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1. Teil 2 = Oberstufe - S. 154

1908 - Halle a. S. : Schroedel
154 Das Deutsche Reich. die Nordhälfte des deutschen Triasgebietes ein. einschließlich der altern Gesteinsmassen in den Horsten Thüringer Wald und Harz. Der Ostflügel bildet den Nordrand des böhmischen Beckens mit seinen meist altkristal- linischen Gesteinen. I. Westliche Gruppe. Das Rheinische Schiefergebirge. 1. Lage und Teile. Das Rheinische Schiefergebirge wird ungefähr durch die Flußtäler vou Nahe, Rhein und Main von der Oberrheinischen Tiefebene und ihrer Umwallung geschieden. Es liegt n. von dieser Tallinie zu beiden Seiten des Rheins und dehnt sich von Sw. nach No. aus. Das Durchbruchstal des Rheins teilt das Gebirge in einen Ost- und einen Westflügel. Neune die 3 Gebirge im W. und im 0.! Gib die Flußgrenzen an! 2. Natur. Das Rheinische Schiefergebirge besteht aus Tonschiefer (Grauwacke) und ist ein niedriges, taldurchfurchtes, welliges Plateau, dessen einförmige Hochflächen 500 m hoch liegen. Hie und da werden sie von einzelnen Kuppen überragt. Die höchste Erhebung ist der Feldberg im Taunus (900 in). In den südlichen Teilen erheben sich längere Gebirgs- kämme, die in der Richtung Sw.—No. hiustreicheu und aus härterem Quarzfels bestehen, der durch die Verwitterung aus der Umgebung heraus- gearbeitet wurde. Das Rheinische Schiefergebirge ist der Rest eines alpenhohen Gebirges der Steinkohlenzeit. Durch Meeresüberflutung, Bodenverschiebungen an Brüchen und vulkanische Ausschüttung entstand'das heutige Plateau, das kreuz und quer von Flußtälern durchfurcht wird. Bruchlinien, Flußtüler und Gebirgsrücken folgen vielfach in der Richtung Sw.—No., die man die niederländische Richtung nennt (Erzgebirge.) Entwässert wird das Gebiet durch den Rhein und seine Nebenflüsse. Die bedeutendsten sind l. Nahe und Mosel, r. Lahn, Sieg, Wupper und Ruhr. Der Rhein mußte das Gebirge allmählich durchnagen und grub sein Bett tiefer und tiefer ein. Nur das harte Quarzriff bei Bingen vermochte er bis hente nicht abzuschleifen, und so mußte die von der Schiffahrt benutzte Lücke, das „Binger Loch", durch Sprengarbeit erweitert werden. — Auch die Talsohle der meisten Nebenflüsse ist tief in das Gebirgs- gebiet eingegraben, so daß der steile, vielgespaltene Abfall in die Flußtäler durchaus gebirgsartig erscheint. Das Klima der Hochfläche ist rauh und regenreich; denn die feuchte Seeluft wird hier zuerst zum Aufsteigen und zum Regnen gebracht, so daß die westlichen Eckpfeiler, Hohes Venn und Sauerland, mehr als doppelt soviel Niederschlag erhalten, wie ihr niedriges Vorland. Die regenreiche Westseite des Venns ist reich an üppigen Wiesen; Viehzucht wiegt vor; hier gibt es ein „Butterland". — Zahlreiche Talsperren im Venn und Sauer- laud versorgen die Städte mit Waffer und mit Kraft. Die Hochflächen sind von Wäldern, Heiden, Hochmooren und Hochwiesen bedeckt und arm an Ortschaften. Der Hunsrück erhebt sich zwischen Rhein, Mosel, Saar und Nahe als eine vom Quarzitrücken durchsekte Tonschieferplatte. Der Hunsrück ist stark bewaldet.

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1. Das vierte Schuljahr - S. 535

1899 - Langensalza : Schulbuchh.
535 ein hoher Berg in den Alpen.) An welcher Seite des St. Gott- hard befindet sich die Qnelle des Vorderrheins? (Nordseite.) An welcher Seite liegt die Qnelle des Hinterrheins? (Ostseite.) Sprich über die Quellen des Rheins! (Der Rhein fließt im Westen Deutschlands. Seine Quellen aber liegen in der Schweiz. Sie heißen Vorderrhein und Hinterrhein. Beide kommen vom St. Gotthard. Dieser ist ein hoher Berg in den Alpen. Die Quelle des Vorderrheins liegt aus der Nord-, die Quelle des Hintcrrheins ans der Ost- seite des St. Gotthard.) Wiederhole! Wie nennt man den Rand eines Gewässers? Welches ist das rechte, welches ist das linke Ufer des Rheins? Nach welcher Himmels- gegend fließt znm größten Teile der Rhein? Sprich: Der Rhein fließt znm größten Teile in nördlicher Richtung. Was für ein Berg ist wohl der St. Gotthard hinsichtlich seiner Höhe? An manchen Stellen ist er so steil, wie das Dach eines Hauses. Denkt euch einmal, ihr solltet vom Dache des Schulhauses herunterlaufen; was würde da geschehen? Auch der Rhein fällt ganze Strecken von oben herunter und fließt dann ein ganzes Stück schnell weiter; dann muß er auch über Gestein hinweghüpfen, und so geht es immer weiter, die Alpenberge hinunter. Wie fließt also das Wasser an diesen Stellen? (Schnell.) Ja, es fällt stark abwärts. Wir sagen daher: Der Rhein hat in den Alpen ein starkes Gefälle. Üben! Was bezeichnet man damit, wenn man sagt, der Rhein hat in den Alpen ein starkes Gefälle? (Wasser fällt, fließt schnell.) Woher kommt das? (Qnelle hochgelegen.) Was sagten wir von der Hauptrichtung des Rheines? Was von seinem Laufe? Fasse beide Sätze über den Lauf des Rheines z n- s a m m e n ! (Der Rhein fließt meist in nördlicher Richtung. Er hat in den Alpen ein starkes Gefälle.) Wiederhole! Zeige mir, bis wohin er zunächst nördlich fließt! Was bedeutet hier diese blaue Zeichnung? (See.) Lest den Namen dieses Seees von der Karte ab! (Bodensee.) Bis wohin fließt also der Rhein zuerst nördlich? Zeigt den Rhein und den Bodensee auch in eurem Atlas! Was wird wohl der Rhein bei seinem starken Gefälle von den Bergen abreißen? (Sand, Steine.) Dieser Sand und das Ge- stein, welches das Wasser eines Flusses mit fortrollt, heißt das Gerölle. Wiederhole! Was bezeichnet man mit Gerölle? Wie wird das Wasser

