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1. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 19

1846 - Berlin : Klemann
Griechenland. Makedonien. 19 364. Schlacht bei Kynoskephalä (Pelopidas ch). 362. Epaminondas siegt und fällt bei Mantinea. Mit ihm sinkt Thebens Macht. 357—55. Bundesgenossenkrieg, durch Athens Härte veranlaßt. 355 — 46. Heiliger Krieg gegen die Phocier, geendigt durch Philipp von Makedonien. 338. Philipp siegt bei Chäronea über die Athener und Böotier. Philipp Oberfeldherr der Griechen gegen Persien. Untergang der hellenischen Freiheit. 335. Theben von Alerander zerstört. 322. Nach dem lamischen Kriege gegen Antipatcr erhalten Athen und andere Städte makedonische Besatzung. 307. Demetrius Poliorcetes befreit Athen und fast ganz Grie- chenland. 280. Bildung des ätolischen und ach Li sch en Bundes. 279. Brennus und seine Gallier vor Delphi. 251. Aratus, Feldherr des achäischen Bundes. 220—17. Krieg der beiden Bünde. 208. Philopömen, Feldherr der Achäer, t 183. 198. Achäer und Aetoler für Rom, Griechenland für frei er- klärt. 189. Der ätolische Bund wegen der Unterstützung des Antio- chus von den Römern unterworfen. 146. Die Achäer von den Römern geschlagen. Corinth von Mummius erobert und zerstört. Griechenland rö- mische Provinz. 7. Makedonien. <5.800. Karanus, ein Heraklide, gründet eine Herrschaft in dem von Barbaren bewohnten Makedonien. 512, Amhntas unterwirft sich den Persern unter Darius Hystaspis. 479. Alerander befreit sich vom persischen Joche. 420. Perdikkas Ii. im peloponnesischen Kriege für Sparta, 2 *

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1. Bd. 2 - S. 84

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
84 Drittes Kap. Makedonische Geschichte. den muß. 2) Das große syrische Reich, gestiftet von Selenkns (welcher Nikator von seinen vielen Siegen heißt), und die Haupt- masse des alten Perserreichs enthaltend. Der p arth i sche und der wie- der auflebende jüdische Staat sind losgerissene Stücke davon. 3) Das ägyptische Reich, durch Ptotem aus Lagi gegründet, das langst- dauernde von allen. 4) Mehrere kleinere, vorzüglich kleinasia^ tische Reiche, deren Geschichte füglich die einiger benachbarter Staa- ten, welche durch das gemeinschaftliche Schicksal der Unterwerfung un- ter Rom in einer gewissen Verbindung stehen, angehängt wird. Aber nur die früheren Begebenheiten dieser Reiche werden hier mit einiger Ausführlichkeit erzählt. Ihre späteren Schicksale, welche meist in die Geschichte Roms, ihrer Siegerin, verflochten sind, müssen dort- hin zur zusammenhängenden Darstellung verschoben bleiben, und können hier, um Wiederholung zu vermeiden, nur eine flüchtige Berührung finden. I. Makedonien und Griechenland (*w §. io. Antipater, der Griechen Sieger. Makedonien, wiewohl unter den Hauptreichen das kleinste, war dennoch, als ursprünglicher Siz der Macht, und dessen Thron auf die Oberhoheit in den übrigen Ländern, besonders in dem so natürlich mit ihm verbundenen Griechenland, Anspruch zu geben schien, der vorzüg- lichste Gegenstand der Bewerbung für die herrschsüchtigen Generale und sowohl deswegen, als weil die Schwingungen der in Griechen- land neu erwachten Freiheitsliebe nothweüdig auch auf Makedonien wirkten, so wie Griechenland selbst ein Schauplaz vieler und schnell wechselnder Revolutionen. So sehr Philipp und Aterander die Griechen vor allen besiegten Völkern ausgezeichnet und mit weiser Schonung ihnen Namen und Form der alten Verfassung gelassen hatten; so wurde doch der Verlust der Unabhängigkeit und die Befleckung des Nationatruhms schmerzlich gefühlt; und ungeachtet aller Schmeicheleien und der kriechenden Un- terthänigkeit, die man in die Wette den gefürchteten Gebietern erwies, war dennoch der heftigste Haß gegen die fremde Herrschaft in den Her- zen der meisten Griechen lebendig. Als Al er an der siegreich r'n's Herz von Asien drang, fieng er die griechischen Abgeordneten auf, welche mit Darius ein Bündniß unterhandeln sollten, und bald ward ihm die Nach- (*) Da wir die allgemeine Geschichte der alexandrischen Monarchie bis zur Schlacht bei Ipsus — als wodurch ihre Zertrümmerung bleibend bestimmt wurde — der leichteren Uebersicht willen nur summarisch erzählt haben; so bleibt uns bei den folgenden Specialgeschichten, insbesondere bei der mace- doni sch-griechischen, noch Verschiedenes nachzuholen, was weniger auf's Allgemeine, als auf die einzelnen Reiche sich bezieht.

2. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 94

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
94 Das Altertum. 8 36. Der erste perserkrieg. (490 v. Chr.) 93) Die jonischen Kolonien in Kleinasien, die von dem Stocke r ^Erser sich befreien wollten, schickten den ehemaligen Statt-^Eer Arrstagöras nach Griechenland, um Hilfe'bei ihren Mntterstadten zu suchen. Allein nur Athen und die kleine Stadt Eretria auf Euböa schickten 25 Schiffe. Das Unternehmen mißlang. Die Ionier eroberten zwar gleich im Ansänge Sardes, verbrannten dasselbe und leisteten den heran-^'ckenden Persern auch sechs Jahre Widerstand. Allein als sie v.chr.bei Ephesus geschlagen wurden und die mächtige Stadt Milet fiel, war der Widerstand gebrochen. Die Athener kehrten in die Heimat^ zurück. _ Der Perserkönig Darius aber hatte den Athenern Rache geschworen und bereitete einen gewaltigen Kriegszug vor. ö 94) Doch das erste Unternehmen gegen Griechenland scheiterte. Ui a rd ojitu §, der Schwiegersohn des Darius, zog mit einem großen Speere durch Thrakien und Makedonien gegen Griechenland hei. Aber an der Grenze von Makedonien wurde das Landheer von einem feindlichen Volksstamme fast ganz aufgerieben und die Flotte ging bei dem Vorgebirge Athos durch einen vl Sturm zu Grunde. Das Jahr darauf schickten die Perser Gesandte an bte griechischen Städte, um von ihnen Erde und Wasier als Zeichen der Unterwerfung zu fordern. Theben, die meisten bootifchen Städte und die griechischen Inseln unterwarfen sich. Gegen Athen und Sparta, welche an den Gesandten sich vergriffen, wurden die budeit Feldherrn Datis und Artapher-nes mit einem gewaltigen Heere gesandt. Diese nahmen zuerst Eretria ein, sandten die Einwohner als Sklaven nach Asien und rückten gegen Athen vor. , 95) Die Athener stellten sich dem Feinde in der kleinen Ebene bei dem Fleckenm^rztthon entgegen. Es waren nur 10 000 Schwerbewaffnete (Hopliten^doch hatten sie noch Leichtbewaffnete und Sklaven bei sich. e>ie standen unter zehn Feldherren, unter denen^Aristides und Miltildes die vornehmsten waren. Die zehn Feldherren sollten jeden Tag im Kommando wechseln; auf den Antrag des Aristides aber übertrugen fünf derselben ihren Anteil am Oberbefehl an Miltiades. Zu den Athenern stießen noch 1000 Platäer. Ungeachtet dieser kleinen Anzahl errangen die Griechen einen vollständigen Sieg über die Perser. Diese ver-

3. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 354

1847 - Königsberg : Bon
354 waren weit milder und freundlicher, als die des Lykurg, Solon wollte, der Staat solle nur aus fleißigen, thätigen Bürgern be- stehen. Deshalb war jeder ehrlos, der nicht irgend ein Gewerbe oder eine Kunst trieb, wovon er sich ernährte. Müßiggang war aufs strengste verboten. Auch sollte nicht, wie in Sparta, jeder Bürger nur Soldat sein, sondern auch Künste und Wissen- schafften treiben. Darum mußten die Knaben neben denleibes- Übungen aller Art auch lernen, ihre Gedanken recht sein und schön ausdrücken, damit sie dereinst in den Volksversammlungen durch ihre Reden den Beifall ihrer Mitbürger erlangen könnten. Zu diesem Zwecke waren besondere Anstalten, Gymnasien genannt, errichtet, in denen der Körper durch zweckmäßige Uebungen ge- stärkt, der Geist durch Musik und das Lesen der Volksdichter für alles Gute empfänglich gemacht wurde. Auch Weltweisheit und Beredsamkeit waren Gegenstände des Unterrichts. Ueber- haupt herrschte der größte Wetteifer in jeder Kunst und Wissen- schaft, so daß Athen in der Folge die Lehrerin aller Zeiten und Völker wurde. 8. '2. Die Perserkriege. Die (jonischen) Griechen in Kleinasien machten um 500 v. Chr. den Versuch, das verhaßte persische Joch abzuschütteln und riefen hierbei die Athener zu Hülse, das Unternehmen schlug je- doch fehl, die Athener segelten wieder nach Hause, und die klein- asiatischen Griechen mußten sich abermals dem Perserkönig un- terwerfen. Damit war Darius Hystaspes indeß nicht zufrie- den, sondern er sann auf Rache an den Athenern und beschloß, auch die europäischen Griechen zu unterjochen. Sein Landheer wurde aber schon in Thracien und Makedonien durch Hunger und Pest aufgerieben, und die zahlreiche Flotte unter Mardo- nius scheiterte am Vorgebirge Athos.(492). Darius schickte dessen ungeachtet Gesandte nach Griechenland und ließ alle Staa- ten auffordern, ihm als Zeichen der Unterwerfung Erde und Wasser zu senden. In Athen wurden die Herolde in Zeinen Abgrund, in Sparta in einen Brunnen geworfen, und spöttisch sprachen die Spartaner: „Da holt es euch selbst!" Aufs höchste erbittert, sandte Darius 490 ein noch größeres Heer unter Da- tis und Arthaphernes, 120,000mann stark, welche 3 Mei- len vor Athen landeten. In der Ebene von Marathon kam den Persern ein Häuflein von 10,000 Athenern entgegen. Der Anführer derselben, der tapfere und erfahrene Miltiades, ließ eine Menge Bäume fällen, so daß die Perser ihre ganze Macht nicht gehörig entwickeln konnten, gänzlich geschlagen wur- den und eiligst auf ihre Schiffe flohen. Mit Jubel wurde der

4. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 175

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Demosthenes in Athen gegen Philipp. 175 Demosthenes in Athen gegen Philipp. Schon die ersten Fortschritte des nordischen Königs hatten die Griechen und besonders die Athener beunruhigt; sie mußten es nämlich sich selbst zugestehen, daß keine Stadt Griechenlands mehr im Stande sei einem kräftigen Feinde Widerstand zu leisten, sowohl weil der kriegerische alte Geist bei den Stadtbürgern fast ganz erloschen war, als auch wegen mangelhafter Rüstung, denn seit ganz Hellas frei geworden, stand nirgends mehr eine große Macht da. Daher mußte allen Staaten sehr daran liegen, das Anwachsen Makedoniens zu hindern. Demosthenes (geb. 384), der sich mit unsäglicher Anstrengung zum ersten Redner Griechenlands gebildet hatte, kannte die Schwäche Griechenlands und Athens ebensogut, als er die Plane des Makedoniers durchschaute. Die Athener hörten wirklich auf ihn; mehr als einmal ging eine Gesandtschaft aus Athen nach Makedonien um den Stand der Dinge in der Nähe zu beobachten. So viele Gesandte aber kamen, so viele wurden in der Regel auch von Philipp gekauft oder wenigstens getäuscht. Sie kehrten mit ganz befriedigenden Berichten nach Hause und die Athener fanden es selbst begreiflich, daß Philipp nicht habe anders handeln können, weil er von den Städten gereizt und herausgefordert wurde, also der beleidigte Theil war. Am meisten be- ruhigte sie die Schilderung von Philipps Lebensweise; er sei ein Trin- ker, ein Possenreißer, ein Wollüstling, vernahmen sie, und weil ob den- selben Ursachen viele von ihnen selbst zu nichts Ernstem mehr taugten, so trösteten sie sich damit, bei Philipp werde dasselbe auch der Fall sein; dieser war jedoch kein willenloser Sklave seiner Lust, obwohl er sich oft genug entwürdigte. Kam wieder eine Botschaft von einem neuen Fort- schritte des Königs zu den Athenern, und erregte Demosthenes abermals ihre Besorgnisse, so daß sie eiusehen mußten, welches Ziel der makedonische König anftrebe und erreichen werde, wenn man ihn fortfahren lasse, so traten wieder andere Redner auf, unter ihnen Aeschines, nach Demosthenes der ausgezeichnetste, welche den patriotischen Besorgnissen des Demosthenes und des Volkes alle Gerechtigkeit widerfahren ließen, aber zur Vorsicht ermahnten und vor jedem übereilten Schritte warnten. Dies leuchtete dem Volke abermals ein und so ging jedesmal die günstige Zeit ver- loren; Olynth, ein Pfahl im makedonischen Fleische, bat Athen um schleunige Hilfe; sie wurde zugcsagt, aber aufgeschoben und unterdessen wurde Olynth verrathen und vertilgt. Und dennoch ermattete Demosthe- nes nicht; er kannte die Verkommenheit seines Volkes, doch der Hoffnung mochte er nicht entsagen, daß es sich noch einmal erheben könne; der Gedanke war ihm unerträglich, daß die Freiheit Griechenlands an den makedonischen König geopfert werden sollte, der, selbst ohne Treu und Glauben, nur auf die Schlechtigkeit unter den Griechen rechnete und

5. Geschichte des Altertums - S. 236

1895 - Freiburg im Breisgau : Herder
236 Das Altertum. Die Griechen. Jahrhunderts stand Athen an Pracht der perikleischen Zeit nicht nach, denn anch in den Privathusern der Reichen ward jetzt Schmuck und Zierde nicht gespart. Wenn aber der Luxus sich zu geschmackvoller Ausstattung der Woh-nung wendet, die Kunst und das Kunsthandwerk hat von dieser Neigung fast stets Vorteil gehabt; so regt auch spter zunchst die Prunkliebe vornehmer Rmer die hellenische Kunst zur Thtigkeit an. Lnger als die hellenische Nation lebt die hellenische Kunst. Iv. Unterwerfung Griechenlands unter Makedonien. Philipp Ii. von Makedonien (359336). In dem von den Flssen Axios (Vardar) und Strymon (Struma) durchbrochenen Gebirgslande wohnte der hellenische Stamm der Makedonier, der aber illyrische Bestandteile aufnahm und den andern Hellenen als bar-barisch galt. Lange kam Makedonien zu keinem Ansehen; Thraker und Jllyrier befehdeten die meist aus Hirten und Ackerbauern bestehende Bevlke-rung, griechische Ansiedler nahmen die besten Kstenpunkte ein. Das Geschlecht der Temeniden hatte seine Herrschaft von g im Innern ausgedehnt nach der Kstenebene. Das Knigtum hatte sich aus der altdorischen Zeit her er-halten und trug noch ganz das alte Geprge: der König war Feldherr und Oberpriester, seine Wrde nach dem Rechte der Erstgeburt erblich; weil jedoch die nachgeborenen Prinzen ganze Landschaften als Leibgedinge erhielten, so gab es in dem makedonischen Hause viele Streitigkeiten. Neben dem König standen die Hetren, ein zahlreicher kriegerischer Adel, ohne dessen Beistimmung der König weder im Frieden noch im Kriege etwas unternehmen durfte. Da das Volk frei war, geht schon daraus hervor, da kein Makedonier anders als durch ein Volksgericht zum Tode verurteilt werden konnte, sowie aus dem Widerstande, den z. B. die Krieger den weitergehenden Plnen Alexanders d. Gr. entgegensetzten. Die griechische Bildung hatte das frohmtige, krftige Volk noch nicht verdorben. Der Feldzug des Darius brachte es unter der Regierung des griechenfreundlichen Alexandras unter persische Oberhoheit. Die Schlachten von Plat und Salamis befreiten auch Makedonien. Fhige Könige wie Perdikkas Ii. und Archelaos, letzterer von 413399, schlugen die Thraker und Jllyrier mit Erfolg zurck, frderten das Kriegswesen und die griechische Kultur; am Hofe von Pella fanden griechische Dichter und Knstler, wie Euripides und Zeuxis, freundliche Aufnahme. Thronstreitigkeiten verdarben wieder, was geschehen war; Knigs- und Prinzenmord war an der Tages-ortmung. Nachdem Perdikkas Iii. (365359), der Sohn Amyntas' Ii. (393369), im Kampfe gegen Lynkesten und Jllyrier gefallen war, be-mchtigte sich Prinz Philipp, sein jngerer Bruder, der von Theben nach

