Ähnliche Ergebnisse
1909 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Gockisch, Paul, Seydlitz, Ernst von
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
20. Terrassenkultur in Unteritalien. In Unteritalien ist jede Stelle fruchtbaren Landes, soweit nur Bewässerung möglich ist, ausgenutzt. Unten am feuchten
Strande baut man Reis, dann folgen am unteren Bergesfuh auf grünem Rasenteppich ausgedehnte Haine von knorrigen Ölbäumen. Die höheren Lagen schmücken auf
gemauerten Terrassen Weinberge. Dazwischen erheben sich Pinien, Zypressen, Palmen und die oft als Grenze der Äcker verwandten Agaven und Kakteen.
1911 -
Leipzig
: Hirt
- Autor: Rohrman, Adolf, Muhle, Wilhelm, Seydlitz, Ernst von
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
60. Terrassenkultur in Unteritalien. In Unteritalien ist jede Stelle fruchtbaren Landes, soweit nur Bewässerung möglich ist, ausgenutzt. Unten am feuchten
Strande baut man Reis, dann folgen am unteren Bergesfutz auf grünem Rasenteppich ausgedehnte Haine von knorrigen Ölbäumen. Die höheren Lagen schmücken auf
gemauerten Terrassen Weinberge. Dazwischen erheben sich Pinien, Zypressen, Palmen und die oft als Grenze der Äcker verwandten Agaven und Kakteen.
1910 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Lerche, Otto, Gockisch, Paul
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Europa
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
59. Terrassenkultur in Unteritalien. In Unteritalien ist jede Stelle fruchtbaren Landes, soweit nur Bewässerung möglich ist, ausgenutzt. Unten am feuchten
Strande baut man Reis, dann folgen am unteren Bergesfuh auf grünem Rasenteppich ausgedehnte Haine von knorrigen Ölbäumen. Die höheren Lagen schmücken auf
gemauerten Terrassen Weinberge. Dazwischen erheben sich Pinien, Zypressen, Palmen und die oft als Grenze der Äcker verwandten Agaven und Kakteen.
1907 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Seydlitz, Ernst von, Rohrmann, Adolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
38. Terra>>enkultur tn Unteritalien. In Unterhalten ist jede Stelle fruchtbaren Landes, soweit nur Bewässerung möglich ist, ausgenutzt. Unten am feuchten
Strande baut man Reis, dann folgen am unteren Bergesfuß auf grünem Rasenteppich ausgedehnte Haine von knorrigen Ölbäumen. Die höheren Lagen schmücken auf
gemauerten Terrassen Weinberge. Dazwischen erheben sich Pinien, Zypressen, Palmen und die oft als Grenze der Äcker verwandten Agaven und Kakteen.
U
Lo
1911 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Oehlmann, Ernst, Seydlitz, Ernst von
- Auflagennummer (WdK): 22
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Italien.
17
32. Die Via Appia führt von Rom durch die in zauberhafter, trauriger Einsamkeit gelagerte, braune
Campagna. Die Trümmer der Wasserleitung von den Albaner Bergen im Hintergrunde nach der ewigen
Stadt rufen wie alles ringsumher eine große Vergangenheit zurück.
33. Terrassenkultur in Ilnteritalien. In Ilnteritalien ist jede Stelle fruchtbaren Landes aus-
genutzt, soweit nur Bewässerung möglich ist. Unten am feuchten Strande gedeiht Reis, dann folgen am
unteren Bergesfusz auf grünem Rasenteppich ausgedehnte Haine von knorrigen Ölbäumen; auf den ge-
mauerten Terrassen der höheren Lagen grünen Weinberge. Dazwischen erheben sich Pinien, Zypressen,
Palmen und die oft als Grenze der Äcker verwandten Agaven und Kakteen.
v. Seydlijtz, Geographie. Ausg. B.
2
1914 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Reinhard, Rudolf, Seydlitz, Ernst von, Friedrich, E., Clauß, O.
- Hrsg.: Oehlmann, Ernst
- Auflagennummer (WdK): 26
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Italienische Terrassenkultur. — Amerikanische Getreideernte.
899
803. Terrassenkultur in Unteritalien. In Unterltalien wird jede Stelle fruchtbaren Landes
ausgenutzt, soweit nur Bewässerung möglich ist. Am feuchten Strande gedeiht Reis. Um den Bergesfus;
schlingen sich auf grünem Rasenteppich Haine von Olbäumen, und auf den Terrassen der höheren, sonnen-
durchglühten Lagen grünen Weinberge, die üppige Trauben rnit sützen Beeren spenden. Dazwischen
erheben sich Pinien, Zypressen und die oft zur Grenzbezeichnung verwandten Agaven und Kakteen.
804. Amerikanischeerntemaschineimbetriebe. Die Landwirtschaft der Union ist wegendergrötze
der Farmen und des Mangels an Arbeitern auf ausgiebige Benutzung technischer Hilfsmittel angewiesen,
che" fahren ,jt die sogenannte Erntemaschine eingeführt, eine sinnreiche Bereinigung von Mäh- und
Dreschmaschine. Die abgebildete Erntemaschine erfordert die Zugkraft von 24 Pferden, aber nur 1 bis 2 Mann
Bedienung. Sie mäht einen 8 rn breiten Streifen und kann in einem Tage 40 bis 60 Hektar abernten,
v. Seydlitz, Handbuch. 26. Bearbtg. 74
1911 -
Leipzig
: Hirt
- Autor: Rohrman, Adolf, Muhle, Wilhelm, Seydlitz, Ernst von
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
5 96—98.
f) Italien.
121
Kesselartige Scholleneinbrüche gliedern die Westküste in zahlreiche Buchten.
Häufige Erdbeben zeigen an, daß die Erdschichten hier noch nicht zur Ruhe
gelangt sind.
Seltener sind die Einbrüche auf der Ostseite, und so tritt hier der mittlere
Apennin hart an das Adriatische Meer heran. In der Doppelkette der
Abruzzen erreicht der Gran Sasso d'jtalia^ fast Zugspitzenhöhe.
Die Ostseite hat ein größeres Küstenglied in der angegliederten Insel
des Monte Gärgano. Tief schneidet der Golf von Tarent ein, und die
trockene Apulische Ebene stößt weit vor gegen die Kampanische Fruchtebene,
mit der sie durch die Senke von Benevent in Verbindung steht.
Die Westseite ist durch Küstengliederung und Küstenniederungen, durch
größere Flüsse und Siedlungen vor der Ostseite bevorzugt. Sie ist „das
Antlitz der Halbinsel".
§ 96. Entstehung der Halbinsel. Das einstige Hochland im Jnnem des Apennin-
bogens ist durch Einbruch bis auf Sardinien, Korsika und kleinere Trümmerstücke
verschwunden. Am Bruchrande sind zwischen den zertrümmerten Vorketten
des Apennin (f. den Atlas!) zahlreiche vulkanische Ausbrüche erfolgt und erfolgen
zuzeiten noch.