2. Das Preußenbuch - S. 190

1909 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Einheitskämpfe. sie bäumen wie knirschende Rosse sich hoch: „Wolln sehn, wer uns zwingt in das fremde Joch!" Und das Echo der Felsen schmettert drein. Blas, blas, Trompeter! Zum Rhein, zum Rhein! Trompeter, blas! An den Rhein, an den Rhein! Vernehmt ihr der Lorlei Singen? „Ihr Büblein von drüben, willkommen fein, mein Liedlein soll euch luftig klingen. Mein Brautlied, mein altes, das lautet Tod, mein Brautkleid färb ich mit Blute rot, Brautführer sollen die Deutschen sein!“ Blas, blas, Trompeter! Zum Rhein, zum Rhein! Trompeter, blas! An den Rhein, an den Rhein! Zu Aachen krachen die Grüfte, es schreitet der Kaiser im Mondenschein zum Rhein durch die brausenden Lüfte, zu Rüdesheim pflanzt er das Banner auf. Vom Odenwald rasselt in rasendem Lauf durch die Nacht hernieder der Rodenstein. Blas, blas, Trompeter! Zum Rhein, zum Rhein! Trompeter, blas! An den Rhein, an den Rhein! Und seht ihr die schwarzen Scharen? Hoch über die Verge und Wälder herein kommen Lüßows Jäger gefahren. Sie jagen rheinauf, sie jagen rheinab, und der alte Blücher entsteigt dem Grab, nicht länger schlummert der Helden Gebein. Blas, blas, Trompeter! Zum Rhein, zum Rhein! Blas, blas, Trompeter! Zum Rhein, zum Rhein! Ihr Brüder, hört ihr es schmettern? Die Helden sollen zufrieden sein mit uns in des Sturmes Wettern! 190

3. Teil 1 - S. 111

1899 - Essen : Bädeker
111 Mann überlassen, schon nach vollendetem 17. Lebensjahre, wenn er die notige sittliche und körperliche Befähigung hat, freiwillig zum aktiven Dienst, im Heere oder in der Marine einzutreten; und er hat dann das Recht, sich den Truppenteil und die Waffengattung, bei welcher er bienen will, zu wählen. Das Recht zum einjährig freiwilligen Dienst wird erlangt durch den Nachweis einer höheren wissenschaftlichen Ausbildung. Auch jungen Leuten, welche sich in einem Zweige der Wissenschaft oder Kunst oder in einer andern, dem Gemeinwesen zu gute kommenden Thätigkeit besonders auszeichnen, kunstverständigen mechanischen Arbeitern, welche hervorragendes leisten, sowie Künstlern an landesherrlichen Bühnen kann das Recht zum einjährig freiwilligen Dienst verliehen werden. Die Reservisten und die Landwehr ersteil Aufgebots werden von den Militärbehörden voll Zeit zu Zeit ans einige Wochen wieder zu militärischen Übungen eingezogen und unterliegen in jedem Falle einer jährlich wieder- kehrelideil Koiltrolle, welche gewöhnlich int Frühjahr stattfindet. Die Angehörigen der aktiven Armee sind an die allgemeiil gestenben Gesetze gebunden; doch können sie nicht zum Reichs- und Landtag wählen, nicht an politischen Vereinen und Versammlungen oder Ehrenämtern teilnehmen. Die Übertretung der Standespflichten und der Gesetze überhaupt wird nach bein Militär-Strafgesetz durch Militärgerichte abgeilrteilt. Die Auswanderung ist während der Militärpflichtzeit voll besollderer Genehmigllllg abhängig. Nach Verschiedenen. 86. Die Wacht am Whein. 1. Es braust ein Ruf wie Donnerhall, Wie Schwertgeklirr und Wogenprall: „Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein! Wer will des Stromes Hüter sein?"-------- Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein! 2. Durch Hunderttausend zuckt es schnell, Und aller Augen blitzen hell: Der deutsche Jüngling, fromm und stark, Beschirmt die heil'ge Landesmark. Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein! 3. Auf blickt er in des Himmels Blau'n, Wo tote Helden niederschau'n, Und schwört mit stolzer Kampfeslust: „Du, Rhein, bleibst deutsch, wie meine Brust." Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein! 4. „Und ob mein Herz im Tode bricht, Wirst du doch drum ein Welscher nicht. Reich wie an Wasser deine Flut, Ist Deutschland ja an Heldenblut." Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein! 5. So lang' ein Tropfen Blut noch glüht, Noch eine Faust den Degen zieht, Und noch ein Arm die Büchse spannt, Betritt kein Welscher deinen Strand." — Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein! 6. Der Schwur erschallt, die Woge rinnt, — Die Fahnen flattern hoch im Wind. Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein! Wir alle wollen Hüter sein! Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein. Max Schnecke»burger.

4. Teil 2 = 4., 5. u. 6. Schulj - S. 128

1912 - Halle a.S. : Schroedel
128—130 Fohlenkoppel zu, wir hinterdrein, — es war wieder das reine Kessel- treiben. Am Rande hielten wir, um Atem zu schöpfen. Aber fast im selben Moment kam General Röder zu uns heran und rief uns schon von weitem und rückwärts deutend zu, die Strandbatterie zu nehmen, an der wir in unserm Verfolgungseifer vorbeigestürmt waren, ohne ihrer zu achten. Nun also Kehrt! Wahrhaftig, da krachte es von derselben Uferstelle aus, an der wir gelandet, oder doch keine 200 Schritt von ihr entfernt, über den Alsensund hin, als ob wir noch alle auf dem Wasser schwämmen und nicht schon am Rande der Fohlenkoppel ständen. Aber es waren die letzten Schüsse aus dieser Schanze. In zehn Minuten war sie unser; drei schwere Geschütze samt einer Anzahl Espingolen, dazu zwei Offiziere und fünfzig Mann sielen m unsre Hände. Die Gefangenen wurden dem Ufer zugetrieben und dort von den rückkehrenden Booten aufgenommen. Wir schwenkten dann wieder rechts, bis wir unter fort- währendem Gefecht, — der Feind floh südlich auf Kjär und Bagmose zu, — den Südrand der Fohlenkoppel erreicht hatten. Hier machten wir Halt: zur Rechten, dem Alsensunde zu, hatten wir das 1. Bataillon unsers Regiments, zur Linken, der Augustenburger Föhrde zu, die sechs Kom- pagnien vom 64sten. In dieser Stellung warteten wir die Befehle zu weiterm Vorgehen ab. Es mochte 3 Uhr gewesen sein." Theodor Fontane. 89. Die Wacht am Rhein. 1. Es braust ein Ruf wie Donnerhall, wie Schwertgeklirr und Wogenprall: „Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein, wer will des Stromes Hüter sein!" Lieb Vaterland, magst ruhig sein, fest steht und treu die Wacht am Rhein! 2. Durch Hunderttausend zuckt es schnell, und aller Augen blitzen hell. Der deutsche Jüngling, fromm und stark, beschirmt die heil'ge Landesmark. Lieb Vaterland, magst ruhig sein, fest steht und treu die Wacht am Rhein! 3. Er blickt hinauf in Himmelsau'n, wo Heldengeister niederfchau'n, und schwört mit stolzer Kampfeslust: „Du, Rhein, bleiost deutsch wie meine Brust!" Lieb Vaterland, magst ruhig sein, fest steht und treu die Wacht am Rhein! 4. „Und ob mein Herz im Tode bricht, wirft du doch drum ein Welscher nicht: reim wie an Wasser deine Flut ist Deutschland ja an Heldenblut." Lieb Vaterland, magst'ruhig sein, fest steht und treu die Wacht am Rhein! 5. Solang' ein Tropfen Blut noch glüht. noch eine Faust den Degen zieht und noch e i n Arm die Büchse spannt, betritt kein Feind hier deinen Strand." Lieb Vaterland, magst ruhig sein, fest steht und treu die Wacht am Rhein! 6. Der Schwur erschallt, die Woge rinnt, die Fahnen flattern hoch im Wind. Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein, wir alle wollen Hüter sein! Lieb Vaterland, magst ruhig sein, fest steht und treu die Wacht am Rhein! Max Schneckenburger. Zweite Form, 8. Dezember 1840.

