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1. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 337

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
337 Wunderbar ist es, wie Jerusalem, das so viele Zerstörungen erlebte, sich immer wieder aus dem Schutt erhoben hat. Wer Judäa durchwandert, weiß kaum, ob er es das Land der Verheißung oder des Fluches nennen soll. In keinem Lande treten so wie hier die Güte und der Ernst Gottes ergreifend vor die mensch- liche Seele. 6. Betrachten wir nun noch die Weltlage des heiligen Landes, so tritt uns immer klarer der Gedanke entgegen, daß keine Stätte geeigneter war zur Anzündung des Lichtes, das die Welt erleuchten sollte. Palästina liegt nicht nur im Mittelpunkt der Altenwelt, sondern auch in einer Gegend, wo vieleder großen Verkehrsstraßen der Völker zusammentrafen und theilweise noch zusammentreffen, Straßen, die in allen Richtungen bis in die entferntesten Länder führen. Außerdem lag es zur Zeit des Heidenthums ui der Mitte der Nationen, welche am frühesten menschliche Bildung angenommen hatten und zur höchsten Macht und Blüte gelangt waren: ringsherum wohnten die Aegypter, die Babylonier und Assyrier, die Phönizier und Syrer, die Griechen und die Römer und die Araber. So ist es denn wahr, was Hes. 5, 5 geschrieben steht: „Das ist Jerusalem, die ich unter die Heiden gesetzt habe und rings um sie her Länder." So war es diesen Völkern leicht, den Gott Israels kennen zu lernen und seine Herrlichkeit zu sehen; und als nachher die Apostel ausgingen, fanden sie gebahnte Wege, welche zu den entferntesten Gegenden der bekannten Welt führten. Diese Straßen aber berührten das heilige Land selbst nicht, sondern entweder im Norden die phönizischen oder im Süden die ägyptischen Städte. Das heilige Land ist eine Friedensinsel mitten im Ocean der Welt. Sie kann allem, was sie umgiebt, fremd bleiben, aber die ganze Erde ist ihren Bewohnern offen. In heiliger Einsamkeit und Stille reifte hier der Same des göttlichen Wortes, um dann mit wunderbarer Schnelligkeit unter alle Völker getragen zu werden. 66. Blick in s Weltall. Jes. 40, 20: Hebet eure Augen in die Höhe und sehet! Wer hat solche Dinge geschaffen und führet ihr Heer bei der Zahl heraus, der sie alle mit Namen rufet? 1. Die Erde und die Sonne. Nach dem Augenscheine und nach dem allgemeinen Glauben wäre die Erde mit allen ihren Bergen und Thälern eine große, runde Fläche, gleich einer unge- heuren, großen Scheibe. Am Rande derselben weiter hinaus kommt nichts mehr, dort ist gleichsam der Himmel an sie angefügt, der wie eine große, hohle Halbkugel über ihr steht und sie bedeckt. Dort geht am Tage die Sonne auf und unter, bald früher, bald später, bald links an einem gewissen bekannten Berg oder Haus, bald rechts, und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter, und bei Nacht der Mond und die Sterne, und sie scheinen nicht gar entsetzlich hoch über unsern Häuptern zu stehen. Das wäre nun alles gut, wenn's niemand besser wüßte; aber die Sternseher wissen's besser. Denn erstlich, wenn einer daheim weggeht und will reisen bis an's Ende der Erde, an den Rand, wo man einen aufgehenden Stern mit der Hand weghaschen und in die Tasche stecken kann, und er geht am ersten April vom Haus aus, so hat er den rechten Tag gewählt. Denn er kann reisen, wohin er will, durch Deutschland, durch Polen, durch Rußland, nach Asien hinein, durch die Mohamedaner und Heiden, vom Land auf's Wasser, und vom Wasser wieder auf's Land, und immer weiter. Aber endlich, wenn er ein Pfeiflein Taback ein- füllt und will daran denken, wie lang' er schon von den Seinigen weg ist, und wie weit er noch zu reisen hat an's Ende der Erde und wieder zurück, auf einmal wird's ihm heimlich in seinem Gemüth, es wird nach und nach alles, wie es da- Voterländisches Lesebuch. 22

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1. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 337

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
337 Wunderbar ist es, wie Jerusalem, das so viele Zerstörungen erlebte, sich immer wieder aus dem Schutt erhoben hat. Wer Judäa durchwandert, weiß kaum, ob er es das Land der Verheißung oder des Fluches neunen soll. In keinem Laude treten so wie hier die Güte und der Ernst Gottes ergreifend vor die mensch- liche Seele. 6. Betrachten wir nun noch die Weltlage des heiligen Landes, so tritt uns immer klarer der Gedanke entgegen, daß keine Stätte geeigneter war zur Anzündung des Lichtes, das die Welt erleuchten sollte. Palästina liegt nicht nur im Mittelpunkt der Alten Welt, sondern auch in einer Gegend, wo viele der großen Verkehrsstraßen der Völker zusammentrafen und theilweise noch zusammentreffen, Straßen, die in allen Richtungen bis in die entferntesten Länder führen. Außerdem lag es zur Zeit des Heidenthums in der Mitte der Nationen, welche am frühesien menschliche Bildung angenommen hatten und zur höchsten Macht und Blüte gelangt waren: ringsherum wohnten die Aegypter, die Babylonier und Assyrier, die Phönizier und Syrer, die Griechen und die Römer und die Araber. So ist es denn wahr, was Hes. 5, 5 geschrieben steht: „Das ist Jerusalem, die ich unter die Heiden gesetzt habe und rings um sie her Länder." So war cs diesen Völkern leicht, den Gott Israels kennen zu lernen und seine Herrlichkeit zu sehen; und als nachher die Apostel ausgingen, fanden sie gebahnte Wege, welche zu den entferntesten Gegenden der bekannten Welt führten. Diese Straßen aber berührten das heilige Land selbst nicht, sondern entweder im Norden die phönizischen oder im Süden die ägyptischen Städte. Das heilige Land ist eine Friedensinsel mitten im Ocean der Welt. Sie kann allem, was sie umgiebt, fremd bleiben, aber die ganze Erde ist ihren Bewohnern offen. In heiliger Einsamkeit und Stille reifte hier der Same des göttlichen Wortes, um dann mit wunderbarer Schnelligkeit unter alle Völker getragen zu werden. 66. Blick ins Weltall. Jes. 40, 26: Hebet eure Augen in die Höhe und sehet! Wer hat solche Dinge geschaffen und führet ihr Heer bei der Zahl heraus, der sie alle mit Namen rufet? 1. Die Erde und die Sonne. Nach dem Augenscheine und nach dem allgemeinen Glauben wäre die Erde mit allen ihren Bergen und Thälern eine große, runde Fläche, gleich einer unge- heuren, großen Scheibe. Am Rande derselben weiter hinaus kommt nichts mehr, dort ist gleichsam der Himmel an sie angefügt, der wie eine große, hohle Halbkugel über ihr steht und sie bedeckt. Dort geht am Tage die Sonne auf und unter, bald früher, bald später, bald links an einem gewissen bekannten Berg oder Haus, bald rechts, und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter, und bei Nacht der Mond und die Sterne, und sie scheinen nicht gar entsetzlich hoch über unsern Häuptern zu stehen. Das wäre nun alles gut, wenn's niemand besser wüßte; aber die Sternseher wissen's besser. Denn erstlich, wenn einer daheim weggeht und will reisen bis an's Ende der Erde, an den Rand, wo man einen aufgehenden Stern mit der Hand weghaschen und in die Tasche stecken kann, und er geht am ersten April vom Haus aus, so hat er den rechten Tag gewählt. Denn er kann reisen, wohin er will, durch Deutschland, durch Polen, durch Rußland, nach Asien hinein, durch die Mohamedaner und Heiden, vom Land auf's Wasser, und vom Wasser wieder auf's Land, und immer weiter. Aber endlich, wenn er ein Pfeiflein Taback ein- füllt und will daran denken, wie lang' er schon von den Seinigen weg ist, und wie weit er noch zu reisen hat an's Ende der Erde und wieder zurück, auf einmal wird's ihm heimlich in seinem Gemüth, es wird nach und nach alles, wie es da- Vaterländisches Lesebuch. o*2

2. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 401

1902 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
88. Blick ins Weltall. 401 6. Betrachten wir nun noch die Weltlage des heiligen Landes, so tritt uns immer klarer der Gedanke entgegen, daß keine Stätte geeigneter war zur Anzündung des Lichtes, das die Welt erleuchten sollte. Palästina liegt nicht nur im Mittelpunkte der alten Welt, sondern auch in einer Gegend, wo viele der großen Verkehrsstraßen der Völker zusammentrafen und teilweise noch zusammen- treffen, Straßen, die in allen Richtungen bis in die entferntesten Länder führen. Außerdem lag es zur Zeit des Heidentums in der Mitte der Nationen, welche am frühesten menschliche Bildung angenommen hatten und zur höchsten Macht und Blüte gelangt waren; ringsherum wohnten die Ägypter, die Babylonier und die Assyrier, die Phönizier und Syrer, die Griechen und die Römer und die Araber. So ist es denn wahr, was Hes. 5, 5 geschrieben steht: „Das ist Jerusalem, die ich unter die Heiden gesetzt habe und rings um sie her Län- der." So war es diesen Völkern leicht, den Gott Israels kennen zu lernen und seine Herrlichkeit zu sehen; und als nachher die Apostel ausgingen, fanden sie gebahnte Wege, welche zu den entferntesten Gegenden der bekannten Welt führten. Diese Straßen aber berührten das heilige Land selbst nicht, sondern im Norden die phönizischen oder im Süden die ägyptischen Städte. Das hei- lige Land ist eine Friedensinsel mitten im Ozean der Welt. Sie kann allem, was sie umgibt, fremd bleiben, aber die ganze Erde ist ihren Be- wohnern offen. In heiliger Einsamkeit und Stille reifte hier der Same des göttlichen Wortes, um dann mit wunderbarer Schnelligkeit unter alle Völker getragen zu werden. Nach O erste dt. 88. Blick ins Weltall. Jes. 40, 26: Hebet eure Augen iu die Höhe und sehet! Wer hat solche Dinge geschaffen und führet ihr Heer bei der Zahl heraus, der sie alle mit Namen rufet? 1. Die Erdr und die Lonne. nach dem Augenscheine und nach dein allgemeinen Glauben wäre die Erde niit allen ihren Bergen und Tälern eine große, runde Fläche, gleich einer ungeheuer großen Scheibe. Am Rande derselben weiter hinaus kommt nichts mehr, dort ist gleichsam der Himmel an sie angefügt, der wie eine große, hohle Halbkugel über ihr steht und sie bedeckt. Dort geht am Tage die Sonne auf und unter, bald früher, bald später, bald links an einem gewissen bekannten Berg oder Haus, bald rechts und bringt Tag und Nacht, Sommer und Win- ter, und bei Nacht der Mond und die Sterne, und sie scheinen nicht gar ent- setzlich hoch über unsern Häuptern zu stehen. Das wäre nun alles gut, wenn's niemand besser wüßte; aber die Stern- seher wissen's besser. Denn erstlich, wenn einer daheim weggeht und will reisen bis ans Ende der Erde, an den Rand, wo man einen ausgehenden Stern mit der Hand weghaschen und in die Tasche stecken kann, und er geht am ersten April von Hause aus, so hat er den rechten Tag gewählt. Denn er kann reisen, wenn er will, durch Deutschland, durch Polen, durch Rußland, nach Asien hinein, durch die Mohammedaner und Heiden, vom Land aufs Wasser und vom Wasser wieder aufs Land, und immer weiter. Aber endlich, wenn er ein Pseiflein Tabak einfüllt und will daran denken, wie lang' er schon von den Seinigen weg ist, und wie weit er noch zu reisen hat ans Ende der Erde und wieder zurück, aus Vaterländisches Lesebuch. ofi

3. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 360

1872 - Halle a/S. : Buchh. des Waisenhauses
360 treffen, Straßen, die in allen Richtungen bis in die emferntesten Länder führen. Außerdem lag es zur Zeit des Heidenthums in der Mitte der Nationen, welche am frühesten menschliche Bildung angenommen hatten und zur höchsten Macht und Blüte gelangt waren: ringsherum wohnten die Aegypter, die Babylonier und Assyrier, die Phönizier und Syrer, die Griechen und die Römer und die Araber. So ist es denn wahr, was Hes. 5, 5 geschrieben steht: „Das ist Jerusalem, die ich unter die Heiden gesetzt habe und rings um sie her Länder." So war es diesen Völkern leicht, den Gott Israels kennen zu lernen und seine Herrlich- keit zu sehen; und als nachher die Apostel ausgingen, fanden sie gebahnte Wege, welche zu den entferntesten Gegenden der bekannten Welt führten. Diese Stra- ßen aber berührten das Heilige Land selbst nicht, sondern im Norden die phöni- zischen oder im Süden die ägyptischen Städte. Das Heilige Land ist eine Friedensinsel mitten im Ocean der Welt. Sie kann allem, was sie umgiebt, fremd bleiben, aber die ganze Erde ist ihren Bewohnern offen. In heiliger Einsamkeit und Stille reiste hier der Same des göttlichen Wortes, um dann mit wunderbarer Schnelligkeit unter alle Völker getragen zu werden. 86. Blick ins Weltall. Ies. 40, 26: Hebet eure Augen in die Höhe und sehet! Wer hat solche Dinge geschaffen und führet ihr Heer bei der Zahl heraus, der sie alle mit Namen rufet? 1. Die Erde und die Sonne. Nach dem Augenscheine und nach dem allgemeinen Glauben wäre die Erde mit allen ihren Bergen und Thälern eine große, runde Fläche, gleich einer ungeheuer großen Scheibe.. Am Rande derselben weiter hinaus kommt nichts mehr, dort ist gleichsam der Himmel an sie angefügt, der wie eine große, hohle Halbkugel über ihr steht und sie bedeckt. Dort geht am Tage die Sonne auf und unter, bald früher, bald später, bald links an einem gewissen bekannten Berg oder Haus, bald rechts, und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter, und bei Nacht der Mond und die Sterne, und sie scheinen nicht gar ent- setzlich hoch über unsern Häuptern zu stehen. Das wäre nun alles gut, wenn's niemand besser wüßte; aber die Sternseher wissen's besser. Denn erstlich, wenn einer daheim weggeht und will reisen bis ans Ende der Erde, an den Rand, wo man einen aufgehenden Stern mit der Hand Weghaschen und in die Tasche stecken kann, und er geht am ersten April von Hanse auö, so hat er den rechten Tag gewählt. Denn er kann reisen, wenn er will, durch Deutschland, durch Polen, durch Rußland, nach Asien hinein, durch die Mohamedaner und Heiden, vom Land aufs Wasser, und vom Wasser wieder aufs Land, und immer weiter. Aber endlich, wenn er ein Pfeif- lein Tabak einfüllt und will daran denken, wie lang' er schon von den Scinigen weg ist, und wie weit er noch zu reisen hat ans Ende der Erde und wieder zurück, auf einmal, wird's ihm heimlich in seinem Gemüth, es wird nach und nach alles, wie es daheim war;, er hört seine Landessprache wieder sprechen; zuletzt erblickt er von Weitem einen Kirchthurm,. den er auch schon gesehen hat, und wenn er auf ihn hingeht, kommt er in ein wohlbe- kanntes Dorf und hat nur noch zwei Stunden oder drei, so ist er wieder daheim und hat das Ende der Erde nie gesehen. Nämlich er reist um die Erde, wie man einen Strich mit Kreide um eine Kugel herumzieht, und kommt zuletzt wieder aus den alten Fleck, von dem er ausging. Es sind schon viele solcher Reisen um die Erde nach verschiedenen Rich- tungen gemacht worden. In zwei biö vier Jahren, je nachdem, ist alles geschehen. Ist nicht der englische Seekapitän Cook kn seinem Leben zweimal um die ganze Erde herum-

