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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 61

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Ende der Staufen und das Interregnum. Der Ausgang der Kreuzzüge. 61 Da machte sich im Jahre 1268 Konrads Iv. sechzehnjähriger Sohn Konrad, den die Italiener Konradino nannten, ans, um das Erbek°nradm. seiner Väter dem Räuber wieder abzunehmen. Er verpfändete seines Hauses letzte Güter, warb mit dem Gelde, das er sich so verschaffte, Ritter an und zog nach Italien. Allenthalben jubelten die Ghibellinen dem jugendlichen Helden zu; auch von den Römern wurde er freudig aufgenommen. Bei Tagliacozzo, östlich von Rom in den Abruzzen, traf er mit Karl von Anjou zusammen. Schon siegten die Deutschen und zerstreuten sich plündernd über das feindliche Lager, da fiel Karl mit einer Schar von Rittern aus dem Hinterhalt über sie her und zersprengte Konradins Heer. Er selbst floh mit seinem treuen Freunde, dem jugendlichen Friedrich von Baden, nach der Küste; aber sie wurden von einem römischen Adligen gefangen genommen und von diesem an Karl von Anjou ausgeliefert, der sie als Landfriedensbrecher vor Gericht stellte und, obwohl nur einer von vier Richtern sie schuldig sprach, auf dem Marktplatz zu Neapel hinrichten ließ. So traurig endete der letzte Sproß des ruhmreichsten Kaisergeschlechts des deutschen Mittelalters. § 65. Das Interregnum. 1250 — 1273. Indessen gab es in Deutschland keine anerkannte Kaisergewalt. Denn Wilhelm von Holland fand nur am Niederrhein Anhang; und als er auf einem Feldzuge gegen die Friesen umgekommen war, fand eine zwiespältige Königswahl statt. Ein Teil der Kurfürsten, d. h. der Fürsten, welchen jetzt das Recht, den König zu küren, zustand, wählte den Bruder des Königs von England, Richard von Cornwallis, der zwar zweimal aus einige Zeit im Reiche erschien, aber sehr geringes Ansehen genoß; die anderen wählten den König Alfons Kastilien, von Kastilien, der in weiblicher Linie mit den Staufen verwandt war, übrigens nie nach Deutschland kam. So brach für Deutschland „die kaiserlose, die schreckliche Zeit" herein, in der es an einer richtenden und schützenden Gewalt gebrach, der Stärkere herrschte, das Faustrecht auf der Landstraße galt und die Reichsordnung unterzugehen drohte. § 66. Der Ausgang der Kreuzzüge. Eben damals ging auch das Zeitalter der Kreuzzüge zu Ende. Die religiöse Erregung, aus der sie einst hervorgegangen waren, war erloschen. Ludwig Ix., der Heilige, König von Frankreich, suchte zum letzten Male die fromme Begeisterung für den Kampf gegen die Ungläubigen zu erwecken; er unternahm den sechsten Der sechste Kreuzzug, der ihn nach Ägypten führte, aber erfolglos war, und zuletzt einen Feldzug, den man den siebenten Kreuzzug nennt, nach Tunis. Auf diesem ist er im Jahre 1270 gestorben. Einige Jahrzehnte später

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1. Deutsche Geschichte - S. 61

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Ende der ©taufen und das Interregnum. Der Ausgang der Kreuzzüge. 61 Da machte sich im Jahre 1268 Konrads Iv. sechzehnjähriger Sohn Konrad, den die Italiener Konradino nannten, auf, um das Erbe seinerkonradi«. Väter dem Räuber wieder abzunehmen. Er verpfändete seines Hauses letzte Güter, warb mit dem Gelde, das er sich so verschaffte, Ritter an und zog nach Italien. Allenthalben jubelten die Ghibellinen dem jugendlichen Helden zu; auch von den Römern wurde er freudig aufgenommen. Bei T a g l i a -c o z z o, östlich von Rom in den Abruzzen, traf er mit Karl von Anjou zusammen. Schon siegten die Deutschen und zerstreuten sich plündernd über das feindliche Lager, da fiel Karl mit einer Schar von Rittern aus dem Hinterhalt über sie her und zersprengte Konradins Heer. Er selbst floh mit seinem treuen Freunde, dem jugendlichen Friedrich von Baden, nach der Küste; aber sie wurden von einem römischen Adligen gefangen genommen und von diesem an Karl von Anjou aufgeliefert, der sie als Landfriedens brechet: vor Gericht stellte und, obwohl nur einer von vier Richtern sie schuldig sprach, aus dem Marktplatz zu Neapel hinrichten ließ. So traurig endete der letzte Sproß des ruhmreichsten Kaisergeschlechts des deutschen Mittelalters. § 65. Das Interregnum. 1250 — 1273. Indessen gab es in Deutschland keine anerkannte Kaisergewalt. Denn Wilhelm von Holland 2b^lot fand nur am Niederrhein Anhang; und als er auf einem Feldzuge gegen die $ouanb-Friesen umgekommen war, fand eine zwiespältige Königswahl statt. Ein Teil der Kurfürsten, d. h. der Fürsten, welchen jetzt das Recht, den König zu küren, zustand, wählte den Bruder des Königs von England, Richard Comwams von Cornwallis, der zwar zweimal auf einige Zeit im Reiche erschien,Alfonsen, aber sehr geringes Ansehen genoß; die anderen wählten den König Alfons Kastilien, von K a st i l i e n, der in weiblicher Linie mit den Staufen verwandt war, übrigens nie nach Deutschland kam. So brach für Deutschland „die kaiser-lose, die schreckliche Zeit" herein, in der es an einer richtenden und schützenden Gewalt gebrach, der Stärkere herrschte, das Faustrecht aus der Landstraße galt und die Reichsordnung unterzugehen drohte. § 66. Der Ansganfl der Kreuzzüqe. Eben damals ging auch das Zeitalter der Kreuzzüge zu Ende. Die religiöse Erregung, aus der sie einst hervorgegangen waren, war erloschen. Ludwig Ix., der Heilige, König von Frankreich, suchte zum letzten Male die fromme Begeisterung für den Kampf gegen die Ungläubigen zu erwecken; er unternahm den sechsten $eru^fte" Kreuzzug, der ihn nach Ägypten führte, aber erfolglos war, und zuletzt jjjjjjj* einen Feldzug, den man den siebenten Kreuzzug nennt, nach Tunis. Aus diesem ist er im Jahre 1270 gestorben. Einige Jahrzehnte später