5. Neue Rechtschreibung - S. 161

1909 - Berlin : Oehmigke
161 11. Leise weht es durch die Halle; König Wilhelm hebt die Hand; all' die goldnen Spriiche funkeln fiegverheißend von der Wand. 12. Zu Charlottenburg im Garten aus dem düstern Fichten- hain tritt der König, hoch und mächtig, um sein Antlitz Sonnen- schein. 164. Die Wacht am Rhein. Max Schneckenburger. 1. Es braust ein Ruf wie Donnerhall, wie Schwertgekllrr und Wogenprall: Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein? Wer will des Stromes Hüter sein? Lieb Vaterland, magst ruhig sein, fest steht und treu die Wacht am Rhein! 2. Durch Hunderttausend zuckt es schnell, und aller Augen blitzen hell; der deutsche Jüngling, fromm und stark, beschirmt die heil'ge Landesmark. Lieb Vaterland, magst ruhig sein, fest steht und treu die Wacht am Rhein! 3. Auf blickt er in des Himmels Blau'n, wo tote Helden niederschau'n, und schwört mit stolzer Kampfeslust: Du Rhein, bleibst deutsch wie meine Brust! Lieb Vaterland, magst ruhig sein, fest steht und treu die Wacht am Rhein! 4. Und ob mein Herz im Tode bricht, wirst du doch drum ein Welscher nicht! Reich, wie an Wasser deine Flut, ist Deutsch- land ja an Heldenblut. Lieb Vaterland, magst ruhig sein, fest steht und treu die Wacht am Rhein! 5. Solang ein Tropfen Blut noch glüht, noch eine Faust den Degen zieht und noch ein Arm die Büchse spannt, betritt kein Welscher deinen Strand! Lieb Vaterland, magst ruhig sein, fest steht und treu die Wacht am Rhein! 6. Der Schwur erschallt, die Woge rinnt, die Fahnen flattern hoch im Wind. Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein, wir alle wollen Hüter sein! Lieb Vaterland, magst ruhig sein, sest steht und treu die Wacht am Rhein! 165. Napoleon übergibt seinen Degen. George Hiltl. 1> Gregen 7 Uhr abends erblickten die preussischen Truppen nach der Schlacht bei Sedan einen kleinen, aber Berliner Lesebuch. N. A- Ii. i1

6. Das Deutsche Reich - S. 338

1918 - Leipzig : Wunderlich
338 Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein, so lang' sich Herzen laben an seinem Feuerwein; So lang' die Flosse hebet ein Fisch auf seinem Grund; so lang' ein Lied noch lebet in seiner Sänger Mund! So lang' in seinem Strome noch fest die Felsen steh'n; so lang' sich hohe Dome in seinem Spiegel feh'n; Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein, bis seine Flut begraben des letzten Manns Gebein! Becker. 19. Warnung vor dem Rhein. An den Rhein, an den Rhein, zieh' nicht an den Rhein, mein Sohn, ich rate dir gut! Da geht dir das Leben zu lieblich ein, da blüht dir zu freudig der Mut. Siehst die Mädchen so frank und die Männer so frei, als wär' es ein adlig Geschlecht, gleich bist du mit glühender Seele dabei; so dünkt es dich billig und recht. Und zu Schiffe, wie grüßen die Burgen so schön und die Stadt mit dem ewigen Dom! In den Bergen, wie klimmst du zu schwindelnden Höh'n und blickst hinab in den Strom! Und im Strome da taucht die Nix aus dem Grnnd, und hast du ihr Lächeln geseh'n, und sang dir die Lnrlei mit bleichem Mund, mein Sohn, so ist es gescheh'n! Dich bezaubert der Laut, dich betört der Schein, Entzücken faßt dich und Graus; nun singst du nur immer: Am Rhein, am Rhein! und kehrst nicht wieder nach Haus! Karl Simrock. Senkrecht aus dem Rheine aufsteigend erhebt sich zwischen St. Goar und Oberwesel ein 130 m hoher Felsen, der Lei genannt. Aus diesem Fel- sen hatte die Stromnixe Lore ihren Aufenthalt, weshalb er denn auch der Lore-Lei genannt wurde. Abends erschien die Nixe oft auf der Spitze des Felsens. Ihre Glieder hüllte ein meergrünes Gewand ein, und ein durch- sichtiger Schleier, von vier goldenen Spangen gehalten, flatterte im Winde. 20. Die Lorelei.

7. Das vierte Schuljahr - S. 536

1899 - Langensalza : Schulbuchh.
536 des Rheins von dem Gerölle aussehen? (Schmutzig, trübe.) Was macht ihr denn, wenn ihr euch schmutzig gemacht habt? Wenn aber der ganze Körper so schmutzig geworden ist, daß das Waschen nicht hinreicht, was macht ihr wohl dann? (Baden.) Worin badet ihr euch im Winter? Der von dem vielen Gerölle schmutzig gewordene Rhein badet sich gleichfalls in einer Badewanne. Diese ist aber so lang, breit und tief, daß der Rhein zwei Jahre lang fließen müßte, ehe er sie wieder füllen könnte, wenn alles Wasser vorher ausgelaufen wäre. Welcher See ist wohl die große Badewanne des Rheins? Im Boden- see läßt der Rhein alles Gerölle zurück, und mit klarem Wasser fließt er aus dem See heraus. Erzähle von dem schnellen Laufe des Rheins und was das für ihn zur Folge hat! (Durch den schnellen Lauf reißt der Rhein von den Alpenbcrgen Erde, Tand und Gesteine ab. Dieses heißt Gerölle.) Wiederhole! Gieb an, wo das Gerölle bleibt! (Das Gerölle führt der Rhein zum Bodcnsce hinunter. Hier setzt er es ab. und mit ganz klarem Wasser fließt er weiter.) Wiederhole! Zusammenfassung: Erzähle nun von den Quellen, der Richtung und dem Lauf des Rheins bis zum Bodensee! B. Der Bodensee. Ausdehnung, Form. Nach welcher Richtung hin zieht sich der Bodensee? (Von Osten nach Westen.) Nach welcher Seite hin ist er lang? Nach welcher breit? Vergleiche Länge und Breite miteinander! Was findest bu da? (Der Bodensee ist lang, aber schmal.) Wiederhole noch einmal, was von der Ausdehnung des Bodenseees gesagt wurde! (Der Bodcnsec zieht sich von Osten nach Westen. Er ist lang, aber schmal.) Wiederhole! Seht euch einmal seine Gestalt an! Findet ihr da nicht Ähnlich- keit heraus mit einem Gegenstände, welchen der Vater am Abend ge- braucht, um sich schnell seiner Stiefel zu entledigen? Welche Form hat also der Bodensee? (Stiefelknecht.) Diese beiden schmalen Teile des Seees nennt man einen Zipfel. Wiederhole! Nach welcher Himmelsgegend zu bildet der Bodensee Zipfel? (Westen.) Wieviel?

8. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 239

1853 - Essen : Bädeker
239 6. Der Rhein. 1. Wer könnt, von Quell' bis Mündung, satt sich schauen An unserm schönen Ithein, Wo hat man solche Berge, solche Auen ? Wo möcht’ ich lieber sein. 2. Der reichste Segen spriesst aus allen Feldern An unserm schönen Rhein, Und herrlich schau’n die Höh’n mit ihren Wäldern Und Burgruinen drein. 3. Die Berggehänge sind geschmückt mit Reben An unserm schönen Rhein, Die Trauben uns von Gold und Purpur geben Und labungsvollen Wein. 4. So freundlich blüh’n viel’ Dörfer uhd viel Städte An unserm schönen Rhein, Und tausend Schiffe fahren um die Wette Mit Schätzen aus und ein. 5. Das Volk ist überall so schlicht und bieder An unserm schönen Rhein, Und singt gesellig seine frohen Lieder In heisre Luft hinein. 6. Es lebt ein Schlag von Männern ohne Gleichen An unserm schönen Rhein; Denn diese sind an Wuchs und Kraft wie Eichen In einem deutschen Hain. 7. Sie wachen über uns’re guten Rechte An unserm schönen Rhein Und schlagen, gegen Feinde im Gefechte, Wie Sturm und Wetter drein. 8. Drum ist vom Gotthard bis zum Meeresstrande Auch frei der deutsche Rhein, Und war’ er’s nicht, so brächt’ es, wahrlich! Schande, Ein deutscher Mann zu sein. 7. Die Lore-Lei. (alte Sage vom 1. Ich weiss nicht, was soll es bedeuten, Dass ich so traurig bin? Ein Mährchen aus alten Zeiten, Das kommt mir nicht aus dem Sinn. Die Luft ist kühl, und es dunkelt, Und ruhig hiesst der Rhein; Der Gipfel des Berges funkelt Im Abendsonnenschein. 2. Die schönste Jungfrau sitzet Dort oben wunderbar; Ihr gold’nes Geschmeide blitzet, Sie kämmt ihr goldenes Haar. Lurlii - K« Isen.) Sie kämmt es mit goldenem Kamme Und singt ein Lied dabei, Das hat eine wundersame, Gewalt’ge Melodei. 3. Den Schiffer im kleinen Schiffe Ergreift es mit wildem Weh; Er schaut nicht die Felsenriffe, Er schaut nur hinaus in die Höh’! Ich glaube die Wellen verschlingen Am Ende Schiffer und Kahn, Und das hat mit ihrem Singen Die Lore'-Lei gethan. 8. Wanderlied. 1. Die Sonn erwacht! Mit ihrer Pracht erfüllt sie die Berge, das Thal. 0 Morgenluft, o Waldesduft, o goldener Sonnenstrahl! 2. Mit Sing und Sang die Welt entlang! Wir fragen woher, nicht wo- hin. Es treibt uns fort von Ort zu Ort, mit freiem, mit fröhlichem Sinn.

9. Sieben Bücher deutscher Dichtungen - S. 541

1882 - Halle : Hendel
Neueste Seit. (1s30 — lssoj. 541 „O, du Schirmvogt der Verlassenen, Hort und Pflege du der Waisen, Latz den Vater, unsern teuren, ungefährdet heimwärts reisen, Den du freundlich schon geführt hast durch die Wüste und das Meer, Breit' auch nun die holden Arme wie zween Flügeln um ihn her. Daß kein Sturm den Pfad verwühle, daß kein Irrlicht ihn umschwirrt, Daß sein gutes Roß nicht strauchle, nicht sein Fuß vom Wege irrt. Daß kein Räuber, stumm und lauernd in der Waldschlucht, ihn entdeckt. Kein Verrat den Heimgekehrten an der Stelle niederstreckt!" Also flehten sie; der Räuber hört es hinterm Kruzifixe, Schnallte fester noch den Säbel, spannte schärfer noch die Büchse, Und der jüngste, sich bekreuzend, hub noch einmal an zu lallen'. „Lieber Herr! ich weiß, die Amme sagt es mir, du hilfst uns allen, Jeden Hauch vernimmst du droben! Freundlich wie das Sonnenlicht Über alle, Gut' und Böse, neigest du dein Angesicht! Gieb den Räubern, den gewalt'gen, die da schwärmen auf den Wegen, Gieb ein Haus, darin zu wohnen, einen Vater, sie zu pflegen, Warme Kleider, blanke Schuhe, Wein und Speise mancherlei, Daß sie nicht zu rauben brauchen, und der Vater sicher sei! Wüßt' ich, wo ein Räuber wäre, ging ich zu ihm ohne Beben; Dieses Kettchen hier am Halse, diesen Ring wollt ich ihm geben. Meinen Pelz, den scharlachroten, dieses Mützchen auch dazu, Nimm dir alles, lieber Räuber! Nur den Vater schone du!" Und der Räuber hört den Knaben hinterm bohen Kruzifixe, Nach dem Säbel faßt er schweigend, schweigend faßt er nach der Büchse. Da von ferne hört er's nahen! Rosse schnauben, Räder knarren, Mühsam aus des Thales Grunde schwankt herauf der hohe Karren. Und den Säbel zieht der Räuber, richtet langsam stumiu die Büchse, Und so steht er, lauscht und zielet, hinterm hohen Kruzifixe. Niederknien noch die Kinder: „Herr, um unsers Vaters Leben Laß, o laß die holden Arme, wie zween Flügel ihn umschweben. Daß sein gutes Roß nicht strauchle, nicht sein Fuß vom Wege irrt. Daß die Kugel nicht des Räubers mörderisch sein Haupt umschwirrt!" Und der Vater kommt gefahren, ungefährdet, wie sie flehn. Drückt die Kinder an den Busen, doch kein Räuber ward gesehn! Nur den blanken Säbel fand man, nur die scharfgeladne Büchse! Beide waren ihm entsunken hinterm hohen Kruzifixe. Robert Pruy. Die wacht am Rhein. Es braust ein Ruf wie Donnerhall, Wie Schwertgeklirr und Wogenprall: Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein! Wer will des Stromes Hüter sein? Lieb' Vaterland, inagst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein! Durch Hunderttausend zuckt es schnell, Und aller Augen blitzen hell: Der deutsche Jüngling fromm und stark, Beschirmt die heil'ge Landesmark. Lieb' Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein! Er blickt hinauf in Himmlesau'n, Wo Heldengeister niederschau'n. Und schwört mit stolzer Kampfeslust: „Du Rhein bleibst deutsch, wie meine Brust!" Lieb' Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein! Und ob mein Herz im Tode bricht, Wirst du doch drum ein Welscher nicht, Reich, wie an Wasser deine Flut, Ist Deutschland ja an Heldenblut. Lieb' Vaterland, magst ruhig sein. Fest steht und treu die Wacht am Rhein!

10. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 687

1895 - München : Oldenbourg
168. Die Wacht ant Rhein. —.169. Die Schlacht bei Weißenburg. 687 168. Sie Wacht am Mein, ft Es braust ein Ruf wie Donnerhall, wie Schwertgeklirr und Wogenprall: Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein! Wer will des Stromes Hüter sein? Lieb' Vaterland, magst ruhig sein! Fest steht und treu die Wacht am Rhein. Durch Hunderttausend zuckt es schnell, und aller Augen blitzen hell. Der Teutsche, bieder, fromm und stark, beschützt die heil'ge Landesmark. Lieb' Vaterland, magst ruhig sein! Fest steht und treu die Wacht am Rhein. Er blickt hinauf in Himmelsau'n, wo Heldenväter uieder- schau'n, und schwört mit stolzer Kampfeslust: Du Rhein bleibst deutsch wie meine Brust! Lieb' Vaterland, magst ruhig sein! Fest steht und treu die Wacht am Rhein. So lang ein Tropfen Blut noch glüht, noch eine Faust den Degen zieht und noch ein Arm die Büchse spannt, betritt kein Feind hier deinen Strand. Lieb' Vaterland, magst ruhig sein! Fest steht und treu die Wacht am Rhein. Der Schwur erschallt. Die Woge rinnt. Die Fahnen flattern hoch im Wind. Am Rhein, am Rhein, am deutschen Rhein, wir alle wollen Hüter sein. Lieb' Vaterland, magst ruhig sein! Fest steht und treu die Wacht am Rhein. (Schneckenburger.) 169. Sie Schlacht bei Weißenbnrg. (4. August 1870.) ff Das Elsaß ist ein reiches und prächtiges Land. Große Wälder, welche unendlichen Reichtum in sich schließen, üppige Rebengelände, fruchtbare Kornfelder, grünende Wiesen, fabrik- reiche Städte und freundliche Dörfer wechseln in ihm in anmutiger Fülle. Die Menschen, die in ihm wohnen, sind unseres Stammes, sind deutschen Fleisches und Blutes. Aber vor zweihundert Jahren ist das Land von den Franzosen in frechem Überfall geraubt worden, und darum hat das Herz seiner Bewohner zuletzt nur noch leise geschlagen für- deutsche Ehre und Herrlichkeit. Es war kalt geworden unter dem fremden Kleide, welches man ihm seit langer Zeit über-

11. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 359

1902 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
66. Der Rhein. 359 3. Er sieht ihr alle Tage mit neuer Liehe zu und scheut nicht Fleiss und Plage, sie lässt ihm keine Ruh’. 4. Die mächtigen Geschichten der längst verfloss’nen Zeit ist sie ihm zu berichten mit Freundlichkeit bereit. 5. Der Vorwelt heil’ge Lüfte umwehn sein Angesicht, und in die Nacht der Klüfte strahlt ihm ein ew’ges Licht. 6. Er trifft auf allen Wegen ein wohlbekanntes Land, und gern kommt sie entgegen den Werken seiner Hand. 7. Ihm folgen die Gewässer hilfreich den Berg hinauf, und alle Felsenschlösser tun ihre Schätz’ ihm auf. 8. Er führt des Goldes Ströme in seines Königs Haus und schmückt die Diademe mit edlen Steinen aus. 9. Zwar reicht er treu dem König den giückbegabten Arm, doch fragt nach Macht er wenig und bleibt mit Freuden arm. 10. Sie mögen sich erwürgen am Fuss mit Gut und Geld: er bleibt auf den Gebirgen, der frohe Herr der Welt. Novalis. 66. Der Rhein. Tvr Deutsche mag wohl auf seinen Rheinstrom stolz sein, nicht auf seine Jj Größe; viele andere Ströme, selbst europäische, übertreffen ihn weit an Länge, Breite, Wasserfülle, an Ausdehnung ihres Gebietes; nicht einem aber ist ein so edles Ebenmaß beschieden, so richtige Verhältnisse, so vollständige Ent- wickelung; nicht einer sieht an seinen Ufern auf gleiche Weise Kunst und Natur, geschichtliche Erinnerung und lebendige Gegenwart vereint. In dem erhabensten und herrlichsten Gebiete des mächtigen Alpengürtels hängen an himmelhohen Felsgipfeln mehr als 300 Gletscher, welche dem Rheine ihre vollen, tobenden Gewässer zusenden. Wo sie aus dem Gebirge hervortreten, da beruhigen sich die ungestümen Alpensöhne in etwa 15 der größten und schönsten Seeen, uner- gründlichen, smaragdnen Becken, hier von unerklimmbaren Felsen eingeengt, dort von Nebenhügeln und grünen Matten umkränzt, einer fast unabsehbar wie das Meer. Krystallhelle Fluten entströmen diesen Seeen in raschem, doch schon ruhi- gerem Laufe. Bald in einem Bette vermischt, wogen sie mächtig und friedlich dahin durch lachende Fluren, an stattlichen Schlössern, hohen Domen, kunst- reichen, belebten Städten vorbei, denen sie reiche Lasten zuführen. Hohe Wald- gebirge winken lang hin aus blauer Ferne, spiegeln sich dann in dem herrlichen Strome, bis er die weite, schrankenlose Ebene betritt und nun dem Schoße des Meeres zueilt, ihm mächtige Wafferspenden zu bringen und sich dafür in seinem Gebiete ein neues Land zu erbauen. An den Wiegen des Rheins erklingen die Gesänge armer, aber freier und froher Hirten, an seinen Mündungen zimmert ein ebenso freies, dabei reiches, kunstsinniges, gewerbfleißiges, unternehmendes Volk seine schwimmenden Häuser, welche die fernsten Länder und Meere be- schiffen und einst beherrscht haben. Wo ist der Strom, der eine Schweiz an seinen Quellen, ein Holland an seinen Mündungen hätte, den seine Bahn so durch lauter fruchtbare, freie, gebildete Landschaften führte? Haben andere größere Wasserfülle und Breite, so hat der Rhein klare, immer volle, sich fast gleichbleibende Fluten, so ist seine Breite gerade die rechte, hinreichend für Floß und Schiff, für allen Verkehr der Völker, und doch nicht so groß, daß sie die

