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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 3

1852 - Koblenz : Bädeker
Tie deutschen Volksstämme. Gefühl der Einheit doch erhalten in der Sage von einem gemein- schaftlichen Stammvater Manuus, von dessen drei Söhnen Ingo, Jsco und Jrmino die drei Hauptstämme ihren Ursprung herleiteten. Die eigentlichen Germanen. a) Die Jstävonen (oder Westländer) ans dem rechten Ufer des Mittel- und Niederrheins (von Mainz bis zur Mündung der Assel). Dazu gehörten 1) die Usipeter und Tenktheren, welche einen schmalen Strich auf dem rechten Rheinufer von der Insel der Bataver bis etwa Köln gegenüber inne hatten; 2) östlich von ihnen, zwischen Lippe und Sieg, wohnten die Sigambern; 3) die Bructerer zu beiden Seiten der Ems. b) Die Jngävonen (oder Küstenbewohner) an den Küsten der Nordsee vom Ausflusse des Rheins bis in die cimbrische Halb- insel (Jütland). 1) Die Bataver auf der Insel zwischen Waal und Rhein; 2) die Frie- sen zwischen Rhein und Ems und auf den Inseln an dieser Küste; 3) die Chauken, der ausgedehnteste Stamm der Jngävonen, in den Marschländern von der Mündung der Ems bis zur Mündung der Elbe; 4) die Saronen im O. der untern Elbe, im heutigen Holstein; 5) nördlich von diesen, in dem noch zu Germanien gerechneten rimbrischen Chersones, wohnten auch noch in der römischen Kaiserzeit Cimbern und östlich von den Saronen Reste der Teutonen. e) Die H er m io neu südlich von deu Jngävonen und östlich von deu Jstävonen. Zu diesen gehörten nur die beiden Völkerbündnisse der Cherusken (zu beiden Seiten der Mittlern Weser) und der Chatten (vom Zusammenfluß der Fulda und Werra im N. bis zur Vereinigung des Rheins und Mains im S.). B. Die suevischen Germanen. Aus dem eigentlichen Germanien zwischen Rhein, Nordsee, Elbe und Main sind schon in vorgeschichtlicher Zeit gernrauische Schaaren nach O. und S. ausgewandert und haben mit den bisherigen Ein- wohnern dieser Länder die Stämme der Sueven gebildet, welche im O. bis zur Weichsel und den Karpathen, in: S. bis zur Donau wohnten und hier an die römischen Süddonauländer greuzteit. In dem südlichen Suevien zwischen Main und Donau waren die Her- munduren und Markomannen die beiden Hauptvölker, welche letztere sich, beim Vordringen der Römer, von der obern Donau nach Böhmen zurückzogen und hier an die Quaben, den südöstlichsten Suevenstamm, grenzten. In dem 1 *

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1. Das Mittelalter - S. 3

1857 - Koblenz : Baedeker
Die deutschen Völkerstämme. 3 Unmittelbar am Niederrheine wohnten die Usipeter und Tenkteren, in der Südostecke des istävonischen Landes die Sigambern (keineswegs Anwohner der Sieg, die sie gar nicht berührten). Das mächtigste unter den istävonischen Völkern waren die Bructerer zu beiden Seiten der Lippe, nordöstlich bis zur Ems. d) Die Jngävonen (oder Küstenbewohner) an den Küsten der Nordsee vom Ausflusse des Rheins bis in die cimbrische Halbinsel (Jütland). Zu den Jngävonen gehörten außer den in Augustus Zeit schon zu Gallien (und zwar zur belgischen Landschaft Germania inferior) gerechneten Batavern 1) die Friesen zwischen Rhein und Ems und auf den Inseln an dieser Küste; 2) die Chauken, der ausgedehnteste Stamm der Jngävonen, in den Marschländern von der Mündung der Ems bis zur Mündung der Elbe; 3) die Saxönen im O. der untern Elbe, im heutigen Holstein. e) Die Hermio neu südlich von den Jngävonen und östlich von den Jstävonen. Zu diesen gehörten nur die beiden Völkerbündnisse der Cherusken (vom Teutoburger-Walde bis zur Elbe und Saale) und der Chatten (vom Zusammen- fluß der Fulda und Werra im N. bis zur Vereinigung des Rheins und Mains im S.). B. Die Sueven sind wahrscheinlich germanische Schaaren, welche aus dem eigentlichen Germanien (zwischen Rhein, Nordsee, Elbe und Main) schon in vorgeschichtlicher Zeit nach O. und S. ausgewandert sind und sich als herrschende Kriegerstämme unter der slavischen Bevölkerung in der östlichen Hälfte Germaniens niederge- lassen haben. In dem südlichen Suevien zwischen Main und Donau waren die Hermun- duren und Markomannen die beiden Hauptvölker, welche letztere sich, beim Vor- dringen der Römer, von der obern Donau nach Böhmen zurückzogen und hier an die Qua den, den südöstlichsten Suevenstamm, grenzten. In dem nördlichen Sue- vien wohnten zwischen der Elbe und Oder die Semnonen, an der untern Elbe die Longobarden, zwischen Oder und Weichsel die Burgund tonen, jenseits der untern Weichsel die Gothonen. Die ganze nordöstliche Gruppe der Sueven wird unter dem gemeinschaftlichen Namen der Vindili oder Vandalen zusammengefaßt. 8. 2. Culturzustand des alten Deutschlands. A. Die Religion der Deutschen war keineswegs ein grober Naturdienst, sondern beruhte wesentlich auf der Verehrung von Göt- tern. Auch war ihnen die Idee eines einzigen höchsten Gottes nicht fremd, denn ihr Wuotan vereinigt die Eigenschaften aller übrigen Götter in sich und diese sind gleichsam nur als Ausflüsse von ihm,

2. Leitfaden für den Unterricht in der Weltgeschichte - S. 25

1879 - Striegau : Hoffmann
— 25 — oder Belsta, der Tochter des Riesen Bölthorn. Sie gebar ihm drei Söhne: Odin, Wili und We. Diese erschlugen den Riesen 9)mir, aus dem so viel Blut floß, daß alle Urriesen ertranken. Nur einer rettete sich, von dem das junge Riesengeschlecht abstammte, das stets darnach trachtete, den Tod seiner Ahnen an den Göttern zu rächen. Aus dem Körper 2)mirs schufen die Götter die Welt: aus den Knochen die Felsen, aus den Haaren die Bäume, aus dem Fleische die Erde, aus dem Blute das Meer, aus dem Schädel das Himmelsgewölbe, aus den Augenbraunen Wohnungen der Menschen. Feuerfunken aus Muspelheim stellten sie als Sterne an das Himmelsgewölbe. Der Himmel ward von den vier starken Zwergen. Ost, Süd, West und Nord gehalten. Von den Völkern, welche Germanien im ersten Jahrhundert nach Christo bewohnten, sind zunächst drei Hauptstämme zu nennen: A. Die Jstävonen oder Westländer, auf dem rechten Ufer des Mittel- und Niederrheins. Zu ihnen gehörten: die Usipeten und Tenkterer (am rechten Rheinufer), die Sigambern (zwischen Lippe und Sieg), die Brukterer (zu beiden Seiten der Ems). B. Die Jngävonen oder Küstenbewohner, an dem Gestade der Nordsee vom Unterrhein bis zur eimbrischen Halbinsel (Jütland). Zu ihnen gehörten: die Bataver (zwischen Waal und Rhein), die Friesen (zwischen Rhein und Ems und auf den Inseln an der Nordseeküste), die Chauken (in den Marschländern von der Ems bis zur Elbmündung), die Saxonen (ziemlich im heutigen Holstein). C. Die Hermionen (südlich von den Jngävonen und östlich von den Jstävonen). Zu ihnen gehörten die beiden Völkerbündnisse der Cherusker (unfern der Weser) und der mehr nach Süden wohnenden Chatten. Aus dem eigentlich vom Rhein, der Nordsee, Elbe und Main umgrenzten Germanien sind schon in vorgeschichtlicher Zeit germanische Schaaren nach Osten und Süden ausgewandert und haben mit den bisherigen Einwohnern die Stämme der Sueven gebildet, welche ihre Wohnsitze gegen Osten bis zur Weichsel und den Karpathen, gegen Süden bis zur Donau ausdehnten. In dem südlichen Suevenlande, zwischen Main und Donau, waren die Hermunduren und Markomannen die beiden Hauptvölker. Als südöstlicher Suevenstamm sind die Qua den (am linken Donauufer) zu merken. Nördlich von den Hermunduren und Markomannen, also zwischen Elbe und Oder, wohnten die Semnonen, östlich und südöstlich von diesen die Ly gier und Vandalen. Nordwestlich und nordöstlich von den Semnonen die Longobarden und Burgundionen, welche letztere durch die Weichsel von den

3. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 54

1917 - Hannover : Helwing
— 54 — Mittlere Geschichte. 476—1517. Vom Untergange des Weströmischen Reiches bis znr Reformation der Kirche. A. Die Zeit des Hlbergangs —476. I. Die Vorgeschichte der Germanen. 1. Ursprung und Wnrne. Die Germanen sind ein Zweig der indogermanischen oder arischen Völkerfamilie. Sie wanderten später als die Kelten nach Europa. Das Wort „Germanen" bedeutet wahrscheinlich „Männer des Ger", Männer des Angriffs, des Kriegsturmes, bezw. Nachbarn. 2. Wohnsitze. Seit der Unterwerfung des von deutschen Stämmen bewohnten linken Rheinufers unterscheidet man: a) Das römische Germanien auf dem linken Rheinnfer: 1. Germania superior von Basel bis unterhalb Mainz: Triboker im nördlichen Elsaß, Nsmeter im Speiergan, Vangionen in Rheinhessen; 2. Germania inferior rheinabwärts bis zum Deltalande des Rheins: Ubier und Bataver. b) Das freie Germanien zwischen Rhein, Donau, Weichsel, Ost- und Nordsee. Die Germanen gliederten sich in viele Stämme und Völkerschaften, die durch kein politisches Band zusammengehalten wurden, aber doch in Sprache, Rechtsgewohnheiten und Götterglauben verbunden waren. Das Gefühl der Einheit war bei den Westgermanen erhalten in der Sage von dem gemeinschaftlichen Stammvater Mann ns, von dessen drei Söhnen Ingo, Ist io und Jrmino die Völkerstämme Westgermaniens ihre Herkunft ableiteten. ^Jngo, Jstio und Jrmino scheinen Beinamen der Götter Freyr, Ziu und Wodan zu sein, aa) Die Westgermanen oder seßhaften Germanen: 1. Istävonen (die Völker am Rhein, die Rheingermanen): Usipeter, ] Sigambrcr, > von der Lippe bis zum Main, Denkt er er, J Brukterer, nördlich der Lippe bis an die untere Ems, Marsen, Nachbarn der Brukterer. 2. Jngävonen (die Völker an der Nordsee, die Seegermanen): Friesen, von der Zuydersee bis zur Ems, Ehaukeu, von der Ems bis zur Elbe, Saxoueu in Holstein. Angeln in Schleswig. 3. Her nt io tt en (südlich von den Jngävonen und östlich von den Jstä-vonen, die Stämme Mitteldeutschlands): A n g ri v a ri e r (im Mittelalter Engern), südlich von den Ehanken, Cherusker, zu beiden Seiten der mittleren Weser und um den Harz bis zur Saale und Elbe, Katten (Hessen), von der Werra bis zum Taunus, im Süden bis zum Main.

4. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 3

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
3 Altmühl in die Donau. Das abgeschnittene Land war den Römern steuerpflichtig und wurde deshalb Zehentland (agri decumates) genannt." 2. Die Völkerstämme Germaniens. Die Germanen zerfielen ursprünglich in folgende Stämme: 1) Die Jstävonen (Westländer) von Mainz bis zur Assel: Usipeter, Tencterer, Sigambrer, Marsen, Bructerer. 2) Die Jngävonen (Küstenbewohner) an den Küsten der Nordsee vom Rheindelta bis nach Jütland: Bataver, Friesen, Amsivarier, Chauken, Saxonen. 3) Die Hermionen (die in der Mitte Wohnenden) südlich und östlich von den Jngävonen und Jstävonen: Cherusker an der Weser, Chatten (Fulda, Werra, Rhein). 4) Die suevischen Germanen im Osten bis zur Weichsel und Karpathen, im Süden bis zur Donau: Hermunduren, Markomannen, Quaden, Semnonen, Langobarden, Burgundionen, Gothonen. 58 Die Cherusker reiben sich in dem Kampf mit den Chatten, diese im Kampfe mit den Hermunduren wegen der Solen an der Werra fast ganz auf. Die übriggebliebenen Cherusker vereinigen sich mit den von Norden her erobernd vordringenden Sachsen, während die Reste der Hermunduren in dem Stamme der Thüringer verschwinden. Um 200 bilden sich neue Stammesnamen: 1) Die Goten (Ost- und Westgoten), zuerst an der Weichselmündung wohnend, dann an den Küsten des schwarzen Meeres; 2) die Thüringer, nördlich bis über den Harz, östlich bis an die Saale, südlich bis zur Donau; 3) die Sachsen, in der norddeutschen Tiefebene östlich bis zur Elbe, westlich bis fast an den Rhein; 4) die Friesen, an der Nordsee, von der Wesermündung bis zum Zuydersee; 5) die Franken, vom Niederrhein westwärts bis an das Meer; 6) die Burg und en, südlich von den Franken; 7) die Alemannen, zwischen Schwarzwald und Wasgenwald. B. Die Völkerwanderung. In der Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. ziehen die Goten von der Ostsee und der untern Weichsel nach Süden, um zur Donau zu gelangen. Sie können die kriegerischen mittel- und süddeutschen Stämme nicht durchbrechen und wenden sich deshalb, dem Laufe der Oder und der Weichsel aufwärts folgend, an den Karpathen hin dem pontifchensüd-osten (der Gegend des schwarzen Meeres) zu. Bei ihrem Zuge werden viele deutsche Völkerschaften nach Westen gedrängt, wo sie mit den Römern zusammenstoßen. Die Chatten an der Donau, die Mario- 1*

5. Geschichte des deutschen Volkes - S. 10

1867 - Berlin : Vahlen
10 Das römische Kaiserreich im Eroberungskampfe gegen die Germanen. 8 9—10. vielleicht die nun ansessig gewordenen Sueven des Ariovift (§ 6.). Die Tief- ebene von der Weser östlich bis zur Aller bewohnten die Angrivarier: süd- östlich von ihnen, von der Weser bis östlich vom Harz, saß der damals kräftigste Stamm, die Cherusker. Von diesen südöstlich, über den Thüringer Wald bis zur Donau hin, wohnten die Hermunduren, welche bald mit den Römern in ein nachbarlich befreundetes Verhältniß traten*) Dies waren die ansessigen Stämme der Germanen. Sie unterscheiden sich ziemlich scharf von den südlichen und östlichen, schon durch Cäsar beschriebenen, schweifenden Stämmen, oder den Sueven. Unter ihnen waren die Lon- gobarden, noch westlich der unteren Elbe, durch ihre Kühnheit, die Sem- nonen, um Havel und Spree, durch Macht und Größe berühmt. Längs den Küsten des Sucvischen Meeres (der Ostsee) wohnten im heutigen Mecklen- burg die Viniler, jenseits der Oder die Rugier, und weiter hinaus um die Weichselmündungen die Gothonen. Das südlich gelegene Land um Warthe und Netze hatten die Burgundivnen inne. — Von den, der Donau zugekehrten suevischen Völkern ward das der Markomannen das wichtigste. Es war unter seinem Heerkönig Marbod in das (keltische) Bojerland, Böhmen, ein- gezogen, hatte cs unterworfen, und ließ sich nun von Marbod eine Herrschaft gefallen, die ganz dem römischen Muster angelernt war. — Im Flußgebiet der obern Oder und Weichsel, bis hin, wo die Germanen mit den Sarmaten (den Slaven) grenzten, saßen zahlreiche Völkerschaften; im heutigen Mähren, bis nach Ungarn hinein, wohnten die Quaden. § 10. Namen und Wohnsitze dieser ebcnbczeichneten germanischen Völker wurden den Römern seit Cäsars Zeiten nach und nach bekannt. Als diese unter Angustus Kaiserthum zu neuer Ordnung und Kraft gelangt waren, be- gannen sie den Eroberungskrieg, welchen die Zersplitterung und Uneinigkeit der Deutschen leicht zu machen schien. Am Rhein übernahm Drusus, der Stief- sohn des Augustus, den Oberbefehl (12—9 v. Ehr.) Er verband durch einen Canal den Rhein mit dem Zuidersee, und, mit Batavern und Frisen im Bunde, griff er die Brukterer an, indem er mit einer Flotte in die Ems und mit einem Landheer die Lippe aufwärts drang (12 v. Chr.); doch richtete sein Felvzug wenig aus. Nachdem er im folgenden Jahr im Innern des Landes die Burg Aliso an der Lippe gegründet hatte, drang er über die Weser gegen die Cherusker vor, 11 v. Chr. Dann schaffte er sich, 10 v. Chr., einen festen Stützpunkt für fernere Unternehmungen, indeni er den ganzen Rhein ab- wärts, von Mainz (Llogominonm) bis kanten (Lastern vetsra) Castelle an- legte, und drang darauf, 9 v. Chr., diesmal vom Main aus, erst bis zur Werra, dann aber bis östlich vom Harz, ja bis zur Elbe vor. Hier war das Ende seiner Züge: wie erzählt wird, trat ihm eine „weise Frau" entgegen, warnte ihn, weiter vorzudringen, und schreckte ihn mit der Weissagung seines nahen Todes. Ans dem Rückweg starb er, erst dreißig Jahr alt. Ihm folgte im Oberbefehl sein Bruder, der arglistige Tiberius. Dieser wußte den Zwist der germanischen Stämme so gut zu benutzen, und alle Lockungen römischer Macht und Ueppigkeit so gut zu handhaben, daß er sich der Unterwerfung aller zwischen Rhein und Elbe wohnenden Germanen rühmen konnte. Schon erhoben sich römische Märkte und Ansiedelungen im deutschen Lande, römische Kaufleute durchzogen es in allen Richtungen. Schon lernten deutsche Fürsten von den *) Die Römer versuchten es, diese verschiedenen Völker unter drei Stammesnamen zu begreifen: die Völker am Rhein bezeichneten sie als Jstävonen, die an der Nordsee als Jngävonen, und die des innern Landes als Hermionen; doch hat diese Ein- rheilnng für die Geschichte keine große Bedeutung.