6. Alte Geschichte - S. 25

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
6. Die Perserkriege. 500449 v. Chr. 25 Reich zerstren." Krsos beutete die Antwort auf das Reich des Kyros. Er wrbe jeboch von fernem Gegner besiegt und gefangen. Kyros lie ihn, wie die Sage erzhlt, auf einen Scheiterhaufen stellen und wollte ihn verbrennen lassen. In biefem Augenblicke rief Krsus mit lauter Stimme: Solon, Solon, Solon!" Gefragt, was das bebcute, erzhlte Krsos, was Solon ihm einst gesagt. Kyros warb betroffen, begnabigte den Lybierknig und behielt ihn hinfort als Freunb und Ratgeber an seinem Hofe. Kyros war jetzt Herrscher der fast ganz Kleinasien, auch die griechischen Stbte an der Westkste Kleinasiens. Darauf eroberte Kyros das babylonische Reich und machte Babylon zur ersten Haupt-stabt seines Reiches. Mit dem babylonischen Reiche zugleich fielen den Persern auch die Lnber zu, die bisher von Babylon abhngig gewesen waren: Syrien, Phnizien und Palstina. Nach der Einnahme von Babylon er-laubte er den in der babylonischen Gefangenschaft" le&enben Juben, in die Heimat zurckzukehren und die Mauern von Jerusalem wieber aufzubauen. Nachfolger des Kyros waren Kambyses und Daring; jener eroberte Aegyten; biefer fhrte die Kriege mit den Griechen. 2. Der erste Perserzug. 492. Im Jahre 492 sandte Darms seinen Schwiegersohn Mardonios mit einem Landheere und einer Flotte gegen die Griechen. Das Heer berschritt den Hellespont und unterwarf Thrakien und Makedonien, während die Flotte an der Kste entlang westwrts fuhr. Als aber die Flotte das Vorgebirge Athos, das sich dort jh aus dem Meere erhebt, umschiffen wollte, wurde sie durch einen heftigen Sturm vernichtet. Da auch das Landheer durch Angriffe wilder Vlkerschaften schwer gelitten hatte, so kehrte Mardonios nach Asien zurck. Doch blieb die Persische Herrschaft in Thrakien und Makedonien bestehen. 3. Der zweite Perserzug. 490. Doch Darius gab seinen Plan nicht auf. Sofort rstete er zu einem neuen Feldzuge und sandte Boten nach Griechenland, die muten Erde und Wasser von den Griechen fordern als Zeichen der Unterwerfung. Viele Städte und Inseln gehorchten, nur Athen und Sparta nicht. Die Athener strzten die persischen Gesandten in einen Abgrund, die Spartaner in einen Brunnen, indem sie sagten: Da holt euch selbst Erde und Wasser!" Ueber diese Freveltat ergrimmte Darius noch mehr und sandte im Jahre 490 eine Flotte von 600 Schiffen und ein groes Landheer nach Griechenland. Die Flotte fuhr dies-mal quer durch das Aegische Meer und landete an der Ostkste von Attika. In der Ebene von Marathon, 15 km nordstlich von Athen, lagerten sich die Perser, wurden aber von den anrckenden Athenern und Platern unter Miltiades im Jahre 490 vllig geschlagen, soda sie Rettung auf ihren Schiffen suchen muten. Danach umsegelten die Perser schnell das Borgebirge Sunion, um das von Truppen entblte Athen zu berrumpeln. Allein Miltiades durchschaute ihren Plan, fhrte sein Heer noch schneller nach der Stadt zurck und stand, als die Perser ankamen, bereits schlagfertig vor Athen. Eiligst zogen nun die Perser ab. Leider starb Miltiades bald nachher. 5. Athen wird eine Seemacht. Nach Miltiades Tode war nur ein Mann in Athen, der klar voraussah, da die Perser wiederkehren wrden, um die Niederlage von Marathon zu rchen: das war Themistokles. Mit hinreiender Beredsamkeit zeigte er den Athenern, wie notwendig es sei, eine starke Flotte zu schaffen und Athen zur Seemacht umzuwandeln; so nur sei es mglich, die Perser abzuwehren

7. Geschichte des Altertums - S. 81

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
24. König Philipp erringt die Herrschaft in Griechenland. 81 Iv. Die makedonische Zeit. 24- König Philipp erringt die Herrschaft in Griechenland. 1. Makedonien. Die Bevlkerung stand allem Anschein nach in Abstammung und Sprache den Griechen nahe. Sie trieb Viehzucht und Ackerbau und lag gern dem Weidwerk ob. Das Land hatte immer viel durch Thronstreitigkeiten und feindliche Einflle zu leiden; die Grenz-lande, sogar die Ksten, waren in den Hnden von Fremden. 2. Philipp, a) Er ist ein gewandter Fürst. Das alles wurde anders, als Philipp, der Sohn des Amyntas, die Herrschaft bernahm (359). Er hatte den eingedrungenen Thebanern als Geisel folgen mssen und drei Jahre in Griechenland verlebt. Dies waren seine Lehrjahre. Wie die griechische Bildung, lernte er auch die Kriegs- und Regierungs-fnft des Epaminondas kennen und sah mit eigenen Augen, wie ein khner, staatskluger Mann einen kleinen Staat groß und mchtig machte. Tapfer in der Schlacht, ausharrend in seinen Plnen, gewandt in der Benutzung des Augenblicks, ging er, wie Lyfander, ebenso gern und geschickt den Weg des Fuchses wie den des Lwen. d) Er nimmt die griechischen Kstenstdte weg. Zuerst schuf er das heimische Heerwesen um, indem er die Phalanx bildete. Diese bestand aus 16000 Mann, die mit 5 m langen Stolanzen ausgerstet, in 16 Reihen hintereinander standen. Dazu hatte er gepanzerte und leichte Reiter, Bogenschtzen und andere leicht bewaffnete Truppen zu Fu. Nachdem er die Grenzstmme unterworfen hatte, nahm er die meisten griechischen Kstenstdte weg, ebenso die benachbarten Goldbergwerke, die er durch die Festung Philippi sicherte. Die reichen Ertrge dieser Bergwerke verwandte er zur Vermehrung seiner Macht. (Flotte.) e) Er mischt sich in die griechischen Angelegenheiten ein. In Griechenland war unterdes ein verderblicher Krieg ausgebrochen. Aus Thebens Anstiften waren die Phokier zur Zahlung einer sehr hohen Summe verurteilt worden, weil einige der Ihrigen delphisches Tempelland in Nutzung genommen hatten. Verzweiflungsvoll erstrmten sie Delphi und stellten mit Hilfe der Tempelschtze ein groes Sldnerheer auf, mit dem sie ihre Drnger heimsuchten (356). Von einer thessalischen Partei wider sie zu Hilfe gerufen, wurde Philipp nach anfnglichen Verlusten ihrer Herr. Thessalien kam hierbei in seine Gewalt. Als er aber in Mittelgriechenland eindringen wollte, hatte bereits eine athenische Flotte bei Thermopyl Anker geworfen und versperrte ihm den Weg (352). 3. Temosthenes bewirkt, da ihm Athen entgegentritt. In Athen begann man endlich zu begreifen, welch groe Gefahr der griechischen Un-abhngigkeit vou Makedonien her drohte. Nur zgerud und widerwillig Schenk-Schmidt, Lehrbuch der Geschichte. Iii. 2. Stuft. 6

