. M. nördlich von Sralholr, die merkwürdigste, die

4. Länderkunde Europas mit Ausnahme des Deutschen Reiches - S. 9

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Island. 9 8. Idctrme (Quellen auf Island. Im Hintergründe horizontale Tuff- und Lavabänke. 9. Lava-Wüste in Island. Island ist eins der eigenartigsten Länder der Welt. Kuf mächtigen Lava- und Tuffbänken lagern riesige Gletscher- und Eismassen. Weite Lavaströme erfüllen das Land, und zahlreiche öruchspalten mit warmen «Quellen und Geysiren reden noch heute von der Glut des Erdinnern hier im hohen Norden. Vicht daneben aber häufen eisige Gletscherabflüsse ihre Geröll- und Schuttmassen auf. (vergl. auch 5lbb. 10.)

5. Länderkunde Europas: Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung Deutschlands - S. 23

1911 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Island. 23 O O o o o o o o 31. Warme (Quellen auf Island. 3m Hintergründe horizontale Tuff- und Lavabänke. 32. Lava-Wüste in Island. Island ist eins der eigenartigsten Länder der Welt. stuf mächtigen Lava- und Tuffbänken lagern riesige Gletscher- und Tismasfen. weite Lavaströme erfüllen das Land, und zahlreiche Bruchspalten mit warmen chuellen und Geisern reden noch heute von der Glut des Erdinnern hier im hohen Norden. Dicht daneben aber häufen eisige Gletscherabflüsse ihre Geröll- und Schuttmassen auf. (vergl. auch llbb.zz.)

6. Bd. 2, Abth. 1 - S. 618

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
6>8 Island. herabstürzenben Ströme thun hier weniger Schaden. Auch finden sich hier, wie auf dem Nordlande, einige wenige und unbeträchtliche Inseln, von denen die wenigsten bewohnt find und keine Anzeige verdienen, außer die Insel Papey f welche dem König unmittel- bar zugehöret und verpachtet wird, woselbst ein star- ker Vogelfang getrieben, und eine Menge Eyer und Dunen gesammlet werden. Schon Zu verschiedenen malen haben wir ange- führt, daß Island überall Berge genug, und fast zu viel und große Berge enthalt, aber nirgends hat es mehrere und größere aufzuweisen, als in dem öst- lichen Viertel. Sie alle zu nennen würde unmög. lich seyn, da auch der größte Theil der gebirgigten Wüste noch unbekannt ist; wir begnügen uns daher nur zu wissen, daß oberhalb der Wohnplatze eine lange Reihe weitläufiger Eisberge liegt, von denen jeder wieder in mehrere kleine abgetheilet ist, die ihre desondre Namen führen. Hinter diesen Eisbergen sieht man wieder andre beträchtliche Gebirge, die auch zum Theil mit Eis belegt find. Alles Schau- derhafte, was sich die Einbildungskraft denken kann, ist in den Augenblicken sichtbar, wenn von diesen Iökutn Feuer - oder Wajserströme in die Ebenen stürzen, und was ihnen auf ihrem Wege entgegen stößt, von ihnen grausam verwüstet wird. Da uns im folgenden Viertel der allgemein bekannte feuer- fipeyende Berg auf Island noch zu beschreiben übrig ist, so übergehen wir hier eine umständlichere Nach- richt, die bey jedem Feuerberg sich gleich, nur in An- sehung seines Ausflusses etwa verschieden ist. Wunder ist es übrigens nicht, daß man auf die Vermuthung gekommen ist, Island sey allem äußer- lichen

7. Geographie - S. 82

1906 - Hannover : Ottens
b) Nebenläuder (Färöer, d.h. Schaf-Inseln; Island): 106000 qkm und 84000 Einwohner. Haupterwerbszweige sind Ackerbau und Viehzucht. Auf Färöer: Schafzucht, Eiderdaunen, Fischfang. Auf Island: Fisch- und Vogelfang, Viehzucht; Haupter- zeugnis: das „isländische Moos." Hartes Ringen der Bevölkerung mit dem Klima. Münzen: Goldwährung. 1 Krone = 100 Öre = 1,125 Mk. Sodengestaltung. Das eigentliche Dänemark bildet durchweg Tief- land, tiefe Meereseinfchmtte. Mitten durch Jütland zieht sich ein kahler Sandrücken (Geest). Die Nordspitze „Skagens Horn„ („Kirchhof der Schiffe") bildet das Ende des norddeutschen Flachlandes. Die Färöer haben kahle und steile Felsen. Island bildet ein vulkanisches Gebirgsland; von den 29 tätigen Vulkanen sind die bedeutendsten Hekla im 8 und Krabla im N. Den größten Raum nehmen Schneefelder und Gletscher ein. Die Insel hat auch heiße Quellen; am wichtigsten der Geysir (der eiue mächtige Dampfsäule und eine bis 89 o C heiße Wassersäule von 3 m Dicke und etwa 30 m hoch in die Luft schleudert). Nur die Küsten- striche sind bewohnt von den Nachkommen der nor- mannischen Wikinger. Bewässerung. Das Land hat nur unbedeutende Flüsse von kurzem Lauf, die aber auf Island wasserreich und von großem Gefälle sind.

