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1. Das Deutsche Reich - S. 28

1905 - Berlin : Mittler
— 28 — Als eine Bodenschwellung im heutigen hessischen und Weserberg- lande aus dem Meerbusen ein Binnengewässer bildete und die auf- gestauten Wassermassen sich schließlich einen Abfluß durch das rheinische Schiefergebirge gebahnt hatten, da füllten mit vereinten Kräften die Gletscher der Alpen, des Schwarz- und Wasgenwaldes die Grabensenke mit Moränenschutt zum Teil wieder zu. Ihnen verdankt die oberrheinische Tiefebene zum größten Teile ihre heutige Bodengestalt und Bodenzusammensetzung. I. Die oberrheinische Tiefebene. a) Lage und Grenzen. Dieselbe umfaßt das Tiefland zwischen Schwarzwald, Odenwald, Spessart im Osten, Taunus im Norden, Hunsrück, Hart, Wasgenwald im Westen und dem Schweizer Jura im Süden. b) Ausdehnung. Ihre größte nordsüdliche Ausdehnung beträgt fast 300 km, die westöstliche schwankt zwischen 20 und 60 km. Ihr Flächenraum beträgt etwa ein Viertel der Provinz Brandenburg. Welchen wirtschaftlichen Wert haben die natürlichen Landes Verhältnisse ? a) Der Boden. Gestalt und Zusammensetzung des Bodens dieser Ebene sind mannigfaltig. Unmittelbar an den Fuß des Wasgenwalds schließt sich ein wellenförmiges Gelände, das wegen seiner Bedeckung mit Löß außerordentliche Ertragsfähigkeit zeigt und für die Boden- kultur im ganzen Elsaß von höchstem Werte ist. Von ähnlicher Fruchtbarkeit ist der rechtsrheinische (badische) Teil der Ebene, der sich am Fuße des Schwarz- waldes entlangzieht. Ein wesentlich ungünstigeres Bud zeigen jedoch die Ufergelände des Rheines bis Straß bur g in einer Breite von 10 km. Hier liegen nämlich die Sand-, Kies- und Geröllmassen zutage, die das reißende Wasser des Rheins bis hierher getragen. b) Klima. Es ist in keinem Teile Deutschlands günstiger als hier. Im Osten, Westen, Norden von hohen Randgebirgen umgeben, bleibt die Ebene vor den rauhen Winden aus diesen Himmelsrichtungen bewahrt; dagegen haben die feucht- warmen Südwestwinde freien Zutritt. c) Die Niederschläge der Ebene sind im Osten und Norden reichlicher als im Westen. i

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1. Vaterländische Erdkunde für Volks-, Bürger- und Mittelschulen - S. 70

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
70 Das Südwestdeutsche Gebirgsland. diese wird das ganze Gebiet in zwei große natürliche Landschaften geschieden, in das Lothringische- und das Schwäbisch-Fränkische Stufenland. A. Die Oberrheinische Tiefebene und ihre Kmlgebirge, 1. Die Oberrheinische Tiefebene. 1. Lage, Grenzen. Die Oberrheinische Tiesebene erstreckt sich zu beiden Seiten des Rheines von Basel bis Bingen. Sie wird beiderseits von Gebirgen eingefaßt, im Westen von dem Wasgenwalde, der Hart und dem Pfälzer Vergland, im Osten von dem Schwarzwalde und dem Odenwalde. Die Randgebirge sind im Süden am höchsten und fallen nach dem Nheintale hin steil ab. 2. Ausdehnung, Abdachung, Erhebungen. Die Oberrheinische Tiefebene ist die einzige größere Niedernng in Süddeutschland. Ihre Länge beträgt 270 km, ihre Breite durchschnitt- lich nur 35 km. Am Lanfe des Rheines erkennen wir, daß der Boden sich nach Norden hin senkt: int Süden liegt er 200 m, im Norden nur 80 m über dem Meere. Im Südeu erhebt sich uahe bei Freiburg aus der Ebene der 560 m hohe Kaiserstuhl, ein schönbewaldetes Basalt- gebirge. Nußer diesem finden sich keine größeren Erhebungen. 3. Bewässerung. a) Der Rhein. Der Hauptfluß ist der Rhein, der die Landschaft ungefähr in der Mitte und in ziemlich nördlicher Richtung durchströmt. Unterhalb Mainz wendet er sich, gezwungen durch den quer vorgelagerten Taunus, in einer scharfen Biegung nach Westen. Bei Bingen verläßt er die Oberrheinische Tiefebeue. In der südlichen Hälfte der Ebene hat der Rhein ein starkes Ge- fälle und daher einen schnellen und unruhigen Lauf. Sein breites Bett ist hier nur vou geringer Tiefe. In früherer Zeit überschwemmte der Fluß stets die flachen User, veränderte häufig seinen Lauf und löste sich in mehrere Arme auf. Heute ist fein Bett durch Dämme eingeengt und tiefer und gerader gelegt. Die alten Rheinarme hindern aber noch immer den Landverkehr am Ufer. Darum liegen auf dieser Strecke die größereu Städte nicht unmittelbar am Rheine, sondern etwas entfernt am Fuße der Gebirgszüge. Unterhalb Straßburg wird der Lauf des Rheines ruhiger. Sein Bett ist von hier ab so tief, daß er auch vou größeren Schiffen befahren werden kann.

2. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 282

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 282 — Südosten ragt aus der Ebene der Kaiserstuhl hervor (zeigen!). Ein- gesäumt wird die Rheinebene durch hohe Gebirgszüge. Zeige und nenne sie! Der Westrand der Ebene wird gebildet von dem Wasgenwald, der Hart und dem Pfälzer Bergland; der Ostrand besteht aus dem Schwarzwald, dem Odenwald und dem Neckarbergland. — Die Tiefebene selbst mißt ungefähr 3/4 des Königreichs Sachsen (11000 gegen 15 000 qkm)1). — Wiedergabe. Beschaffenheit und Schönheit. Die Gebirge treten nicht dicht an die Ufer des Rheins. Zu beiden Seiten des Flusses breitet sich viel- mehr eine breite Ebene aus. Die Oberrheinische Tiefebene ist eine herrliche Landschaft. Hier bringt der fruchtbare Boden alles hervor, was des Menschen Herz erfreut. Die Tiefebene ist darum wohl angebaut und gleicht einem großen Garten mit kostbaren Früchten. Wohin das Auge schaut, erblickt es wogende Getreidefelder, auf denen alle Feldfrüchte, besonders Weizen üppig gedeihen. Dazwischen breiten sich ausgedehnte Obstgärten aus, in denen neben Kirschen, Pflaumen, Äpfeln und Birnen auch Pfirsiche und Aprikosen reichen Ertrag liesern. Die sonnigen Abhänge der Vorberge sind mit herrlichen Reben- Pflanzungen bedeckt, in denen der perlende Rheinwein reift. Lange Alleen aus edlen Kastanien- und Walnußbäumen ziehen sich zu beiden Seiten der Landstraßen dahin. Eine der schönsten dieser Land- straßen ist die Bergstraße, die am Fuße des Odenwaldes entlang führt und das „Paradies Deutschlands" durchzieht (zeigen!). Hopfen- und Hanffelder wechseln mit ausgedehnten Tabak-, Gemüse- und Spargelpflanzungen ab. Es bewahrheiten sich somit die Worte, mit denen einst der Kurfürst vom Rhein im Kaisersaal zu Worms sein Land pries: „Goldene Saaten in den Tälern, auf den Bergen edler Wein." Man kann daher mit Recht behaupten, daß die Oberrheinische Tief- ebene nicht bloß eine der fruchtbarsten, fondern auch eine der schönsten Gegenden Deutschlands ist Sprich nochmals über die Be- schaffenheit und Schönheit der Oberrheinischen Tiesebene! Klima. Daß die Oberrheinische Tiefebene so vortrefflich angebaut ist, liegt in der großen Fruchtbarkeit und dem milden Klima der- selben. Diese Tiefebene hat unter den deutschen Landschaften das mildeste Klima. Nirgends in Deutschland kehrt der Früh- ling mit seinem Grün und seinem Vogelsang so früh ein wie hier. Schon in der ersten Hälfte des April blühen die Kirschbäume und bereits anfangs Juni sind die Kirschen reif. „Wenn oftmals auf den Bergen des Schwarzwaldes noch Schnee liegt, da prangen in der Rhein- ebene bereits Mandel- und Walnußbäume im herrlichsten Blütenschmucke." Woher rührt das milde Klima? Tiefe und sonnige Lage der Tiefebene; sie ist sehr geschützt; die Gebirge im Osten und Westen der Ebene halten die kalten Ost- und Nordostwinde und die feuchten Westwinde auf usw. Sprich nochmals über das Klima der Oberrheinischen Tiefebene! Bewässerung. Zeige und nenne den Hauptfluß der Oberrheinischen Tiefebene! Der Rhein (zeigen!). x) An den breitesten Stellen beträgt die Ausdehnung der Tiefebene von Osten nach Westen etwa 40 km, von Norden nach Süden 300 km.

