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1. Nr. 1
- S. 155
1910 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Krausbauer, Theodor, Werner, Richard, Priewe, Robert, Schiel, Adelbert, Kerp, Heinrich, Waeber, Robert, Tromnau, Friedrich, Kohlmeyer, Otto, Schmidt, Hermann, Priewe, Hermann
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
Iii
Tierkunde.
155
5. Wie atmet er? Sein Hinterleib besteht aus sieben Ringen. An den ersten
fünf Ringen besitzt er jederseits ein Atemloch über dem weißen, dreieckigen Flecke.
Von diesen Atemlöchern gehen Luftröhren
durch den ganzen Körper. Beim Atmen hebt
und senkt sich der Hinterleib.
6. Wie sich der Maikäfer ernährt. Er ist
ein Blattfresser und liebt die zartesten Blätter.
Welche Bäume sucht er mit Vorliebe auf?
Linde::, Akazien, Ahlkirsche verschmäht er. Es
fehlt ihm sicher nicht an Geschmacks- und Ge-
ruchsvermögen. Wahrscheinlich sind die Fühler
die Geruchs- und wohl auch Gehörswerkzeuge.
Mit den Augen nimmt er die Nahrung wahr.
Wenn er in großen Mengen auftritt, werden
in kürzester Zeit große Bäume kahl. Er frißt
den ganzen Tag. Dann krallt er sich an die
Unterseite eines Blattes und ruht hier während
der Nacht.
7. Wie der Maikäfer sich vermehrt. Gegen
Ende der Flugzeit grübt das Weibchen mit
seinem spitzen Hinterleibe, dem Lege stach et,
ein Loch in die Erde und legt ein Häuflein
Eier hinein. Sie sehen weiß aus und sind
köpf. Die warme ©oime brütet die Eier
Larven wachsen im ersten Jahre nur wenig
des Winters. Im zweiten Sommer aber wächst die Larve sehr schnell,
weil sie unheimlich viel frißt. Als Nahrung dienen ihr zarte, saftige Wurzeln
von allerlei Pflanzen, ja selbst von jungen Bäumchen. Dadurch wird
sie sehr schädlich. Sie muß sich mehrmals häuten, weil das Kleid ihr immer
wieder zu eng wird, so groß und fett wird sie. Die Larve („Engerling" ge-
nannt) lebt im Inneren der Erde, inr Finstern, sieht weiß aus und hat keine
Augen, aber mächtige Freßwerkzeuge. Der Engerling wird fast noch schädlicher
als der Maikäfer selbst. Man muß ihn rücksichtslos töten und die Tiere, die ihn
gern verzehren, wie Maulwurf, Igel, Spitzmaus, Krähe, Star u. a., sorglich
schonen. Gegen Ende des zweiten oder des dritten Sommers gräbt er sich eine
Höhle und verpuppt sich. Die weiße Puppenhülle wird schone nach wenigen
Wochen von dem fertigen Maikäfer gesprengt, der dann in: Frühling des dritten
oder vierten Jahres aus der Erde kriecht. Beim Hervorkriechen aus dem Bode::
reibt er sich bisweilen die feinen grauen Härchen an der Brust ab und erscheint
dann glänzend schwarz, auch rot; die Kinder unterscheiden deshalb Müller,
Rappen und Rottürken.
109. Netzauge eines Käfers.
(«Starte Vergrößerung.)
a Das ganze Auge inr Durchschnitt,
d sieben einzelne Augen von oben
gesehen.
so groß wie ein Stecknadel-
aus. Die kleinen, behaarten
und häuten sich vor Eintritt
Verwandte. Bekannt sind der dem Maikäfer ähnliche, aber nur halb so große Junikäfer,
der blanschwarze Roßkäfer und der Riese unter den Käsern, der Hirschkäfer, so benannt nach
den geweihartigen Oberkiefern desmännchens. Aufrosen findet rnanoftden Goldkäfer, defferr
1917 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Hirt, Ferdinand
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Regionen (OPAC): Provinz Brandenburg
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
Iii
Tierkunde.
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5. Wie atmet er? Sein Hinterleib besteht aus sieben Ringen. An den ersten
fünf Ringen besitzt er jederseits ein Atemloch über dem weißen, dreieckigen Flecke.
Von diesen Atemlöchern gehen Luftröhren
durch den ganzen Körper. Beim Atmen hebt
und senkt sich der Hinterleib.
