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1. Für Präparandenanstalten - S. 200

1912 - Breslau : Hirt
200 V. Länderkunde, 109. „Wolkenkratzer" von New Port, Das Innere der Hochebene ist wegen der Randgebirge trocken, außer- halb der Gebirge waldlos und stellenweise fast eine Wüste. 90 des an- gebauten Landes sind künstlich bewässert. Tie Gebirgsbäche sammeln sich zum Teil in abflußlosen Seen, unter denen der Große Salzsee der bedeu- tendste ist. Die Flüsse bilden, wie alle Hochebenenströme, tiefe Schluchten- täler, insbesondere der Colorado, dessen Mittellaus sich 1800 m tief in das Plateau eingeschnitten hat. Seine in Terrassen abfallenden Felswände mit ihren wundervollen Gesteinen bieten ein Bild von größter Pracht. § 312. Die Weltplätze der Ostküste. Der No mit seinen reichen Boden- schätzen an Kohle und Eisen, seinen schiffbaren Flüssen und günstigen Buchten hat die dichteste Bevölkerung und ist Hauptsitz des atlantischen Handels. Hier entstand Boston [boft'it] (070), die älteste Großstadt der Union, der zweitgrößte Hafen und ein Mittelpunkt der Kunst und Wissen- schast. Der bedeutendste Hafen ist New York >nju jürk^. Seine Lage ist außer- ordentlich günstig. Keiner der östlichen amerikanischen Weltplätze ist mit dem reichen Hinterlande so günstig verbunden wie New Jork durch das breite und tiefe Tal des Hudson. Der älteste Teil der Stadt (von den Holländern angelegt und von diesen Nen-Amsterdam genannt) liegt ans einer aus festem Felsboden bestehenden Insel des Hudson, der durch einen Kanal mit dem ^ntärio-See in Verbindung steht. Nach dem „fernen Westen" sichren zahlreiche aus den Massenverkehr ein- gerichtete Bahnen, darunter eine elektrische Schnellbahn nach Chicago. So entstand hier eins der Bevölkerungszentren der Erde. Die Stadt hat mit dem durch riesenhafte Brücken und Tunnel verbundenen Brooklyn [bruklin 4,s Mill. Einwohner, darunter % Mill, Deutsche. Sie ist das Ziel von mehr als 70 Dampferlinien, die Landungsstätte der meisten Auswanderer, der zweitgrößte Hafen der Welt. Fast die Hälfte des auswärtigen Handels der Union geht über New York. Die Stadt ist wie alle amerikanischen Städte regelmäßig gebaut: die nieisten Straßen schneiden sich unter rechtem Winkel.

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1. Europa und Amerika - S. 127

1913 - Leipzig : List & von Bressensdorf
127 Amerika. __§ 223 Fabrikstadt, — New-?)ork, als das „größere New-York" (mit Vororten) 5 Mill. Einw. zählend, darunter V-Mill. Deutsche; wirtschaftliche Hauptstadt und erste Industriestadt der Union. Das eigentliche New-York, 1612 von Holländern gegründet, liegt auf Man- hattan (mänhä'tt'n), einer Münduugsinsel des tiefen, wasserreichen Hudson, der einen vorzüglichen Naturhafen bildet, in dem jederzeit Schiffe bis 9 m Tiefgang einlaufen können I s. Text u. Bild 8 2221. 1908 betrug der Handelsverkehr New-Yorks, der fast die Hälfte des gesamten Außenhandels der Union bildet, 24 Mill. Registertonnen (Antwerpen 22,1, Hamburg 21,7, Hongkong 20,2, London 19,7; den heimischen Verkehr eingeschlossen, steht London an erster Stelle). Nach seinem Auslandverkehr ist New-York der erste Hafen der Welt. — Wolkenkratzer! — Vier mächtige Hängebrücken^) über und acht Tunnel unter dem East River (!st-riw'r ^ Ostfluß) führen nach dem Stadtteil Brooklyn (brn'cklinn) auf Long Island (long eiländ = lange Insel). Zahlreiche Fähren führen über den breiten Hudson nach dem (nicht znm Staate New-York gehörenden) Vor- orte Hoboken %, wo die „Hapag"- und Lloyddampfer anlegen, und Jersey-City (dschörße-ßitte) G. Westl. von Jersey-City liegt Newark (njüörk) H.. — Philadelphia ©, am Delaware, die drittgrößte Stadt des Landes, ist infolge der benachbarten Kohlen- und Eisenlager einer der ersten Jndustrieorte. — Baltimore (ba'ltetrtör) D, am Chesa- peakbusen, ist als Handels- und Fabrikstadt bedeutend, namentlich als Getreide- und Tabakmarkt. — Washington (uüschingt'n) H., am Potömac, in Columbia, dem ersten Präsidenten zu Ehren benannt, ist die ziemlich stille Bundes-Hst. der Vereinigten Staaten. Hier tagt der „Kongreß" im „Kapitol"; im „Weißen Hause" wohnt der Präsident. Phila- delphia, Baltimore und Washington leiden alle drei wegen ihrer weniger günstigen Lage unter dem Übergewichte des benachbarten New-York. Der südl. Teil der atlantischen Küste ist ärmer an Städten (Grund?). Am bekanntesten ist der Hasen Charleston (tscharlst'n) ^ mit überwiegender Negerbevölkerung. b) Siedelungen westlich vom Appalachengebirge: Pittsburg D in Pennsylvanien, bildet den Mittelpunkt der reichen Kohlenlager der Union und liefert außer Kohlen viel Eisen und Petroleum. — Buffalo W am Ostende des Eriesees, nahe dem Niagarafall, ist überwiegend Handels-, Rochester O, unweit des Ontariosees, überwiegend Fabrikstadt. B. Das Mississippi-Tiefland, das Haupt-Landwirtschaftsgebiet. 1. Der Mississippi (— Vater der Ströme) ist mit dem Missouri der längste Strom der Erde, 6700 km lang, 6 mal so lang wie die Elbe; s. Abb. 2, § 214. Sprich über Mississippi und Missouri: Quellen, Vereinigung bei? Nenne den zweitgrößten Nebenfluß von rechts! Ebenso den größten von links (mit dem Nebenfluß Tennessee). Der Mississippi mit großem, wachsendem Delta mit eingedeichten Mündungsarmen (vgl. Po, Rhein, s. Abb. 1, § 223!), ungesund, reich an Alligatoren. Wo New- Orleans (njn orlins)? — Der Mississippi besitzt mit seinen Neben- slüssen 32 000 km schiffbare Wasserstraßen (sämtliche Flüsse Europas nur 20 000!). Der Mittelpunkt des gewaltigen Fluß- und Kanalverkehrs ist St. Louis (ßent lüiß). — 2. Das Tiefland des Mississippi. Ostl. vom Mississippi zum Teil noch viel Wald, vor allem aber Ackerland; westl., infolge der Regenarmut, endlose Prärien, baumlose Steppen, teils sandig und dürr, teils sehr fruchtbar'. Hier, wo früher die Indianer gewaltige Herden wilder Büffel jagten (Reste im Yellowstone-Park), treiben jetzt weiße Ansiedler blühende Viehzucht und beden- *) Unter ihnen die größte Brücke der Welt, 40 m über dem East River, Spannweite 488 m (Vergleich!). Bei einer Breite von 36 m liegen nebeneinander zwei Hochbahngleise vier Straßenbahngleise, zwei Wagenfahrbahnen, zwei Fußwege und zwei Fahrradwege. Bau- kosten fast 350 Mill. Mk.