4. Theil 1 = 5. Schulj. - S. 111

1875 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
111 5. Das Lied der Deutschen. Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt, wenn es stets-zu Schutz und Trutze brüderlich zusammenhält, von der Maas bis an die Memel, voh der Etsch bis an den Belt — Deutschland, Deutschlam über alles, über alles in der Welt!^ Deutsche Frauen, deutsche Treue, deutscher Wein und deutscher Sang, sollen in der Welt behalten ihren alten, schönen Klang, uns zu edler That begeistern unser ganzes Leben lang, — deutsche Frauen, deutsche Treue, deutscher Wein und deutscher Sang. Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland: danach laßt uns alle streben brüderlich mit Herz und Hand! Einigkeit und Recht und Freiheit sind des Glückes Unterpfand — - blüh' im Glanze dieses Glückes, blühe, deutsches Vaterland! Hoffmann v. Fallersleben. 6. Die Erde. Nach dem Augenscheine und nach allgemeinem Glauben wäre die Erde mit allen ihren Bergen und Thälern eine große, runde Flüche, gleich einer ungeheuren großen Scheibe. Am Rande derselben weiter hinaus kommt nichts mehr; dort ist gleichsam der Himmel an sie ge- fügt, der wie ein große, hohle Halbkugel über ihr steht und sie be- deckt. Dort geht am Tage die Sonne auf und unter, bald früher, bald später, bald links an einem gewissen bekannten Berge oder Hause, bald rechts und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter hervor, bei Nacht der Mond und die Sterne, und sie scheinen nicht gar ent- setzlich hoch über unsern Häuptern zu stehen. Das wäre nun alles gut, wenn's niemand besser wüßte; aber die Sternseher und Kalendermacher wissen's besser. Denn erstlich, wenn einer daheim weggeht und will reisen bis an's Ende der Erde, an den Rand, wo man einen aufgehenden Stern mit der-Hand weg- haschen und in die Tasche stecken kann, und er geht an: ersten April vom Hause aus, so hat er den rechten Tag gewählt. Denn er kann reisen, wohin er will, durch Deutschland, durch Polen, durch Ruß- land,. nach Asien hinein, durch die Länder der Heiden, vom Hgnde auf's Wasser und vom Wasser wieder auf's Land und immer weiter. Aber endlich, wenn er sich aus einen Baumstamm setzt und will daran denken, wie lange er schon voir den Seinigen weg sei, und wie weit er noch zu reisen habe an's Ende der Erde und wieder zu- rück: auf einmal wird's ihm heimlich in seinen: Gemüthe; es wird ihm nach und nach alles, wie es daheim war; er hört seine Landes- sprache wieder sprechen; zuletzt erblickt er dorr weitem einen Kirch- turm, den er auch schon gesehen hat, und wenn er auf ihn zugeht, kommt er in eirr wohlbekanntes Dorf und hat nur noch zwei Stunden oder drei, so ist er wieder daheim und hat das Ende der Erde nie gesehen. Nämlich, er reist um die Erde, wie man einen Strich mit

5. Vaterländisches Lesebuch - S. 224

1857 - Jena : Mauke
224 ist aber nicht löblich, daß man so etwas alle Tage sieht und fragt nie, was es bedeutet. Der Himmel ist ein großes Buch über die göttliche Allmacht und Güte, und stehen viel bewährte Mittel darin gegen den Aberglauben und gegen die Sünde, und die Sterne sind die goldenen Buchstaben in dem Buch. Es ist in einer frem- den Sprache geschrieben; man kann es nicht verstehen, wenn man keinen Dolmetscher hat. Wer aber einmal in diesem Buch lesen kann, dem wird hernach die Zeit nimmer lang, wenn er schon bei Nacht auf der Straße ist; und wenn ihn die Finsterniß ver- führen will, etwas Böses zu thun, er kaun es nimmer. Darum folgt hier Etwas, zuerst über die Erde und über die Sonne, darauf über den Mond, zuletzt über die Sterne. I. Die Erde und die Sonne. Nach dem Augenschein und nach dem allgemeinen Glauben wäre die Erde mit allen ihren Bergen und Thälern eine große, runde Fläche, gleich einer ungeheuern Scheibe. Am Rande der- selben weiter hinaus komust Nichts mehr; dort ist der Himmel an sie gefügt, der wie eine große, hohle Halbkugel über ihr steht und sic bedeckt. Dort geht am Tage die Sonne auf und unter, bald früher, bald später, bald links an einem gewissen Berg oder Haus, bald rechts, und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter, und bei Nacht den Mond und die Sterne, und sie schei- nen nicht gar so hoch über unsern Häuptern zu stehen. Das wäre nun Alles gut, wcnn's Niemand besser wüßte; aber die Sternseher und Kalendermacher wissen's besser. Denn erstlich, wenn Einer daheim weggeht und will reisen bis an's Ende der Erde, an den Rand, wo man einen aufgehen- den Stern mik der Hand ergreifen kann, und er geht am ersten April von Hause aus, so hat er den rechten Tag gewählt. Denn er kann reisen durch Deutschland, durch Polen, durch Rußland, nach Asien hinein, durch die Muhamedaner und Heiden, vom Land auf's Wasser und vom Wasser wieder auf's Land und immer weiter. Aber endlich, wenn er sich aus einen Baumstamm setzt und will daran denken, wie lange er schon von den Seinigen weg ist und wie weit er noch zu reisen hat an's Ende der Erde und wieder zurück: auf einmal-«wird's heimlich in seinem Gemüth, es wird ihm nach und nach Alles, wie es daheim war, er hört seine Landessprache wieder sprechen; zuletzt erblickt er von Weitem einen Kirchthurm, den er auch schon gesehen hat, und ivenn er auf ihn hingeht, kommt er in ein wohlbekanntes Dorf und hat nur noch

6. Lebensspiegel für Landleute - S. 4

1844 - Darmstadt : Ollweiler
4 Gott ist die Lieb', und Liebe kann nicht lügen! — Nichts als dieß Wort, doch das von solcher Tiefe, — dap Niemand es auslegen kann zu Genügen. 5. Die Erde. Nach dem Augenschein und nach dem allgemeinen Glauben wäre die Erde mit allen ihren Bergen und Thälern eine große runde Fläche gleich einer ungeheuer großen Scheibe. Am Rande derselben weiter hinaus kommt nichts mehr, dort ist gleichsam der Himmel an sie angefügt, der wie eine große hohle Halbkugel über ihr steht und sie bedeckt. Dort geht am Tag die Sonne auf und unter, bald früher, bald später, bald links an einem gewissen bekannten Berg oder Haus, bald rechts, und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter, und bei Nacht den Mond und die Sterne, und sie scheinen nicht gar entsetzlich hoch über unsern Häuptern 511 stehen. Das wäre nun alles gut, wenn's Niemand besser wüßte, aber die Gelehrten wissen's besser. Denn, wenn einer daheim weggeht, und will reisen bis an's Ende der Erde, an den Rand, wo man die Sterne mit der Hand greifen kann, und er geht am ersten April von Hause aus, so hat er den rechten Tag gewählt. Denn er kann reisen, wenn er will durch Deutschland, durch Polen, durch Rußland, nach Asien hinein durch die Muhamedaner und Heiden, vom Land auf's Wasser, und vom Wasser wieder auf's Land, und immer weiter. Aber endlich, wenn er will daran denken, wie lang er schon von den Seinigen weg ist, und wie weit er noch zu reisen hat an's Ende der Erde und wieder zurück, auf einmal wird's ihm heimlich in seinem Gemüth, es wird nach und nach alles, wie es daheim war, er hört seine Landessprache wieder sprechen, zuletzt erblickt er von weitem einen Kirchthum, den er auch schon gesehen hat, und wenn er auf ihn hingeht, kommt er in ein wohlbekanntes Torf, und hat nur noch zwei Stunden oder drei, so ist er wieder daheim, und hat das Ende der Erde nie gesehen. Nämlich er reist um die Erde, und kommt zuletzt wieder auf den alten Fleck von dem er ausging. Es sind schon viele solcher Reisen um die Erde nach verschie- denen Richtungen gemacht worden. In zwei bis vier Jahren, je nachdem, ist Alles geschehen. Der englische Seekapitän Cook ist in Einem Leben zweimal um die ganze Erde herum gereist, itnb von der andern Seite wieder heimgekommen, aber das drittemal haben ihn die Wilden auf der Insel Owaihi todt geschlagen, und gegessen. Daraus und aus mehreren sicheren Anzeigen erkennen die Gelehrten folgendes: die Erde ist nicht blos eine ausgebreitete, rund abgeschnittene Fläche, nein sie ist eine ungeheure große Kugel. Ferner: sie hängt und schwebt frei und ohne Unterstützung, wie die Sonne und der Mond, in dem unermeßlichen Raum des Weltalls unten und oben zwischen lauter himmlischen Sternen.

7. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 623

1843 - Altona : Schlüter
023 wollen. Es ist aber nicht löblich, daß man so etwas alle Tage sieht, und fragt nie, was es bedeutet. Der Himmel ist ein groß- ßes Buch über die göttliche Allmacht und Güte, und stehen viel bewährte Micrel darin gegen den Aberglauben und gegen die Sünde, und die Sterne sind die goldnen Buchstaben in dem Buch. Aber es ist in einer fremden Sprache geschrieben; man kann es nicht verstehen, wenn man keinen Dollmetscher hat. Wer aber einmal in diesem Buch lesen kann, in diesem Psalter, und liest darin, dem wird hernach die Zeit nimmer lang, wenn er schon bei Nacht allein auf der Straße ist, und wenn ihn die Finsterniß verführen null, etwas Böses zu thun, er kann es nimmer. Darum folgt hier etwas, zuerst über die Erde und über die Sonne, darauf über den Mond, zuletzt über die Sterne. 265. Die Erde und die Sonne. Nach dem Augenschein und nach dem allgemeinen Glauben wäre die Erde mit allen ihren Bergen und Thälern eine große runde Fläche, gleich einer ungeheuer großen Scheibe. Am Rande derselben weiter hinaus kommt nichts mehr; dort ist gleichsam der Himmel an sie gefügt, der wie eine große hohle Halbkugel über ihr steht und sie bedeckt. Dort geht am Tage die Sonne auf und unter, bald früher, bald später, bald links an einem gewissen Berge oder Hause, bald rechts, und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter; und bei Nacht der Mond und die Sterne, und sie scheinen nicht gar entsetzlich hoch über un- sern Häuptern zu stehen. Das wäre nun alles gut, wenn's Niemand besser wüßte; aber die Sternseher und Kalendermacher wissen's besser. Denn erstlich, wenn einer daheim weggeht und will reisen bis an's Ende der Erde, an den Rand, wo man einen aufgehenden Stern mit der Hand weghaschen und in die Tasche stecken kann, und er geht am 1. April vom Hause aus: so hat er den rechten Tag gewählt. Denn er kann reisen, wenn er will, durch Deutsch- land, durch Polen, durch Rußland, nach Asien hinein, durch die Muhamedaner und Heiden, vom Land auf's Wasser, und vom Wasser wieder auf's Land, und immer weiter. Aber endlich, wenn er sich auf einen Baumstamm setzt, und will daran denken, wie lange er schon von den Seinigen weg ist, und wie weit er

8. Preußischer Kinderfreund - S. 150

1876 - Königsberg : Bon
150 2. Die Erde und die Sonne. Nach dem Augenscheine und nach allgemeinem Glauben wäre die Erde mit allen ihren Bergen und Thälern eine große runde Fläche, gleich einer un- geheuer großen Scheibe. Am Rande derselben weiter hinaus kommt Nichts mehr, dort ist gleichsam der Himmel an sie gefügt, der wie eine große hohle Halbkugel über ihr dasteht und sie bedeckt. Dort geht am Tage die Sonne auf und unter, bald früher, bald später, bald links an einem gewissen bekannten Berge oder Hause, bald rechts, und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter und bei Nacht den Mond und die Sterne, und sie scheinen nicht gar entsetzlich hoch über unsern Häuptern zu stehen. Das wäre nun Alles gut, wenn's Niemand besser wüsite, aber die Stern- seher und Kalendermacher wifsen's besser. Denn erstlich, wenn einer daheim weggeht und will reisen bis an's Ende der Erde, an den Rand, wo man, wie es scheint, einen aufgehenden Stern mit der Hand weghaschen und in die Tasche stecken kann, und er geht am ersten April vom Hause aus, so hat er den rechten Tag gewählt. Denn er kann reisen, wenn er will, durch Deutsch- land, durch Polen, durch Russland, nach Asien hinein, durch die Muhamedaner und Heiden, vom Lande auf's Wasser und vom Wasser wieder auf's Land und immer weiter. Aber endlich, wenn er sich auf einen Baumstamm setzt, und will daran denken, wie lange er schon von den Seinigen weg ist, und wie weit er noch zu reisen hat an's Ende der Erde und wieder zurück: auf einmal wird's ihm heimlich in seinem Gemüthe, es wird ihm nach und nach Alles, wie es daheim war; er hört seine Landessprache wieder sprechen; zuletzt erblickt er von Weitem einen Kirchthurm, den er auch schon gesehen hat, und wenn er auf ihn zugeht, kommt er in ein wohlbekanntes Dorf und hat nur noch zwei Stunden oder drei, so ist er wieder daheim und hat das Ende der Erde nie gesehen. Nämlich er reift um die Erde, wie man einen Strich mit Kreide um eine Kugel herumzieht, und kommt zuletzt wieder auf den alten Fleck, von dem er ausging. Es sind schon mehr als zwanzig solcher Reisen um die Erde nach ver- schiedenen Richtungen gemacht worden. In zwei bis drei Jahren, je nachdem es geht, ist Alles geschehen. Ist nicht der englische Seekapitän Cook (Kuhk) in seinem Leben zweimal um die ganze Erde herumgereis't, und von der andern Seite wieder heimgekommen? Aber das dritte Mal haben ihn die Wilden auf der Insel Owaihi todtgeschlagen. Aus vorerwähnten und aus mehreren sicheren Anzeigen erkennen die Gelehrten Folgendes: Die Erde ist nicht blos eine ausgebreitete, rund abgeschnittene Fläche, nein, sie ist eine ungeheuer große Kugel. Weiter: sie hängt und schwebt frei und ohne Unterstützung, wie ihres Orts die Sonne und der Mond, in dem unermesslichen Raume des Weltalls, unten und oben zwischen lauter himmlischen Sternen. Weiter: sie ist rings um und um, wo sie Land hat, und wo die Hitze oder der bittere Frost es erlaubt, mit Pflanzen ohne Zahl besetzt und von Thieren und von vernünftigen Menschen belebt. Man muss nicht glauben, dasi auf diese Art ein Theil der Geschöpfe mit dem Kopfe abwärts hange und in Gefahr stehe, von der Erde weg und in die Luft herab zu fallen. Dies ist lächerlich. Ueberall werden die Körper durch ihre Schwere an die Erde ge- zogen und können ihr nicht entlaufen. Ueberall nennt man unten, was man unter den Füßen hat, und oben, was über dem Haupte hinaus ist. Niemand

9. Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund - S. 12

1848 - Grimma : Verlags-Comptoir
12 s Die Grde. Nach dem Augenschein und nach dem allgemeinen Glauben wäre die Erde mit allen ihren Bergen und Thalern eine große runde Flache gleich einer ungeheuer großen Scheibe. Am Nandr derselben weiter hinaus kommt nichts mehr, dort ist gleichsam der Himmel an sie angefügt, der wie eine große hohle Halbkugel über ihr steht und sie bedekkt. Dort geht am Tag die Sonne auf und unter, bald früher, bald spater, bald links an einem gewiffen bekannten Berg oder Haus, bald rechts, und bringt Tag und Nacht den Mond und die Sterne, und sie scheinen nicht gar entsetzlich hoch über un- sern Häuptern zu stehen. Das wäre nun Alles gut, wenn's Niemand besser wüsste, aber die Gelehrten wisscn's besser. Denn, wenn einer daheim weggeht, und will reisen bis an's Ende der Erde, an den Rand, wo man die Sterne mit der Hand greifen kann, und er geht am ersten April von Hause aus, so hat er den rechten Tag gewählt. Denn er kann reisen, wenn er will durch Deutschland, durch Polen, durch Russland, nach Asien hinein durch die Muhamcdanec und Heiden, vom Land auf's Wasser, und vom Wasser wieder auf's Land, und immer wei- ter. Aber endlich, wenn er will daran denken, wie lang er schon von den Seinigen weg ist, und wie weit er noch zu reisen hat an's Ende der Erde und wieder zurükk, auf einmal wird's ihm heimlich in seinem Gemüth, es wird nach und nach Alles, wie es daheim war, er hört seine Landessprache wieder sprechen, zuletzt erblikkt er von Weitem einen Kirchthurm, den er auch schon gesehen hat, und wenn er auf ihn hingeht, kommt ec in ein wohlbekanntes Dorf, und hat nur noch zwei Stunden oder drei, so ist er wieder daheim, und hat das Ende der Erde nie gesehen. Nämlich er reisst um die Erde, und kommt zuletzt wieder auf den alten Flekk, von dem er ausging. Es sind schon viele solcher Reisen um die Erde nach verschie- denen Richtungen gemacht worden. In zwei bis vier Jahren, je nachdem, ist Alles geschehen. Der englische Seekapitän Cook ist in Einem Leben zweimal um die ganze Erde herum gereisst, und von der andern Seite wieder heimgekommen, aber das dritte Mal haben ihn die Wilden auf der Insel Owaihi todt geschlagen und gegessen. Daraus und aus mehreren sicheren Anzeichen erkennen die Ge- lehrten Folgendes: die Erde ist nicht bloß eine ausgebreitete, rund abgeschnittene Fläche, nein, sie ist eine ungeheure große Kugel. Fer-