6. Geschichte der Deutschen - S. 6

1856 - Münster : Cazin
6 Akltestc Nachrichten. Basel abwärts bis zur Nordsee elf germanische Völkerschaften. Das eroberte Land derselben wurde von den Römern förmlich zu Provinzen eingerichtet und mit Truppen besetzt, um von da aus über den Rhein in das eigentliche Germanien einzudringen. Die Provinzen hießen Germania superior (prima) von Bafel bis zur Mosel und Germania inferior (secunda) von der Mo- sel bis zur Nordsee; in letzterem war Hauptort Köln (Golonia Agrippina). § 5. Das freie Germanien lag zwischen Rhein, Donau, das fme. Weichsel, Ost- und Nordsee, innerhalb welcher Grenzen die germa- nischen Volksstämme ihre Wohnsitze hatten. Diese Stämme in Völkerschaften getheilt und durch kein Band politischer Ein- heit zusammengehalten, leiteten ihren sagenhaften Ursprung den- noch von dem gemeinsamen Stammvater Mannus, nach dessen ^ drei Söhnen Ingo, Jsco und Jrmino sich die drei Hauptstämme ner des der freien Germanen nannten: Ing äv on en, I sca v o ne n und freien Ger-Hermionen. manten« Zu den Jngävonen oder Küstenbewohncrn 'gehörten die bhw die Völkerschaften an der Nordsee vom Rhein bis nach Jütland: jngävonen, ^^^onen am rechten Ufer der unteren Elbe (in Holstein), die Angrivarier an der mittleren Weser, die Chauken zwischen Elbe und Ems an der Nordsee (Chauci maiores zwischen Elbe und Weser, Gliauci minores zwischen Weser und Ems), südlich von diesen an der Ems die Amsivarier und westlich an den Küsten der Nordsee die Friesen zwischen Ems und Rhein- ferner gehörten zu diesem Volksstamme vielleicht auch noch die Ba. taver auf dem Nhemdelta. Jscävonen Der Stamm der Jscävonen (Jstävoncn oder Westländer) umfaßte die Völkerschaften der Tenchtheren und Usipeter vom Rhein- delta bis zum Taunus, die Sigambrer zwischen Sieg und Lippe, sowie die im Gebiet der Ruhr und Lippe wohnenden Bructerer und Marsen. Hermionen Zu den Hermionew endlich im S'o der beiden vorigen Stämme rechnet man die Chatten etwa in: jetzigen Hessen und mit einiger Wahrscheinlichkeit auch die Cherusker an der Mitt- lern Weser. Außer diesen drei Hauptstämmen der eigentlichen Germa- nen, welche zwischen Rhein, Main, Elbe und Nordsee wohn- ten, werden erwähnt die suevischen Germanen; zu diesen gehörten die Hermunduren am Erzgebirge, die Markoman- nen in Böhmen, die Quaden in Mähren, Sennonen zwischen Elbe und Oder in der Mark Brandenburg, die Longobarden Bodenbe- an der untern Elbe u. Ñ. Völkerschaften, schaffenheit Land, welches die genannten Völker bewohnten dnktc Gcrl schildern die Römer im Allgemeinen als rauh, mit Wäldern maniens. und Sümpfen bedeckt. Der große hercynische Wald (hereynia,

7. Bd. 1 - S. 355

1874 - Köln : DuMont-Schauberg
103. Königsberg. 365 thümlich unterschiedenen Bodensormen angehören. Die Weser tritt aus dem offenen hessifchen Berglande, da wo es am weitesten nach Norden vorliegt, die Elbe aus dem geschlossenen böhmischen Stufenlande in die Ebene; die Oder gehört bloß mit der linken Seite ihres Oberlaufes einem Berglande an, mit der rechten macht sie den Uebergang zu den großen östlichen Nie- derungen. Mitten zwischen dem Rhein und der Elbe hat die Weser ihren Lauf. Sie hat ihre Quellarme, die Werra und die Fulda, welcher letzteren die Eder westlich vom Rothlagergebirge zufließt, auf dem Thüringer Walde und am Rhöngebirge. Die Weser nimmt von der linken Seite kurz vor ihrem Austritt aus der Porta Westphalica die Werre und unweit ihrer Mundung die Hunte auf. Wie die Elbe an der Havel nebst der Spree, die Oder an der Warthe nebst der Netze, die Weichsel an dem Bug nebst dem Narew ihre größten östlichen Nebenflüsse haben, so bekommt die Weser von derselben Seite die Aller nebst der Leine. Die Aller entspringt nahe der westlichen Hauptbiegung der Elbe, welche durch Magdeburg markirt ist, ist jedoch nicht bedeutend genug, um durch einen Canal geradeso mit der Elbe verbunden zu werden, wie die Havel nördlich von Küstrin und die Spree südlich von Frankfurt mit der Oder, die Netze bei Bromberg mit der Weichsel und der Bug durch den Przypiec mit dein Dnjepr in Verbindung gesetzt worden sind. Die Leine fließt aus dem Eichsfelde im Parallellauf mit der Weser, von welcher sie der Solling scheidet, der Aller zu, die überdies noch vom Harz aus durch die Oker verstärkt wird. Zwischen der Weser und dem Rhein nimmt der Dollart auch die aus dem Teutoburger Walde stammende Ems auf, der rechts die Haafe zufließt. Die Gegenden zwischen dem Niederrhein und der Niederelbe waren die Wohnsitze des Kernes der altgermanischen Stämme. Ihr Mittelpunkt war das Wesergebiet. Die ganze Küste der Nordsee hatten die Jngävonen, d. i. Küstenbewohner, inne, welche aus den Batavern, Friesen und Amsivariern an der untern Ems und den an den Marschländern von der Ems bis zur Elbe seßhaften Ehaukeu bestanden. Südlich von den Jngävonen bis an die südlichen Plateaux und östlich von den Jstävonen (am Rhein von der Main-Mündung bis zur. Assel) bis über den Harz lagen die Wohnsitze der Hermionen, zu denen die Völkervereine der Che- rusker um die Mittelweser und der Chatten im hessischen Berglande gehörten. 103. Königsberg. (Nach W. Cornelius, Wanderungen an der Ostsee, mit Zusätzen vom Herausgeber.) Königsberg gewährt, von allen Seiten gesehen, nur eine gewöhnliche thurmreiche Stadt-Ansicht. Die Umgebungen sind flach aber fruchtbar. Diese 23*

8. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 41

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
— 41 — Meermädchen, die unter der Erde und im Wasser hauseten. — c. Die Deutschen glaubten an ein ewiges Leben. Die auf der Walstatt gefallenen Helden wurden durch die Walkyren nach Asaheim in Odins Saal (Walhalla) geführt, wo festliche Gastmähler und Kämpfe ihrer warteten. (Wal =: Schlacht; küren = wählen.) Alle übrigen Verstorbenen gingen in die freudlose Unterwelt. — d. In der Familie verwaltete der Vater das Priesteramt, für den Gau der Graf, für den Stamm der Fürst oder Herzog. Auch gab es Priesterinnen und Prophetinnen oder weise Frauen, denen nach der Meinung des Volkes die Götter ihren Willen offenbarten. §. 65. Die alten deutschen Stämme, a. Zu den sächsischen Stämmen gehörten: 1) die Sachsen, a. d. Unterelbe; 2) die Angeln, in Schleswig; 3) die Kimbern, in Jütland; 4) die Chanken, zu beiden Seiten der untern Weser; 5) die Friesen, zwischen den Mündungen der Ems und des Rheins; 6) die Bataver, an den Mündungen des Rheins; — 7) die Cherusker, nördl. am Harze; 8) die Marsen und 9) die Brukterer, von der Hase und mittleren Ems bis zur Lippe; — 10) die Chatten, in Hessen; 11) die Hermunduren, vom Thüringerwalde bis gegen die Donau hin; 12) die S i g am -brer, a. d. Ruhr und Sieg. — b. Zn den snevischen Stämmen: 1) die Langobarden, links der Elbe um Lüneburg (Bardewik = Langobardenstadt); 2) die Semnon en, von der Havel bis zum Lausitzer Gebirge; 3)_ die Rugier und Heruler, auf Rügen und an der benachbarten Ostseeküste; 4) die Goten, an der Ostsee östlich der Weichsel, auch in Schweden (Gothland), später im südl. Rußland; 5) die Vandalen und 6) die Gepiden, a. d. Weichsel; 7) die Burgunder, a. d. Warthe und Netze; 8) die Qua den, in Mähren; 9) die Markomannen, erst zwischen Main und Donau, daun in Böhmen; 10) die Belgier, ein Gemisch aus Deutschen und Kelten, von der Maas und Schelde bis an die Marne und Seine. — Die Römer nannten sämmtliche Stämme am Rhein Jstävonen, die an der Nordsee Jngävonen und die im Innern Hermionen. D. Erste Kämpfe der Deutschen und Römer. 113 v. — 200 u. Chr. §. 66. Kimbern und Teutonen. Die Kimbern (Kämpfer) wander- 113 ten aus dem deutschen Norden nach den Alpen. Die gewaltigen Männer »• hatten eherne Panzer, hellleuchtende, Weiße Schilde, Helme, wie Tierköpfe mit gähnendem Rachen geformt, Wurfspieße und mächtige Schwerter. Die an den Alpen wohnenden Kelten riefen den römischen Konsul Carbo um Hülfe an; als dieser die Kimbern in die Engpässe lockte, schlugen sie ihn bei Noreja unfern Klagenfurt aufs Haupt. Dann gingen sie an der Donau hinauf nach Gallien, vernichteten dort vier römische Heere („kimbrischer Schrecken" in Rom), kämpften dann in Spanien und vereinigten sich nach ihrer Rückkehr mit den Teutonen. Als die Römer sich weigerten, ihnen Land zu geben, beschlossen sie, sich nach Italien zu wenden: die Teutonen an der Küste des Mittelmeeres, die Kimbern durch Deutschland. — Die Teutonen trafen an der Rhone auf den rauhen, kriegstüchtigen Konsul Marius, dessen Lager sie vergeblich zu stürmen suchten; als sie dann nach Süden weiter zogen, folgte er ihnen und vernichtete sie in der furchtbaren Schlacht von Aquä Sextiä (Aix). 200 000 Teutonen fielen, ihr König Teutobod wurde gefangen. — Die Kimbern waren unterdessen an der Donau hinabgezogen und durch Tirol und das Etschthal in Italien einge-

9. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 59

1887 - Hannover : Helwing
Ii. Zhittlere Geschichte. 476—1517 Hont Untergänge des weströmischen Welches bis zur Heformatinn der Kirche. Die Zeit des Höergangs. Die Vorgeschichte der Germanen. 1. Ursprung und Name. Die Germanen sind ein Zweig der indogermanischen oder arischen Völkerfamilie und wandern später als die Kelten nach Europa. Das Wort „Germanen" bedeutet wahrscheinlich „Männer des Ger," Männer des Angriffs, des Kriegsturmes. 2. Wohnsitze. Seit der Unterwerfung des von deutschen Stämmen bewohnten linken Rheinufers unterscheidet man: a) Das römische Germanien auf dem linken Rheinufer: 1) Germania superior von Basel bis unterhalb Mainz: Triboker im nördlichen Elsaß, Nemeter im Speiergau, Vangionen in Rheinhessen. 2) Germania inferior rheinabwärts bis zum Deltalande des Rheins: Ubier und Bataver. b) Das freie Germanien zwischen Rhein, Donau, Weichsel, Nord- und Ostsee. Die Germanen gliedern sich in viele Stämme und Völkerschaften, welche durch kein politisches Band zusammengehalten werden, aber doch in Sprache, Rechtsgewohnheiten und Götterglauben verbunden sind. Das Gefühl der Einheit ist erhalten in der Sage von dem gemeinschaftlichen Stammvater Mannus, von dessen drei Söhnen Ingo, Jsco und Jrmin die Völkerstämme des inneren Germaniens ihre Herkunft ableiten. c< Diefeßhaftengermanen:1) Istävonen (Westländer): Usipeter, Tenkterer, Sigambrer, Marsen, Brukterer. 2) die Jngävonen (Küstenbewohner an der Nordsee): Friesen, Chauken, Saxonen. 3) Hermionen südlich von den Jngävonen und östlich von den Jstävonen: Cherusker, Katten. ß Die Wandergermanen oder Sueben, von der Ostsee bis zu den Karpaten: Gotonen, Rugier, Burgundionen, Semnonen, Longobarden, Quaden, Markomannen, Hermunduren, Lygier, Vandalen. 3. Volksglaube. Verehrung von Naturkräften, die als sittliche Mächte erscheinen. Keine Tempel und Götterbilder, kein geschlossener Priesterstand; aber gemeinsame Kulturstätten (heilige Haine) und im Dienst der Völkerschaft ftehenbe Priester. Fester Glaube an ein Jenseits und eine Vergeltung nach dem Tode. Die brei höchsten Götter sinb: Wuotan (Dbin im Norben), das Haupt der Äsen; seine zwei Söhne Donar (Thor), der Donnergott, und

10. Die deutsche Geschichte - S. 21

1829 - Elberfeld : Büschler
Einleitung. 21 iwivv iivwwwvvvvwivvivvuvivvvwvxi «vwwmwvnvwmvmvw Am wenigsten geschichtlichen Werth und Einfluß hat die fünf- fache Stamm- Eintheilung, welche Plinius giebt. Es sind nur Namen die er aufzählt. Von der äußersten Nordküste, also etwa an der Weichsel-Mündung, anfangend, nennt er zuerst die Vini- ler oder Wind il er; weiter westwärts, an der Ostseeküste her, und über die cymbrische Halbinsel hinaus, an der Nordsee bis zur Mündung der Ems, die Jngävonen; in den Rheingegenden bis zum Maine, und an der linken Rheinseite noch weiter hinauf die Istävonen; in der Mitte Deutschlands, besonders in den Hoch- ländern an der obern Weser, der Werra, Fulda und nach Süden Zu bis in den Herzynischen Wald, die He rmio neu - Volker. Dem fünften Stamme giebt er keinen allgemeinen Namen, rechnet aber dazu die P euciner und Bastarner in den Nieder-Donau- Gegenden bis nach Dacien. Tacitus kennt dreie dieser Namen auch, aber er leitet sie von dem mythischen Ursprünge des Volkes her. Der Sohn Tuisko's, Man, hatte drei Söhne, Jngävon, Jstävon, und Hermion, deren Nachkommen die drei Hauptstämme der Jngävonen, Jstävonen und Hermionen bildeten. Allein diese Namen haben keine weitere Bedeutung für die Ge- schichte. Keine Eigenthümlichkeit der Sprache und Sitten knüpft sich daran, keine denkwürdige That ist.von den Deutschen unter dem Namen von Hermionen oder Jstävonen verrichtet. Wir lassen sie daher als Räthsel stehen, welche die Geschichte wohl nie lösen wird. Viel wichtiger dagegen ist, was uns die Alten, am bestimmte- sten Cäsar und Tacitus, über die Eigenthümlichkeit eines deutschen Hauptstammes, welcher viele einzelne Völker umfaßte, der S n e- ven nemlich, erzählen. Aus der Zusammenstellung des von ihnen entworfenen Bildes mit manchen andern Schilderungen deutscher Sitten und Einrichtungen, können wir die Eigenthümlichkeit eines zweiten Stammes mit ziemlicher Sicherheit bestimmen, wenn gleich die Römer ihm keinen allgemeinen Namen geben. Wir stellen zuerst die Sueven dar, wie Cäsar und Tacitus sie schildern. 1) Die Völker suevischen Stammes wohnten in ei- nem großen Halbkreise vom Ober- und Mittel-Rhein und von der Donau, durch die Mitte Deutschlands und weiter nach Norden bis an die Ostsee, so daß sie die Flußgebiete des Neckars, des Mains,

11. Leitfaden zur Geschichte des deutschen Volkes - S. 3

1875 - Berlin : Vahlen
— 3 — § 3. Das Römische Reich und die Deutschen. Allmählig wurden den Römern nun auch die Namen der einzelnen deutschen Stämme bekannt, und zwar nicht blos die der s n e b i s ch e n S t am m e, die an die Donau, also an die Nordgrenze der Römer stießen, oder den weiten, ebenen Osten Deutschlands von der Elbe an bis über Oder und Weichsel hinaus bewohnten, sondern auch die seßhaften Stämme zwischen Rhein, Main und Elbe. Zu den ersteren, den Sueben, gehörten die Markomannen in Böhmen, die damals ein kühner Mann unter seine Königsherrschast gezwungen, Marb o d, der von den Römern gelernt hatte, ein stehendes Heer und ergebene Unterthanen zu haben. Außerdem gehörten ihnen an: die Sem-n on en an der Havel und der Spree, die Silin ge r im heutigen Schlesien, die Rugier im heutigen Pommern, die Burgundionen von der unteren Oder zur Weichsel und östlich von ihnen die Gothonen, ferner die Langobarden westlich von der Niederelbe. — Zu den seßhaften Stämmen gehörten, vom Rhein zur Elbmündung an gerechnet: die Bataver, die Frisen und die Chauken an der Nordsee, die Brukterer, die Lippe und Ruhr aufwärts, die Marfer im Quellgebiete der Ems, die Sigambrer, südlich von den Brukterern, die Chatten von der Fulda bis zur Werra, im heutigen Hessen, die Hermunduren um das Thüringer Waldgebirge her und über den Main bis zur Donau südwärts. Nördlich, durch den Harz von ihnen geschieden und von der Elbe bis über die Weser reichend, wohnten die Cherusker, zwischen ihnen und den Chauken verschiedene kleinere Stämme. Als Angustus sich Ruhe und Ordnung im römischen Reiche geschaffen, unternahm er es, durch seine Stiefsöhne Drusus und Tiberius auch Germanien in eine Provinz zu verwandeln. Drusus drang vom Rhein und von der Nordsee ans gegen die nord-westwärts wohnenden Deutschen, Tiberius bereitete einen Angriff auf das Markomannenreich Marbods vor. Jedes Jahr machte 12-9v.chr. Drusus, nachdem er sich durch eine Reihe von Castellen, die er am linken Rheinufer gegründet (Mainz, Bingen, Coblenz, Remagen, Cölu, kanten) sichere Ausgangspunkte geschaffen, Züge in das. deutsche Gebiet, bald mit einer Flotte von der Nordsee aus, bald zu Lande vom Rhein oder Main her. Er gelangte siegreich bis an die Weser, ja bis an die Elbe, 9 v. Chr. Hier aber, als er auch diesen Fluß überschritt, trat ihm eine weise Frau entgegen, wie die Deutschen sie als Priesterinnen und Prophetinnen verehrten, und rief ihm warnend zu: Wohin, Unersätt- l*

12. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 110

1869 - Hildburghausen : Nonne
Ansehen d. Papstes. Jngävonen. Jstävonen. Hermionen. Vindiler. Peuciner. Sueven; Nichlsueven- 110 Mittlere Geschichte. retten vermocht hatte. Aus Dankbarkeit gegen die wirklichen Verdienste der Geistlichkeit und aus Achtung vor dem römischen Namen, welcher durch die Erinnerung an die Macht und Herrlichkeit des alten römischen Reiches noch immer Glanz empfing, schaarten sich die jugendlichen Völker um den römischen Bischof und erkannten ihn als den christlichen Oberhirten des Abendlandes an. Sie fühlten sich als'christen und kämpften als solche gegen die fanatistrten Söhne der Wüste, die Araber, welche von Konstantinopel und von den Pyrenäen her Mitteleuropa überfluthen wollten, oder ließen sich später das Kreuz aufheften, um die geweihten Stätten Palästinas den Ungläubigen zu entreißen. Als aber die Kirche sich mehr und mehr von dem evangelischen Chri- stenthume entfernte und das Papstthum zu einer allgewaltigen Hierarchie ausartete , da erklang gegen das Ende des Mittelalters lauter und lauter der Ruf nach einer Reformation der Kirche an Haupt und Gliedern. Auch half die Begründung einer festen Königsgewalt, das Aufblühen der Städte und nianche wichtige Entdeckung und Erfindung die „neue" Zeit mit anbahnen. 44. Die ältesten Stämme der Deutschen. Auf die Urbewohner Deutschlands, auf die Kelten, folgen die Germanen. Eiutheilung derselben in fünf Hauptstämme: 1. Jngävonen. 2. Jstävonen. ö. Hermionen. 4. Vindiler und 5. Peuciner, oder in zwei Gruppen, in s u e v i s ch e und u i ch t s u e v i s ch e Germanen. Als Urbewohner Deutschlands werden die „Kelten" genannt. Nach ihnen folgten die Germanen, welche vor der Völkerwanderung alles Land östlich vom Rhein und nördlich von der Donau bis zur Weichsel inne hatten. Die ganze Nation tnag aus mehr als fünfzig kleinen Völ- kerschaften bestanden haben, doch unterschied man schon frühzeitig 5 Haupt- stämme, von denen die einzelnen Völkerschaften Abzweigungen bildeten. Es waren dies: 1. Die Jngävonen an der Meeresküste zwischen Oder- und Rhein- mündung. Dazu gehörten die Cimbern und Teut'onen, die Am- bro nen, die Angeln, Sachsen und Friesen. 2. Die Jstävonen in den Gegenden zwischen Rhein und Main. Dazu gehörten die Sigamber, Usipeter und Ten kt er er. 3. Die Hermionen, der Stamm der Sueven, in der Mitte von Deutschland. Zu ihnen gehörten die Semnonen in Brandenburg, die Hermunduren in Thüringen, die Cherusker am Harz, die Chatten in Hessen, die Longobarden im Lüneburgischen, die Mar- komannen in Böhmen und die Quaden in Mähren. 4. Die Vindiler, der Stamin der Gothen, zwischen Ostsee und Donau. Dazu zählt man: die Gothen an der Weichsel, die Rugier und Heruler in Pommern, die Burgunder an der Netze, die Van- dalen am Niesengebirge und die Gepiden in Galizien. n 5. Die Peuciner an der untern Donau. Wie die Deutschen jetzt in Oberdeutsche und Niederdeutsche zerfallen, so kann man auch die alten Bewohner unseres Vaterlandes in nur zwei Gruppen trennen, in suevische Germanen und nichtsuevische Germa-

13. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 46

1873 - Harburg : Elkan
46 Deutschen glaubten an ein ewiges Leben. Die auf der Walstatt ge- fallenen Helden wurden durch die Walkyren nach Asaheim in Odins Saal (Walhalla) geführt, wo festliche Gastmähler und Kämpfe ihrer warteten. (Wal = Schlacht; küren = wählen.) Alle übrigen Verstorbenen giengen in die freudlose Unterwelt.— f. In der Fanülie verwaltete der Vater das Priesteramt, für den Gau der Gras, für den Stamm der Fürst oder Her- zog. Auch gab es Priesterinnen und Prophetinnen oder weise Frauen, denen nach der Meinung des Volkes die Götter ihren Willen offenbarten. 8. 05. Die alten deutschen Stämme, a. Zu den sächsischen gehörten: i) die Sachsen a. d. Unterelbe; 2) die Angeln, in Schleswig; 3) die Kimbern, in Jütland; 4) die Chauken, zu beiden Seiten der untern Weser; 5) die Friesen, zwischen den Mündungen der Ems und des Rheins, später an der Nordseeküste bis zur jütischen Grenze; 6) die Bataver, an den Mündungen des Rheins. — 7) die Angrivarier, a. d. Aller; 8) die Che- rusker, nördl. am Harze; 9) die Marsen und 10) die Brukterer, von der Hase und obern Ems bis zur Lippe; — ii) die Chatten in Hessen; 12) die Hermunduren, vom Thüringerwalde bis gegen die Donau'hin; 13) die Si- gambrer, a.d.ruhr und Sieg; 14) die Usipeter und 15) die Törichterer, a. d. Lahn; 16) die Ubier, links am Rhein, v. Köln bis Bingen; 17) die Trevirer, um Trier; 18) die Nervier, a. d. Maas und Schelde. — b. Zu den suevischen Stämmen gehörten: i) die Langobarden, links der Elbe um Lüneburg <Bardewik — Langobardenstadt); 2) die Semnonen, von der Havel bis zum lausitzer Gebirge; 3) die Rugier und 4) die Heruler, auf Rügen und an der benachbarten Ostseeküste; 6) die Gothen, an der Ostsee westlich der Weichsel, auch in Schweden (Gothland), später im südl. Rußland; 6) die Vandalen, a. d. Weichsel; 7) die Burgunder, a. d. Warthe und Netze; 8) die Quaden, in Mähren; 9) die Markomannen, erst zwischen Main und Donau, dann in Böhmen; 10) die Vangionen, um Worms; ii) die Nemeter, im Elsaß; 12) die Belgier, ein Gemisch aus Deutschen und Kelten, von der Maas und Schelde bis an die Marne und Seine. — Die Römer nannten sämmtliche Stämme am Rhein Jstävonen, die ander Nordsee Jngävonen und die im Innern Hermionen. D. Erste Kämpfe der Deutschen und Römer. ii3 v. — 200 n. Chr. ns H. 66. Kimbern und Teutonen. Die Kimbern (Kämpfer) wanderten aus dem deutschen Norden nach den Alpen. Die gewaltigen Männer hatten eherne Panzer, hellleuchtende, weiße Schilde, Helme, wie Thierköpfe mit gähnendem Nachen geformt, Wurfspieße und mächtige Schwerter. Die an den Alpen wohnenden Kelten riefen den römischen Konsul Papirius Carbo um Hülfe an; als dieser die Kimbern in die Engpässe lockte, schlugen sie ihn bei Noreja unfern Klagenfurt aufs Haupt. Dann giengen sie an der Donau hinauf nach Gallien, vernich- teten dort vier römische Heere (109—105 v. Chr.; „kimbrischer Schrecken" in Rom), kämpften dann in Spanien und vereinigten sich nach ihrer Rück- kehr mit den Teutonen. Als die Römer sich weigerten, ihnen Land zu geben, beschlossen sie, sich nach Italien zu wenden: die Teutonen an der Küste des Mittelmeeres, die Kimbern durch Deutschland. — Die Teutonen trafen an der Mündung der Jsöre in die Rhone auf den rauhen, kriegstüchtigen Konsul Marius, dessen Lager sie vergeblich zu stürmen suchten; als sie dann nach Süden weiter zogen, folgte er ihnen und ver- nichtete sie in der furchtbaren Schlucht von Aquä Sextiä (Air). 200,000

