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1. Die Heimatskunde im ersten Schuljahre oder Einführung des sechs- bis siebenjährigen Kindes in das Natur- und Menschenleben - S. 33

1868 - Wismar [u.a.] : Hinstorff
83 also der Pflanze, und da es viele Engerlinge gibt und sie viel fressen, so kann es wohl kommen, daß ganze Strecken Gras oder Korn durch sie zu Grunde gehen. Daher hat der Landmann sie nicht gern in seinem Acker und tottet sie, wo er kann, und freut sich, wenn beim Pflügen Krähen und Dohlen hinter ihm her laufen und zusehen, ob beim Umwühlen der Erde nicht einer davon zum Vorschein kommt. Ebenso frißt sie auch der Maulwurf, der unter der Erde lebt, der aber bei seinen Nachstellungen zuweilen die Erde aufwühlt und deshalb von den Menschen verfolgt wird. Aber nicht allein die Larve schadet den Pflanzen, sondern auch der Maikäfer selbst. Er hat die Gefräßigkeit des Engerlings nicht abgelegt, frißt aber nicht mehr die Wurzeln, sondern die Blätter der Bäume, das Laub. Namentlich sind es die Obstbäume und die Eichen, auf die er es abgesehen hat. Das ist aber schlimm für uns; denn wenn die Blätter an den Bäumen fehlen, so können auch die Blüten nicht wol gedeihen, und wir erhalten dann kein Obst. So gern ihr auch den Maikäfer leiden mögt, so bringt er uns doch nur Schaden und wird deshalb auch von den Menschen vertilgt. Quälen aber darf ihn keiner, denn das ist unrecht- Also 3. Der Maikäfer ist ein schädliches Thier. Besehen wir uns ihn jetzt noch etwas genauer. Wir bemerken an ihm einen Kopf, eine Brust, einen Leib, vier Flügel und sechs Beine.*) a. Der Kops. Am Kopfe sind 1) zwei große, seitwärts stehende, hervortretende, unbewegliche Augen ohne Augenlider; -2) zwei keulenförmige, blättrige Fühler (Gebrauch!); 3) der Mund mit den Freßwerkzeugen. d. Die Brust. Die Brust sitzt hinter dem Kopf und besteht aus 3 Stücken. Oben kannst du davon aber nur zwei sehen; das dritte befindet sich unter den Flügeln und wird sichtbar, wenn du diese abnimmst. Das vorderste L>lück, das bei verschiedenen Käsern verschieden gefärbt ist, bald braun und bald schwarz, heißt Halsschild und ist beweg- lich. Das zweite Stück ist viel kleiner und tritt in fast dreieckiger Gestalt oberseits zwischen die Flügel. c. Der Hinterleib. Der Hinterleib besteht aus sechs schwarzen, glänzenden Rin- gen.**) Der letzte davon endet mit einer nach unten gerichteten *) Der Lehrer gehe nicht eher weiter, als bis jeder einzelne Schüler diese Theile zu nennen und zu zeigen vermag. Ist kein lebender Käser zur Hand, so muß ein todter aushelfen. Man nehme aber keinen solchen, der mit einer Nadei aufgesteckt ist. Es verletzt dies einmal das kindliche Gefühl unv könnte auch die Kinder zur Thierquälerei veranlassen. **) Man entferne die Flügel, damit die Ringforni der einzelnen Stücke besser hervortritt. Schlotterbeck, Heimatskunde. r»

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1. Nr. 1 - S. 155

1910 - Breslau : Hirt
Iii Tierkunde. 155 5. Wie atmet er? Sein Hinterleib besteht aus sieben Ringen. An den ersten fünf Ringen besitzt er jederseits ein Atemloch über dem weißen, dreieckigen Flecke. Von diesen Atemlöchern gehen Luftröhren durch den ganzen Körper. Beim Atmen hebt und senkt sich der Hinterleib. 6. Wie sich der Maikäfer ernährt. Er ist ein Blattfresser und liebt die zartesten Blätter. Welche Bäume sucht er mit Vorliebe auf? Linde::, Akazien, Ahlkirsche verschmäht er. Es fehlt ihm sicher nicht an Geschmacks- und Ge- ruchsvermögen. Wahrscheinlich sind die Fühler die Geruchs- und wohl auch Gehörswerkzeuge. Mit den Augen nimmt er die Nahrung wahr. Wenn er in großen Mengen auftritt, werden in kürzester Zeit große Bäume kahl. Er frißt den ganzen Tag. Dann krallt er sich an die Unterseite eines Blattes und ruht hier während der Nacht. 7. Wie der Maikäfer sich vermehrt. Gegen Ende der Flugzeit grübt das Weibchen mit seinem spitzen Hinterleibe, dem Lege stach et, ein Loch in die Erde und legt ein Häuflein Eier hinein. Sie sehen weiß aus und sind köpf. Die warme ©oime brütet die Eier Larven wachsen im ersten Jahre nur wenig des Winters. Im zweiten Sommer aber wächst die Larve sehr schnell, weil sie unheimlich viel frißt. Als Nahrung dienen ihr zarte, saftige Wurzeln von allerlei Pflanzen, ja selbst von jungen Bäumchen. Dadurch wird sie sehr schädlich. Sie muß sich mehrmals häuten, weil das Kleid ihr immer wieder zu eng wird, so groß und fett wird sie. Die Larve („Engerling" ge- nannt) lebt im Inneren der Erde, inr Finstern, sieht weiß aus und hat keine Augen, aber mächtige Freßwerkzeuge. Der Engerling wird fast noch schädlicher als der Maikäfer selbst. Man muß ihn rücksichtslos töten und die Tiere, die ihn gern verzehren, wie Maulwurf, Igel, Spitzmaus, Krähe, Star u. a., sorglich schonen. Gegen Ende des zweiten oder des dritten Sommers gräbt er sich eine Höhle und verpuppt sich. Die weiße Puppenhülle wird schone nach wenigen Wochen von dem fertigen Maikäfer gesprengt, der dann in: Frühling des dritten oder vierten Jahres aus der Erde kriecht. Beim Hervorkriechen aus dem Bode:: reibt er sich bisweilen die feinen grauen Härchen an der Brust ab und erscheint dann glänzend schwarz, auch rot; die Kinder unterscheiden deshalb Müller, Rappen und Rottürken. 109. Netzauge eines Käfers. («Starte Vergrößerung.) a Das ganze Auge inr Durchschnitt, d sieben einzelne Augen von oben gesehen. so groß wie ein Stecknadel- aus. Die kleinen, behaarten und häuten sich vor Eintritt Verwandte. Bekannt sind der dem Maikäfer ähnliche, aber nur halb so große Junikäfer, der blanschwarze Roßkäfer und der Riese unter den Käsern, der Hirschkäfer, so benannt nach den geweihartigen Oberkiefern desmännchens. Aufrosen findet rnanoftden Goldkäfer, defferr

2. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 155

1917 - Breslau : Hirt
Iii Tierkunde. 155 5. Wie atmet er? Sein Hinterleib besteht aus sieben Ringen. An den ersten fünf Ringen besitzt er jederseits ein Atemloch über dem weißen, dreieckigen Flecke. Von diesen Atemlöchern gehen Luftröhren durch den ganzen Körper. Beim Atmen hebt und senkt sich der Hinterleib. 6. Wie sich der Maikäfer ernährt. Er ist ein Blattfresser und liebt die zartesten Blätter. Welche Bäume sucht er mit Vorliebe auf? Linden, Akazien, Ahlkirsche verschmäht er. Es fehlt ihm sicher nicht an Geschmacks- und Ge- ruchsvermögen. Wahrscheinlich sind die Fühler die Geruchs- und wohl auch Gehörswerkzeuge. Mt den Augen nimmt er die Nahrung wahr. Wenn er in großen Mengen auftritt, werden in kürzester Zeit große Bäume kahl. Er frißt den ganzen Tag. Dann krallt er sich an die Unterseite eines Blattes und ruht hier während der Nacht. m Netzauge eines Käfers. 1. Wie der Maikäfer sich vermehrt. Gegen , «ugk'm Durchschnitt, Ende der Flugzeit gräbt das Weibchen mit b sl-b.n -inz-In- Aug-n von oben seinem spitzen Hinterleibe, dem Legestachel, gesehen, ein Loch in die Erde und legt ein Häuflein Eier hinein. Sie sehen weiß aus und sind so groß wie ein Stecknadel- kopf. Die warme Sonne brütet die Eier aus. Die kleinen, behaarten Larven wachsen im ersten Jahre nur wenig und häuten sich vor Eintritt des Winters. Im zweiten Sommer aber wächst die Larve sehr schnell, weil sie unheimlich viel frißt. Als Nahrung dienen ihr zarte, saftige Wurzeln von allerlei Pflanzen, ja selbst von jungen Bäumchen. Dadurch wird sie sehr schädlich. Sie muß sich mehrmals häuten, weil das Kleid ihr immer wieder zu eng wird, so groß und fett wird sie. Die Larve („Engerling" ge- nannt) lebt im Inneren der Erde, im Finstern, sieht weiß aus und hat keine Augen, aber mächtige Freßwerkzeuge. Der Engerling wird fast noch schädlicher als der Maikäfer selbst. Man muß ihn rücksichtslos töten und die Tiere, die ihn gern verzehren, wie Maulwurf, Igel, Spitzmaus, Krähe, Star u. a., sorglich schonen. Gegen Ende des zweiten oder des dritten Sommers gräbt er sich eine Höhle und verpuppt sich. Die weiße Puppenhülle wird schon nach wenigen Wochen von dem fertigen Maikäfer gesprengt, der dann im Frühling des dritten oder vierten Jahres aus der Erde kriecht. Beim Hervorkriechen aus dem Bodeu reibt er sich bisweilen die feinen grauen Härchen an der Brust ab und erscheint dann glänzend schwarz, auch rot; die Kinder unterscheiden deshalb Müller, Rappen und Rottürken. Verwandte. Bekannt sind der dem Maikäfer ähnliche, aber nur halb so große Junikäfer, der blauschwarze Roß käs er und der Riese unter den Käfern, der Hirschkäfer, so benannt nach den geweihartigen Oberkiefern desmännchenr. Aufrosen findet man oftden Goldkäfer, dessen