8. Lesebuch der Erdkunde - S. 321

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
Island. 321 Island. § 304. Island, diese große Insel an der Nordgrenze des gemäßigten Erdstrichs, ist ein Stück Polarwelt von grausiger Natur. Wir sehen aber, was die germanische Nation auch in solcher Natur geworden ist. Island ist nämlich ein „Eisland", wie es einer der ersten normannischen Entdecker, der Norweger Floki nannte, als er im Jahr 870 mitten im Sommer Küsten und Berge mit Eis bedeckt fand, — und zugleich ein Feuerland voll Schrecknisse und großartiger Naturwunder, einer der interessantesten Kulturflecke der Erde. Obgleich wegen des stets stürmischen Meeres, der vielen Nebel und der Menge Klippen und Steilküsten fast unnahbar, wurde von den Normannen Jnguls und Leis (874) das ganze bewohnbare Küstenland besetzt und so gut befunden, daß zur Zeit des herrschsüchtigen Königs Harald Haarfagar von Norwegen, um 875, ein Strom der Auswanderung, meist aus reichen und angesehenen Geschlechtern, von dort nach Island zog und da einen durch Kultur, Handel und weite Seefahrten bedeutenden Freistaat gründete. Sie nannten den Bezirk im S.-W-, der noch jetzt den Hauptort einhält, „Guldbriuge Syssel" (den goldbringenden Landstrich), da hier Getreide reifte und Waldungen grünten. Später aber, seit dem 14. Jahrhundert, wurde Island von ungeheuren Massen Treibeis umlagert, die die ganze Insel erkälteten: die Wälder, die einen schützenden Mantel um die bewohnbaren Gegenden bildeten, wurden vernichtet, furchtbare Vulkauausbrüche bedeckten große Bezirke mit Lava, Asche, Sand 2c., und verminderten die Bodenwärme, so daß das Klima sich fort und fort verschlimmerte. Zu dieser Verrauhung des Klimas kamen noch der schwarze Tod (I. 1402), Seuchen, Hungersnöte, Überfälle Algierischer Seeräuber (1627 und 1687), schreckliche Vulkanausbrüche. Island geriet in Verfall und erholte sich nicht mehr. Auf dieser von einem eisigen Winde gepeitschten Erde reift nun kein Getreide mehr, und die kleinen Gehölze von Birken, Ebereschen, Fichten und Weiden haben nur noch Zwerg- bäumchen von 4 bis 6' Höhe. Die Hauptnahrung der Bewohner gibt daher der See- huuds-, Fisch- und Vogelfang, neben den Tangen des Meeres und den Flechten der Erde (Brot ist ein Leckerbissen der Reichen), und auf Viehzucht beruht ihr Haupterwerb. Doch die Westküsten sind, infolge der vulkanischen Bodenwärme und einer wärmeren Meeresströmung mit prächtigem Grün bekleidet. Zahlreiches kleines Rindvieh, besonders aber Schafherden, finden auf diesen Grassteppen Sommers gute Weide, und erhalten von da ihr Heu für den Winter, aber oft müssen sich die armen Tiere gegen dessen Ende mit gestoßenen Fischgräten begnügen. Und alle diese bessern Striche betragen nur un- gefähr 11000 qkm von der 105000 qkm großen Insel. § 305. Schon der Anblick Islands ist abschreckend. Die Küsten sind so viel- zackig und zerrissen, daß man wenige Landungsplätze findet. Felsklippen und rippen- förmige Landzungen strecken sich weit ins Meer hinaus, die wilde See dringt mit engen Fjorden tief ins Land hinein, und von Ferne schon blicken dem Fremden die finsteren, aber schneebedeckten Berghäupter mit den wirbelnden Rauchsäulen drohend entgegen. Das ganze Innere von Island aber ist eine völlig unbewohnbare, schau- derhafte Felsen-, Lava-, Sand- und Eiswüste. Der Hauptbergrücken läuft von N.-W. nach S.-O. (höchster Gipfel der Öräfa Jökul, d. h. Einöde — Eisberg 1960 m hoch) und bildet in der Mitte und im S.-O. ein Plateau von 600 — 1000 m Höhe, das nach verschiedenen Seiten Zweige aussendet. Es ist von großen Sandsteppen durch- zogen, mit düsteren Seen dazwischen, und auf meilenweite Strecken mit lauter rauhen Lavabrocken in wildester Zerrissenheit bedeckt. In den kahlen und wilden Gebirgen ziehen von den gewaltigen Eisbergen (Jöknl) ungeheure Gletscher (Jisbräer, Skrid- jöklur) und ihre Bäche^in die Klüfte und Thäler und bis an die Meeresufer hinab, auch stürzen häufig Läuiueu (Sujöflod) herunter. Zwischen den schroffen Felsbergen und kahlen Hochflächen sind tiefe Thäler eingerissen mit reißenden Bergströmen (der größte die Thorsaa). Überall aber trifft man die Spuren von Erdbeben und Vul- Lesebuch der Erdkunde.

9. Geographische Repetitionen - S. 121

1870 - Berlin : Gaertner
Die Insel Thule, 121 isländischen Anachoreten bewohnt waren; 2) dasswisland nicht von Celten ans dem amerikanischen Grossirland bevölkert worden sei, wie das Einige behaupten, sondern von Irland aus Bewohner erhalten habe. Naddodd, der erste der Normannen, welcher im Jahre 860 nach Island durch einen Sturm verschlagen wurde, traf keine Ein- wohner mehr dort an, ebenso wenig die Normannen, welche im Jahre 874 vor Harald Schönhaar flüchtend Island in Besitz nahmen. Aber wie das Landnamabok erzählt, sei die Insel vor der Ankunft der Normannen von Leuten bewohnt gewesen, welche von diesen Papas genannt wurden. Sie waren Christen und sollen von Westen über das Meer gekommen sein. Diese Notiz hat die Vermuthiing hervor- gerufen, dass Island von Amerika aus bevölkert worden sei, und die- ser Ansicht setzt Humboldt eben nur die Stelle des Dieuil entgegen. Die Normannen fanden nämlich bei der Besitznahme in dem West- districte irländische Bücher und anderes Geräth der früheren Bewoh- ner. Somit stände wohl fest, dass schon im Jahre 795 in Island eine irländische Colonie gewesen sei; ob sie aber eine grössere Aus- dehnung gehabt habe, oder ob nur Mönche und Anachoreten sie ge- bildet, bleibt zweifelhaft. Dieuil nennt an dieser Stelle Island ohne weitere Erklärung Thule. Es fragt sich, ob die Insel damals wirk- lich noch den Namen geführt, oder ob nicht classische Reminiscen- zen ihn bewogen haben, ihr diesen Namen zu geben. Es scheint fast, als sei das Letztere der Fall gewesen, denn Beda venerabilis, der Island wohl kennen konnte, spricht zwar an mehreren Stellen seines Werkes von Thule, meint aber damit Mainland. Ausserdem thut Dieuil grade da, wo er diese Notiz einfügt, der Thule des Pli- nius und Solinus Erwähnung.

