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1. Für Präparandenanstalten - S. 54

1912 - Breslau : Hirt
54 C. Länderkunde. von Genua—augsburg über Nürnberg nach Norddeutschland führte. Seine Spielwaren, der „Nürnberger Tand", waren weltberühmt; Handel und Kunst- gewerbe machten Nürnberg im 15. und 16. Jahrhundert zur ersten Stadt Deutschlands Meistersinger). Der Sinn für Gewerbe, Handel und Verkehr erhielt sich im Lauf der Jahrhunderte, und so entstand zwischen Nürnberg und dem benachbarten Fürth die erste deutsche Eisenbahn mit Dampfbetrieb. Jetzt ist Nürnberg neben Stuttgart der erste Handels- und Jndustrieplatz Süddeutsch- lands. (Germanisches Museum!) An der Fränkischen Saale liegt der Badeort Kissingen mit kräftigen Salzquellen. Die Oberrheinische Tiefebene und ihre Randgebirge. § 70. Aufgaben. 1. Bestimme nach dem Maßstabe die Länge und die Breite der Tiefebene und berechne daraus ihre ungefähre Größe! 2. Wie verläuft der Rhein—rhone-Kanal? 3. Vergleiche die Strecken Bafel—straßburg und Straßburg—mainz in Rücksicht auf die Zahl der am Rheiu liegenden Ortschaften! 4. Welche Flüffe strömen von rechts, welche von links in den Rhein? Die einschließenden Gebirge gleichen einander wie Zwillingsbrnder. Zur Ebene ist der Abfall steil, die Abhänge nach außen fenken sich in Wellen völlig gleichmäßig zur Mosel wie zum Neckar. Im 3 sind die Gebirge höher als im N. Der Schwarzwald erscheint von der Ober- rheinischen Tiefebene aus als gewaltiger Wall. Den Namen hat er von seinen dunklen Nadelwäldern. Der höchste Gipfel, der Feldberg (1500m!, liegt im S. Auf dem Ostabhang entspringen Donau und Neckar. Der große Holzreichtum des Gebirges gibt vielen Bewohnern Beschäftigung. Die Flüffe erleichtern die Beförderung des Holzes zum Rhein; Köhlerei, Teerschwelerei blühen, zahlreiche Sagemühlen zerkleinern das Holz, ans dem it. a. die bekannten Schwarzwälder Uhren und andere Holzschnitzereien hergestellt werden. Außer den Uhren sind die Musikwerke des Schwarz- Wäldes weithin bekannt. Großartige Eisenbahnen führen über das Gebirge, deffen herrliche Täler und schön gelegene Badeorte zahlreiche Fremde anlocken. Nördlich an den Schwarzwald schließt sich das niedrige, wohlangebaute Neckarbergland. Die Bedeutung dieser Senke für den Verkehr kommt zum Ausdruck in dem Namen der Stadt Pforzheim — Pfortenheim, be- kannt durch ihre Goldwaren. Jenfeit des Neckars folgt bis an den Main der Odenwald (Katzen- buckel, 600 m); feine nordöstliche Fortsetzung ist der das Mainviereck füllende Spessart. Beide sind waldreiche, hochflächenartige Erhebungen. Der südliche Schwarzwald gehört fast ganz zum Groß Herzogtum Baden, in den nördlichen teilen sich Baden und Württemberg, ebenfo in das Neckarbergland. Der Odenwald ist überwiegend im Besitz des Großherzogtnms Hessen, der Spessart ist bayrisch. Aufgabe. Welche Schwierigkeiten waren beim Bahnbau zu überwinden? § 71. Der Wasgenwald oder die Vogesen, auf deren Kamm die deutsch-französische Grenze verläuft, steigen nördlich von der Burgundischen Pforte empor: der höchste Punkt ist der Sulzer Belchen, fast so hoch wie der Feldberg. Auf dem französischen Westabhange entspringt die Mosel.

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1. Kleines Lehrbuch der Erdkunde - S. 12

1909 - Trier : Lintz
12 Das Südwestdeutsche Becken, Iii. Die Oberrheinische Tiesebene und das lothringische Stusenlanö. A. Die einzelnen Teile Her Landschaft. 1. Der Schwarzwald und der Odenwald. tz 14. a) Der Rhein umfließt bei Basel ein hohes Gebirge, den Schwarz- Wald. Dieser zieht sich langgestreckt nach N. So begleitet ihn der Rhein eine lange Strecke. Bis znm Neckar kann man das Gebirge rechnen. Im N ist es aber viel niedriger als im 8, wo der Feldberg eine Höhe von 1500 m erreicht. Anch nördlich vom Neckar setzt sich der Gebirgs- zug noch fort. Er führt dort den Namen Odenwald. Während der Schwarzwald im 8 durchschnittlich 1000—1200 m hoch ist, erreicht der Odenwald nur etwa die halbe Höhe. Beide Gebirge haben aber einen ähnlichen Bau. Sie fallen nach dem Rheine hin steil, uach der an- dem Seite allmählich ab. (Abb. 4 u. 5.) Nnr auf der Rheinseite machen sie daher den Eindrnck hoher Gebirge. Namentlich die dunkeln Berg- Massen des Schwarzwaldes bieten einen schönen Anblick dar. Auch in seinen engen und tiefen Tälern entfaltet dieser große Schönheit. b) Schwarzwald und Odenwald liegen dem Wolkenzuge, der vom Atlantischen Ozean kommt, entgegen. Eine große Regenmenge geht besonders ans den Höhen des Schwarzwaldes nieder (warum?). Daher ist er gleich dem Böhmisch-bayerischen Waldgebirge von großen und herrlichen Waldungen bedeckt; auch der Odenwald ist waldreich Vor dem böhmisch-bayerischen Waldgebirge haben beide Gebirge aber einen Vorzug. Ihre tiefen Täler führen leicht in das Innere. Daher sind Schwarzwald und Odenwald viel dichter besiedelt worden. Die Schwarzwälder sind ein sehr betriebsames, fleißiges Völkchen. Viele beschäftigen sich mit der Herstellung der Schwarzwälder Uhren. Der nördliche Teil des Schwarzwaldes, der sog. Kraichgan, ist ein gut angebautes Hügelland. In ihm liegt Pforzheim, wo die Verfertigung von Gold- und Silberwaren stark betrieben wird. Der Westabhang des Odenwaldes ist reich an Obst und Wein. Der gesegnete Landstrich führt den Namen „Bergstraße." 2. Der Wasgenwald (<vogesen) und die Hardt. § 15. a) Auf der linken Seite wird die Oberrheinische Tiefebene von dem Gebirgzuge des Wasgenwaldes eingefaßt. Dieser ist das Gegenstück