3. Ferdinand Hirts neues Realienbuch - S. 102

1911 - Breslau : Hirt
102 Naturbeschreibung. m sind. Wenn der Käfer ruht, sind die Flügel gner und längs gefaltet; sie würden fönst gar nicht Platz finden unter den Flügeldecken. Will er fliegen, so hebt er die Flügeldecken ein wenig und pumpt sich den Körper voll Luft. Dabei hebt er den Hinterleib und nickt mit dem Kopfe, „er zählt". Die Luft dringt auch in die feinen Kanäle der Flügel und spannt diese straff. Die Flügeldecken wirken beim Fliegen wie ein Fallschirm. 5. Wie atmet er? Sein Hinterleib besteht ans sieben Ringen. An den ersten fünf Ringen besitzt er jederfeits ein Atemloch über dem weißen, drei- eckigen Flecke. Von diesen Atemlöchern gehen Luftröhren durch den ganzen Körper. Beim Atmen hebt und senkt sich der Hinterleib. 6. Wie sich der Maikäfer ernährt. Er ist ein Blattfresfer und liebt die zartesten Blätter. Welche Bäume sucht er mit Vorliebe auf? Linden, Akazien, Ahlkirsche verschmäht er. Es fehlt ihm sicher nicht an Geschmacks- und Gernchsvermögen. Wahrscheinlich sind die Fühler die Geruchs- und wohl auch Gehörswerkzeuge. Mit den Angen nimmt er die Nahrung wahr. Wenn er in großen Mengen auf- tritt, werden in kürzester Zeit große Bäume kahl. Er frißt den ganzen Tag. Dann krallt er sich an die Unterseite eines Blattes und ruht hier während der Nacht. 7. Wie sich der Maikäfer vermehrt. Gegen Ende der Flugzeit gräbt das Weibchen mit seinem spitzen Hinterleibe, dem Legestachel, ein Loch in die Erde und legt ein Häuflein Eier hinein. Sie sehen weiß aus und sind so groß wie ein Stecknadelkopf. Die warme Sonne brütet die Eier ans. Die kleinen, behaarten Larven wachsen im ersten Jahre nur wenig und häuten sich vor Eintritt des Winters. Im zweiten Sommer aber wächst die Larve sehr schnell, weil sie unheimlich viel frißt. Als Nahrung dienen ihr zarte, saftige Wurzeln von allerlei Pflanzen, ja selbst von jungen Bäumchen. Da- durch wird sie sehr schädlich. Sie muß sich mehrmals häuten, weil das Kleid ihr immer wieder zu eng wird, so groß und fett wird sie. Die Larve („Engerling" genannt) lebt im Innern der Erde, im Finstern, sieht weiß aus und hat keine Augen, aber mächtige Freßwerkzeuge. Weil der Engerling noch schädlicher wird als der Maikäfer, muß man ihn rücksichtslos töten; die Tiere aber, die ihn gern verzehren, wie Maulwurf, Igel, Spitzmaus, Krähe, Star u. a., muß man sorglich schonen. Gegen Ende des zweiten oder des dritten Sommers gräbt er sich eine Höhle und verpuppt sich. Die weiße Puppenhülle wird schon nach wenig Wochen von dem fertigen Maikäfer ge- sprengt, der dann im Frühling des dritten oder vierten Jahres aus der Erde kriecht. Beim Hervorkriechen aus dem Boden reibt er sich bisweilen die feinen grauen Härchen an der Brust ab und erscheint dann glänzend schwarz, auch rot; die Kinder unterscheiden deshalb Müller, Rappen und Rottürken. Aufgaben. Bemerke in deinem Beobachtungsbuche den Tag, an dem du den ersten Maikäfer fandest! Beobachte seine Vorbereitungen zum Fliegen: das Heben der Decken, das Ausbreiten der gefalteten Flügel! Wie kommt es, daß man bei Erdarbeiten auch im Winter Maikäfer findet? Welche Käfer kennst du? Beobachte einen Marienkäfer, den du in ein Glas bringst, in dem ein mit Blattläusen bedecktes Blatt liegt! — Welch wichtige Bedeutung im Naturlebcn hat der schwarze Roßkäfer, der Totengräber? Kennst du schädliche Käfer im Garten, auf dem Felde?

4. Nr. 16 - S. 102

1911 - Breslau : Hirt
102 Naturbeschreibung. Iii sind. Wenn der Käfer ruht, sind die Flügel quer und längs gefaltet; sie würden fönst gar nicht Platz finden unter den Flügeldecken. Will er fliegen, so hebt er die Flügeldecken ein wenig und pumpt sich den Körper voll Luft. Dabei hebt er den Hinterleib und nickt mit dem Kopfe, „er zählt". Die Luft dringt auch in die feinen Kanäle der Flügel und spannt diese straff. Die Flügeldecken wirken beim Fliegen wie ein Fallschirm. 5. Wie atmet er? Sein Hinterleib besteht aus sieben Ringen. An den ersten fünf Ringen besitzt er jederseits ein Atemloch über dem weißen, drei- eckigen Flecke. Von diesen Atemlöchern gehen Luftröhren durch den ganzen Körper. Beim Atmen hebt und senkt sich der Hinterleib. 6. Wie sich der Maikäfer ernährt. Er ist ein Blattfresser und liebt die zartesten Blätter. Welche Bäume sucht er mit Vorliebe ans? Linden, Akazien, Ahlkirsche verschmäht er. Es fehlt ihm sicher nicht an Geschmacks- und Gernchsvermögen. Wahrscheinlich sind die Fühler die Geruchs- und wohl auch Gehörswerkzeuge. Mit den Augen nimmt er die Nahrung wahr. Wenn er in großen Mengen auf- tritt, werden in kürzester Zeit große Bäume kahl. Er frißt den ganzen Tag. Dann krallt er sich an die Unterseite eines Blattes und ruht hier während der Nacht. 7. Wie sich der Maikäfer vermehrt. Gegen Ende der Flugzeit gräbt das Weibchen mit seinem spitzen Hinterleibe, dem Legestachel, ein Loch in die Erde und legt ein Häuflein Eier hinein. Sie sehen weiß aus und sind so groß wie ein Steckaadelkopf. Die warme Sonne brütet die Eier aus. Die kleinen, behaarten Larven wachsen im ersten Jahre nur wenig und häuten sich vor Eintritt des Winters. Im zweiten Sommer aber wächst die Larve sehr schnell, weil sie unheimlich viel frißt. Als Nahrung dienen ihr zarte, saftige Wurzeln von allerlei Pflanzen, ja selbst von jungen Bäumchen. Da- durch wird sie sehr schädlich. Sie muß sich mehrmals häuten, weil das Kleid ihr immer wieder zu eng wird, so groß und fett wird sie. Die Larve („Engerling" genannt) lebt im Innern der Erde, im Finstern, sieht weiß aus und hat keine Angen, aber mächtige Freßwerkzeuge. Weil der Engerling noch schädlicher wird als der Maikäfer, muß man ihn rücksichtslos töten; die Tiere aber, die ihn gern verzehren, wie Maulwurf, Igel, Spitzmaus, Krähe, Star u. a., muß man sorglich schonen. Gegen Ende des zweiten oder des dritten Sommers gräbt er sich eine Höhle und verpuppt sich. Die weiße Puppenhülle wird schon nach wenig Wochen von dem fertigen Maikäfer ge- sprengt, der dann im Frühling des dritten oder vierten Jahres ans der Erde kriecht. Beim Hervorkriechen aus dem Boden reibt er sich bisweilen die feinen grauen Härchen an der Brust ab und erscheint dann glänzend schwarz, auch rot; die Kinder unterscheiden deshalb Müller, Rappen und Rottürken. Aufgaben. Bemerke in deinem Beobachtungsbuche den Tag, an dem du den ersten Maikäfer fandest! Beobachte seine Vorbereitungen zum Fliegen: das Heben der Decken, das Ausbreiten der gefalteten Flügel! Wie kommt es, daß man bei Erdarbeiten auch im Winter Maikäfer findet? Welche Käfer kennst du? Beobachte einen Marienkäfer, den du in ein Glas bringst, in dem ein mit Blattläusen bedecktes Blatt liegt! — Welch wichtige Bedeutung im Naturleben hat der schwarze Roßkäfer, der Totengräber? Kennst du schädliche Käfer im Garten, auf dem Felde?