10. Bd. 2 - S. 269

1886 - Langensalza : Greßler
269 2. Grönland.* Fünfzig Meilen westlich von Island liegt die Halbinsel Grönland, welche 982 durch einen in jener Insel angesessenen Norweger, Namens Erich, entdeckt wurde. Er war gezwungen, Island zu verlassen, weil er im Zweikampf jemand getötet hatte, und da er wußte, daß ein nor- wegischer Schisser früherhin an eine Küste westlich von Island ver- schlagen worden, so segelte er, dieser Nachricht zufolge, Westlich, und kam glücklich dahin. Er fand das Land mit Gras bewachsen und nannte es daher Grönland. Nach einigen Jahren kehrte er nach Is- land zurück, erzählte von den schönen Weiden, den fischreichen Küsten, dem Pelzwerk und Wildbret seines Landes, und veranlaßte dadurch viele zur Übersiedelung. Nachdem Erichs Sohn eine Reise nach Norwegen gemacht hatte, wurde die Anzahl der Ansiedler noch größer. Man trieb Handel mit Norwegen, erbaute die Stadt Garde, führte Kirchen auf, legte Klöster an und setzte einen Bischof nebst anderen Geistlichen ein. Es waren 190 Örter an der Ostküste und 90 an der Westküste. Von allen diesen findet man jetzt nur noch Spuren. Auf welche Weise die Einwohner und mit ihnen der Anbau des damaligen Grönlands unter- gegangen sind, ist nicht genau zu bestimmen, wahrscheinlich ist es, daß durch das immer mehr sich aufhäufende Eis und durch die dadurch hervorgebrachte außerordentliche Kälte alles seinen Untergang gefunden hat. Jetzt ist Grönland ein überaus ödes, rauhes und unfruchtbares Land. Hart an der Küste erheben sich hohe Felsen und unzugängliche Klippen, die mit ewigem Eise bedeckt sind. Zwischen ihnen befinden sich unzählige Buchten und Einschnitte, von wo aus man das flache Land gewahrt, welches aber auch nur dürr und traurig aussieht und worauf man kaum etwas Grünes erblickt. Pflanzen und Tiere sind hier noch weit sparsamer verteilt als auf Island. Holz giebt es auch nicht; einzelne Birken und Erlen bleiben kümmerlich und klein. Dahin- gegen giebt es auch vielerlei Moose, wie in Island, und eine Pflanze, wodurch die Güte des Schöpfers auch an diesem traurigen Orte dem Menschen sichtbar wird. Das ist das Löffelkraut, das allgemeinste und sicherste Mittel gegen die furchtbarste Krankheit dieser Gegenden, den Skorbut. Sie ist von der Natur hier mit verschwenderischer Hand ausgeteilt, selbst im Sande, ja aus nackten Felsen findet sie sich in erstaunlicher Menge. Alte verfallene grönländische Häuser sind ganz damit bedeckt, und der Trieb dieser Pflanze ist hier so stark, daß aus einer einzigen Wurzel zwölf und mehr Zweige hervorschießen. Im Herbste wird das Löffelkraut eingesammelt und man erhält es den Winter hindurch mit Schnee bedeckt, um Kohlsuppen daraus zu kochen, die wenigstens in diesem dürftigen Lande vortrefflich schmecken, und auch zugleich als Arzenei gegen mancherlei Zufälle dienen. Ebenfalls ißt * Straus.

11. Die Geographie in der Volksschule - S. 98

1897 - Gera : Hofmann
98 X. Ausgeführte Unterrichtsbeispiele. (Denkt an unsere Frühjahrs- und Herbstnebel!) Wie wirken die Meeresströmungen auf das Klima ein? — Der Golfstrom mildert es etwas, besonders an der Südküste; der kalte Polarstrom muß aber Kälte bringen. Er bringt auch große Massen Treibeis an die Nordküsten, und von diesen Eismassen gehen ungesunde Nebel und eisige Winde aus. Außerdem wüten in Island viele und sehr starke Stürme. Wie muß ein derartiges Klima auf die Pflanzenwelt einwirken? — Island kann keine großartige Pflanzenwelt haben; unsere Getreide- und Gemüsepflanzen gedeihen dort nicht mehr. Man hat es wohl versucht, in geschützten Thälern etwas Hafer und Gerste anzubauen. Aber diese Pflanzen setzen äußerst wenig Körner an und müssen meistens grün gemäht werden. Auch die Küchengewächse, die man in geschützten Gärten zieht, sind verkrüppelt und kraftlos. Es fehlt eben die nötige Sommerwärme. Vergleiche hiermit die Getreidegrenze in Schweden! Welche Baumarten werden auf der Insel höchstens vertreten sein? — Ver- krüppelte Kiefern und Birken. Auch Weidensträucher und Wacholder kommen vor. Die Wacholder- beeren dienen als Nahrungs- und Heilmittel. Welcher Mangel müßte sich bei dem spärlichen Baumwuchs den Isländern fühlbar machen? — Der Mangel an Holz. Indes führt der Golfstrom aus den Wäldern Amerikas viel Treibholz an die Küsten. Als Brennmaterial dient der Torf, welcher auf Island reichlich vorkommt. Er wird neben Holz und Rasenplatten auch zum Häuser- bau benutzt. Wie wirkt das feuchte Klima aus die Entwickelung der Gräser? — Es bringt Grasreichtum hervor. Außer saftigen Futterkräutern ist Island reich an Moos- und Flechten- arten, welche selbst die unfruchtbarsten Felsen überziehen. Zusammenfassung: Schildere das Klima und die Pflanzen- welt Islands! Island hat bei seiner nördlichen Lage und Gebirgsnatur ein rauhes Klima. Das Meer bringt viel Feuchtigkeit und viele Niederschläge, und bei der kühlen Luft werden die reichlichen Wasser- dünste zu starken Nebelmassen, welche die Insel bedecken. Zwar wird das rauhe Klima durch den Golfstrom etwas gemildert; aber die Polarströmung bringt Kälte und große Massen Treibeis an die Nordküsten, und von diesen Eismassen gehen ungesunde Nebel und eisige Winde aus. Auch hat Island sehr viele und starke Stürme.