2. Deutsche Geschichte - S. 61

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Ende der Staufen und das Interregnum. Ter Ausgang der Kreuzzge. 61 Da machte sich im Jahre 1268 Konrads Iv. sechzehnjhriger Sohn Konrad, den die Italiener Konradino nannten, auf, um das Erbe seiner* Vter dem Ruber wieder abzunehmen. Er verpfndete seines Hauses letzte Gter, warb mit dem Gelde, das er sich so verschaffte, Ritter an und zog nach Italien. Allenthalben jubelten die Ghibellinen dem jugendlichen Helden zu; auch von den Rmern wurde er freudig aufgenommen. Bei Taglia-c o z z o, stlich von Rom in den Abruzzen, traf er mit Karl von Anjou zu-sammen. Schon siegten die Deutschen und zerstreuten sich plndernd der das feindliche Lager, da fiel Karl mit einer Schar von Rittern aus dem Hinterhalt der sie her und zersprengte Konradins Heer. Er selbst floh mit seinem treuen Freunde, dem jugendlichen Friedrich von Baden, nach der Kste; aber sie wurden von einem rmischen Adligen gefangen genommen und von diesem an Karl von Anjou ausgeliefert, der sie als Landsriedens-brecher vor Gericht stellte und, obwohl nur einer von vier Richtern sie schuldig sprach, auf dem Marktplatz zu Neapel hinrichten lie. So traurig endete der letzte Spro des ruhmreichsten Kaisergeschlechts des deutschen Mittelalters. 65. Das Interregnum. 1250 1273. Indessen gab es in Deutsch-land keine anerkannte Kaisergewalt. Denn Wilhelm von Holland ^Im fand nur am Niederrhein Anhang; und als er auf einem Feldzuge gegen die 6ouanb-Friesen umgekommen war, sand eine zwiespltige Knigswahl statt. Ein Teil der K u r s r st e n, d. h. der Fürsten, welchen jetzt das Recht, den König zu kren, zustand, whlte den Bruder des Knigs von England, Richard ^rnwauts von Eornwallis, der zwar zweimal aus einige Zeit im Reiche erschien,Alfonsen aber sehr geringes Ansehen geno; die anderen whlten den König Alfons a,tilten-von Kastilien, der in weiblicher Linie mit den Staufen verwandt war, brigens nie nach Deutschland kam. So brach fr Deutschland die kaiser-lose, die schreckliche Zeit" herein, in der es an einer richtenden und schtzenden Gewalt gebrach, der Strkere herrschte, das Faustrecht auf der Landstrae galt und die Reichsordnung unterzugehen drohte. ,X 66. Der Ausgang der Kreuzzgc. Eben damals ging auch das Zeitalter der Kreuzzge zu Ende. Die religise Erregung, aus der sie einst hervorgegangen waren, war erloschen. Ludwig Ix., der Heilige, König von Frankreich, suchte zum letzten Male die fromme Begeisterung fr den Kampf gegen die Unglubigen zu erwecken; er unternahm den sechsten Xeru|,e^fte Kreuzzug, der ihn nach gypten fhrte, aber erfolglos war, und zuletzt einen Feldzug, den man den siebenten Kreuzzug nennt, nach Tunis. mt' Auf diesem ist er im Jahre 1270 gestorben. Einige Jahrzehnte spter

3. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 61

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Dcis Ende der Staufen und das Interregnum. Der usgang der Kreuzznge. 61 Da machte sich im Jahre 1268 Konrads Iv. sechzehnjhriger Sohn Konrad, den die Italiener Konradino nannten, auf, um das Erbe6^'". feiner Vter dem Ruber wieder abzunehmen. Er verpfndete feines Haufes letzte Gter, warb mit dem Gelde, das er sich so verschaffte, Ritter an und zog nach Italien. Allenthalben jubelten die Ghibellinen dem jugend-lichen Helden zu; auch von den Rmern wurde er freudig aufgenommen. Bei Tagliacozzo, stlich von Rom in den Abruzzen, traf er mit Karl von Anjou zusammen. Schon siegten die Deutschen und zerstreuten sich pln-dernd der das feindliche Lager, da siel Karl mit einer Schar von Rittern aus dem Hinterhalt der sie her und zersprengte Konradins Heer. Er selbst floh mit seinem treuen Freunde, dem jugendlichen Friedrich von Baden, nach der Kste; aber sie wurden von einem rmischen Adligen gefangen genommen und von diesem an Karl von Anjou ausgeliefert, der sie als Landfriedensbrecher vor Gericht stellte und, obwohl nur einer von vier Richtern sie schuldig sprach, auf dem Marktplatz zu Neapel hinrichten lie. So traurig endete der letzte Spro des ruhmreichsten Kaisergeschlechts des deutschen Mittelalters. 65. Das Interregnum. 1250 1273. Indessen gab es in Deutsch-leint) keine anerkannte Kaisergewalt. Denn Wilhelm von Holland^Mand fand nur am Niederrhein Anhang; und als er auf einem Feldzuge gegen die Friesen umgekommen war, fand eine zwiespltige Knigswahl statt. Ein Teil der Kurfrsten, d. h. der Fürsten, welchen jetzt das Recht, den König zu kren, zustand, whlle den Bruder des Knigs von England, Richard von Cornwallis, der zwar zweimal auf einige Zeit im Reiche erschien,9mo"nbdon aber sehr geringes Ansehen geno; die anderen whlten den König Alfons Kamen. von Kastilien, der in weiblicher Linie mit den Staufen verwandt war, brigens nie nach Deutschland kam. So brach fr Deutschland die kaiserlose, die schreckliche Zeit" herein, in der es an einer richtenden und schtzenden Gewalt gebrach, der Strkere herrschte, das Faustrecht auf der Landstrae galt und die Reichsordnung unterzugehen drohte. 66. Der Ausgang der Kreuzzge. Eben damals ging auch das Zeitalter der Kreuzzge zu Ende. Die religise Erregung, aus der sie einst hervorgegangen waren, war erloschen. Ludwig Ix., der Heilige, König von Frankreich, suchte zum letzten Male die fromme Begeisterung fr den Kampf gegen die Unglubigen zu erwecken; er unternahm den sechsten Ter s?se Kreuzzug, der ihn nach gypten fhrte, aber erfolglos war, und zuletztureu\tug.'e einen Feldzug, den man den siebenten Kreuzzug nennt, nach Tunis. Aus diesem ist er im Jahre 1270 gestorben. Einige Jahrzehnte spter

4. Griechische und römische Geschichte, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Mittelalters - S. 107

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Ende der Staufen und das Interregnum. Der Ausgang der Kreuzzge. 107 An Friedrich Ii. zunchst knpfte sich die Sage, er sei nicht gestorben Kaiseriage. und werde einst wiederkommen, um ein Reich des Friedens aufzurichten. Erst spter wurde sie auf Friedrich Barbarossa bertragen, den man sich in den Tiefen des von Raben umschwrmten Kyffhusers sitzend dachte und an den sich die Hoffnung auf das einstige Wiedererstehen der alten deutschen Kaiserherrlichkeit knpfte. Whrend des blutigen Ringens in Italien ereignete sich ein An-strm der Mongolen unter dem Dschingiskhan, d. h. dem groen 1241 Fürsten, auf die deutsche Ostgrenze. Kein deutscher König, kein Reichs-Heer trat ihnen entgegen. Bei Liegnitz auf der Walstatt" erlag ihnen Herzog Heinrich der Fromme von Liegnitz mit der schleichen Ritterschaft; trotz des Sieges zogen die gelben Horden wieder zurck. Das Ende der Staufen und das Interregnum. Der Ausgang der Kreuzzge. 68. Das Ende der Staufen. Friedrichs Ii. Sohn Konrad Iv. Konrad iv. verlie bald Deutschland, um Unteritalien zu behaupten, das bisher sein Halbbruder Manfred verteidigt hatte. 1254 starb er, mit Hinterlassung Konradins, eines zweijhrigen Kindes, das am bayrischen Hofe erzogen wurde. Da lie sich Manfred zum König krnen und gewann noch einmal Manfred. Ruhm und Macht fr die ghibellinische Partei. Gegen ihn rief der Papst Karl von Anjou herbei und belehnte ihn mit Apulien und Sizilien. Bei Benevent wurde Manfred besiegt und fiel. Da zog der sechzehn-jhrige Konradin mit einem Heere, das er unter Verpfndung seiner letzten Stammgter angeworben hatte, nach Italien. Bei Tagliacozzo aber wurde er nach anfnglichem Siege geschlagen und floh der Rom an die Kste; dort wurde er gefangen und an Karl von Anjou ausgeliefert, der ihn nebst seinem Freunde Friedrich von Baden in Neapel als Land-sriedensbrecher hinrichten lie. 69. Das Interregnum. 12501273. Indessen gab es in Deutsch- Wm-lm von land keine anerkannte Kaisergewalt. Denn Wilhelm von Holland fand nur am Niederrhein Anhang, und als er auf einem Feldzuge gegen die Friesen umgekommen war, fand eine zwiespltige Knigswahl statt. Ein Teil der Kurfrsten, d. h. der Fürsten, welchen jetzt das Recht zu-stand, den König zu kren, whlte den Bruder des Knigs von England, Richard von Cornwallis, der zwar zweimal auf einige Zeit im Reiche erschien, aber sehr geringes Ansehen geno; die anderen whlten den König Alfons von Kastilien, der in weiblicher Linie mit den Staufen verwandt war, brigens nie nach Deutschland kam. So brach fr Deutsch-land die kaiserlose, die schreckliche Zeit" herein, in der es an

5. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 73

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Ende der Staufen und das Interregnum. Der Ausgang der Kreuzzge. 73 An Friedrich Ii., dem die Deutschen die Aufrichtung des Landstiedens Kaisersage, nicht vergaen, zunchst knpfte sich die Sage, er sei nicht gestorben und werde einst wiederkommen, um ein Reich des Friedens auszurichten. Erst spter wurde sie aus Friedrich Barbarossa bertragen, den man sich in den Tiefen des von Raben umschwrmten Kyffhusers sitzend dachte und an den sich die Hoffnung knpfte auf das einfge Wiedererstehen der alten deutschen Kaiser-Herrlichkeit. Das Ende der Staufen und das Interregnum. Ter Ausgang der Kreuzzge. 74 Das Ende der Staufen. Konrad Iv. folgte feinem Vater Konrad iv. schon 1254 im Tode nach, mit Hinterlassung eines unmndigen Sohnes. Da setzte sich ein anderer Sohn Friedrichs Ii., Mansred, die Krone Mansred. des unteritalischen Reichs auf das Haupt und trieb als Vorkmpfer der der ghibellinifchen Partei in Italien die Gnelfen und den Papst noch einmal in die Enge. Endlich bertrug der Papst die unteritalische Krone an Karl v o n A n j o u, den Bruder König Ludwigs des Heiligen von Frankreich; ihm erlag Mansted in der Schlacht bei Benevent, in der er fiel. Da machte sich im Jahre 1268 Konrads Iv. sechzehnjhriger Sohn Konrad, den die Italiener Konradino nannten, auf, um das Erbe seinerkomadin. Vter dem Ruber wieder abzunehmen. Er verpfndete seines Hauses letzte Gter, warb mit dem Gelde, das er sich so verschaffte, Ritter an und zog nach Italien. Allenthalben jubelten die Ghibellinen dem jugendlichen Helden zu; auch von den Rmern wurde er freudig aufgenommen. Bei Taglia-cozzo, stlich von Rom in den Abruzzen, traf er mit Karl von Anjon zusammen. Schon siegten die Deutschen und zerstreuten sich plndernd der das feindliche Lager, da fiel Karl mit einer Schar von Rittern aus dem Hinterhalt der sie her und zersprengte Konradins Heer. Er selbst floh mit seinem treuen Freunde, dem jugendlichen Friedrich von Baden, nach der Kste; aber sie wurden von einem rmischen Adligen gefangen genommen und von diesem an Karl von Anjou ausgeliefert, der sie als Landfriedens-brecher vor Gericht stellte und, obwohl nur einer von vier Richtern sie schuldig sprach, auf dem Marktplatz zu Neapel hinrichten lie. So traurig endete der letzte Spro des ruhmreichsten Kaisergeschlechts des deutschen Mittelalters. 75. Das Interregnum. 1250 1273. Indessen gab es in 12^0 Ns Deutschland keine anerkannte Kaisergewalt. Denn Wilhelm von ' Holland fand nur am Niederrhein Anhang; und als er auf einem Feld-Wuhelm zuge gegen die Friesen umgekommen war, fand eine zwiespltige Knigswahl Holland.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 73

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Ende der Staufen und das Interregnum. Der Ausgang der Kreuzzge. 73 in Apulien starb. Er wurde neben seinem Vater im Dome zu Palermo begraben. Von Friedrich Ii. zunchst erzhlte die Sage, er sei nicht gestorben Kaisersage und werde einst wiederkommen, um ein Reich des Friedens auszurichten. Erst spter wurde sie auf Friedrich Barbarossa bertragen, den man sich in den Tiefen des von Raben umschwrmten Kyffhusers sitzend dachte und an den sich die Hoffnung knpfte auf das einstige Wiedererstehen der alten deutschen Kaiserherrlichkeit. Das Ende der Staufen und das Interregnum. Der Ausgang der Krenzzge. 74. Das Ende der Staufen. Konrad Iv. folgte seinem Vater Konrad iv schon im Jahre 1254 im Tode nach, mit Hinterlassung eines unmndigen Sohnes. Da setzte sich ein anderer Sohn Friedrichs Ii., Manfred, die Manfred Krone des unteritalischen Reichs auf das Haupt und trieb als Vorkmpfer der ghibellinifchen Partei in Italien die Guelfen und den Papst noch einmal in die Enge. Endlich bertrug der Papst die unteritalische Krone an Karl von Anjon, den Bruder König Ludwins des Heiligen von Frankreich; ihm erlag Manfred in der Schlacht bei Benevent, in der er fiel. Da machte sich im Jahre 1268 Konrads Iv. sechzehnjhriger Sohn Konrad, den die Jtaliner Konradino nannten, auf, um das Erbe seiner Vter dem Ruber wieder abzunehmen. Er verpfndete seines Hauses letzte Gter, warb mit dem Gelde, das er sich so verschaffte, Ritter an und zog nach Italien. Allenthalben jubelten die Ghibellinen dem jugeud-licheu Helden zu; auch von den Rmern wurde er freudig aufgenommen. Bei Tagliacozzo, stlich von Rom in den Abruzzeu, traf er mit Karl von Anjou zusammen. Schon siegten die Deutschen und zerstreuten sich plndernd der das feindliche Lager, da fiel Karl mit einer Schar von Rittern aus dem Hinterhalt der sie her und zersprengte Konradins Heer. Dieser floh mit seinem treuen Freunde, dem jugendlichen Friedrich von Baden, nach der Kste; aber sie wurden von einem rmischen Adligen gefangen genommen und von diesem an Karl von Anjou ausgeliefert, der sie als Landfriedensbrecher vor Gericht stellte und, obwohl nur einer von vier Richtern sie schuldig sprach, auf dem Markt-platz zu Neapel hinrichten lie. So traurig endete der letzte Spro des ruhmreichsten Kaisergeschlechts des deutschen Mittelalters. 75. Tas Interregnum. 12501273. Indessen gab es in ^1273^ Deutschland keine anerkanntekaisergewalt. Denn Wilhelm von Holland vomaand