12. Die Rheinprovinz - S. 107

1909 - Berlin [u.a.] : Spemann
- 107 — faßt ihn meistens ein, die feuchte, vielfach sumpfige Beschaffenheit der Ufer verratend. Mächtige Dämme schaut unser Auge, die das Land ringsum vor den Tücken des Stromes, der jetzt so unbewacht sich fühlt, schützen müssen. Windmühlen schauen neugierig über sie hinweg, und ihr lauter Flügelschlag ist das einzige Leben in der ruhig gebetteten Landschaft. Die Dörfer und die Städte schmiegen sich nicht mehr so nahe an den Strom. Häufig entzieht uns Weidengebüsch den Anblick anf die Häufer, Felder und Gärten. So ist die Stadt Neuß etwa eine halbe Stunde vom Rheine entfernt. In ihrer Nähe mündet die Erst, die zuletzt eine ostnordöstliche Richtung hat. Neuß (29000 Einw.) gehört zu den ältesten Städten Deutsch- lands^%em Name kommt von dem römischen Kastell Novesram her. Auch im Mittelalter war es ein fester Platz, um den oft gestritten wurde. Die Qnirinnskirche, das mächtige Oberthor und das Rathaus sind die wichtigsten Erinnerungszeichen an die Geschichte der Stadt. Wenn wir aus den meist engen Straßen von Neuß hinaustreten, in die Niederung der Erst, so schauen wir über weite Wiesenflächen hinweg. Auf denselben werden alljährlich Pferderennen abgehalten. Längs des Erftkanals wandern wir von Neuß zum Rheine. In östlicher Richtung erblicken wir das Häuserbild einer großen Stadt. Es ist Düsseldorf, die Kunststadt am Rhein. In östlichem Laufe wälzt sich der Strom ihr entgegen, um dann wieder in nordwestliche Richtung umzubiegen. Düffeldorf, die rheinische Kunststadt. Im Gegensatze zu Neuß ist Düsseldorf (215 000 Einw.) eine neuere Stadt, obfchon seine Geschichte weit in das Mittelalter zurück- reicht. Seinen Namen erhielt es von dem Düs.felb ach e. Im 12. Jahrhundert wurde Düsseldorf zuerst genannt" Jm^Anfange des 16. Jahrhunderts wählten es die Herzöge von Berg zu ihrer Re- fidenz. Auch die Fürsten aus dm pfälzischen Hause residierten bis 1716 daselbst. Kurfürst Karl Theodor stiftete 1767 die Düsseldorfer Kunstakademie. Eine bedeutende Stadt wurde Düsseldorf aber erst nn^öäufe des letzten Jahrhunderts, unter preußischer Herrschaft. Infolgedessen zeigt es fast überall ein neuzeitliches Gepräge. Von der verhältnismäßig sehr kleinen Altstadt abgesehen, sind alle Straßen breit und luftig angelegt. Die prächtige Alleestraße scheidet das alte, am Rhein gelegene Düsseldorf von dem neueren. Sie führt uns zum großen Hofgarten, der sich im Norden der Stadt vom Rheine bis zum Malkasten, dem Klubhause der Düsseldorfer Maler, ausdehnt. Dieses ist 'ebenfalls noch von schönen Anlagen umgeben. Der Hos- garten ist das Schönste, was eine rheinische Stadt an öffentlichen An- lagen aufzuweisen hat. In großen Teichen schwimmen und tauchen weiße Schwäne, zwischen Blumenbeeten werfen plätschernde Spring- brunnen ihr Wasser empor, und vielverschlungene, schattige Wege führen zu zahlreichen Ruhebänken hin, die zum Genießen der schönen, heitern Umgebung einladen. Es fällt uns schwer, weiter zu wandern.

13. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 463

1854 - Münster : Aschendorff
463 unzähligen Pilger, die aus entfernten Gegenden zur Vereh- rung der Reliquien der heiligen drei Könige dorthin wall- fahrteten, zum Bau des Domes große Schätze zusammen. Aber die Kosten wurden doch endlich zu groß, so daß der Bau, woran noch 1599 gearbeitet wurde, um diese Zeit eingestellt werden mußte, ehe noch die Hälfte fertig war. Der Dom ist in der Form eines Kreuzes gebaut; seine Lange beträgt 400 Fuß und seine Breite 231 Fuß. Das Gewölbe wird von 100 Säulen getragen, die in 4 Reihen nebeneinan- der stehen und von denen die der mittlern Reihen 30 Fuß im Umfang haben. Gleich den Bäumen eines uralten Waldes stehen diese schlanken Säulen da; nur am höchsten Gipfel sind sie in Aeste gespalten, die mit ihren Nachbarn sich zu spitzen Bögen verbinden, und dem Auge, das ihnen folgen will, fast unerreichbar erscheinen. Die innere Höhe der Chores beträgt 161 Fuß. Dieses ist aber auch der einzige, vollendete Theil des Domes. Die untern Schiffe sind blos bis zur Hälfte ihrer Höhe gebracht. Ebenso sind die beiden Thürme, deren jeder eine Höhe von 500 Fuß erreichen sollte, unvollendet geblieben; denn der auf der Nordseite stehende Thurm ist nur 20 Fuß hoch und der auf der Südseite stehende ist kaum bis auf die Hälfte seiner Höhe ausgeführt. In diesem Thurme hängt die große Dom- glocke , welche 225 Centner wiegt und von 12 Mann gezogen werden muß. In den neuesten Zeiten ist ein Verein unter dem Namen „Dombauverein" zusammen getreten, um den Ausbau dieses herrlichen Denkmals alter Baukunst zu bewirken. Zu den Bei- g trägen der Mitglieder dieses Vereins zahlt der König von Preußen jährlich eine bedeutende Summe, so daß zu hoffen steht, unsere Nachkommen werden diesen Wunderbau einst in seiner Vollendung schauen. Ls. Der Rhein. Wer könnt', von Quell' bis Mün- dung, satt sich schauen An unserm schönen Rhein, Wo hat man solche Berge, solche Auen ? Wo möcht' ich lieber sein. Der reichste Segen sprießt aus allen Feldern An unserm schönen Rhein, Und herrlich schau'n die Höh'n mit ihren Wäldern Und Burgruinen drein. Die Berggehänge sind geschmückt mit Reben An unserm schönen Rhein, Die Trauben uns von Gold und Purpur geben Den labungsvollen Wein. So freundlich blüh'n viel Dör- fer und viel Städte An unserm schönen Rhein, Und tausend Schiffe fahren um die Wette Mit Schätzen aus und ein.