12. Bd. 2 - S. 338

1903 - Langensalza : Greßler
338 2. Grönland * Fünfzig Meilen westlich von Island liegt die Halbinsel Grönland, welche 982 durch einen in jener Insel angesessenen Norweger, Namens Erich, entdeckt wurde. Er war gezwungen, Island zu verlassen, weil er im Zweikampf jemand getötet hatte, und da er wußte, daß ein norwegischer Schiffer früherhin an eine Küste westlich von Island ver- schlagen worden, so segelte er dieser Nachricht zufolge westlich und kam glücklich dahin. Er fand das Land mit Gras bewachsen und nannte es daher Grönland. Nach einigen Jahren kehrte er nach Island zurück, erzählte von den schönen Weiden, den fischreichen Küsten, dem Pelz- werk und Wildbret seines Landes und veranlagte dadurch viele zur Übersiedelung. Nachdem Erichs Sohn eine Reise nach Norwegen ge- macht hatte, wurde die Anzahl der Ansiedler noch größer, Man trieb Handel mit Norwegen, erbaute die Stadt Garde, führte Kirchen auf, legte Klöster an und setzte einen Bischof nebst anderen Geistlichen ein. Es waren 190 Örter an der Ostküste und 90 an der Westküste. Von allen diesen findet man jetzt nur noch Spuren. Aus welche Weise die Einwohner und mit ihnen der Anbau des damaligen Grönlands untergegangen sind, ist nicht genau zu bestimmen, wahrscheinlich ist es, daß durch das immer mehr sich aufhäufende Eis und durch die dadurch hervorgebrachte außerordentliche Kälte alles seinen Untergang gesunden hat. Jetzt ist Grönland ein überaus ödes, rauhes und unfruchtbares Land. Hart an der Küste erheben sich hohe Felsen und unzugängliche Klippen, die mit ewigem Eise bedeckt sind. Zwischen ihnen befinden sich unzählige Buchten und Einschnitte, von wo aus man das flache Land gewahrt, welches aber auch nur dürr und traurig aussieht und worauf man kaum etwas Grünes erblickt. Pflanzen und Tiere find hier noch weit sparsamer verteilt als aus Island. Holz gibt es auch nicht; einzelne Birken und Erlen bleiben kümmerlich und klein. Dahin- gegen gibt es auch vielerlei Moose, wie in Island, und eine Pflanze, wodurch die Güte des Schöpfers auch an diesem traurigen Orte dem Menschen sichtbar wird. Das ist das Löffelkraut, das allgemeinste und sicherste Mittel gegen die furchtbarste Krankheit dieser Gegenden, den Skorbut. Sie ist von der Natur hier mit ver- schwendender Hand ausgeteilt, selbst im Sande, ja aus nackten Felsen findet sie sich in erstaunlicher Menge. Alte verfallene grönländische Häuser sind ganz damit bedeckt, und der Trieb dieser Pflanze ist hier so stark, daß aus einer einzigen Wurzel zwölf und mehr Zweige hervorschießen. Im Herbste wird das Löffelkraut eingesammelt, und man erhält es den Winter hindurch mit Schnee bedeckt, um Kohlsuppen daraus zu kochen, die wenigstens in diesem dürftigen Lande vortreff- lich schmecken und auch zugleich als Arzenei gegen mancherlei Zufälle dienen. Ebenfalls ißt man das Löffelkraut als Salat, frifch vom * T trautz,

13. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 211

1843 - Darmstadt : Jonghaus
211 fett. Aber der eigentliche Ort, von wo diese geschmolze- nen Massen herausdringen, muß von der Stelle, die man dort sehen kann, wohl noch meilenweit entfernt liegen. Denn ehe der Vesuv oder Aetna zu speien anfangen, wird oft meilenweit davon das Meer unten an seinem Grunde ganz siedend warm, so daß die dort liegenden eisernen Schisss- anker ganz heiß werden, und die Fische vom Grunde her- aufkommen in die Nähe des Ufers, wo man sie dann in sehr großer Menge fangen kann. Daß der eigentliche Heerd der Vulkane gar tief und weit entfernt sein muß, zeigen auch die öfters über 30 Meilen weit gehenden Erdbeben, die bei solchen Ausbrüchen Statt finden. Ueberhaupt find alle die Erscheinungen, die bei großen vulkanischen Ausbrüchen vorkommen, gar ge- waltig und merkwürdig. Die Luft wird oft, z. B. bei denen auf Island, 30 Meilen weit umher finster, so daß man bei Tage Licht anzünden muß; auf das unterirdische Brüllen und auf das Beben der Erde folgen dann berg- hohe Rauch- und Feuersäulen. Dabei schein' auch der Himmel in der Gegend des feuerspeienden Berges in Feuer zu stehen; Blitze fahren aus den Wolke., herunter nach dem brennenden Schlunde, und Blitze fahren aus diesem her- auf, öfters so gewaltig, daß sie bei den Ausbrüchen des Katlegia auf Island Felsen durchbohrten und in einem etliche Meilen entfernten Bauernhöfe die Pferde im Stall tödtetcn. Regengüsse stürzen nieder und machen die aus- geworfene Asche zu einem Schlammstrome. Ein solcher Aschen- und Schlammregen begrub im Jahre 79 n. Chr. in der Nahe des Vesuvs die beiden Städte Herkulanum und Pompeji, daß man auch von den höchsten Gebäuden nichts mehr wahrnehmen konnte. Erst im vorigen Jahr- hundert hat man sie zum. Theil wieder ausgcgraben. — Die Lava ist öfters, wie^z. B. 1783 auf Island, in einer solchen Menge ausgeflossen, daß es ganze hohe Berge ge- den würde, wenn man sie zusammen nehmen könnte. Manche Vulkane, die Anfangs fast auf ebenem Boden ihre Oeffnungen hatten, haben sich aus diesen ausgewor- fenen, geschmolzenen oder ungeschmolzenen Massen nach und nach einen hohen Berg aufgebaut. Die heißen Quellen mögen auch wohl aus großen Tie- fen herauf kommen und zwar in der Gestalt von Dämpfen, 14* -

14. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 28

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— '28 großen Schnee- und Eisfeld des Vatnajökuln steigt der Oräfa zu 1960 m empor. Etwa 1 * der ganzen Oberfläche ist mit Eis- feldern bedeckt. Der übrige Teil des Hochlandes ist mit Laven, Bimsstein, vulkanischem Sand und Asche überschüttet; denn auf Js- land ist die vulkanische Tätigkeit noch nicht erloschen. Die Anzahl der Vulkane ist sehr groß, und die Eruptionen verteilen sich auf etwa 20 Stellen. Der tätigste und gesürchtetste Vulkan ist der Hekla^, östlich von Reykjaviks Zahlreich sind auch die Schwefel-, Kiesel- und kohlensäurehaltigen Quellen sowie die Schlammvulkane. Island ist ferner ausgezeichnet durch die heißen Springquellen, deren Name, Geysir^, hier seinen Ursprung hat. Das Klima ist echt ozeanisch, und da die Insel im Westen, Süden und Osten vom Golfstrom umspült wird, so ist der Winter ziemlich milde; aber bei der großen Feuchtigkeit, der geringen Wärme des Frühlings und Sommers und der Kälte des Herbstes ist der Getreidebau zur Zeit aufgegeben und durch Kartoffelbau ersetzt. Da- für sind die Weiden von größter Wichtigkeit für die zahlreichen Schafherden und Pferde. Bäume finden sich hauptsächlich nur an den Küsten und in den großen und geschützten Tallandschaften. Die Bewohner sind Nachkommen der im 9. und 10. Jahr- hundert eingewanderten skandinavischen Germanen und beschäftigen sich mit Viehzucht, Fischfang «Dorsch und Hai), Jagd «auf Robben und Schneehühner). Getreide, Steinkohlen, Eisen-, Kolonial- und Manufakturwaren werden eingeführt; tierische Produkte (Wolle, Felle, Tran u. a. m.) und lebende Tiere (Schafe, Pferde) gelangen zur Ausfuhr. Ihre Sprache weicht wenig von dem Altnordischen ab, und sie haben die alten Sagen der Skandinavier und in ihren Edden die altgermanische Mythologie aufbewahrt. Einst zeichnete sich Islands Bevölkerung durch hohe Bildung aus, und noch heute steht die Volks- bildung, die vorzugsweise durch die Eltern gepflegt wird, sowie anch die gelehrte Bildung verhältnismäßig hoch. Staatenkundliches. Dänemark ist ein konstitutionelles Königreich, das ohne Island über 38000 qkm groß ist und 2,4 Mill. zumeist lutherische Einwohner hat. Das gesamte Reich ist 233000 qkm groß und hat etwas über 2,5 Mill. Einwohner. Der dänische Reichstag besteht ans zwei Kammern, dem Landsthing mit aristokratischem Charakter und dem Volksthing, dessen Mit- glieder direkt vom Volke gewählt werden. Island hat ein eigenes Altthing, die Färöer ein Lagthing, und für die westindischen Besitzungen besteht ein Kolonialrat. Acker- und Gartenbau sowie die Viehzucht liesern die Haupterzeugnisse des Landes (jütländische Pferde!); den verbreitetsten 1 Jökull — Gletscherberg. - Mantelberg, weil meist mit einer Wolkenkappe bedeckt. 3 Rauch-' bucht. 4 ad geysaheftig hervorbrechend.