7. Deutsche Geschichte - S. 115

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
30. Die letzten Hohenstaufen und das Interregnum. 115 dem Titel Herzogtum Braunschweig-Lneburg" zu einem Reichsfrstentum erhob. (S. 116). Auch einen Kreuzzug unternahm Friedrich Ii. (12281229) und schlo mit dem Sultan von Aegypten einen Vertrag, wonach ihm Jerusalem und die anderen heiligen Sttten, dazu ein Kstenstrich von Joppe bis Sidon abgetreten wurde. Darauf zog er in Jerusalem ein und setzte sich iu der Grabeskirche die Krone eines Knigs von Jerusalem aufs Haupt. Spter hat er noch schwere Kmpfe mit dem Papste und den lombardischen Stdten gefhrt, starb aber unbesiegt im Jahre 1250. Er wurde neben seinem Vater im Dom zu Palermo begraben. 4. Der Untergang der Hoheustaufeu. a. Verlust Deutschlands und Siziliens. Friedrichs Ii. Sohn, Konrad Iv., obschon anch zum deutscheu König gewhlt, war machtlos und gab Deutschland nach seines Vaters Tode bald ganz auf; er zog nach Italien, um sein Erb-land in Besitz zu nehmen, starb dort aber schon 1254. Er war der letzte deutsche König aus dem Geschlecht der Hohenstaufen. In Sizilien wurde sein Bruder Manfred König. Um die Hohenstaufen auch aus Italien zu verdrngen, rief der Papst einen franzsischen Prinzen, Karl von Anjou, herbei und bertrug ihm das Knigreich Sizilien. Ihm erlag Manfred durch Verrat und fand in der Schlacht bei Benevent im Jahre 1266 den Heldentod. b. Konradins Ende. Nun herrschte der finstere und grausame Karl von Anjou der das eroberte Land. Die Klagen der seine Tyrannei drangen zu Konradin, dem 16jhrigen Sohne Konrads Iv. Er verpfndete die letzten Gter seines Hauses, rstete mit dem Gelde ein Heer und machte sich auf nach Italien, um den Ruber des Erbes seiner Vorfahren zu verjagen. Freudig kamen ihm die zahlreichen Ghibellinen entgegen; fast wie ein Kaiser ward er aufgenommen. Bei Tagliacozzo, stlich von Rom, stie er mit Karl von Anjou zusammen. Schon hatte Konradin gesiegt, und seine deutschen Sldner zerstreuten sich zum Plndern der das feindliche Lager, da wurden sie aus einem Hinterhalte berfallen und vllig geschlagen. Konradm entkam mit seinem treuen Freunde, dem jugendlichen Friedrich von Baden, nach der Kste; sie bestiegen ein Schiff, wurden aber verraten und an Karl von Anjou ausgeliefert, der sie als Landfriedensbrecher und Hochverrter vor Gericht stellte und ffentlich auf dem Marktplatze von Neapel hinrichten lie. Gefaten Mutes empfing Konradin den Todesstreich, indem er ausrief: O Mutter, welches Leid bereite ich dir!" So endete im Jahre 1268 der letzte Hohenstaufe. 5. Das Interregnum. 12541273. Als im Jahre 1254 der letzte hohenstaufische König gestorben war, whlte ein Teil der deutschen Fürsten Richard von Cornwall, den Bruder des Knigs von England, ein anderer den König Alfons von Kastilien, der in weiblicher Linie mit den Staufen verwandt war. Der englische Prinz kam nur einmal auf ganz kurze Zeit nach Teutschland; sobald das mitgebrachte Geld ausging, wurde er von feinen Anhngern im Stiche gelassen. Alfons von Kastilien kam gar nicht nach Deutschland. So war das Reich tatschlich ohne König. Man nennt darum diese Zeit 8*

8. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 80

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
80 Die deutsche Kaiserzeit 919—1250. wann noch einmal Ruhm und Macht für die ghibellinische Partei. Gegen ihn rief Papst Urban Iv. Karl von Provence und Anjou, den Bruder Ludwigs Ix. des Heiligen, und belehnte ihn mit Apulien 1266. und Sizilien. Bei Benevent wurde Manfred geschlagen und fiel. Konradin Da zog der sechzehnjährige Konradin mit einem Heere, das er sich 1268, unter Verpfändung seiner letzten Stammgüter geworben hatte, nach Italien. Bei Tagliacozzo aber wurde er nach anfänglichem Siege geschlagen und floh über Rom an die Küste; dort wurde er von dem Herrn des Schlosses Astura, Frangipani, gefangen und an Karl von Anjou ausgeliefert, der ihn nebst feinem Freunde Friedrich von Baden in Neapel als Landfriedensbrecher hinrichten ließ. Die sizilian. Sizilien blieb nicht in der Hand Karls; die Franzosen wurden Vesper 1282. die sizilianische Vesper vertrieben, und die Insel ging in den Besitz Peters von Aragonien über, eines Schwiegersohnes Manfreds. Der rheinische § 74. Das Interregnum. In der Verwirrung, welche in Stwtebund Deutschland seit dem Ausbruch des Bürgerkrieges entstanden war, vereinigte sich zum ersten Mal eine Reihe rheinischer Städte, um den Frieden und die Verkehrssicherheit zu erhalten. Der rheinische Städtebund, dem auch Bischöfe und Grafen sowie bayrische und sächsische Städte beitraten, und an dessen Spitze sich König Wilhelm selbst stellte, hat einige Jahre lang machtvoll dagestanden, ist dann aber schnell wieder zerfallen. Wilhelm von Holland, der nur am Niederrhein Anerken-1256. nung gefunden hatte, kam auf einem Feldzug gegen die Friesen um. Darauf wählte ein Teil der Kurfürsten, deren Wahlprivilegium da-Richard mals zuerst auftritt, gegen Zahlung hoher Geldsummen Richard von v.cornwallis. Cornwallis, den Bruder des Königs von England, der mehrere Male am Rheine erschien, ohne einen wesentlichen Einfluß zu gewinnen. Ein anderer wählte, ebenfalls durch Geld gewonnen, den Alfons von von den ghibellinischen Städten Italiens erhobenen Alfons von Kastilien. Kastilien, der in weiblicher Linie mit den Staufen verwandt war; dieser kam nie nach Deutschland. So brach für Deutschland „die kaiserlose, die schreckliche Zeit" herein, in der es an einer starken, richtenden und schlichtenden Centralgewalt inmitten der mit einander ringenden Sondergewalten fehlte. Der Ausgang der Krenzzüge. § 75. Das Ende der Kreuzfahrer-staaten und die Schicksale der Ritterorden. In demselben Jahrhundert, das den Niedergang der Kaisermacht sah, gingen auch die Kreuzzüge und die christlichen Staaten im Orient zu Ende. Nachdem Jerusalem in die Hand des ägyptischen

9. Vom Untergang des Karolingerreichs bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 35

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Ausgang der Hohenstaufen; das Interregnum. 35 Der Ausgang Der Hohenstaufen; das Interregnum. 32. Der Ausgang der Hohenstaufen. Konrad Iv. verlie Konrad iv. bald Deutschland, um Unteritalien zu behaupten, das bisher sein Halbbruder Manfred verteidigt hatte. 1254 starb er, mit Hinterlassung Konrads, eines zweijhrigen Kindes, das am bayrischen Hofe auferzogen ward. Jetzt lie sich Manfred zum König krnen und gewann Manfred noch einmal Ruhm und Macht fr die ghibellinifche Partei. Gegen ihn rief der Papst Karl von Provence und Anjou, den Bruder Ludwigs Ix. des Heiligen, und belehnte ihn mit Apulien und Sizilien; Manfred wurde geschlagen und fiel. Da zog der sechzehn-jhrige Konradin mit einem Heere, das er unter Verpfndung^68 " feiner letzten Stammgter angeworben hatte, nach Italien. Bei Tag-l i a c o z z o aber wurde er nach anfnglichem Siege geschlagen und floh der Rom an die Kste; dort wurde er gefangen und an Karl von Anjou ausgeliefert, der ihn nebst seinem Freunde Friedrich von Baden in Neapel als Landfriedensbrecher hinrichten lie. Sizilien blieb nicht in der Hand Karls; 1282 wurden die Franzosen durch die s i z i l i a n i s ch e Vesper vertrieben, und die Insel ging Vesper""' in den Besitz Peters von Aragonien der, eines Schwiegersohnes Manfreds. 33. Das Interregnum. In der Verwirrung, welche in Deutsch-land seit dem Ausbruch des Brgerkrieges entstanden war, vereinigte St^bund sich zum ersten Male eine Anzahl rheinischer Städte, um den Frieden und die Verkehrssicherheit zu erhalten. Der rheinische Stdte-b u n d, dem auch Bischfe und Grafen sowie bayrische und schsische Städte beitraten, und an dessen Spitze sich König Wilhelm selbst stellte, hat einige Jahre lang machtvoll dagestanden, ist dann aber schnell wieder zerfallen. Wilhelm von Holland, der nur am Niederrhein Atter-kennung gefunden hatte, kam 1256 auf einem Feldzug gegen die Friesen um. Darauf whlte ein Teil der Kurfrsten, deren Wahlprivilegium damals zuerst auftritt, gegen Zahlung hoher Geldsummen R i ch a rd von Cornwallis, den Bruder des Knigs von England, derm^on mehrere Male am Rhein erschien, ohne einen wesentlichen Einflu zu erwerben. Ein anderer Teil whlte, ebenfalls durch Geld gewonnen, den von den ghibellinischen Stdten Italiens erhobenen Alfons von Kastilien, der in weiblicher Linie mit den Staufen verwandt war; dieser kam nie nach Deutschland. So brach fr Deutschland die kaiser-

10. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 76

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
76 Die deutsche Kaiserzeit 919 1250. Ter Ausgang der Hohenstaufen ; das Interregnum. Konrad iv. 73. Der Ausgang der Hohenstaufen. Konrad Iv. verlie 12501254. Deutschland, um Unteritalien zu behaupten, das bisher sein Halbbruder Manfred verteidigt hatte. Als er frh starb, mit Hinter-laffung Konrads, eines zweijhrigen Kindes, das am bayrischen Hofe Manfred, auferzogen ward, lie sich Manfred zum König krnen und ge-wann noch einmal Ruhm und Macht fr die ghibellinische Partei. Gegen ihn rief Papst Urban Iv. Karl von Provence und Anjou, den Bruder Ludwigs Ix. des Heiligen, und belehnte ihn mit Apulien 1266. und Sizilien. Bei Benevent wurde Manfred geschlagen und fiel. Konradin Da zog der sechzehnjhrige Konradin mit einem Heere, das er sich 1268' unter Verpfndung seiner letzten Stammgter geworben hatte, nach Italien. Bei Tagliaeozzo aber wurde er nach anfnglichem Siege geschlagen und floh der Rom an die Kste; dort wurde er von dem Herrn des Schlosses Astura, Frangipani, gefangen und an Karl von Anjou ausgeliefert, der ihn nebst seinem Freunde Friedrich von Baden in Neapel als Landfriedensbrecher hinrichten lie. Die sizilian. Sizilien blieb nicht in der Hand Karls; die Franzosen wurden Vesper 1282. sizilianische Vesper vertrieben, und die Insel ging in den Besitz Peters von Aragonien der, eines Schwiegersohnes Manfreds. Der rheinische 74. Das Interregnum. In der Verwirrung, welche in Stdtebund Deutschland seit dem Ausbruch des Brgerkrieges entstanden war, vereinigte sich zum ersten Mal eine Reihe rheinischer Städte, um den Frieden und die Verkehrssicherheit zu erhalten. Der rheinische Stdtebund, dem auch Bischfe und Grafen sowie bayrische und schsische Städte beitraten, und an dessen Spitze sich der König Wilhelm selbst stellte, hat einige Jahre lang machtvoll dagestanden, ist dann aber schnell wieder zerfallen. Wilhelm von Holland, der nur am Niederrhein Anerkennung gefunden hatte, kam auf einem Feldzug gegen die Friesen um. 1256. Daraus whlte ein Teil der Kurfrsten, deren Wahlprivilegium da-mals zuerst auftritt, gegen Zahlung hoher Geldsummen Richard Richard von Cornwallis, den Bruder des Knigs von England, der mehrere v.cornwallis. Me Qm Rheine erschien, ohne einen wesentlichen Einflu zu ge-winnen; ein anderer whlte, ebenfalls durch Geld gewonnen, den von Alfons von den ghibellinifchen Stdten Italiens erhobenen Alfons von Kasti-Kastilien. ker |n weiblicher Linie mit den Staufen verwandt war; dieser kam nie nach Deutschland. So brach fr Deutschland die kaiserlose, die schreckliche Zeit" herein, in der es an einer starken, richtenden und schlichtenden Centralgewalt inmitten der mit einander ringenden Sondergewalten fehlte.

11. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 69

1903 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Ende der Staufen und das Interregnum. Ter Ausgang der Kreuzziige. 69 grasen Heinrich Raspe von Thringen, desselben, der die heilige Heinrich Elisabeth nach dem Tode ihres Gemahls von der Wartburg vertrieben Esk hatte, ein Gegenknig aufgestellt; als dieser bald starb, whlte man Wilhelm den Grafen Wilhelmvonhollandzum König. Dem Kaiser von 6annb standen im Kampfe seine Shne zur Seite, König K o n r a d Iv. und sein besonders geliebter Sohn, der schne E n z i o. Es war sr ihn ein schwerer Schlag, da Enzio von den Bolognesern gefangen wurde, die ihn bis zu seinem Tode im Kerker gehalten haben. Aber un-erschttert und ungebeugt stand Friedrich da, bis er im Jahre 1250 1250. in Apulieu starb. Er wurde neben seinem Vater im Dome zu Palermo begraben. An Friedrich Ii. zunchst knpfte sich die Sage, er sei nicht Kaisersage, gestorben und werde einst wiederkommen, um ein Reich des Friedens aufzurichten. Erst spter wurde sie auf Friedrich Barbarossa ber-tragen, den man sich in den Tiefen des von Raben umschwrmten Kysshusers sitzend dachte und an den sich die Hoffnung knpfte auf das einstige Wiedererstehen der alten deutschen Kaiserherrlichkeit. Tas (fuc der Staufen imb das Interregnum. Der Ausgang der Krenzziige. 7^* der Staufen. K o n r a d Iv. folgte seinem Vater Konrad iv. Ich0*1 im Jahre 1254 im Tode nach, mit Hinterlassung eines un-mndigen Sohnes. Da setzte sich ein anderer Sohn Friedrichs Ii., M a n s r e d, die Krone des unteritalischen Reichs auf das Haupt und Manfred, trieb als Vorkmpfer der ghibellinifchen Partei in Italien die Guelfeu und den Papst noch einmal in die Enge. Endlich bertrug der Papst die unteritalische Krone an K a r l v o n A n j o u, den Bruder König Ludwigs des Heiligen von Frankreich; ihm erlag Manfred in der Schlacht bei Benevent, in der er fiel. Da machte sich im Jahre 1268 Konrads Iv. sechzehnjhriger Sohn Konrafc, den die Italiener Konradino nannten, auf, um das Konradin. Erbe semer Vter dem Ruber wieder abzunehmen. Er verpfndete 1268-seines Hauses letzte Gter, warb mit dem Gelde, das er sich so ver- 5rape,.^itter an und 39 nach Italien. Allenthalben jubelten die Ghwellmeu dem jugendlichen Helden zu; auch von den Rmern wurde er freudig aufgenommen. Bei T a g l i a c o z z o, stlich von Rom in den bruzzeu, traf er mit Karl von Anjou zusammen. Schon siegten die Deutschen und zerstreuten sich plndernd der das feindliche Lager, da fiel Karl mit einer Schar von Rittern aus dem Hinterhalt der sie her und zersprengte Konradins Heer. Er selbst floh mit feinem treuttl Freunde, dem jugendlichen Friedrich von Baden, nach Der Kste; aber sie wurden von einem rmischen Adligen gefangen qe-nommen und von diesem an Karl von Anjou ausgeliefert, der sie

