1850 -
Königsberg
: Bon
- Autor: Pechner, Fr.
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Volksschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Der Griffel ist gipfelständig (?inbe), seitenständig
(Erdbeere), grundständig (Malve), getheilt (Labkraut), zwei-
zäh lig (Steinbrech) rc.
Die Narbe ist sitzend (Mohn), blumenblattartig
(Schwertlilie), fedrig (die meisten Gräser), pinselförmig (Glas-
kraut) rc.
Außerdem bemerkt man in den Blüthen zuweilen noch drü-
senartige Körper, welche eine zuckerartige Flüssigkeit absondern
und daher Honiggefäße genannt werden. Wir sehen sie z. B.
am Kelche der Kaiserkrone, unter den Schuppen der Blumen-
blätter vom Hahnenfüße und in den spornförmigen Verlänge-
rungen derakelei.
§. 73-
§Ue Frucht.
(Kdrft!. S. 135.)
Die Frucht bezeichnet den zur Reife gelangten Fruchtknoten.
Zuweilen dehnt man diesen Namen auch auf Theile aus, welche
die eigentliche Frucht einhüllen (Erdbeere). Die äußere Hülle des
Fruchtknotens verwandelt sich beim Reifwerden in die Frucht-
hülle, die Eierchen aber in Samen-
Die Fruchthülle zeigt da, wo die Ränder des zusammen-
geschlagenen Stempelblattes sich vereinigen, eine Nath, zuweilen
auch noch an der gegenüberliegenden Seite eine zweite Nath, der
Mittelrippe des Blattes entsprechend. Verwachsen mehrere Frucht-
hüllen zu einer gemeinschaftlichen Frucht, so entsteht eine mehr-
fächrige, durch Scheidewände getrennte. Man unterscheidet.
Balgkapsel, deren Hülle häutig oder lederartig ist, nur eine
Nath zeigt und an dieser aufspringt (Päonie); Hülse, wenn sie
zwei Näthe hat, welche sich beide öffnen (im gemeinen Leben
wird sie Schote genannt, z. B. dei der Erbse); Steinfrucht,
deren Inneres steinartig ist, während sich die äußere Hülle flei-
schig oder saftig zeigt (Pflaume); Schließfrucht oder Achene,
eine einsamige, ziemlich harte und meistens kleine, längliche
Frucht, deren Hülle nur an einer Stelle mit dem Samen zusam-
menhängt (Binse); Grasfrucht, wenn die Hülle mit dem Samen
vewachsen ist (die meisten Gräser); Kapsel, eine zusammengesetzte,
aufspringende Frucht mit trockener Hülle (Mohn); Schote, eine
trockene, zweifächrige, meistens längliche Frucht, welche sich mit
Klappen öffnet und eine Scheidewand zeigt, an deren Ränder
die Samen abwechselnd befestigt sind (also nicht, was man im
gemeinen Leben Schote nennt, z. B. Kohl); dagegen Schötchen,
wenn sie sehr kurz ist (Täschchenkraut); Nuß, eine einsamige,
nicht aufspringende Frucht mit holziger Schale (Haselnuß);
Eichel, mit nicht so harter Schale und einem Näpfchen am