Im Apennin gibt es nur wenig Urgesteine. Er besteht vorwiegend aus
Kreidegestein und jungen Kalken und ist arm an Eisenerzen und Steinkohlen.
Der vorherrschende Kalkstein läßt das Wasser durch und bildet viele Höhlen.
Die Berghänge werden von den Regengüssen stark abgespült, und so sind die oberen
Lagen der Gebirge kahl und felsig, ohne die duftigen Ahnen und den Nadelholz-
gürtel der Alpen.
§ 97. Das Klima der Oberitalischen Ebene ist binnenländisch und
hat noch mit kurzen, oft strengen Wintern zu rechnen. Sonst herrscht
mittelmeerisches Klima (§ 59), das den Buschwald (Bild 58) begünstigt.
Außer diesem kennzeichnen das Landschaftsbild der Halbinsel die Oliven, die
Pinien, die Zypressen, die nach 3 immer häufiger auftretenden Orangen,
ferner die aus Mexiko eingeführten Agaven und Kakteen (Bild 56, 59).
§98. Flüsse. Infolge der Bodengestaltuug konnten si ch größere
Flüsse auf der Halbinsel nicht entwickeln. Die vorhandenen sind ein
Abbild der klimatischen Verhältnisse. Ihr Wasserstand wechselt
stark, besonders im 8, wo zuzeiten die kleinen Flußbetten völlig ausgetrocknet
sind. Dann aber schwellen sie plötzlich durch heftige Regengüsse zu verheeren-
den, alles mitreißenden Strömen an, führen Massen Schutt mit sich, mit
dem sie an der Mündung weit hinaus das Meer gelb färben und ein Delta
bauen, versiegen aber oft auch plötzlich, ehe sie das Meer erreichen, und lassen
so ihre Sinkstoffe im Flußbette liegen. Dadurch wird dann das Bett für
den späteren Wasserandrang verstopft, so daß dieser sich über die Frucht-
selder ergießt und sie mit Geröll überdeckt. Solche Flüsse sind ohne Wert für
die Schiffahrt.
* D. i. Großer Fels Italiens. Sein Gipfel trägt stets eine Schneehaube.
1913 -
Frankfurt am Main
: Diesterweg
- Autor: Breidenstein, Heinrich
- Sammlung: Lesebuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
405
insein und den asiatischen Olymp hat. Rechts breitet sich die mächtige
Stadt von einer halben Million Einwohner aus, die so viel Wert wie
ein Königreich hat und wirklich über fünfzig Jahre ein Kaisertum
gewesen ist, als die Ungläubigen schon den ganzen Rest des ost-
römischen Reiches verschlungen hatten. Die äußerste Spitze mit
den hohen Mauern, den vielen Kuppeln und dunkelgrünen Zypressen
ist das Serail, eine Stadt für sich mit 7000 Einwohnern, mit ihren
eigenen Mauern und Toren. Dicht daneben wölbt sich die mächtige
Kuppel der Sophienkirche, die jetzt eine Moschee ist, welche das
Vorbild zu so vielen anderen Kirchen, selbst zu St. Peter in Rom,
geworden ist. Weiter rechts ragen die sechs prächtigen Minarets
der Moschee Sultan Achmets hervor. Wegen ihrer schlanken Form
sehen die Minarets ungleich höher aus als die höchsten Türme
unserer christlichen Kirchen. Den höchsten Punkt aber bildet der
schöne Turm des Seraskiers. Soweit das Auge reicht, nichts als
flache Dächer, rote Häuser und hohe Kuppeln, überragt von der
Wasserleitung des Kaisers Valens, die mitten durch die Stadt setzt
und noch heute nach sechzehn Jahrhunderten das Wasser für
Hunderttausende von Menschen herbeileitet. Durch die weiten
Bogen flimmert jenseits der Hellespont, und die asiatischen Berge
schließen dieses Bild.
Im allgemeinen ist der Winter doch sehr streng in Konstantinopel.
Der Nordwind, der über das Schwarze Meer herfegt, bedeckt den
thrazischen Chersones mit tiefem Schnee, und das Innere des Hafens,
soweit das süße Wasser des Cydaris sich erstreckt, gefriert fast alle
Jahre. Aber Winter und Sommer sehen sich in diesem Lande
ähnlicher als bei uns; die Pinien, die Zypressen, die Lorbeer und
Oleander wechseln ihr Laub nicht. Efeu umrankt die Felswände,
Rosen blühen das ganze Jahr hindurch, und frisches Grün bedeckt
schon jetzt die Berge, wo der warme Hauch des Südwindes den
Schnee verschwinden läßt. Die plätschernden Wellen des Bosporus
erfreuen das Auge mit ihrem tiefen Blau, und die warme Sonne
funkelt am wolkenlosen Himmel.
Niemand nimmt hier Anstand, sich mitten auf der Straße, oder
wo es ihm gerade am besten gefällt, hinzusetzen, eine Pfeife zu
rauchen oder Kaffee zu trinken. Für diesen Zweck gibt es aber
auch am Bosporus reizende Plätzchen. Der Fuß der riesenhaften
Platanen ist gewöhnlich mit einer niedrigen Terrasse umgeben.
1914 -
Frankfurt am Main
: Diesterweg
- Autor: ,
- Hrsg.: Breidenstein, Heinrich
- Sammlung: Lesebuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
insein und den asiatischen Olymp hat. Rechts breitet sich die mächtige
Stadt von einer halben Million Einwohner aus, die so viel Wert wie
ein Königreich hat und wirklich über fünfzig Jahre ein Kaisertum
gewesen ist, als die Ungläubigen schon den ganzen Rest des ost-
römischen Reiches verschlungen hatten. Die äußerste Spitze mit
den hohen Mauern, den vielen Kuppeln und dunkelgrünen Zypressen
ist das Serail, eine Stadt für sich mit 7000 Einwohnern, mit ihren
eigenen Mauern und Toren. Dicht daneben wölbt sich die mächtige
Kuppel der Sophienkirche, die jetzt eine Moschee ist, welche das
Vorbild zu so vielen anderen Kirchen, selbst zu St. Peter in Rom,
geworden ist. Weiter rechts ragen die sechs prächtigen Minarets
der Moschee Sultan Achmets hervor. Wegen ihrer schlanken Form
sehen die Minarets ungleich höher aus als die höchsten Türme
unserer christlichen Kirchen. Den höchsten Punkt aber bildet der
schöne Turm des Seraskiers. Soweit das Auge reicht, nichts als
flache Dächer, rote Häuser und hohe Kuppeln, überragt von der
Wasserleitung des Kaisers Valens, die mitten durch die Stadt setzt
und noch heute nach sechzehn Jahrhunderten das Wasser für
Hunderttausende von Menschen herbeileitet. Durch die weiten
Bogen flimmert jenseits der Hellespont, und die asiatischen Berge
schließen dieses Bild.