2. Lehrbuch der Erdkunde - S. 11

1906 - Trier : Lintz
Der Wasgenwald (Vogesen) und die Hardt. 11 Rhein eine lange Strecke. Bis zum Neckar kann man das Gebirge rechnen. Im N ist es aber bei weitem nicht fo hoch als im 8, wo der Feldberg eine Höhe von 1500 m erreicht. Auch nördlich vom Neckar setzt sich der Gebirgszug noch fort. Er führt dort den Namen Odenwald. Während der Schwarzwald im 8 durchschnittlich 1000—1200 m hoch ist, erreicht der Odenwald nur etwa die halbe Höhe. Beide Gebirge haben aber einen ähnlichen Bau. Sie fallen nach dem Rheine hin steil, nach der andern Seite aber allmählich ab. Nur auf der Rheinseite machen sie daher den Eindruck von hohen Gebirgen. Namentlich die dunkeln Bergmassen des Schwarzwaldes bieten einen schönen Anblick dar. Auch in seinen engen und tiefen Tälern entfaltet er große land- schaftliche Schönheit. Schwarzwald und Odenwald liegen dem Wolkenzüge, der vom Atlantischen Ozean kommt, entgegen. Eine große Regenmenge geht besonders auf den Höhen des Schwarzwaldes nieder (warum?). Daher ist er gleich dem Böhmifch-bayerischeu Waldgebirge von großen und herrlichen Waldungen bedeckt; auch der Odenwald ist waldreich. Vor dem böhmisch-bayerischen Waldgebirge haben beide Gebirge aber einen Vorzug. Ihre tiefen Täler führen leicht in das Innere. Daher sind Schwarzwald und Odenwald viel dichter besiedelt worden. Die Schwarzwälder sind ein sehr betriebsames, fleißiges Völkchen. Viele beschäftigen sich mit der Herstellung der Schwarzwälder Uhren. 2. Der Wasgenwald (Wogesen) und die Kardt. Auf der linken Seite wird die Oberrheinische Tiefebene von dem Gebirgszuge des Wasgenwaldes eingefaßt. Dieser ist das Gegenstück des Schwarzwaldes. Er hat gleiche Richtung, auch fast gleiche Länge und ist ebenfalls im 8 am breitesten und höchsten. Auch fällt er zum Rheine hin steil, nach der andern Seite allmählich ab. Im Gegensatze zum Schwarzwald liegt aber die Steilseite des Wasgenwaldes, der eben- salls waldreiche Gebiete hat, im Regenschatten. Statt mit Wäldern ist diese Seite daher mit Obsthainen und ^Weinbergen geschmückt. Die engen Täler des Wasgenwaldes sind noch dichter bewohnt als die des Schwarzwaldes. In manchen reiht sich Fabrik an Fabrik, die die Wasserkraft der Bäche ausnutzen. Eine wichtige Gebirgslücke in dem Wasgenwalde ist der Einschnitt von Zabern. Nördlich von dem Flüßchen Lauter setzt sich an den Wasgenwald die Hardt (— Waldgebirge) an. Dieses Gebirge entspricht dem Oden- walde, mit dem es die mittlere Höhe und den Steilabsall zum Rheine hin gemein hat. (Abb. 3). Der Ostabhang der Hardt ist infolge einer

3. Lesebuch der Erdkunde - S. 113

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
Baden. Der Anteil am Odenwald. 113 platte auch Schätze in ihrem Innern: es sind die Salz lag er, die der Muschelkalk umschließt, und welche an der merkwürdigen Stelle des Neckarthals unterhalb Heil- bronn aufgeschlossen sind, wo Baden die Saline Rappenau, Hessen die von Wimpfen, Württemberg die von Friedrichshall und Clemenshall besitzt. (Die badische Saline Dürrheim liegt aus der oberen Spur der Gauplatte bei Donaueschingen.) Noch ein anderer Segen ist zu erwähnen: es ist der edle Wein, den das Tauberthal an seinen Halden erzeugt, und zwar auf seinem ganzen Zuge durch Württemberg und Baden, bis zu dem im Maingrund warm und lieblich gelegenen Wertheim. An die Gauplatte schließt sich im Norden an: 6. Der Badische Anteil am Odenwald. § 109. Nördlich von der Linie Wiesloch-Buchen-Walldürn steigen die uns bereits vom Ostraude des Schwarzwalds her bekannten hügeligen Hochflächen des bunten Sandsteins auf. Es ist der Südostabfall des Odeuwaldes, der zu Baden gehört, während der größere Teil, ja die Hauptmasse dieses Gebirges auf hessischem Boden liegt und ein kleiner Teil in Bayern. Doch wollen wir hier den Odenwald im ganzen betrachten. Er ist die nördliche Fortsetzung des Schwarzwalds und sein Miniaturbild, denn sein Kern besteht aus Grundgebirge (Granit), das im Süden und Osten von einem breiten Mantel von buntem Sandstein umgeben ist. So klein an Höhe und Umfang der Odenwald ist — nur 10 M. lang und 6 M. breit — so interessant ist er doch. Seine schönste Partie ist das enge und tiefe, viel gekrümmte, waldige und felsige Durchbruchsthal des Neckars mit dem schönen Heidelberg an seiner Mündung, deren beide Eckpfeiler südlich der K ö u i g s st u h l und nördlich der Heiligenberg sind. Wir haben diesen herrlichen Erdenwinkel schon § 28 kennen gelernt. Weiter aufwärts in dem romantischen Thale des Neckars liegen Neckargmünd (an der Mündung der Elsenz), 2 hessische Orte Neckar-Steinach und Hirschhorn, dann Eberbach und Neckarelz, beide schon im Vorlande des Odenwalds. Der Odenwald erhebt sich gegenüber dem linksrheinischen Hardtgebirge auf 500—600 m über d. M. (Rheinebene 80—70 m). Ausgezeichnet ist an ihm eben- falls wie am Schwarzwalde sein Westabfall gegen den Rhein, 300 m hoch, seine stärkere Erhebung im Süden, die Kuppeuform seiner höheren Berge, auch sein Wasserreichtum und die Menge der Thäler. Während aber der Schwarzwald fast bloß Querthäler enthält, ist der Odenwald von kleinen Längenthälern durchfurcht, die mit ihren reißenden Gebirgsbächeu durch kurze Querdurchbrüche entweder westwärts zur Rhein- ebene hinaus münden, wie die hübschen Birkenauer und Reichenbacher Bergthäler, oder ostwärts nach dem Main ziehen, der den Abfall des Gebirges bespült, wie die Thäler der Mümling und Gersprenz, oder südwärts durch schroffe Schluchten in das quer durchbrechende Neckarthal ausmünden. Der Odenwald ist meist mit Waldung, doch auch mit rauhen Weidehöhen bedeckt (Krähberg 550 m, Neuukircher Höhe 590 m), und hat ein ziemlich kaltes Klima. Ostwärts dacht er sich, wie der Schwarzwald, in hochliegende Flächen von buntem Sandstein ab, die von Thälern durchfurcht sind. Ans diesen Hochflächen, die vorherrschend eine Waldbedeckuug trageu, und die sich tief landeinwärts fortsetzen, leben die Bewohner meist arm, doch mit ihrem Heidekorn zufrieden. Eben dieses Borland gehört zu Baden. — Nur am Südostfuße erhebt sich ein ausgezeichneter Lesebuch der Erdkunde. 8

4. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 106

1839 - Karlsruhe : Groos
106 Zweite Stufe des Unterrichts. Erhebung stufenweise begänne, wie Dies auf dem linken Nheinufer stattfindet. Die Höhenzüge des Schwarzwaldes sind jedoch viel bedeutender als die des Odenwaldes. Letztere erheben sich im All- gemeinen nur bis zur Hälfte der Höhe der erstern. Betrachtet man das Großherzogthum von Osten her, nämlich von Würtemberg, oder vom bairischen Franken aus, so stellen sich die Gebirgszüge des Schwarzwaldes und des Odenwaldes und die Gebirgsreihen des Zwischenlandes als gar nicht besonders erhoben und unterschieden dar. Aus der Ferne von Osten her angesehen erscheint der Schwarzwald als ein waldiger dunkler Höhenzug, der den Gefichtskreiß nach Westen hin begrenzt. Der Odenwald tritt, wenn man von Osten her gegen denselben reist, gar nicht besonders hervor. Wenn man von Süden her gegen das Großherzogthum reist, oder wenn man dasselbe von der Schweiz aus betrachtet, so er- blickt mau links oder am untern Theil die Höhen des südlichen Schwarzwaldes, rechts aber oder am obern Theil die Höhen des hohen Nandon. Wenn man sich von Norden her dem Großherzogthum nähert, so sieht man von der hessischen Nheinebene aus die badische Rhein- ebene vor sich ausgebreitet, und wenn man durch den hessischen Odenwald gegen das Großherzogthum reist, so sieht man vor sich die Höhen des badischen Odenwaldes. 5. Der Odenwald zieht von Süden nach Norden. Seine süd- liche und westliche Erhebung ist die bedeutendste. Nach Norden verflacht er sich gegen den untern Main, der ihn auf dieser Seite umfließt; nach Osten hin verläuft er sich oben (nämlich im Süden) gegen das sogenannte Bauland; in der Mitte und unten senkt er sich gegen das nordwestlich ziehende Mainthal hinab, durch das er vom Spessart, einem fränkischen Waldgebirge, getrennt wird. Seine Längenausdehnung beträgt gegen zwanzig Stunden; seine südliche Breitenausdehnung ungefähr fünfzehn Stunden, die in der Mitte aber nur ungefähr acht Stunden, und die nördliche Breiten- ausdehnung ist ganz gering. Nur der südliche Theil des Odenwaldes ist badisch; dagegen der nördliche Theil großherzoglich hessisch. Der Schwarzwald gehört größtentbeils dem Großherzogthum Baden an; die östliche Seite aber des nördlichen und des mittlern Theils desselben gehört dem Königreiche Würtemberg an.