5. Nr. 14 - S. 102

1911 - Breslau : Hirt
102 Naturbeschreibung. Iii sind. Wenn der Käfer ruht, sind die Flügel quer und längs gefaltet; sie würden fönst gar nicht Platz finden unter den Flügeldecken. Will er fliegen, so hebt er die Flügeldecken ein wenig und pumpt sich den Körper voll Luft. Dabei hebt er den Hinterleib und nickt mit dem Kopfe, „erzählt". Die Luft dringt auch in die feinen Kanäle der Flügel und spannt diese straff. Die Flügeldecken wirken beim Fliegen wie ein Fallschirm. 5. Wie atmet er? Sein Hinterleib besteht aus sieben Ringen. An den ersten fünf Ringen besitzt er jederseits ein Atemloch liber dem weißen, drei- eckigen Flecke. Von diesen Atemlöchern gehen Luftröhren durch den ganzen Körper. Beim Atmen hebt und senkt sich der Hinterleib. 6. Wie sich der Maikäfer ernährt. Er ist ein Blattfresser und liebt die zartesten Blätter. Welche Bäume sucht er mit Vorliebe ans? Linden, Akazien, Ahlkirsche verschmäht er. Es fehlt ihm sicher nicht an Geschmacks- und Geruchsvermögen. Wahrscheinlich sind die Fühler die Geruchs- und wohl auch Gehörswerkzeuge. Mit den Angen nimmt er die Nahrung wahr. Wenn er in großen Mengen auf- tritt, werden in kürzester Zeit große Bäume kahl. Er frißt den ganzen Tag. Dann krallt er sich an die Unterseite eines Blattes und ruht hier während der Nacht. 7. Wie sich der Maikäfer vermehrt. Gegen Ende der Flugzeit gräbt das Weibchen mit seinem spitzen Hinterleibe, dem Le g est ach el, ein Loch in die Erde und legt ein Häuflein Eier hinein. Sie sehen weiß ans und sind so groß wie ein Stecknadelkopf. Die warme Sonne brütet die Eier aus. Die kleinen, behaarten Larven wachsen im ersten Jahre nur wenig und häuten sich vor Eintritt des Winters. Im zweiten Sommer aber wächst die Larve sehr schnell, weil sie unheimlich viel frißt. Als Nahrung dienen ihr zarte, saftige Wurzeln von allerlei Pflanzen, ja selbst von jungen Bäumchen. Da- durch wird sie sehr schädlich. Sie muß sich mehrmals häuten, weil das Kleid ihr immer wieder zu eng wird, so groß und fett wird sie. Die Larve („Engerling" genannt) lebt im Innern der Erde, im Finstern, sieht weiß aus und hat keine Augen, aber mächtige Freßwerkzeuge, Weil der Engerling noch schädlicher wird als der Maikäfer, muß man ihn rücksichtslos töten; die Tiere aber, die ihn gern verzehren, wie Maulwurf, Igel, Spitzmaus, Krähe, Star u. a., muß man sorglich schonen. Gegen Ende des zweiten oder des dritten Sommers grübt er sich eine Höhle und verpuppt sich. Die weiße Puppenhülle wird schon nach wenig Wochen von dem fertigen Maikäfer ge- sprengt, der dann im Frühling des dritten oder vierten Jahres aus der Erde kriecht. Beim Hervorkriechen ait§ dem Boden reibt er sich bisweilen die feinen grauen Härchen an der Brust ab und erscheint dann glänzend schwarz, auch rot; die Kinder unterscheiden deshalb Müller, Rappen und Rottürken. Aufgaben. Bemerke in deinem Beobachtungsbnche den Tag, an dem du den ersten Maikäfer fandest! Beobachte seine Vorbereitungen zum Fliegen: das Heben der Decken, das Ausbreiten der gefalteten Flügel! Wie kommt es, daß man bei Erdarbeiten auch im Winter Maikäfer findet? Welche Käfer kennst du? Beobachte einen Marienkäfer, den du in ein Glas bringst, in dem ein mit Blattläusen bedecktes Blatt liegt! — Welch wichtige Bedeutung im Naturleben hat der schwarze Roßkäfer, der Totengräber? Kennst du schädliche Käfer im Garten, auf den: Felde?

6. Nr. 15 - S. 102

1911 - Breslau : Hirt
102 Naturbeschreibung. 111 sind. Wenn der Käfer ruht, sind die Flügel quer und längs gefaltet; sie würden sonst gar nicht Platz finden unter den Flügeldecken. Will er fliegen, so hebt er die Flügeldecken ein wenig und pumpt sich den Körper voll Luft. Dabei hebt er den Hinterleib und nickt mit dem Kopfe, „erzählt". Die Luft dringt auch in die feinen Kanäle der Flügel und spannt diese straff. Die Flügeldecken wirken beim Fliegen wie ein Fallschirm. 5. Wie atmet er? Sein Hinterleib besteht aus sieben Ringen. An den ersten fünf Ringen besitzt er jederseits ein Atemloch über dem weißen, drei- eckigen Flecke. Von diesen Atemlöchern gehen Luftröhren durch den ganzen Körper. Beim Atmen hebt und senkt sich der Hinterleib. 6. Wie sich der Maikäfer ernährt. Er ist ein Blattfresser und liebt die zartesten Blätter. Welche Bäume sucht er mit Vorliebe auf? Linden, Akazien, Ahlkirsche verschmäht er. Es fehlt ihm sicher nicht an Geschmacks- und Gernchsvermögen. Wahrscheinlich sind die Fühler die Geruchs- und wohl auch Gehörswerkzeuge. Mit den Angen nimmt er die Nahrung wahr. Wenn er in großen Mengen auf- tritt, werden in kürzester Zeit große Bäume kahl. Er frißt den ganzen Tag. Dann krallt er sich an die Unterseite eines Blattes und ruht hier während der Nacht. 7. Wie sich der Maikäfer vermehrt. Gegen Ende der Flugzeit gräbt das Weibchen mit seinem spitzen Hinterleibe, dem Le g est ach el, ein Loch in die Erde und legt ein Häuflein Eier hinein. Sie sehen weiß aus und sind so groß wie ein Stecknadelkopf. Die warme Sonne brütet die Eier aus. Die kleinen, behaarten Larven wachsen im ersten Jahre nur wenig und häuten sich vor Eintritt des Winters. Im zweiten Sommer aber wächst die Larve sehr schnell, weil sie unheimlich viel frißt. Als Nahrung dienen ihr zarte, saftige Wurzeln von allerlei Pflanzen, ja selbst von jungen Bäumchen. Da- durch wird sie sehr schädlich. Sie muß sich mehrmals häuten, weil das Kleid ihr immer wieder zu eng wird, so groß und fett wird sie. Die Larve („Engerling" genannt) lebt im Innern der Erde, im Finstern, sieht weiß aus und hat keine Augen, aber mächtige Freßwerkzeuge. Weil der Engerling noch schädlicher wird als der Maikäfer, muß man ihn rücksichtslos töten; die Tiere aber, die ihn gern verzehren, wie Maulwurf, Igel, Spitzmaus, Krähe, Star u. a., muß man sorglich schonen. Gegen Ende des zweiten oder des dritten Sommers grübt er sich eine Höhle und verpuppt sich. Die weiße Puppenhülle wird schon nach wenig Wochen von dem fertigen Maikäfer ge- sprengt, der dann im Frühling des dritten oder vierten Jahres aus der Erde kriecht. Beim Hervorkriechen aus dem Boden reibt er sich bisweilen die feinen grauen Härchen an der Brust ab und erscheint dann glänzend schwarz, auch rot; die Kinder unterscheiden deshalb Müller, Rappen und Rottürken. Aufgaben. Benierke in deinem Beobachtungsbuche den Tag, an dem du den ersten Maikäfer fandest! Beobachte seine Vorbereitungen zum Fliegen: das Heben der Decken, das Ausbreiten der gefalteten Flügel! Wie kommt es, daß man bei Erdarbeiten auch im Winter Maikäfer findet? Welche Käfer kennst du? Beobachte einen Marienkäfer, den du in ein Glas bringst, in dem ein mit Blattläusen bedecktes Blatt liegt! — Welch wichtige Bedeutung im Naturleben hat der schwarze Roßkäfer, der Totengräber? Kennst du schädliche Käfer im Garten, auf dem Felde?

7. Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. - 4. Schuljahr mehrklassiger Schulen - S. 201

1899 - Leipzig : Klinkhardt
— 201 — barer, aber nützlicher Vogel. Der Förster sieht ihn gern in seinem Walde; denn er vertilgt die schädlichen haarigen Raupen, die andere Vögel der- schmähen. Nb. Da der Kuckuck mehr gehört als gesehen wird, so ist ein ausgestopfter oder gemalter vorzuzeigen. Auf den Aberglauben, der sich an den Ruf des Kuckucks knüpft, ist einzugehen. 1. Der Kuckuck. Curtmau. W. Ii. 56, W. 76. 2. Kuckuck. I. Hammer. W. Ii. 57, W. 75. 3. Kuckuck und Esel. Hoffmann v. F. W. Ii. 58, W. 77. 17. Der Maikäfer. Zu den Frühlingsmusikanten gehören nicht nur die Vögel, auch die Maikäfer müssen wir dazu rechnen, obgleich sie nur brummen, und die Grillen, die im Grase zirpen. Wer hat sie schon gehört? Der Körper des Maikäfers besteht aus drei Hauptteilen: aus Kopf, Brust und Hinterleib. Diese Teile hängen nur durch einen dünnen Stiel zusammen; sie sind durch Einschnitte oder Kerben getrennt. Der Mai- käfer gehört deshalb zu den Kerbtieren oder Insekten. Am Kopfe be- merken wir die Augen, die Freßwerkzeuge und die Fühler. Die Glieder finden wir an der Brust besestigt. Es sind zwei häutige Flügel mit zwei hornartigen Flügeldecken und sechs Beine mit vielen Gelenken. Alle Kerb- tiere haben sechs Beine. Der Hinterteil besteht aus sechs Ringen, der letzte endigt in einer Spitze. Der Maikäfer hat kein rotes Blut, auch keine Knochen und kein Fleisch, Wohl aber einen harten, braunen oder schwarzen Panzer, der aus Ringen zusammengesetzt ist. Der Maikäfer kriecht im Mai aus der Erde empor und fliegt sum- mend am Abend umher. „Maikäfer, summ, summ, summ! Du fliegst nur des Abends 'rum, schläfst den ganzen lieben Tag, daß dich kein Mensch aufwecken mag. Wenn and're Leut' zu Bette geh'n dann fängst du erst an aufzusteh'u." Am Tage hängt er sich an die Zweige der Bäume und frißt deren Blätter. Die kahlen Bäume werden krank, müssen neue Blätter treiben und können keine Früchte erzeugen. Der Maikäfer ist darum ein schädliches Tier, das du töten, aber nicht quälen darfst. Die Landleute, die Hühner, die Sperlinge :c. und kalte Nächte töten sie zu Tausenden. Das ist gut, denn sie sind oft eine Plage für eine ganze Gegend. Haben die Maikäfer sich satt gefressen, so kriechen sie in die Erde und setzen dort ihre Eier ab. Nachdem sie wieder herausgekrochen, leben sie nur noch ein paar Tage, dann sterben sie. Aus den Eiern kommen weißliche Larven hervor; das sind kriechende Tiere, die mehr dem Wurme als dem Maikäfer ähnlich fehen und Engerlinge heißen. Diese sind sehr gefräßig; sie zerfressen die Wurzeln der Pflanzen, mästen sich unter der Erde drei Jahre lang und verwandeln sich zuletzt in Käfer, die

8. Nr. 1a - S. 155

1916 - Breslau : Hirt
Iii Tierkunde. 155 5. Wie atmet er? Sein Hinterleib besteht aus sieben Ringen. An den ersten fünf Ringen besitzt er jederseits ein Atemloch über dem weißen, dreieckigen Flecke. Von diesen Atemlöchern gehen Luftröhren durch den ganzen Körper. Beim Atmen hebt und senkt sich der Hinterleib. 6. Wie sich der Maikäfer ernährt. Er ist ein Blattfresser und liebt die zartesten Blätter. Welche Bäume sucht er mit Vorliebe auf? Linden, Akazien, Ahlkirsche verschmäht er. Es fehlt ihm sicher nicht an Geschmacks- und Ge- ruchsvermögen. Wahrscheinlich sind die Fühler die Geruchs- und wohl auch Gehörswerkzeuge. Mit den Augen nimmt er die Nahrung wahr. Wenn er in großen Mengen auftritt, werden in kürzester Zeit große Bäume kahl. Er frißt den ganzen Tag. Dann krallt er sich an die Unterseite eines Blattes und ruht hier während der Nacht. 7. Wie der Maikäfer sich vermehrt. Gegen Ende der Flugzeit gräbt das Weibchen mit seinem spitzen Hinterleibe, dem Legestachel, ein Loch in die Erde und legt ein Häuflein Eier hinein. Sie sehen weiß aus und sind so groß wie ein Stecknadel- kopf. Die warme Sonne brütet die Eier aus. Die kleinen, behaarten Larven wachsen im ersten Jahre nur wenig und häuten sich vor Eintritt des Winters. Im zweiten Sommer aber wächst die Larve sehr schnell, weil sie unheimlich viel frißt. Als Nahrung dienen ihr zarte, saftige Wurzeln von allerlei Pflanzen, ja selbst von jungen Bäumchen. Dadurch wird sie sehr schädlich. Sie muß sich mehrmals häuten, weil das Kleid ihr immer wieder zu eng wird, so groß und fett wird sie. Die Larve („Engerling" ge- nannt) lebt im Inneren der Erde, im Finstern, sieht weiß aus und hat keine Augen, aber mächtige Freßwerkzeuge. Der Engerling wird fast noch schädlicher als der Maikäfer selbst. Man muß ihn rücksichtslos töten und die Tiere, die ihn gern verzehren, wie Maulwurf, Igel, Spitzmaus, Krähe, Star u. a., sorglich schonen. Gegen Ende des zweiten oder des dritten Sommers gräbt er sich eine Höhle und verpuppt sich. Die weiße Puppenhülle wird schon nach wenigen Wochen von dem fertigen Maikäfer gesprengt, der dann im Frühling des dritten oder vierten Jahres aus der Erde kriecht. Beim Hervorkriechen aus dem Boden reibt er sich bisweilen die feinen grauen Härchen an der Brust ab und erscheint dann glänzend schwarz, auch rot; die Kinder unterscheiden deshalb Müller, Rappen und Rottürken. 109. Netzauge eines Käfers. (Starke Vergrößerung.) Das ganze Auge im Durchschnitt, sieben einzelne Augen von oben gesehen. Verwandte. Bekannt sind der dem Maikäfer ähnliche, aber nur halb so große Junikäfer, der blauschwarze Roßkäfer und der Riese unter den Käfern, der Hirschkäfer, so benannt nach den geweihartigen Oberkiefern desmännchens. Aufrosen findetmanoftden Goldkäfer, dessen