3. Aus der allgemeinen Erdkunde, Deutschland - S. 86

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 86 — Neigung der Tiefebene von Süden nach Norden. Sie ist in allen ihren Teilen fast völlig eben und rings von Gebirgen umrandet. (Wir lernen diese später kennen.) Der Rhein tritt als wilder Gebirgsstrom bei Basel in die Tiefebene ein. Die Wildheit seines Laufes gibt sich aber bald. Er wird bei Straßburg schiffbar und neigt ober- und unter- halb dieser Stadt zu Verästelungen. (Die Erklärung folgt noch.) Man gab ihm deshalb ein künstliches Bett. (Erklärung.) An der Stelle, wo der Rhein in die Tiefebene eintritt, beträgt die Höhe desselben annähernd 250 m. Im nördlichsten Teile sinkt sie bis unter 100 m (ca. 80 m). Die Breite der Oberrheinischen Tiefebene beträgt im Durchschnitt etwa 35 Kon, an einigen Stellen mehr, an anderen weniger. Die Ausdehnung von Süden nach Norden beträgt etwa 300 km. (Vergleich mit bekannten Größen der engeren Heimat!) Ergebnis. Die Oberrheinische Tiefebene, zu beiden Seiten des Rheins gelegen, hat ihren Namen zum Unterschiede von der Tiesebene, die am Unterlause des Rheins liegt, erhalten. Tie ist saft völlig eben, rings von Gebirgen umrandet und zeigt eine Neigung von Süden nach Norden. Wir müssen uns wundern, daß wir in dem sonst hochgelegenen Süd- deutschend diese Tiefebene finden. So wie andere Täler durch Aus- Waschungen der Flüsse gebildet wurden, wie z. B. das Saaletal, das Unstruttal u. a., so könnten wir auch hier zu der Ansicht neigen, daß die Oberrheinische Tiefebene durch Auswaschung des Rheins ent- standen sei. Dem ist wahrscheinlich nicht so. Vor vielen Jahr- tausenden befanden sich die Schichten, die heute auf dem Grunde der Oberrheinischen Tiefebene liegen, und welche späterhin von jüngeren Erdschichten überdeckt wurden [hier kann auf die Trias- schicht, Tertiärschicht (Braunkohlenschicht), auf das Diluvium (älteres Schwemmland) und das Alluvium (jüngeres Schwemmland) und ihre Lagerung und Bedeutung eingegangen werden}, noch in gleicher Höhe mit den Randgebirgen und den angrenzenden Stufenländern, nämlich dem Schwäbifch-fränkifchen und dem Lothringer Stufenlande. Die Erdrinde (die Erde war doch ehedem ein glutflüssiger Körper) kühlte sich mehr und mehr ab. So bildeten sich hier zu beiden Seiten der heutigen Oberrheinischen Tiefebene, die — wie schon erwähnt — damals mit den sie umgebenden Gebieten noch gleiche Höhe hatte, parallel laufende Erdspalten. Die gewaltigen Schollen in der Mitte (also im Gebiete der heutigen Oberrheinischen Tiefebene) sanken in die Tiefe, natürlich nicht plötzlich, sondern nach und nach, ebenfalls im Laufe von Jahrtausenden. Das Hinabsinken der Schollen ist viel- leicht heute noch nicht beendet. Was uns zu der letzten Annahme be- rechtigt, davon hören wir noch. Aber während nun die mächtigen Erdschollen in der Mitte zwischen den erwähnten Erdspalten hinab- sanken, blieben die Talränder (die heutigen Randgebirge der Ober- rheinischen Tiefebene) stehen, ja, noch mehr, sie hoben sich sogar

4. Die deutschen Landschaften - S. 158

1896 - Trier : Lintz
158 Die deutschen Landschaften. bei, aus dem sie zahlreiche Bergbäche in sich aufnimmt, und mün- det unterhalb Strassburgs. Die Lauter hat ihre Quelle auf der Haardt und fliesst in östlicher Richtung dem Rheine zu. Die Nahe mündet bei Bingen, wo der Rhein die Land- schaft verlässt und in das rheinische Schiefergebirge eintritt. Die Kinzig entspringt auf dem östlichen Teile des Schwarz- waldes, durchbricht diesen in einem nach Süden gerichteten Bogen und mündet oberhalb der Iii m ün dung. Die Murg entspringt auf dem S c h w ar zw al d e , fliesst in nordwestlicher Richtung durch ein enges, an Naturschön- heiten sehr reiches Felsenthal und mündet oberhalb der Laut erm ü nd u n g. Der Neckar (s. S. 135). Der Main (s. S. 136). b. Die Auffassung des Gesamtbildes der Landschaft. Die oberrheinische Tiefebene ist ein von Süden nach Norden langgestrecktes, schmales Landbecken (von fast 300 km Länge und von nur 30—40 km Breite), das zwischen zwei langen Gebirgsreihen tief eingesenkt erscheint. Den west- lichen Gebirgswall bilden der Wasgenwald und die Haardt, den östlichen der Schwarzwald und der Odenwald. Die genannten Gebirge* zeigen in ihrem Aufbau eine merkwürdige Uebereinstimmung. Sie haben sämtlich zu der von ihnen eingeschlossenen Ebene hin steilen Abfall, während sie sich nach der im Westen und Osten angrenzenden Landschaft allmählich ab- dachen. Ferner erheben sich auf jeder Seite der Ebene im Süden die Gebirge am höchsten, nämlich im allgemeinen über 1000 m, während die im Norden liegenden noch nicht die Hälfte dieser Durchschnittshöhe erreichen. (Zu veranschaulichen durch zwei Durchschnitte durch die Landschaft.) Die oberrheinische Tiefebene senkt sich allmählich von Süden nach Norden (von 240 m bis zu 70 m Meereshöhe), weshalb der Wasserabfluss in dieser Richtung erfolgt. Der Rhein durchfliesst die Landschaft fast genau in der Mitte. Die ihm von rechts und links zugehenden Nebenflüsse haben infolge der geringen Breite der Ebene nur einen kurzen Lauf. Eine Ausnahme'macht allein die Hl; sie hat gleiche Richtung mit dem Rheine und führt ihm auch die vorn Wasgenwalde kommen- den Bergbäche, an dessen Fusse sie vorbeifliesst, zu.

5. Das Deutsche Reich - S. 41

1901 - Langensalza : Beyer
3. Die oberrheinische Tiefebene. 41 Sachliche Vertiefung: Woher hat die Landschaft ihren Namen? Die Landschaft ist eine Tiefebene und breitet sich zu beiden Seiten des Rheines aus, daher rheinische Tiefebene. Am Rhein erstreckt sich aber weiter abwärts, wie die Karte sagt, noch eine zweite Tiefebene. Diese letztere, die sich am Unterlaufe des Rheinstromes ausdehnt, liegt tiefer als die Tiefebene am Mittelrhein, denn der Rhein fließt ja nach dieser Richtung hin. Diese Tiefebene am Niederrhein ist also die untere, jene dagegen die obere. Ihren Namen hat sie also nicht von ihrer Lage, sondern vom Gegensatz zu der Tiefebeue am Unterlaufe des Rheines erhalten. Welche Ausdehnung mag diese Ebene wohl haben? Die oberrheinische Tiefebene ist viel breiter als die fruchtbare Saalaue Thüringens; sie ist nicht überall gleich breit; denn die Gebirge treten an manchen Stellen näher an den Rheinstrom heran, manchmal treten sie weiter zurück. An den breitesten Stellen beträgt die Ausdehnung von Westen nach Osten un- gefähr 40 km, d. i. 10 Stunden. Die Ausdehnung von Süden nach Norden beträgt ungefähr das achtfache der westöstlichen Breite, also 309 km, d. i. 75 Stuuden. Sie ist ungefähr 16 mal so groß als uuser Ostkreis. Wie kommt es nur, daß wir hier mitten im Gebirgslande eine solche Tiefebene finden? Die oberrheinische Tiefebene ist nicht entstanden wie das Mnldenthal und wie die Saalaue oder wie die Thäler anderer bekannter Flüsse, die durch das Wasser ausgewaschen sind. Die Tief- ^bene stellt eine Versenkung dar. Vor tausend und abertauseud Jahren war die weite Ebene noch mit Gesteinsschichten ausgefüllt. Da bildeten sich infolge der fortschreitenden Abkühlung der Erdrinde zahlreiche Risse und Spalten. Es hoben sich zu beiden Seiten aus dem Juuern der Erde die Urgesteine und bildeten die Gebirge, die jetzt zu beiden Seiten die Ebene begrenzen; gleichzeitig aber stürzten die Gesteinsschichten in der Mitte ein und bildeten so zwischen den beiden Gebirgsreihen einen tiefen und breiten Graben. Dieses weite Becken füllte sich später mit Wasser, und so entstand hier ein See. Wie kommt es aber, daß dieser See verschwuudeu ist? Dieser See wurde im Norden durch den Huusrück und Taunus, die damals noch nicht geschieden waren, abgeschlossen. Das Wasser des Sees floß durch die Wetterau nach der Weser hinüber. Da erhob sich hier das Vogels- gebirge und versperrte dem Wasser den Ausweg. Nun bahnte sich das Wasser einen anderen Ausweg, indem es das Gebirge, das im Norden vor- gelagert war, durchsägte. So entleerte sich der große See nach und nach und die weite Ebene wurde freigelegt. • In ihre Mitte grub sich dann der Rheinstrom sein Bett. Zusammenfassung: Lage, Ausdehnung und Entstehung der ober- rheinischen Tiefebene. 2. Hat diese deutsche Landschaft den Ehrennamen auch verdient? Die Siedelungen in der oberrheinischen Tiesebene. Die ober- rheinische Tiefebene hat sehr wohl den Ehrennamen „das deutsche Paradies" verdient. Sie ist sehr stark besiedelt. Die Karte weist eine ganze Reihe von kleinen und großen Städten aus. Unter diesen befinden sich drei Groß-