8. Kleine Weltgeschichte oder Geschichten aus der Geschichte - S. 27

1856 - Moers : Rhein. Schulbuchh.
§. 13. Alexander der Macedonier. 333 v. Chr. 27 steiles Felsgebirge; und links auch nicht, denn da ist ein tiefer Mo- rast und das Meer. So standen denn die drei Millionen gegen die dreihundert und konnten nichts machen, als sich todtschlagen lassen. Da aber zeigte ihnen der schändliche Grieche Ephi altes einen steilen, wenig bekannten Fußpfad durch und über die Felsen. Die Perser kletterten ihm mit Händen und Füßen nach und kamen den Spartanern in den Rücken. Run war es freilich aus mit Leonidas. Er ward mit allen seinen Soldaten erschlagen. Das unermeßliche Perserheer überschwemmte, wie eine Wasserfluth, ganz Griechenland und brannte die Stadt Athen nieder. Die Griechen flüchteten aus ihre Schiffe. Aber Gott erbarmte sich der Bedrängten. Er gab ihnen Sieg, als sie unter ihrem Feldherrn Themistokles, einem listigen und tapfern Manne, mit der persischen Flotte zusammen- trafen, und ein Sturm zerstreute die stolzen Schiffer. Das Land- heer ging auch zurück, kam aber meistentheils vor Hunger und Kälte und an der Pest in unbekannten, rauhen Gegenden voll wilder Ein- wohner um; und Lerxes fuhr, mit Todesangst im Herzen, in einem Fischernachen über die Dardanellen zurück. Ueber die Brücke konnte er nicht mehr kommen, denn die Winterstürme hatten sich an das Peitschen nicht gekehrt, und die Brücke zerstört. Terxes war nun freilich wieder zu Hause; aber, aber die armen drei Millionen Sol- daten! Seine Schmach und das böse Gewissen quälten ihn arg. Da machte er's, wie es oft solche Leute mit bösem Gewissen machen. Er feierte glänzende Feste und betrank sich fleißig im Weine. Man stndet das alles im Buche Esther, wo er mit seinem Beinamen Ahas- verus genannt wird, umständlich beschrieben. Zuletzt wurde der schwelgerische König noch von dem Obersten seiner Leibwache, Arta- ba nus, umgebracht. H. 13. Alexander der Macedonier. 333 v. Chr. Die Griechen waren gegen die Perser siegreich gewesen. Nach- her aber zankten und bekriegten sie sich unter einander, und da unterjochte fle der schwache König Philipp von Macedonim mit leichter Mühe. Ihm folgte sein 20 jähriger Sohn, Alexander, ein kühner, eroberungssüchtiger junger Mensch. Kaum war er König geworden, so ließ er Krieger in Makedonien und Griechenland Zusammenkommen, wählte 35,000 von ihnen aus und beschloß, damit das ungeheure Perserreich zu unterjochen. Die Perser rückten ihm mit großer Heeresmacht entgegen, Alexander aber besiegte sie kurz hinter einander zweimal. In der zweiten Schlacht Miethen sogar des Perserkönigs (Darius Codomannus) Mutter, Gemahlin und Kinder in seine Gefangenschaft. Der junge Sieger ging aber

9. Für Unterklassen (einjährig) - S. 10

1881 - Neubrandenburg : Brünslow
10 In Athen herrschte große Freude über diesen Sieg. Aber bald vergaßen die Athener ihren Erretter aus der großen Gefahr. Der edle Mlltiades wurde von Neidern seines Ruhms als Vaterlandsverräter angeklagt und ins Gefängnis geworfen. Dort blieb er bis zu seinem Tode, weil er die hohe Geldstrafe nicht zu erlegen vermochte, zu der ihn seine ungerechten Richter verurteilt hatten. 7. Leonidas und Themisiokles, 480 v. Chr. Nach dem Tode des Perserkönigs Darius begann sein Sohn Lekieö den Krieg gegen Griechenland von neuem. Die von ihm ausgerüstete Flotte bestand aus 1200 Schiffen, das Landheer aus fast 2 Millionen Fußsoldaten und Reitern. Für letzteres ließ er eine Brücke über den Helles pont schlagen. Die Athener folgten einem Ausspruche ihrer Götter iorakel),' verließen ihre L-tadt und begaben sich aus den Rat des Themiftokles auf Schiffe. Nur den Engpaß von Thermopylä, welcher Nord- und Mittelgriechenland verbindet, verteidigte der König Leonidas von Sparta mit 300 Streitern. Lange widerstand die kleine Schar heldenmütig dem Andrange der Feinde. Da zeigte ein verräterischer Grieche den Persern einen geheimen Fußweg über das Gebirge. Von Feinden umringt, sah Leonidas keinen Ausweg zu seiner Rettung und starb, getreu seiner Pflicht, mit seiner Heldenschar den Tod fürs Vaterland. Ganz Griechenland fiel darauf den Siegern in die Hände, die besonders Athen arg verwüsteten und säst ganz zerstörten. Die Siegesfreude war indeß nur von kurzer Dauer. Bald darauf wurde die persische Flotte durch die griechische unter des Themiftokles geschickter Führung nicht weit von Athen besiegt, und auch das Landheer wurde ein Jahr später völlig geschlagen. Athen wurde wieder ausgebaut und mit den herrlichsten Tempeln und Bildsäulen aus Marmor geschmückt. Aber es war undankbar wie L-parta gegen seine verdienstvollsten Männer. Themiftokles wurde als staatsgefährlich aus Athen verbannt und starb im Auslande an Gift. 8. Alexander der Große, 333 v. Chr. Nördlich von Griechenland lag das Königreich Makedonien. Es wurde von einem höchst tapfern Volke bewohnt, das zum Teil dem griechischen verwandt war. Philippus, der König desselben, hatte die benachbarten Völker — besonders durch die von ihm erfundene keilförmige Aufstellung der Lanzenträger — besiegt.

10. Das Altertum - S. 79

1911 - Paderborn : Schöningh
— 79 — 8. Tie Auflösung des zweiten athenischen Seebundes (355). Auch die Macht Athens, das allein noch zu einer Einigung der griechischen Städte berufen erscheinen konnte, neigte sich dem Ende. Der neue athenische Seebund war den Bundesgenossen allmählich wieder drückend geworden; denn die Athener erhoben wieder Tribute und verübten Gewaltsamkeiten gegen einzelne Bundesstaaten. Diese empörten sich, und nach nutzlosen Kämpfen (dem athenischen Bundesgenossenkrieg) löste sich der Seebund wieder auf (355). Bei der allgemeinen Erschlaffung Griechenlands gelang es dem kräftigen macedonischen Königtum bald mit leichter Mühe, die Hegemonie zu erringen, die kein einheimischer Staat hatte festhalten können. Iv. Die Unterwerfung Griechenlands dnrch das Königtum § 34. in Makedonien. 1. Makedonien. Das Volk der Mazedonier war seiner Abstammung und Sprache nach dem griechischen Volke verwandt, aber der Grieche selbst sah den Macedonier sür einen Barbaren (d. h. Stammfremden) an. Die Verfassung des Landes war noch die bei: alten Zeit: ein erbliches Königtum mit einem mächtigen Adel zur Seite; darunter die breite Masse der freien Bauern, ein gesunder Mittelstand im Frieden und zugleich ein kernhaftes Volksheer sür den Krieg. Die Könige breiteten ihre Macht allmählich über das Binnenland hinter der Meeresküste vom Berge Olhmp bis zum Strhmon aus. Aber an der Küste und auf der ganzen Halbinsel Chalcidice lagen unabhängige Städte der Griechen. Der Begründer der macedonischen Großmacht wurde der König Philipp. 2. König Philipp Ii. (359—336). a) ^eine Politik. In seiner Jugend verbrachte Philipp mehrere ^ahre in Theben. Hier konnte er die Höhe der griechischen Bildung, aber auch die politische Zerfahrenheit Griechenlands aus eigener Anschauung kennen lernen. Er übernahm die Regierung alv Vormund seines königlichen Neffen. Erwehrte die Einfälle der räuberischen Grenzvölker ab, schlug andere Thronbewerber aus