5. Badisches Realienbuch - S. 1

1916 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
Erdkunde Unser Heimatland Baden. Baden ist ein kleines Land (15000 qkm), aber das Bild des Laubes ist reich und vielgestaltig: lebhafter Wechsel herrscht in Bodenform, Bewässerung, Anbau des Bodens und Bevölkerung. Im Westen durchzieht eine breite, fruchtbare Ebene das Land. Aus der Ebene erhebt sich rasch und steil das Gebirge. Ein Hügelland mit leichtgeschwungenen Höhen schiebt sich zwischen die zwei Hauptgebirge Schwarzwald und Odenwald. Gegen Osten flacht sich das Gebirge langsam ab; wir gelangen aus dem Gebirge in die Hochebene. Der Hauptfluß Badens ist der Rhein: ihm eilen Flüsse und Bäche vom Schwarzwald, Hügelland und Odenwald zu. Er durchfließt im Südosten Badens den weiten Bodensee, zwängt sich dann in wildem Laufe durch die Berge, bis er die Ebene erreicht, die er breit und mächtig durchströmt. So vielgestaltig wie die Bodenformen Badens ist auch die Witterung im Laufe des Jahres (das Klima) und der Anbau des Landes. In der Ebene ist das Wetter gleichmäßig und mild: nach den Höhen zu wird es rauh und winterlich. Felder, Obstgärten, Wiesen und Weinberge schmücken die Ebene und die Hügel: dunkle Wälder, weite Wiesen und unfruchtbare Öden bedecken die Berge. Und wie verschieden ist das Bolk, das auf diesem Boden haust? Leichteren Lebenssinn zeigt der Bewohner der Ebene: ernster, bedächtiger ist der Gebirgs- bewohner. Leute vom Frankenstamm sitzen in der Nordhälfte Badens, im Süden wohnen Alemannen, in der Mitte Schwaben. Alle Stämme unter- scheiden sich in Sitte, Sprache und Tracht voneinander. So verschieden aber auch Sitte, Sprache und Wesen der einzelnen Stämme ist, alle Badener eint die Liebe zur gemeinsamen Heimat. Aufgaben zur Heimatkunde. 1. Wie groß war die Einwohnerzahl unseres Heimatortes in den Jahren 1910—1915? Bestimme die jährliche Zunahme? 2. Lage des Heimatortes. (Lage in Gebirge oder Ebene — Fluß, Bach, See — Wald. Wiese, Feld.) Höhenlage. 3. Hin und Her im Heimatort. (Die Hauptstraßen, alte und neue Ortsteile, Straßennamen.) 4. Zeichne in dein Heft den Plan des Heimatortes! 5. Die Umgebung der Heimat. Umschau nach allen Seiten. 05tem Sü!?En Weste-H Zeichne in ähnlicher Weise die Umgebung unserer Heimat in dein Heft! Bad. Realienbuch. 1

6. Landeskunde des Großherzogtums Baden - S. 3

1914 - Heidelberg : Winter
Die einzelnen Landschaften. 3 und Berge. Landschaften, in denen Anhöhen und Hügel vorherrschen, nennt man Hügelländer. Viele Berge zusammen bilden ein Gebirge. Nach ihren Höhen teilt man die letzteren ein in Mittelgebirge (bis 2000 m) und Hochgebirge (über 2000 m). Bei einer Einzelerhebung unterscheidet man den Fuß, den Ab- hang (senkrecht, steil, schräg, sanft) und den Gipfel (Scheitel). Ist der Gipfel sehr breit, so daß er eine kleine Hochebene darstellt, so heißt er Platte (Plateau), ist er sehr lang, so heißt er Kamm (schmal) oder Rücken (breit). Beispiele aus der Heimat! B. Die langgestreckte Ebene, die im W unseres Landes bis zum Rheine reicht, heißt die Rheinebene. (1) In ihr liegt das kleine Gebirge des Kaiserstuhls. Östlich der tiefgelegenen Rheinebene, deren mittlere Erhebung ü. d. M. nur etwa 150 m beträgt, erhebt sich (wie wir nach der seitlichen Profilskizze uns schön vorstellen können) im 8 das ausgedehnte, massige Gebirge des Schwarzwaldes (2) bis 1500 m Höhe; weiter nördlich folgt in allmählichem Übergang das niedrige Hügelland des Kraichgaus (3) mit 250 m mittlerer Höhe, das im N zu dem bis über 600 m sich erheben- den (höchster Berg 620 m) kleinen Gebirge des Odenwaldes (4) ansteigt. Der Odenwald gehört nur in seinem s. und sö. Teil zu Baden. So wie er gegen 8. sich zum Kraichgau senkt, so geht er sö. der Linie Mos- bach-Wertheim in das etwa 350 m hohe hügelige Bauland (5) über. Auch der Schwarzwald gehört nicht ganz zu Baden. In Württemberg senkt er sich zum Schwäbischen Stufenland, über dem sich weiter im 80, sehr steil der schwäbische Jura erhebt. Der Jura ist ein langgestreckter, nicht sehr breiter Gebirgszug, der auch unser Land durchquert und sich in die Schweiz hinein fortsetzt. Der Unterlauf der Wutach trennt den badischen Jura (6) vom Schwarz- wald. Nördlich vom Wutachknie aber schiebt sich zwischen Schwarzwald und Jura die kleine, hochgelegene Hügellandschaft der Baar (7) ein mit etwa 750 m Höhe, der Anfang des Schwäbischen Stufenlandes. (Vergl. Profilskizze am unteren Kartenrand!). Der badische Jura senkt sich quer zu seiner Richtung gegen So. und geht bei den Orten Engen und Meßkirch allmählich in die hügelige Landschaft des Seekreises (8) über (500 m mittlere Höhe). Aufgabe 1. Welches sind Gebirge (Mittelgebirge), Hügelländer, Hoch-und Tief- ebenen im Großherzogtum Baden? 2. Ordne diese 8 Landschaften a. nach der Höhe, b. nach der Größe (ungefähr). 3. Welches ist die gestreckteste der Landschaften? 4. Versuche dieselben in groben Zügen in einem Faustrelief darzustellen (mit Plastilin, Ton oder Sand)! C. Innerer Bau. Alle die Gebirge und Hügelländer unseres Landes sind aus festen Gesteinen mancherlei Art aufgebaut. Nur an der Ober- släche find dieselben unter dem Einfluß des Wetters (Frost, Hitze, Wasser, Luft) verwittert und dadurch in Gesteinsbrocken und schließlich in lockere Erdkrume verwandelt worden.