6. Länderkunde von Mitteleuropa - S. 3

1911 - München : Oldenbourg
Deutschland. 3 Diese Hauptgebiete gliedern sich wieder in folgende Landschaften: I. die Alpen und das Alpenvorland, größtenteils zum Flußgebiet der Donau gehörig; Ii. die Deutschen Mittelgebirge und zwar A. die Süddeutschen Stufenländer; sie umfassen mehrere Flußgebiete samt den sie umschließenden Gebirgen: 1. das Stufenland der Raab und seine Randhöhen (Böhmer- wald, Fichtelgebirge, Fränkischer Jura); zum Donaugebiet gehörend; 2. das Fränkisch-Schwäbische Stufenland und seine Umwal- lung (Fichtelgebirge, Fränkischer Jura. Schwäbischer Jura, Schwarz- wald, Odenwald; im Norden die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle); 3. die Oberrheinische Tiefebene und deren Randgebirge (Schwarzwald und Odenwald, Wasgenwald und Haardt); endlich 4. das Stufenland der Mosel und seine Greuzhöheu (Wasgen- wald und Ardennen). Das Fränkisch-Schwäbische Stufenland, die Oberrheinische Tiefebene und das Stufenland der Mosel gehören zum Flußgebiete des Rheins. B. Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle: das Niederrheinische Schiefergebirge, der Vogelsberg, die Rhön, das Weserbergland, Harz und Thüringer Wald, das Erzgebirge und die Sudeten. Die Ausdehnung dieser Gebirge fällt zusammen mit den Flußgebieten des Mittelrheins, der oberen Weser und Elbe. Iii. Das Norddeutsche Tiefland. Es umfaßt die Flußgebiete des Nieder- rheins, der Ems, der unteren Weser, der mittleren und unteren Elbe und der Oder. Die Deutschen Landschaften.') Die Alpen und das Alpenvorland. Die Alpen im allgemeinen. Lage und Gestalt. Die Alpen, das schönste Hochgebirge Europas, bilden den natürlichen Grenzwall zwischen Deutschland und Italien und haben die Gestalt eines Füllhorns. Ausdehnung. Sie beginnen am Golf von Genua und ziehen zunächst nördlich bis zum Genfer See, in dessen Nähe sie im Montblanc ihre größte Höhe (4800 m) erreichen. Dann biegen sie gegen Osten um, an Höhe ab-, aber an Breite zunehmend, und streichen bis an die Donau bei Wien. In dieser Erstreckung haben sie eine Länge von rund 1000 km. Ihre größte Breite beträgt zwischen Wien und Triest 360 km. Die Alpen sind das höchste Hochgebirge Europas. Aufbau. Die Alpen bestehen aus einzelnen langgestreckten, meist parallel- laufenden Gebirgszügen, die durch Längs- und Quertäler voneinander getrennt werden. Sie bilden daher ein Kettenaebirae. Nenne einige Alpenketten nach deiner Karte! Die Gesteinsbeschaffenheit der Alpen. Hiernach lassen sich drei Zonen unterscheiden: die Nördlichen Kalkalpen, die Zentralalpen, aus Granit, ') Dr. A. Geistbeck, Bilderatlas zur Geogr. von Europa. Bibl. Institut, Leipzig. Dr. A. G eist b eck, Bodenkarten in natürlichen Gesteinen. Verl. Mineralienhaus Dr. Krantz, Bonn.

7. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 9

1898 - Halle : Anton
Deutschland. 9 Schaffhausen und fließt nun nach W. Wo er sich in einem Knie nach N. wendet, tritt er in die Oberrheinische Tiefebene. 28] 2. Die Oberrheinische Tiefebene und ihre Grenzgebirge. Die Oberrheinische Tiefebene ist im O. und im W. von Gebirgen eingeschlossen. A. Östlich der Oberrheinischen Tiefebene ziehen (von S. nach N.): a. Der Schwarz wald zwischen dem Rheinknie und dem Neckar. Die höchste Kuppe ist der Feldberg, 1500 m. Der Forst ist die Haupt- nahrungsquelle des Schwarzwaldbewohners. Er flößt schlanke Tannen- stamme zum Rheine hinab, oder verfertigt aus dem Holze die „Schwarzwälder Uhren", die durch die halbe Welt gehen. Nördlich vom Neckarthale erhebt sich d. Der Odenwald mit freundlichen, dichtbevölkerten Thälern. B. Westlich der Oberrheinischen Tiefebene ziehen (von S. nach N.): a. Der Wasgenwald, ein mächtiger Bergwall, der sich an der Südecke im Sulzer Belchen zu 1500 m erhebt. Das Gebirge ist nicht so dicht bewaldet, wie der gegenüberliegende Schwarzwald und der Osthang ist mit trefflichen Weinbergen umkränzt. Gegen N. verläuft der Wasgenwald in b. Das Pfälzer Bergland; dieses ist im O. reich an Wein, im W. wichtig durch seilte Steinkohlenlager, deren Hauptort Saarbrücken (?) ist. C. Die Oberrheinischetiefebene senkt sich zwischen Schwarz- wald und Odenwald lim O.) und Wasgenwald und Pfälzer Bergland «im W.) ein. Sie beginnt bei Basel, zieht 300 km weit nach N. und endet bei Mainz; ihre Breite beträgt 30 bis 45 km. Der Rhein mit seinen zahlreichen Nebenflüssen bewässert sie. Die reiche Bewässerung macht die Oberrheinische Tiefebene fruchtbar. Daher finden sich hier zahlreiche bedeutende Städte. Es folgen flußabwärts: Basel, in alter Zeit ein wichtiger Handelsplatz zwischen Deutschland und Italien; Straßburg, gegen die Einfälle der Franzosen stark befestigt; Mannheim an der Münd- ung des Neckars; Mainz an der Mündung des Mains, ebenfalls Festung. 29] 3. Das Rheinische 5>chiefergebirge. Aus der Oberrheinischen Tief- ebene bricht der Rhein durch das Rheinische Schiefergebirge. A. Östlich vom Rheine erheben sich (von S. nach N.): a. Der Taunus, auch die Höhe genannt, ist ein liebliches Waldge- birge. An dem sonnigen Südabhange reift die Rebe und die edle Kastanie. Dem Boden entsprudeln Heilquellen, so in Wiesbaden, Schlangenbad :c. b. Der Westerwald ist eine Hochfläche, zu rauh für Getreidebau, aber an den Gehängen mit trefflichen Wiesen bekleidet. Der Westerwald läuft in seinem nordwestlichen Vorsprunge gegen den Rhein in das Sieben- gebirge aus, dem sieben steile Bergkegel den Namen verliehen haben. e. Das Sauerland (d. i. Süderland) birgt in seinen niedrigen Berg- zügen Kohle und Eisen. Daher herrscht hier lebhafte Fabrikthätigkeit, be- sonders in Elberfeld (?) und Barmen (?). Der nördlichste Rand des Sauerlandes ist il. Der Haar st rang, ein öder, kahler Kamm. B. Westlich vom Rheine liegen (von S. nach N.): a. Der Hunsrück (d. t. hoher Rücken), eine rauhe, unfruchtbare Hochfläche. Die tiefe Spalte des Moselthales scheidet den Huusrück und