11. Griechische Geschichte - S. 393

1882 - Nördlingen : Beck
——- • —- ; ' ; : > Vernichtung dcr Phocier durch Philipp. 393 Freude über das Gelingen seines Unternehmens durch ein neuutägiges Fest zu Ehren der Musen, das er zu Dion in Makedonien feierte und bei dem er in Bewirtung der Seinigen und der Fremden, sowie in reichen Geschenken eine außerordentliche Freigebigkeit bewies, die zur Förderung seiner weiteren Pläne nicht wenig beitrug. Obwohl nun mit dem Falle Olynths die von Demosthenes vorhergesagte noch größere Gefahr für Griechenland und insbesondere für Athen wirklich eingetreten war, so bewirkte doch das allgemeine Verlangen nach Frieden, daß man in Athen gerne auf den Antrag des Bürgers Philokrates, eines in macedonischem Solde stehenden Mannes, hörte, welcher Unterhandlungen mit Philipp anzuknüpfen riet. Selbst Demosthenes glaubte jetzt dem Drange der Umstände nachgeben und für den Frieden sprechen zu müssen uad gehörte mit seinem Gegner Aschines zu den zehn Gesandten, welche nach Makedonien abgingen, um einen Vertrag zu stände zu bringen. Im Jahr 346, ein Jahr nach dem Falle Olynths, schloß Athen einen Frieden mit Philipp, welcher sieben Jahre dauerte, ohne daß die Gesinnungen auf beiden Seiten wirklich friedfertig waren. Philipp ließ feine Zeit und keine Gelegenheit unbenützt, bald da bald dort entweder durch Gewalt der Waffen seine Macht zu erweitern oder durch List und Bestechung Verbindungen anzuknüpfen, welche denselben Zwecken dienen sollten. Er machte Eroberungen in Thracien und beendigte durch sein von Theben erbetenes Einschreiten den Krieg zwischen dieser Stadt und Phocis. Die Amphiktyonen sprachen über Phocis das Urteil aus, daß dieser Staat von ihrem Bunde und dem Anteil am delphischen Heiligtums ausgeschlossen sein und alljährlich eine bestimmte ansehnliche Summe an den Tempel bezahlen solle, bis der frevelhafte Raub ersetzt sei; auch sollten sich die Einwohner keine Pferde noch Waffen anschaffen dürfen, bevor dieser Ersatz geleistet sei; endlich wurde verfügt, daß alle Städte des Landes niedergerissen und alle Einwohner in * offenen Dörfern untergebracht werden sollten. Statt der Phocier trat nun Philipp in den Amphiktyonenbund, bei dessen Versammlungen er die zwei Stimmen erhielt, die jene gehabt hatten. Als er nunmehr nach Mace-dottien zurückkehrte, konnte er sich rühmen förmlich in die Gemeinschaft der Hellenen aufgenommen zu sein. wjwm Wi, M fc ui4 Kt li & fei hfo-w», «Ff w# twcuavl)nw Kawihw-Wm ktiwuufl/M ü# tttim»Tm tnm/lwti«ywliti Wh1,

12. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 54

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
54 Demosthenes war als Redner eine durchaus eigenartige Person-lichkeit, zwar kein sogenanntes Naturgenie, aber doch ein Mann von der grten geistigen und insbesondere rednerischen Begabung. Mit klarem, scharfem Verstnde wute er stets die springenden Punkte der jeweiligen politischen Lage zu erfassen, arbeitete seine Gedanken der dieselbe auf das sorgfltigste aus, verfgte der alle Kunstmittel der Rede in Rhythmus, Wortstellung, Bildern und Figuren, besonders in der von ihm neu eingefhrten Figur der Steigerung {xllfia'g), und verschmhte auch nicht, durch die Kunst der Anordnung auf seine Zu-Hrer zu wirken. Die in fleiiger Arbeit geschaffene Rede brachte er dann als vollendetes Werk, von sicherstem Gedchtnisse gesttzt, zu packendem Vortrage. Packend war dieser zunchst durch den Inhalt des Gesagten, aus welchem der hchste sittliche Ernst, die Wahrheit der berzeugung (seine gerhmte deivdrrjg), die feurigste Liebe zum Vaterlande und der mnnliche, entschlossene Wille, fr die Ehre und Freiheit desselben alles einzusetzen, begeistert zum Volke sprachen, so-dann durch die besondere Kunst des Vortrages, wobei in freiestem und beweglichstem Gebrdenspiel bei aller Vornehmheit des Auftretens die im Innern lebendige Begeisterung in Hand und Auge trat, so da man in dem Redner zugleich auch den ganzen Menschen sah. Wenn auch sein Charakter von persnlichen und politischen Gegnern schwer angefeindet war, so wurden ihm 42 Jahre nach seinem Tode die Athener doch gerecht, indem sie den Antrag seines Neffen Demochares, da dem groen Oheim ein ffentliches Standbild errichtet werde, freudig annahmen und in Anerkennung seiner uneigenntzigen Liebe zum Vaterlande auf das Standbild die Worte schrieben: Eltteq itfrjv Qco/urjv yvcofirj, J^fid^eveg, efyeg, oftnox1 v 'Ehxrjvwv rjq&v "Aprjg Maxejcov. Von den gleichzeitigen Mitstrebern des Demosthenes auf der ffentlichen Rednerbhne verdienen Erwhnung Lykurgos, auch als trefflicher Verwalter der Finanzen gerhmt, und der schon oben ge-nannte Hyperides, der als Meister der Anmut der Rede vielfache An-erkennung fand. 43. Mschines. Aischines, geb. 389 zu Athen, kmpfte anfangs trotz persnlicher Feindschaft gegen Demosthenes noch fr die Sache Griechenlands, wurde aber bei Gelegenheit der Friedensgesandtschaft nach Makedonien (s. S. 52) von Philipp ganz gewonnen. Von Demosthenes wegen seines Ver-Haltens bei diesem Friedensschlsse des Hochverrats angeklagt, schrieb er 343 zu seiner Verteidigung die Rede negl naqarcqeaecag. Auch in seiner weiteren politischen Ttigkeit stand er durchaus auf make-donischer Seite- insbesondere hat er, entweder aus Mangel an politischer Einsicht oder, was wahrscheinlicher ist, durch absichtlichen Verrat als Beamter des Amphiktyonenbundes den heiligen Krieg gegen Amphissa 339 veranlat, welcher Philipp den bewaffneten Zug nach Griechenland und den Sieg bei Chaironeia (338) ermglichte. Als erklrter Fhrer der makedonischen Partei kam er auch in den Verdacht, von Philipp