6. Wie sich der Maikäfer ernährt. Er ist
ein Blattfresser und liebt die zartesten Blätter.
Welche Bäume sucht er mit Vorliebe auf?
Linden, Akazien, Ahlkirsche verschmäht er. Es
fehlt ihm sicher nicht an Geschmacks- und Ge-
ruchsvermögen. Wahrscheinlich sind die Fühler
die Geruchs- und wohl auch Gehörswerkzeuge.
Mt den Augen nimmt er die Nahrung wahr.
Wenn er in großen Mengen auftritt, werden
in kürzester Zeit große Bäume kahl. Er frißt
den ganzen Tag. Dann krallt er sich an die
Unterseite eines Blattes und ruht hier während
der Nacht. m Netzauge eines Käfers.
1. Wie der Maikäfer sich vermehrt. Gegen , «ugk'm Durchschnitt,
Ende der Flugzeit gräbt das Weibchen mit b sl-b.n -inz-In- Aug-n von oben
seinem spitzen Hinterleibe, dem Legestachel, gesehen,
ein Loch in die Erde und legt ein Häuflein
Eier hinein. Sie sehen weiß aus und sind so groß wie ein Stecknadel-
kopf. Die warme Sonne brütet die Eier aus. Die kleinen, behaarten
Larven wachsen im ersten Jahre nur wenig und häuten sich vor Eintritt
des Winters. Im zweiten Sommer aber wächst die Larve sehr schnell,
weil sie unheimlich viel frißt. Als Nahrung dienen ihr zarte, saftige Wurzeln
von allerlei Pflanzen, ja selbst von jungen Bäumchen. Dadurch wird
sie sehr schädlich. Sie muß sich mehrmals häuten, weil das Kleid ihr immer
wieder zu eng wird, so groß und fett wird sie. Die Larve („Engerling" ge-
nannt) lebt im Inneren der Erde, im Finstern, sieht weiß aus und hat keine
Augen, aber mächtige Freßwerkzeuge. Der Engerling wird fast noch schädlicher
als der Maikäfer selbst. Man muß ihn rücksichtslos töten und die Tiere, die ihn
gern verzehren, wie Maulwurf, Igel, Spitzmaus, Krähe, Star u. a., sorglich
schonen. Gegen Ende des zweiten oder des dritten Sommers gräbt er sich eine
Höhle und verpuppt sich. Die weiße Puppenhülle wird schon nach wenigen
Wochen von dem fertigen Maikäfer gesprengt, der dann im Frühling des dritten
oder vierten Jahres aus der Erde kriecht. Beim Hervorkriechen aus dem Bodeu
reibt er sich bisweilen die feinen grauen Härchen an der Brust ab und erscheint
dann glänzend schwarz, auch rot; die Kinder unterscheiden deshalb Müller,
Rappen und Rottürken.
Verwandte. Bekannt sind der dem Maikäfer ähnliche, aber nur halb so große Junikäfer,
der blauschwarze Roß käs er und der Riese unter den Käfern, der Hirschkäfer, so benannt nach
den geweihartigen Oberkiefern desmännchenr. Aufrosen findet man oftden Goldkäfer, dessen
1911 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Priewe, Robert, Priewe, Hermann, Schiel, Adelbert, Krausbauer, Theodor, Schmidt, Hermann, Kohlmeyer, Otto, Kerp, Heinrich, Waeber, Robert, Werner, Richard, Kohlmeyer, Otto
- Hrsg.: Tromnau, Friedrich
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
102
Naturbeschreibung.
m
sind. Wenn der Käfer ruht, sind die Flügel gner und längs gefaltet; sie
würden fönst gar nicht Platz finden unter den Flügeldecken. Will er fliegen,
so hebt er die Flügeldecken ein wenig und pumpt sich den Körper voll Luft.
Dabei hebt er den Hinterleib und nickt mit dem Kopfe, „er zählt". Die Luft
dringt auch in die feinen Kanäle der Flügel und spannt diese straff. Die
Flügeldecken wirken beim Fliegen wie ein Fallschirm.
5. Wie atmet er? Sein Hinterleib besteht ans sieben Ringen. An den
ersten fünf Ringen besitzt er jederfeits ein Atemloch über dem weißen, drei-
eckigen Flecke. Von diesen Atemlöchern gehen Luftröhren durch den ganzen
Körper. Beim Atmen hebt und senkt sich der Hinterleib.