15. Thüringisches Lesebuch für die oberen Klassen der Volksschulen - S. 324

1873 - Hildburghausen : Gadow
322 wird Meilen weit davon das Meer unten an seinem Grunde ganz siedwarm, so dass auch die dort liegenden eisernen Schiffsanker sehr heiss werden, und die Fische vom Grunde heraufkommen in die Nähe des Ufers, wo sie dann oft in gar grosser Menge gefangen werden. Dass der eigentliche Heerd der Vulkane sehr tief und weit entfernt sein müsse, zeigen die öfters dreissig Meilen weit gehenden Erdbeben, die bei solchen Ausbrüchen stattfinden. Ueberhaupt sind alle die Erscheinungen, die bei grossen vulkanischen Ausbrüchen vorkommen, sehr gewaltig und merkwürdig. Die Luft wird oft bei denen auf Island auf dreissig Meilen weit umher so finster, dass man beitagelicht anzünden muss; auf das unterirdische Brüllen und auf das Beben der Erde folgen dann berghohe Rauch- und Feuersäulen. Dabei scheint auch der Himmel in der Gegend des feuerspeienden Berges in Feuer zu stehen; Blitze fahren aus den Wolken hinunter nach dem brennenden Schlunde, undblitze fahren aus diesem hinauf, öfters so gewaltig, dass sie bei den Ausbrüchen des Kat- legiaa auf Island Feisen durchbohrten und in einem etliche Meilen weit entfernten Bauernhöfe die Pferde im Stalle tödteten. Regengüsse stürzen nieder und machen die auf- geworfene Asche zu einem Schlammstrom, wie denn ein solcher im Jahr 79 nach Christo in der Nähe des Vesuvs zwei Städte begrub, die man erst im vorigen Jahrhundert wieder zum Theil ausgegraben hat. Die geschmolzene Materie, die nach oder bei solchen Ausbrüchen aus den Bergen hinausfliesst, nennt man Lava; sie ist öfters, wie zum Beispiel 1783 auf Island, in einer solchen Masse ausgeflossen, dass sie, wenn man sie zusam- men nehmen könnte, ganze hohe Berge geben würde. Manche Vulkane, die Anfangs fast auf ebenem Boden ihre Oeffnungen hatten, haben sich aus jenen geschmolzenen und ungeschmolzenen ausgeworfenen Materien nach und nach einen hohen Berg aufgebaut. Zuweilen ist auch die herausfliessende Masse ein weicher, wässriger, heisser Schlamm, der erst nach und nach hart wird. Ein Theil der Quellen, besonders die heissen, mögen wohl auch aus grossertiefe herauf kommen, in der Gestalt von Dämpfen, die aber, wo es oben kälter wird, zu Was- serwerden. Die meisten Quellen entstehen jedoch dadurch, dass die kalten, dichten, hoch in die kühle Luft hinauf- reichenden oder waldbewachsenen Berge die Wolken und Wasserdämpfe aus der Luft an sich ziehen, eben so wie

16. Bd. 2, Ausg. B - S. 243

1903 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 243 — Bei seiner nördlichen Lage und Gebirgsnatnr hat Island ein rauhes Seeklima. Zwar wird dasselbe einerseits durch den Golf- ström etwas gemildert, aber andererseits bringt die Polarströmung Kälte und große Mengen Treibeis an die Nordküste, von dem eisige Winde und ungesunde Nebel ausgehen. Ein derartiges Klima macht den Getreidebau unmöglich. Man hat es wohl versucht, in geschützten Tälern etwas Gerste und Hafer anzubauen. Aber diese Pflanzen setzen äußerst wenig Körner an und müssen meistens grün gemäht werden. Auch die Küchengewächse, die man in geschützten Gärten zieht, sind ver- krüppelt und kraftlos. Es fehlt eben die nötige Sommerwärme. Der Baumwuchs beschränkt sich ans niedrige Ebereschen, Weiden und Wacholdersträncher. Dagegen sind die Täler und Bergabhänge reich an Gräsern und sonstigen Futterkräutern; auch ist Island reich an Moos- und Flechtenarten, die oft die ödesten Felsen überziehen. Eine sehr nützliche Flechtenart ist das „Isländische Moos," welches als Heilmittel gegen Brustkrankheiten und als Zusatz zum Brotmehl sehr geschätzt ist. Die Bewohner sind nordgermanischer (skandinavischer) Ab- stammung. Sie ernähren sich vom Fisch- und Robbenfang, dem Ein- sammeln von Eiderdnnen und von der Schafzucht. Das Schaf bringt dem Isländer den größten Nutzen und wird daher in großen Herden gehalten. Es liefert ihm Milch, Wolle und Fleisch. Das kleine, aber sehr ausdauernde Pferd ist als Reittier sehr geschätzt; das Renntier lebt wild und wird gejagt. An Raubtieren kommen Schneefüchse und Eisbären vor. Nur 2/5 des Landes sind bewohnbar. Am dichtesten ist die Bevölkerung auf den weidereichen Abhängen der Nord- und Südwestseite. Dem Maugel an Holz beim Häuserbau wird durch große Mengen Treibholz abgeholfen, das der Golfstrom an die Küsten treibt. Als Brennmaterial dient der Torf, welcher auf Jslaud in großen Mengen vorkommt. Er wird neben Holz und Rasenplatten auch zum Häuserbau benutzt. Nach Island eingeführt werden Mehl, Gemüse, Kolonialwaren, Eisen und Holz, ausgeführt getrocknete Fische, Wolle, Tran, Eiderduuen und Talg. Die Hauptstadt Reykjavik (Rauchbucht) an der Sw.-Küste (4000 E.) ist Sitz der Behörden, hat Buchdruckereien und Zeitungen, ein Gymnasium, kein Gefängnis, eine öffentliche Bibliothek, und zwar die polnächste der Erde. Im Sommer ist R. durch regelmäßige Dampfschiffahrt mit Dänemark verbunden. 16*