9. Nr. 3a - S. 155

1911 - Breslau : Hirt
Ili Tierkunde. 155 5. Wie atmet er? Sein Hinterleib besteht aus sieben Ringen. An den ersten fünf Ringen besitzt er jederseits ein Atemloch über dem weißen, dreieckigen Flecke. Von diesen Atemlöchern gehen Luftröhren durch den ganzen Körper. Beim Atmen hebt und senkt sich der Hinterleib. 6. Wie sich der Maikäfer ernährt. Er ist ein Blattfresser und liebt die zartesten Blätter. Welche Bäume sucht er mit Vorliebe auf? Linden, Akazien, Ahlkirsche verschmäht er. Es fehlt ihm sicher nicht an Geschmacks- und Ge- ruchsvermögen. Wahrscheinlich sind die Fühler die Geruchs- und wohl auch Gehörswerkzeuge. Mit den Augen nimmt er die Nahrung wahr. Wenn er in großen Mengen auftritt, werden in kürzester Zeit große Bäume kahl. Er frißt den ganzen Tag. Dann krallt er sich an die Unterseite eines Blattes und ruht hier während der Nacht. 7. Wie der Maikäfer sich vermehrt. Gegen Ende der Flugzeit gräbt das Weibchen mit seinem spitzen Hinterleibe, dem Legestachel, ein Loch in die Erde und legt ein Häuflein Eier hinein. Sie sehen weiß aus und sind köpf. Die warme Sonne brütet die Eier 109. Netzauge eines Käfers. (Starke Vergrößerung.) Das ganze Auge im Durchschnitt, sieben einzelne Augen von oben gesehen. so groß wie ein Stecknadel- aus. Die kleinen, behaarten Larven wachsen im ersten Jahre nur wenig und häuten sich vor Eintritt des Winters. Im zweiten Sommer aber wächst die Larve sehr schnell, weil sie unheimlich viel frißt. Als Nahrung dienen ihr zarte, saftige Wurzeln von allerlei Pflanzen, ja selbst von jungen Bäumchen. Dadurch wird sie sehr schädlich. Sie muß sich mehrmals häuten, weil das Kleid ihr immer wieder zu eng wird, so groß und fett wird sie. Die Larve („Engerling" ge- nannt) lebt im Inneren der Erde, im Finstern, sieht weiß aus und hat keine Augen, aber mächtige Freßwerkzeuge. Der Engerling wird fast noch schädlicher als der Maikäfer selbst. Man muß ihn rücksichtslos töten und die Tiere, die ihn gern verzehren, wie Maulwurf, Igel, Spitznmus, Krähe, Star u. a., sorglich schonen. Gegen Ende des zweiten oder des dritten Sommers gräbt er sich eine Höhle und verpuppt sich. Die weiße Puppenhülle wird schon nach wenigen Wochen von dem fertigen Maikäfer gesprengt, der dann im Frühling des dritten oder vierten Jahres aus der Erde kriecht. Beim Hervorkriechen aus dem Boden reibt er sich bisweilen die feinen grauen Härchen an der Brust ab und erscheint dann glänzend schwarz, auch rot; die Kinder unterscheiden deshalb Müller, Rappen und Rottürken. Verwandte. Bekannt sind der dem Maikäfer ähnliche, aber nur halb so große Junikäfer, der blauschwarze Noßkäfer und der Riese unter den Käfern, der Hirschkäfer, so benannt nach den geweihartigen Oberkiefern des Männchens. Auf Rosen findet man oft den Goldkäfer, dessen

10. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 83

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii. Der Wohnort 83 Auf den Kastanienbäumen sitzt der Maikäfer, um das saftige Laub abzufressen, hier habe ich einen gefangen' beschreibe ihn! (Kopf, Brust, viele Hinge, spitzer Hinterleib - unten schwarz, oben braun,- dicke, braune Flügeldecken und feine, netzartige Flügel - blätterig geteilte, mehrgliederige Fühler und starke Freßzangen- sechs stark behaarte, mehrgliederige Beine.) Oer Käfer hat vorn zwei Haupt- und auf dem Kopfe mehrere punktaugen. Erstere bestehen aus vielen (5000 bis 6000) sechseckigen Flächenteilchen,- darum kann der Maikäfer nach allen Zeiten sehen, ohne die Augen zu drehen. Damit der plumpe Käfer besser fliegen kann, durchziehen seinen Körper viele feine Kanäle (Tracheen), die etwa da endigen, wo die Flügel- decken unten aufhören. Beim Kuffliegen pumpt er Luft in dieselben, in- dem er lebhaft die Flügeldecken bewegt. Weil der Maikäfer schädlich ist, muß man ihn vertilgen. Km besten schüttelt man ihn morgens, wenn er erstarrt ist, von den Bäumen und gibt ihn den Hühnern. Noch schädlicher als der Maikäfer sind die Engerlinge, aus denen der Maikäfer entsteht. tdenn sich der Maikäfer eine Zeitlang am taube gesättigt hat, kriecht das Weibchen etwa 10 cm tief in die Erde und legt 20 bis 30 kleine Eier, um bald darauf zu sterben. Aus den Eiern schlüpfen weißliche Larven, die sich allmählich zu Engerlingen auswachsen und sechs Beine bekommen. Nach drei fahren verpuppen sie sich in der Erde, und im herbst ist der Maikäfer fertig - aber er bleibt noch den Vinter über in der Erde. Maulwürfe, Mäuse und Krähen stellen den Engerlingen eifrig nach. e) Die Stadtpromenade führt uns zum Anger (Vleichplatz). Er liegt unweit des Flusses (Grund?) und ist mit dichtem Gras bestanden. Zwischen demselben leuchten viele Tausendschönchen (Gänseblümchen) mit ihren weißen Blütenköpfchen, die sich abends schließen. Neben ihnen steht, nicht minder zahlreich, der gelbe Löwenzahn, der, gleich dem Gänse- blümchen, in seinem dicken Blütenkopf eine ganze Blütenstadt vereinigt. Jedes Blütchen entwickelt für sich ein Früchtlein, das an langem Stiel eine weiße Haarkrone hat und nun vom Winde weit fortgetragen werden kann, um dort eine neue pflanze zu bilden. Hlle Haarkronen zusammen bilden den schönen Wollkopf, den ihr an manchen pflanzen sehen könnt. Löwen- zahn heißt die pflanze, weil die Blätter stark gezahnte Ränder haben. Da sie von den Kühen gern gefressen wird, nennt man den Löwenzahn auch „Kuhblume". Die Kinder flechten sich gern aus den langen hohlen Stengeln Ringe und vereinigen sie zu Ketten- doch enthalten die Stengel einen klebrigen Saft, der Flecken verursacht. Weiter nach dem Flusse zu ändert sich der Blumenflor; hier haben Vergißmeinnicht und Sumpf- dotterblume die Oberhand. (Kurz beschreiben!) f) Für diese Anlagen sorgt der Verschönerungsverein. Das Geld für die Anpflanzungen und das Neinhalten der Gänge wird von den zahl- reichen Mitgliedern des Vereins zusammengebracht. Sie zahlen jährlich

11. Mein Vaterland - S. 112

1909 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
112 Er richtet im Garten großen Schaden an. Im Garten sehen wir den Maikäfer ungern; denn er ist ein unverschämter Gast. Das merken wir besonders in den „Maikäferjähren". Er frißt dann die Bäume oft so kahl, daß sie keine Früchte tragen können. (Schlimm haust er dann auch im Laubwalde, Seite 163). Am Maule trägt er zwei scharfe Haken, die sich wie eine Zange bewegen. Mit ihnen frißt er die Blätter ab; darum werden sie Freßzangen genannt. Mit seinen scharfen Krallen hält er sich fest. Am Tage hängt er schläfrig an den Blättern und läßt sich dann leicht abschütteln; aber am Abend fliegt er summend von Baum zu Baum. Er hat einen sonderbaren Körper. Sein Körper ist gar sonderlich gebaut. Er hat nämlich keine Knochen, sondern steckt in einer harten, schwarzen Horn-! haut, die an den Seiten weiße, dreieckige Flecke zeigt. Der Körper besteht aus Kopf, Brust und Hinterleib. Der Kopf trägt die Augen, Fühler und Freßzangen, und an der Brust sind die Beine, Flügel und Flügeldecken befestigt. Der weiche Hinterleib besteht aus vielen Ringen. Er macht eine seltsame Jugend durch. Hat der Nimmersatt mehrere Wochen gefressen, so kriecht er in die Erde. Dabei leistet ihm sein harter Panzer gute Dienste. In den Boden legt nun das Weibchen viele Eier und stirbt dann. Aus den Eiern kommen aber keine Maikäfer, sondern weiße Engerlinge hervor. Diese sind noch schädlicher als der Mai- käfer, da sie den jungen Bäumchen (z. B. in Baumschulen) die zarten Wurzeln abfressen. Aber auch den Gemüsegarten und das Feld suchen sie heim und vernichten viele Pflanzen. Da sie in der Erde ihre Nahrung finden, müssen sie ganz anders gebaut sein als die Maikäfer. Haben sie so 3 Jahre lang geschmaust, so kriechen sie tiefer in die Erde und graben sich eine Höhle. Hier kleistern sie eine Puppe um sich und schlafen in derselben. Nach einigen Wochen platzt diese; der junge Maikäfer kriecht heraus und kommt im nächsten Frühjahre an die Oberfläche. Weitere Feinde unserer Obstbüume sind: b) Der Apfelblütenstecher ist ein brauner Rüssel- käfer. Er bohrt mit seinem Rüssel Löcher in die Blüten des Apfelbaumes und legt Eier hinein. Wenn nun die Maden aus-