8. Vaterländische Erdkunde für Volks-, Bürger- und Mittelschulen - S. 78

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
78 Das Südwestdeutsche Gebirgsland. Bewohner auf die Gewinnung der Gerb er lohe verlegt, die zur Be- reitung des Leders gebraucht wird. In den Tälern, wo ein milderes Klima herrscht, wird Ackerbau und Wiesenbau getrieben. Die Bewohner des Odenwaldes leben vielfach in ärmlichen Verhält- nissen, sind aber arbeitsam und dabei zufrieden und heiter. Dei' Odenwald liegt hauptsächlich im Grojßherzogtum Hessen. Wiederholuugsfragen über die Oberrheinische Tiefebene und ihre Randgebirge. Von welchen Randgebirgen wird die Oberrheinische Tiefebene eingeschlossen? Worin hat ihr mildes Klima seinen Grund? Nenne die wichtigsten Bodenerzeugnisse! Welche Flüsse verstärken den Rheinstrom auf dieser Strecke? Nenne wichtige Städte a) am Rhein, b) in der Nähe des Stromes und gib ihre Bedeutung an! Warum liegen oberhalb Straßburg keine größeren Städte am Rhein? Welche Stadt ist der Mittelpunkt der Rheinschiffahrt? Welche Kanäle dienen dem Verkehr? Vergleiche Schwarzwald und Wasgenwald inbezug auf Richtung, Ausdehnung, Erhebung, Ab- dachung, Bewässerung, Klima, Bewaldung, Anbau und Beschäftigung der Bewohner! Vergleiche ferner das Neckarbergland und die Hart, den Odenwald und das Pfälzer Bergland sowie endlich den ganzen Zug der beiderseitigen Randgebirge! Wo liegen die Städte Frankfurt a. M., Saarbrücken, St. Johann? Erkläre ihre Bedeutung und Entwicklung! Welche staatlichen Gebiete haben Anteil an den Randgebirgen und der Tiefebene? Wasgenwald und Hart gehen nach Westen in das Lothringische Stnfenland über, das sich bis in Frankreich hinein erstreckt. Seine Grenzen bilden im Norden das Rheinische Schiefergebirge, im Westen der Argonnenwald und im Süden eine Hügelkette, die sich zwischen den Quellen der Maas und der Mosel hinzieht (die sog. Sichelberge). Das Lothringische Stufenland ist teils Bergland, teils welliges Hügelland. Seine höchsten Erhebungen hat es im Süden, nach Norden dacht es sich stufenförmig ab. — Darum haben auch die Gewässer einen nördlichen Lauf. Der größte Fluß ist die Maas. Sie fließt jedoch nur im westlichen Teile des Gebietes, ganz auf französischem Boden. Der wichtigste Fluß des Gebietes ist die Mosel, da sie die Landschaft ungefähr in der Mitte durchfließt. Ihr anfangs enges Tal erweitert sich bei der Stadt Metz zu einer schmalen Ebene, die sich unterhalb Diedeu- hosen wieder schließt. Von Metz ab ist die Mosel für kleine Fahrzeuge schiffbar. Der Mosel geht die ebenfalls vom Wasgenwalde kommende Saar zu, die von Saargemünd an schiffbar ist. 1. Lage und Ausdehnung. 2. Bodengestaltung und Bewässerung.

9. Erdkunde für höhere Schulen - S. 204

1907 - München [u.a.] : Oldenbourg
204 Die deutschen Landschaften im einzelnen. Folge hat. Doch finden sich auch Striche, in denen Moor oder Sand der Bodenwirtschaft im Wege stehen, so um Kolmar, im südlichen Teil der Pfalz, um Nürnberg n. a. In Hinsicht auf Klima und Bodenerzeugnisse gilt das Südwestdentsche Landbecken als der bevorzugteste Teil Deutschlands. Verkehrslage. Das Rheintal verknüpft die Niederlande und das West- liche Deutschland mit der Schweiz und weiterhin mit Italien, und die nach O. und W. wdt ausgreifenden Seitenäste dieses Flnßsystems, Main und Neckar, Mosel und Maas, verketten auch die seitlichen Nachbarländer zu einem einheit- lichen Verkehrsgebiet. Das Rheintal ist die wichtigste nordsüdliche Verkehrsstraße Deutschlands, ja des Kontinents. Bevölkerungsdichte und Siedeluugeu. Die Vereinigung so vieler Vorzüge der Natur erklärt die hohe Dichte der Bevölkerung, die in Franken 100 Einw., in Schwaben 120 Einw. aus 1 qkm beträgt und in der Ober- rheinischen Tiesebene sogar aus 150—200 steigt. In den Schnittpunkten der wichtigsten Verkehrsliuieu sind volksbelebte Großstädte entstanden, deren rasches Wachstum dem der mittel- und norddeutschen Städte nicht nachsteht, so Straß- bürg, Mannheim, Ludwigs Hasen, Mainz, Frankfurt a. M., Nüru- b erg, Stuttga r t. a) Die Oberrheinische Tiefebene und deren Raudgebirge. Die Oberrheinische Tiefebene. Sie erstreckt sich von Basel bis Mcihiz zwischen Schwarzwald und Wasgenwald (Vogeseu) und deren nördlichen Fort- setzuugeu (Odenwald und Haardt). Nnr im S., wo uuweit Freiburg im Breisgau der Kaiserstuhl (600 m) aufsteigt, ein vulkanisches Waldgebirge, ist die Ebene unterbrochen: im übrigen erscheint der Talgrund fast wagrecht. Reich bewässert wird das Gebiet durch den Rhein mit seinen Nebenflüssen. Der Rhein tritt bei Basel, wo sein Oberlaus endigt, in die Oberrheinische Tief- ebene ein und nimmt eine nördliche Laufrichtung bis Mainz. Hier macht er plötzlich eine scharfe Wendnng gegenw. bis Biugeu; die malerische Strecke zwischen Mainz und Bingen ist der vielbesungene Rh ein g au. — Links geht dem Rheine die Jll zu, welche das obere Elsaß durchfließt und bei Straßburg müudet. Rechts empfängt er außer eiuigeu Schwarzwaldbächeu den Neckar und den Main. Das Oberrheinische Gebirgssystem: Schwarz Wald, Neckarberglaud und Odenwald; Wasgau (Vogeseu) und Haardt. Die parallelziehenden Gebirge der Oberrheinischen Tiesebene sind fast gleich hoch und ihre stärksten Er- Hebungen liegen im Süden (Feldberg 1490 m, Sulzer-Belcheu 1420 in). Nach Norden verflachen sie sich; der Schwarzwald senkt sich zum Neckarbergland und Odenwald, der Wasgenwald zu einer breiten Eintiefung zwischen dem Zaberner Steig und der Lauter, dem früheren Ausfalltore der Franzosen (Weißenburg, Wörth), und zur Haardt nieder. Zur Rheinebene fallen die Randhöhen steil ab, nach Westen gehen sie allmählich in die Lothringische, nach Osten in die Schwäbisch-

10. Geographie - S. 83

1888 - Breslau : Hirt
Lektion 8. Die Oberrheinische Tiefebene. 83 wald nach Osten über? — Wie heißt sein höchster Berg?*) — Wieder- holung. — Zusammenfassung. Nun versuche, was du noch von dem West- und Ostflügel der oberrheinischen Gebirge sagen kannst, und zeige dabei alles auf der Wandkarte! — B. Die Oberrheinische Tiefebene. 1. Lage, Ausdehnung. Nachdem wir nun die oberrheinischen Ge- birge kennen gelernt haben, wollen wir uns auch mit d em Landstriche be- kannt machen, welcher zwischen denselben liegt. Zeige ihn? — Was bildet dieser Landstrich seiner Bodengestaltung nach? — Wie heißt diese Ebene? — Suche den Namen zu erklären! — Nun versuche es, die Oberrheinische Tief- ebene ihrer Lage nach zu beschreiben! (Begrenzung im Süden, Westen, Nor- den und Osten.) — Welche Stadt liegt an der Südgrenze, welche Städte liegen an der Nordgrenze? — In welcher Richtung zeigt sie die größere, in welcher die geringere Ausdehnung? — Bestimme die Ausdehnung in Länge und Breite nach dem Maßstabe! — 2. Bewässerung, Klima, Bodenbeschaffenheit. Ein einziger Blick auf die Karte wird euch mit einer hervorragenden Eigentümlichkeit der Oberrheinischen Tiefebene bekannt machen; welche meine ich? — Welchem Umstände ist ein großer Teil dieses Wasserreichtums zu verdanken? — Wel- cher Fluß bildet die Hauptader? — Wo tritt der Rhein in die Oberrheini- sche Tiefebene ein, in welcher Richtung durchfließt er sie, und wo verläßt er dieselbe? — In wieviel Teile spaltet er sie? — Wie wirst du die beiden Teile näher bezeichnen? — Wie verhalten sie sich in Bezug auf ihre Aus- dehnung zu einander? — Nenne die bedeutendsten Flüsse, welche dem Rheine von der rechten Seite der Oberrheinischen Tiefebene zufließen, und gieb an, wo dieselben entspringen! — Nenne die Nebenflüsse und deren Ursprung aus der linken Seite? — Das Klima der Oberrheinischen Tiefebene ist ein viel milderes und angenehmeres, als in den meisten anderen Gegenden Deutsch- lands. Der Winter tritt dort zwar auch nicht selten recht streng auf, er dauert aber kürzere Zeit als bei uns. Die Baumblüte erscheint dort fast um einen Monat früher als im Norden Deutschlands, und im Juli reifen da schon Trauben, Pfirsiche und andere Früchte. Woraus läßt sich das milde Klima der Oberrheinischen Tiefebene erklären? — Wiederholung. Was schließt ihr aus der reichen Bewässerung und dem milden Klima für jene Gegend ? — Die Oberrheinische Tiefebene gehört zu den fruchtbarsten Gegenden Deutschlands. Die Ufer der Flüffe, des Rheines fowohl, wie auch seiner Nebenflüsse hier, begleiten allerdings häufig Geröllmassen und sowohl diese, als auch die Ufer der unzähligen blinden Seitenarme des Rheines, die in sumpfige und morastige Strecken übergehen, sind zum Anbau entweder ganz ungeeignet oder sie sind, wenn nicht bewaldet, mit Weidengebüsch bewachsen oder von Wiesen und Hutungen bekleidet; aber schon in geringer Entser- nung zeigt der Boden die größte Fruchtbarkeit. Hier gedeiht Getreide in Fülle, Gemüse aller Art, Tabak und Hopfen werden in ungeheuren Mengen *) Der Felsberg (671 m h.) und nicht, wie überall angenommen wird, der Katzen- buckel (628 m h.) 6*