14. Geschichte des Mittelalters - S. 33

1854 - Weimar : Böhlau
33 Felslandes. Vier Zweige also umfaßt der deutsche Stamm; drei wohnen auf dem Festlande; der vierte, entfernte, durch die See ge- trennte, der seine Heimath eine zweite Welt nennt, könnte den drei ersten zusammen als ein zweiter gegenüber gestellt werden. Die Scheidung in vier große Stämme zeigt auch die Sprache, obgleich die Sprachen dieser Stämme nahe verwandt, ursprünglich wohl gleich gewesen sind. Die Sprache des Ostzweigs war die gothische, in welcher das älteste Denkmal deutscher Rede erhalten ist. Die Sprache der Herminonen war das Oberdeutsche oder Hochdeutsche, welches dem Gothischen näher verwandt war als dem ingävischen Sprachzweige (oder dem Niederdeutschen) und dem nordischen. Auch in Beziehung auf die Sprache kann man den nordischen Stamm den drei ersten Stämmen gegenüberstellen. Spätere Fortbildungen des ingävischen Sprachzweiges sind das Angelsächsische und Altfrie- fische. Zu dem Stamm der Herminonen gehörten und im Ober- lande wohnten die Sigambern, Gubernen, Marser, Ubier, Usipier, Tenchtherer, Tubanten, Ampsivarier, Chamaven, Brukterer, die Westsueven, welche später unter den Namen der Chatten und der Hermunduren bekannt werden, die Bataver, Cherusker, Angriva- rier, Langobarden, Markomannen, Quaden, die ligischen Völker und die Bastarnen. Zu dem Stamme der Jstävonen gehörte und im östlichen Flachlande, zwischen dem Tieflande an der Meeresküste und dem Oberlande wohnte eine westlich bis zur Elbe sich ausbrei- tende weniger zahlreiche Reihe starker Völker, die, noch längere Zeit von den Grenzen der Römer entfernt, erst in späteren Jahrhunderten mächtig in die Ereignisse einwirkend auftreten. Diese Völker waren die Semnonen, das angesehene Centralvolk der Sueven, bei dem sie gemeinschaftlich ihre Verbindung feierten, die Varinen, die Bur- gnndionen und die Gothen, eines der berühmtesten deutschen Völ- ker. An den Küsten der Nord- und Ostsee wohnte der Stamm der Jngävonen, eine lange, schmale Reihe zahlreicher und starker Völker, welche in frühen und späteren Zeiten ihre Schaaren gegen fremde Länder und Völker ausgesandt haben: die Friesen, Chauken, Cimbern, Teutonen, Sachsen, Angeln, Jüten, Suardonen, Rugier, Tureilinger und endlich die Sciren, das äußerste deutsche Volk, jenseits der Weichsel. Wir sind hier der Schrift von Kaspar Zeuß gefolgt; andere Gelehrte versetzen die Jstävonen an den Rhein und weichen auch sonst von Zeuß ab. Die Germanen waren, in der Zeit, von welcher wir zuerst Kunde haben, in Stämme, die Stämme in Völkerschaften getheilt, welche durch kein politisches Band zusammengehalten, neben einander wohnten. Sie scheinen ursprünglich die nördlich gegen das Meer gesenkte Ebene eingenommen zu haben; als sie zuerst in der Geschichte auftraten, waren ihre Wohnsitze im Norden von dem Meere, im Osten von der Weichsel, im Süden von der Donau begrenzt; westwärts waren die Germanen bis an und bis über den Rhein verbreitet. In Sprache, Rechtsgewohnheit und Götterglauben waren die verschiedenen Stämme verbunden; den Nachbarn war es deutlich, daß sie zusammengehör- ten und ein ungemischtes Volk waren; auch ihnen selbst konnte das 3 Lebensweise und Sitte.

15. Die Alte Welt - S. XV

1877 - Regensburg : Manz
Xv Turin), sondern den bequemsten und für die Verproviantirung vortheilhaftesten über den kleinen Bernhard, und auch diesen nicht auf dem nächsten Wege (durch das untere Iserethal), sondern er ging das linke Rhoneufer aufwärts bis Vienne und dann mitten durch die reiche, schon damals dicht bevölkerte sog. Insel der Allobroger (welche im Westen und Norden von der Rhone, im Süden von der Isöre umschlossen wird); auf einem sehr steilen Wege kam er nicht ohne Verlust am See von Bourget hinab, dann über Chambery in das Iserethal, welches bis zum Fasse des kleinen Bernhard verfolgt ward. Nach einem durch die vorgerückte Jahreszeit schwierigen Uebergang folgte er dem Laufe der Doria über Aosta bis Ivrea, wo die erschöpften Truppen sich durch eine vierzehntägige Rast von den ausserordentlichen Anstrengungen und Entbehrungen erholten. Darauf erstürmten sie Turin (Taurasia), zogen am Po abwärts, besiegten den Scipio in der Ebene zwischen der Sesia und dem Ticinus, gingen, da Scipio die Po-brücke hinter sich abgebrochen hatte, weiter aufwärts hinüber und trafen die vereinigten consularischen Heere (des Scipio und Tiberius Sempronius) hinter der stark angeschwollenen Trebia aufgestellt. Hannibal lockte die Gegner durch den Fluss auf dessen linke (?) Seite und schlug sie. Im Frühjahre 217 fand er weniger Schwierigkeiten bei dem Apenninenübergang, den er in möglichst westlicher Richtung bewerkstelligte, als in den sumpfigen Niederungen des Arno, wo die Armee 4 Tage im Wasser marschirte. Von Fäsulä (unweit Florenz) zog Hannibal, das Heer des Consuls C. Flaminius, welches bei Arretium stand, umgehend, gegen Perusia; eilig folgte ihm der Consul und erreichte ihn in der Gegend von Cortona, wo Hannibal in einem engen Defilö zwischen steilen Bergwänden, welches in den trasimenischen See mündete, das römische Heer mit seinem Anführer vernichtete. Darauf zog der Sieger nicht gegen Rom, wo man ihn schon erwartete, sondern an der Festung Spoletum vorbei nach Picenum bis an die Küste des adriatischen Meeres, dann an der Küste entlang nach Unteritalien. Als er an der römischen Festung Luceria vorbei gegen Arpi marschirte, erfuhr er den Plan des Q. Fabius Cunctator, ihn durch kleine Gefechte zu schwächen und allmählich auszuhungern. Dess-halb rückte er an dem römischen Heere vorbei über den Apenninus nach Beneventum und weiter nach Capua; aber als der erwartete Abfall der Campaner nicht erfolgte, wandte er sich zurück nach Apulien, und als Q. Fabius ihm bei Casilinum (dem heutigen Capua) den Weg versperrte, täuschte er ihn durch die List mit den Ochsen, die brennende Reisigbüschel auf den Hörnern trugen, und gelangte nach Allifä. Dann nahm er den Schein an, als wenn er auf Rom losgehe und drang in nordöstlicher Richtung bis in das Gebiet der Peligner vor, kehrte aber über Geronium nach Apulien zurück, wo er 216 den glänzenden Sieg bei Cannä am Aufidus gewann, der den Abfall der meisten Völker Unteritaliens, der meisten Samniter, des wichtigen Capua und sämmtlicher cisalpinischer Gallier entschied. Blatt Das letzte Blatt stellt die Wohnsitze der celtischen und germanischen Völker dar. Von den ersteren, welche über Gallien, Britannien und Rätien verbreitet waren und den Römern unterworfen wurden, ist bereits in den Erläuterungen zu Blatt Vii. die Rede gewesen. Die germanischen Völkerstämme zerfallen in 1) die westrheinischen Germanen, welche längere Zeit unter römischer Herrschaft standen, 2) die eigentlichen Germanen zwischen Rhein, Elbe und Donau, 3) die suevischen oder östlichen Germanen jenseit der Elbe. I. Zu den westrheinischen Germanen, welche schon früh durch die römische Herrschaft von ihren Stammgenossen auf dem rechten Rheinufer getrennt wurden, gehören die Nemeten (zwischen Strassburg und Speier) und die Van-gionen (in der Gegend von Worms), beide also in dem spätem Germania superior, ferner in dem ursprünglichen belgischen Gallien (einschliesslich Germania inferior): die Treverer zu beiden Seiten der Mosel, deren Hauptort Col. Treverorum (Trier) sich in der Folge zur Hauptstadt von ganz Gallien erhob, die Aduatiker an der mittlern Maas, die Nervier an der Sambre, die Menapier an der Schelde, die Moriner an dem Fretum Gallicum (Canal la Manche), die Tungern zwischen Maas und Schelde, die Eburonen an der Maas, endlich die Bataver im Deltalande des Rheines, deren Gebiet von Cäsar noch zu Germanien, unter Augustus aber schon zu Gallien gerechnet wurde. Zu diesen gallischen Germanen kamen zuletzt noch die Ubier (von Neuwied bis Köln gegenüber) hinzu, welche unter Augustus auf die linke Rheinseite versetzt wurden und namentlich im batavischen Freiheitskriege als treue Bundesgenossen der Römer erscheinen. Ii. Die eigentlichen Germanen zerfallen wieder in drei Hauptstämme, deren Namen auf die 3 Söhne des (mythischen) gemeinschaftlichen Stammvaters Man, nämlich auf Ingo, Isco und Irmino, zurückgeführt werden. a) Die Istävonen (nach J. Grimm: Iscävonen), ober die Westländer auf dem rechten Ufer des Mittel- und Niederrheins vom Einflüsse des Mains bis zur Mündung der Yssel. Zu ihnen gehörten: 1) Die Usipeter, theils am Mittelrhein, theils am Niederrhein (von der Insel der Bataver aufwärts bis zur untern Lippe). 2) Die Tencteren, welche stets in Verbindung mit den Usipetern (gleichsam als eine Völkerschaft) erscheinen, nahmen etwa um die Mitte des ersten Jahrhunderts die Wohnsitze der von Augustus auf Viii. das linke Rheinufer (in die Schutzgewalt der Römer) versetzten Ubier ein. 3) Die Sigambern oder Sicambrer (wahrscheinlich die Gamabrinen des Strabo und Gambrivier des Tacitus) in dem Berglande zwischen Lippe und Lahn (?) bis zum Rheine. 4) Die Bructerer zwischen der Lippe und der obern Ems. 5) Die Chamaven, nördlich von der Lippe bis zu den Grenzen der Friesen. 6) Die Marsen, ein später ganz verschollener Name für Völkerschaften im Norden der Bructerer bis zu den Cherusken und nördlich bis zu den Chauken. b) Die Ingävonen oder die Küstenbewohner an der Nordsee vom Ausflusse des Rheins bis in die cimbrische Halbinsel (Jütland). 1) Die Friesen in dem Küstenlande von der östlichen Mündung des Rheins bis jenseit der Ems und auf den Inseln an dieser Küste, von ihren stammverwandten Nachbarn durch besonderes Recht und besondere Sprache bis auf den heutigen Tag geschieden. 2) Die Amsibarier im Binnenlande (südlich von den Friesen und Chauken) zu beiden Seiten der mittlern Ems. 3) Die Chauken (Chauci) in den Marschländern von der untern Ems bis zur untern Elbe, also zu beiden Seiten der untern Weser, wahrscheinlich auch eine Völkerverbindung, wie die Cherusken (s. unten). 4) Die Angrivarier im Binnenlande zu beiden Seiten der Weser (oberhalb des Einflusses der Aller) und der untern Aller; sie erscheinen später unter dem Namen der sächsischen Engern. 5) Die Saxönen im Osten der untern Elbe (im heutigen westlichen Holstein), ein kleiner Stamm, dessen Name nach der Zeit des Ptole-mäus für Jahrhunderte lang aus der Geschichte verschwindet, dann wiederum in Britannien auftaucht und, von da aus nach dem Festlande getragen, zuerst für die Friesen am Rhein, dann, im Gegensatz zu den Franken, für die Niederdeutschen zwischen Rhein und Elbe in Gebrauch kam. Wie man (nach Plinius und Ptolemäus) den westlichen Theil der