Im allgemeinen ist der Winter doch sehr streng in Konstantinopel.
Der Nordwind, der über das Schwarze Meer herfegt, bedeckt den
thrazischen Chersones mit tiefem Schnee, und das Innere des Hafens,
soweit das süße Wasser des Cydaris sich erstreckt, gefriert fast alle
Jahre. Aber Winter und Sommer sehen sich in diesem Lande
ähnlicher als bei uns; die Pinien, die Zypressen, die Lorbeer und
Oleander wechseln ihr Laub nicht. Efeu umrankt die Felswände,
Rosen blühen das ganze Jahr hindurch, und frisches Grün bedeckt
schon jetzt die Berge, wo der warme Hauch des Südwindes den
Schnee verschwinden läßt. Die plätschernden Wellen des Bosporus
erfreuen das Auge mit ihrem tiefen Blau, und die warme Sonne
funkelt am wolkenlosen Himmel.
Niemand nimmt hier Anstand, sich mitten auf der Straße, oder
wo es ihm gerade am besten gefällt, hinzusetzen, eine Pfeife zu
rauchen oder Kaffee zu trinken. Für diesen Zweck gibt es aber
auch am Bosporus reizende Plätzchen. Der Fuß der riesenhaften
Platanen ist gewöhnlich mit einer niedrigen Terrasse umgeben.
1909 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Seydlitz, Ernst von, Gockisch, Paul
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
48
Ii. Länderkunde von Europa.
von 80 ein, und die trockene, baumlose Apulische Ebene, ein Weidegrund
für Schafherden, stößt nach W zu auf die Kampauische Fruchtebene, mit der
sie durch die Senke von Benevent in Verbindung steht.
Die Westseite aber ist durch reichere Küstengliederung, durch Küsten-
niederungen, durch größere Flüsse und Siedlungen vor der Ostseite bevorzugt.
Sie ist „das Antlitz der Halbinsel".
b) Klima. Die Halbinsel Italien hat wie die Inseln Mittelmeerklima,
das den Buschwald (Bild 18) begünstigt. Außer diesem kennzeichnen das
Landschaftsbild der Halbinsel die Oliven, die Pinien, die Zypressen, die nach
8 immer häufiger auftretenden Orangen, ferner di^aüs Mexiko ein-
geführten Agaven und Kakteen.
c) Flüsse. Infolge der Bodengestalt konnten sich größere Flüsse
auf der Halbinsel nicht entwickeln. Die vorhandenen sind ein Abbild
der klimatischen Verhältnisse. Ihr Wasserstand wechselt stark,
besonders im 8, wo zuzeiten die kleinen Flußbetten völlig ausgetrocknet sind.
Dann aber schwellen sie plötzlich durch heftige Regengüsse zu verheerenden,
alles mitreißenden Strömen an, führen Massen von Schutt mit sich, mit den:
sie an der Mündung weithinaus das Meer gelb färben und ein Delta bauen,
versiegen aber oft auch plötzlich, ehe sie das Meer erreichen, und lassen dann alle
Sinkstoffe im Flußbette liegen. Dadurch wird dann das Bett für den späteren
Wasserandrang verstopft, so daß dieser sich über die Fruchtfelder ergießt und
sie mit Geröll überdeckt. Solche Flüsse sind ohne Wert für die Schiffahrt.
Besonders oft wird der Wasserabfluß au der Mündung gehemmt.
Die Küstenniederungen versumpfen infolgedessen (Maremmen, Pontinische
Sümpfe) und werden vom Malariafieber heimgesucht.
Die bedeutendsten Flüsse sind der Arno, der oft unbändige „gelbe" Tiber,
der für flachgehende Schiffe im Unterlaufe fahrbar ist, und der Voltürno.
Sie durchfließen die drei größeren Ebenen, die die Westseite infolge des Zurück-
tretens des Apennmbogens aufweist, und die zusammen mit der Ligurischen
Küstenlandschaft den wichtigsten und bevölkertsten Teil der Halbinsel bilden.
d) Tie vier westlichen Küstenländer.
1. Ligurien ist der schöne und wohlangebaute Südabhang der Ligurischen Alpen
und des Ligurischen Apennin, die hochgepriesene Riviera (b. i. Küste), wegen des
milden Klimas eine berühmte Winterheilstätte. In ihrer Mitte steigt da, wo das
Gebirge am leichtesten gu überschreiten ist. Genua mit seinen prächtigen Palästen
vorn Meere aus halbkreisförmig am Apennin empor. Die Stadt ist das natürliche
Eingangstor zu der westlichen Po-Ebene, der erste Handelshafen Italiens und der
Seeplatz für die St.-Gotthardbahn, Anlaufs- und Ausgangshafen deutscher Dampfer-
linien. An der westlichen Riviera liegt nahe der französischen Grenze der Winter-
kurort San Remo, an der östlichen Nervi und der italienische Kriegshafen
Spelia fspeddsiaf.
2. Das Arno-Tiefland ist der dicht bevölkerte Fruchtgarten Toskanas,
der aber an der Küste in die unbewohnten Maremmen übergeht. Volksbildung,
Kunstgewerbe und Strohflechterei sind hochentwickelt.
1907 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Seydlitz, Ernst von, Rohrmann, Adolf
- Auflagennummer (WdK): 10
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
38. Terra>>enlultur tn Unteritalien. In Unteritalien ist jede Stelle fruchtbaren Landes, soweit nur Bewässerung möglich ist, ausgenutzt. Unten am feuchten
Strande baut man Reis, dann folgen am unteren Bergesfuß auf grllnem Rasenteppich ausgedehnte Haine von knorrigen Ölbäumen. Die höheren Lagen schmücken auf
gemauerten Terrassen Weinberge. Dazwischen erheben sich Pinien, Zypressen, Palmen und die oft als Grenze der Äcker verwandten Agaven und Kakteen.
^1
1911 -
Leipzig
: Freytag
- Autor: Kretschmer, Karl, Steinecke, Victor Albert G...
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
19
Die ganze Poebene ist von Kanälen durchzogen. Die Flüsse der eigentlichen
Halbinsel, der Arno und die nur an ihrer Mündung schiffbare Tiber haben fin-
den Verkehr keine Bedeutung.
Große Flächen des mittleren Italien sind sumpfig und wegen ihrer Fieber-
luft schon seit dem Altertum gefürchtet. Darunter sind die Maremmen und die
Pontinischen Sümpfe.