11. Aus der allgemeinen Erdkunde, Länderkunde von Mitteleuropa - S. 95

1918 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die süddeutschen Landschaften und Staaten. 95 zucht ist im Wasgenwald noch bedeutender (Münster Käse). Im Gegensatz zur Uhrenindustrie des Schwarzwaldes blüht hier die Gewebeindustrie. Wasgenwald und Schwarzwald sind Zwillingsgebirge. 2. Hardt und Pfälzer Bergland, a) Dem Neckarbergland und zum Teil dem Odenwald gegenüber liegt die Hardt. Am steilen Ostrand breitet sich eines der Hauptweingebiete Deutschlands aus. Da- neben trägt der fruchtbare Boden viel Obst, Hopfen und Tabak. Mittelpunkt des Wein- und Obstbaues ist Neustadt a. H. Der weniger günstig gestellte westliche Teil, ein einförmiges Hügelland, dient in ausgedehn- tem Maße dem Kartoffelbau. Die wichtigste Stadt des ganzen Gebietes ist Kaisers- l a u t e r n (57) mit lebhafter Gewebeindu- strie, südlich davon die Schuhwarenstadt Pirmasens. Die Hardt ist im Osten ein Weinland, im Westen ein Kartofselland. b) An die Hardt schließt sich nach Norden ein unregelmäßig gestaltetes Hügelland, dessen höchste Erhebung eine altvulkanische (Por- phyr) Gebirgsmasse ist, die man als Don- nersberg bezeichnet. Der fruchtbare Ver- Witterungsboden trägt prächtige Eichen- und Buchenwälder. Das Pfälzer Bergland ist ein waldreiches Hügelland mit einer alt- vulkanischen Gebirgsmasse. Aufgaben. Zeichne den Rhein von Basel bis Bingen mit seinen Nebenflüssen! — Forme die Oberrheinische Tiefebene nebst ihren Gebirgsrändern! — Vergleiche a) Schwarzwald und Wasgenwald, b) Straß- burg und Mainz! — Reise von Berlin nach Straßburg, von Basel nach Köln! — Erkläre: Grabenversenkung, Läuterungs- decken, Zwillingsgebirge, Basaltmasse, Höllental, das „goldene Mainz", die „wunderschöne Stadt"! — Warum hat die Oberrheinische Tiefebene ein so mildes Klima? — Warum fallen die Randgebirge der Oberrheinischen Tiefebene nach innen steil ab? — Warum liegen die meisten Städte am Fuße der Randgebirge und nicht am Rhein selbst? — Warum ist die Oberrheinische Tiefebene einer großen Heerstraße für den Verkehr vergleichbar? 2. Das Lothringer Stufenland. 1. Das Moselgebiet, a) Beschreibe den Lauf der Mosel! Das fast überall von Felsenufern eingeengte Tal des windungsreichen Flusses verbreitert sich in Lothringen zu einem muldenartigen Becken, das infolge der geschützten Lage und des fruchtbaren Bodens reiche Erträge an Obst und Wein bringt. Auf der rechten Moselseite blüht besonders der Weinbau. Da der tonige Kalkboden schwer zu bearbeiten ist, so braucht oberrheinische Tiefebene, benenne a) die Gebirge, b) die Flüsse und Kanäle, c) die Städte!

12. Grundriß der Erdkunde - S. 36

1908 - Leipzig : Hirt
36 Das Norddeutsche Tiefland. hin! 14. Warum wurde Basel ein Han- delsplatz zwischen Deutschland, Italien und Frankreich? 15. Vergleiche Schwarz- wald und Wasgenwald nach a) der Längs- richtung zum Rhein, b) der Art der Ab- dachung, e) der Lage der böchsten Gipfel, <l) der Zugehörigkeit der Gewässer, 6) den Eigentümlichkeiten der Landschaft! 16. Deute folgende Landessprüche: a) Wenn der Markgräflerx) zehn Jahre Frieden behält, so fährt er mit silbernem Pfluge ins Feld, b) Wenn der ganze Odenwald ausstirbt, erb' ich noch keinen Hutzel, c) Die Astenberger jagen den Wind zur Haustür hinaus, aber durch den Kuh- stall kommt er wieder herein, d) Die Winterberger salzen den Schnee, dag er sich bis Johanni hält, e) Im Wester- walde werden die Kirschen im ersten Jahre auf der einen, im zweiten Jahre auf der andern Seile rot. f) Großer Rhein, saurer Wein, kleiner Rhein, süßer Wein, g) Rheinleute, Weinlente. J 9. Das Norddeutsche Tiefland (Bild 3a, 15—19). 65] Das Norddeutsche Tiefland erstreckt sich vom unteren Rheine bis über die untere Weichsel. Seine Länge von W. nach O. beträgt 900 km, die Breite beträgt n. des Weserberglandes 150 km und wächst n. der Su- deten aus 500 km. An drei Stellen dringt es tief in das Bergland ein und bildet so drei Tieflandsbuchten, in denen die Städte Köln, Münster und Leipzig liegen. Es wird vom Rhein, von der Weser, der Elbe, der Oder und der Weichsel durchflossen. Da auf diesen Strömen die Erzeugnisse des Binnenlandes zum Meere geführt rverden, so liegt in der Nähe jeder Flußmündung eine große Handelsstadt. (Namen!) Das Norddeutsche Tiefland wird eingeteilt in: 66] s. Das Tiefland westlich der Elbe erstreckt sich bis zum unteren Rheine und umfaßt das Land der Ems und der untern Weser. Die Ems quillt am Südabhange des Teutoburger Waldes und tritt gleich in das Tiefland; in einem Bogen nach W. windet sie sich durch ebene Sumpf- striche, nimmt r. die Hase auf und mündet durch die Meeresbucht des Dollart als Oster- und Westerems in die Nordsee. Durch den Dortmund-Ems-Kanal ist die Ems eine Wasserstraße von großer Bedeutung geworden : denn sie bringt das Ruhrkohlengebiet in Verbindung mit dem Meere. Östlich vom Dollart schneidet der Jadebusen in das Land. Der Hauptfluß des Tieflandes ist die untere Weser. Diese nimmt in der Ebene auf l. die Hunte, r. die Aller mit der Oker vom Harze und der Leine vom Eichsfelde. Mit breiter Mündung er- gießt sich die Weser 70 km unterhalb der wichtigen Handelsstadt Bremen in die Nordsee. Dies Meer hat für den Handelsverkehr Deutschlands mit dem Auslande die größte Bedeutung; deshalb sind in seinem Bereiche unsre wichtigsten Handelsstädte entstanden. — Das Tiefland w. der Elbe ist von wechselnder Beschaffenheit. Im n. Teile bilden die Flüsse und das Meer durch ihre Niederschläge schwarzen Fruchtboden; im s. Gebiete ist der Boden überreich an Quarzsand. Daher unterscheidet man die aus Schlammboden bestehende jüngere Marsch und die sandige ältere Geest. a. Das Marschland^) begleitet in wechselnder Breite die Küste der Nordsee und dringt an den großen Flüssen zungenförmig in das Binnen- land ein. Die Marsch ist niedrig, eben, baumlos, von hohen Deichen und schnurgeraden Kanälen durcbzogen, ohne Quellen und eigene Fluß- läufe. Da das Marschland stellenweis noch unter dem Meeresspiegel liegt, 0 Der Bewohner des südlichen Teils der Oberrheinischen Tiefebene östlich vom Rhein, da Baden bis zum Jahre 1803 eine Markgrafschaft bildete. 2) Bild 18 a u. 22.