2. Die außereuropäischen Erdteile - S. 107

1917 - Leipzig : List & von Bressensdorf
107 § 223 Fabrikstadt. — New-York, als das „größere New-York" (mit Vororten) 5 Mill. Einw. zählend, darunter V- Mill. Deutsche; wirtschaftliche Hauptstadt und erste Industriestadt der Union. Das eigentliche New-York, 1612 von Holländern gegründet, liegt auf Man- hattan (mänhä'tfn), einer Mündungsinsel des tiefen, wasserreichen Hudson, der einen vorzüglichen Naturhafen bildet, iu dem jederzeit Schiffe bis 9 m Tiefgang einlaufen können It. Text u. Bild § 222 1. 1908 betrug der Handelsverkehr New-Yorks, der fast die Hälfte des gesamten Außenhandels der Union bildet, 24 Mill. Registertonnen (Antwerpen 22,1, Hamburg 21,7, Hongkong 20,2, London 19,7; den heimischen Verkehr eingeschlossen, steht London an erster Stelle). Nach seinem Auslandverkehr ist New-York der erste Hasen der Welt. — Wolkenkratzer! — Vier mächtige Hängebrücken^) über und acht Tunnel unter dem East River (ist-riw'r = Ostfluß) führen nach dem Stadtteil Brooklyn (brn'cklinn) auf Long Island (long eiländ 2-- lange Insel). Zahlreiche Fähren führen über den breiten Hudson nach dem (nicht zum Staate New-York gehörenden) Vor- orte Hoboken wo die „Hapag"- und Lloyddampfer anlegen, und Jersey-City (dschörße-ßitte) 0. Westl. von Jersey-City liegt Newark (njüörk) H.. — Philadelphia D, am Delaware, die drittgrößte Stadt des Landes, ist infolge der benachbarten Kohlen- und Eisenlager einer der ersten Jndustrieorte. — Baltimore (ba'ttmör) D, am Chesa- peakbusen, ist als Handels- und Fabrikstadt bedeutend, namentlich als Getreide- und Tabakmarkt. — Washington (uüschiugt'n) H., am Potümac, in Columbia, dem ersten Präsidenten zu Ehren benannt, ist die ziemlich stille Bundes-Hst. der Vereinigten Staaten. Hier tagt der „Kongreß" im „Kapital"; im „Weißenhause" wohnt der Präsident. Phila- delphia, Baltimore und Washington leiden alle drei wegen ihrer weniger günstigen Lage unter dem Ubergewichte des benachbarten New-York. Der südl. Tejl der atlantischen Küste ist ärmer an Städten (Grund?). Am bekanntesten ist der Hasen Charleston (tscharlst^n) % mit überwiegender Negerbevölkerung. b) Siedelungen westlich vom Appalachengebirge: Pittsburg D in Pennsylvanien, bildet den Mittelpunkt der reichen Kohlenlager der Union und liefert außer Kohlen viel Eisen und Petroleum. — Buffalo W am Ostende des Eriesees, nahe dem Niagarafall, ist überwiegend Handels-, Nochester Q, unweit des Ontariosees, überwiegend Fabrikstadt. B. Das Mississippi-Tiefland, das Haupt-Landwirtschaftsgebiet. § 1. Der Mississippi (= Vater der Ströme) ist mit dem Missouri der längste Strom der Erde, 6700 km lang, 6 mal so lang wie die Elbe; s. Abb. 2, § 214. Sprich über Mississippi und Missouri: Quellen, Vereinigung bei? Neune den zweitgrößten Nebenfluß von rechts! Ebenso den größten von links (mit dem Nebenfluß Tennessee). Der Mississippi mit großem, wachsendem Delta mit eingedeichten Mündungsarmen (vgl. Po, Rhein, s. Abb. 1, § 223!), ungesund, reich an Alligatoren. Wo New- Orleans (nju orlius)? — Der Mississippi besitzt mit seinen Neben- flüssen 32 000 km schiffbare Wasserstraßen (sämtliche Flüsse Europas nur 20 000!). Der Mittelpunkt des gewaltigen Fluß- und Kanalverkehrs ist St. Louis (ßent lüiß). — 2. Das Tiefland des Mississippi. Ostl. vom Mississippi zum Teil noch viel Wald, vor allem aber Ackerland; westl., infolge der Regenarmut, endlose Prärien, baumlose Steppen, teils sandig und dürr, teils sehr fruchtbar. Hier, wo früher die Indianer gewaltige Herden wilder Büffel jagten (Reste im Yellowstone-Park), treiben jetzt weiße Ansiedler blühende Viehzucht und bedeu- x) Unter ihnen die größte Brücke der Welt, 40 m über dem East River, Spannweite 488 m (Vergleich!). Bei einer Breite von 36 m liegen nebeneinander zwei Hochbahngleise, vier Straßenbahngleise, zwei Wagenfahrbahnen, zwei Fußwege und zwei Fahrradwege. Bau- kosten fast 350 Mill. Mk.

3. Teil 3 - S. 56

1910 - Wien Leipzig : Freytag
56 zu Fjorden ausgezackt und deshalb reich an Hafenbuchten ist. Zwar legen sich die Alleghanies als ein Verkehrshindernis breit vor die Küste, aber anderseits sammeln sie die Niederschläge an ihren Höhen und geben deshalb einer großen Zahl von Flüssen die nötige Wasserfülle, die deshalb trotz ihrer Kürze doch für die Schiffahrt zu gebrauchen sind. Außerdem birgt der Boden gerade an diesem Gebirge die größten Schätze von Eisen und Kohlen, so daß leicht Industrie entwickelt werden konnte. Darum sind hier die blühendsten und größten Staaten der Union entstanden, die mit ihrem Handel und ihrer Industrie den ersten Platz nicht nur in Amerika, sondern auch auf der ganzen Erde einnehmen. In dem Staate Massachusetts ist die Stadt Boston (sprich: Bostn) der Hauptsitz der amerikanischen Wissenschaften, aber auch eine wichtige Handels- und Hafenstadt. Sie gehört zu den ältesten Städten der Union und spielte bereits in dem Unabhängigkeitskriege 1775 eine Rolle. Der Staat Neu-York hat sich besonders deshalb sehr günstig entwickeln können, weil er durch den Hudsonfluß (Fig. 20) eine gute Verbindung mit dem Hinterlande hat. Die Stadt Neu-York ist die zweitgrößte Stadt und nächst London der wichtigste Handelsplatz der Erde. Sie liegt auf einer Insel und dehnt sich mit ihren Nebenorten weit auf beide Seiten des Hudsonflusses aus. Durch einen Kanal ist sie jetzt mit den Kanadischen Seen und mit dem Gebiet des Lorenzstromes verbunden. Wegen ihrer Lage zu Europa wird sie sehr viel von Auswanderern als Landungsplatz gewählt. An der Verbindung des Hudsons mit dem Eriesee liegt Buffalo (sprich: Böffalo); es ist besonders als Ausfuhrort für Getreide und Holz in der letzten Zeit sehr gewachsen. Jenseits^ des Alleghaniegebirges liegt der ursprünglich von den Quäkern, einer religiösen Sekte, besiedelte Staat Pennsylvanien, in dem sehr viel Deutsche wohnen. Hier sind die wichtigsten Kohlen- und Eisenlager, außerdem hat man viele Petroleumquellen erbohrt und infolgedessen ist Pennsylvanien ein großartiger Industriebeziik geworden. Die Hauptstadt Philadelphia (d. i. Bruderliebe) am Delaware (sprich: Delauär) ist die größte Fabrikstadt der Union und das am Ohio (sprich: Oheio) gelegene Pittsburg ist ebenfalls ein Hauptort des Großgewerbes, besonders der Metallwarenfabrikation, geworden. In dem Neu-York benachbarten Staate New Jersey (sprich: Dschörse) haben viele deutsche Fabriken ihre Zweiganstalten gegründet. Fig. 20. Hudson River. (Nach einer Photographie.)

4. H. A. Daniels Leitfaden für den Unterricht in der Geographie - S. 118

1913 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
11-8 § 70. Die Vereinigten Staaten von Amerika (die Union). A. Die Atlantischen Staaten. Die Küste dieser Staaten ist reich an guten und sicheren Häfen, zugleich Europa am nächsten, wohin der Hanpthaudel gerichtet ist. Die Handelsplätze dieser Küste haben deshalb den weitaus größten Teil des gesainten Seehaudels der Union in Händen. In Massachusetts ^mässätschüsets^ ist Boston [bosten] (700000 Einw.) der Hauptsitz der amerikanischen Wissenschaft (Harvard-Universität); es ist die älteste Großstadt der Union und ein wichtiger Einwandererhafen. Im Staate Neu-Jork oder New-Aork [njujörf] ist die Stadt New- Jork an der Mündung des Hudson die größte Handelsstadt des ganzen Erd- teils und die wirtschaftliche Hauptstadt der Union, da sie für den Verkehr nach Europa und nach den Seen gleich günstig liegt. Am Eingang ihres nmsang- reichen Hafens steht die Freiheitsstatue, das Wahrzeichen der Stadt. In New- Jork leben mehr als 200 000 Deutsche. Die auf der Westspitze von Long- Island [eüäiib] liegende Stadt Brooklyn [brnftm] ist durch eine eiserne Hängebrücke mit New-Jork verbunden. Mit seinen benachbarten Vororten und Brooklyn bedeckt „Groß-New-Iork" etwa 800 qkm und zählt fast 5 Millionen Einwohner. Die Straßen der Stadt sind meist breit und gerade, die Häuser wurden, da New-Jork auf einer Insel liegt, teilweise sehr hoch gebaut (bis 40 Stock). Am Erie-See in der Nähe des Niagarafalles ist Buffalo (450000 Einw.) dnrch Ausfuhr von Getreide und Holz wichtig. Jenseits des Alleghauiegebirges liegt in Pennsylvanien Philadelphia am Delaware (1,5 Mill. Einw.), infolge der Eisen- und Kohlenlager des Ge- birges die größte Fabrikstadt der Union, und Pittsburg (500000 Einw.) am oberen Ohio [oljeto], der Mittelpunkt eines großen Petroleumbezirks. In Maryland [märtlaitd] ist Baltimore [boltimör] (600000 Einw.) an einer tiefen Bai der wichtigste Ausfuhrhafen für Tabak. Der „neutralisierte" Distrikt Columbia zwischen Maryland und Vir- ginien enthält die Bundeshauptstadt Washington am Pötomak (300000 Einw.). Sie ist der Sitz der höchsten Bundesbehörden und vieler Wissenschaft- licher Anstalten. Ii. Die Südstaaten. An Stelle des Tabaks tritt in den regenreichen Südstaaten der Plan- tagenbau auf Zucker, Reis und Baumwolle. Die Bewohner sind großenteils Neger und Mulatten. In Südkarolina ist Charleston ^tschärlsten^ der Hauptmarkt für Baum- wolle und Reis. In Florida gedeihen viel Südfrüchte. Key-West, mit dem Festlande durch eine über mehrere kleine Inseln führende Bahn verbunden, ist Kriegs- Hafen und Seebad.

5. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 153

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 153 — nur noch eine Höhe von 2000 m; denn die abrinnenden Gewässer, der jähe Wechsel von Frost und Hitze und heftige Winde haben an dem Granit-, Kalk- und Sandstein des Gebirges genagt; der losgelöste Schutt bildet jetzt teilweise den fruchtbaren Boden des Mississippibeckens. Da das Gebirge infolge der Meeresnähe reiche Niederschläge hat, so sind seine Höhen mit Eichen, Buchen und Ahorn bewaldet; an den Abhängen werden Weizen, Wein und Tabak, weiter südlich Baumwolle und Reis an- gebaut. — Den Hauptreichtum der Alleghanies bilden die Mineralien. Hier sind die ergiebigsten Kohlenfelder der Erde. In ihrer unmittel- baren Nähe liegen reiche Eisenerzgruben; Kupfer, Blei, Silber und Gold werden gefunden; nirgends sonst entquillt das Petroleum in solcher Menge der Erde. Diese Bodenschätze finden Verwendung in einer leb- haften Industrie. Obenan steht die Eisenindustrie, die mit ihren Gießereien und großartigen Maschinenfabriken ihren Hauptsitz in Pittsburg hat. 4. Die Küstenlandschaft zwischen den Alleghanies und dem Atlan- tischen Ozean nimmt von Norden nach Süden an Breite zu und geht in die Halbinsel Florida und die Golfniederung über. Sie ist durch die Gesteins- und Schlammanhäufungen entstanden, die die Flüsse aus den Alleghanies in das Meer führten. Während die Küste im Süden sandig und hafenarm ist, weist sie im Norden zahlreiche Buchten aus. In diese münden viele Küstenflüsse, die die weitere Verbindung mit dem Innern herstellen (Hudson). Diese günstigen Verkehrsverhältnisse, die reichen Naturerzeugnisse des Hinterlandes, die rege Industrie und der Umstand, daß dieses Gebiet Europa am nächsten liegt, haben hier einen lebhaften Handel hervorgerufen und eine große Anzahl blühender Städte entstehen lassen. New ?)ork hat mit seinen Vorstädten 3v2 Mill. Einw. und ist somit die größte Stadt Amerikas. Zn seiner schnellen Entwicklung hat seine günstige Lage wesentlich beigetragen. Es liegt auf einer Insel in der Mündung des Hudson (hödß'n), der durch einen Kanal mit dem Eriesee verbunden ist uno so die Ver- bmdung zwischen New Jork und den Kanadischen Seen herstellt. Zahlreiche bequeme Übergänge über die Alleghanies führen in das fruchtbare Ohiotal. Die Hudson- mündung bietet einen großen, tiefen und bequem zugänglichen Hafen, in dein ein Gewirr von Masten und Segeln sich dem Ankommenden darbietet. Dahinter dehnt sicl)t das ungeheure Häusermeer aus. Die Hauptgeschäftsstraßen sind der 25 in breite Broadway (breiter Weg) und die Wall-Street, wo die großen Bank- Häuser, die Börsen, die Zeitungen u. s. w. sich befinden. — New Jork ist die erste Fabrikstadt der Union, die zweite Handelsstadt der Welt. Es ist der Hauptlandungs- platz für die Einwanderer und bildet den Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Europa und Amerika. 40 Dampferlinien münden hier ein. (Das deutsche Schiff „Deutsch- land", das schnellste der Welt, braucht von Sonthainpton nach New Aork 5 xli Tage). Mehrere Pacificbahnen verbinden die Stadt in 4*/2 Tagen mit dem Stillen Ozean. — Nur eme Vorstadt von New Jork ist Brooklyn (brukbn) das auf einer andern Hudsoninsel liegt. Eine in schwindelnder Höhe erbaute Brücke verbindet die beiden Städte. Boston, Mill. die bedeutendste Universität Amerikas. Philadelphia, 1300chjo Einw. Großer Buchhandel (das amerikanische Leipzig), Hauptausfuhr- platz für Petroleum. Baltimore (timor), V2 Mill. Einw. Großer Tabaks- und Mehlmarkt. Washington (uoschingt'n), 280 000 Einw.. Bundeshauptstadt der Umon. Verfassung und Bevölkerung. Die „Vereinigten Staaten von Amerika" bilden eine Republik, die sich aus 45 Staateu, 6 Territorien

6. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 5

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Nordamerika. 5 Die Größe des Reiches betrügt 9,4 Mill. qkm (Europa 10 Mill. qkm). Die Vereinigten Staaten sind das größte Kulturgebiet Amerikas. Einwohner. Von den 92 Mill. Einw. (nicht ganz 10 auf 1 qkm) sind die meisten englischer Abkunft, Aankees (jänkis) genannt. Die englische Sprache ist daher die Sprache der Regierung, der Geschäfte und des Umgangs; die vor- herrschende Religion ist die protestantische. Nächst dem angelsächsischen hat das deutsche Element die größte Bedeutung; 10 Millionen sprechen deutsch. Die Farbigen (Neger und Mulatten), gleichfalls an 10 Mill., leben besonders im So. Die Ureinwohner, die Indianer, sind aus rund 1/4 Mill. zusammen- geschmolzen. Die Bevölkerung der Union ist also keine einheitliche. Verfassung und Einteilung. Die Union ist, wie in Europa die Schweiz, eine Bundesrepublik. Sie setzt sich aus 48 Staaten, dem Bundesdistrikt Kolumbia und 2 auswärtigen Territorien (Alaska und Hawaii) zusammen. An der Spitze der Regierung steht ein auf 4 Jahre gewählter Präsident. Die gesetz- gebende Gewalt wird durch den „Kongreß" ausgeübt, eine Versammlung gewählter Abgeordneter aus allen Staaten. — Münzeinheit ist der Dollar (Döler) = 4 J. Er ist eingeteilt in 100 Cent (ßent). Das Atlantische Küstengebiet. Natürliche Vorzüge. Vom St. Lorenzgolf bis in die Gegend des Hudson treten die nördlichen Alleghanies hart an den Atlantischen Ozean heran und bilden eine malerische, buchten- und hafenreiche Fjordküste, welche die Entwick- lung der Seesischerei und der Seeschiffahrt in hohem Grade begünstigt. Weitere Vorzüge des Küstengebietes sind die treffliche Verkehrslage zu Europa, die zwar kurzen, aber wasserreichen und teilweise schiffbaren Küstenflüsse und das kohlen- und eisenreiche Hinterland. Große natürliche Vorzüge zeichnen also den Küsten- sanm aus. Klimatisch ist die Küste wegen eines kalten, südwärts ziehenden Meeresstroms ziemlich kühl; New Jork hat unter derselben Breite wie Neapel häusig sehr kalte Winter. Erwerb und Aiedelungen. Infolge der günstigen Lage hat sich die Bevölkerung hauptsächlich dem Handel und der Industrie zugewandt, und es entstanden hier die wichtigsten Großstädte der Union. Von diesen folgen von N. nach S.: Boston, 670000 Einw., eine der ältesten Städte der Union, zugleich ein Hauptsitz der amerikanischen Wissenschaft (das „amerikanische Athen") und einer der besuchtesten Häfen der Neuen Welt. Auf einer Insel an der Mün- dung des Hudson: New Aork, fast 4,8 Mill. Einw., die zweitgrößte Stadt der Erde und der erste Seehafen der Union. Philadelphia, über l1^ Mill. Einw., die drittgrößte Stadt und größte Fabrikstadt der Union. Baltimore, über x/2 Mill. Einw., der erste Tabakmarkt Amerikas. Im Bundesdistrikt Kolumbia liegt Washington (uöschingt'n), die Bundesstadt der Union, der Sitz des Kongresses und des Präsidenten, 300000 Einw. Die nördlichen und mittleren Atlantischen Staaten sind die eigentlichen Handels- und Judustriebezirke der Union. In den südatlantischen Staaten weicht das Alleghanygebirge immer weiter zurück, die Ebene verbreitert sich stetig, und die Küste selbst wird hafenarm

7. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 153

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 153 — In diese münden viele Küstenflüsse, die die weitere Verbindung mit dem Innern herstellen (Hudson). Diese günstigen Verkehrsverhältnisse, die reichen Naturerzeugnisse des Hinterlandes, die rege Industrie und der Umstand, daß dieses Gebiet Europa am nächsten liegt, haben hier einen lebhaften Handel hervorgerufen und eine große Anzahl blüheuder Städte entstehen lassen. Fig. 30. New-Iork und seine Hauptverkehrsliuien. New-Nork hat mit seinen Vorstädten Mill. Einw. und ist somit die größte Stadt Amerikas. Zu seiner schnellen Entwicklung hat seine günstige Lage wesentlich beigetragen. Es liegt auf einer Insel in der Mündung des Hudson (hödß'n), der durch einen Kaual mit dem Eriesee verbunden ist und so die Ver- bindung,, zwischen New-Iork und den Kanadischen Seen herstellt. Zahlreiche be- queme Ubergänge über die Alleghanies sühren in das fruchtbare Ohiotal. Die Hudsonmündnng bietet einen große», tiefen und bequem zugänglichen Hasen, in dem eiu Gewirr von Masten und Segeln sich dem Ankommenden darbietet. Da- hinter dehnt sich das ungeheure Häusermeer aus. Die Hauptgeschäftsstraße:: sind der 25 m breite Broadway »breiter Weg) und die Wall-Street, wo die großen Bankhäuser, die Börsen, die Leitungen u. s. w. sich befinden. New-Aork ist die erste Fabrikstadt der Union, die zweite Handelsstadt der Welt. Es ist der 5>aupt- landnngsplatz für die Einwanderer und bildet den Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Europa und Amerika. 40 Dampferlinien münden hier eiu. (Die „Dentfchlaud", eins der schnellsteu Schiffe^ der Welt, braucht von Southamptou nach New-Nork 5'/a Tage). Mehrere Pacificbahnen verbinden die Stadt in 4x 2 Tagen mit dem Süllen Ozean. Eine Vorstadt von New-York ist Brooklyn (brnkstn), das auf einer ^nsel vor der Hudsonmündung liegt. Eine in schwindelnder Höhe erbaute Brücke verbindet die beiden Städte. Boston, */2 Mill., die bedeutendste Universität Amerikas. Philadelphia. 1300000 Einw. Großer Buchhandel (das amerikanische Leipzig), Hauptausfuhrplatz für Petroleum. Baltimore (timor), */j Mill. Eiuw., großer Tabaks- und Mehlmarkt. Washington (nüschingt'n), 290000 Einw., Bundes- Hauptstadt der Union. Verfassung und Bevölkerung. Die „Vereinigten Staaten von Amerika" bilden eine Republik, die sich aus 45 Staaten, 6 Territorien

8. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 131

1906 - Berlin : Mittler
— 131 die entfernt liegenden Landschaften des Westens mit denen des Ostens zu einem einheitlichen Wirtschaftsgebiete verbunden. Die Eisenbahnen der Union übertreffen mit ihrer Länge und Dichte das Eisenbahnnetz des gesamten Europa. Bei einer Länge von 325 777 km (Ende 1902) kommen 4,2 km auf 100 qkm. Unter den zahlreichen Eisenbahnknotenpunkten ist das am Südende des Michigan-Sees gelegene Chicago der bedeutendste. Von hier gehen nicht weniger als 32 Eisenbahnlinien aus. Andere hervorragende Knoten sind New-York, St. Louis, Cincinnati, Indianopolis, Pittsburg, Kansas City, Amaha, St. Paul u. a. mehr. Der Eisenbahnbetrieb der Union ruht in den Händen zahlreicher Privatgesellschaften. Bei aller Großartigkeit des Betriebes und der Be- triebsmittel kann doch nicht in Abrede gestellt werden, daß die Sicherheit des Verkehrs manches zu wünschen übrig läßt. Dieses erklärt sich in erster Linie aus der Schnelligkeit und Billigkeit, mit der die Bahnen gebaut werden, aus der Verwendung langer, hölzerner Brücken und der ungenügenden Zahl von Beamten, die im Eisenbahnbetrieb beschäftigt sind. Die Vereinigten Staaten haben in den vielen schiffbaren Flüssen, den zahlreichen Kanälen und den fünf großen kanadischen Seen ausgezeichnete Biunenschiitahrtswege. Unter den Flüssen ist der Mississippi samt seinen wasserreichen Nebenflüssen (Ohio, Missouri, Tennessee, Arkansas, Red River) die Hauptverkehrsader. Mehr als 1000 Personen- und Frachtfahrzeuge beleben die Ströme des Mississippi- beckens. St. Louis und New-Orleans sind die Hauptstapelplätze für den Verkehr auf dem Mississippi. Regen Dampferverkehr hat auch der Hudson, an dessen Mündung New-York liegt. Er steht durch Kanalanlage mit den großen Seen in Verbindung. Der wasserreiche Lorenzostrom bildet mit Ontario-, Erie-, Huron-, Michigan- und Oberen See eine vortreffliche Fahr- straße von dem Innern nach dem Atlantischen Ozean. Die Gesamtlänge der Kanäle beträgt rund 5000 km. Die wichtigste aller künstlichen Wasserstraßen der Union ist der St. Mary-Kanal, der den Oberen See mit dem Huron-See verbindet. Sein Schiffsverkehr ist etwa 2^2mal so groß wie derjenige des Suezkanals. Post, Telegraph. Telephon. Die Union hat einen so lebhaften Postverkehr, daß sie uns und Großbritannien mit der Zahl ihrer Brief- sendungen weit voraus ist. Die Anzahl aller Depeschen wird auf 100 Mill, geschätzt. (Deutschland befördert jährlich ungefähr 45 Mill. Telegramme.) Die Union verfügt auch über zahlreiche Kabel, die nach den Antillen, nach Südamerika, Europa und den Philippinen gehen. Seeverkehr. Die. Handelsflotte der Union umfaßte Ende Juni 1903 einschließlich der Küsten schiffe, Binnensee- und Flußfahrzeuge 24 425 Schiffe mit einem Tonnengehalt von 6 Mill, brutto, darunter 8054 Dampfer mit 3,4 Mill. Reg.-Tons. Die Zahl der im Jahre 1903 in den Häfen der Union gelöschten Seeschiffe betrug 35 222 mit einem Nettotonnengehalt von 31,1 Mill. Auf amerikanische Schiffe kamen hiervon nur 6,9 Mill. Reg.-Tons. Etwa die Hälfte des gesamten Seeverkehrs entfiel auf die englische Flagge. Nächst ihr sind die deutsche und die norwegische Reederei am stärksten an dem Überseeverkehr der Union beteiligt,. Die vielen und bedeutenden Seehäfen der Union werden alle weit überragt von der Riesenstadt New-York (3,4 Mill. Einwohner), deren ge- räumiger Hafen zu den schönsten der Welt gehört. Der Schiffsverkehr 9*

9. Europa ohne das Deutsche Reich, Die außereuropäischen Erdteile, Mathematische Erdkunde - S. 92

1912 - Breslau : Hirt
92 Die außereuropäischen Erdteile, 50. „Wolkenkratzer" von New vom Hudson aus gesehen. Der feste Felsboden tritt unmittelbar an das Ufer des Hudson und an die Meeresküste. So bildet die Mündung des schiffbaren Flusses den besten Naturhafen der nordöstlichen Union, der sehr tief und vor hohem Seegang geschützt ist. An ihm hat sich das riesige Eeschüftsleben zusammengedrängt. Am Strande des Hudson und des East-River liegen in endloser Reihe Dock an Dock und Speicher an Speicher. Da der Baugrund auf der Insel Manhattan, auf der New Bork gegründet wurde, beschränkt und äußerst teuer ist, sind auf ihr gewaltige Hochbauten mit 20 und mehr Stockwerken, die „Wolkenkratzer", entstanden. Sie über- ragen die gewöhnlichen, an sich schon großen Häuser wie riesige Türme. Elektrische Aufzüge befördern die Menschen schnell in jedes Stockwerk. d) Staatliche Einteilung und Verfassung. Die Union besteht aus 47 Staaten, die sich zu einem Staatenbunde vereinigten. Dazu treten der Bundesdistrikt Kolumbia und die Territorien Arizona, Alaska und Hawaii. An der Spitze der Regierung steht ein auf 4 Jahre gewählter Präsident. Die Staaten haben aber eigene innere Verwaltung. Das Volk hat durch den Kongreß Anteil an der Regierung. Der Mittelpunkt des nordamerikanischen Lebens ist New Dort (mit Brooklyn und anderen Vororten 4,8 Mill. E,). Die Riesenstadt liegt auf der Insel Manhattan [manhätt'n] an der Hudsonmündung. Sie ist die Volk- reichste Stadt und der erste Seehafen der Neuen Welt, das Endziel von über 70 Dampferlinien und die Landuugsstätte für die meisten Auswanderer aus der Alten Welt. Den ungeheuren Verkehr vermitteln Straßenbahnen, Untergrund- und Hochbahnen. Brooklyn [brüflin] am Ostufer des Hudsou ist durch drei gewaltige Hängebrücken mit New Jork verbunden. An den Ufern des Hudson drängt sich das geschäftliche Leben und Treiben. Hier erheben sich auch die „Wolkenkratzer", Geschäftshäuser mit 20 und mehr Stockwerken (Bild 50). Die Hauptstadt der Vereinigten Staaten ist Washington [uöfchingt'u] (330). Hier versammelt sich der Kongreß. Der Präsident wohnt im „Weißen Hause". Die Millionenstadt Philadelphia (1500) ist die größte Fabrikstadt der Union und der Ausfuhrhafen für amerikanisches Petroleum. Boston [boftn] (700) verfrachtet Metallwaren, Leder, Woll- und Baumwollwaren. Die wichtigsten Orte im 3 der Union sind Richmond [rttfd&m'itb] in Virginien mit den größten Tabakfabriken Nordamerikas, und New Orleans (350), der größte Markt für amerikanische Baumwolle. Au den Kanadischen Seen ist Chicago (2,2 Mill. E.) der Haupt- ort. Die Stadt ist der erste Stahl- und Eisenmarkt der Union, der erste Getreidemarkt der Erde und zugleich eiu gewaltiger Viehmarkt. 7—8 Mill.

10. Die außereuropäischen Erdteile - S. 57

1911 - München : Oldenbourg
Nordamerika. 57 Einschließlich der Außenländer (Porto-Rico, der Panama-Kanalzone, der Phi- lippinen, der Insel Guam und der Samoa-Jnseln) zählt die Union 102 Mill. Einw. Verfassung und Einteilung. Die Union ist, wie in Europa die Schweiz, eine Bundesrepublik. Sie setzt sich aus 48 Staaten, dem Bundes- distrikt Kolumbia und 2 auswärtigen Territorien (Alaska und Hawaii) zusammen. An der Spitze der Regierung steht ein auf 4 Jahre gewählter Präsident. Die gesetzgebende Gewalt wird durch den „Kongreß" ausgeübt, eine Versammlung gewählter Abgeordneter aus allen Staaten. — Als Territorien bezeichnet man Gebiete, die, weil zu wenig bevölkert, unter der Zentralregierung stehen, während von den Staaten jeder in seinen inneren Angelegenheiten vollkommene Selb- ständigkeit und eigene Verwaltung hat. — Münzeinheit ist der Dollar (Doler) = 4 Jc. Er ist eingeteilt in 100 Cent (ßent). Das Atlantische Küstengebiet. Natürliche Vorzüge. Vom St. Lorenzgolf bis in die Gegend des Hudson treten die nördlichen Alleghanies hart an den Atlantischen Ozean heran und bilden eine malerische, buchten- und hafenreiche Fjordküste, welche die Ent- Wicklung der Seefischerei und der Seeschiffahrt in hohem Grade begünstigt. Weitere Vorzüge des Küstengebietes sind die treffliche Verkehrslage zu Europa, die zwar kurzen, aber wasserreichen und teilweise schiffbaren Küstenflüsse und das kohlen- und eisenreiche Hinterland. Große natürliche Vorzüge zeichnen also den Küstensaum aus. Erwerb und Siedelungen. Infolge der günstigen Beschaffenheit der Küste hat sich die Bevölkerung hauptsächlich dem Handel und der Industrie zugewandt und entstanden hier auch die wichtigsten Großstädte der Union. Von diesen folgen von N. nach S.: Boston, 670000 Etnw., eine der ältesten Städte der Union, zugleich ein Hauptsitz der amerikanischen Wissenschaft (das „amerikanische Athen") und einer der besuchtesten Häfen der Neuen Welt. Auf einer Insel an der Mündung des Hudson: New Aork, fast 5 Mill. Einw., die bevölkertfte Stadt und der erste Seehafen der Union, der zweite Handelsplatz der Erde. Philadelphia, 1 % Mill. Einw., die drittgrößte Stadt und größte Fabrikstadt der Union. Baltimore, 560000 Einw., erster Tabakmarkt Amerikas, Washington (nöschingt'n), im Bundesdistrikt Kolumbia, die Bundesstadt der Union, der Sitz des Kongresses und des Präsidenten, 330000 Einw. Die nördlichen und mittleren Atlantischen Staaten sind die eigentlichen Handels- und Jndustriebezirke der Union. In den südatlantischen Staaten weicht das Alleghanygebirge immer weiter zurück, die Ebene verbreitert sich stetig und die Küste selbst wird hafenarm und sumpfig. Das Klima ist bereits subtropisch. Man baut Getreide, dann hauptsächlich Tabak (vor allem in Virginien) und Baumwolle, in Nord- und Süd-Karolina auch Reis. Der Boden dient hier dem Ackerbau. Das Alleghanygebirge. Natur und Bodenschätze. Es ist wie der Schweizer Jura ein Falten- gebirge und weist einen großen Reichtum an malerischen Fluß- und Seenszenen