Die Verbindung zwischen der Lombardischen Tiefebene und dem gebirgigen
Teile der Halbinsel erfolgt seit der Römerzeit durch eine östlich vom Apennin
führende Straße (die Via Emilia), deren Richtung heute die Rückenbahn von
Italien einnimmt.
3. Klima. Das Klima der Halbinsel ist fast überall milde und hat wie
das ganze Mittel meergebiet seine meisten Regenfälle im Winter. Der W. ist die
Regenseite und deshalb besser bewässert.
4. Erzeugnisse. Kulturfähig sind 90°/o des Landes. In der Poebene wird
die Landwirtschaft in ausgedehntem Maße betrieben, während im Apenninland
nur dort regelmäßig Bodenfrüchte erzeugt werden können, wo man Terrassen
angelegt hat. Das Hauptgetreide ist im N. der Mais, aus dem man die Polenta
macht, neben dem Weizen, aus dem die Makkaroni hergestellt werden. Außerdem
wird viel Reis gebaut, doch reichen die Erzeugnisse des Landes nicht für den
Bedarf aus, so daß noch viel Weizen eingeführt werden muß. Unter den Bäumen
sind der Ölbaum und der für die Seidenraupenzucht wichtige Maulbeerbaum am
bedeutendsten. Außerdem ist das ganze Land sehr reich an Wein,» Gemüsen und
Hülsenfrüchten, während die Agrumen nur stellenweise gut gedeihen. Der
immergrüne Wald ist in vielen Gegenden infolge schlechter Forstwirtschaft in
ein eigentümliches Gestrüpp verwandelt. Niedrige Palmen und Pinien sowie
Zypressen sind die auffallendsten Bäume.
Die Tierwelt hat einige Eigentümlichkeiten, darunter das Stachelschwein,
in den Sumpfgegenden den dort besonders brauchbaren italienischen Büffel,
ferner den Skorpion und die Tarantel. Im Gebirge kommen Bär und Gemse vor;
auch der Wolf und der Fuchs sind nicht selten. Auf Sardinien findet sich der
Flamingo und zeitweise tritt die Heuschrecke in großen Schwärmen auf.
Schon seit den ältesten Zeiten ist in den meisten Gegenden der Bauern-
stand ausgerottet und eine Latifundienwirtschaft (Anhäufung kleinerer Be-
sitzungen zu großen Gütern) eingetreten, während der Landbau nur von Pächtern
betrieben wird; die Lebenshaltung ist deshalb auf dem Lande sehr dürftig, obwohl
aus Seide, öl, Wein, Südfrüchten, Makkaroni, Zuckerrohr und Baumwolle viel
Ertrag gewonnen wird.
An Bodenschätzen ist die Halbinsel arm. Die vulkanischen Gegenden haben
bedeutende Schwefellager; in der Gegend der Arnomündung wird viel Marmor
gebrochen. Salz ist reichlich vorhanden und auf den Inseln auch Eisen, aber die
Steinkohle fehlt ganz. Dafür wird, allerdings nur wenig, Braunkohle, aber recht
viel Torf gegraben. Die Kohle wird größtenteils auf dem Wasserwege aus Eng-
land eingeführt und so hat sich in vielen Landesteilen eine ansehnliche Industrie
entwickelt, namentlich auch deshalb, weil bei der Bedürfnislosigkeit der Leute
die Arbeitskräfte billig sind.
5.' Bewohner. Der südlichste Teil der Halbinsel ist von Griechen besiedelt
worden und hieß deshalb in alter Zeit Großgriechenland. Später wurde von der
2*
1907 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Seydlitz, Ernst von, Rohrmann, Adolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
B. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge.
39
Seltener sind die Einbrüche auf der Ostseite, und so tritt hier in flach
geschwungener Linie der mittlere Apennin hart an das Adriatische Meer
heran. In der Doppelkette der Abruzzen erreicht der Schneegipfel des
Gran Sasso d'jtalia^ fast Zugspitzenhöhe.
Die Ostseite hat ein größeres Küstenglied in der angegliederten
Insel des Monte Gargano. Tief und breit schneidet der Golf von
Tarent von So. ein, auch die trockene Apulische Ebene stößt nach W.
weit vor gegen die Kampanische Frnchtebene, mit der sie durch die Senke
von Benevent in Verbindung steht.
Die Westseite ist durch reichere Küstengliederung, durch Küsten-
Niederungen, durch größere Flüsse und Siedlungen vor der Ostseite b e-
vorzugt. Sie ist „das Antlitz der Halbinsel".
Entstehung der Halbinsel. Das einstige Hochland im Innern des Apennin- § 68.
bogens ist durch Einbruch bis auf Sardinien, Korsika und kleinere Trümmerstücke
verschwunden. Am Bruchrande sind zwischen den vielfach zertrümmerten Vorketten
des Apennin zahlreiche vulkanische Ausbrüche erfolgt und erfolgen zuzeiten noch.
Der Apennin weist nur wenig Urgesteine ans, er besteht vorwiegend aus
Kreidegestein und jungen Kalken und ist arm an Eisenerzen und Steinkohlen.
Der vorherrschende Kalkstein läßt das Wasser stark durch und bildet viele
Höhlen. Die Berghänge werden von den Regengüssen stark abgespült, und so sind
die oberen Lagen der Gebirge kahl und felsig, ohne die duftigen Almen und den
Nadelholzgürtel der Alpen.
Das Klima der Oberitalischen Ebene ist binnenländisch und § 69»
hat noch mit kurzen, oft strengen Wintern zu rechnen. Sonst herrscht
mittelmeerisches Klima (s. § 11,s).
Für das Landschaftsbild sind die Oliven, die Pinien, die Zypressen,
die je weiter nach S., um so häufiger auftretenden Orangen, ferner
die aus Mexiko eingeführten Agaven und Kakteen (s. Bild 14) kenn-
zeichnend.
Flüsse. Infolge der Bodengestaltung konnten sich größere § 70.
Flüsse auf der Halbiusel nicht entwickeln. Die vorhandenen sind ein
Abbild der klimatischen Verhältnisse. Ihr Wasserstand wechselt
stark, besonders im S., wo zuzeiten die kleinen Flußbetten völlig aus-
getrocknet sind. Dann aber schwellen sie plötzlich durch heftige Regengüsse
zu verheerenden, alles mitreißenden Strömen an, führen Massen Schutt
mit sich, mit dem sie an der Mündung weit hinaus das Meer gelb färben
und ein Delta bauen, versiegen aber oft auch plötzlich, ehe sie das Meer
erreichen, und lassen dann alle Sinkstosse im Flußbette liegen. Dadurch
wird dann das Bett für den späteren Wasserandrang verstopft, fo daß diefer
sich über die Fruchtfelder ergießt und sie mit Geröll überdeckt. Diese Flüsse
siud ohue Wert für die Schiffahrt.