14. Das Deutsche Reich - S. 97

1890 - Leipzig : Abel & Müller
— 97 — seinen Speicher voll Korn, aber er gab niemandem etwas. Es sam- melte sich viel Volk um seine Speicher und bat und flehte, der Bischof blieb hart. Als ihm des Jammerus der armen Leute und der Ver- wünschungen, die sie gegen ihn ausstießen, zuviel wurde, ließ er einen Haufen des Volkes in eine leere Scheune sperren und dort verbrennen. Das Wehegeschrei der Armen drang bis in seinen Palast, wo er an der Tafel saß, da rief der Grausame höhnisch: „Hört ihr, wie die Kornmäuse singen!" Kaum hatte er das gottlose Wort gesprochen, so begann es in den Ecken seines Palastes zu rascheln, an den Fenstern krabbelte es herauf, zu allen Thüreu und Löchern kam es hereingekrochen: eine ungeheuere Menge von Mäusen fiel über die Speisen her und im Nu waren die Speisen bis auf das letzte Brotkrümchen verzehrt. Und immer mehr Mäuse kamen und begannen an den Menschen hinauf- zulaufen und sie zu benagen. Da floh alles, was laufen konnte. Um- sonst war des Bischofs Bemühen, der Mäuse Herr zu werden. Als er sah, daß er ihnen hier nicht entrinnen konnte, bestieg er ein Schiff und fuhr den Rhein hinunter zu einem Turme, den er mitten im Rhein bei Bingen hatte erbauen lassen. Als er denselben betrat, sagte er höhnisch lachend: „Hierher werdet ihr mir nicht folgen, eher wird der Rhein euch ersäufen!" Aber alsbald krochen wieder aus allen Löchern Mäuse hervor; sie waren in Schwärmen ihm durch den Fluß nach- geschwommen und strömten wie eine Flut in den Turm. Der Bischof flüchtete von Treppe zu Treppe; umsonst, sie klommen ihm nach bis zur Zinne des Turmes, und als er ihnen dort nicht mehr zu entrinnen vermochte, fielen sie zu Tausenden über ihn her und fraßen ihn nnge- braten auf. So lautet die Sage vom Mäuseturm. Während ich sie Dir erzähle, mein junger Freund und Reise- begleiter, ist aber der Mäuseturm von Bingen aus unserem Gesichte verschwunden und wir sind bei einem anderen wunderlichen Gebäude angekommen, das sich mit Mauern, Türmen und Zinnen aus den Wellen hebt. Man nennt diese Jnselbnrg die „Pfalz im Rhein", und sie mag dereinst eine ähnliche Bestimmung gehabt haben, wie jener- „Mautturm" oder „Mäuseturm" bei Bingen. Sie erinnert uns aber auch an eine denkwürdige Nacht aus der neueren vaterländischen Ge- schichte, die Neujahrsnacht von 1813/14. Es ist eine kalte sternhelle Nacht. Tiefe Stille herrscht im Rhein- thal. Von dem Jauchzen und frohen Treiben, wie man es sonst in diesen Gegenden gewöhnt ist, von den Böllerschüssen aus den Wein- v. Köppen, Das Deutsche Reich. 7

15. Teil 3 - S. 10

1896 - Berlin : Oehmigke
10 So lang' ein Tropfen Blut noch glüht, noch eine Faust den Degen zieht, und noch ein Arm die Büchse spannt, betritt kein Welscher deinen Strand! Lieb Vaterland, magst ruhig sein, fest steht und treu die Wacht am Rhein! Der Schwur erschallt, die Woge rinnt, die Fahnen flattern hoch im Wind. Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein, wir alle wollen Hüter sein! Lieb Vaterland magst ruhig sein, fest steht und treu die Wacht am Rhein! 14. Gottes Zucht. de la Motte-Fouquê. Wenn alles eben käme. Wie du gewollt es hast, Und Gott dir gar nichts nähme Und gäb' dir keine Last, Wie wär's da um dein Sterben, Du Menschenkind, bestellt? Du müßtest fast verderben, So lieb wär dir die Welt. Nun fällt — eins nach dem andern — Manch' süßes Band dir ab. Und heiter kannst du wandern Gen Himmel durch das Grab. Dein Zagen ist gebrochen. Und eine Seele hofft; — Dies ward schon oft gesprochen. Doch spricht man's nie zu oft. 15. Unsere Muttersprache. v. Schenkendorf. Muttersprache, Mutterlaut, wie so wonnesam, so traut! Erstes Wort, das mir erschallet, süßes, erstes Liebeswort, Erster Ton, den ich getaktet, klingest ewig in mir fort! Ach, wie trüb' ist meinem Sinn, wenn ich in der Fremde bin. Wenn ich fremde Zungen üben, fremde Worte brauchen muß. Die ich nimmermehr kann lieben, die nicht klingen als ein Gruß! Sprache, schön und wunderbar, ach, wie klingest du so klar! Will noch tiefer mich vertiefen in den Reichtum, in die Pracht; Ist mir's doch, als ob mich riefen Väter aus des Grabes Nacht.

16. Deutsches Lesebuch für landwirtschaftliche Winterschulen, Ackerbauschulen und ländliche Fortbildungsschulen - S. 49

1904 - Bautzen : Hübner
n — 49 — 5. Sei, Kaiser Wilhelm hier Lang deines Volkes Zier, Der Menschheit Stolz! Fühl' in des Thrones Glanz Die hohe Wonne ganz: Liebling des Volks zu sein. Heil, Kaiser dir! 89. Dem Fürsten Bismarck. Erst verspottet, dann befehdet, Vielgeschmäht in allen Landen, Hat er dennoch hohen Mutes Aufrecht stets und festgestanden; Dann gehaßt und dann gefürchtet. Dann verehrt, geliebt, bewundert: Also stand er, eine Säule. Überragend sein Jahrhundert. R. Genöe. 99. Die Wacht am Rhein. 1. Es braust ein Ruf wie Donnerhall, Wie Schwertgeklirr und Wogenprall: Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein! Wer will des Stromes Hüter sein? :: Lieb Vaterland magst ruhig sein! :,: :,: Fest steht und treu die Wacht am Rhein! :,: 2. Durch Hunderttausend zuckt es schnell, Und aller Augen blitzen hell. Der Deutsche bieder, fromm und stark, Beschützt die heil’ge Landesmark. :,: Lieb Vaterland, magst ruhig sein! :,: :,: Fest steht und treu die Wacht am Rhein ! :,: 3. Er blickt hinauf in Himmelsaun, Wo Heldenväter niederschaun Und schwört mit stolzer Kampfeslust: Du Rhein bleibst deutsch wie meine Brust! :,: Lieb Vaterland, magst ruhig sein ! :,: :,: Fest steht und treu die Wacht am Rhein! :,: 4. So lang ein Tropfen Blut noch glüht, Noch eine Faust den Degen zieht, Und noch ein Arm die Büchse spannt, Landwirtschaftliches Lesebuch. 4