13. Griechische Geschichte - S. 378

1882 - Nördlingen : Beck
378 Philipps erste kriegerische Erfolge im Norden. nische Kolonie, wieder einzunehmen, und zog von Argäus die Hand ab. Als so dieser letztere mit den Söldnern, die bei ihm geblieben waren, einen Kampf in der Nähe von Methone gegen Philipp zu bestehen wagte, siegte der junge König; und dieser erste Sieg stärkte den Mut des Volkes für die weiteren Kämpfe, die ihm bevorstanden. In der Schlacht bei Methone hatte Philipp etliche Athener gefangen genommen. Diese gab er frei und stellte ihnen alles zurück, was sie im Gefechte und in der Gefangenschaft verloren hatten. Anch schrieb er nach Athen, er wünsche mit der Stadt in Bundesgenossenschaft zu treten und die Freundschaft zu erneuern, in der sie vordem mit seinen Vorfahren gestanden habe. Schon damals, im ersten Jahre seiner Regierung, reiften in seinem Geiste die Plane gegen die Freiheit ganz Griechenlands; aber um dieselben zu rechter Zeit mit Erfolg auszuführen, glaubte er für jetzt Athen ]ich befreunden zu müssen. So auf der Seeseite gesichert zog er in das Laud der Paouier. besiegte sie in einer entscheidenden Schlacht und machte sie sich unterthänig. Von da wandte er sich gegen die Illyrier, die einen Teil von Macedonien besetzt hielten. Ihr König war Bardylis, ein ehemaliger Kohlenbrenner. Dieser wollte anfangs den Streit durch friedliche Unterhandlungen beilegen; Philipp erklärte sich hiezu nur unter der Bedingung geneigt, daß die Illyrier alle makedonischen Städte räumten. Hierauf erfolgte ein längere Zeit unentschiedener Kampf, in welchem Philipp zuletzt doch obsiegte, während der größte Teil des feindlichen Heeres tot auf dem Walplatze blieb. Jetzt gewährte er den Illyriern den erbetenen Frieden und führte sein Heer wieder herab durch sein Reich gegen Amphipolis, dessen Einwohner ihm allerlei Anlaß zu Beschwerden gegeben hatten. Er stieß mit seinen Belaaerungswerkzeugen ihre festen Mauern _ein, drang in die Stadt, besetzte sie, verjagte den Teil der Einwohner, welcher feindlich gegen ihn gesinnt war, und suchte die übrigen durch schonende Behandlung sich geneigt zu machen. Der Besitz von Amphipolis sicherte nicht nur Makedonien gegen einen Angriff von der Ostseite her, sondern förderte auch Philipp in seinem Bestreben, sich die Halbinsel Chaleidiee mit ihren bedeutenden Städten zu unterwerfen. Auf dieser Halbiusel war die Stadt Olynth groß und mächtig, so daß der macedouische König und die Athener wetteifernd sich um ihre Buudesgeuosseuschaft bewarben: jener, um mit ihrer Hilfe in diesen Gegenden sich festzusetzen und sie selbst am Ende zu verschlingen, die Athener, um ihre Besitzungen an der Küste von Makedonien und in der Nachbarschaft zu erhalten oder wiederzugewinnen. Von Amphipolis zog Philipp zuerst gegen eine der am thennäischen Meerbusen

14. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 191

1909 - Regensburg : Manz
Makedonien vor Philipp. 191 gentigt sah, zur Anschaffung seines Feldgertes zwlf Taler von einem Freunde zu borgen. Als Epaminondas einst auf einem Feldzuge erfuhr, da sein Waffentrger einen Gefangenen fr vieles Geld freigegeben habe, verabschiedete er denselben mit den Worten: Gib mir meinen Schild zurck und kaufe dir eine Trdlerbude; denn da du jetzt ein Reicher gewor-den bist, so wirst du nicht ferner Mut und Lust haben, dich der Todesgefahr auszusetzen." Wer so handelte, konnte mit mehr Erfolg als jeder andere gegen die Entartung seiner Lands-leute, die Roheit und Genusucht der Botier und die in ganz Griechenland herrschende Habgier und Eigenntzigkeit auftreten. In diesem Sinne antwortete Epaminondas selbst, als einst an einem festlichen Tage in Theben alle sich beim Weine belustigten, einem seiner Be-kannten auf die Frage, warum er allein sich der Teilnahme an der allgemeinen Lust entziehe: Damit ihr andern euch desto ruhiger der Sorglosigkeit berlassen knnt." Ein Staat, an dessen Spitze ein solcher Mann stand, mute in seinen Unternehmungen ganz andere Erfolge erzielen als Athen, dessen grte Männer, ein Jphikrates, Chabrias und Timotheos, damals vorzugsweise nach Reichtum, Genu und Glanz strebten, so da sie zugleich den Gesetzen der Moral untreu und ihre Vermgensverhltniffe zerrttet wurden. Philipp von Makedonien. Makedonien war wahrscheinlich ein von einer argivischen Kolonie gestiftetes Reich. ' Bald wurden die barbarischen Bewohner des Landes von den eingewanderten Griechen besiegt. Die Könige wollten daher fr Hellenen gelten. In hufigen Kriegen mit barbarischen Nachbarn gebt, dehnte jene Kolonie ihre Grenzen allmhlich aus. Die dorische Regierungsform blieb die vorherrschende, ein erbliches Knigtum, in welchem aber nicht immer der lteste erbt, ein Rat, der ihm zur Seite steht, ein freies Volk, das bei wichtigen Angelegenheiten seine Stimme geltend macht. Die Lebensart war hchst einfach: Tapferkeit galt als die hchste Tugend; Krieg und Jagd waren die vornehmste Beschftigung. Den Grund zur Kultur des Landes und zur Zivilisation des Volkes legte Archelaos 413399, ein König, welcher die Wissenschaften hoch achtete, die gebildetsten Männer Griechenlands um sich versammelte, Heerstraen und feste Pltze anlegte. Aber auf ihn folgte eine verworrene Zeit, in welcher mehrere Kronbewerber auftraten, die sich, von den benachbarten Vlkern untersttzt, gegenseitig bekriegten. Als Amyntas Ii. gestorben war, waren die Unruhen so groß, die berlegenheit der umwohnenden Barbaren so entschieden, da die Fortdauer des makedonischen Reiches zweifelhaft wurde. Whrend dieser Zeit befand sich Philipp, des Amyntas jngster Sohn, als Geisel zu Theben in dem Hause des Epamiuon-das und war so Zeuge der Tugenden dieses trefflichen Mannes. Die Nachbarn drangen immer tiefer ein, als Philipp aus Theben zurckkehrte und in Makedonien austrat, um die Regierung zu bernehmen. Die Lage des Reiches war verzweifelt. Alle Nachbarn hatten sich erhoben. Ein Kind sa auf dem Throne, von zwei mchtigen Nebenbuhlern befeindet. Ein groer Teil des Landes befand sich in fremdem Besitz; die Hilfsquellen schienen erschpft; das Heer war uerst geschwcht und mutlos. Philipp bernimmt die Regentschaft und in kurzer Zeit ist die Gestalt des Reiches umgeschaffen. Einige der Feinde werden mit Geld befriedigt, andere mit Hoffnungen hingehalten oder mit Versprechungen besiegt. Ein besserer Geist wird dem Heere eingepflanzt und die thebanische Taktik nach Makedonien bertragen. Whrend nun dieser junge, khne, geistreiche, gebildete Fürst mit rastlosem Eifer und

15. Alte Geschichte - S. 29

1904 - Wiesbaden : Kunze
29 2) Darius im Verfolg seiner früheren Pläne und gereizt durch die Einmischung der Athener (dianora, fikfivrjöo rwv ’Ath/vaiwv) schritt sofort zu einem Machezug gegen das europäische Griechenland. Der erste Zug aber, 492 unter Mar- 492 donios auf dem nördlichen Wege (über den Hellespont) unternommen, gelangte nur bis zum Vorgebirge Athos und scheiterte: doch wurden Thracien und Makedonien unterworfen und Herolde nach Griechenland geschickt, Unterwerfung „Erde und Wasser“ zu verlangen, — eine Forderung, der die meisten Staaten sich bequemten, die aber Athen und Sparta durch rohe Gewalttat an den Herolden beantworteten. Der zweite Zug unter Datis und Artaphernes ging auf dem südlichen Wege durch das Kykladenmeer (490) gegen Athen und Eretria: Naxos wurde verheert, Eretria genommen, die Bewohner nach Susa geschickt, am Tigris angesiedelt. In Athen trieb Begeisterung für die Volksfreiheit, wie Furcht vor dem vertriebenen Tyrannen Hippias, der im persischen , Lager sich befand, den Auszug zu beschliefsen; unter den 10 Strategen war der bedeutendste Miltiades, der sein Fürstentum am Hellespont vor persischer Rache flüchtend verlassen hatte, jetzt für seines Hauses alte Heimat stritt. Die Leitung der Schlacht wurde ihm, dem Perserkundigen, überlassen: verstärkt durch 1000 Platäer, aber ohne die erwartete spartanische Hilfe, griff er die Perser in der Strandebene von Marathon an (12. Sept. 490). Vollständiger Sieg 490 gegen zehnfache Übermacht: die Perser flohen nach ihren Schiffen. Ihr Versuch, die Stadt Athen durch einen Angriff von Süden her (Umfahrt ums Vorgebirge Sunion) zu überraschen, mifslang, die persische Flotte segelte heim, Hippias starb auf dem Wege. Bald nach der Schlacht starb Miltiades, der weil er das Volk zu einem übereilten Rachezug gegen die Insel Paros überredet hatte, wegen des verfehlten Unternehmens auf den Tod angeklagt, zu 50 Talenten Strafe verurteilt worden war: von den zwei bedeutendsten Volksführern nach seinem Tode, Aristides und Themistokles, hielt der erstere an den alten Grundlagen attischen Staatslebens fest, stützte sich auf die ackerbauende, landsässige Bevölkerung, während Themistokles auf energische Entwicklung der Seemacht drang und sich auf die entsprechenden Elemente der Bevölkerung, die Kaufleute, Schiffer, Fischer stützte; er setzte den