17. Deutsches Lesebuch - S. 230

1844 - Hamburg : Herold
230 von den Engländern geschah, die ein paar Schiffe zur Er- forschung des nördlichen Eismeeres aussandten, so ist es wohl möglich, daß die ganze Mannschaft, wie es hier der Fall war, gesund wieder zurückkehrt. Diese Schiffe waren aber so gut verwahrt, daß die Kalte nirgends eindringen konnte; auf dem nahen Eise bauten ste stch starke hölzerne Häuser, die man ganz zugerichtet mitgebracht hatte; es fehlte nicht an gesunden Nahrungsmitteln, nicht an stärken- den Getränken, an mancherlei Erfrischungen, an Arzeneien; ja man hatte sogar für mancherlei Zeitvertreib gesorgt, um sich die dortige lange Winternacht zu verkürzen. Auf diese Weise gelang es ihnen, den furchtbaren Winter glücklich zu bestehen, und im folgenden Sommer ihre Entdeckungen fortzusetzen. So kann der Mensch, durch seinen Verstand geleitet, selbst Schrecknisse der Natur überwinden, und in Gegenden, die, wie es scheint, für den Menschen nicht bestimmt sind, sich dennoch einen kurzen Aufenthalt erringen! 2. Die Insel Island. Die dänische Insel Island liegt hart am nördlichen Eismeere, und wird oft von dem Treibeise desselben gänzlich umgeben. Dabei glühet im Innern dieser Insel, obgleich ihre Oberflache fast das ganze Jahr über mit Schnee und Eis bedeckt ist, ein unterirdisches Feuer, welches oft ausbricht, dessen fortwährendes Dasein aber durch eine große Anzahl kochend heißer Quellen dargethan wird. Zwei entgegengesetzte Kräfte wirken also auf dieser Insel: von Außen eine erstar- rende Kalte, von Innen glühende Hitze, und dennoch hat der Mensch stch hier niedergelassen, und alle Hindernisse überwindend, welche die Natur ihm entgegenstellte, hat er einzelne Theile der Insel urbar gemacht, und es dahin zu bringen gewußt, daß die Bewohner milderer Gegenden von Island einige Produkte erhalten können. Island gewährt schon von weitem einen traurigen An- blick. Ueberall bemerkt man schneebedeckte Berge, oder nackte

18. Theil 2 - S. 122

1864 - Mainz : Kirchheim
122 gleichen sind der Zuckerahorn, die Zuckerwurzel oder rothe Beta, Weintrauben u. s. w. In unsern Zeiten hat man vorzüglich mit den Runkelrüben und der Stärke viele Versuche gemacht. 8. Das isländische Moos. Das isländische Moos ist unter allen Gewächsen in der Welt eines der nützlichsten. (Ls wächst in den ärmsten, nördlichen Ländern, wie Island, Lapp- land u. s. w., sehr häufig und auch hin und wieder in unsern deutschen Ge- birgswaldungeü und auf dürren Heideplätzen. Seine Blätterlappen, welche ziemlich gerade in die Höhe stehen, sino steif, doch biegsam, nach unten breiter, nach oben in schmale Aestlein zertheilt, die sich in noch kleinere mit zwei Spitzen enden. Die innere Fläche ist hohl, grün und zugleich in's Röthliche fallend, glatt; die hügliche Außenfläche ist bleichfarbig (weißlich oder grünlich- gelb). Am bitteren Geschmacke, der sehr stark ist, kennt man aber das islän- dische Moos am besten. In Auszehrungen und Brustkrankheiten ist es ein vor- treffliches Mittel, welches oft noch Rettung verschafft. In Krain mästet man Schweine damit; magere Pferde und Ochsen, sowie manche kranke Schafe wer- den, wenn man sie isländisches Moos fressen läßt. ganz feist davon. Die Is- länder schätzen es fast so hoch, als Mehl, indem sie Brod davon backen oder es, mit Milch gekocht, genießen. Jenes arme Volk könnte in seinem so wenig hervorbringenden Lande kaum leben ohne das isländische Moos, welches da- selbst alle nackten Felsen überzieht, aus denen sonst kein anderes Kraut wachsen könnte, und mit Recht von oem dortigen Landmanne höher geachtet wird, als alle Bäume und Kräuter seines Landes. Wenn im Ansang, ehe Island von Pflanzen bewohnt war, die Meereswellen, so wie sie es jetzt daselbst noch öfters thun, vpn einer fernen Küüengegend einen edlen Baum, z. B. einen guten Obstbaum, und auf seiner Rinde das arme, unscheinbare isländische Moos heran an die Insel getrieben hätten, und beide hätten reden können: da würde wohl der Baum großsprecherisch zum kleinen Moos gesagt haben: „Da komm' ich nun, geführt von den Wellen des Oceans, als ein künftiger Wohlthäter an diese Insel, und bald werden meine schönen Blüthen und herrlichen Früchte von Allen, die da wohnen, das gebührende Lob und Verehrung empfangen. Aber was willst du, elendes, verächtliches Moos? Dick wird man wegwerfen und mit Füßen treten!" Das arme, kleine Moos hätte sich dann geschämt und hätte geschwiegen. Abersiehe, nach wenig Jahren hätte die Sache schon anders ausgesehen. Denn der schöne Baum, den die Einwohner von Island vielleicht mit Jubel in die Erde gepflanzt hätten, kam dort nicht fort, während das von ihnen gar nicht beachtete Moos, das sich ungemein schnell vermehrt, genügsam sich über alle dürren Felsen hinwegzog, und nun den Tausenden, die dort wohnen, ihr tägliches Brod gab. — Wenn die Isländer oder Samojeden das isländische Moos als Speise benutzen oder in Mehl zu Brod verwandeln wollen, so befreien sie das Moos zuvörderst von allen fremdartigen Dingen,