12. Nr. 16 - S. 106

1908 - Breslau : Hirt
Ioc Tierkunde. Iii. Gliedertiere. A. Insekten. § 50. Der Maikäfer ist oben braun, mit dunklem Kopf und Hals- schild, unten schwarz. Der Körper besteht aus vielen Ringen; man unter- scheidet deutlich Kopf, Brust und Hinterleib. An dem Kopfe sitzen zwei mehrgliedrige Fühler, deren Endglied in mehrere Blätter geteilt ist, die der Käfer zum Tasten benutzt. Die starken Mundteile sind zum Beißen ein- gerichtet. An der Seite des Kopfes befinden sich zwei Augen, die aus unge- fähr 6000 regelmäßig sechseckigen Flächen lfac etten) zusammengesetzt sind. Daher kann der Käfer nach allen Seiten sehen. An den 3 Brustringen sitzt je ein Paar mehrgliedriger Beine, die mit vielen Häkchen besetzt sind. An Flügeldecken; er pumpt die Tracheen voll Luft, um sich das Auffliegen zu erleichtern. Der Maikäfer erscheint bei uns je nach der Witterung im Mai oder Juni und tritt gewöhnlich von vier zu vier Jahren in größerer Menge auf. Am Tage und noch häufiger abends fliegt er schnurrend durch die Luft, während er am Morgen ruhig auf den Blättern der Bäume sitzt. Er nährt sich vom Laube der Bäume, besonders der Eichen und Kastanien. Tritt er in großer Menge auf, so frißt er die Bäume ganz kahl. Man schüttelt ihn am besten morgens ab, wenn er von der nächtlichen Kälte etwas erstarrt ist, und benutzt ihn als Hühuerfutter und Dungmittel. Noch weit größeren Schaden richtet die Larve (Fig. 26) dieses Käfers an. Das Weibchen legt in einige kleine Erdvertiefungen 10—30 gelbliche, hanfkorngroße Eier. Nach 4—6 Wochen kriechen die gelben Engerlinge aus, fressen die Wurzeln der Pflanzen ab, häuten sich mehrmals und werden Die Verwandlung des Maikäfers. >/i- a—d Engerlinge, e Puppe, f g Maikäfer. Fig. 26. der Oberseite des zweiten Brustringes sind die hor- nigen, gewölbten Flügel- decken befestigt; am dritten Brustringe sitzen die weit größeren, häutigen Unter- flügel, die beim Kriechen zusammengefaltet unter den Flügeldecken liegen. Der dicke Hinterleib, der auch mit einer hornartigen Haut bedeckt ist, endigt in eine Spitze. — Der ganze Körper ist von feinen Röhren (Tracheen^ durch- zogen, die zum Atmen dienen. Bevor der Mai- käfer auffliegt, hebt und senkt er mehrmals die

13. Nr. 22 - S. 106

1904 - Breslau : Hirt
106 Tierkunde. Iii. Gliedertiere. A. Insekten. § 50. Der Maikäfer ist oben braun, mit dunklem Kopf und Hals- schild, unten schwarz. Der Körper besteht aus vielen Ringen; man unter- scheidet deutlich Kopf, Brust und Hinterleib. An dem Kopfe sitzen zwei mehrgliedrige Fühler, deren Endglied in mehrere Blätter geteilt ist, die der Käfer zum Tasten benutzt. Die starken Mundteile sind zum Beißen ein- gerichtet. An der Seite des Kopfes befinden sich zwei Augen, die aus unge- fähr 6000 regelmäßig sechseckigen Flächen (Facetten) znsanlmengesetzt sind. Daher kann der Küfer nach allen Seiten sehen. An den 3 Brustringen sitzt je ein Paar mehrgliedriger Beine, die mit vielen Häkchen besetzt sind. An der Oberseite des zweiten Brustringes sind die hor- nigen, gewölbten Flügel- decken befestigt; am dritten Brustringe sitzen die weit größeren, häutigen Unter- flügel, die beim Kriechen zusammengefaltet unter den Flügeldecken liegen. Der dicke Hinterleib, der auch mit einer hornartigen Haut bedeckt ist, endigt in eine Spitze. — Der ganze Körper ist von feinen Röhren (Tracheen) durch- zogen, die zum Atmen dienen. Bevor der Mai- käfer auffliegt, hebt und senkt er mehrmals die Flügeldecken; er pumpt die Tracheen voll Luft, um sich das Auffliegen zu erleichtern. Der Maikäfer erscheint bei uns je nach der Witterung im Mai oder Juni und tritt gewöhnlich von vier zu vier Jahren in größerer Menge auf. Am Tage und noch häufiger abends fliegt er schnurrend durch die Luft, während er am Morgen ruhig auf den Blättern der Bäume sitzt. Er nährt sich vom Laube der Bäume, besonders der Eichen und Kastanien. Tritt er in großer Menge auf, so frißt er die Bäume ganz kahl. Man schüttelt ihn am besten morgens ab, wenn er von der nächtlichen Kälte etwas erstarrt ist, und benutzt ihn als Hühnerfutter und Dungmittel. Noch weit größeren Schaden richtet die Larve (Fig. 26) dieses Käfers an. Das Weibchen legt in einige kleine Erdvertiefungen 10—30 gelbliche, hanfkorngroße Eier. Nach 4—6 Wochen kriechen die gelben Engerlinge aus, fressen die Wurzeln der Pflanzen ab, häuten sich mehrmals und werden Fig. 26. a Die Verwandlung des Maikäfers. l/i. a—d Engerlinge, e Puppe, f g Maikäfer.

14. Nr. 23 - S. 106

1904 - Breslau : Hirt
106 Tierkunde. Iii. Gliedertiere. A. Insekten. § 50. Der Maikäfer ist oben braun, mit dunklem Kopf und Hals- schild, unten schwarz. Der Körper besteht aus vielen Ringen; man unter- scheidet deutlich Kopf, Brust und Hinterleib. An dem Kopfe sitzen zwei mehrgliedrige Fühler, deren Endglied in mehrere Blätter geteilt ist, die der Küfer zum Tasten benutzt. Die starken Mundteile sind zum Beißen ein- gerichtet. An der Seite des Kopfes befinden sich zwei Augen, die aus unge- fähr 6000 regelmäßig sechseckigen Flüchen (Facetten) zusammengesetzt sind. Daher kann der Käfer nach allen Seiten sehen. An den 3 Brustringen sitzt je ein Paar mehrgliedriger Beine, die mit vielen Häkchen besetzt sind. An der Oberseite des zweiten Brustringes sind die hor- nigen, gewölbten Flügel- decken befestigt; am dritten Brustringe sitzen die weit größeren, häutigen Unter- flügel, die beim Kriechen zusammengefaltet unter den Flügeldecken liegen. Der dicke Hinterleib, der auch mit einer hornartigen Haut bedeckt ist, endigt in eine Spitze. — Der ganze Körper ist von feinen Röhren (Tracheen) durch- zogen, die zum Atmen dienen. Bevor der Mai- käfer auffliegt, hebt und senkt er mehrmals die Flügeldecken; er pumpt die Tracheen voll Luft, um sich das Auffliegen zu erleichtern. Der Maikäfer erscheint bei uns je nach der Witterung im Mai oder Juni und tritt gewöhnlich von vier zu vier Jahren in größerer Menge auf. Am Tage und noch hüustger abends fliegt er schnurrend durch die Luft, während er am Morgen ruhig auf den Blättern der Bäume sitzt. Er nährt sich vom Laube der Bäume, besonders der Eichen und Kastanien. Tritt er in großer Menge auf, so frißt er die Bäume ganz kahl. Man schüttelt ihn am besten morgens ab, wenn er von der nächtlichen Kälte etwas erstarrt ist, und benutzt ihn als Hühnerfutter und Dungmittel. Noch weit größeren Schaden richtet die Larve (Fig. 26) dieses Küfers an. Das Weibchen legt in einige kleine Erdvertiefungen 10—30 gelbliche, hanfkorngroße Eier. Nach 4—6 Wochen kriechen die gelben Engerlinge aus, fressen die Wurzeln der Pflanzen ab, häuten sich mehrmals und werden Fig. 26. Die Verwandlung des Maikäfers. 1/i. a—d Engerlinge, e Puppe, f g Maikäfer.