16. Das Mittelalter, die neuere und die neueste Zeit - S. 7

1893 - Leipzig : Voigtländer
— 7 — superior) von Basel bis Bingen mit den Städten Straßburg (Argentoratum), Speier, Worms, Mainz (Mogontiacum), Bingium; und Germ, inferior bis zum Meer mit den Gebieten der Ubier und Bataver und den Städten Köln (Colonia Agrippinensis), Xanten (Castra vetera), Leyden (Lugdunum Batavorum); und das freie Germanien. Später drangen die Römer in das Zehntland (agri decumates) ein und schützten dasselbe durch den Grenzwall oder Pfahlgraben (limes, vallum Romanum, palus). Germanische Völkerschaften (Goten) wohnten auch in Skandinavien. Ein einheimischer Gesamtname fehlte unsern Vorfahren lange. Das Wort Germanen ist keltischen Ursprungs. Die Bezeichnung „deutsch" (thiudisk, volkstümlich) ist erst im Anfange des zehnten Jahrhunderts aufgekommen. Auf die gemeinsame Abstammung, welche die Sage von Thuisko und seinem Sohne Mannns herleitet, weisen Sprache, Religion und Götterglaube hin. In des Tacitus Zeiten wohnten die Jngaevonen an der Nordsee, die Herminonen in der Mitte Deutschlands, die Jstaevonen am Rhein. Die folgenden Völkerschaften suche aus der Karte (Kiep.-Wolfs Nro. 8): Gutonen, Rugier, Burgundionen, Vandalen, Angeln, Cimbern, Teutonen, Langobarden, Hermunduren, Markomannen, Quaden, Chauken, Friesen, Bataver, Usipier, Tencterer,, Chatten; ferner die keltischen Bojer, die slavischen Veneden und Sarmaten. Die Bodenbeschaffenheit war im wesentlichen der heutigen gleich. Doch zeigten die Küsten der Nordsee noch viel weniger die Einwirkungen der Fluten; noch fehlten Dollart und Jahdebusen; noch waren die friesischen Inseln erheblich größer und hingen teils untereinander, teils mit dem Festlande zusammen. Im Innern bedeckten Sümpfe, besonders an den Flußläufen, und Wälder weite Strecken. Die Vielheit der Stämme ist durch die Verschiedenheit des Bodens in den Ländern herbeigeführt. Gemeinsam war allen Germanen eine hohe Kulturempfänglichkeit und starke Abneigung gegen Centralisation der Macht. Ein staatlicher Verband für alle deutschen Stämme wurde erst durch Kart d. Großen geschaffen. Besonders charakteristisch für die Germanen sind: die Achtung der Frauen, die Treue, die Gastlichkeit, das kräftige Streben nach Freiheit und Selbständigkeit der Persönlichkeit; hohe Tapferkeit, Keuschheit, Wahrhaftigkeit werden als ihre Tugenden gerühmt; Trunk- und Spielsucht waren ihre Laster. Tacitus sagt, daß gute Sitten bei ihnen mehr bewirkten, als anderswo Gesetze. Die einzelnen Stämme bildeten Verbände, welche aus den freien, angesessenen und waffenfähigen Männern bestanden. Der Hauptzweck dieser Verbände war der Schutz nach außen. Innerhalb derselben gab es Gaugemeinden, Untergaue und Markgenossenschaften. Die Volksversammlungen

17. Geschichte des Mittelalters - S. 133

1854 - Weimar : Böhlau
133 niedergelassen und eine Art von Staatenbund gebildet; im Süden der Loire, einerseits bis nach Spanien hinein, andrerseits bis nach der Provence herrschten die Westgothen; östlich von diesen und südlich von den Franken wohnten die Burgunder, die sich nach und nach von Wallis an bis nach Avignon und bis an die obere Loire ausgebreitet hatten; zwischen den Burgundern, den Franken und den Westgothen hatte sich ein Ueberrest des untergegangenen weströmischen Reiches unter Aegidius und dessen Sohn Syagrius als ein selbstständiges Reich behauptet. Auf beiden Seilen des Rheins von der Lahn-Mündung bis an die Grenze der Burgunder und im Osten bis zum Lech wohnten die Alemannen. Oestlich von diesen, in dem Lande zwischen dem Lech, der Donau und der Enns wohnte das germanische Volk der Bajovarier, Bojarier oder Baiern. Aus den Donaustädten hatte bereits Odoaker die römischen Kolo- nisten nach Italien abberufen, weil sie durch die wiederholten Ueber- fälle der benachbarten deutschen Völker viel zu leiden hatten. Im Anfange des sechsten Jahrhunderts, vielleicht um das Jahr 508, waren die früher als Markomannen wohl bekannten Bewohner von Böhmen in die Gegenden westlich vom Böhmerwalde und südlich bis zu den Alpen eingewandert und erscheinen jetzt unter dem Na- men der Baiern als ein großes Ganzes in festem Zusammenhange. Nördlich-'von den Baiern und östlich von den Franken und Ale- mannen, vom Harz bis zum Main, ja einige Zeit in weiterer Aus' dehnung südöstlich bis zur Donau entstand nach der Auflösung des hunnischen Reiches ein thüringisches Reich, dessen Mittelpunkt das alte Volk der Hermunduren bildete. Nördlich von den Thü- ringern hatten die Sachsen fast das ganze Land zwischen der Elbe und den Franken inne. An den Küsten der Nordsee wohnten die Friesen. Sie sind das einzige Volk, welches seinen Wohnsitz und seinen alten Namen bis auf den heutigen Tag behauptet hat. Denn ihr Hauptland zwischen der Ems und dem Ostrhein heißt noch jetzt Fries land. Die Friesen hatten sich aber zu beiden Seiten ihrer früheren Wohnsitze längst der Küste hin ausgebreitet, und bis zur Mündung der Schelde auf der einen Seite und bis zur Weser- mündung auf der anderen wohnten an der Küste hin Friesen. Die großen Bewegungen der deutschen Völker, welche so große Verän- derungen hervorgerufen hatten, hörten in der zweiten Hälfte des sechsten Jahrhunderts allmälig auf. Nicht bloß Germanen waren es, die nach Abwerfung des hun- Die rusbrei- nischen Jochs und nach Vernichtung des oströmischen Reichs sich weit und breit über Süd- und Westeuropa verbreiteten; gleichzeitig »st-Europa, nämlich, neben und hinter ihnen, drangen zahlreiche slawische Völkerschaften, die gleichfalls das hunnische Joch abgeworfen hatten, über die Oder in Deutschland und über die Karpathen und an der Küste des schwarzen Meeres in die Länder an der süd- lichen Donau ein, indem ihre Haufen sich fast über halb Europa verbreiteten. Bisher wurde der slawische Name nur selten auf dem Schauplatze der Geschichte genannt; ganz anders jetzt, der Name Slawen, Winiden und Anten ertönte an der obern Donau, in Dacien, Mösien, Pannonien, Dalmatien, Kärnthen, zwischen

18. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 28

1864 - Hildburghausen : Nonne
28 Iii Zeitraum. Die deutschen V ölkersch afteu im Alt erthum :c. Corinth durch den Consul Mummius, worauf Griechenland zur römischen Provinz erklärt wurde. Iii. Zeitraum. Die deutschen Völkerschaften im Alterthum und der Verfall des Römerreichs. 200 v. Chr. bis 400 n. Chr. Deutschland breitete sich zur Zeit der Blüthe des römischen Reiches (zur Zeit Christi) vom Rhein bis zur Weichsel und von der Nord- und Ostsee, nickt wie jetzt bis zum adriatischen Meere, sondern nur bis zur Donau ans. Die Römer, von denen wir unsere geschichtlichen Nachrichten über das alte Deutschland und seine Bewohner haben, nannten dieses Land Groß-Germanien oder das barbarische, auch transrhenaniscke Germanien, im Gegensätze zu dem römischen d. h. den von ihnen eroberten Landschaften mit germanischen Stämmen am linken Rheinufer. Die Germanen waren wahrscheinlich ein aus Asien eingewandertes Volk. Sie waren in Stämme und diese in Völkerschaften getheilt. Dieser Zersplitterung ungeachtet beseelte sie doch das Gefühl der Einheit, indem sie glaubten, daß sie von einem gemeinsamen Vater, dem Man abstammten, aus dessen 3 Söhnen „Jsco, Ingo und Irmino", die 3 Hauptstämme der eigentlichen Germanen, die Istävonen (Westländer), Ingävonen (Küsten- bewohner) und die Hermionen hervorgegangen sind. Die Istävonen wohnten am rechten Ufer des Niederrheius und sind der Kern des spätern Frankenvolkes. Zu ihnen gehörten: die Marsen, Brukterer und Sigambern — Die Ingävonen, die längs der Nordseeküste wohnten, theilten sich in Friesen (zwischen Ems und Rhein), Chauken (um dre Weser), Saxonen (zwischen Elbe und Ostsee) und Cimbern (in Jütland, cimbrische Halbinsel». — Zu den Hermionen gehörten die Cherusker (vom Teutoburger Walde bis zur Elbe) und die Chatten (um die Werra und Fulda). Die Sueven sind wahrscheinlich germanische Schaaren, die schon in vorgeschichtlichen Zeiten aus dem eigentlichen Germanien nach Osten und Süden ausgewandert sind und sich als herrschende Kriegerstämme unter den Slaven in der Osthälfte Germaniens niedergelassen haben. Ihre Hauptstämme waren: 1) die Vandalen (an der Ostseeküste Rugier; zwischen Elbe und Oder Longobardeu, zwiscken Oder und Weichsel Burgundionen und östlich von der Weichsel Gothonen genannt); 2) die Hermunduren (zwischen Donau und Thüringer Wald); 3) die Markomannen (zwischen dem Oberlauf der Elbe und Oder — in Böhmen); 4» die Semnonen (zwi- schen dem Mittellauf der Elbe und Oder — in der Provinz Brandenburg); 5) die Lygier (östlich am Oberlauf der Oder — in Schlesien, Posen und Polen); 6) die Quaden (zwischen der Oderquelle und der Donau — im Oesterreichischen). Deutschland, das gegenwärtig ein Land so reich an Vorzügen ist, war es vor 2000 Jahren keinesweges. Damals breitete sich über das jetzt so

19. Geschichte des deutschen Volkes - S. 9

1867 - Berlin : Vahlen
Das römische Kaiserreich im Eroberungskampfe gegen die Germanen. § 8—9. 9 nischen Wald (b. i. der Jurazug, das Erzgebirge, die Sudeten) und den Bacenis (den Thüringer Wald und Harz?). Er weiß von fabelhaften oder wunderbaren Thieren, die in jener Wildniß leben, zu erzählen. Was er aber von den öffentlichen Einrichtungen und von dem Gemeindeleben sagt, gilt zu- nächst nur von den Sueven, mit denen er vorzugsweise zusammentraf. Diese waren noch nicht seßhaft geworden, auch war bei ihnen noch kein Grundbesitz Einzelner vorhanden. Der ganze Boden, den sie eingenommen, gehörte der Gemeinde. Nur ein Theil desselben ward abwechselnd bebaut, das Ucbrige brach gelassen. Und nur die eine Hälfte der Männer ward zu diesem Geschäft abwechselnd erlesen, die andere zog auf Krieg und Eroberung. Ehre wie Sicher- heit schien es zu bringen, wenn weit um die Grenzen her Alles wüst gelegt war. — Ohne Zweifel gab cs neben diesen Sueven im Norden und Nord- westen Deutschlands bereits ansessige und deshalb anderslebende, weniger unstete Germanen; doch scheint allerdings die Mehrzahl der Stämme zu Cäsars Zeit noch eine Zwischenstufe einzunehmen zwischen dem wilden, launenhaften Wandern der Kimbern und Teutonen, und der auf Boden und Heimat gegründeten Ge- sittung späterer Nachkommen. 3. Das römische Kaiserreich im Eroberungskampfe gegen die Germanen. § 9. Bald wurden die Römer auch mit den tiefer im Lande wohnenden Germanen bekannt. Julius Cäsar war unter den Dolchen seiner Mörder ge- fallen; noch einmal hatten Bürgerkriege das römische Weltreich durchwühlt. Endlich erntete Cäsar Octavianus, genannt Augustus, was Julius Cäsar gesäet, eine Macht ohne Gleichen, und ward der Gründer der Monarchie. Das große römische Reich ordnete sich in Provinzen und festigte sich an seinen Grenzen. Gegen Germanien folgten diese dem Lauf des Rheins und der Donau. Auf dem linken Ufer des ersteren Flußes theilte man zwei Bezirke ab: das obere und untere Germanien (Germania prima, Germania secunda); an dem letzteren drei Provinzen keltischen Stammes: Rhätien (mit Vindelicien) No-' ricum und Pannonien, die von Augustus Stiefsöhnen, Drusus und Ti- ll erius, unterworfen waren. Außer den oben (§ 7) genannten Stämmen der Triboker, Nemeter und Vangionen dienten am Rhein auch noch andere deutsche Völker den Römern: so die Ubier im Gebiete von Cöln, einer späteren Coloniestadt der Römer*); so die Bataver, im Mündungslande des Stromes. Auch die unmittelbaren Anwohner des rechten Rheinusers, die T euch ter er und Usipeter (§ 7), gehorchten Rom. Aber drüber hin- aus nach Osten hin saßen freie Germanen. Längs der Meeresküste wohnten, von der Mündung des Rheins bis zur Mündung der Ems, die Frisen, weiterhin östlich von der Ems die Ch auken, „starke und gerechte Männer, riesenhafte Gestalten", wie die Römer sie schildern. In der Tiefebene an der Lippe aufwärts bis gegen die Quellen der Ems wohnten die Brukterer und die Marsen; südlich von ihnen, im Quellgebüt der Ruhr, Sieg und Eder die den Marsen verwandten Sigambrer, welche zwischen Tenchterern und Usi- petern an den Mündungen der Sieg sogar bis zum Rheine reichten. Oestlich von diesen saßen, im heutigen Hessenlande, die trotzigen, kriegserfahrenen Chatten, *) Colonia Claudia Agrippinensis, nach der Agrippina, der Gemahlin des Kaisers Claudius, der Tochter des Germanicus und der Mutter des Nero, benannt, ladt, à. 12, 27. i

20. Mittelalter - S. 3

1890 - Berlin : Weidmann
— 3 — Die Westgermanen, im eigentlichen Deutschland westlich vom Rhein und nördlich von der Donau wohnend, scheiden sich in 1) Ingaevonen, die Völker an der Nordsee: Friesen, Chauken u. A.; 2) Istaevonen, die Völker am Rhein; 3) Herminonen = Irminonen, die oberdeutschen Völker. Ingvio, Istio und Irmino, die Stammväter der drei Stämme, scheinen Beinamen der Götter Freyr, Ziu und Wodan1) zu sein; die Zugehörigkeit der einzelnen Völker zu den drei Abteilungen steht nicht ganz fest. Wohnsitze der einzelnen Stämme: An der Nordsee: Friesen, vom Zuydersee bis zur Ems (Amisia), Chauken, von der Ems bis zur Elbe, Saxones, in Holstein,2) Angeln in Schleswig. Am unteren Rhein von N. nach S.: Bataver an der Rheinmündung, Usipeter Sigambrer I Tencterer ( von ^er Lippe (Lupia) bis zum Main (Moenus). Ubier J An der Weser von N. nach S.: Angrivarier (im M.-A. Engem), südlich von den Chauken, Cherusker, zu beiden Seiten der mittleren Weser und um den Harz bis zur Saale und Elbe (über den Namen u. S. 5), Chatten (Hessen), von der Werra bis zum Taunus, im S. bis zum Main. An der Elbe: auf dem linken Ufer der Unter-Elbe: Langobarden, d. i. Langbärte, nördlich von den Cheruskern, Hermunduren, d. h. große Duren3), südlich von den Cheruskern, zwischen Erzgebirge und Thüringer Wald und über diesen hinweg nach Süden bis an die Donau und den Limes imperii (s. u. S. 9 Anm. zu 80—130); auf dem rechten Ufer: Sueben, in der Mark und südlich bis zu den Sudeten, im 0. bis zur Oder und Neisse; in mehrere Völker zerfallend: ihr Hauptstamm um Havel und Spree die Semnonen.4) An der Ostsee: Variner, in Mecklenburg, östlich von den Sachsen,6) Rugier, in Rügen und Pommern, Goten, zu beiden Seiten der unteren Weichsel. *) Über diese unten S. 4 f. !) Nach ihrem Steinscliwert lsachs’ benannt. 3) Die Nachkommen der Duri sind — mit der patronymischen Endung -inc— die Duringi, Thüringer. 4) Tac. Germ. 39: Vetustissimi nobilissimique Sueborum. Sie besitzen einen heiligen Hain: $ili'am auguriis et prisca formidme patrum sacram etc.... inde initia gentis, ibi regnator omnium deus etc. .. . centum pagis habitant. 5) Ihr Name lebt noch in Warne fort. 1*