10. Theil 2 - S. 276

1864 - Mainz : Kirchheim
276 Fleisch clesto saftiger und schmackhafter zu machen. Die körperlich so schönen Bewohner der Marquesas-Inseln schlachten Freund und Feind, bei Hungersnoth auch Frau und Kind. Derjenige, der einen Feind getödtet hat, geniesst sogleich das Blut und Gehirn des Er- schlagenen. Doch gilt dies Alles natürlich nur von den Australiern, die noch nicht zum Christenthume bekehrt oder überhaupt noch nicht in nähere Berührung mit den Europäern oder mit Missionären gekommen sind. Denn da, wo der beseligende Odem des Christen- thums die Einwohner angeweht hat, herrschen Friede, Sanstmuth und Freundlichkeit, und das Angstgeschrei der zum Götzenaltare ge- schleppten oder zu einer teuflischen Mahlzeit bestimmten, unglück- lichen Schlachtopser hat sich in die Stimme des Gebets und des Lo- des verwandelt. An die Stelle der Menschenopfer ist christlicher Gottesdienst und an die Stelle des Kindermords zärtliche Mutterliebe getreten. Leberhaupt find die Australier, bei denen das Christenthum eingeführt ist, und noch mehr bei denen, die dasselbe lebendig auf- gefasst haben, ganz andere Menschen geworden, und die Otaheitier und die Sandwich-Insulaner leben bereits in geordneten Staaten. 37. Die Erde. Nach dem Augenscheine kommt uns die Erde mit allen ihren Bergen und Thälern, wie eine große, runde Scheibe, vor. Am Rande derselben wei- ter hinaus ist Nichts mehr; dort ist gleichsam der Himmel an sie gefügt, der, wie eine große Halbkugel, über ihr sieht und sie bedeckt. Dort geht am Tage die Sonne auf und unter, bald früher, bald später, bald links an einem ge- wisien bekannten Berge oder Hause, bald rechts, und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter und bei Nacht den Mond und die Sterne, und sie schei- nen nicht gar entsetzlich hoch über unsern Häuptern zu stehen. Das wäre nun Alles gut, wenn's Niemand besser wüßte. Denn wenn Einer daheim weggeht und will reisen bis an's Ende der Erde, an den Rand, wo man einen aufgehenden Stern mit der Hand weghaschen und in die Tasche stecken kann, und er geht am ersten April vom Hause aus, so hat er den rechten Tag gewählt. Denn er kann reisen, wohin er will, durch Deutsch- land, durch Polen, durch Rußland, nach Asien hinein, durch die Muhamedaner und Heiden, vom Land' auf's Wasser und vom Wasier wieder auf's Land und immer weiter. Aber endlich, wenn er sich auf einen Baumstamm setzt und will daran denken, wie lang er schon von den Seinigen weg ist, und wie weit er noch zu reisen hat an's Ende der Erde und wieder zurück: auf einmal wird's ihm heimlich in seinem Gemüthe; es wird ihm nach und nach Alles, wie es daheim war; er hört seine Landessprache wieder sprechen; zuletzt erblickt er von Weitem einen Kirchthurm, den er auch schon gesehen hat, und wenn er auf ihn hingeht, kommt er in ein wohlbekanntes Dorf und hat nur noch zwei t

11. Preußischer Kinderfreund - S. 150

1859 - Königsberg : Bon
150 / 2 Die Erde und die Sonne. Nach dem Augenscheine und nach allgemeinem Glauben wäre die Erde mit allen ihren Bergen und Thälern eine große runde Fläche, gleich einer un- geheuer großen Scheibe. Am Rande derselben weiter hinaus kommt Nichts mehr, dort ist gleichsam der Himmel an sie gefügt, der wie eine große hohle Halb- kugel über ihr dasteht und sie bedeckt. Dort geht am Tage die Sonne aus und unter, bald früher, bald später, bald links an einem gewisien bekannten Berge oder Hause, bald rechts, und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter und bei Nacht den Mond und die Sterne, und sie scheinen nicht gar entsetzlich hoch über unsern Häuptern zu stehen. Das wäre nun Alles gut, wenn's Niemand bester wüstte, aber die Stern- seher und Kalendermacher wisten's bester. Denn erstlich, wenn einer daheim weggeht und will reisen bis an's Ende der Erde, an den Rand, wo man, wie es scheint, einen aufgehenden Stern mit der Hand weghaschen und in die Tasche stecken kann, und er geht am ersten April vom Hause aus, so hat er den rechten Tag gewählt. Denn er kann reisen, wenn er will, durch Deutsch- land, durch Polen, durch Rustland, nach Asien hinein, durch die Muhamedaner und Heiden, vom Lande auf's Wasser und vom Master wieder auf's Land und immer weiter. Aber endlich, wenn er sich auf einen Baumstamm setzt, und will daran denken, wie lange er schon von den Seinigen weg ist, und wie weit er noch zu reisen hat an's Ende der Erde und wieder zurück: auf einmal wird's ihm heimlich in seinem Gemüthe, es wird ihm nach und nach Alles, wie es daheim war; er hört seine Landessprache wieder sprechen; zuletzt erblickt er von Weitem einen Kirchthurm, den er auch schon gesehen hat, und wenn er auf ihn zugeht, kommt er in ein wohl bekanntes Dorf und hat nur noch zwei Stunden oder drei, so ist er wieder daheim und hat das Ende der Erde nie gesehen. Nämlich er reis't um die Erde, wie man einen Strich mit Kreide um eine Kugel herumzieht, und kommt zuletzt wieder auf den alten Fleck, von dem er ausging. Es sind schon mehr als zwanzig solcher Reisen um die Erde nach ver- schiedenen Richtungen gemacht worden. In zwei bis drei Jahren, je nachdem es geht, ist Alles geschehen. Ist nicht der englische Seekapitain Cook in sei- nem Leben zweimal um die ganze Erde herumgereist, und von der andern Seite wieder heimgekommen? Aber das dritte Mal haben ihn die Wilden auf der Insel Owaihi todtgeschlagen. Aus vorerwähnten und aus mehreren sicheren Anzeigen erkennen die Gelehrten Folgendes: Die Erde ist nicht blos eine ausgebreitete, rund abgeschnittene Fläche, nein, sie ist eine ungeheuer große Kugel. Weiter: sie hängt und schwebt frei und ohne Unterstützung, wie ihres Orts die Sonne und der Mond, in dem unermestlichen Raume des Weltalls, unten und oben zwischen lauter himmlischen Sternen. Weiter: sie ist rings um und um, wo sie Land hat, und wo die Hitze oder der bittere Frost es erlaubt, mit Pflanzen ohne Zahl besetzt und von Thieren und von vernünftigen Menschen belebt. Man must nicht glauben, dast auf diese Art ein Theil der Geschöpfe mit dem Kopfe abwärts hange, und in Gefahr stehe, von der Erde weg und in die Luft herab zu fallen. Dies ist lächerlich. Ueberall werden die Körper durch ihre Schwere an die Erde gezo- gen und können ihr nicht entlausen. Ueberall nennt man unten, was man unter den Füßen hat, und oben, was über dem Haupte hinaus ist. Niemand

12. Preußischer Kinderfreund - S. 150

1876 - Königsberg : Bon
150 2. Die Erde und die Sonne. Nach dem Augenscheine und nach allgemeinem Glauben wäre die Erde mit allen ihren Bergen und Thälern eine große runde Fläche, gleich einer un- geheuer großen Scheibe. Am Rande derselben weiter hinaus kommt Nichts mehr, dort ist gleichsam der Himmel an sie gefügt, der wie eine große hohle Halbkugel üher ihr dasteht und sie bedeckt. Dort geht am Tage die Sonne auf und unter, bald früher, bald später, bald links an einem gewisien bekannten Berge oder Hause, bald rechts, und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter und bei Nacht den Mond und die Sterne, und sie scheinen nicht gar entsetzlich hoch über unsern Häuptern zu stehen. Das wäre nun Alles gut, wenn's Niemand bester wüstte, aber die Stern- seher und Kalendermacher wissen's bester. Denn erstlich, wenn einer daheim weggeht und will reisen bis an's Ende der Erde, an den Rand, wo man, wie es scheint, einen aufgehenden Stern mit der Hand weghaschen und in die Tasche stecken^ kann, und er geht am ersten April vom Hause aus, so hat er den rechten Tag gewählt. Denn er kann reisen, wenn er will, durch Deutsch- land, durch Polen, durch Russland, nach Asien hinein, durch die Muhamedaner und Heiden, vom Lande auf's Wasser und- vom Wasser wieder auf's Land und immer weiter. Aber endlich, wenn er sich auf einen Baumstamm setzt, und will daran denken, wie lange er schon von den Seinigen weg ist, und wie weit er noch zu reisen hat an's Ende der Erde und wieder zurück: auf einmal wird's ihm heimlich in seinem Gemüthe, es wird ihm nach und nach Alles, wie es daheim war; er hört seine Landessprache wieder sprechen; zuletzt erblickt er von Weitem einen Kirchthurm, den er auch schon gesehen hat, und wenn er auf ihn zugeht, kommt er in ein wohlbekanntes Dorf und hat nur noch zwei stunden oder drei, so ist er wieder daheim und hat das Ende der Erde nie gesehen. Nämlich er reis't um die Erde, wie man einen Strich mit Kreide um eine Kugel herumzieht, und kommt zuletzt wieder auf den alten Fleck, von dem er ausging. Es sind schon mehr als zwanzig solcher Reisen um die Erde nach ver- schiedenen Richtungen gemacht worden. In zwei bis drei Jahren, je nachdem es geht, ist Alles geschehen. Ist nicht der englische Seekapitän Cook (Kuhk) in seinem Leben zweimal um die ganze Erde herumgereist, und von der andern Seite wieder heimgekommen? Aber das dritte Mal haben ihn die Wilden auf der Insel Owaihi todtgeschlagen. Aus vorerwähnten und aus mehreren sicheren Anzeigen erkennen die Gelehrten Folgendes: Die Erde ist nicht blos eine ausgebreitete, rund abgeschnittene Fläche, nein, sie ist eine ungeheuer große Kugel. Weiter: sie hängt und schwebt frei und ohne Unterstützung, wie ihres Orts die Sonne und-der Mond, in dem unermesslichen Raume des Weltalls, unten und oben zwischen lauter himmlischen Sternen. Weiter: sie ist rings um und um, wo sie Land hat, und wo die Hitze oder der bittere Frost es erlaubt, mit Pflanzen ohne Zahl besetzt und von Thieren und von vernünftigen Menschen belebt. Man muss nicht glauben, dast auf diese Art ein Theil der Geschöpfe mit dem Kopfe abwärts hange und in Gefahr stehe, von der Erde weg und in die Luft herab zu fallen. Dies ist lächerlich. Ueberall werden die Körper durch ihre Schwere an die Erde ge- zogen und können ihr nicht entlaufen. Ueberall nennt man unten, was man unter den Füßen hat, und oben, was über dem Haupte hinaus ist. Niemand