19. Die weite Welt - S. 107

1865 - Leipzig : Amelang
107 Schatten der Bäume, vom Nebel zurückgeworfen und, vergrössert, steigen wie Riesen empor und nehmen seltsame Gestalten von Thür- men, Säulen, Kuppeln, ja ganzen Schlössern an. Ein prächtiges Schauspiel, — doch Alles nur für einen Augenblick. Die Sonne sinkt, und mit ihr schwindet der Zauber; von Neuem bettet sich das todte Feld unter dem Leichentuche des Schnee's, von Neuem stehen die abgezehrten Sträucher ringsum, vom Reif belichtet. Kein Vöglein ist zu sehen, keine Stimme zu hören, — Alles so still, wie das Grab! Endlich ist, nach dem Merkzeichen zu urtheilen, das Nachtlager nicht mehr fern; die Karavane lebt auf Die Treiber ^muntern ihre Rosse; Baumstümpfe, vom Feuer schwarzgebrannt, ragen aus dem Schnee hervor; — hier ist die Lagerstätte. Die vor- dersten Reiter steigen von ihren Pferden herab, die von den Jaku- ten sogleich abgeladen werden, während andere nach Weideplätzen suchen, d. h. nach Stellen, wo es den Thieren leichter ist, mit den Hufen das spärliche Moos unter dem Schnee hervorzugraben; noch andere schleppen Lagerholz herbei. Allmälig fängt das Holz knisternd an zu brennen und die Kaufleute lagern sich auf Filzdecken, in Erwartung des Thees und des Abendessens, rings um das Feuer. Die Kleidung Aller ist weiss von gefrornen Dünsten, die Halsban- des und Masken sind vom Eise steif. Man nimmt sie ab, um sie zu trocknen. Die Reisenden athmen freier. Der Athem zischt und ßiegt als Reif umher; sie sprechen, — und die Bewegung der Laute lst in der Luft sichtbar. Nicht selten erhebt sich in der Nacht ein furchtbarer Sturm mit Schneegestöber und bedeckt Pferde und Men- schen mit hohem Schnee. Manchmal müssen die Reisenden in dieser Lage Tage lang verbleiben und, dann ebenso viele Tage den ermatteten und, hung- rigen Pferden zur Erholung gönnen. Am Morgen wird beim Scheine des Nordlichts, das bald wie Garben von tausend Raketen über den Himmel sich zerstreut, bald. wie ein Regenbogen aufsteigt und wieder in lichten Säulen feststeht, die Reise fortgesetzt. — So er- müdend. und einförmig ist die ganze Reise; bloss die Langeweile, bloss ein schmerzliches Gefühl beweist dem Menschen, dass er noch lebe; Verstand und Herz sind erstarrt. 81. Merkwürdigkeiten der Insel Island. Die große, unter dänischer Herrschaft stehende Insel Island reicht Zwar nur mit ihren nördlichen Spitzen zum Polarkreise hinan; doch aber kann ste schon zu den Polarländern gerechnet werden. Wegen der Kälte, die auf % herrscht, kann sie kaum zur Hälfte bewohnt werden. Ein großer Theil l!t bergig und, wie schon der Name andeutet, mit beständigem Schnee und ^is bedeckt. Aber auch diese traurigen Gegenden sind höchst merkwürdig. Island erzeugt fast gar kein Getreide. Alles Mehl, das dort verbraucht ^ird, kommt aus Dänemark. Die Handelsschiffe landen in dem Hafen des ftu der Westküste gelegenen Hauptortes Reikiavik, der kaum eine Stadt ge- uannt werden kann. Ueberhaupt gedeihen in dem unfruchtbaren Boden nur wenige Nahrnngspflanzen. Vor Alters war die Insel weit reicher an Er-

20. Für die Oberklassen - S. 124

1850 - Leipzig : Wöller
124 -Häuser» und schiffen damit verstopfen, und allerlei Waaren und Gewächse weich damit gepackt-versenden kann. — Mit dem Moose werden gemeinlich die Liechten verwechselt, die aber nicht weich, wie das Moos, sondern steifer und lederartig sind. Gg. Lulw. Jcrrer. 25. Das isländische Moos. 133. Das isländische Moos ist unter allen Gewächsen in der Welt eines der nützlichsten. Es wächst in den ärmsten nördlichen Ländern, wie Island, Lappland, u. s. w. sehr häufig, und auch hin And wieder in unsern deutschen Gebirgswaldungen und auf dürren -Haideplätzen. Seine Vlätterlappen, welche ziemlich gerade in die Höhe stehen, sinp steif, doch biegsam, nach unten breiter, nach oben in schmale Aestlein zertheilt, die sich in noch kleinere mit zwei Spitzen enden. Die innere Fläche ist hohl, grün und zugleich in's Röth- liche fallend, glatt; die hügliche Außenfläche ist blcichfarbig (weißlich oder grünlich-gelb). Am bitteren Geschmacke, der sehr stark ist, kennt man aber das isländische Moos am besten. In Auszehrungen und Brustkrankheiten ist es ein vortreffliches Mittel, welches oft noch Rettung verschafft. In Kram mästet man Schweine damit; magere Pferde und Ochsen, sowie manche kranke Schafe werden, wenn man hie isländisches Moos ftessen läßt, ganz feist davon. Die Isländer schätzen es fast so hoch als Mehl, indem sie Brod davon backen, oder es^ mit Milch gekocht, genießen. Jenes arme Volk könnte in seinem so wenig hervorbringenden Lande kaum leben ohne das isländische Moos, welches daselbst alle nackten Felsen überzieht, auf denen sonst Zein andres Kraut wachsen könnte, und mit Recht von dem dortigen Landmanne höher geachtet wird, als alle Bäume und Kräuter seines Landes. Wenn im Anfang, che Island von Pflanzen bewohnt war, die Meereswellen, so wie sie es jetzt daselbst noch öfters thun, von einer fernen Küstengegend einen edlen Baum, z. B. einen guten Obst- baum, und auf seiner Rinde das arme unscheinbare isländische Moos heran an die Insel getrieben hätten, und beide hätten reden können, da würde wohl der Baum großsprecherisch zum kleinen Moos gesagt haben: „Da komm ich nun, geführt von den Wellen des Oceans, als ein künftiger Wohlthäter an diese Insel und bald werden meine schönen Blüthen und herrlichen Früchte von allen, die da wohnen, das gebührende Lob und Verehrung empfahen. Aber was willst du, elendes verächtliches Moos? Dich wird man weg- werfen und mit Füßen treten!" Das arme kleine Moos hätte sich dann geschämt und hätte geschwiegen. Aber siehe, nach wenig Jah- ren hätte die Sache schon ganz anders ausgesehen. Denn der schöne Baum, den die Einwohner von Island vielleicht mit Jubel in die Erde gepflanzt hätten, kam dort nicht fort, während das von ihnen gar nicht beachtete Moos, das sich ungemein schnell vermehrt, genüg»