11. Lehrbuch der Geographie für die mittleren und oberen Klassen höherer Bildungsanstalten sowie zum Selbststudium - S. 140

1872 - Hannover : Hahn
140 Buch V. Amerika. mäßig mehr Häfen, Canäle, Eisenbahnen gebaut, als hier. Daher ist auch der materielle Aufschwung desselben ein äußerst rascher. Für die geistige Bildung des Volkes geschieht jährlich mehr; man findet überall gute Schulen, und ein gewisses Mittelmaß von Kenntnissen ist, hauptsächlich durch die vielen Zeitungen vermittelt, in allen Classen der Gesellschaft verbreitet. Aber Gelehrsamkeit, mit Ausnahme jedoch der Naturwissenschaften, ist in diesem Laude praktischer Arbeit im Allgemeinen wenig geschätzt. Wir lassen nun die einzelnen Staate und Gebiete folgen. 1)Diefechsnordöstlichen Staaten (Neu-England). r) Maine, noch voller Wälder und daher mit bedeutendem Holzhandel. Portland, 28 T. Ew. s) New-Hampshire, «) Vermont, *) Massachusetts, mit der dichtesten Bevölkerung der Vereinigten Staaten, voller Ackerbau, Handel, Industrie und mit den ausgezeichnetsten Bildungsanstalten Nordamerikas. Boston, 250 T. Ew., der Ausgangspunkt des Befreiungskampfes der Nordamerikaner. Die Insel Nantucket ist die Heimat der amerikanischen Wallfischfänger (s. S. 84). s) Connecticut hat seinen Namen von dem Flusse Connecticut, der von dem Washingtonberge (5900') der höchsten Spitze des Alle-ghanies, herab kommt. New Haven, 24 T. Ew. e) Rhode Island, der kleinste Staat. Providence, 43 T. Ew. 2) Die fünf mittleren Staaten am O stab hange der Alle-glianies. i) New-York, mit 3880 T. Ew., der volkreichste Staat der Union. — New-York mit einem wundervollen Hasen an der Mündung des Hudson, der bis Albany schiffbar ist, von wo aus Canalverbindungen nach Montreal und nach Buffalo zum Eriesee führen. Die Stadt ist unter dem Namen Neu Amsterdam von den Holländern im Anfange des 17ten Jahrhunderts auf der Insel Manhattan gegründet und erhielt ihren jetzigen Namen, nachdem ihr Gebiet 1667 an England abgetreten war. Die außerordentlich günstige Lage des Orts sowohl für Seeverkehr als auch für den Binnenhandel hat besonders in diesem Jahrhundert ihr schnelles Wachsthum bewirkt. Die Einwohnerzahl, jetzt 922 T., hat sich gegen das Jahr 1800 ums lösliche vermehrt, und rings um die Stadt liegt ein Kranz von kleineren Städten, von denen wir nur Brooklyn (396 T. Ew.) aus Long Island und Newark (105 T. Ew.) nennen, welche die Gesammtzahl der Einwohnerschaft am Mündungsgebiet des Hudson auf anderthalb Million bringen. Unter dieser Zabl befinden sich reichlich 100 T. Deutsche. New-York ist die zweite Handelsstadt der Welt und wird in dieser Beziehung nur von London ubertroffen. Zugleich ist sie der Hauptlandungsplatz der Einwanderer nach Nordamerika und man kann annehmen, daß von den 300 T Europäern, welche im Durchschnitt jedes Jahr in die Vereinigten Staaten übersiedeln, reichlich 200 T. ihren Weg über New-York nehmen. Zwei große Auswandererstraßen führen ins Innere; die eine über Albany, Buffalo, (118 T. Ew.), deu Eriesee, die Halbinsel Michigan nach Chicago und Milwaukee und von dort ins Quellgebiet des Mississippi, die andere nach Pittsburg zum Ohio und längs dieses Flusses nach St. Louis und dem „fernen Westen". 2) New Jersey. 3) Pensylvanien. Philadelphia (674 T. Ew.) am Delaware. Im Inneren Pittsburg (186 T. Ew.), am Ostabhange des Gebirges, in der Mitte großartiger Kohlen- und Eisenstcinlager und daher Nordamerikas bedeutendste Fabrikstadt. Hier fließt der Ohio, der schönste Nebenfluß des Mississippi, aus dem Alleghany (N) und Monongahela (S) zusammen, i) Delaware, der östliche Theil der Halbinsel zwischen der Delawarebai und der Chesapeakebai. ->) Maryland. Baltimore (267 T. Ew.), die dritte Stadt der Union, nicht fern von der Mundung des Susquehaun a, der durch Canäle mit dem Eric und Ontario verbunden ist.

12. Die außereuropäischen Erdteile, Länderkunde Europas mit Ausnahme des Deutschen Reiches - S. 23

1910 - Breslau : Hirt
Ii. Amerika. 23 vom Hudson aus gesehen. des schiffbaren Flusses den besten Naturhafen der nordöstlichen Union, der sehr tief und vor hohem Seegang East-River liegt in endloser Reihe Dock an Dock und Speicher an Speicher. Da der Baugrund auf der Insel mit 20 und mehr Stockwerken, die „Wolkenkratzer", entstanden. Sie überragen die gewöhnlichen, an sich Aufzüge befördern die Menschen schnell in jedes Stockwerk. Halifax shallifax'j, der Ausgangspunkt der nördlichsten Pazifikbahn. In der Nähe der unwirtlichen Insel Neufundland trifft die kalte, fischreiche Labrador- strömung mit dem warmen Golfstrom zusammen. Daher erklärt sich der große Fischreichtum auf den ausgedehnten Untiefen der benachbarten Großen Bank. Gegen 50000 Fischer liegen hier allsommerlich dem Kabeljau- und Robbenfang ob. Zwischen den Ketten des mittleren und des südlichen Gebirgsabschnittes breiten sich fruchtbare Täler aus, von Flüssen durchfurcht, die an der West- feite zum Mississippi gehen, an der Ostseite in tief einschneidende Buchten des Atlantischen Ozeans münden. Unter diesen ist der zwischen prächtigen Ufern hinfließende wasserreiche Hudson [hndß'n] durch Kanäle mit Mon- treal [mcmtriol] und dem Erie siri^-See verbunden. Das Gebirge ist vornehmlich in seinem nördlichen Teile reich an Petroleum, Eisenerzen und - Steinkohlen. Daher wurden die dort entstandenen Staaten und Städte mit dichter Bevölkerung Sitze der Großindustrie und des Großhandels. Auf den ausgedehnten Kohlenlagern des Westabhanges erblühte am schiff- baren Ohio [oheto] die gewaltige Fabrikstadt Pittsburg, das „amerikanische Birmingham" (375 000 E.). Am Erie-See entstand da, wo der Hudson-Kanal einmündet, Bussalo [lrnfälo] mit großen Bierbrauereien und ausgedehntem Getreide- und Holzhandel (380000 E.). Die bedeutendsten Handelsstädte liegen im Hintergrunde tief einschneidender Buchten: Boston [böftri], der Hauptsitz der amerikanischen Wissenschaft und Kunst, mit Vororten 600 000 E.; New Jork [rtjü jörf], an der Hudsonmündung, mit dem durch zwei großartige Hängebrücken angeschlossenen Brooklyn [brüllin] und den übrigen Vororten 4,1 Mill, E. Es ist die volkreichste Stadt und der erste Seehasen der Neuen Welt, der zweite Handelsplatz der Erde, der Endpunkt von 71 Dampferlinien, das Hauptziel der deutschen Dampfer und die Landungsstätte für die meisten Auswanderer aus der Alten Welt (Bild 8).

13. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 46

1915 - Berlin : Oldenbourg
46 Länderkunde. Verfassung und Einteilung. Die Union ist, wie in Europa die Schweiz, eine Bundesrepublik. Sie setzt sich aus 48 Staaten, dem Bundes- distrikt Kolnmbia und 2 auswärtigen Territorien (Alaska und Hawaii) zusammen. An der Spitze der Regierung steht ein auf 4 Jahre gewählter Präsident. Die gesetzgebende Gewalt wird durch den „Kongreß" ausgeübt, eine Versamm- lnng gewählter Abgeordneter aus allen Staaten. — Als Territorien be- zeichnet man Gebiete, die wegen ihrer geringen Bevölkerung unter der Zentral- regieruug stehen, während von den Staaten jeder in seinen inneren Angelegenheiten vollkommene Selbständigkeit und eigene Verwaltung hat. — Münzeinheit ist der Dollar (Doter) = 4 Ji. Er ist wieder eingeteilt in 100 Cent (fcent). Das Atlantische Küstengebiet. Natürliche Vorzüge. Vom St. Lorenzgolf bis in die Gegend des Hudson treten die nördlichen Alleghanies hart an den Atlantischen Ozean heran und bilden eine malerische, buchten- und hafenreiche Fjordküste, welche die Entwicklung der Seefischerei und der Seeschiffahrt in hohem Grade begünstigt. Weitere Vorzüge des Küstengebietes sind dessen treffliche Verkehrslage zu Europa, dann die zwar kurzen, aber wasserreichen und teilweise schiffbaren Küstenflüsse und das kohlen- und eisenreiche Hinterland. Große natürliche Vorzüge zeichnen also den Küstensaum aus. Erwerb und Siedelungen. Infolge der Vorzüge der Küste hat sich die Bevölkerung hier hauptsächlich dem Handel und der Industrie zugewandt und entstanden hier die wichtigsten Großstädte der Union. Von diesen folgen von N. nach S.: Boston, 670000 Einw., eine der ältesten Städte der Union, zugleich ein Hauptsitz der amerikanischen Wissenschaft (das „amerikanische Athen") und ein trefflicher Hafen. Auf einer Insel an der Mündnng des Hudson: New Aork, fast 4% Mill. Einw., die bevölkertste Stadt und der erste Seehafen der Union, der zweite Handelsplatz der Erde. Philadelphia, über 1% Mill. Einw., die drittgrößte Stadt und größte Fabrikstadt der Union. Baltimore, 560000 Einw., Haupttabakmarkt Amerikas. Washington (nöschingt'n), im Bundes- distrikt Kolumbia, die Bundesstadt der Union, der Sitz des Kongresses und des Präsidenten, 330000 Einw. Die nördlichen und mittleren Atlantischen Staaten sind die eigentlichen Handels- und Jndustriebezirke der Union. In den südatlantischen Staaten weicht das Alleghanygebirge immer weiter zurück, die Ebene verbreitert sich stetig und die Küste selbst wird hafenarm und sumpsig. Das Klima ist bereits subtropisch. Man baut Getreide, dann hauptsächlich Tabak (diesen besonders in Virginien) und Baumwolle, in Nord- und Süd-Karolina auch Reis. Der Boden dient hier dem Ackerbau. Das Alleghanygebirge. Natur und Bodenschätze. Es ist wie der Schweizer Jura ein Falten- gebirge und weist einen großen Reichtum au malerischen Fluß- und Seenszenen auf. Der nördliche Teil des Gebirges kann leicht überschritten werden; im Süden erhebt es sich bis zu 2000 m. — Der Boden ernährt kostbare Waldungen und an seinem Westabhange erstrecken sich die reichen Kohlen-, Eisen- und

14. Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 429

1834 - Halle : Schwetschke
Iii. Die vereinigten Staaten von Nord-Amerika 429 namentlich den Champlain, einen großen ihm ganz gehörenden Fluß, den Hudson, welcher von W. den Mohawk auf- nimmt, und den obern Lauf des Susquehannah. Durch Ka- näle ist der Hudson mit dem Erie-See und mit dem Champlain- See verbunden. Im Innern wird der Staat von den Apala- chen durchzogen. Das Klima ist milder an den Seen, als an der Küste, diese ist nicht ganz gesund. Der Boden eignet sich vor- züglich zum Ackerbau, welcher auch hier die Hauptbeschäftigung ausmacht; Gewerbe und Fabriken sind untergeordnet, aber der Handel sehr bedeutend. Bis jetzt wird nur auf Eisen gebaut und einige Salinen benutzt. New-York ist der bevölkertste Staat, er zählt über 2,090,000 Einw., wovon 2/s englischer Abkunft, nächst diesen sind die Deutschen die zahlreichsten; am Hudson leben noch viele Holländer, die ersten Anbauer dieser Ufer. Man zahlt etwa 40060 farbige Menschen, worunter doch jetzt noch höchstens 4000 Neger, aber freie, und etwa 4000 Indianer, welche alle Chri- sten, ansässig, aber völlig unabhängig sind. Die Schulen sind zahlreich und gut. Im Verhältniß zur Bevölkerung hat New- York noch wenig Städte; nur 2 sind von Bedeutung: New- York, auf der vom Hudson unweit seiner Mündung gebildeten Insel Manhattam, die größte Stadt und der wichtigste Han- delsplatz der Union. Bei ihrer Gründung durch Holländer 1633 ward sie Neu-Amsterdam genannt. Sie ist im Ganzen nett gebaut und gut gepflastert und erleuchtet; das 1812 vollendete Stadthaus, eit/ Kall, ist ein wahres Prachtgebäude von Sand- stein und Marmor. Sie hat 97 Kirchen und vier Theater, ein großes Hospital, ein Armenhaus und mehrere Wohlrhätigkeitsan- stalren, mehrere Akademieen, eine medizinische Fakultät und viele Schulen. Die Zahl der Einwohner beträgt 213,000 (1697 erst 4300). Ihr Hafen, von mehreren Inseln gedeckt und durch Batterieen und eine Dampf-Fregatte geschützt, ist äußerst geräu- mig und trefflich. Das Klima ist nicht ganz gesund und das gelbe Fieber hat hier oft geherrscht. — Die Hauptstadt des Staats ist Albany am Hudson, unweit der Mündung des Mohawk, eine sehr nett gebaute Stadt, Sitz der Staatsbehörden, welche sich im Capitol versammeln, und Mittelpunkt des Binnenhandels; sie zählt über 25000 Einw. — Weiter nördlich liegt Sarato- ga mir 3000 Einw., wo 1777 der General Vourgoyne sich mit 6000 Mann den Amerikanern ergeben mußte. In der Nähe be- finden sich vielbesuchte Mineralquellen. 8. Der Staat New-Jersey (njudschersi), zwischen New- York, Pennsylvanien und Delaware: eigentlich eine Art Halb- insel, vom Delaware, die westliche Gränze, und dem Ocean ge- bildet. Der Flächenraum beträgt etwa 325 H)M., worauf 320,000 M. wohnen, worunter vielleicht noch 10000 Sklaven

15. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 158

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
158 § 74. Die Vereinigten Staaten von Amerika. 1) Puertorico; 2) die Philippinen; 3) die Hawaii-Inseln; 4) einige Samoa-Inseln und Guam (Marianen), zusammen über 2/5 Mill. qkm mit etwa 10 Mill. Einwohnern. Das Gebiet der Vereinigten Staaten zerfällt der Länge nach in vier natürliche meridionale Streifen: 1) das Felsengebirge mit den inneren Hochflächen, 2) das Mississippi-Becken, 3) das Alleghaniegebirge, 4) das Atlantische Küstengebiet. Nach ihrer Lage werden die Staaten der Union in Nord-, Süd- und Weststaaten eingeteilt. I. Dienordstaaten. a) Neuengland-Staaten (im No.). 1) Maine [men] mit dem Hafen Portland. 2) Newhcrrnpshire [nju hamschir] mit viel Baumwollindustrie. 3) Vermont [wennont], der einzige nicht cm den Ozean stoßende Staat dieser Terrasse, genannt nach den Grünen Bergen, einem Teile des Alleghcmies. 4) Massachusetts [mässätschüßets] — in Hinsicht auf Ackerbau, Viehzucht, Fabriken, Gewerbe, wissenschaftliche Anstalten der erste Staat der Union. Hauptstadt Boston [bost'n] mit 561 000 Einw, „die Wiege der Union" und die Hauptstadt für das geistige Leben; berühmt ist die Harvard-Universität. 5) Rh od e - I s land [rod eilänb], der kleinste aber am dichtesten bewohnte Staat der Union, benannt nach der Insel Rhode. Protz i d e n c e [pröwidenfo], wichtige Metallindustrie. 6) Connecticut [fonnettifat] — woher der Name? b) Mittlere atlantische Staaten. (Handel, Bergbau, Industrie und Ackerbau.) 7) Neu-Uork oder New-York [nju jorf] , durch Volkszahl, Handel und Wohlstand allen anderen Staaten der Union voranstehend, berührt das Meer nur mit feiner So.-Ecke, dehnt sich aber dafür bis an den Ontario-und ©riefee aus. Die Stadt New-York liegt auf einer Insel in der Mündung des Hudson, die wirtschaftliche Hauptstadt der Union und die größte Handelsstadt des Erdteils. Dicht bei Neu-Dork auf der Westspihe von Long Island [eilärtb], Brooklyn [brüilin], das, durch eine eiserne Hängebrücke mit Nen-York verbunden, zu einer Vorstadt desselben geworden ist. Am rechten Ufer des Hudson, Neu-York gegenüber, liegen Jersey-City [dschörse-ßitti! und Hoboken, auch nicht viel mehr als Vorstädte von Neu-York, so daß man mit Hinzurechnung dieser Nachbarstädte die Einwohnerzahl dieser Riesenstadt auf 3v- Mill. annehmen kann. Die schönen Ufer des Hudson hinauf kommt man nach der