12. Geschichtlicher Leitfaden für Anfänger - S. 61

1886 - Kreuznach : Voigtländer
— 61 — 6. Konrad Iv 1250—1254, Friedrichs Sohn und wie dieser vom Papste gebannt und verfolgt, starb bald in Italien. Er war der letzte Kaiser aus dem hohenstaufischeu Hause. Sein jugendlicher Sohn Konradin, dessen Erblande der Papst dem französischen Prinzen Karl von Anjou gegeben hatte, wurde, als er zur Wiedereroberung seines Landes heranzog, in der Schlacht bei Tagliacozzo besiegt, gefangen und auf Karls Befehl in Neapel enthauptet. Mit Konradins Hinrichtung erlosch das Haus der Hohenstaufen. Unter den Hohenstaufen hatte die deutsche Dichtung ihre erste Blütezeit, der das Nibelungenlied und die Lieder Walters von der Vogelweide angehören. Die deutsche (gotische) Baukunst schuf den Kölner Dom, das Münster zu Straßburg rc. § 59. Das Interregnum 1254—1273. Mit dem Falle der Hohenstaufen war die Herrlichkeit des deutschen Reiches dahin. Das Kaisertum gelangte nicht mehr zu seiner früheren Macht und Bedeutung. Besonders erniedrigt wurde dasselbe durch das unglückselige Zwischenreich oder Interregnum. Da nämlich keinen deutschen Fürsten nach der verhängnisvollen Kaiserkrone gelüstete, so erkauften zwei Ausländer die deutsche Königswahl mit Geld. Der eine Teil der bestochenen Fürsten wählte den englischen Grafen Richard von Cornwallis, der andere den König Alfons von Kastilien. Beide blieben ohne Ansehen im Reiche: Richard kam selten, Alfons niemals nach Deutschland. Die wichtigsten kaiserlichen Rechte gingen an die Fürsten verloren, das deutsche Reich begann sich mehr und mehr in einzelne Landesgebiete aufzulösen. Zerrüttende Fehden, Raubwesen und Faustrecht erfüllten diese „kaiserlose, schreckliche Zeit". § 60. Die Kreuzzüge 1096—1270. Während die Kaisermacht durch ihren langen Kampf mit dem Papsttum geschwächt wurde, gelangte die Macht der 1268

13. Römische Kaisergeschichte, Die deutsche Geschichte des Mittelalters - S. 82

1910 - Paderborn : Schöningh
82 Aber mitten unter feinen Rstungen ftarb er in Apulien. Wie fein Vater Heinrich Vi. wurde er im Dome zu Palermo beigefetzt. Lange mochte man in Deutschland nicht an Friedrichs Tod glauben; die Sage dichtete, er schlafe verzaubert im Khffhufer-berge (in Thringen) und dereinst werde er und mit ihm das Reich zu neuer Herrlichkeit erwachen. Spter wurde diese Sage aus Friedrich Barbarossa bertragen. 51. 8. Aie letzten Staufen tutb das Interregnum. 1. Deutschland. Konrad Iv. (12501254) verlie bald nach dem Tode seines Vaters Deutschland und setzte in Italien den Kampf gegen den Papst fort. Seit feinem frhen Tode gab es in Deutschland feine Reichsgewalt mehr. Denn der Gegenfnig Konrads Iv., Wilhelm von Hollanb. gelangte auch dann nicht zu hherem Ansehen. Als er starb (1256), war die Wrbe der Krone so gesunken, ba kein beutscher Fürst Lust bezeigte, sie an-zunehmen. Ein Teil der Whler erhob gegen eine bedeutende Geldsumme den reichen englischen Herzog Richard von Corn-Wallis, der andere den König Alfons X. von Kastilien zum deutschen Könige. Richard erschien dreimal in Deutschland, Alfons hat den deutschen Boden nie betreten. In dieser herrenlosen Zeit, Interregnum (d. h. Zwifchenreich, 1254 -1273), stieg die Not des Reiches unter der Macht des Faustrechtes zu schrecklicher Hhe. 2. Italien. Nicht besser als Deutschland erging es dem unter-italischen Knigreiche der Staufen. Durch den Tod Konrads Iv. siel dieses an seinen unmndigen Sohn Konrad, gewhnlich Kon-radin (italienisch Conradino) genannt. Whrend er in Deutschland an dem verwandten bayrischen Frstenhofe erzogen wurde, fhrte fein Oheim Manfreb in Italien den Krieg mit dem Papste weiter und machte sich selbst zum Könige. Aber der Papst ber-trug als Lehnsherr das unteritalifche Reich dem Brnber des fran-zsifchen Knigs Ludwig Ix., Karl von Anjou. Gegen ihn verlor Manfred in der Schlacht bei Benevent Krone und Leben (1266). Da aber die Herrschaft Karls von Anjou bald brckenb wrbe, rief die staufifche Partei, in Italien Ghibellinen genannt, den jugendlichen Konradin aus Deutschland herbei. Dieser zog. von seinem Jugendfreunde Friedrich von Baden begleitet, mit einem kleinen Heere der die Alpen. Rasch wuchs

14. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 94

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
94 Die deutsche Kaiserzeit 919 —1250. Der Ansgang der Hohenstaufen; das Interregnum. Konrad Iv. § 80. Der Ausgang der Hohcnstanfen. K o n r a d Iv. verließ bald Deutschland, um Uuteritalieu zu behaupten, das bisher sein Halbbruder-Manfred verteidigt hatte. 1254 starb er, mit Hinterlassung Konrads, eines zweijährigen Kindes, das am bayrischen Hofe auferzogen ward. Da ließ Manfred, sich Manfred zum Köuig krönen und gewann noch einmal Ruhm und Macht für die ghibelliuische Partei. Gegen ihn rief der Papst K a r l v o n P r o v e n c e u n d A n j o u , deu Bruder Ludwigs Ix. des Heiligen, und 1266. belehnte ihn mit Apulieu und Sizilien. Bei Beneveut wurde Mau-Konmdin.jted geschlagen und fiel. Da zog der sechzehnjährige Konradin mit einem Heere, das er unter Verpfändung seiner letzten Stammgüter augeworben hatte, uach Italien. Bei Tagliacozzo (am Westabhang der Abruzzen) aber wurde er nach anfänglichem Siege geschlagen und floh über Rom an die Küste; dort wurde er gefangen und an Karl von Anjou ausgeliefert, der ihn nebst seinem Freunde Friedrich von Baden, Herzog von Österreich, in Neapel als Landfriedensbrecher hinrichten ließ. Sizilien blieb nicht in der Hand Karls; 1282 wurden die Franzosen $teäcr.n'durch die sizilianische Vesper vertrieben, und die Insel ging in den Besitz Peters von Aragonien über, eines Schwiegersohnes Manfreds. rheinische § 81. Das Interregnum. In der Verwirrung, welche in Dentsch- ^I254."d land seit dem Ausbruch des Bürgerkrieges entstanden war, vereinigte sich zum ersten Male eine Anzahl rheinischer Städte, um den Frieden und die Verkehrssicherheit zu erhalten. Der rheinische Städtebund, dem auch Bischöfe und Grafeu sowie bayrische und sächsische Städte beitraten und an dessen Spitze sich König Wilhelm selbst stellte, hat einige Jahre lang machtvoll dagestanden, ist dann aber schnell wieder zerfallen. W i l h e l m v o n H o l l a n d, der nur am Niederrhein Anerkennung gefunden hatte, kam 1256 auf einem Feldzug gegen die Friesen um. Darauf wählte ein Teil der Kurfürsten, deren Wahlprivilegium damals zuerst Richards auftritt, gegeu Zahlung hoher Geldsummen Richard von Cornwall i s, den Bruder des Königs von England, der mehrere Male am Rhein erschien, ohne einen wesentlichen Einfluß zu erwerben. Ein anderer wählte, ebenfalls durch Geld gewonnen, den von den ghibellinischen Städten Bu!en°n Italiens erhobenen Alfons von Kastilien, der in weiblicher Linie mit den Staufen verwandt war; dieser kam nie nach Deutschland. So brach für Deutschland „die kaiserlose, die schreckliche Zeit" herein, in der es an einer starken, richtenden und schlichtenden Zentralgewalt inmitten der miteinander ringenden Sondergewalten fehlte.