7. Methodik des erdkundlichen Unterrichts - S. 207

1909 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 207 — und Abendgebet" (Daniel-Volz). Die Bevölkerung ist besonders in den Tälern eine dichte, selbst im Gebirge noch ziemlich dicht. Außerdem ist der Fremdenverkehr sehr bedeutend. Weshalb kommen die Fremden dorthin? (Landschaftliche Schönheiten; Badeorte: Baden-Baden, Wild- bad. Wo gelegen?) An der Schwarzwaldbahn liegen die Orte Offen- bürg, Haslach, Villingen. Welche Orte nannten wir schon mehrmals? Im Wasgenwald finden sich die Städtchen Markirch und Münster, erstere in der Nähe von Schlettstadt, letztere westlich von Kolmar. Nördlich vom Schwarzwald nannten wir das Neckarbergland. Es wird vom Neckar und seinem linken Nebenfluß, der Enz, einge- schlössen. Es ist von geringerer Höhe als der Schwarzwald. Vom Rhein aus gesehen, erscheint es gebirgig. Die mittlere Höhe beträgt aber nur 200 in. Im Berglande selbst merkt man keinen Gebirgs- charakter. Das Land ist hier höchstens wellig, dazu fruchtbar und dicht besiedelt. Der Boden besteht aus Buntsandstein (zeigen!) Nördlich vom Neckarbergland bildet der Odenwald die weitere Umwallnng der oberrheinischen Tiefebene. Wann erwähnten wir schon die Gehänge des Odenwaldes? Als wir von der Bergstraße sprachen. Wiederhole die kleine Schilderung, die wir da von den Abhängen des Odenwaldes gaben, so wie sie von der Bergstraße aus gesehen werden! In diesem westlichen Teile des Odenwaldes liegt die höchste Erhebung dieses Teiles, der Malchen, von dem man eine herrliche Aussicht ge- nießen kann. Der östliche höhere Teil des Odenwaldes hat tiefere Schluchten und Täler und besteht vorwiegend wie das Neckarbergland aus Buntsandstein, wie auch das augreuzende Terrassenland. Hier liegt der höchste Berg des Odenwaldes, der Katzenbuckel, der aus Basalt besteht. Auch auf den Höhen wird, wenn auch weniger wie an den Abhängen, Wiesenbau und Ackerbau betrieben. An welcher Stelle er- wähnt doch das Nibelungenlied den Odenwald? Die Bewohner sind derselben Abstammuug wie die der südlicheren Gebirge. In ihrem Charakter ähneln sie ebenfalls den Bewohnern der Nachbargebiete. Religion! Neben Ackerbau und Viehzucht treiben sie vor allem Wald- Wirtschaft, dazu Holzhandel. Auch kleinere industrielle Betriebe sind dort zu finden. Das ganze Gebiet ist gut besiedelt, lang ausgedehnte Dörfer gibt es in Menge dort. Welches Gebirge bildet die Fortsetzung der westlichen Umwallnng im Süden? Die Hart. Ihr Abfall nach Osten zur oberrheinischen Tief- ebene ist steil, nach Westen geht sie allmählich in das Lothringer Stufen- land über. Von ihren Gehängen nach der oberrheinischen Tiefebene

8. Lehrbuch der Erdkunde - S. 360

1903 - Trier : Lintz
360 Die deutschen Landschaften. b) Das Kulturbild. § 253. ^ Der Schwarzwald. Das Gebirge ist mit den prachtvollsten Schwarzwaid. Tannen- und Fichten waldungen geschmückt. Nur die höchsten Holzreichtum. Flächen sin(j von aiesen frej und. mit Gras bewachsen. Gegenüber der Forstwirtschaft und dem Holzhandel tritt der Ackerbau, der auf die Mulden und Täler beschränkt ist, ganz zurück. Nur im N, in dem niedrig gelegenen Hügellande des Kraichgaues, hat derselbe eine größere Verbreitung. Im fruchtbaren Enztale liegt dort die Stadt Pforzheim (45000 E.), wo die Verfertigung von Gold- und Silber waren sehr lebhaft betrieben wird. Holzhandel Die großen Holzhändler des Schwarzwaldes haben sich zu Gesell- und -Versand, schäften vereinigt und werden „Schiffer“ genannt. Ihre ausgedehnten Waldungen heißen im Gegensatz zu den herrschaftlichen Wäldern „Schiffer- wald“. Der Gewinn, den die Schiffergesellschaften machen, kommt au die Mitglieder im Verhältnis ihrer Anteile, sog. Stämme zur Verteilung. Zwei Umstände erleichtern die Ausnutzung der Holzschätze. Die mit starkem Gefälle fließenden Bergbäche gestatten das Hinabflößen der Baumstämme, sowie die Anlage von Sägewerken, und Neckar und Rhein ermöglichen den Ver- sand nach fernen, holzärmern Gegenden. Uhrengewerbe. Der Ho 1 zreiclitum des Gebirges begünstigte das Auf- industrie- blühen des Schwarzwälder Uhrengewerbes, das schon seit alter zweige. Zeit im südlichen Schwarzwald eingebürgert ist und jetzt in 100 Gemeinden etwa 15000 Menschen beschäftigt. Jährlich werden 2 Mill. Uhren im Werte von 20 Mill. Mk. verfertigt. Am beliebtesten sind die reich mit Schnitz werk verzierten Kuckucksuhren. Viele Bewohner des Schwarzwaldes beschäftigen sich auch mit dem Flechten von Stroh hüten. Ferner gibt es zahlreiche Glas- hütten und Steingutfabriken. Besiedlung Im Gegensätze zum Böhmisch-bayerischen Waldgebirge ist' der Schwarzwald verhältnismäßig stark besiedelt, da das Vor- dringen des Menschen durch tief einschneidende Täler erleichtert wurde. Überall herrscht bei dem Schwarzwälder Völkchen die größte Arbeitsamkeit. Odenwald. Der Odenwald ist gleich dem Schwarzwalde waldreich. Bergstraße. p|e Viehzucht hat ihre größte Verbreitung im 0. Der Betrieb - des Obstbaues beschränkt sich dagegen fast ganz auf den W. Dort ist die Bergstraße ein berühmter Obstbaubezirk, dem auch der Schmuck der Weingärten nicht fehlt. In der Zone des krystallinischen Gesteins, im W, sind Syenitsteinbrüche im Betrieb, die schon von den Römern ausgebeutet wurden. 2. Der Wasgenwald (Vogesen) und die Hardt, a) Das Landschäftsbild. S 254. Der Wasgenwald (von den Römern Mons Vogesus oder wasgenwald, Vosegus gen.) ist ganz das Gegenstück des ihm gegenüberliegenden Ähnlichkeit Schwarzwaldes. Er hat gleiche Richtung, auch fast gleiche Länge, .Schwarzwaid, und ist ebenfalls im S, wo sich der Sulzer Belchen zu 1430 m

9. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 173

1915 - Lahr : Geiger
— 173 — genannt, sind in der Weise entstanden, daß sich an Pflanzenwurzcln, Moosen u. s. w. durch Wasser mit hohem Kalkgehalt Niederschläge bildeten, die dann allmählich versteinerten. Sie finden ihrer Leichtigkeit wegen hauptsächlich zu Arbeiten Verwendung, die kein großes Eigengewicht haben sollen wie Gewölbe u. s. w. 3. Der Granit besteht aus einem Gemenge von Feldspat, Quarz und Glimmer nebst zufälligen Bestandteilen, ist sehr hart und ent- sprechend schwer zu bearbeiten, besonders zu polieren. Er wird im Hoch- und Tiefbau gerne verwendet und zwar vornehmlich zu starken Funda- menten, zu Sockeln, Schwellen, Treppenstufen, Bordsteinen, Straßen- rinnen, zu Wasserbauten, Kaimauern und Brückenpfeilern, zu Stütz- mauern, Säulen und Pfeilern, kurz zu allen Arbeiten, die hohe Festig- keit und Wetterbeständigkeit, aber keine feine Profilierung erfordern. In Baden findet man ihn in großer Menge im Schwarzwald wie im Odenwald. 4. Syenit ist ein ähnliches Gemenge wie Granit und enthält besonders Feldspat und Hornblende, Trachyt ein solches aus Feldspat, Hornblende und Glimmer. Beide sind sehr hart. Ersterer findet seiner Polierfähigkeit wegen in ähnlicher Weise Verwendung wie Granit und Marmor, letzterer nur als Haustein zu wetterbeständigen und der Ab- nützung ausgesetzten groben Arbeiten wie Sockeln, Treppenstufen u. s. w. 5. Porphyr, der ebenfalls hart und polierfähig ist, kommt nur als Material zu Säulen und Verkleidungen in Betracht; als Mauerstein verwendet man ihn nicht. 118. Die künstlichen Bausteine. Nicht in allen Gegenden kommen die zum Bauen verwendbaren Steine in der Natur vor und der Transport derselben aus fernen Steinbrüchen ist oft so teuer, daß es zweckmäßiger ist, künstliche Bausteine herzustellen. Man erhält dieselben durch Mischen, Stampfen oder Pressen geeigneter Stoffe, die alsdann durch Brennen oder bloßes Austrocknen an der Luft einen genügenden Härtegrad erreichen. Ihr Hauptvorzug ist die regelmäßige prismatische Form. Zur Verwendung gelangen Backsteine, Schwemm- oder Tuff- und Schlackensteine, Kunst- oder Zementsteine, Korksteine und Gipsdielen. 1. Die Backsteine finden die meiste Verwendung. Sofern ein gutes Material gewählt und mit Sorgfalt verfahren wird, sind sie sehr tragfähig, sehr wetterbeständig und namentlich für Feuerungsanlagen sehr geeignet. Die Herstellung besteht im wesentlichen darin, daß gut durch- geknetete und mit feinem Sand untermischte Tonerde entweder mit der Hand in Formen geschlagen (Handsteine) oder mittelst einer Maschine 12*

10. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 173

1901 - Lahr : Geiger
— 173 — genannt, sind in der Weise entstanden, daß sich an Pflanzenwnrzeln, Moosen u. s. w. dnrch Wasser mit hohem Kalkgehalt Niederschläge bildeten, die dann allmählich versteinerten. Sie finden ihrer Leichtigkeit wegen hanptsächlich zu Arbeiten Verwendnng, die kein großes Eigengewicht haben sollen wie Gewölbe u. s. w. 3. Der Granit besteht ans einem Gemenge von Feldspat, Qnarz und Glimmer nebst zufälligen Bestandteilen, ist sehr hart und ent- sprechend schwer zu bearbeiten, besonders 31t polieren. Er wird im Hoch- und Tiefbau gerne verwendet und zwar vornehmlich zu starken Funda- menten, zu Sockeln, Schwellen, Treppenstufen, Bordsteinen, Straßen- rinnen, zu Wasserbauten, Quaimauern und Brückenpfeilem, zu Stütz- mauern, Säulen und Pfeilern, kurz zu allen Arbeiten, die hohe Festig- keit und Wetterbeständigkeit, aber keine feine Profilierung erfordern. In Baden findet man ihn in großer Menge im Schwarzwald wie im Odenwald. 4. Syenit ist ein ähnliches Gemenge wie Granit und enthält besonders Feldspat und Hornblende, Trachyt ein solches aus Feldspat, Hornblende und Glimmer. Beide sind sehr hart. Ersterer findet seiner Polierfähigkeit wegen in ähnlicher Weise Verwendung wie Granit und Marmor, letzterer nur als Haustein zu wetterbeständigen und der Ab- nützung ausgesetzten groben Arbeiten wie Sockeln, Treppenstufen u. s. w. 5. Porphyr, der ebenfalls hart und polierfähig ist, kommt nur als Material zu Säulen und Verkleidungen in Betracht; als Mauerstein verwendet man ihn nicht. 118. Die künstlichen Bansteine. Nicht in allen Gegenden kommen die zum Bauen verwendbaren Steine in der Natur vor und der Transport derselben aus fernen Steinbrüchen ist oft so teuer, daß es zweckmäßiger ist, künstliche Bausteine herzustellen. Man erhält dieselben dnrch Mischen, Stampfen oder Pressen geeigneter Stoffe, die alsdann durch Brennen oder bloßes Austrocknen an der Luft einen genügenden Härtegrad erreichen. Ihr Hauptvorzug ist die regelmäßige prismatische Form. Zur Verwendung gelangen Backsteine, Schwemm- oder Tust- und Schlackensteine, Kunst- oder Cementsteine, Korksteine und Gipsdielen. 1. Tie Backsteine finden die meiste Verwendung. Sofern ein gutes Material gewählt und mit Sorgfalt verfahren wird, sind sie sehr tragfähig, sehr wetterbeständig und namentlich für Feuerungsanlagen sehr geeignet. Die Herstellung besteht im wesentlichen darin, daß gut durch- geknetete und mit feinem Sand untermischte Thonerde entweder mit der Hand in Formen geschlagen (Handsteine) oder mittelst einer Maschine 12*

11. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 204

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
204 5d]oii in den ersten ^agen des April blühen Kirsch- und pfiaumenbcinmc, und anfangs 3nni bietet der Kirschbaum seine reisen Früchte. Bewohner und Lrwerbs-Verhältnisfe. Die Oberrheinische Tiefebene i)t stark bevölkert. Die Bewohner, zum großen Teile Nachkommen der Alamannen, werden uns als fleißige, fröhliche und gefällige Leute geschildert. Aus den saftigen Trauben bereiten sie die bekannten Pfälzer- und Rheinweine; auch aus dem Obst keltern sie weine. In Straßburg und Kaiserslautern blüht die Zigarrenfabrikation; es werden vorwiegend Pfälzer Tabake verarbeitet. Die ausgedehnte Viehzucht liefert Roherzeugnisse für das Leder- gewerbe, das in vielen Städten in hoher Blüte steht. Die Wasserkräfte der Gebirgsbäche benutzt man zum Betriebe vieler Webereien, Spinnereien, Sägewerke und Papierfabriken. Saarbrücken und Kaisers- lautern verarbeiten die Lisenerze des Pfälzer Berglandes; die notwen- digen Kohlen liefert auch das Innere des Bodens. Die Ranögebirge. „wie zwei Zwillingsbrüder" ziehen sich im Süden der Tiefebene Schwarzwald und Vogesen (Wasgenwald) hin. In ihrem Bau lassen sie eine auffallende Ähnlichkeit erkennen. Im Süden sind beide Züge am höchsten und breitesten und senken und verschmälern sich gleichmäßig nach Norden. Zur Tiefebene fallen sie mit Steilrand ab, nach außen dachen sie sich mit ausgedehnten pochflächen allmählich ab. Beide Gebirge zeigen nach der Tbene hin an ihren Gehängen sonnige Weingärten, herrliche Obsthaine und üppige Saatfelder; sie haben tief eingeschnittene Täler, rauschende Gebirgsbäche und saftige wiesen. Der Schwarzwald erstreckt sich vom Rheine im Süden bis nach Pforzheim im Norden. Bei einer Länge von (70 Icm ist er durchschnittlich 45 1cm breit. Die höchste Erhebung ist der Feldberg 0490 m). Seinen N a m e n führt der Schwarzwald nach den düsteren Tannenwal- dungen, die seine Abhänge bedecken und zahlreiche dunkle, von Sagen um- wobene Bergseen einschließen. „Der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen." Der reiche waldbestand hat in Verbindung mit den Flüssen, die der großen Wasserstraße des Rheines zueilen, einen sehr bedeutenden polzhandel hervorge- rufen. Die 25—30 m langen Baumstämme binden die Schwarzwälder zu Flößen zusammen (oft 20—30 hintereinander) und schicken sie dem Rheine zu und von dort in holzarme Gegenden, meist nach dem Niederrheine und polland. Auch das Kohlen des polzes und das Teerschwelen verschafft den Bewohnern Beschäftigung und Unterhalt, und Schwarzwälder polzschnitzerei, Strohflechterei, Uhren und Musikwerke sind durch ganz Deutschland und dar- über hinaus bekannt, vom Schwarzwald gehen jährlich gegen 2 Millionen Uhren in die Welt hinaus. Die weltberühmte Schwarzwaldbahn windet sich in zahlreichen Krümmungen zwischen den Bergen hin und durchbricht nicht weniger als 38 mal in Tunnels das Gebirge. Der Wasgenwald erreicht im Sulzer Belchen 0430 m) seine größte pöhe. Der Odenwald (Gdowald — öder Wald, vielleicht auch Odiuswald) gehört zum größeren Teile pesseu, zum kleineren Teil Baden an. Seine höchste Er- hebung ist der K a tz e n b u ck e l (626 in). Das kuppige Bergland wird von vielen Schluchten und Tälern durchzogen. Unter zahlreichen alten Burgen liegt eine Menge kleinerer Städte und Dörfer, in lieblicher Abwechslung umgeben von Wald und Feld, wiesen und Gärten. Der Odenwald, der zu den angebautesten und freundlichsten deutschen Gebirgen gehört, verdient also nicht gerade die Bezeichnung eines „öden" Wald- gebirges. Im Odenwald hielten die Nibelungenhelden die Jagd ab, auf welcher der edle Siegfried fiel. Die Hardt (= Wald) und die Donnersberg-Gruppe strecken sich durch die Pfalz. (Östlich davon senkt sich zum Rheine hinab die Vorderpfalz, vielgepriesen als eines der vier pauptweingebiete Deutschlands und ausgezeichnet durch Schönheit und Fruchtbarkeit. Der Donnersberg ist ein vulkanischer Berg- kegel, der reiche Fernsichten bietet und selber schon von weitem sichtbar ist.

12. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 115

1839 - Karlsruhe : Groos
Das Großherzogthum Baden. 115 der Gegend von Mannheim wilde Kaninchen. Auf den Höhen des Schwarzwaldes und des Odenwaldes gibt es Auerhahnen und Birkhühner. Am Rhein und Bodensee halten sich viele Arten von Vögeln auf, namentlich viele Entenarten, die zum Theil in be- sondern Fangeinrichtungen, den sogenannten Entenkois, gefangen werden. In den Rheinwäldern halten sich auch Fasanen auf. Im Rhein, Bodensee und Neckar werden viele Fische gefangen; im Bodensee im Besondern große Seeforellen, sogenannte Blau- felchen ; im Neckar Hechte und Karpfen; im Rhein im Besondern große Salmen oder Lachse, manchmahl auch ein großer Knochen- fisch, der Stör. — Kleine, giftige Schlangen finden sich auch auf dem Schwarzwalde wie die Kupferschlange und die schwarze Otter. 16. Der südliche Odenwald ist durch das Ouerthal des Neckars durchbrochen und aufgeschlossen. Der badische westliche Oden- wald ist durch ein kleines Flüßchen, die Weschnitz, geöffnet, die bei Weinheim aus dem Gebirge tritt. Das Zwischenland zwischen dem Odenwalde und Schwarzwalde ist von kleinen, unbedeu- tenden Bächen durchschnitten, wie von der Elscnz, die sich in den Neckar ergießt, und der Psinz, der Sal-, Krieg-, Kraich- und Leimbach, die in den Rhein fließen. Die Hochebene des Zwischenlande zwischen dem Neckar und dem Main ist von der Iart durchschnitten, die sich in den Main ergießt. Den Zugang zu dem nördlichen Schwarzwald öffnen die Läng- enthäler der Enz, Würm und Nagold. Der westliche Schwarz- wald ist von den Querthälern der Alb, der Murg, der Büllot (des Bachs aus dem Bühlerthal), der Acher, der Rench, der Kinzig, der Schütter, der Elz, der Dreisam, des Neumagens, der Wiese durchbrochen. Das obere Murgthal, der Anfang des Kinzigthals und dessen Seitenthäler, wie das Schapbacher-und Gutacherthal, der Anfang des Elzthals, sind Längenthäler. Das obere Wiesenthal ist ebenfalls ein Längenthal und schließt den südlichen Schwarzwald auf. Der südliche Schwarzwald ist weiter- nach Oben durchbrochen von den Thälern der Wehr, der Alb von St. Blasien, der Schlucht, der untern Wutach. Den südöstlichen Schwarzwald öffnet das obere Thal der Wutach und das flache Donauthal, in welches die Thäler der Breg und der Brigach ausmünden,, welche letztern Thäler zu den Höhen des Schwarz-

13. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 296

1849 - Karlsruhe : Groos
298 Das Großherzogthum Baden. hat einen Rheinhafen. Zn der Umgegend von Karlsruhe, auf der sogenannten Hardt, werden vorzügliche Pferde gezogen. Die Pfinz entspringt im Schwarzwalde, fließt jedoch größ- tenteils durch das Hügelland und die Rheinebcne. Am Ausgange ihres Thales, am Fuße des Thurmbergcs,. liegt Durlach, gewerbreiche Stadt, mit 4900 Einwohnern,, einst Sitz der Markgrafen von Baden-Durlach. Das Schloß heißt die Karls bürg. Im Schloßgarten sind römische Alter- thümer. Eine schnurgerade, mit Pappeln besetzte Straße führt nach Karlsruhe. In der Ebene, welche die Pfinz durchfließt, wird vorzüglicher Flachs gebaut. 22. Die La; mit ihren Helitn-Fliißchtn; lm-ischr <t)rtc ,n> dtrsclben. Die Enz hat einen Lauf von ungefähr 26 Stunden. Sie gehört im obern und untern Lauf Württemberg an, nur in dev Mitte berührt sic auf kurze Strecke das Badische und nimmt daselbst rechts ihre bedeutendsten Zuflüsse, die Nagold und Würm auf. An ihr liegt, beim Einflüsse der Nagold und Würm, am nördlichen Ende des Schwarzwaldes, die gewerbreiche Stadt Pforzheim, mit 7600 Einwohnern. Unter den Fabriken zeichnen sich die für Gold- und Silberwaaren und eine Tuch- fabrik aus. Von Hier aus wird auch ein bedeutender Holz- handel getrieben. Die Holzflöße gehen auf der Enz zum Neckar und auf diesem zum Rhein. Die Stadt war eine Zeit lang der Sitz der Markgrafen von Baden. Die Schloßkirche enthält die frühere großherzogliche Familiengruft. Zn der Schlacht bei Wimpfen, am 7. Mai 1622, starben 400 Pforzhcimer Bürger den Heldentod für ihren Markgrafen und den evangelischen Glauben. 23. Der Odenwald: seine Auadrhinmg, Höhe, ©lirtmniß, Lcwnjstr, Gtliirgsnrttn, Lr.;e. Der Odenwald ist ein niedriges Massengebirge. Er zieht, wie der Schwarzwald, von Süden nach Norden. Seine Län- genausdehnung beträgt ungefähr 20 Stunden, seine südliche Breitenausdehnung etwa 15, die in der Mitte 8 Stunden, die nördliche ist noch geringer. Seine größte Erhebung erreicht er

14. Realienbuch - S. 51

1914 - Langensalza : Beyer
Ii B. Das deutsche Mittelgebirge. — b) Die Süddeutschen Stufenländer. viele Reisende nach dem Schwarzwald. — Nus dem Walde holen die Schwarzwaldbewohner ihren Verdienst. Die mit starkem Gefälle fließenden Bergbäche flößen die Baumstämme zum Rhein. Shr Wasser treibt zahl- reiche Sägewerke. Der Rhein und der Neckar tragen das Holz nach holzarmen Gebieten, besonders nach Holland, wo es zu Schiffsbauten Verwendung findet. — Der Holzreichtum des Schwarzwaldes schuf auch ein eigenartiges Gewerbe: die Schwarzwälder Rhrenindustrie. Die Schwarz- wälder Uhren gefallen durch ihr geschmackvolles Äußere, das durch Schnitzwerk verziert ist. Lin Kuckuck gibt gewöhnlich die Zeit an! 2 Millionen solcher Uhren werden jährlich verfertigt, und 20 Millionen Mark nehmen die Schwarzwälder dafür ein. — Buch mineralhaltige Quellen hat Sas Gebirge. Sie haben Badeorte entstehen lassen. Baden- Baden hat jährlich 60000 Kurgäste. — Freiburg, in einer Bucht des Gebirges gelegen, ist Hauptstadt des Breisgaus und badische Universitäts- stadt. — Die badische Landeshauptstadt ist Karlsruhe mit Maschinenfabriken. — Mörzheim (69) stellt Gold- und Silberwaren her. b) Der Odenwald ist ein niedriges, flächenartiges Gebirge, im Durchschnitt von fl.00 m Höhe, stm nordwestlichen vbhange liegt Darmstadt, die Hauptstadt des Großherzogtums Hessen (87). Die linksrheinischen Randgebirge sind: Der Wasgenwald und die Hardt. Beide Gebirge lausen den beiden rechtsrheinischen parallel. a) Der Wasgenwald hat wie der Schwarzwald im Süden die höchsten Teile. (Große Belchen ^20 m.) Ebenso kehrt er seinen Steilabfall dem Rheine zu. Buch sind seine Höhen mit düsteren Tannen und seine Ostabhänge mit Weinreben bepflanzt, von den Bergen grüßen alte Ritterburgen. „Drei Burgen auf einem Berge — drei Kirchen auf einem Kirchhof — drei Städte in einem Tal — das ist das Elsaß überall." — Eine Reihe industriereicher Städte begleiten seinen Gebirgs- rand. Vn der Sll liegen Mülhausen (95), der Mittelpunkt der Baum- wollindustrie; Kolmar und die kleine Festung Schlettstadt. d) Die Hardt steigt von W. her langsam an, um dann plötzlich gegen die Oberrheinische Tiefebene abzubrechen. Hardt bedeutet Wald. Der größere Teil des Berglandes, der fast ganz zur bayrischen Rhein- pfalz gehört, ist ein dünnbevölkertes waldland. Besonders der westliche Teil weist geringe Fruchtbarkeit auf; doch gedeiht die Kartoffel vorzüglich. Man spricht hier von „Kartoffelbaronen", weil so mancher Besitzer durch den Kartoffelbau zu großem Wohlstand gekommen ist. — Kaisers- lautern (5^) hat Kammgarnspinnerei, Kattun- und Baumwollweberei, Eisengießerei und Maschinenbau, Zwei brückenh Spinnerei und Weberei, Pirmasens verfertigt Lederwaren. — Die vorberge des Ost- abhanges sind mit Rebenpflanzungen bedeckt. Besonders in seinem nörd- lichen Teile liegt ein weinort neben dem andern. 9 Die alte Burg lag zwischen zwei Brücken.