13. Preußischer Kinderfreund - S. 212

1840 - Königsberg : Bon
— 212 — Licht Verbirgt, und auf welchem geheimen Fußpfade sie die Berge ihres Aufganges wiederfindet. Oder wenn der Mond einmal bleich und mager, ein andermal rund und voll durch die Nacht spazirt; er weiß wieder nicht, wo das herrührt: und wenn er in den Himmel voll Sterne hinoufschaut, ei- ner blinkt schöner und freudiger, als der andere: so meint er, sie seien alle seinetwegen da, und weiß doch nicht recht, was sie wollen. Es ist aber nicht löblich, dass man so et- was alle Tage sieht und nie fragt, was es bedeutet. Der Himmel ist ein großes Buch über die göttliche Allmacht und Güte, und stehen viele bewährte Mitte! gegen den Aberglau- den und gegen die Sünde darin, und die Sterne sind dle goldenen Buchstaben in dem Buche. Aber es ist in einer fremden Sprache geschrieben, man kann es nicht verstehen, wenn man keinen Dolmetscher hat. Wer aber einmal in die- sem Buche lesen kann, in diesem Psalter, und lieft darin, dem wird hernach die Zeit nicht mehr lang, wenn er schon bei Nacht allein auf der Straße ist, und wenn ihn die Finstcr- niff verführen will, etwas Böses zu thun, er kann es nimmer. Darum folgt hier Etwas, zuerst über die Erde und über die Sonne, darauf über den Mond, zuletzt über die Sterne. Die Erde und die Sonne. Nach dem Augenscheine und nach allgemeinem Glauben wäre die Erde mit allen ihren Bergen und Thälern eine große runde Fläche gleich einer ungeheuer großen Scheibe. Am Rande derselben weiter hinaus kommt Nichts mehr, dort ist gleichsam der Himmel an sie gefügt, der wie eine große hohle Halbkugel über ihr dasteht und sie bedeckt. Dort geht am Tage die Sonne auf und unter, bald früher, bald später, bald links an einem gewissen bekannten Berge oder Hause, bald rechts, und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter und bei Nacht den Mond und die Sterne, und sie schein neu nicht gar entsetzlich hoch über unsern Häuptern zu stehen. Das wäre nun Alles gut, wenn's Niemand besser wüsste, aber die Sternseher und Kalendermacher wissend besser. Denn erstlich, wenn einer daheim weggeht und will reisen bis an's Ende der Erde, an den Rand, wo man ei- nen aufgehenden Stern mit der Hand weghaschen und in die Tasche stecken kann, und er geht am ersten April von Hause aus, so hat er den rechten Tag gewählt. Denn er kann reisen, wenn er will, durch Deutschland, durch Polen, durch Russland, nach Asien hinein, durch die Mnhamedaner und Helden, vom Lande aufs Wasser und vom Wasser wie-

14. Die weite Welt - S. 251

1905 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
251 128. Die Erde und die Sonne. 1. Nach dem Augenschein und nach dem allgemeinen Glauben wäre die Erde mit allen ihren Bergen und Tälern eine große, runde Fläche, gleich einer ungeheuer großen Scheibe. Am Rande derselben weiter hinaus kommt nichts mehr, dort ist gleichsam der Himmel an sie angefügt, der wie eine große, hohle Halbkugel über ihr steht und sie bedeckt. Dort geht am Tag die Sonne auf und unter (bald früher, bald später, bald links an einem gewissen bekannten Berg oder Hans, bald rechts und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter) und bei Nacht der Mond und die Sterne, und sie scheinen nicht gar ent- setzlich hoch über unsern Häuptern zu stehen. 2. Das wäre nun alles gut, wenn's niemand besser wüßte; aber die Sternseher wissen's besser. Denn erstlich, wenn einer daheim weg- geht und will reisen bis ans Ende der Erde, an den Rand, wo man einen aufgehenden Stern mit der Hand weghaschen und in die Tasche stecken kann, und er geht am ersten April vom Hause aus, so hat er den rechten Tag gewählt. Denn er kann reisen, wenn er will, durch Polen, durch Rußland, nach Asien hinein, durch die Mohammedaner und Heiden, vom Lande aufs Wasser und vom Wasser wieder aufs Land und immer weiter. Aber endlich, wenn er ein Pfeiflein Tabak einfüllt und will daran denken, wie lang er schon von den Seinigen weg ist, und wie weit er noch zu reisen hat ans Ende der Erde und wieder zurück, ans einmal wird's ihm heimlich in seinem Gemüt, es wird nach und nach alles, wie es daheim war, er hört seine Landes- sprache wieder sprechen, zuletzt erblickt er von weitem einen Kirchturm, den er auch schon gesehen hat, und wenn er auf ihn hingeht, kommt er in ein wohlbekanntes Dorf und hat nur noch zwei Stunden oder drei, so ist er wieder daheim und hat das Ende der Erde noch nie gesehen. Nämlich er reist um die Erde, wie man einen Strich mit Kreide um eine Kugel herumzieht, und kommt zuletzt wieder auf den alten Fleck, von dem er ausging. Es sind schon mehr solcher Reisen um die Erde nach verschiedenen Richtungen gemacht worden. In zwei bis vier Jahren, je nachdem, ist alles geschehen. Ist nicht der englische Seekapitän Cook in einem Leben zweimal um die ganze Erde herumgereist und von der andern Seite wieder heimgekommen? Daraus und ans mehreren sichern Anzeichen erkennen die Gelehr- ten folgendes: die Erde ist nicht bloß eine ausgebreitete, rund abge- schnittene Fläche, nein, sie ist eine ungeheure, große Kugel. Weiters: sie hängt und schwebt frei und ohne Unterstützung wie seines Orts die Sonne und der Mond in dem unermeßlichen Raume des Welt- alls unten und oben zwischen lauter himmlischen Sternen. Weiters: sie ist rings um und um, wo sie Land hat, und wo die Hitze oder der bittere Frost es erlaubt, mit Psianzen ohne Zahl besetzt und von Tieren und vernünftigen Menschen belebt. Man muß nicht glauben,