15. Nr. 11 - S. 106

1904 - Breslau : Hirt
106 Tierkunde. Iii. Gliedertiere. A. Insekten. § 50. Der Maikäfer ist oben braun, mit dunklem Kopf und Hals- fchild, unten schwarz. Der Körper besteht aus vielen Ringen; man unter- scheidet deutlich Kopf, Brust und Hinterleib. An dem Kopfe sitzen zwei mehrgliedrige Fühler, deren Endglied in mehrere Blätter geteilt ist, die der Küfer zum Tasten benutzt. Die starken Mundteile sind zum Beißen ein- gerichtet. An der Seite des Kopfes befinden sich zwei Augen, die aus unge- fähr 6000 regelmäßig sechseckigen Flächen (Facetten) zufauimengefetzt sind. Daher kann der Käfer nach allen Seiten sehen. An den 3 Brustringen sitzt je ein Paar mehrgliedriger Beine, die mit vielen Häkchen besetzt sind. An Flügeldecken; er pumpt die Tracheen voll Lust, um sich das Auffliegen zu erleichtern. Der Maikäfer erscheint bei uns je nach der Witterung im Mai oder Juni und tritt gewöhnlich von vier zu vier Jahren in größerer Menge auf. Am Tage und noch häufiger abends fliegt er schnurrend durch die Luft, während er am Morgen ruhig auf den Blättern der Bäume sitzt. Er nährt sich vom Laube der Bäume, besonders der Eichen und Kastanien. Tritt er in großer Menge auf, so frißt er die Bäume ganz kahl. Man schüttelt ihn am besten morgens ab, wenn er von der nächtlichen Kälte etwas erstarrt ist, und benutzt ihn als Hühnerfutter und Dungmittel. Noch weit größeren Schaden richtet die Larve (Fig. 26) dieses Käfers an. Das Weibchen legt in einige kleine Erdvertiefungen Io— 30 gelbliche, hanfkorngroße Eier. Nach 4—6 Wochen kriechen die gelben Engerlinge aus, fressen die Wurzeln der Pflanzen ab, häuten sich mehrmals und werden a Die Verwandlung des Maikäfers. Vi. a—d Engerlinge, e Puppe, f g Maikäfer. Fig. 26. der Oberseite des zweiten Brustringes sind die hor- nigen, gewölbten Flügel- decken befestigt; am dritten Brustringe sitzen die weit größeren, häutigen Unter- flügel, die beim Kriechen zusammengefaltet unter den Flügeldecken liegen. Der dicke Hinterleib, der auch mit einer hornartigen Haut bedeckt ist, endigt in eine Spitze. — Der ganze Körper ist von feinen Röhren (Tracheen) durch- zogen, die zum Atmen dienen. Bevor der Mai- käfer auffliegt, hebt und fenkt er mehrmals die

16. Handbuch für den Anschauungsunterricht und die Heimatskunde - S. 173

1892 - Berlin : Wreden
173 15. Der Maikäfer. Rätsel. Ein Käfer kommt im Monat Mai, Dem Gärtner ist nicht wohl dabei. Gewiß, der Maikäfer ist gemeint. Ich habe hier einen mitgebracht; seht ihn an! Der Maikäfer ist nur ein kleines Tier. Sein Körper be- steht ans drei Hauptteilen: Kopf, Brust und Hinterleib. An dem Kopfe des Maikäfers sitzen zwei Augen, ein rechtes und ein linkes; sie sind groß, schwarz und unbeweglich. Der Kopf trägt zwei dünne Glieder, mit denen er die Gegenstände berührt oder befühlt; das sind die beiden Füh ler oder Fühlhörner. Der Maikäfer kann die Fühler nach links und nach rechts, nach oben und nach unten bewegen. An seinem Munde hat der Maikäfer zwei scharfe Spitzen zum Fressen; wir nennen sie Freß- spitzen. Wiederholung: Der Kopf des Maikäfers hat zwei Augen, zwei Fühler und einen Mund mit zwei Freßspitzen. — Die Brust des Mai- käfers besteht aus drei Ringen. An diesen sitzen sechs Beine; zwei stehen immer einander gegenüber oder bilden ein Paar. Der Maikäfer hat drei Paar Beine. Die Beine sind mit scharfen Haken oder Krallen versehen, die ihm zum Festhalten und Klettern dienen. — Hier oben an der Brust sitzen vier Flügel. Die oberen beiden sind hart wie Horn — horn- artig; sie haben die Form einer Mulde, sie sind muldenförmig. Ihre Färbung ist hellbraun. Sie bedecken die anderen beiden Flügel; deshalb heißen sie Flügeldecken. Zum Fliegen kann der Maikäfer diese Flügeldecken nicht gebrauchen; dazu dienen ihm die unteren Flügel. Diese sind häutig und dünn. Ruht der Maikäfer, so hat er sie zusammenge- faltet, will er aber davonfliegen, dann hebt er die Flügeldecken hoch und breitet nun die zarten Flügel auseinander. Im Fluge läßt er ein eigentümliches Summen hören. — Der Hinterleib des Maikäfers besteht aus sechs Ringen; der letzte hat eine gebogene Spitze. Der Maikäfer hat zwischen dem Kopfe und der Brust und zwischen der Brust und dem Hinterleibe tiefe Einschnitte oder Kerben; deshalb wird er Einschnittstier, Kerbtier oöer Insekt genannt. — Im Monate Mai kommt der Maikäfer aus der Erde hervorgekrochen. Er setzt sich auf die Bäume und Sträucher und verzehrt hier die Blätter; daher ist er ein schädliches Tier. Am Tage sitzt der Maikäfer gewöhnlich still; des Abends aber wird er lebendig, hebt feine Flügel und fliegt summend davon. Was singt ihr dann wohl? „Maikäfer, flieg! Dein Vater ist im Krieg, Deine Mutter ist in Pommerland, Pommerland ist abgebrannt; Maikäfer, flieg!"

17. Heimatkundlicher Anschauungsunterricht im zweiten und dritten Schuljahre - S. 44

1902 - Leipzig : Hofmann
44 Das zweite Schuljahr. Der Maikäser kann die Fühler mit ihrem Rölbchen nach rechts und links, nach oben und unten bewegen, um mit ihnen die Gegenstände zu befühlen. 3. Die Brust des Maikäfers besteht aus drei Ringen. An der Brust sitzen drei paar Beine. Die Beine sind gegliedert und am Fuße mit Häkchen, Krallen, zum Festhalten versehen. Oben an den beiden Hinteren Brustringen sitzen die Flügel. Die zwei häutigen, dünnen Flügel liegen unter zwei hornartigen, hellbraunen Flügeldecken verborgen. Wenn der Maikäfer nach dem Fluge sich gesetzt hat, so faltet er erst nach und nach seine Flügel und zieht sie allmählich unter die harten Flügeldecken. Im Fluge läßt der Maikäfer ein eigentümliches Summen hören. Das Summen bringt er mit den Flügeln hervor. nicht allein die Brust, sondern auch der Hinterleib des Maikäfers besteht aus Ringen. Sowohl -— als auch 2c. Die Zahl der Hinterleibsringe ist sechs. Die Ringe bilden einen harten, braunen oder schwarzen Panzer. Jeder der schwarzen Ringe des Hinterleibes hat an beiden Seiten einen weißen, dreieckigen Fleck. Der letzte Ring am Hinterleibe geht in eine Spitze aus; er endigt in einer Spitze. 5. Mit dieser Spitze bohrt sich das Weibchen des Maikäfers in die Erde, um seine Eier abzusetzen. Aus den Giern kriechen weißliche, wurmartige tarven hervor, welche Engerlinge heißen. Diese verpuppen sich am Ende des dritten Jahres in der Erde. Nach der Verwandlung kommen die jungen Maikäfer aus der Erde hervor, um auch über der Erde großen Schaden in der Pflanzenwelt anzurichten. 6. Wie die Engerlinge, so sind auch die Maikäfer sehr schädliche Tiere. Die Engerlinge zerfressen in der Erde die Wurzeln der pflanzen; die Maikäfer aber verwüsten über der Lrde das junge taub der Bäume und Sträucher. Sowohl die Engerlinge, als auch die Maikäfer sind schädliche Tiere. (Nicht allein — sondern auch; nicht nur — sondern auch.) Viele Engerlinge werden von dem Maulwurf, Igel, von der Spitzmaus, von den Krähen, Raben und Staren vertilgt. Die Maikäfer werden von den Hühnern, Sperlingen und anderen vögeln in großer Menge gefressen. Diese vielen Feinde der Maikäfer sind daher unsere besten Freunde.

18. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 4

1899 - Schleswig : Bergas
4 6. Der Buchfink. Der Buchfink ist ein kleiner, hübscher Singvogel, über welchen sich der Gärtner aber oft ärgert. Sobald dieser nämlich im Frühlinge die Gartenbeete besät, stellt sich auch der Buchfink ein, um von den Samen zu fressen. Das Männchen hat eine schwarze Stirn, einen bläulichen Scheitel, einen dunkelgrünen Rücken und eine dnnkelrote Brust. Das Weibchen sieht oben grünlichgrau und am Bauche hellgrau ans. Die Flügel sind bei beiden weiß gebändert. Der Buchfink bewohnt Nadel- und Laubwälder, Gehölze und Gärten. Er baut in den Gabeln der Baumäste ein schönes Nest. Äußerlich hat es die Farbe der Äste, worauf es sitzt. In dasselbe legt das Weibchen 5—6 blaugrüne, branngefleckte Eier. Die Jungen werden mit Kerbtieren aufge- füttert, während die Alten hauptsächlich von verschiedenen Sämereien leben. Zu den Finken gehören Sperlinge, Hänflinge, Zeisige, Stieglitze oder Distelfinken, Kanarienvögel, Dompfaffen, Kirschkernbeißer und Kreuzschnäbel. 7. Der Maikäfer. Wenn im Monat Mai die Obstbäume in ihrem Blütenschmnck prangen, dann erscheint als Gast auch der Maikäfer. Er wird aber ungern gesehen, denn er frißt mit seinen Kameraden die Zier- und Obst- bäume oft ganz kahl. Am Kopfe des Maikäfers befinden sich 2 hervorstehende Augen lind 2 Fühler. An der Brust sitzen 6 Beine mit scharfen Krallen. Die Flügel- decken find braun und hart und dienen zum Schutz der zarten Flügel. Diese liegen zusammengefaltet unter den Flügeldecken. Der Hinterleib ist schwarz und hat an den Seiten weiße, dreieckige Flecke. Er besteht ans Ringen und endigt in einer Spitze. Will der Maikäfer fliegen, so hebt er die Flügel- decken, schiebt den Kopf vor und zurück und hebt und senkt den Hinterleib. Am Tage fressen die Maikäfer. Abends dagegen schwirren sie munter umher. Das Weibchen kriecht Ende Mai in die Erde und legt Eier. Aus ihnen entwickeln sich die häßlichen und schädlichen Engerlinge (a, b, c und d). Sie nähren sich von Wurzeln und fressen gerne die Kartoffeln und Rüben an. Die Engerlinge verwandeln sich nach 3 Jah- ren in Puppen (e) und diese in Maikäfer (f, g und k). Alle 4 Jahre ist ein Flngjahr, in Süddeutschland alle 3 Jahre. Weil die Maikäfer sehr schäd- lich sind, muß man sie sam- meln und töten; aber man darf sie nicht quälen. Enger- lingsvertilger sind Krähen, Möwen, Dohlen, Stare und besonders Maulwürfe. Fledermäuse, Eulen, Krähen

19. Darstellender Anschauungsunterricht - S. 197

1914 - Langensalza : Kortkamp
— 197 — halten die Arme nach vorn gestreckt und fühlen damit. So hat auch der Maikäfer zwei Fühler (zwei Stiele mit je einem Büschel). Am Munde sehen wir zwei scharfe Spitzen, die sich wie eine Zange bewegen. Weil er mit ihnen frißt, heißen sie Freßzangen. b) Von seinen Flügeln. Hinter dem Kopfe ist ein Einschnitt (Kerb). Dann kommt die Brust, sie hat drei Ringe. Oben an der Brust sitzen die Flügel, sie fühlen sich ganz hart an. Der Maikäfer hat aber auch weiche und dünne Flügel, die sind unter den Deckflügeln. Man kann sie sehen, wenn der Maikäfer fortfliegen will. Dann streckt er sie unter den harten Flügeln hervor. c) Von seinen Beinen. Unten an der Brust sitzen die sechs Beine. Sie haben scharfe Krallen. Wenn er auf unserer Hand spaziert, kitzelt es. Wenn wir ihn an die Jacke hängen, fällt er nicht herunter. Er hält sich mit seinen Beinen und den Krallen fest. Darum fällt er auch nicht so leicht vom Baume ab. d) Von seinem Hinterleibe. Der Hinterleib ist dick, er hat sechs Ringe und am Ende einen Hornschwanz. An jedem Ringe ist an der Seite ein weißes Dreieck. e) Von den verschiedenen Namen des Maikäfers. Hinter dem Kopfe liegt eine kleine Decke, die nennt man das Schild. Der Maikäfer mit einem roten Schild heißt „König", die Käfer mit einem schwarzen Schilde werden „Schornsteinfeger" ge- nannt. Wenn ein Maikäfer auffällig weiß behaart ist, heißt er ein „Müller". 3. Was w i r sehen, wenn der Maikäfer fortfliegen will. Wenn der Maikäfer auffliegen will, macht er Vorübungen. Er streckt die Fühler vor (er will nirgends anstoßen), schiebt den Kopf vor und zurück, hebt und senkt den Hinterleib und lüstet die Flügel- decken. Er pumpt sich Luft ein (er „zählt"), spannt die Flügel aus, und weg ist er. 4. Warum der Maikäfer verfolgt wird. Der Gärtner hat den Maikäfer nicht gern; denn der ist ein rechter Nimmersatt. In manchen Jahren frißt er die Bäume ganz kahl. Darum ist er schädlich und wird eifrig verfolgt. Man schüttelt ihn von den Bäumen, und die heruntergefallenen Maikäfer werden den

20. Handbuch für den Anschauungsunterricht und die Heimatskunde - S. 190

1903 - Braunschweig : Appelhans
— 190 — zwei hornartige Flügeldecken. Zum Fliegen kann der Maikäfer diese Flügeldecken nicht gebrauchen. Womit fliegt der Maikäfer? — Die Flügel des Vogels bestehen aus Federn. Woraus bestehen die Flügel des Maikäfers? Aus Häuten, — sie sind häutig. Sprecht: Der Maikäfer hat zwei häutige Flügel. Welche Tiere haben auch häutige Flügel? Biene, Fliege. Vergleiche die Flügel und Flügeldecken nach ihrer Größe! Flügel sind größer. Wie bringt der Maikäser die großen Flügel unter die Flügeldecken? Er schlägt die Flügel ein. Was willst dn sagen? Er faltet sie zusammen. Wie sind die Decken geformt, damit die zusammen- gefalteten Flügel darunter gehen? Sie sind hohl — wie ein kleines Kähnchen. Was hat deshalb auch Platz darunter? Flügel. Was könnte leicht an den dünnen Flügeln geschehen, wenn sie nicht bedeckt wären? Sie könnten an den Ästen und Zweigen der Bäume leicht zerrissen werden. Was könnte dann der Maikäfer nicht mehr? — Warum ist es also gut, daß der Maikäfer Flügeldecken hat? Sprecht: Die Flügeldecken schützen die Flügel vor Verletzungen. Jetzt möchten wir doch gern einmal sehen, wie der Maikäfer fliegt. Ich setze ihn auf meine Hand. Wo sitzt er jetzt? Oben auf der Spitze des Fingers. Seht! Jetzt schiebt er den Kopf vor und zurück; nun hebt er die Flügeldecken. Jetzt geht es fort. Die Fühler hat er weit vorgestreckt; er will sich gewiß nicht ans Köpfchen stoßen. Was machte der Maikäfer, ehe er fortflog? — Wie nennt man diese Bewegungen? Der Maikäfer zählt. Ihr sagt auch wohl ein Verschen dazn, wenn ihr den Maikäfer fliegen laßt: Maikäfer, flieg, Dein Vater ist im Krieg: Deine Mutter ist in Pommerland, Pommerland ist abgebrannt, Maikäfer, flieg! (Siinrock.) Was hört man, wenn der Maikäfer fliegt? Summen. Womit bringt der Maikäfer das Summen hervor? — Zusammenfassung: An der Brust des Maikäfers sitzen drei Paar Beine, zwei Flügel und zwei Flügeldecken. 3. Hinterleib. Der Hinterleib besteht auch aus mehreren in- einander geschobenen Teilen. Wie kann man diese nennen? Ringe. Wieviel Ringe zählst dn? Sprecht: Der Hinterleib des Mai- käfers besteht aus sechs Ringen. Er endigt in einer nach unten gebogenen Spitze. Iv. Farbe. Welche Farbe hat der Leib des Maikäfers? Schwarze Farbe. Was bemerkst du au der Seite des schwarzen Rumpfes? Weiße Flecke. Wieviel Fleckchen zählst du an jeder Seite? Sechs. An jedem Ringe ist ein weißer Fleck. Wieviel Flecke sind an beiden Seiten? — Sprecht: Der Leib des Maikäfers ist schwarz,' an jeder Seite hat er aber sechs weiße Flecke. Wie sieht aber der Oberrock des Maikäfers aus? V. Schaden. Wo kommt der Maikäfer im Frühjahr her? Denkt euch! Aus der dunklen Erde kommt er hervor. Wenn oben bei uns