15. Badisches Realienbuch - S. 41

1916 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
41 Dampfer dienen der Personenbeförderung. Schleppschiffe tragen schwere Frachten über den See; Holzflöße werden von Motorschiffen gezogen: zahllose Segel-, Ruder- und Motorboote beleben die weite Wasserfläche. Der Handel auf dem Bodensee dient dem Gtiteraustausch zwischen den Uferstaaten: die Haupthandelsgüter find Vieh, Holz, Bausteine, Kohlen, Koks, Milch und Düngerstoffe. Der badische Staat besitzt 8 große Dampfer: sie befahren die Linien Konstanz- Bregenz, Konstanz-Ludwigshafen und Konstanz-Reichenau-Schaffhausen. Die Flüsse Badens. Beschreibe den Lauf des Rheins vom Bodensee bis Mannheim! Stelle die wichtigsten Nebenflüsse des Rheins zusammen! Welche Orte liegen am Rhein und seinen Nebenflüssen? Welche Flüsse haben für die Schiffahrt Bedeutung? Welche'flüsse treiben Kraftwerke? An Flüssen und Seen finden wir zahlreichere Ansiedelungen als auf der Höhe. Warum wohl? Die Bodenverhältnisse sind im Tal besser als auf der Höhe. Hier hat sich der frucht- bare Löß und der Lehm abgelagert, während auf der Höhe oft das kahle Gestein zutage tritt. (Schwarzwald, Odenwald, Jura.) Das Tal ist vor widrigen Winden geschützt; auch die Wärme ist größer als auf dem Gebirge. Wie groß ist der Wärmeunterschied zwischen Rheinebene und Schwarzwald, zwischen Bodensee-Ufer und Linzgauer Hügelland? Die Flüsse des Tales geben den Anwohnern Trank und Speise: sie treiben Mühlen und Fabriken; sie tragen Flöße und Schiffe. Die Berkehrsstraßen Badens. Landstraßen und Eisenbahnen durchziehen das Land nach allen Richtungen. Von Basel bis Weinheim zieht die Bergstraße am Ftlße des Gebirges hin. Die Orte am Rhein werden durch die Rheinstraße verbunden. In Ostwestrichtung wird das Land von der Oberrheinstraße, der Höllental- straße, der Kinzigtalstraße, der Pfinztalstraße und der Neckartalstraße durchzogen. <|n ° Neckartalstraße ir- c Pfinztalstraße jet ^ Kinzigtalstraße cr> cn o Höllentalstraße §) Oberrheinstraße Welche Eisenbahnen entsprechen diesen Straßen? Welches sind Gebirgs- bahnen mit Tunnels und Steigungen. Welche Nebenbahnen verbinden unsere Nachbarorte? Durch welche Festungen sind unsere Hauptstraßen in Kriegszeiten geschützt? Wie das Land Baden verwaltet wird. 1. Die Heimatgemeinde. An der Spitze der Heimatgemeinde steht der Bürgermeister. Bei der Verwaltung der Gemeinde helfen ihm Gemeinderat (Stadtrat) und Bürgerausschuß. Diese Behörden werden von den Bürgern der Gemeinde gewählt.

16. Deutschland - S. 119

1913 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
Schmähen 119 197. Kreichgau: Blick uon Wimpfen in das neckartal. Phot. von Dr. R.trapp in Sriedberg i. H. Nach Norden zu verbreitert sich der den Schwarzwald ostwärts umschließende Muschelkalkstreifen zu einem niederen Hügellande, dem Kreichgau, der den Raum zwischen dem Schwarzwald und dem Odenwald ausfüllt. Wie sonstwo, verhält sich auch hier der Aluschelkalk dem Wald feindlich; für die mangelnden Naturreize — auch das Neckartal ist nur flach in die Muschelkalkfläche eingesenkt — wird aber der Kreichgau durch seine auf Löhbedeckung beruhende Fruchtbarkeit entschädigt. 193. Strafjc in Itlosbcich in Baden. Phot. von fl. Breunig in Cudroigshafen a. Rh. Das Schwäbische Becken enthält viele kleine Städtchen, die noch reich an malerischen alten Häusern mit schöner Holzarchitektur sind. Indem jedes Haus gegenüber den Nachbarhäusern etwas vor - oder zurückgerückt ist, entstehen sehr lebendige Straßenbilder, welche die schwäbischen Städte vor den bayeri- sehen (Bild 234 und 242) auszeichnen, während sie sich von den fränkischen (Bild 215) durch die größere Anzahl der Stockwerke und die steileren Dächer unterscheiden. J

17. Vaterländische Erdkunde für Volks-, Bürger- und Mittelschulen - S. 77

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
A. Die Oberrheinische Tiefebene und ihre Randgebirge. 77 die Kraft des herabstürzenden Wassers getrieben werden. Vielfach dient das Holz zur Verfertigung von Uhren. Dieses Gewerbe wird schon seit alter Zeit im Schwarzwalde betrieben. Die Schwarzwälder Uhren zeichnen sich nicht nur durch ihr zierliches Äußere aus, sondern anch durch ihre Genauigkeit und werden bis nach Amerika versandt. Eine Quelle des Wohlstandes ist für manche Bewohner der rege Frem- den verkehr, da es im Schwarzwald viele gutbesuchte Bäder und Luft- kurorte (Tannenduft) gibt. 5. Besiedelung und Verkehrsstraszen. Der Schwarzwald ist ziemlich stark bevölkert und von arbeitsamen und zufriedenen Menschen bewohnt. Das bis hoch hinan angebaute Bergland ist reich besät mit ansehnlichen Gehöften, mit Dörfern und kleinen Städten. Gut unterhaltene Straßen und Wege durchkreuzen das ganze Gebiet. Eisenbahnen umgeben den Schwarzwald von allen leiten, und eine berühmte Kuustbahn (durch das Kinzigtal) durchschneidet ihn in der Mitte. 6. Das Neckarbergland. Nördlich vom Murgtal verflacht sich das Gebirge zu einem welligen, trefflich angebauten Hügelland, das den Namen Neckarbergland führt. Es ist viel niedriger als der Schwarzwald und erscheint nur noch vom Rheine aus als eine Gebirgslandschaft. Durch das Neckarbergland führen daher wichtige Verkehrsstraßen, die das Neckar- und das Rheintal mit- einander verbinden. Die wichtigsten Städte a) im Schwarzwald: Baden-Baden (17) ist eins der besuchtesten und vornehmsten Bäder und hat eine wunderschöne Umgebung. Rastatt, vor dem Austritt des Murgtals in die Ebene, ist eine bedeutende Festung, b) im Neckarbergland: Pforzheim (59), mit großartigen Gold- und Silberwaren- sabriken. Heidelberg (49), in reizender Lage am Neckar, dort, wo der Fluß das Gebirge verläßt, eine altberühmte Universitätsstadt^ Dicht über der Stadt liegt auf bewaldeter Höhe die größte und schönste Schloßruine, die es in Deutschland gibt. Der größte Teil des Schwarzwaldes gehört zum Großherzog- tum Baden. Der Ostabhang des Gebirges liegt teilweise im Königreich Württemberg. Yi. Der Odenwald. Der Odenwald liegt zwischen Neckar und Main. Er ist ein freund- liches Bergland von durchschnittlich 400 in Höhe. Unter den höhern Kuppen sind der Katzenbuckel (630 m) und der Melibokns (520 m) die bekanntesten. Nach dem Rheine fällt der Odenwald steil ab. Wie der Schwarzwald ist auch der Odenwald mit schönen Wal- duugen bedeckt. Im Osten, wo ein rauheres Klima herrscht, ist er mit Nadelholz, im wärmeren westlichen Teile dagegen mit Laubwäldern be- wachsen. Da sich hier viele junge Eichenpflanzungen befinden, haben sich die