16. Geschichte des Altertums - S. 239

1895 - Freiburg im Breisgau : Herder
Unterwerfung Griechenlands unter Makedonien. Philipp Ii. v. Makedonien. 239 und die Dienste einflureicher Männer. In Athen wirkten in seinem Interesse vornehmlich Philo trat es und der Redner sch ines, und darum waren sie Gegner des Demosthenes. Sohn eines reichen Waffenschmiedes, hatte dieser sich gentigt gesehen, seine Vormnder wegen Verbrauchs seines Vermgens gerichtlich zu belangen. Trotz organischer Fehler bildete er sich, um seine Angelegenheit selbst führen zu knnen, bei Jsos in der Beredsamkeit aus, erwarb sich dann als Sachwalter fr andere seinen Unterhalt, stellte alsbald aber (351 erste philippische Rede) seine mit un-sglicher Mhe erworbene, vollendete Kunst in den Dienst des Vaterlandes. Erkannte die Schwche Griechenlands und durchschaute die Absichten Philipps, der die er seine Mitbrger aufklrte. Er kannte die Verkommenheit seines Volkes, und doch vermochte er der Hoffnung nicht zu entsagen, da es sich einmal er-mannen werde. Da die Freiheit Griechenlands an Philipp geopfert werden sollte, der Griechenland mit der List eines falschen Spielers zu gewinnen sich unterstand, der, Freundschaft heuchelnd, Feindseliges sann, der Gedanke war dem glhenden Patrioten unertrglich. Im Geiste sah er Griechenlands Frei-heit untergehen, ohne da die Wiederkehr von Ordnung, Friede, Wohlstand und guter Sitte zu hoffen stand; erschaute die Oberhoheit des mchtigen, tckischen Knigtums von Makedonien, und darum mahnte er zu Sparsamkeit und Einschrnkung, zu Verwendung der seither verschwendeten Staatseinknfte fr Truppen und Schiffe. Aber das Volk war in Wohlleben versunken; selbst nicht mehr wehrhaft, opferte es nicht gerne seine Gensse zum Werben von Sldnern, zog das Angenehme dem Notwendigen vor, irregeleitet von den Lohndienern des Feindes, betrogen und sich betrgend. Aber auch in auf-richtigen Freunden des Vaterlandes besa Demosthenes politische Gegner. Der Ehrenmann Phokion. so unbestechlich als arm, hegte die berzeugung, mit einem Volke wie das athenische habe es ein Ende; fr die Freiheit sei es zu schlecht und zu mutwillig. Daher hielt er es fr besser, wenn es gehrig ge-zgelt werde; je weniger es sich dagegen strube, um so ertrglicher werde es ihm ergehen. Theater, Spiele und sonstige Unterhaltungen wrden ihm auch unter makedonischer Oberhoheit nicht fehlen. Daher mchte es seine Rolle als das Volk der feinen Bildung, des Geschmackes, der Kunst und Wissenschaft spielen, den Makedoniern aber die politische Fhrung, die Hegemonie, die bewaffnete Vertre-tung des Hellenentums gegen das Ausland berlassen. Whrend Demosthenes keine Fhigkeit zum Feldherrn besa, nicht einmal als ein guter Soldat sich zeigte, war Phokion der einzige athenische Feldherr, der den Makedonier einmal ntigte, von einem wichtigen, schon halb gelungenen Unternehmen abzustehen. Der Fall Olynths ntigte Athen zum Frieden, der durch eine Ge-sandtschast abgemacht werden sollte. Whrend der Verhandlungen, die sich durch die Verrterei des Philokrates und schines daher die Gesandtschaft

17. Alte Geschichte - S. 45

1886 - Berlin : Hofmann
§ 22. Die griechische Kunst und Wissenschaft^ in der dritten Periode. 45 Philipp ließ sich auf einer Nationalversammlung in Korinth zum Oberfeldherrn aller Griechen in einem jetzt gegen die Perfer geplanten Kriege ausrufen. Diesen Krieg zu unternehmen blieb aber seinem Sohne, Alexander dem Großen, vorbehalten; denn er selbst wurde bald nachher durch einen makedonischen Adligen ermordet. Repetition: Griechen. Iii. Periode. 500—338 v. Chr. Die Perserkriege. Aufstand der ionischen Griechen (Aristagoras). Teilnahme Athens daran. Darius gegen Griechenland: I. Zug 492: mißlingt; Ii. Zug 490: Sieg der Griechen bei Marathon (Miltiades). Iii. Zug 480—479: Die vergebliche Verteidigung der Thermopylen durch den Spartaner Leonidas. Athener flüchten sich auf die Flotte. Themistokles schlägt die Perser bei Salamis 480 zu Wasser, Pausanias bei Platää 479 zu Lande. So der Angriff der Perser glänzend abgewehrt. Athens Hegemonie. Großer delisch-attischer Seebund fast aller Jnselgriechen und vieler anderer unter Athens Führung — Aristides. Kimon, des Miltiades Sohn, unternimmt einen Angriffskrieg gegen Persien (Schlacht am Eurymedon 469). Freiheit aller kleinasiatischen Griechen im Kanonischen Frieden gewährleistet. ca. 440 Perikles in Athen, Vollender der Demokratie, Förderer der Volksbildung, der Kunst und Wissenschaft; großer Redner; größter Staatsmann Griechenlands. 431—404 Pelop onnesischer Krieg. Zuerst trotz der Pest und des Todes Perikles'^vorteilhaft für Athen. Friede des Nikias 421. — Sizilifche Expedition der Athener 413 (Alkibiades). Der Krieg endigt mit völligem Sturz Athens. Dreißig Tyrannen — überwiegender Einfluß Spartas (Lysander). Ermordung des Alkibiades in Persien. ca. 400 Rückzug der Zehntausend (Geschichtschreiber Xenophon). 387 Friede des Antalkidas bringt die Griechen, durch Schuld der Spartaner, wieder in Abhängigkeit von den Persern. Zersplitterung der Kräfte Griechenlands. Epaminondas und Pelopidas: kurze Hegemonie Thebens. Schlachten bei Lenktra (371) und Mantinea (362). 338 Schlacht bei Chäronea; Griechenland kommt unter die Botmäßigkeit Philipps von Makedonien (Redner Demosthenes). § 22. Die griechische Kunst und Wissenschaft in der dritten Periode. Infolge der glänzenden Siege über die Perser und der großartigen Machtentfaltung Athens blühten auch Kunst, Litteratur und Wissenschaft hier zunächst am schönsten auf. Sie erreichten ihren Höhepunkt unter dem Schutze und durch die Anregung des großen Perikles.

18. Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden - S. 457

1878 - Leipzig : Teubner
32. Demosthenes, der Redner, aus Athen. 457 Ueberzeugung trat er dem Leichtsinn, der Schlaffheit und Verkehrtheit seiner Mitbürger entgegen, richtete sie auf zur Thatkraft, trieb sie zu hochherzigen Entschließungen, indem er sie auf den Ruhm ihrer großen Vorfahren hinwies und ihnen immer vorhielt, daß ein Staat nicht das Angenehmste und Leichteste und Vortheilhafteste ergreifen, sondern mit Aufopferung der vergänglichen Güter um den fchönen Preis der Ehre und der Tugeud ringen müsse. Er war sich seines hohen, ernsten Berufes wohl bewußt und arbeitete als Mann mit derselben Gewissenhaftigkeit und Strenge, wie er als Jüngling gethan. Während andere Demagogen beim Weine und schwelgerischen Gelagen die Nächte verbrachten, wachte er nüchternen Sinnes ganze Nächte bei der Lampe und sann über das nach, was er dem Volke vorschlagen wollte. Seine Feinde verlachten ihn deshalb und nannten ihn den Wasfertrinker. Seine Reden röchen nach dem Lampendochte, sagte ein gewisser Pytheas zu ihm. „Allerdings," erwiderte Demosthenes, „weiß die Lampe nicht dasselbe von mir wie von dir zu erzählen." Er sprach nie unvorbereitet vor dem Volke nach den Eingebungen des Augenblickes, sondern hielt es für seine Pflicht, das Rechte und das dem Vaterlande Heilsame sorgfältig zu erwägen und mit den wahren und richtigen Gründen bei dem Volke zu vertreten. Demostheues war ungefähr in einem Alter von 30 Jahren, als er an den öffentlichen Berathungen über die Angelegenheiten des Staates Theil zu nehmen begann, in einer Zeit, wo von Makedonien her die Gefahr für die Selbständigkeit Griechenlands und Athens immer näher heranrückte. Er war Einer der Wenigen, welche diese Gefahr frühzeitig erkannten, und bot Alles auf, feinen Mitbürgern die ehrgeizigen Pläne Philipps zu enthüllen und sie zu thatkräftigem Handeln aufzustacheln. Auch schon in den ersten Jahren seines Auftretens, wo noch andere politische Fragen im Vordergründe standen, wies er in seinen Reden gelegentlich auf den gefährlichen Barbarenkönig hin, den die Athener nur zu wenig beachteten; nachdem aber Philipp im

19. Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden - S. 479

1866 - Leipzig : Teubner
32. Demosthenes, der Redner, aus Athen. 479 Gelagen die Nächte verbrachten, wachte er nüchternen Sinnes ganze Nächte bei der Lampe und sann über das nach, was er dem Volke Vorschlägen wollte. Seine Feinde verlachten ihn des- halb und nannten ihn den Wassertrinker. Seine Reden röchen nach dem Lampendochte, sagte ein gewisser Pytheas zu ihm. „Allerdings," erwiederte Demosthenes, „weiß die Lampe nicht dasselbe von mir wie von dir zu erzählen." Er sprach nie un- vorbereitet vor dem Volke nach den Eingebungen des Augen- blickes, sondern hielt es für seine Pflicht, das Rechte und das dem Vaterlande Heilsame sorgfältig zu erwägen und mit den wahren und richtigen Gründen bei dem Volke zu vertreten. Demosthenes war ungefähr in einem Alter von 30 Jahren, als er an den öffentlichen Berathungen über die Angelegenheiten des Staates Theil zu nehmen begann, in einer Zeit, wo von Makedonien her die Gefahr für die Selbständigkeit Griechenlands und Athens immer näher heranrückte. Er war Einer der Weni- gen, welche diese Gefahr frühzeitig erkannten, und bot Alles auf, seinen Mitbürgern die ehrgeizigen Pläne Philipps zu ent- hüllen und sie zu thatkräftigem Handeln aufzustacheln. Auch schon in den ersten Jahren seines Auftretens, wo noch andere politische Fragen im Vordergründe standen, wies er in seinen Reden gelegentlich auf den gefährlichen Barbarenkönig hin, den die Athener nur zu wenig beachteten; nachdem aber Philipp im Jahre 352 durch seinen Versuch, durch die Thermopylen in Mit- telgriechenland einzubrechen (S. 465), seine Absichten deutlicher verrathen hatte, da trat er (351) mit seiner ersten philippischen Rede vor das Volk, warnte und mahnte und wies die Mittel auf, mit denen der drohenden Gefahr wirksam zu begegnen sei. Seitdem wendet er alle seine Sorge und Kraft diesem einen Gegenstände zu, und ist der Mittelpunkt der kleinen patriotischen Partei, welche es sich zur Aufgabe gestellt hat, das Vaterland mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln für Ehre und Frei- heit in den Kampf zu führen. Und es gelingt auch dem feurigen

20. Alte Geschichte - S. 41

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
12. Die Unterwerfung Griechenlands unter die makedonische Herrschaft. 41 12. Die Unterwerfung Griechenlands unter die makedonische Herrschaft. 1. König Philipp von Makedonien. Die fremde Macht, der die uneinigen Griechen zur Beute fallen sollten, war Makedonien, ein kleines Reich, das nrdlich von Griechenland lag. Die Makedonier, ein krftiges, kriegstchtiges Bauernvolk, waren den Griechen stamm-verwandt, hatten aber wenig Anteil an der griechischen Bildung und wurden deshalb von den Griechen als Barbaren" betrachtet. Zur Zeit der Zersplitterung Griechenlands herrschte in Makedonien der König Philipp, der seine Jugend als Geisel in Theben verlebt und dort neben griechischer Bildung und Kriegskunst auch die Schwchen und die Uneinigkeit der Griechen kennen gelernt hatte. Sein Ziel war daher spter die Unterwerfung Griechenlands. Er verschaffte sich zunchst ein tchtiges Heer, das durch seine Schlachtordnung, die Phalanx, bald allen Vlkern furchtbar wurde. 16 dichtgeschlosfene Reihen Fuvolk, jede zu 500 Mann, standen hintereinander. Die Haupt-Waffe war eine Lanze von 5 m Lnge; die fnf vorderen Glieder streckten dieselbe vor, während die hinteren Glieder sie auf die Schultern ihrer Bordermnner legten. Philipp unterwarf zunchst die halbbar-barischen Nachbarvlker (Jllyrier, Thrakier und Thessaler) und gewann darauf die Meereskste, wo er die Stadt Philippi anlegte. Durch die Eroberung der blhenden hellenischen Kstenstdte und der dortigen Gold- und Silberbergwerke gewann er reiche Einknfte. Darauf ging er an sein Hauptwerk: die Unterwerfung der griechischen Staaten. Jedes Mittel war ihm dazu recht. Keine Mauer ist so hoch", sagte er, da nicht ein mit Gold beladener Esel hinberkommen knnte". Er wandte List und Bestechung an, die Griechen der seine Absicht zu tuschen, und suchte die Freundschaft der Athener, um sie fr seine Zwecke zu gebrauchen. Der einzige Mann in Athen, der Philipps Plne durchschaute, war der Redner und Staatsmann Demosthenes. Demostheves. Er war der Sohy eines reichen Waffenschmiedes. Frh verwaist, wurde er von gewisfenlofen Vormndern um den grten Teil seines vterlichen Erbes gebracht. Das brachte ihn auf den Gedanken, selbst ein tchtiger Redner zu werden, um seine Vormnder einst vor Gericht anklagen zu knnen. Als Demosthenes zum ersten Male ffentlich als Redner auftrat, wurde er ausgelacht-, seine Rede war fr das gemeine Volk nicht einfach genug; auch hatte er eine schwache Stimme, konnte das R nicht sprechen und zuckle nach jedem Satze mit der Schulter. Aber er ging mit eiserner Willenskraft und rastlosem Flei daran, die Mngel seiner Vortragsweise zu beseitigen. Um das Stottern abzu-legen und sich eine klare, deutliche Aussprache anzueignen, legte er beim Sprechen Kieselsteinchen unter die Zunge und versuchte dabei, dennoch deutlich zu reden. Um seine schwache Stimme zu krftigen, bte er sich am Strande des Meeres und suchte, das Gebrause der Wogen zu berschreien. Um sich das Achselzucken abzugewhnen, hngte er ein Schwert an der Decke auf, das ihm die Schulter verwundete, so oft er zuckte. So erlangte er eine groe Redefertigkeit und wurde der berhmteste Redner Griechenlands. 2. Der Untergang der griechischen Freiheit. Demosthenes wandte seine ganze Beredsamkeit auf, die Athener vor Philipp zu warnen, aber umsonst! Viele waren gleichgltig; andere verzweifelten; wieder