13. Aus der allgemeinen Erdkunde, Länderkunde von Mitteleuropa - S. 92

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
92 Länderkunde von Mitteleuropa. zucht ist im Wasgenwald noch bedeutender (Münster Käse). Im Gegensatz zur Uhrenindustrie des Schwarzwaldes blüht hier die Gewebeindustrie. Wasgenwald und Schwarzwald sind Zwillingsgebirge. 2. Hardt und Pfälzer Bergland, a) Dem Neckarbergland und zum Teil dem Odenwald gegenüber liegt die Hardt. Am steilen Ostrand breitet sich eines der Hauptweingebiete Deutschlands aus. Da- neben trägt der fruchtbare Boden viel Obst, Hopfen und Tabak. Mittelpunkt des Wein- und Obstbaues ist N e u st a d t a. H. Der weniger günstig gestellte westliche Teil, ein einförmiges Hügelland, dient in ausgedehu- tem Maße dem Kartoffelbau. Die wichtigste Stadt des ganzen Gebietes ist Kaisers- l a n t e r n (56) mit lebhafter Gewebeindu- strie, südlich davon die Schuhwarenstadt Pirmasens. Die Hardt ist im Osten ein Weinland, im Westen ein Kartoffelland. b) An die Hardt schließt sich nach Norden ein unregelmäßig gestaltetes Hügelland, dessen höchste Erhebung eine altvulkanische (Por- phyr) Gebirgsmasse ist, die man als Don- nersberg bezeichnet. Der fruchtbare Ver- Witterungsboden trägt prächtige Eichen- und Buchenwälder. Das Pfälzer Bergland ist ein waldreiches Hügelland mit einer alt- vulkanischen Gebirgsmasse. Aufgaben. Zeichne den Rhein von Basel bis Bingen mit seinen Nebenflüssen! — Modelliere die Oberrheinische Tiefebene nebst ihren Gebirgsrändern! — Vergleiche a) Schwarzwald und Wasgenwald, b) Straß- bürg und Mainz! — Reise von Berlin nach Straßburg, von Basel nach Köln! — Erkläre: Grabenversenkung, Läuteruugs- decken, Zwillingsgebirge, Basaltmasse, Höllental, das „goldene Mainz", die „wunderschöne Stadt"! — Waruin hat die Oberrheinische Tiefebene ein so mildes Klima? — Warum fallen die Randgebirge der Oberrheinischen Tiesebene nach innen steil ab? — Warum liegen die meisten Städte am Fuße der Randgebirge und nicht am Rhein selbst? — Warum ist die Oberrheinische Tiefebene einer großen Heerstraße für den Perkehr vergleichbar? Oberrheinische Tiefebene. Benenne a) die Gebirge, b) die Flüsse und Kanäle, c) die Städte! 2. Das Lothringer Stufenland. 1. Das Moselgebiet, a) Beschreibe den Lauf der Mosel! Das fast überall von Felsenufern eingeengte Tal des windungsreichen Flusses verbreitert sich in Lothringen zu einem muldenartigen Becken, das infolge der geschützten Lage und des fruchtbaren Bodens reiche Erträge an Obst und Wein bringt. Auf der rechten Moselseite blüht besonders der Weinbau. Da der tonige Kalkboden schwer zu bearbeiten ist, so braucht

14. Vorläufige Einführung in die Allgemeine Erdkunde, Deutschland - S. 34

1906 - Leipzig : Dürr
34 Deutschland. Demnach ist das Schwäbisch - fränkische Stufenland auf Grund seiner Natur ein reiches, stark bevölkertes Ackerbau- und Industriegebiet mit bedeutenden Ortschaften. § 14. B. Die Oberrheinische Tiefebene mit ihren Randgebirgen. 1. Der Boden. Die Oberrheinische Tiefebene erstreckt sich in einer Länge von 300 km (Berlin—breslau) und in einer durchschnittlichen Breite von 30 km vom Schweizer Jura in nordnordöstlicher Richtung bis zum Taunus. Sie senkt sich allmählich nach Norden, neigt sich auf der ganzen Strecke kaum 200 m und ist fast ganz flach. Im Südosten erhebt sich aus der Ebene der vulkanische Kaiserstuhl. Der größte Teil des Landes besteht aus fruchtbarem Schwemmboden. Aber im südlichen Teile finden sich Sand- und Kiesstrecken, die dadurch entstanden sind, daß vor der Regulierung der Rhein sein Bett oft änderte und Stromteilungen verursachte. Vereinzelt kommen auch Sanddünen vor. Die höchste Frucht- barkeit besitzen aber die Lößhügel zu beiden Seiten der Ebene. Der ganzen Länge nach wird das Gebiet von Gebirgen begleitet. Den süd- lichen Teil schließen der Schwarz- und der Wasgenwald ein, ersterer nördlich vom Rheintale, letzterer nördlich von der Burgundischen Pforte beginnend. Beide sind zum größten Teile aus Granit und Gneis ge- bildet, fallen nach der Rheinebene steil, nach der entgegengesetzten Seite sanft ab. Im Süden sind sie am höchsten, werden nach Norden zu niedriger. Der Schwarzwald erhebt sich im Feldberge fast bis zu 1500 m, der Wasgenwald im Sulzer Belcheu über 1400 m hoch. Während im Wasgenwalde mehr fortlaufende Kämme vorherrschen, setzt sich der Schwarzwald aus einzelnen Gruppen zusammen. Beide sind reich an engen Tälern, die häufig an den oberen Anfängen kleine Bergseen oder Torfmoore bergen. Nach Norden zu lagern auf dem rechtsrheinischen Gebirge, wo es niedriger wird (von der Murg an), Buntfandsteinmasfen über dem Urgebirge. Von der Pforzheimer Senke an setzt sich der Schwarzwald in dem von Enz und Neckar umflossenen Neckarberglande oder Kraichgau fort, einer nur 400 m hohen hügeligen und frucht- baren Muschelkalkplatte. Ihr gegenüber erscheint als nördliche Fort- setzung des Wasgaues bis zur Senke von Kaiserslautern (einem Grabenbruche) die 300—400 m hohe wellige Buntsandsteinplatte der

15. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 52

1917 - Leipzig : Freytag
52 Europa. oberhalb das Großherzogtum Baden die rechtsrheinische Ebene wie den größten Teil des Schwarzwaldes inne hat. In das Neckarbecken fällt das Königreich Württemberg und der ganze Osten gehört zum Königreiche Bayern, dessen Kreise Unter-, Ober- und Mittelfranken in dem Maingebiete liegen. Oberrheinische Tiefebene. § 31. Die oberrheinische Tiefebene bildet den tiefsten Teil des gesamten Gebiets, sie senkt sich bis unter 100 m. In einer mittleren Breite von 30 km reicht die Senke nach Norden bis zu dem rheinischen Schiefergebirge. Am Fuße des Taunus biegt der Rhein westwärts um. An dieser Stelle teilt sich die Ebene in den Rheingau im Westen und in die Wetterau im Osten, die tief in das mittel- Fig. 16- Schwarzwaldhaus. deutsche Gebirgsland eingreift. Der Rhein tritt als wilder Gebirgsfluß in die Ebene, ist aber bis Basel schiffbar; er fließt hier in einem durch großartige Anlagen künstlich geschaffenen Bette. Wirt- Die Tiefebene ist in Südwestdeutschland das klimatisch begünstigste und schaff, fruchtbarste Land. Nur die geröllbedeckten Ufer des Rheines sind von der Boden-häitalse. kultur ausgeschlossen. Es wird außer Getreide Tabak und Hopfen gebaut. Weinbau_und Obstbau gedeihen vortrefflich. In dem warmen Klima reift selbst die eßbare Kastanie. Auch die Viehzucht blüht. Das Gebiet ist stark bevölkert, die Orte erscheinen dicht gedrängt. Neben den Erzeugnissen des Bodens bedingt die Entwicklung der Städte auch Handel und Industrie. Der Handel knüpft an die günstigen Verkehrs Verhältnisse an, an die Rheinschiffahrt und das dichte Eisenbahnnetz, das den Strom auf beiden Seiten begleitet. Die Industrie stützt sich hauptsächlich auf die Erzeugnisse der Landwirtschaft, weniger auf das Vor-