15. Übersichtliche Darstellung der deutschen Geschichte bis 1648 - S. 56

1908 - Habelschwerdt : Franke
56 Karl von Anjou und Konradin. Für den unmündigen Thronerben übernahm Konrads Halbbruder Manfred die Herrschaft im sizilianischen Reiche. Da auch er mit dem Papste in Streit geriet, forderte dieser Karl von Anjou, den Bruder des Königs Ludwig von Frankreich, auf, Unteritalien und Sizilien in Besitz zu nehmen. Manfred wnrde besiegt und verlor in der Schlacht sein Leben. Durch List und Verrat gewann Karl in kurzer Zeit das Reich und verfolgte grausam alle Anhänger der Staufer. Konradin war inzwischen in Süddeutschland zum Jüuglinge herangewachsen. Als ihn die durch Karls Gewalttätigkeit empörten Italiener aufforderten, tu das Reich seiner Väter zu kommen, verpfändete er seine Familiengüter, sammelte mit dem so erworbenen Gelde ein Heer und zog nach Unteritalien. Hier wurde er aber 1268 von Karl besiegt und gefangen genommen. Karl ließ 1268 den erst sechzehn Jahre alten Gegner in Neapel hinrichten. Mit ihm erlosch das ruhmreiche Geschlecht der Hohenstaufen. 1256-1273 Das Interregnum, 1256—1273. Als im Jahre 1256 Wilhelm von Holland gestorben war, hatte das deutsche Königtum alles Ansehen verloren. Die uneinigen Fürsten boten die Krone zwei Ausländern au. Diese gewannen aber in Deutschland keinen Einfluß. Da dem Reiche ein Oberhaupt fehlte, nahmen die Fehden überhand, und es herrschte nur das Recht des Stärkeren. Man nennt diese „kaiserlose, schreckliche Zeit", die bis 1273 dauerte, das Interregnum oder Zwischenreich. Überblick über die Kreuzziige. 1. Der 1. Kreuzzug, 1096—1099. Französische, normannische und lothringische Ritter. Gottfried von Bouillon (S. 44). 2. Der 2. Kreuzzug, 1147—1149. Kaiser Konrad Iii. und König Ludwig Vii. von Frankreich (S. 50). 3. Der 3. Kreuzzug, 1189—1192. Friedrich Barbarossa, Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von England (S. 53). 4. Der 4. Kreuzzug, 1202—1204, der von französischen Rittern unternommen wurde, erreichte das Heilige Land nicht- Auf Betreiben der Venetianer, die ihr Handelsgebiet erweitern wollten, segelten die Kreuzfahrer nach Konstantinopel. Sie eroberten die Stadt und gründeten das lateinische Kaisertum, das bis 1261 bestand. 5. Der 5. Kreuzzug, 1228—1229. Kaiser Friedrich Ii. (S. 54). 6. Der 6. und 7. Kreuzzug, 1248—1254 und 1270, wurden von dem französischen Könige Ludwig dem Heiligen unternommen, waren aber beide erfolglos. Im Jahre 1291 fiel Akkon, die letzte Besitzung der Christen, in die Hände des Sultans von Ägypten.

16. Deutsche Geschichte - S. 60

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 Tie deutsche K>iserzeit 919 — 1250. Asiens und sodann Rußland und Polen erobert und verheerend durchzogen, und im Jahre 1241 erschienen mongolische Scharen in Schlesien. Kein deutscher König, kein Reichsheer trat ihnen entgegen. Es war Herzog Heinrich der Fromme von Liegnitz, der mit ihnen auf der „ W a l st a t t" den Kampf aufnahm. Er selbst und die meisten seiner Ritter starben den Heldentod; aber die Mongolen wagten es doch nicht, in das an Gewappneten und an Burgen reiche Deutschland weiter vorzudringen, sondern kehrten um. cm!"v. Damals starb Gregor Ix. Ihm folgte als Papst Innocenz Iv., der bisher als Kardinal freundliche Beziehungen mit Friedrich unterhalten hatte, als Papst aber den Kampf gegen ihn fortsetzte und auf einem zu Lyon abgehaltenen Konzil von neuem auf das feierlichste den Bann über ihn aussprach. Jetzt griff die Erhebung auch nach Deutschland hinüber; dort Ge^cnwurde in der Person des Landgrafen Heinrich Raspe von Thüringen ein Gegenkönig aufgestellt; als dieser bald starb, wählte man den Grafen Wilhelmvon Holland zum König. Dem Kaiser standen im Kampfe seine Söhne zur Seite, König Konrad Iv. und sein besonders geliebter Sohn, der schöne E n z i o. Es war für ihn ein schwerer Schlag, daß Enzio von den Bolognesern gefangen wurde, die ihn bis zu seinem Tode im Kerker gehalten haben. Aber unerschüttert und ungebeugt stand Friedrich 1250. da, bis er im Jahre 1250 in Apulien starb. Er wurde neben seinem Vater im Dome zu Palermo begraben, flatfcrfaye. An Friedrich Ii. zunächst knüpfte sich die Sage, er sei nicht gestorben und werde einst wiederkommen, um ein Reich des Friedens aufzurichten. Erst später wurde sie auf Friedrich Barbarossa übertragen, den man sich in den Tiefen des von Raben umschwärmten Kyffhäusers sitzend dachte und an den sich die Hoffnung knüpfte auf das einstige Wiedererstehen der alten deutschen Kaiserherrlichkeit. Das Ende der Staufen und das Interregnum. Der Ausgang der Kreuzzüge. Bonrab iv. § 64. Das Ende der Staufen. Konrad Iv. folgte seinem Vater schon im Jahre 1254 im Tode nach, mit Hinterlassung eines unmündigen Mansred.sohnes. Da setzte sich ein anderer Sohn Friedrichs Ii., Manfred, die Krone des unteritalischen Reichs auf das Haupt und trieb als Vorkämpfer der ghibellinischen Partei in Italien die Gnelfen und den Papst noch einmal in die Enge. Endlich übertrug der Papst die unteritalische Krone an Karl von Anjou, den Bruder König Ludwigs des Heiligen von Frankreich; ihm erlag Manfred in der Feldschlacht und kam selbst um.

17. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 100

1896 - Leipzig : Voigtländer
100 btt während seines Kreuzzuges in sein apulisches Knigreich eingefallen waren. Er zwang den Papst zum Frieden und zur Aufhebung des Bannes. Die nun folgende Friedenszeit benutzte Friedrich namentlich dazu, um sein sicilianisches Knigreich (Neapel und Sicilien) in einen wahren Musterstaat zu verwandeln. Dann aber hatte er wieder gegen die lombardischen Städte zu kmpfen. Er siegte bei C o r t e n u o v a (1237), entzweite sich aber von neuem mit dem Papste Jnnoeenz Iv. Dieser lie ihn durch die Kirchenversammlung zu Lyon fr abgesetzt erklären und bewirkte, da der Landgras Heinrich Raspe vonthringen zum Kaiser gewhlt wurde. Dieser nur von geistlichen Fürsten gewhlte Gegenkaiser konnte sich jedoch nicht behaupten und starb bald. Aber die Entzweiung in Deutschland dauerte sort, und Friedrich rieb sich in steten Kmpfen in Italien auf. Er starb in Unteritalien. 6. Konrad Iv. (12501254), Friedrichs Sohn, hatte zum Gegenknig Wilhelm von Holland, der nach Raspes Tod von der ppstlichen Partei gewhlt worden war. Um sich das Knigreich Neapel zu erhalten, ging Konrad nach Italien. Dort starb er aber nach kurzer Regierung, 1254. 56. Das Interregnum; Ausgang der Kreumge. 1. Das Interregnum, 1254 1273. Mit dem Tode Konrads Iv. trat ein lngeres Interregnum, d.h. Zwischenreich, ein, 12541273. Als nmlich zwei Jahre nach Konrads Iv. Tode sein Gegenknig, Wilhelm von Holland, auf einem Zuge gegen die Friesen erschlagen worden war, erkauften zwei Auslnder die deutsche Knigswahl mit Geld; der eine Teil der bestochenen Fürsten whlte den englischen Grafen Richard von Eornwallis, der andere den König Alfons von Kastilien. Beide blieben ohne Ansehen im Reiche; Richard kam selten, Alfons niemals nach Deutschland. Die wichtigsten kaiserlichen Rechte gingen an die Fürsten ver-loren; das deutsche Reich begann sich mehr und mehr in einzelne Landes-gebiete aufzulsen. Zerrttende Fehden, Raubwesen und Faustrecht erfllten diese kais er lose Zeit. In diese Zeit des Interregnums fllt auch der gnzliche Untergang des hohenstaufifcheu Geschlechts, sowie der letzte Kreuzzug. 2. Untergang der Hohenstaufen. Konrads Iv. Sohn Konradin (d. i. der kleine Konrad) war bei des Vaters Tode noch ein unmndiges Kind. Sein Erbland Neapel und Sicilien nahm, auf Einladung des Papstes, der Gras Karl von Anjou, der Bruder des Knigs Ludwig des Heiligen von Frankreich, in Besitz. Konradin, in Deutschland aufgewachsen, zog als fnf-zehnjhriger Jngling zur Eroberung seiner Erblande mit einem Heere der

18. Geschichte des Mittelalters - S. 80

1884 - Wiesbaden : Kunze
Iy. Das Interregnum und der Ausgang der Kreuzzüge. 1254-1273. A. Die Anarchie in Deutschland war die Frucht der beide Gewalten schwächenden Kämpfe von Kirche und Reich. Es fehlte jeder persönliche Halt, jede Autorität; Fehden der Fürsten und Raubritter führten zu allgemeiner Zerrüttung — die „kaiserlose, die schreckliche Zeit“. — Mitten in und aus der Not erwachte das Streben nach Selbsthilfe besonders unter den Städten: die Anfänge des rheinischen Städte- 1254 bundes 1254. Der Schattenkönig Wilhelm Graf von Holland wird von den Friesen erschlagen 1256. Es folgte (1257) die mit Geld erkaufte Doppelwahl von Alpjwns dem König von Kastilien, der nie, Richards Grafen von Cornwallis (f 1272), der immer nur vorübergehend im Reiche erschien — beide ohne irgend ein durchgreifendes Ansehen. B. Ausgang der Staufer in Italien: Nach Konrads Iy. Tode verwaltete sein Halbbruder Manfred für den unmündigen Konradin das süditalische Reich, wird dann, siegreich gegen 1258 Innocenz Iv., selbst zum König gekrönt 1258. Er fällt in 1266 der Schlacht bei Benevent 1266: Graf Karl von Provence und Anjou, Bruder Ludwigs Ix., des Heiligen, von Frankreich, von den Päpsten begünstigt, wurde König Siziliens. Konradins Versuch, das Erbe seiner Yäter wieder zu erobern, scheiterte durch die Niederlage bei Scurcola (nahe bei Tagliacozzo); er selbst und Friedrich von Baden (oder 1268 Ostreich) wurden hingerichtet zu Neapel 1268.

19. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 80

1883 - Wiesbaden : Kunze
Iv. Das Interregnum und der Ausgang der Kreuzzüge. 1254-1273. A. Die Anarchie in Deutschland war die Frucht der beide Gewalten schwächenden oder aufreibenden Kämpfe von Kirche und Reich. Es fehlte jeder persönliche Halt, jede Autorität; Fehden der Fürsten und Raubritter führten zu allgemeiner Zerrüttung — die „kaiserlose, die schreckliche Zeit“. — Mitten in und aus der Not erwachte das Streben nach Selbsthilfe besonders unter den Städten: die Anfänge 1254 des rheinischen Städtebundes 1254. Der Schattenkönig Wilhelm wird von den Friesen erschlagen 1256. Es folgte (1257) die mit Geld erkaufte Doppelwahl von Alphons dem König von Kastilien, der nie, Richards Grafen von Gornwalis (*j* 1272), der immer nur vorübergehend im Reiche erschien — beide ohne irgend ein durchgreifendes Ansehen. B. Ausgang der Staufer in Italien: Nach Konrads Iv. Tode verwaltete sein Halbbruder Manfred für den unmündigen Konradin das süditalische Reich, wird dann, siegreich gegen 1258 Innocenz Iv., selbst zum König gekrönt 1258. Er fällt in 1266 der Schlacht bei Benevent 1266; Graf Karl von Provence und Anjou, Bruder Ludwigs Ix., des Heiligen, von Frankreich, von den Päpsten begünstigt, wurde König Siziliens. Konradins Versuch, das Erbe seiner Väter wieder zu erobern, scheiterte durch die Niederlage bei Scurcola (nahe bei Tagliacozzo): er selbst und Friedrich von Baden (oder 1268 Ostreich) wurden hin gerichtet zu Neapel 1268.

20. Tabellen zur allgemeinen Geschichte zum Gebrauch für höhere Lehranstalten und zum Selbstudium - S. 90

1871 - Berlin : Habel
90 1248 Niederlage und Gefangennahme König Enzios (Sohnes des Kaisers) durch die Bologneser beifossalta. 1250 Tod Friedrichs Ii zu Fiorentino in Apulien unter neuen Rüstungen. 1248-1254 Sechster Kreuzzug durch Ludwig Ix von Frankreich, er endigt nach der Eroberung von Damiette mit der Gefangennahme Ludwigs. 1250-1254 Konrad Iv (seit 1237 Reichsverweser, Gegenkönig Wilhelm von Holland). 1253 Konrad zieht nach Italien und nimmt Avnlien in Besitz. 1254 Tod Konrads Iv. 1254-1273 Das Interregnum und das Ende der Staufer. Wilhelm von Holland, Richard von Cornwallis und Alfons von Castilien Gegenkönige. Nirgends Autorität, in Italien überall Kampf der Gneisen und Ghibellinen. 1354 Eine Anzahl rheinischer Städte tritt in eine engere Verbin- dung zu einander (Anfänge des rheinischen ©tabte» bun des.). 1255 Bündniß zwischen den Städten Hamburg und Lübeck, (erster Anfang des H ansab un des). 1256 Wilhelm von Holland fällt gegen die Friesen. 1266 Manfred, Konrads Iv Halbbruder, König von Apulien, verliert in der Schlacht bei Ben event gegen Karl von Anjou, den vom Paste aufgestellten Gegenkönig, Krone und Leben. 1268 Konradins, Sohnes Konrads Iv, Zug über die Alpen gegen Karl von Anjou, seine Niederlage bei Scurcola und Tagliacozzo, seine Hinrichtung zu Neapel. Ende der Staufer. 1270 Siebenter Kreuzzug (Ludwig Ix von Frankreich gegen Tunis.)