1 D. i. Großer Fels Italiens.
1916 -
Berlin
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Alois, Fischer, Heinrich, Geistbeck, Michael
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule, Lyzeum
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule, Lyzeum
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
Südeuropa.
41
Da die eigentliche Halbinsel fast lauter Gebirgsland ist, bleibt für Küsten-
ebenen wenig Raum; diese sind:
1. die kleine, aber üppige Arno-Ebene, so benannt nach dem Arnoflusse,
der sie durchzieht;
2. die Römische Campagna skampänja)^) am unteren Tiber, baumlos,
öde und ungesund, die Wiege des alten Römerreiches;
3. die vom Volturno bewässerte Kampanische Ebene um Neapel mit
echt südlicher Pflanzenwelt, der „Garten von Unteritalien"; endlich
4. die wasserarme Apulische Ebene.
Die Halbinsel ist vorwiegend Gebirgsland; ihre Westküste zeigt einen stufen-
artigen Aufbau.
Von der Arnomündung bis zum Golf von Salerno erstrecken sich in schmalem
Gürtel die fieberhauchenden Sumpfgebiete der Maremmen; zu diesen gehören
die Pontinischen Sümpfe südlich von Rom52).
Bewässerung. Der Wasserstand der Flüsse wird in der heißen Jahreszeit
sehr niedrig; im Winter und Frühjahr dagegen schäumen die Gewässer oft wild
über. Die drei Hauptflüsse Arno, Tiber und Volturno durchströmen zuerst
Längstäler, um dann ähnlich unseren Alpenflüssen die Randketten in Quertälern
zu durchbrechen. Der Arno mündet ins Ligurische, Tiber und Volturno ins
Tyrrhenische Meer. Die Bewässerung der Halbinsel leidet unter der sommerlichen
Trockenheit.
Klima. Die milden Winter Italiens sind charakteristisch. Schnee ist selten
und bleibt nicht lange liegen. Die Regenzeiten beschränken sich hauptsächlich auf
Frühling und Herbst. Der Sommer ist fast regenlos. — Ein gefürchteter Wind
ist der warme, schwüle Scirocco (schiröcfo). Die Halbinsel hat ausgesprochenes
Mittelmeerklima.
Erzeugnisse. Von Charakterpflanzen der Mittelmeerzone verdienen Er-
wähnung die immergrünen Laubgewächse: Ölbaum, Lorbeer, Myrte und die
immergrüne Eiche, von Nadelhölzern Zypresse und Pinie. Die Gehänge und
Vorlande der Apenninen zeigen die eigenartige Terrassenkultur mit künstlicher Be-
Wässerung. Olivenöl,'Wein und Südfrüchte (Orangen, Feigen, Zitronen)
bilden die Haupterzeugnisse der Apenninen-Halbinsel. Der Hoch-
wald ist vielfach abgetrieben, an seiner Stelle wuchert der immergrünebusch-
Wald, die macchia (mafta). Vgl. Abbildung S. 38.
Als Nutztiere sind Büffel, Esel und Maultiere von Wichtigkeit..,— Metalle
mangeln; nur Elba hat Eisen. Dagegen besitzt die Halbinsel Überfluß an
Marmorarten, die das Material zu Prachtbauten liefern oder auch zu Kunst-
und Schmucksachen dienen. Große Berühmtheit genießt in dieser Beziehung der
weiße Marmor von Carara skarära) an der Riviera.
Wohnorte. 1. In Norditalien und zwar in Ligurien: Genua, früher eine
der mächtigsten Handelsrepubliken Italiens und auch heute wieder die rührigste aller
italienischen Seestädte, 270000 Einw. Da die Stadt amphitheatralisch an den Ab-
hängen des Apennins aufgebaut ist, macht sie vom.meere aus einen prächtigen Eindruck.
i) = Feld, Ebene.
') Völlig malariafrei sind von den 69 Provinzen Italiens nur 6.
1906 -
Berlin [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Alois, Fischer, Heinrich, Geistbeck, Michael
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Südeuropa. 65
Zwischen dem Apennin und der Westküste liegen noch zahlreiche niedrige
Bergzüge, Subapennin genannt. Dieser hat teilweise vulkanische Natur, doch ist
nur der Vesuv am Golfe von Neapel, 1270 m hoch, noch tätig.
Da die eigentliche Halbinsel fast lauter Gebirgsland ist, bleibt für Küsten-
ebenen wenig Raum' diese sind:
1. die kleine, aber üppige Arno-Ebene, so benannt nach dem Arnoflusse,
der sie durchzieht;
2. die Römische Kampagna (kampanja) am unteren Tiber, baumlos,
öde und ungesund, die Wiege des alten Römerreiches;
3. die vom Volturno bewässerte Kampanische Ebene um Neapel mit
echt südlicher Vegetation, der „Garten von Unteritalien"; endlich
4. die wasserarme Apulische Ebene.
Die Halbinsel ist vorwiegend Gebirgsland; ihre Westseite zeigt einen
stnfenartigen Aufbau.
Bon der Arnomündung bis zum Golf von Salerno erstrecken sich in schmalem
Gürtel die sieberhaucheuden Sumpfgebiete der Maremmen; zu diesen gehören
die Pontinischen Sümpfe südlich von Rom.*)
Bewässerung, Der Wasserstand der Flüsse wird in der heißen Jahreszeit
sehr niedrig; im Winter und Frühjahr dagegen schäumen die Gewässer oft wild
über. Die drei Hauptflüsse Arno, Tiber und Volturno durchströmen zuerst
Längstäler, um dann ähnlich unseren Alpenflüssen die Randketten in Quertälern
zu durchbrechen. Der Arno mündet ins Ligurische, Tiber und Volturno ins
Tyrrhenische Meer. Die Bewässerung der Halbinsel ist wegen der ungleichen
Verteilung der Niederschläge nicht allzu reichlich.
Klima. Die milden Winter Italiens sind charakteristisch. Schnee ist selten
und bleibt nicht lange liegen. Die Regenzeiten beschränken sich hauptsächlich auf
Frühling und Herbst. Der Sommer ist fast regenlos. — Ein gefürchteter Wind
ist der warme, schwüle Scirocco (schiröcko). Die Halbinsel hat ausgesprochenes
Mittelmeerklima.
Produkte. Von Charakterpflanzen „der Mittelmeerzone verdienen Er-
wähnung die immergrünen Laubgewächse: Ölbaum, Lorbeer, Myrte und die
immergrüne Eiche, von Nadelhölzern Zypresse und Pinie. Die Gehänge und
Vorlande der Apenninen zeigen die eigenartige Terrassenkultur mit künstlicher Be-
Wässerung. Olivenöl, Wein und Südfrüchte (Orangen, Feigen, Zitronen)
bilden die Hauptprodukte der Apenninen-Halbinsel. Der Hoch-
Wald ist vielfach abgetrieben, an seiner Stelle wuchert der immergrüne Busch-
Wald, die macchia (mäfta). Vgl. Abbildung S. 64.