15. Die Vaterlands- und Weltkunde - S. 232

1869 - Essen : Bädeker
230 Sie wird erst mit dem Strom und schwindet, So wie des Wassers Fluth versiegt. So sprich, wo sich die Brücke findet, Und wer sie künstlich hat gefügt? — Iii. Die Erde und ihre Dcwnhner <dic Menschheit). 1. Die Crde. v Nach dem Augenscheine und nach allgemeinem Glauben wäre die Erde mit allen ihren Bergen und Thälern eine große runde Fläche gleich einer ungeheuren, großen Scheibe. Am Rande derselben weiter hinaus kommt nichts mehr; dort ist gleichsam der Himmel an sie ge- fügt, der wie eine große hohle Halbkugel über ihr steht und sie bedeckt. Dort geht am Tage die Sonne auf und unter, bald früher, bald später, bald links an einem gewissen bekannten Berge oder Hause, bald rechts, und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter, und bei Nacht den Mond und die Sterne, und sie scheinen nicht gar entsetzlich hoch über unsern Häuptern zu stehen. Das wäre nun alles gut, wenn's niemand besser wüßte; aber die Sternseher und Kalendermacher wissen's besser. Denn erstlich, wenn einer daheim weggeht und will reisen bis an's Ende der Erde, an den Rand, wo man einen aufgehenden Stern mit der Hand weg- haschen und in die Tasche stecken kann, und er geht am ersten April vom Hause aus, so hat er den rechten Tag gewählt. Denn er kann reisen, wohin er will, durch Deutschland, durch Polen, durch Rußland, nach Asien hinein, durch die Muhamedaner und Hei- den, vom Land auf Wasser und vom Wasser wieder auf Land und immer weiter. Aber endlich, wenn er sich auf einen Baumstamm setzt und will daran denken, wie lange er schon von den Seinigen weg ist, und wie weit er noch zu reisen hat an's Ende der Erde und wieder zurück: auf einmal wird's ihm heimlich in seinem Gemüthe: es wird ihm nach und nach alles, wie es daheim war; er hört seine Landes- sprache wieder sprechen; zuletzt erblickt er von weitem einen Kirchthurm, den er auch schon gesehen hat, und wenn er auf ihn hingeht, kommt er in ein'wohlbekanntes Dorf und hat nur noch zwei Stunden oder drei, so ist er wieder daheim und hat das Ende der Erde nie gesehen. Nämlich er reist um die Erde, wie man einen Strich mit Kreide um eine Kugel herumzieht, und kommt zuletzt wieder auf den alten Fleck, von dem er ausging. Es sind schon viele solcher Reisen um die Erde nach verschiedenen Richtungen gemacht worden. In zwei bis vier Jahren, je nachdem es geht, ist alles geschehen. Ist nicht der englische See- kapitän Cook in seinem Leben zweimal um die ganze Erde herum gereis't und von der andern Seite wieder heim gekommen? Aber das dritte Mal haben ihn die Wilden auf der Insel Owaihi todt ge- schlagen und gefressen (1779).

16. Vaterland und Weite Welt - S. 76

1894 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
76 4. Anders hie und anders dorten fand ich Welt und Menschentum, eins nur traf ich aller Orten, fern und nahe, längst und nun: Das ist — über Land und Wolke Gottes Himmel um und um! Das ist — unter allem Volke manch ein Herz voll Christentum! A. Stöber. ». Zusöttlk in das Wettall. 55. Die Erde. Nach dem Augenscheine und nach allgemeinem Glauben wäre die Erde mit allen ihren Bergen und Thälern eine große, runde Fläche, gleich einer ungeheuer großen Scheibe. Am Rande derselben weiter hinaus kommt nichts mehr; dort ist gleichsam der Himmel an sie gefügt, der wie eine große, hohle Halbkugel über ihr steht und sie bedeckt. Dort geht am Tage die Sonne auf und unter, bald früher, bald später, bald links an einem gewissen bekannten Berge oder Hause, bald rechts,und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter hervor; bei Nacht der Mond und die Sterne, und sie scheinen nicht gar entsetzlich hoch über unsern Häuptern zu stehen. Das wäre nun alles gut, wenn's niemand besser wüßte; aber die Stern- seher und Kalendermacher wissend besser. Denn erstlich, wenn einer daheim weggeht und will reisen bis ans Ende der Erde, an den Rand, wo man einen aufgehenden Stern mit der Hand weghaschen und in die Tasche stecken kann, und er geht am ersten April vom Hause aus, so hat er den rechten Tag gewählt. Denn er kann reisen, wohin er will, durch Deutschland, durch Polen, durch Rußland, nach Asien hinein, durch die Länder der Heiden, vom Lande auss Wasser und vom Wasser wieder aufs Land und immer weiter. Aber endlich, wenn er sich auf einen Baumstamm setzt und will daran denken, wie lange er schon von den Seinigen weg sei, und wie weit er noch zu reisen habe ans Ende der Erde und wieder zurück: auf einmal wird's ihm heimlich in seinem Gemüte; es wird ihm nach und nach alles, wie es daheim war; er hört seine Landessprache wieder sprechen; zuletzt erblickt er von weitem einen Kirchturm, den er auch schon gesehen hat, und wenn er auf ihn zugeht, kommt er in ein wohlbekanntes Dorf und hat nur noch zwei Stunden oder drei, so ist er wieder daheim und hat das Ende der Erde nie gesehen. Nämlich, er reist um die Erde, wie man einen Strich mit Kreide um die Kugel herumzieht und kommt zuletzt wieder auf den alten Fleck, von dem er ausging. Es sind schon viele solcher Reisen um die Erde nach verschiedenen Richtungen gemacht worden. Der englische Seekapitän Cook war der erste, welcher die Erde umsegelte. Während man aber früher ein bis zwei Jahre dazu nötig hatte, kann man mit Hilfe des Dampfschiffes und Dampf- wagens jetzt schon in 80 Tagen die Erde umreisen. Daraus und aus mehreren sicheren Angaben erkennen die Gelehrten folgendes: die Erde ist nicht bloß eine ausgebreitete, rund abgeschnittene

17. Der Jugendfreund für Schule und Haus - S. 279

1841 - Gütersloh Erfurt : Martinsstift Bertelsmann
270 rzi Hause, bald rechts, und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter, und bei Nacht den Mond und die Sterne, und sie scheinen nicht gar entsetzlich hoch über unsern Häup- tern zu stehen. Das wäre nun Alles gut, wenn's Niemand besser wüßte; über die Sternseher und Kalendermacher wissen's besser. Denn erstlich, wenn einer daheim weggeht und will reisen bis an's Ende der Erde, an den Rand, wo man einen auf- gehenden Stern mit der Hand weghaschen und in die Tasche stecken kann, und er getst am ersten April vom Hause aus: so hat er den rechten Tag gewählt. Denn er kann reisen, wenn er will, durch Deutschland, durch Polen, durch Ruß- land, nach Asien hinein, durch die Muhamedaner und Hei- den, vom Land auf's Wasser und vom Wasser wieder auf's Land und immer weiter. Aber endlich, wenn er sich auf einen Baumstamm setzt, und will daran denken, wie lange er schon von den Seiuigen weg ist, und wie weit er noch zu reisen hat an's Ende der Erde und wieder zurück: auf einmal wird's ihm heimlich in seinem Gemüth; es wird ihm Nach und nach Alles, wie es daheim war; er hört seine Landessprache wieder sprechen; zuletzt erblickt er von weitem einen Kirchthurm, den er auch schon gesehen hat, und wenn er auf ihn hingeht, kommt er in ein wohlbekanntes Dorf, Und hat nur noch zwei Stunden oder drei, so ist er wieder daheim, und — hat das Ende der Erde nie gesehen. Näm- lich er reis't um die Erde, wie man einen Strich mit Kreide um eine Kugel herumzieht, und kommt zuletzt wieder auf den alten Fleck, von dem er ausging. Es sind schon mehr als zwanzig solcher Reisen um die Erde nach verschiedenen Richtungen gemacht worden. In zwei bis vier Jahren, je nachdem es geht, ist Alles geschehn. Ist nicht der englische Seckapitain Cook in seinem Leben zweimal um die ganze Erde herum gereist, und von der andern Seite her wieder Helm gekommen? Aber das dritte mal haben ihn die Wil- den auf der Insel Owaiht todtgeschlagen. Daraus und aus Mehreren sichern Anzeigen erkennen die Gelehrten Folgendes: Die Erde ist nicht bloß eine ausgebreitete, rund abgeschnit- tene Fläche, nein, sie ist eine ungeheure große Kugel. Wei- ter: sie hängt und schwebt frei und ohne Unterstützung, wie ihres Orts die Sonne und der Mond, in dem unermeß- lichen Raume des Weltalls, unten und oben zwischen lauter

18. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 353

1859 - Essen : Bädeker
353 Iii. Die Erde «»fr ihre Bewohner (die Menschheit). 1. Die Erde. Nach dem Augenscheine und nach allgemeinem Glauben wäre die Erde mit allen ihren Bergen und Thälern eine große runde Fläche gleich einer ungeheuren großen Scheibe. Am Rande derselben weiter hinaus kommt nichts mehr; dort ist gleichsam der Himmel an sie ge- fügt, der wie eine große hohle Halbkugel über ihr steht und sie bedeckt. Dort geht am Tage die Sonne aus und unter, bald früher, bald später, bald links an einem gewissen bekannten Berge oder Hause, bald rechts, und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter und Lei Nacht den Mond und die Sterne, und sie scheinen nicht gar entsetzlich hoch über unseren Häuptern zu stehen. Das wäre nun alles gut, wenn's niemand besser wüßte; aber die Sternseher und Kalendermacher wissen's besser. Denn erstlich, wenn einer daheim weggeht und will reisen bis ans Ende der Erde, an den Rand, wo man einen aufgehenden Stern mit der Hand weg- haschen und in die Tasche stecken kann, und er geht am ersten April vom Hause aus, so hat er den rechten Tag gewählt. Denn er kann reisen, wohin er will, durch Deutschland, durch Polen, durch Ruß- land, nach Asien hinein, durch die Muhamedaner und Heiden, vom Land auf Master und vom Wasser wieder auf Land und immer weiter. Aber endlich, wenn er sich auf einen Baumstamm setzt und will daran denken, wie lange er schon von den Seinigen weg ist, und wie weit er noch zu reisen hat ans Ende der Erde und wieder zurück: auf einmal wird's ihm heimlich in seinem Gemüthe: es wird ihm nach und nach alles, wie es daheim war; er hört seine Landessprache wieder sprechen; zuletzt erblickt er von weitem einen Kirchthum, den er auch schon gesehen hat, und wenn er auf ihn hingeht, kommt er in ein wohlbekanntes Dorf und hat nur noch zwei Stunden oder drei, so ist er wieder daheim und hat das Ende der Erde nie gesehen. Nämlich er reis't um die Erde, wie man einen Strich mit Kreide um eine Kugel herumzieht, und kommt zuletzt wieder aus den alten Fleck, von dem er ausging. Es sind schon viele solcher Reisen um die Erde nach verschiedenen Richtungen gemacht worden. In zwei bis vier Jahren, je nachdem es geht, ist alles geschehen. Ist nicht der englische Seekapitän Cook in seinem Leben zweimal um die ganze Erde herum gereis't und von der andern Seite her wieder heim gekommen? Aber das dritte Mal haben ihn die Wilden auf derjnselowaihi todtgeschlagen und gefressen (1779). Daraus und aus mehreren sichern Anzeichen erkennen die Gelehrten Folgendes: Die Erde ist nicht bloß eine ausgebreitete, rund abgeschnit- tene Fläche, nein, sie ist eine ungeheuer große Kugel. Weiter: Sie hängt und schwebt frei und ohne Unterstützung, wie ihres Orts die Sonne und der Mond, in dem unermeßlichen Raume des Weltalls, unten und oben zwischen lauter himmlischen Sternen. Weiter: Sie ist rings um und um, wo sie Land hat, und wo die Haestcrs' Lesebuch für Oberkl. Kathol. Ausgabe. 23

19. Bd. 2 - S. 473

1906 - Straßburg : Straßburger Dr. und Verl.-Anst.
Vii. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde. 473 370. Won unserer Hrde. Nach dem Augenscheine wäre die Erde mit allen ihren Bergen und Tälern eine große, runde Fläche, gleich einer ungeheuer großen Scheibe. Am Rande derselben weiter hinaus kommt nichts mehr, dort ist gleichsam der Himmel an sie angefügt, der wie eine große, hohle Halbkugel über ihr steht und sie bedeckt. Dort geht am Tage die Sonne auf und unter, bald früher, bald später, bald links an einem bekannten Berge oder Hause, bald rechts, und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter und bei Nacht den Mond und die Sterne, und sie scheinen nicht gar entsetzlich hoch über unsern Häuptern zu stehen. Das wäre nun alles ganz gut, wenn's niemand besser wüßte; aber die Sternscher wissen's besser. Denn wenn einer daheim weggeht, und will reisen bis ans Ende der Erde, bis an den Rand, wo man einen aufgehenden Stern mit der Hand weghaschen und in die Tasche stecken kann, und er geht am ersten April vom Hause aus, so hat er- den rechten Tag gewählt, denn er kann reisen, wenn er will, durch Deutschland, durch Polen, durch Rußland, nach Asien hinein, durch die Mohammedaner und Heiden, vom Land aufs Wasser und vom Wasser wieder aufs Land und immer weiter. Aber endlich, wenn er ein Pfeiflein Tabak einfüllt und daran denken will, wie lang er schon von den Seinigen weg ist, und wie weit er noch zu reisen hat ans Ende der Erde und wieder zurück, auf einmal wird's ihm heimlich in seinem Gemüt, es wird nach und nach alles, wie es daheim war; er hört seine Landes- sprache wieder sprechen; zuletzt erblickt er von weitem einen Kirchturm, den er auch schon gesehen hat, und wenn er auf ihn hingeht, kommt er in ein wohlbekanntes Dorf und hat nur noch zwei Stunden oder drei, so ist er wieder daheim und hat das Ende der Erde nie gesehen. Nämlich er reist um die Erde, wie man einen Strich mit Kreide um eine Kugel herumzieht, und kommt zuletzt wieder auf den alten Fleck, von dem er ausging. Es sind schon viele solche Reisen um die Erde nach verschiedenen Richtungen gemacht worden. In zwei bis vier Jahren, ja noch viel rascher (jetzt sogar in wenigen Monaten) ist alles geschehen. Ist nicht der englische Seekapitän Cook in seinem Leben zweimal um die ganze Erde herumgereist und von der andern Seite wieder heimgekommen? Aber das drittemal haben ihn die Wilden auf der Insel Owaihi tot geschlagen (1779). Daraus und aus mehreren sichern Anzeichen erkennen die Gelehrten folgendes: Die Erde ist nicht eine ausgebreitete, rund abgeschnittene Fläche, nein, sie ist eine große, ungeheure Kugel. Weiter: Sie hängt und schwebt frei, ohne Unterstützung, wie die Sonne und der Mond, in dem unermeßlichen Raume des Weltalls, unten und oben zwischen lauter himmlischen Sternen. Weiter: Sie ist rings um und um, wo sie

20. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 382

1863 - Essen : Bädeker
382 Iil Die Erde und ihre Dewohncr (die Menschheit). 1. Die Erde. Nach dem Augenscheine und nach allgemeinem Glauben wäre die Erde mit allen ihren Bergen und Thälern eine große runde Fläche gleich einer ungeheuren großen Scheibe. Am Rande derselben weiter hinaus kommt nichts mehr; dort ist gleichsam der Himmel an sie ge- fügt, der wie eine große hohle Halbkugel über ihr steht und sie bedeckt. Dort geht am Tage die Sonne auf und unter, bald früher, bald später, bald links an einem gewissen bekannten Berge oder Hause, bald rechts, und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter, und bei Nacht den Mond und die Sterne, und sie scheinen nicht gar entsetzlich hoch über unseren Häuptern zu stehen. Das wäre nun alles gut, wenn's niemand besser wüßte; aber die Sternseher und Kalendermacher wissen's besser. Denn erstlich, wenn einer daheim weggeht und will reisen bis ans Ende der Erde, an den Rand, wo man einen aufgehenden Stern mit der Hand weg- haschen und in die Tasche stecken kann, und er geht am ersten April vom Hause aus, so hat er den rechten Tag gewählt. Denn er kann reisen, wohin er will, durch Deutschland, durch Polen, durch Ruß- land, nach Asien hinein, durch die Muhamedaner und Heiden, vom Land auf Wasser und vom Wasser wieder auf Land und immer weiter. Aber endlich, wenn er sich auf einen Baumstamm setzt und will daran denken, wie lange er schon von den Seinigen weg ist, und wie weit er noch zu reisen hat ans Ende der Erde und wieder zurück: auf einmal wird's ihm heimlich in seinem Gemüthe: es wird ihm nach und nach alles, wie es daheim war; er hört seine Landessprache wieder sprechen; zuletzt erblickt er von weitem einen Kirchthurm, den er auch schon gesehen hat, und wenn er auf ihn hingeht, kommt er in ein wohlbekanntes Dorf und hat nur noch zwei Stunden oder drei, so ist er wieder daheim und hat das Ende der Erde nie gesehen. Nämlich er reis't um die Erde, wie man einen Strich mit Kreide um eine Kugel herumzieht, und kommt zuletzt wieder auf den alten Fleck, von dem er ausging. Es sind schon viele solcher Reisen um die Erde nach verschiedenen Richtungen gemacht worden. In zwei bis vier Jahren, je nachdem es geht, ist alles geschehen. Ist nicht der englische Seekapitän Cook in seinem Leben zweimal um die ganze Erde herum gereis't und von der andern Seite her wieder heim gekommen? Aber das dritte Mal haben ihn die Wilden auf der Insel Owaihi todt geschlagen und gefressen (1779). Daraus und aus mehreren sichern Anzeichen erkennen die Gelehrten Folgendes: Die Erde ist nicht nur eine ausgebreitete, rund abgeschnit- tene Fläche, nein, sie ist eine ungeheuer große Kugel. Weiter: Sie hängt und schwebt frei und ohne Unterstützung, wie ihres Orts die Sonne und der Mond, in dem unermeßlichen Raume