16. Erdkunde für höhere Schulen - S. 145

1907 - München [u.a.] : Oldenbourg
Nordamerika. 145 Die Vereinigten Staaten von Amerika (Union). Größe. Die Vereinigten Staaten umfassen das ganze Areal zwischen Britisch-Nordamerika und dem Golse von Mexiko und zwischen dem Stillen und dem Atlantischen Ozean; es gehören somit zu ihrem Gebiete die Atlantische Küsten- ebene, die Alleghanies (elegenis), das ganze Mississippibecken und ein großer Teil der Kordilleren. Die Größe dieses Reiches beträgt 9,2 Mill. qkm (Europa 10 Mill. qkm). Die Vereinigten Staaten sind das größte Kulturgebiet Amerikas. Einwohner. Von den 76 Mill. Einw. sind die meisten englischer Ab- kuuft, Jankees (jänkis). Die englische Sprache ist daher die Sprache der Regierung, der Geschäfte und des Umgangs, die vorherrschende Religion ist die protestantische. Nächst dem angelsächsischen hat das deutsche Element die größte Bedeutung; 8—9 Millionen sind Deutsche. Die Farbigen (Neger und Mulatten), gleichfalls 8—9 Mill., lebeu besonders im So. Die Ureinwohner, die Indianer, sind aus rund xl4 Mill. zusammeugeschm0lzeu. Die Bevölkerung der Union ist also keine einheitliche. — Für Einwanderer bietet das Land noch viel Raum; denn die mittlere Dichte betrügt erst 8 Einw. auf 1 qkm (in Deutschland 112). Verfassung und Einteilnng. Die Union ist, wie in Europa die Schweiz, eine Bundesrepublik. Sie setzt sich aus 46 Staaten, dem Bundesdistrikt Kolumbia und 4 Territorien (darunter Alaska und Hawaii) zusammen. An der Spitze der Regierung steht ein auf 4 Jahre gewühlter Präsident. Die gesetz- gebende Gewalt wird durch den „Kongreß" ausgeübt, eine Versammlung gewählter Abgeordneter aus allen Staaten. — Als Territorien bezeichnet man Gebiete, die, weil zu wenig bevölkert, unter der Zentralregierung stehen, während von den Staaten jeder in seinen inneren Angelegenheiten vollkommene Selb- ständigkeit und eigene Verwaltung hat. Das Atlantische Küstengebiet. Vom St. Lorenzgolf bis in die Gegend des Hudson treten die nördlichen Alleghanies hart an den Atlantischen Ozean heran und bilden eine malerische, buchteu- und hafenreiche Fjordküste, welche die Entwicklung der Seefischerei und der Seeschisfahrt in hohem Grade begünstigt. Weitere Vorzüge des Küstengebietes sind dessen treffliche Verkehrslage zu Europa, dann die zwar kurzen, aber Wasser- reichen und teilweise schiffbaren Küstenflüsse und das kohlen- und eisenreiche Hinter- land. Große natürliche Vorzüge zeichnen also den Küstensaum aus. Infolge davon hat sich die Bevölkerung hier hauptsächlich dem Handel und der Industrie zugewandt und entstanden hier die wichtigsten Großstädte der Union. Von diesen solgen von N. nach S.: Boston, 600000 Einw., eine der ältesten Städte der Union, zugleich ein Hauptsitz der amerikanischen Wissen- schaft (das „amerikanische Athen") und einer der besuchtesten Häsen der Neuen Welt. Auf einer Insel an der Mündung des Hudson: New Jork, fast 4 Mill. Einw., die bevölkertste Stadt und der erste Seehafen der Union, der zweite

17. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 47

1909 - Berlin : Oldenbourg
Amerika. 47 Verfassung und Einteilung. Die Union ist, wie in Europa die Schweiz, eine Bundesrepublik. Sie setzt sich aus 48 Staaten, dem Bundes- distrikt Kolumbia und 2 auswärtigen Territorien (Alaska und Hawaii) zusammen. An der Spitze der Regierung steht ein auf 4 Jahre gewählter Präsident. Die gesetzgebende Gewalt wird durch den „Kongreß" ausgeübt, eine Versamm- lung gewählter Abgeordneter aus allen Staaten. — Als Territorien be- zeichnet man Gebiete, die wegen ihrer geringen Bevölkerung unter der Zentral- regierung stehen, während von den Staaten jeder in seinen inneren Angelegenheiten vollkommene Selbständigkeit und eigene Verwaltung hat. — Münzeinheit ist der Dollar (Döler) — 4-^5. Er ist wieder eingeteilt in 100 Cent (ßent). Das Atlantische Küstengebiet. Seine natürlichen Vorzüge. Vom St. Lorenzgolf bis in die Gegend des Hudson treten die nördlichen Alleghanies hart an den Atlantischen Ozean heran und bilden eine malerische, buchten- und hafenreiche Fjordküste, welche die Entwicklung der Seefischerei und der Seeschiffahrt in hohem Grade begünstigt. Weitere Vorzüge des Küstengebietes sind dessen treffliche Verkehrslage zu Europa, dann die zwar kurzen, aber wasserreichen und teilweise schiffbaren Küstenflüsse und das kohlen- und eisenreiche Hinterland. Große natürliche Vorzüge zeichnen also den Küstensaum ans. Erwerb und Siedelungen. Infolge der Vorzüge der Küste hat sich die Bevölkerung hier hauptsächlich dem Handel und der Industrie zugewandt und entstanden hier die wichtigsten Großstädte der Union. Von diesen folgen von N. nach S.: Boston, 600000 Einw., eine der ältesten Städte der Union, zugleich ein Hauptsitz der amerikanischen Wissenschaft (das „amerikanische Athen") und ein trefflicher Hafen. Auf einer Insel an der Mündung des Hudson: New ?)ork, über 4 Mill. Einw., die bevölkertste Stadt und der erste See- Hasen der Union, der zweite Handelsplatz der Erde. Philadelphia, l2/ö Mill. Einw., die drittgrößte Stadt und größte Fabrikstadt der Union. Baltimore, über 1/2 Mill. Einw., Haupttabakmarkt Amerikas. Washington (uöschingt'n), im Bundesdistrikt Kolumbia, die Bundesstadt der Union, der Sitz des Kongresses und des Präsidenten, 300000 Einw. Die nördlichen und mittleren Atlantischen Staaten sind die eigentlichen Handels- und Jndnstriebezirke der Union. In den südatlantischen Staaten weicht das Alleghanygebirge immer weiter zurück, die Ebene verbreitert sich stetig und die Küste selbst wird hafenarm und sumpfig. Das Klima ist bereits subtropisch. Man baut Getreide, dann hauptsächlich Tabak (diesen besonders in Virginien) und Baumwolle, in Nord- und Süd-Karolina auch Reis. Der Boden dient hier dem Ackerbau. Das Alleghanygebirge. Natur und Bodenschätze. Es ist wie der Schweizer Jura ein Falten- gebirge und weist einen großen Reichtum an malerischen Fluß- und Seenszenen auf. Der nördliche Teil des Gebirges kann leicht überschritten werden; im Süden erhebt es sich bis zu 2000 m. — Der Boden ernährt kostbare Waldungen und an seinem Westabhange erstrecken sich die reichen Kohlen-, Eisen- und

18. Die außereuropäischen Erdteile - S. 30

1909 - Breslau : Hirt
30 Amerika, 3. Das östliche Bergland und die atlantische Aüstenebene. Nördlich der Florida-Halbinsel erstreckt sich in nordöstlicher Richtung bis zum St. Lorenzgolf ein bewaldetes Gebirges das in seinem südlichen Teil Alleghanies [älligertts] heißt. Es ist umfangreicher als die Alpen, steigt aber in den Gipfeln nur bis 2000 m auf und trägt herrliche Laubwälder. Der nördliche, zwischen dem St. Lorenzstrom und der Küste gelegene Abschnitt ist reich an Flüssen, Seen und Moränenlandschaften. Die Bergzüge der noch wenig erforschten unwirtlichen Insel Neufundland bilden seine Fortsetzung. In ihrer Nähe trifft die kalte, fischreiche Labrad örströmung mit dem warmen Golfstrom zusammen. Daher erklärt sich der große Fischreichtum auf den ausgedehnten Untiefen der benachbarten Großen Bank. Gegen 50 000 Fischer liegen hier allsommerlich dem Kabeljau- und Robbenfang ob. Auf Neuschottland ermöglicht die höhere Sommertemperatur schon den Getreide- bau. An der sjordreichen Küste liegt der stets eisfreie Hafen Halifax Hallifax^, der Ausgangspunkt der nördlichsten Pazifikbahn. Zwischen den Ketten des mittleren und des südlichen Gebirgsabschnittes breiten sich fruchtbare Täler aus, von Flüsseu durchfurcht, die an der Westfeite zum Mississippi gehen, an der Ostseite in tief einschneidende Buchten des Atlan- tischen Ozeans münden. Unter diesen ist der zwischen prächtigen Ufern hin- fließende wasserreiche Hudson [hadß'wp, „der amerikanische Rhein", durch Kanüle mit Montreal [montriöl] (S. 32) und dem Erie [mj-See ver- bunden. Das Gebirge ist vornehmlich in seinem nördlichen Teile reich an Petroleum, Eisenerzen und Steinkohlen. Daher wurden die dort entstandenen Staaten und Städte mit dichter Bevölkerung Sitze der Großindustrie und des Großhandels. Auf den ausgedehnten Kohlenlagern des Westabhanges erblühte am schiff- baren Ohio [tcheto] die gewaltige Fabrikstadt Pittsburg, das „amerikanische Birmingham". Am Erie-See entstand da, wo der Hudson-Kanal einmündet, Busfalo fbäsälol mit großen Bierbrauereien und bedeutendem Getreide- und Holz- Handel (380 000 E.). Die bedeutendsten Handelsstädte liegen im Hintergrunde tief einschneidender Buchten: Boston [böstn], der Hauptsitz der amerikanischen Wissenschaft und Kunst, daher das „nordamerikanische Athen" genannt, mit Vororten 600 000 E. New Jork [njii jörf], an der Hudsonmündung, auf dem Breitengrade von Neapel und Konstantinopel, mit dem durch zwei großartige Hängebrücken angeschlossenen Brooklyn [bruflin] und den übrigen Vororten 4,i Mill. E. Es ist die volkreichste Stadt und der erste Seehafen der Neuen Welt, der zweite Handelsplatz der Erde, das Endziel von 71 Dampferlinien, das Hauptziel der deutschen Dampfer und die Landungsstätte für die meisten Auswanderer aus der Alten Welt (Bild 10). Die trefflichen Land- und Wasserverbin- düngen mit dem Hinterlande machen seine Ausfuhr (Nahrungsmittel, Metallwaren, Petroleum, Tabak) bedeutender als die der andern Unionhäfen zusammengenommen. 1 Darunter versteht man meist nur den südlichen Teil des gebirgigen Ostrandes von Nordamerika, dessen einheitlicher (amerikanischer) Name, „Appalachisches Gebirgssystem" oder die Appalaches ^appaletsches^I ist. 2 Der Hudson ist 230 km weit ins Land hinein für die größten Ozeandampfer schiffbar.

19. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1046

1874 - Mainz : Kunze
1046 Nordamerika — Vereinigte Staaten. dustrie- und Handelsthätigkeit, sowie echt amerikanischen Treibens. — 7) New-York (2211 Q.-M., 4,387000 E.), der volkreichste Staat der Union, südlich vom Lorenzo und dem Ontario, berührt das Meer nur mit der Mündung des Hudson. Da hier die Alleghanies sich verflachen, so gewährt das Land überall die bequemste Verbindung mit den Seen. Viehzucht (besonders Schafzucht) ist wie in Neu-Eugland sehr bedeutend. Unter der Bevölkerung mehrere Hunderttausende Deutsche, Vs der Bevölkerung spricht deutsch. Orte: New-York, an einer Meeresbai und zwar auf dermanhattan-Jnsel, die von zwei Armen des Hudson gebildet wird und einem Dreieck ähnelt, das mit der einen Spitze in die Bai hinausragt. In der alten Welt kommt dieser Stadt nichts gleich an schwindelerregen- der Rapidität ihrer Entwicklung, und nur in Amerika finden sich noch Beispiele solch schnellen Anwachsens und überüppigeu Gedeihens. Wo jetzt die größte Stadt der westl. Halbkugel und die zweitgrößte Handelsstadt der Erde, schlugen vor wenig mehr als 200 Jahren noch die Jndianerstämme der Lenni Lenaps und Manhattans an nu- wirklichen Gestaden ihre Wigwams auf. 1609 von Henry Hudson der nach ihm be- nannte Strom entdeckt, 1614 von Holländern unter Führung Christiansens 4 Block- Häuser znr Betreibung des Pelzhandels angelegt, 1654 bereits eine Stadt von 120 Häusern und 1000 Einw. unter dem Namen Neu-Amsterdam in Neu-Belgien, 1664 von den Engländern erobert und 1665 New-Jork genannt, 1673 wieder hol- ländisch, 1674 wieder englisch bis zur Unabhängigkeitserklärung. 1730 bereits 10000 E., 1800 : 60000, 1830: 202000, 1860: 814000, 1870: 942000. Ein so rasches Auf- streben verdankt sie ihrer zum Binnen- wie zum Seehandel überaus günstigen Lage, da die Bai mit drei Häfen versehen ist, die Tansende der größten Schiffe sicher bergen können. Der Anblick dieser Häfen soll entzückend sein und zwar am schönsten von der Batterie aus, d. h. von dem vordern Eck der Insel, das als Rasenplatz mit einer Ballustrade eingefaßt und mit schattenden Bäumen bepflanzt ist. Man hat nicht, wie an Rousseaus Denkmale vor Genf, zur Seite des Wasserspiegels herrliche Gebirgsufer; aber die mit reizenden Inseln geschmückte, von Booten, Seglern und Dampfern in un- aufhörlichem Wechsel belebte Flut, und die Durchsicht nach den Narrows, d. h. nach der schmalen Mündung der Bai, sowie rechts und links nach den Uferstädten von L o n g- und Staaten-Island, gewähren ein nicht minder anziehendes Gemälde. Ebenso bietet das Innere der Stadt, namentlich der Broadway, eine 25 m. breite, die ganze Länge der Stadt durchschneidende Straße, ein Bild der regsten unermüdlichsten Geschäf- tigkeit, wobei die Eleganz der Läden und die Pracht vieler Gebäude mit Wohlgefallen betrachtet wird, Auf einem Square steht die kolossale Reiterstatue Washingtons. Zugleich deuten die mancherlei Anstalten zur Wohlthätigkeit, Belehrung und Unterhal- tnng (z. B. große Spitäler, ein Blinden-Jnstitut, die Universität mit bedeutender Bibliothek, der Kunstverein, Hunderle von Gotteshäusern, mehrere Theater) dem Reisen- den an, daß über der Betriebsamkeit auch die Humanität und das geistige Leben nicht vergessen sei. Der unternehmende Sinn und der Reichthum der noch so jungen Riesen- stadt zeigt sich auch besonders in dem gewaltigen Aquädukte, der die Manhattan-Insel mit Trinkwasser zu versorgen hat; er führt das klare Wasser de? Crotonflusses zuerst in ein Becken von 400 Acres Flächenraum, dann weiter über den Fluß Hartem hinweg in den Vertheilungsbehälter aus Murrays Hügel, zusammen eine Strecke von 8 deutschen Meilen. Unter der Bevölkerung New-Iorks sind mindestens 10000v Deutsche, in einem

20. Aus der Himmelskunde, Europa ohne das Deutsche Reich, Die außereuropäischen Erdteile - S. 130

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
130 Die außereuropäischen Erdteile. 3. Wie die Schweiz ist die Union eine Bundesrepublik. Sie setzt sich aus rund 50 Staaten zusammen. An der Spitze der Regierung steht ein auf 4 Jahre gewählter Präsident. Die gesetzgebende Gewalt wird durch den Kongreß ausgeübt, eine Versammlung gewählter Abgeordneter aus allen Staaten. Münz- einheit ist der Dollar (= 4 M.); er ist eingeteilt in 100 Cents. B. Das Atlantische Küstengebiet. 1. Vom St. Lorenzgolf bis in die Gegend des Hudson treten die nördlichen Alleghanies (eligrnis) hart an den Atlantischen Ozean heran und bilden eine malerische, buchten- und hafenreiche Fjordküste, welche die Entwicklung der Seefischerei und der Seeschiffahrt in hohem Grade begünstigt. Weitere Vorzüge des Küstengebietes sind seine treffliche Verkehrslage zu Europa, dann die zwar kurze:: aber wasserreichen und teilweise schiffbaren Küstenslüsse, endlich das kohlen-, eisen- und waldreiche Hinterland des Alleghanygebirges. An seinem Westabhange erstrecken sich auch die reichen Petroleumlager von Pennsylvanien. Klimatisch ist die Küste wegen eines kalten, südwärts ziehenden Meeresstromes nicht sehr günstig. New Port hat unter derselben Breite wie Neapel häufig sehr kalte Winter. Bom Klima abgesehen ist der Küftensaum durch große natürliche Vor- züge ausgezeichnet. 2. Infolge der günstigen Lage hat sich die Bevölkerung hauptsächlich dem Handel und der Industrie zugewandt. Hier entstanden darum auch die wichtigsten Groß- städte der Union. Es folgen von Norden nach Süden: Boston (670), Hauptsitz der amerikanischen Wissenschaft (das „amerikanische Athen"). Auf einer Insel der Mündung des Hudson New Hort (3 Mill.), die bevölkertste Stadt und der erste Seehafen der Union, der zweite Handelsplatz der Erde. Philadelphia (über 1 y2 Mill.), drittgrößte Stadt und größte Fabrikstadt der Union. Baltimore (über y2 Mill.), erster Tabak- markt Amerikas. Im Bundesdistrikt Kolumbia Washington (uoschingün; 330), Bundesstadt der Union, Sitz des Kongresses und des Präsidenten. Mittelpunkt des Bergbaues auf Kohlen, Eisen und Petroleum im westlichen Alleghanygebirge ist Pittsburg (über y2 Mill.) in Pennsylvanien. Die nördlichen und mittleren Atlan- tischen Staaten sind die eigentlichen Handels- und Jndustriebezirke der Union. 3. Im Süden weicht das Alleghanygebirge immer weiter zurück von der Küste. Die Ebene verbreitert sich stetig. Die Küste selbst wird hafenarm und sumpfig. Das Klima ist bereits fast tropisch. Man baut hauptsächlich Tabak (Virginien) und Baumwolle, in Nord- und Südkarolina auch Reis an. Aus der Halbinsel Florida werden in großer Menge Südfrüchte geerntet. Die südatlantischen Staaten liefern reiche Bodenerträge. 0. Das Mississippibeüen. 1. Gib seine Umgrenzung nach der Karte an! Be- schreibe den Lauf des Mississippi! Nenne seine wichtigsten Nebenflüsse! Im Quell- gebiet des Pellowstone (jelloston) befindet sich das großartigste Geisergebiet der Erde, der Nationalpark. Der Missouri-Mississippi ist hinsichtlich der Stromlänge (6700 km) der erste Fluß der Erde. Die Lage zwischen zwei langgestreckten Gebirgen und die große Ausdehnung des Beckens begünstigen die Entwicklung dieses Riesenstrom- gebietes. 2. Die Sommer sind hier drückender, die Winter kälter als in Mittel- und Süd- europa. Da nämlich westöstlich streichende Gebirge fehlen, finden Polar- und Äqua- torialwinde freie Bahn. Im ganzen Mississippibecken herrscht ein schroffes Fest- landklima.