1849 -
Berlin
: Schultze
- Autor: Hörschelmann, August, Dielitz, Theodor
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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welcher uns zunächst liegt, heißt der Nordpol, der entgegen-'
gesetzte der Südpol. Beide sind 1714 Meilen von einander
entfernt. An einer künstlichen Nachbildung der Erdkugel
(Erdglobus) sind die Pole bemerkt; die Erdare ist durch
zwei hervortretende Stifte angedeutet, um welche sich die
ganze Kugel drehen läßt.
11) Mitten um den Ecdglobus läuft ein großer Kreis,
ein Bild des Aequators oder der Linie, die man sich in
gleicher Entfernung von beiden Polen um die Erde herum-
gelegt denkt. Ihre Länge beträgt 5400 Meilen und ihr
Durchmesser etwa 5 Meilen mehr als die Erdare. Der
Aequator theilt die Erde in die nördliche und in die süd--
liche Halbkugel.
12) Alle Kreise, die außerdem auf jeder der beiden
Halbkugeln mit dem Aequator gleichlaufend angenommen
werden, heißen Parallelkreise. Diejenigen Kreise aber,
welche durch beide Pole gehen und daher sämmtliche Pa-
rallelkreise durchschneiden, heißen Meridiane oder Mit-
tags kreise. Jeder Meridian theilt die Erde in eine öst-
liche und eine westliche Halbkugel.
13) Außer der täglichen Umdrehung der Erde um ihre
Are ist auch ihr kreisähnlicher Umlauf um die Sonne zu
bemerken. Sie vollendet ihn in einem Jahre oder in un-
gefähr 365s Tagen. Die Erdare behält bei dieser Bewe-
gung immer dieselbe Richtung gegen den übrigen Welccn-
raum, und verändert daher ihre Stellung gegen die Sonne.
Wie nämlich eine Magnetnadel, die man um irgend einen
Gegenstand herumführt, diesem einmal die Nordchihe, ein-
mal die Südspitze zukehrt, weil sie selbst immer dieselbe
Lage behält, so kehrt auch die Erde bei ihrem Umlauf um
die Sonne auf der einen Hälfte ihrer Bahn den Nordpol,
und auf der andern den Südpol der Sonne zu. Diejenige
Halbkugel, deren Pol der Sonne zuwendet ist, hat Som-
mer, die andere Winter. Während also die nördliche Halb-'
kugel Sommer hat, ist auf der südlichen Winter, und um-
gekehrt. Zweimal im Jahre, nämlich am 21. März und
am 23. September, ist weder der Nordpol noch der Süd-
pol der Sonne zugewendet, und dann ist auf der ganzen
Erde Tag und Nacht gleich lang. Am 21. Juni hat die
Sonne für die nördliche, und am 21. December für die
südliche Halbkugel den höchsten Standpunkt.
14) Aus dieser Art der Bewegung entsteht die Ver-
schiedenheit a) des Sonnenaufgangs und Untergangs, k) der
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