Als Nutztiere sind Büffel, Esel und Maultiere von Wichtigkeit. — Metalle
mangeln; nur Elba hat Eisen. Dagegen besitzt die Halbinsel Überfluß an Marmor-
arten, die das Material zu Prachtbauten liefern oder auch zu Kunst- und
Schmucksachen dienen. Große Berühmtheit genießt in dieser Beziehung der weiße
Marmor von Earara (farara) an der Riviera.
Wohnorte. 1. In Oberitalien und zwar in Ligurien: Genua, früher eine
der mächtigsten Handelsrepubliken Italiens und auch heute noch die rührigste aller
1) Völlig malariafrei sind von den 69 Provinzen Italiens nur 6.
1907 -
München [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Alois, Fischer, Heinrich, Geistbeck, Michael
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Südeuropa.
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Zwischen dem Apennin und der Westküste liegen noch zahlreiche niedrige
Bergzüge, Snbapennin genannt. Dieser hat teilweise vulkanische Natur, doch ist
nur'der Vesuv am Golfe von Neapel, 1270 m hoch, noch tätig.
Da die eigentliche Halbinsel fast lauter Gebirgsland ist, bleibt für Küsten-
ebenen wenig Raum; diese sind:
1. die kleine, aber üppige Arno-Ebene, so benannt nach dem Arnoflusse,
der sie durchzieht;
2. die Römische Kampagua (kampanja) am unteren Tiber, baumlos,
öde und ungesund, die Wiege des alten Römerreiches;
3. die vom Volturno bewässerte Kampanische Ebene um Neapel mit
echt südlicher Vegetation, der „Garten von Unteritalien"; endlich
4. die wasserarme Apnlische Ebene.
Die Halbinsel ist vorwiegend Gebirgsland; ihre Westseite zeigt einen
stufenartigen Ausbau.
Von der Arnomündung bis zum Golf von Salerno erstrecken sich in schmalem
Gürtel die fieberhauchenden Sumpfgebiete der Maremmen; zu diesen gehören
die Pontinischen Sümpfe südlich von Rom.*)
Bewässerung. Der Wasserstand der Flüsse wird in der heißen Jahreszeit
sehr niedrig; im Winter und Frühjahr dagegen schäumen die Gewässer oft wild
über. Die drei Hauptflüsse Arno, Tiber und Volturno durchströmen zuerst
Läugstäler, um dann ähnlich unseren Alpenflüssen die Randketten in Quertälern
zu durchbrechen. Der Arno mündet ins Ligurische, Tiber und Volturno ius
Tyrrhenische Meer. Die Bewässerung der Halbinsel ist wegen der ungleichen
Verteilung der Niederschläge nicht allzu reichlich.
Klima. Die milden Winter Italiens sind charakteristisch. Schnee ist selten
und bleibt nicht lange liegen. Die Regenzeiten beschränken sich hauptsächlich auf
Frühling und Herbst. Der Sommer ist fast regenlos. — Ein gefürchteter Wind
ist der warme, schwüle Seiroeco (fchirocko). Die Halbinsel hat ausgesprochenes
Mittelmeerklima.
Produkte. Von Charakterpflanzen „der Mittelmeerzone verdienen Er-
wähnung die immergrünen Laubgewächse: Ölbaum, Lorbeer, Myrte und die
immergrüne Eiche, von Nadelhölzern Zypresse und Pinie. Die Gehänge und
Vorlande der Apenninen zeigen die eigenartige Terrassenkultur mit künstlicher Be-
Wässerung. Olivenöl, Wein und Südfrüchte (Orangen, Feigen, Zitronen)
bilden die Hanptprodnkte der Apenninen-Halbinsel. Der Hoch-
Wald ist vielfach abgetrieben, an seiner Stelle wnchert der immergrüne Busch-
Wald, die macchia (rndüa). Vgl. Abbildung S. 82.
Als Nutztiere sind Büffel, Esel und Maultiere von Wichtigkeit. — Metalle
mangeln; nur Elba hat Eisen. Dagegen besitzt die Halbinsel Überfluß an Marmor-
arten, die das Material zu Prachtbauten liefern oder auch zu Kunst- und
Schmucksachen dienen. Große Berühmtheit genießt in dieser Beziehung der weiße
Marmor von Earara (karära) an der Riviera.
Wohnorte. 1. In Oberitalien und zwar in Ligurien: Genua, früher eine
der mächtigsten Handelsrepubliken Italiens und auch heute noch die rührigste aller
l) Völlig malariafrei sind von den 69 Provinzen Italiens nur 6.
1911 -
Berlin [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Alois, Fischer, Heinrich, Geistbeck, Michael
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Südeuropa. 75
Zwischen dem Apennin und der Westküste liegen noch zahlreiche niedrige Bergzüge, Subapennin genannt. Dieser hat teilweise vulkanische Natur, doch ist nur der Vesuv am Golfe von Neapel, 1270 m hoch, noch tätig.
Da die eigentliche Halbinsel fast lauter Gebirgsland ist, bleibt für Küstenebenen wenig Raum; diese sind:
1. die kleine, aber üppige Arnoebene, so benannt nach dem Arnoflusse, der sie durchzieht;
2. die Römische Campagna (kampanja) am unteren Tiber, baumlos, öde und ungesund, die Wiege des alten Römerreiches;
3. die vom Volturno bewässerte Kampanische Ebene um Neapel mit
echt südlicher Pflanzenwelt, der „Garten von Unteritalien"; endlich
4. die wasserarme Apulische Ebene.
Die Halbinsel ist vorwiegend Gebirgsland; ihre Westseite zeigt einen stusenartigeu Aufbau.
Von der Arnomündung bis zum Golf von Salerno erstrecken sich in schmalem Gürtel die fieberhauchenden Sumpfgebiete der Maremmen; zu diesen gehören die Pontinischen Sümpfe südlich von Rom1).
Bewässerung. Der Wasserstand der Flüsse wird in der heißen Jahreszeit
sehr niedrig; im Winter und Frühjahr dagegen schäumen die Gewässer oft wild
über. Die drei Hauptflüsse Arno, Tiber und Volturno durchströmen zuerst Längstäler, um dann ähnlich unseren Alpenflüssen die Randketten in Quertälern zu durchbrechen. Der Arno mündet ins Ligurische, Tiber und Volturno ins Tyrrhenische Meer. Die Bewässerung der Halbinsel ist wegen der ungleichen Verteilung der Niederschläge nicht allzn reichlich.