18. Einführung in die Erdkunde, Länderkunde Mitteleuropas, insbesondere des Deutschen Reiches - S. 35

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Stufenland rechts des Rheins. 35 Das Einsinken der schmalen mittelrheinischen Tiefebene in einem früheren Erdzeitalter zerlegte das ursprünglich einheitliche Gebiet in zwei Flügel. Da auch hier der Boden in terrassenförmigen Absätzen einbrach, bildeten sich innerhalb des Gesamtbeckens einzelne Stufenländer aus. Das Stufenlancl rechts des Rheine. I. Zwei Mtzgebiete in dreieckiger Sebirgsumrahmung. In Nw grenzt an die oberdeutsche Hochebene ein gebirgsumschlossenes Stufenland in der Form eines recht- winkligen Dreiecks. Die Schenkel des rechten Winkels bestehen aus dem Deutschen Iura nebst Franken- und Thüringer Wald? die längste Seite bilden Schwarzwald, Neckarberg- 5lbb. 17. Nordrand des Jura: Burg Hohenzollern, durch Friedrich Wilhelm Iv. prachtvoll erneuert. land, Odenwald, Spessart und Rhön. Innerhalb dieser Gebirgsumrahmung senkt sich das Lecken in Terrassen nach W und wässert daher größtenteils zum Rhein hin ab. Ein mittlerer Höhenzug trennt als Wasserscheide die beiden Hauptflußgebiete, Neckarland und Mainland. Das Neckarland. Der Deutsche Iura bildet die Fortsetzung des Schweizer Juras auf dem rechten Rheinufer. Er hängt im Sw mit dem Schwarzwald zusammen und erstreckt sich unter dem Namen „Schwäbischer Jura" bis zu der Stelle, wo eine kessel- förmige Niederung die breite Hochlandsmasse verschmälert. Nach N fällt der Iura steil ab; auch sind einzelne Vergkuppen wie der Hohenstaufen und hohenzollern (Rbb. 17) dem Hände vorgelagert (Rauhe fllb). Dadurch wird der Neckar, welcher in der Ecke zwischen Schwarzwald und Iura, in der Nähe der Donauquellen, entspringt und am Saume des Iura entlangfließt, gezwungen, seinen Lauf nach N zu richten. Er nimmt hier Locher und Iagst auf, die ihm vom Ostende des Schwäbischen Iura zufließen. 3*

19. Länderkunde Europas: Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung Deutschlands - S. 6

1911 - Leipzig [u.a.] : Teubner
6 Stufentanö rechts des Rheins. Das Einsinken der schmalen mittelrheinischen Tiefebene in einem früheren Erdzeitalter zerlegte das ursprünglich einheitliche Gebiet in zwei Flügel. Da auch hier der Boden in terrassenförmigen Absätzen einbrach, bildeten sich innerhalb des Gesamtbeckens einzelne Ztufenländer aus. Vas tztufenlancl rechts des Rheins. I. Zwei Flußgebiete in dreieckiger Gebirgrumrahmung. In nw grenzt an die oberdeutsche Hochebene ein gebirgsumschlossenes Stufenland in der Form eines recht- winkligen Dreiecks. Die Schenkel des rechten Winkels bestehen aus dem Deutschen Iura nebst Franken- und Thüringer tdalb; die längste Seite bilden Schwarzwald, Neckarberg- abb. I. Nordrand des Jura: Burg pohenzollern, durch Friedrich Wilhelm Iv. prachtvoll erneuert. land, Odenwald, Spessart und Rhön. Innerhalb dieser Gebirgsumrahmung senkt sich das Becken in Terrassen nach W und wässert daher größtenteils zum Rhein hin ab. Ein mittlerer Höhenzug trennt als Wasserscheide die beiden Hauptflußgebiete, Reckarland und Rlainland. Das Neckarland. Der Deutsche Iura bildet die Fortsetzung des Schweizer Juras auf dem rechten Rheinufer. Er hängt im Sw mit dem Schwarzwald zusammen und erstreckt sich unter dem Namen „Schwäbischer Iura" bis zu der Stelle, wo eine kessel- förmige Niederung die breite Hochlandsmasse verschmälert. Nach N fällt der Iura steil ai); auch sind einzelne Bergkuppen wie der Hohenstaufen und hohenzollern (Kbb. 1) dem Rande vorgelagert (Rauhe Klb). Dadurch wird der Neckar, welcher in der Ecke zwischen Schwarzwald und Iura, in der Nähe der Donauquellen, entspringt und am Saume des Iura entlang fließt, gezwungen, seinen Lauf nach dl zu richten. Er nimmt hier Rocher und ^Iagst auf, die ihm vom Ostende des Schwäbischen Iura zufließen.

20. Charakterbilder aus Deutschland - S. 29

1887 - Leipzig : Hinrichs
Flöße im Schwarzwald. 29 mitfahren, darunter Knaben von sechs bis acht Jahren, dann zuletzt die geübtesten Flößer, welche durch Sperrbalken, die sie auf den Boden stemmen, den Gang des Floßes regeln, was bei der Kleinheit der Bäche oft alle Aufmerksamkeit verlangt. Jetzt aber erreicht das Floß ein Wehr von 2 bis 3 in Höhe. Seine schmale Spitze senkt sich hinab, der vordere Flößer stemmt sich fest auf seine Stange und gleitet ruhig in die wilden Fluten hinein, die ihn fast bis zur Hüfte umspülen. Weniger tief sinken die folgenden ein. Da kommt aber ein Gestör mit drei kleinen Knaben. Jubelnd fahren sie dem Wehr entgegen, sie halten sich freilich fest an den emporstehenden Binderuten, aber das Wasser umspült sie doch bis zu den Armen. Sie haben das schon öfters erlebt und müssen sich eben früh daran ge- wöhnen, um einst tüchtige Flößer zu werden. Mit reißender Schnelligkeit schießt das lange Ungetüm an uns vorüber; es ist nicht möglich, ihm im schnellsten Laufe zu folgen. So geht's im Thal hinab von Ort zu Ort. Es muß etwas ungemein Anregendes in solcher Wasserfahrt liegen; sicher übt dies Leben Einfluß auf die Entwicklung des Charakters der Thalbewohner; sie sind Wasserhelden so gut wie die Bewohner vieler Küsten- länder. 12. Der Odenwald. a) Gebirgsform. b) Anbau, c) Die Bergstraße, d) Der Melibokus. a) Der Odenwald erscheint seiner Lage und Beschaffenheit nach als das unverkennbare Mittelglied zwischen Schwarzwald und Spessart, doch ist Form, Anbau, Höhe:c. bei diesen Wald- gebirgen keineswegs völlig gleich. Zwar erheben sich im Oden- walde, wie im Schwarzwalde und vorherrschend auch im Spessart und in der Rhön, alle höchsten Spitzen im Süden, aber im Ganzen ist durch alle diese Gebirge ein stetiges Abnehmen der Einzelhöhen gegen Norden zu beobachten, und der Odenwald halt darin zwischen beiden Nachbargebirgen die Mitte, indem seine Höhen nur etwa 700 Meter aufsteigen, während bei dem Schwarzwalde Kuppen bis zu 1000 m selbst in seinem unterm Gebirgsteile nicht selten, im Spessart aber solche nirgends über 600 m vorkommen. Selbst dem gerade gegenüber auf der linken Rheinseite liegenden Hardtgebirge (in der Pfalz) steht