16. Länderkunde von Mitteleuropa - S. 3

1908 - München : Oldenbourg
Deutschland, 3 Diese Hauptgebiete gliedern sich wieder in folgende Landschaften: I. die Alpen und das Alpenvorland, größtenteils zum Flußgebiet der Donau gehörig; Ii. die Deutschen Mittelgebirge und zwar A. die Süddeutschen Stufenliinder; sie umfassen mehrere Flußgebiete samt den sie umschließenden Gebirgen: 1. das Stufenlaud der Raab und seine Randhöhen ^Böhmer- wald, Fichtelgebirge, Fränkischer Jura); zum Donaugebiet gehörend; 2. das Fränkisch-Schwäbische Stufenland und seine Umwal- luug sfichtelgebirge, Fränkischer Jura, Schwäbischer Jura, Schwarz- wald, Odenwald; im Norden die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle); 3. die Oberrheinische Tiefebene und deren Randgebirge (Schwarzwald nud Odenwald, Wasgenwald und Haardt); endlich 4. das Stnsenland der Mosel und seiue Grenzhöhen (Wasgeu- wald und Ardenneu). Das Fräukisch-Schwäbische Stuseuland, die oberrheinische Tiefebene und das Stufenlaud der Mosel gehören zum Flußgebiete des Rheins. B. Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle: das Niederrheinische Schiefergebirge, der Vogelsberg, die Rhön, das Weserbergland, Harz und Thüringer Wald, das Erzgebirge und die Sudeten. Die Ausdehnung dieser Gebirge fällt zusammen mit den Flußgebieten des Mittelrheins, der oberen Weser und Elbe. Iii. Das Norddeutsche Tiefland. Es umfaßt die Flußgebiete des Unter- rheins, der Ems, der unteren Weser, der mittleren und unteren Elbe und der Oder. A. Z>ie Alpen. Lage und Gestalt. Die Alpen, das schönste Hochgebirge Europas, bilden den natürlichen Grenzwall zwischen Deutschland und Italien und haben die Gestalt eines Füllhorns. Er st reckung, Länge und Breite. Sie beginnen am Golf von Genua und ziehen zunächst nördlich bis zum Genfer See, in dessen Nähe sie im Mout- blane ihre größte Höhe (4800 m) erreichen. Dann biegen sie gegen Osten um, an Höhe ab-, aber an Breite zunehmend, und streichen bis an die Donau bei Wien. In dieser Erstrecknng haben sie eine Länge von rund 1000 km. Ihre größte Breite beträgt zwischen Wien und Triest 360 km. Die Alpeu sind das höchste Hochgebirge Europas. Aufbau. Die Alpen bestehen ans einzelnen langgestreckten, meist parallel- laufenden Gebirgszügen, die durch Längs- und Quertäler voneinander getrennt werden. Sie bilden daher ein Kettengebirge. Nenne einige Alpenketten nach deiner Karte! Die Gestein sbeschasfenheit der Alpen. Hiernach lassen sich drei Zonen unterscheiden: die Nördlichen Kalkalpen, die Zentralalpen, aus Granit, Gneis und Tonschiefer bestehend, und die Südlichen Kalkalpen. Diese 3 Zonen laufen miteinander parallel.

17. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 23

1912 - Leipzig : Teubner
Oberrheinische Tiefebene. Wasgenwald. 23 sonders dadurch begünstigt, daß die Wassermassen des Rheins die schädlichen Kbfall- stoffe leicht fortführen und verteilen können. In der Umgebung von W o r m s (47), der Stadt der deutschen Heldensage, wird edler Wein (Liebfrauenmilch!) gebaut. Line besonders günstige Lage hatmainz (ln) an der Mainmündung: hier kreuzen sich große Handelsstraßen, die aus dem Norden, Süden, Osten und Westen Deutsch- lands kommen. Um diese Wege im Falle eines Krieges zu schützen, hat man die t Stadt stark befestigt. In neuerer Zeit wurde aber das hessische Mainz von dem preußischen Frankfurt a. M. (415) überflügelt. Dieser Ort, der eine gleich günstige Lage besitzt, ist nämlich durch die preußische Verwaltung zu dem bedeutendsten (Eisenbahnmittelpunkt zwischen Nord- und Süddeutschland gemacht worden. Seit Jahrhunderten ist Frankfurt als Handels- und Industriestadt, als Krönungsstadt des alten Deutschen Reiches und später als Sitz der deutschen Bundesregierung bekannt. Im verein mit seinen Vororten ist es ein hauptplatz des deutschen (Dbst- Handels. Der Umsatz von Dbst und Obstwein (Apfelwein!) beläuft sich auf an- nähernd 10 Millionen Mark im Jahre. Ganz besondere Bedeutung hat die Stadt aber als hervorragender Geldhandelsplatz Deutschlands. Unweit von Frankfurt liegen am Main (Dffenbach (76) mit Leder-, Farbwaren- und Tabakfabriken, sowie Hanau (37) mit Gold-, Silber- und Galanteriewarenindustri^ Die linksrheinischen Randgebirge. Der Wasgenwald, über dessen Rücken die deutsch-französische Grenze verläuft, ähnelt in seinem Kufbau dem Schwarz- walde (nachweisen!). Die höhen haben ein verhältnismäßig rauhes Klima. Daher tritt dort der Baumwuchs mehr zurück. Huf deutschem Gebiete sind ausgedehnte Hochflächen mit Knieholz aufgeforstet worden. 5lber auch weite Wiesen, auf denen im Sommer Rinderherden weiden, bedecken die breiten Rücken des Gebirges. In den Meiereien wird vorzüglicher Käse (Münsterkäse) hergestellt, den man weit- hin versendet. Zur Oberrheinischen Tiefebene fällt der Wasgenwald steil ab. Burgruinen, die zum Teil wiederhergestellt sind (hohkönigsburg), krönen hier die höhen, und Weingärten, denen die Bewohner ihren Wohlstand verdanken, um- kränzen den Fuß. „Wie Holzindustrie und Flechterei im Schwarzwald, so ist im Wasgenwald die Gewebeindustrie von größter Bedeutung. Anfänglich nur in Mülhausen verbreitet, zog sie bald auch in die Gebirgsdörfer ein, weil ihr dort billige Wasserkraft zu Gebote stand. Km wichtigsten ist die Verarbeitung der Baumwolle. Fast xl% aller Spindeln Deutschlands für Baumwolle sind hier im Betriebe. Die jährlich in den zahlreichen Spinnereien, Webereien und Druckereien hergestellten Fabrikate haben einen Wert von über 200 Mill. Mark. Vorherrschend werden gedruckte Tücher und Kattunzeuge verfertigt." Im Süden wird der Wasgenwald durch eine tiefe Senke, die Burgundische Pforte, vom Schweizer Jura getrennt. Sie bildet eine bequeme Verbindung zwischen Deutschland und Frankreich und ist auf der französischen Seite durch Bel- fort gesperrt. Durch diese Cinsenkung führt der Rhein-Rhone-Kanal. Einer andern Einsattelung, die weiter nördlich liegt, folgt der Rhein-Marne- Kanal. (Welche deutfche Festung schützt beide Wege?)

18. Erdkunde von Baden und Deutschland, Naturgeschichte 1, Tierkunde, Pflanzenkunde, Mineralkunde - S. 44

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
Das Deutsche Reich. I. Die deutschen Landschaften. A. Süddeirtschkcrnb. 1. Das Süd westdeutsche Gebirgsland. Südwestdeutschland, dem auch unsere engere Heimat angehört, besteht aus drei Zusammenhängenden Landschaften, die ihre sämtlichen Gewässer zum Rheine senden. In der Mitte zieht der tiefe, breite Graben der Oberrheinischen Tiefebene mit seinen Randgebirgen von Süden nach Norden; östlich von der Oberrheinischen Tiefebene dehnt sich das Schwäbisch-Fränkische Bergland, westlich die Lothringische Hochebene aus. a) Die Oberrheinische Tiefebene und ihre^Randgebirge. 1. Die Oberrheinische Tiefebene ist ein langgestrecktes Tiefland zwischen Schwarzwald, Neckarbergland und Odenwald im Osten und Wasgenwald und Hardt im Westen. Ihre steile Seite kehren die Randgebirge dem Rheintal zu. Im Norden schließen der Taunus und Vogelsberg, im Süden der Schweizer Jura die Ebene ab. Da sich die feuchten Westwinde an den Gebirgsrändern abregnen, sind diese sehr quellenreich. Die ansehnlichsten Zuflüsse des Rheins aus seinem Lauf durch die Oberrheinische Tiefebene sind rechts die Kinzig, die untere Murg, der Neckar und der Main, links die aus dem Jura kom- mende I l l. 2. Anbau. Die Oberrheinische Tiefebene gehört zu den gesegnetsten Gegenden Deutsch- lands. Namentlich fruchtbar ist sie an den Rändern der Gebirge. Hier finden wir einen äußerst ergiebigen Lößboden, der schon frühe eine dichte Besiedlung ermöglichte. Das milde Klima und die tiefe, sonnige Lage der Ebene begünstigen die Arbeit des Landmannes. Durchschnittlich beträgt die Jahreswärme über 10 o. Die Gebirge im Norden und Osten halten die rauhen Winde ab, während die Süd- und Südwestwinde ungehindert ein- dringen können. Bergabhänge und Talmündungen sind mit Obsthainen und Wein- gärten geschmückt. Die Felder werden mit Weizen, Gerste, Tabak, Hopsen und Zucker- rüben bestellt und bringen üppige Ernten. Der Tabakbau liefert hier die besten Sorten und den größten Ertrag. Allerdings gibt es in der Rheinebene auch Striche von ge- ringerer Fruchtbarkeit. Der wilde Strom war früher rechts und links von Sümpfen und Sandbänken begleitet, manche Teile der Landschaft blieben deswegen lange Zeit unbewohnt und waren mit großen Wäldern bedeckt. Seit Jahrhunderten wird daran gearbeitet, auch diese Stellen anbaufähig zu machen. Durch die Rheinregulierung (1817 bis 1876) wurde der Strom in ein künstliches Bett gezwängt, eine Menge Land für die Bebauung gewonnen und andere Teile vor Überschwemmung geschützt. Die Urbar- machung der Ebene dauert auch in der Gegenwart noch fort. Der Garten Deutschlands, wie die Rheinebene oft genannt wird, verdankt also seine Fruchtbarkeit und seine Schön- heit zu einem guten Teil der redlichen, unermüdlichen Arbeit seiner Bewohner. 3. Verkehr. Die weite Talebene des Oberrheins bildete seit uralter Zeit einen der wichtigsten Verkehrswege zwischen der Nordsee und den Alpen. Rechts und links vom Strom ziehen heute große durchgehende Eisenbahnlinien von Nord nach Süd, von Holland nach der Schweiz und Italien. Die Burgundische Pforte

19. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 143

1897 - Leipzig : Engelmann
§ J20. Die Oberrheinische Tiefebene mit ihren Randgebirgen. 143 (Bischofssitz) am Neckar, Reutlingen (Webereien) am Fuße des Jura und der Badeort Wild bad an der Enz. Im Jagstkreis: Ellwangen an der Jagst und Hall an der Kocher (Salzlager). Donaukreis siehe 8 115. In Hohenzollern (preußisch): Siegmaringen an der Donau. tz 120. Die Oberrheinische Tiefebene mit ihren Randgebirgen. Die Lothringische Hochebene. Die Oberrheinische Tiefebene ist das einzige größere Tieflands- becken, welches den Deutschen Mittelgebirgen zwischengelagert ist. Sie erstreckt sich von Ssw. nach Nno. durch 2\ Breitengrade (Basel 47v20, Mainz 50° n. Br.), hat also rund 300 km Länge. Ihre mittlere Breite beträgt 30 1cm; nahe dem Nordende nimmt die Breite infolge des Znrücktretens des östlichen Randgebirges um mehr als das Doppelte zu. Jenseits des Mains findet die Oberrheinische Tief- ebene in der Wetterau eine unmittelbare nordöstliche Fortsetzung. Zu beiden Seiten wird die Oberrheinische Tiefebene von parallelen Gebirgszügen begreilzt, die in ihrem Bau die größte Übereinstimmung zeigen. Aus der Ebene steigen sie schroff auf, während sie nach außen ganz allmählich zu Hochflächen sich abdachen. Ihre größte Breite und ihre höchsten Erhebungen besitzen beide Gebirgszüge im 8. Beide be- stehen ferner aus einem Kern von Granit, Gneiß und Grauwacken, um den sich mantelförmig jüngere Sandsteine lagern. Die ersteren setzen vorzugsweise die höheren südlichen Gebirgskämme zusammen, während die Sandsteine im N. und an den äußeren Abdachungen vorwalten. Fig. 6. Schematischer Querschnitt durch die Oberrheinische Tiefebene und ihre Randgebirge, a Krystallinische Gesteine, b Trias-, 0 Jura-Formation, à Jüngere Ablagerungen der Rheinebene. Die jetzt getrennten Gebirge bildeten einst ein gemeinsames, aus Granit, Gneiß und Grauwacken gebildetes Kettengebirge, dessen Ketten dem niederländischen Streichen folgten. Dasselbe wurde allmählich eingeebnet und schließlich vom Meere überflutet, auf dessen Boden die Sandsteine zur Ablagerung kamen. Dann wurde die ganze Masse von neuem aus dem Meere erhoben und bildete ein flaches Ge- wölbe. In diesem entstanden von Ssw. nach Nno. verlaufende Spalten, längs deren der ganze mittlere Teil einsank, während gleichzeitig auch an den Außen- eiten parallele, staffelförmige Abbrüche, jedoch von geringerer Sprunghöhe, statt- fanden (siehe Fig. 6). Ehe der Rhein sich durch das Rheinische Schiefergebirge einen Weg gebahnt, erfüllte die Oberrheinische Tiefebene ein Binnensee. Linksrheinische Gebirge: 1. Die îlogtsen oder der Wasgenwald vom Schweizer Jura durch die Burgundische Pforte (Trouée de Belfort) getrennt. Zwei, durch ein Längsthal getrennte Hauptketten lassen sich unterscheiden. Die^ südöstliche beginnt mit dem schroff aufsteigenden Eckpfeiler des Elsässer Belchen und zieht sich nach Nno. bis etwa in die Breite

20. Länderkunde des Deutschen Reiches - S. 21

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Ii. Die Deutschen Mittelgebirge. 21 a) Die Oberrheinische Tiefebene und deren Randgebirge. Die Oberrheinische Tiefebene. Sie erstreckt sich von Basel bis Mainz zwischen Schwarzwald und Wasgenwald (Vogesen) und deren nördlichen Fort- setznngen (Odenwald und Haardt). Nur im S., wo unweit Freiburg im Breisgau der Kaiserstuhl (600 m) aufsteigt, ein vulkanisches Waldgebirge, ist die Ebene unterbrochen; im übrigen erscheint der Talgrund fast wagrecht. Reich bewäsfert wird das Gebiet durch den Rhein mit seinen Nebenflüssen. Der Rhein tritt bei Basel, wo sein Oberlauf endigt, in die Oberrheinische Tief- ebene ein und nimmt eine nördliche Laufrichtung bis Mainz. Hier macht er plötzlich eine scharfe Wendung gegen W. bis Bingen; die malerische Strecke zwischen Mainz und Bingen ist der vielbesungene Rheingau. — Links geht dem Rheine die Jll zu, welche das obere Elsaß durchfließt und bei Straßburg mündet. Rechts empfängt er außer einigen Schwarzwaldbächen den Neckar und den Main. Das Oberrheinische Gebirgssystem: Schwarzwald, Neckarbergland und Odenwald; Wasgau (Vogesen) und Haardt. Die in gleicher Rich- tung sich erstreckenden Gebirge der Oberrheinischen Tiefebene sind auch gleich hoch und ihre stärksten Erhebungen liegen im Süden (Feldberg 1500 m, Sulzer- Belchen 1400 m). Nach Norden verflachen sie sich; der Schwarzwald senkt sich zum Neckarbergland und Odenwald, der Wasgenwald zu einer breiten Eintiefung zwischen dem Zaberner Steig und der Lauter, dem früheren Ausfalltore der Franzosen (Weißenburg, Wörth), und zur Haardt nieder. Zur Rheinebene fallen die Randhöhen steil ab, nach Westen gehen sie allmählich in die Lothringische, nach Osten in die Schwäbisch-Fränkische Tafelebene über. Schwarz- wald und Vogesen bestehen in ihren südlichen Erhebungen aus Granit- und Gneiskuppen, in ihren nördlichen Teilen aus Buntsandsteinplateaus, die durch zahlreiche Flußtäler in flache Kuppen und Rücken aufgelöst sind. Diesen beiden Gesteinsarten ist hauptsächlich das herrliche Waldkleid der Gebirge zu danken. Die Randgebirge der Oberrheinischen Tiefebene bekunden also einen ans- fallenden Parallelismus. Dieser erklärt sich aus ihrer Entstehung. Ursprünglich bildeten Schwarz- wald und Wasgenwald ein einheitliches Gebirgsmassiv. Erst später sank deren mittlerer Teil ein. Die Niederung erfüllte dann ein Binnensee, der durch Ver- tiefung der Abflußstelle bei Bingen entleert und durch die Anschwemmungen des Rheins und seiner Zuflüsse eingefüllt wurde. Klima und Erzeugnisse. Die Vorberge, das Rheintal entlang, schmücken Laubwälder, Obsthaine und Rebengärten. In der Mittelregion stnden sich prächtige Nadelwälder, während die höchste Region nur Hafer und Kartoffeln erzeugt. Klima und Erzeugnisse der Gebirge sind also je nach der Höhenlage verschieden. Erwerb. Die Bevölkerung des Schwarzwaldes lebt hauptsächlich von den Erträgnissen des Waldes. So dient das Holz einer großartigen Uhrenindustrie, zu Holzschnitzereien und zur Fabrikation von Musikwerken (Orchestrions). Vielen bildet sodann der Fremdenverkehr eine Quelle des Einkommens, besonders