Klima. Die milden Winter Italiens sind charakteristisch. Schnee ist selten und bleibt nicht lange liegen. Die Regenzeiten beschränken sich hauptsächlich auf Frühling und Herbst. Der Sommer ist fast regenlos. — Ein gefürchteter Wind ist der warme, schwüle Seirocco (schiröcko). Die Halbinsel hat ausgesprochenes Mittelmeerklima.
Erzeugnisse. Von Charakterpflanzen der Mittelmeerzone verdienen Erwähnung die immergrünen Laubgewächse: Ölbaum, Lorbeer, Myrte und die immergrüne Eiche, von Nadelhölzern Zypresse und Pinie. Die Gehänge und Vorlande der Apenninen zeigen die eigenartige Terrassenkultur mit künstlicher Bewässerung. Olivenöl, Weiu und Südfrüchte (Orangen, Feigen, Zitronen) bilden die Haupterzeugnisse der Apenninenhalbinsel. Der Hochwald ist vielfach abgetrieben, an seiner Stelle wuchert der immergrüne Busch-wald, die macchia (makia). Vgl. Abbilbnng S. 76.
Als Nutztiere sinb Büffel, Esel und Maultiere von Wichtigkeit. — Metalle mangeln; nur Elba hat Eisen. Dagegen besitzt die Halbinsel Überfluß an Marmorarten, die das Material zu Prachtbauten liefern ober auch zu Kunst- und Schmucksachen bienen. Große Berühmtheit genießt in dieser Beziehung bcr weiße Marmor von Carrara (karara) an der Riviera.
28ohn orte. 1. In Oberitalien, und zwar in Ligurien: Genua, früher eine nröchttgften Handelsrepubliken Italiens und auch Heute noch bte rührigste aller
l) Völlig malariafrei sind von den 69 Provinzen Italiens nur 6.
1915 -
Leipzig [u.a.]
: B. G. Teubner (Theodor Hofmann)
- Autor: Götze, G., Hellmuth, E., Dietlein, Rudolf, Dietlein, Woldemar, Schrader, Hermann
- Hrsg.: Jenetzky, F. W.
- Sammlung: Lesebuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Paritätische Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: ABC_Lesen
440
gewesen ist, als die Ungläubigen schon den ganzen Nest des oströmischen
Reiches verschlungen hatten. Die äußerste Spitze mit den hohen Mauern,
den vielen Kuppeln und dunkelgrünen Zypressen ist das Serail, eine Stadt
für sich mit ihren eigenen Mauern und Toren. Dicht daneben wölbt sich
die mächtige Kuppel der Sophienkirche, die jetzt eine Moschee ist, welche
das Vorbild zu so vielen anderen Kirchen, selbst zu St. Peter in Rom,
geworden ist. Weiter rechts ragen die sechs prächtigen Minarets der
Moschee Sultan Achmets hervor. Wegen ihrer schlanken Form sehen die
Minarets ungleich höher aus als die höchsten Türme unserer christlichen
Kirchen. Soweit das Auge reicht, nichts als flache Dächer, rote Häuser
und hohe Kuppeln, überragt von der Wasserleitung des Kaisers Valens,
die mitten durch die Stadt setzt und noch heute nach sechzehn Jahr-
hunderten das Wasser für Hunderttausende von Menschen herbeileitet
Durch die weiten Bogen flimmert jenseits der Hellespont, und die asiatischen
Berge schließen dieses Bild.
Im allgemeinen ist der Winter doch ziemlich streng in Konstantinopel.
Aber Winter und Sommer sehen sich in diesem Lande ähnlicher als bei
uns; die Pinien, die Zypressen, die Lorbeer und Oleander wechseln ihr
Laub nicht. Efeu umrankt die Felswände, Rosen blühen das ganze Jahr
hindurch, und frisches Grün bedeckt schon jetzt die Berge, wo der warme
Hauch des Südwindes den Schnee verschwinden läßt. Die plätschernden
Wellsn des Bosporus erfreuen das Auge mit ihrem tiefen Blau, und
die warme Sonne funkelt am wolkenlosen Himmel.
Niemand nimmt hier Anstand, sich mitten auf der Straße, oder wo
es ihm gerade am besten gefällt, hinzusetzen, eine Pfeife zu rauchen oder
Kaffee zu trinken. Für diesen Zweck gibt es aber auch am Bosporus
reizende Plätzchen. Der Fuß der riesenhaften Platanen ist gewöhnlich
mit einer niedrigen Terrasse umgeben. Daneben findet sich auch allemal
ein Springbrunnen und ein kleines Kaffeehaus, aus dessen Dache oft
mächtige Baumstämme hervorwachsen. Man breitet dir sogleich eine
Bastmatte und einen Teppich aus, wenn du dich legen, oder stellt einen
niedrigen Rohrschemel auf, wenn du sitzen willst. Das Rohr oder die
Wasserpfeife ist schon bereit, und der Kaffee versteht sich von selbst. Das
jenseitige asiatische Ufer ist so nahe, daß man die Leute erkennt, die dort
herumwandeln. Scharen von Delphinen tanzen um die großen Schiffe,
die auf- und abgleiten, und dicht vorüberziehen in ununterbrochener Folge
die Kaiks (leichte Nachen) mit Frauen, mit vornehmen Efendis, mit Mollahs
oder mit Fremden.
Gestern saß ich an einem solchen Ort, als das große Kaik des Padi-
schah schnell herangeschossen kam. Die lange, reich vergoldete Spitze mit
der Seemöwe als Wahrzeichen schnitt wie ein Pfeil durch die Flut, und
1913 -
München [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Alois, Geistbeck, Michael, Opitz, H.
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Lehrerinnenbildungsanstalt
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Südeuropa. 83
günstiger sind (warum?). Südlich vom Po Bologna (170000), der wichtigste Kreuzungs-
pnnkt der italienischen Bahnen und deshalb starke Festung.
Die Halbinsel Italien. Die Apenninen sind eine Fortsetzung der Ä
gleich den Karpaten. Sie streichen zunächst in einem weiten Bogen, steil zum Meere
abfallend, um den Busen von Genua, wenden sich dann zur adriatischeu Küste,
die sie durch ganz Mittelitalieu be-
gleiten, nähern sich in Süditalien
wieder der Westküste und setzen sich
noch jenseits der Straße von Messina
aus der Insel Sizilien sort. Die größte
Höhe erreichen sie in Mittelitalien,
wo sie sich zu dem breiten Gebirgs-
land der Abruzzeu erweitern (Gran
Sasso = großer Fels, 2900 m). Zwi-
schen den Apenninen und der West-
küste liegen noch zahlreiche niedrige
Bergzüge,teilweise vulkanischer Natur. m
_ ?u. -p ' , L, . .' , Profil von der Tibermundung
Doch ist nur der Ve^Uv (1270 m) am zum Avriatischen Meer.