17. Die deutschen Ströme - S. 10

1884 - Osterwieck/Harz : Zickfeldt
10 Die deutschen Ströine: Der Rhein. 11. Wohin mündet der Rhein? 11. Der Rhein mündet in die Nordsee. 12. Wie lautet das Gedicht 12. Das Gedicht „Beckers" lautet: „Beckers" vom deutschen Rhein? Z>er deutsche Whein. 1. Sie sollen ihn nicht haben, Den freien deutschen Rhein, Ob sie wie gier'ge Naben Sich heiser danach schrei'n, 2. So lang er ruhig wallend Sein grilnes Kleid noch trägt, So lang ein Ruder schallend In seine Woge schlägt. 3. Sie sollen ihn nicht habe», Den freien, deutschen Rhein, So lang sich Herzen laben An seinem Feuerwein; 4. So lang in seinem Strome Noch fest die Felsen steh'n, So lang sich hohe Dome In seinem Spiegel jeh'n! 5. Sie sollen ihn nicht haben. Den freien, deulschrn Rhein, So lang dort kühne Knaben Ilm schlanke Dirnen frei'tt; 6. So lang die Flosse hebet Ein Fisch auf seinem Grund, So lang ein Lied noch lebet In seiner Sänger Mund. 7.Z Sic sollen ihn nicht haben, Den freien, deutschen Rhein, Bis seine Flut begraben Des letzten Manns Gebein.

18. Bilder vom Niederrhein - S. 279

1882 - Leipzig : Spamer
Die Wacht am Rhein. 279 Sie sollen ihn nicht haben den freien deutschen Rhein, So lang dort kühne Knaben um schlanke Dirnen frei'n; So lang die Flosse hebet ein Fisch in seinem Grund, So lang ein Lied noch lebet in seiner Sänger Mund! Sie sollen ihn nicht haben den freien deutschen Rhein, Bis seine Flut begraben des letzten Mann's Gebein!" Wacht am Rhein. Nach Lorenz Clasen, Alfred de Musset dichtete zwar eine spöttische Entgegnung: „Nous l'avons bien eu votre Rhin allemand!" Doch die ganze Pointe derselben ist: „Wir haben einmal euren Rhein gehabt" — warum sie ihn aber nicht mehr haben, verschweigt das Gedicht wolweislich. Und als im Jahre 1370 sich die Gelüste Frankreichs nach unserem Lieblingsstrom erneuerten, da fühlten sich alle Deutsche eins, verschwunden war aller Hader — es galt ja dem gemeinsamen Feinde, und da erscholl begeistert, wie aus einem Munde, die „Wacht am Rhein!" wie Donnerhall, wie Schwertgeklirr und Wogenprall: „Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein, Wer will des Stromes Hüter sein? — Lieb' Vaterland magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein!" —

19. Deutsches Lesebuch für ein- und zweiklassige Schulen - S. 361

1908 - Halle a.S. : Schroedel
361 3. Lr blickt hinauf in fjimmelsaun, wo fjelbcnoatcr niederschaun, Und schwört mit stolzer Kampfes- lust: „Du Rhein, bleibst deutsch wie meine Brust!" Lieb Vaterland, magst ruhig sein,:,: Lest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein. 5. „Solang ein Tropfen Blut noch glüht, Roch eine Laust den Degen zieht, Und noch ein Arm die Büchse spannt, Betritt kein Welscher deinen Strand!" :,: Lieb Vaterland, magst ruhig sein,:,: :,: Lest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein. H. „Und ob mein Herz im Tode bricht, wirst du doch drunl ein welscher nicht. Reich wie an Wasser deine Llut, 3ft Deutschland ja an Heldenblut." :,: Lieb Vaterland, magst ruhig sein, :,: Lest steht und treu die wacht, die Wacht am Rhein. 6. Der Schwur erschallt, die woge rinnt, Die Lahnen flattern hoch im wind. An: Rhein, an: Rhein, am deutschen Rhein, wir alle wollen Hüter sein! Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Lest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein. Max Schneckenburlzcr. 245. So einer war auch Er! \. Liegt ein Dörflein mitten iin Walde, überdeckt vom Sonnenschein, und vor dein letzten Hans an der Halde sitzt ein steinalt Mütterlein. Sie läßt den Laden gleiten und Spinnrad Spinnrad sein und denkt an die alten Zeiten und nickt und schlummert ein. 2. Heimlich schleicht sich die Mittagsstille durch das flimmernde grüne Revier. Alles schläft; selbst Drossel und Grille und vorm Pfluge der müde Stier. Da plötzlich kommt es gezogen blitzend den Wald entlang und vor ihm hergeslogen Trommel- und pseisenklang. 3. Und in das Lied vom alten Blücher jauchzen die Dörfler: „Sie find da!" Und die Mädels schwenken die Tücher und die Zungens rufen: „Hurra!" Gott schütze die goldenen Saaten, dazu die weite Welt; des Kaisers junge Soldaten ziehn wieder ins grüne Leld!

20. (Für das 4. und 5. Schuljahr) - S. 340

1910 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
340 Kaiser Wilhelm I. am Krankenbette eines deutschen Soldaten. 3. Er blickt hinauf in Himmelsau’n, Wo Heldengeister niederschau'n, Und schwört mit stolzer Kampfeslust: ,,Du, Rhein, bleibst deutsch wie meine Brust!“ Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein! 4. Und ob mein Herz im Tode bricht, Wirst du doch drum ein Welscher nicht; Reich wie an Wasser deine Flut Ist Deutschland ja an Heldenblut.“ Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein! 5. „Solang’ ein Tropfen Blut noch glüht, Noch eine Faust den Degen zieht Und noch ein Ärm die Büchse spannt, Betritt kein Feind hier deinen Strand!“ Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein! 6. Der Schwur erschallt, die Woge rinnt, Die Fahnen flattern hoch im Wind: „Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein! Wir alle wollen Hüter sein!“ Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fesl steht und treu die Wacht am Rhein! Die Wacht am Rhein. 1840. 288. Kaiser Wilhelm I. am Krankenbette eines deutschen Soldaten. Lauxmann. Eines Tages durchschritt der edle Kaiser Wilhelm die Lazarett- säle zu Versailles, wie er häufig zu tun pflegte, überall tröstete er, und oft war es schon der bloße Anblick seines lieben, freund- lichen Gesichts, welcher die armen Verwundeten auf Augenblicke ihre Schmerzen vergessen ließ. So trat er diesmal auch zu der Lagerstätte eines jungen ver- wundeten Infanteristen. Der war infolge eines Schlafpulvers ein- geschlummert und hatte sein Album von Gedichten auf dem Bett offen liegen lassen. Der König trat leise, um den armen Ver-