Busen von Neapel noch tätig. Klei- M. d. L. 1:4 000 000. — M. d. H. 1:400 000.
nere Küstenebenen breiten sich am
unteren Arno und Tiber aus, ferner bei Neapel (Garten von Unteritalien) und in
Apulien. Von der Arnomündung bis zum Busen von Salerno erstrecken sich die
sieberhanchenden Sumpfgebiete der Maremmen; zu ihnen gehören die Pon-
tinischen Sümpfe südlich von Rom. Die Halbinsel ist vorwiegend Gebirgsland.
Der Wasserstand der Flüsse ist in der heißen Jahreszeit sehr niedrig, im
Winter und Frühjahr dagegen schäumen sie ost wild über. Nenne die drei Haupt-
slüsse! Sie durchströmen zuerst Längstäler, um dann ahnlich unseren Alpenflüssen
die Randketten in Quertälern zu durchbrechen. Die Bewässerung der Halbinsel
leidet unter der sommerlichen Trockenheit.
Die milden Winter Italiens find charakteristisch. Schnee ist selten und bleibt
nicht lange liegen. Die Regenzeiten beschränken sich hauptsächlich aus Frühling
und Herbst. Der Sommer ist fast regenlos. Ein gefürchteter Wind ist der warme,
fchwüle Scirocco (fchirocko). Die Halbinsel hat ausgesprochenes Mittelmeerklima.
Von den Charakterpflanzen der Mittelmeerzone verdienen Erwähnung die
immergrünen Laubgewächse: Ölbaum, Lorbeer, Myrte und die immergrüne Eiche,
von Nadelhölzern Zypresse und Pinie. Die Gehänge und Vorberge der Apenninen
zeigen die eigenartige Terrassenkultur mit künstlicher Bewässerung. Olivenöl, Wein
und Südfrüchte (Orangen, Feigen, Zitronen) bilden die Haupterzeugnisse der Apen-
ninenhalbinsel. Der Hochwald ist vielfach abgetrieben. An seiner Stelle wuchert
der immergrüne Bufchwald. Als Nutztiere sind Büffel, Esel und Maultiere
von Wichtigkeit. Metalle mangeln. Nur Elba hat Eisen. Dagegen sindet sich ein
Überfluß an gutem Marmor, der das Material zu Prachtbauten liefert oder auch
zu Kunst- und Schmucksachen dient. Berühmt ist der weiße Marmor von Carrara
an der östlichen Riviera.
1906 -
Berlin
: Nicolai
- Hrsg.: Hausen, Friedrich, Thiel, Oswald, Dahms, Gustav, Werner, Anton von, Zissel, Adolf, Brücke, Th., Ruthe, Paul
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
187
Meeres. Die Alpenflüsse haben es durch mitgeführtes Geröll und frucht-
baren Schlamm ausgefüllt. Die wichtigsten unter ihnen sind der Po und
die Etsch. Noch heute schieben sich die sumpfigen Mündungsgebiete dieser
Flüsse immer weiter in das Adriatische Meer vor. Den Wasserreichtum der
Tiefebene erhöhen noch die oberitalienischen Seen. — Die Alpenmauer
hält die rauhen Nordwinde von dem Tieflande fern. Nur die Ostwinde
haben in der nach O. offenen Tiefebene ungehinderten Zutritt. Daher sind
die Sommer dort sehr warm, aber im Winter fällt zuweilen auch Schnee.
Das warme Klima und die reiche Bewässerung haben auf dem Schwemmlande
große Fruchtbarkeit hervorgerufen. Weizen und Mais, selbst Reis (in
sumpfigen Gebieten) werden angebaut. Obst und Wein gedeihen überall,
Südfrüchte aber nur an den geschützten Ufern der Alpenseen. Ulmen, Pappeln,
Ölbäume und Maulbeerbäume stehen an den Wegen oder fassen die Felder
ein. — Zu dieser Fruchtbarkeit kommt noch der rege Verkehr in der Tiefebene.
Die ältesten Straßen Europas führten durch sie. An den Verkehrsstraßen
entstanden berühmte und große Städte mit einem starken Bürgertum, das
mehrfach den deutschen Kaisern (Barbarossa) hartnäckig Widerstand geleistet
hat. Durch ihren Reichtum und ihre Schönheit war die Tiefebene wie die
ganze Halbinsel die Sehnsucht der Völker (Völkerwanderung) und ein oft um-
strittenes Gebiet. — Die Königin der Lombardischen Städte ist Mailand
mit seinem herrlichen Dom aus weißem Marmor. Die Stadt ist Hauptmarkt
für das Seidengewebe, zugleich Endpunkt der Alpenstraßen und Schnittpunkt
der norditalienischen Eisenbahnen. Turin liegt herrlich am Fuße der Alpen.
Verona (Brennerbahn), Mantua (Andreas Hofer) und Bologna sind
Festungen. Am Adriatischen Meere ist das durch kunstvolle Glasarbeiten
berühmte Venedig auf vielen Inseln erbaut. Die Häuser und Paläste
stehen meist auf Pfählen (Markusplatz mit der Markuskirche, Dogenpalast).
3. Die eigentliche Halbinsel wird in ihrer ganzen Länge vom
Apennin durchzogen, der sich auch auf den Halbinseln Apulien und
Kalabrien und auf der Insel Sizilien fortsetzt. Es ist ein Kalkgebirge
mit kahlen Kuppen. Aus Unverstand hat man in früherer Zeit den Wald
niedergeschlagen, ohne für Neupflanzungen zu sorgen. Darum ist die Halb-
insel viel ärmer an Wald als Deutscyland. Aus den Stammresten der
Bäume ist ein Buschwald emporgeschossen. Am höchsten erhebt sich der
Apennin in den Abruzzen (Gran Sasso 2900 m). — Nach O. und W.
bleibt nur wenig Raum für Tiefebenen. Darum sind die Flüsse (Arno,
Tiber) kurz. Die Tiefebenen und die Terrassen an den Berghängen bringen
häufig nur durch künstliche Bewässerung Oliven, Wein und Südfrüchte, echte
Kastanien, Hülsenfrüchte und Getreide hervor. Die wichtigsten Bäume find
die Pinie, die Zypresse und der Lorbeer. — An dem nördlichen Gestade
des Ligurischen Meeres zieht sich die Riviera hin, die einem herrlichen
Garten gleicht. Infolge des milden Klimas sind dort viele Kurorte ent-
standen (San Remo). In ihrer Mitte erhebt sich terrassenförmig vom
Strande ans das befestigte Genua mit prachtvollen Palästen und Kirchen
Durch die Gotthardbahn ist der Handel dort bedeutend gewachsen. Den
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