6. Wie sich der Maikäfer ernährt. Er ist ein Blattfresfer und liebt die zartesten
Blätter. Welche Bäume sucht er mit Vorliebe auf? Linden, Akazien, Ahlkirsche
verschmäht er. Es fehlt ihm sicher nicht an Geschmacks- und Gernchsvermögen.
Wahrscheinlich sind die Fühler die Geruchs- und wohl auch Gehörswerkzeuge.
Mit den Angen nimmt er die Nahrung wahr. Wenn er in großen Mengen auf-
tritt, werden in kürzester Zeit große Bäume kahl. Er frißt den ganzen Tag. Dann
krallt er sich an die Unterseite eines Blattes und ruht hier während der Nacht.
7. Wie sich der Maikäfer vermehrt. Gegen Ende der Flugzeit gräbt
das Weibchen mit seinem spitzen Hinterleibe, dem Legestachel, ein Loch in
die Erde und legt ein Häuflein Eier hinein. Sie sehen weiß aus und sind
so groß wie ein Stecknadelkopf. Die warme Sonne brütet die Eier ans. Die
kleinen, behaarten Larven wachsen im ersten Jahre nur wenig und häuten
sich vor Eintritt des Winters. Im zweiten Sommer aber wächst die Larve
sehr schnell, weil sie unheimlich viel frißt. Als Nahrung dienen ihr zarte,
saftige Wurzeln von allerlei Pflanzen, ja selbst von jungen Bäumchen. Da-
durch wird sie sehr schädlich. Sie muß sich mehrmals häuten, weil das
Kleid ihr immer wieder zu eng wird, so groß und fett wird sie. Die Larve
(„Engerling" genannt) lebt im Innern der Erde, im Finstern, sieht weiß
aus und hat keine Augen, aber mächtige Freßwerkzeuge. Weil der Engerling
noch schädlicher wird als der Maikäfer, muß man ihn rücksichtslos töten; die
Tiere aber, die ihn gern verzehren, wie Maulwurf, Igel, Spitzmaus, Krähe,
Star u. a., muß man sorglich schonen. Gegen Ende des zweiten oder des
dritten Sommers gräbt er sich eine Höhle und verpuppt sich. Die weiße
Puppenhülle wird schon nach wenig Wochen von dem fertigen Maikäfer ge-
sprengt, der dann im Frühling des dritten oder vierten Jahres aus der Erde
kriecht. Beim Hervorkriechen aus dem Boden reibt er sich bisweilen die feinen
grauen Härchen an der Brust ab und erscheint dann glänzend schwarz, auch
rot; die Kinder unterscheiden deshalb Müller, Rappen und Rottürken.
Aufgaben. Bemerke in deinem Beobachtungsbuche den Tag, an dem du den ersten
Maikäfer fandest! Beobachte seine Vorbereitungen zum Fliegen: das Heben der Decken,
das Ausbreiten der gefalteten Flügel! Wie kommt es, daß man bei Erdarbeiten auch im
Winter Maikäfer findet?
Welche Käfer kennst du? Beobachte einen Marienkäfer, den du in ein Glas
bringst, in dem ein mit Blattläusen bedecktes Blatt liegt! — Welch wichtige Bedeutung im
Naturlebcn hat der schwarze Roßkäfer, der Totengräber? Kennst du schädliche
Käfer im Garten, auf dem Felde?
1911 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Krausbauer, Theodor, Waeber, Robert, Priewe, Robert, Schmidt, Hermann, Kerp, Heinrich, Schiel, Adelbert, Tromnau, Friedrich, Kohlmeyer, Otto, Werner, Richard, Priewe, Hermann
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
102
Naturbeschreibung.
Iii
sind. Wenn der Käfer ruht, sind die Flügel quer und längs gefaltet; sie
würden fönst gar nicht Platz finden unter den Flügeldecken. Will er fliegen,
so hebt er die Flügeldecken ein wenig und pumpt sich den Körper voll Luft.
Dabei hebt er den Hinterleib und nickt mit dem Kopfe, „er zählt". Die Luft
dringt auch in die feinen Kanäle der Flügel und spannt diese straff. Die
Flügeldecken wirken beim Fliegen wie ein Fallschirm.
5. Wie atmet er? Sein Hinterleib besteht aus sieben Ringen. An den
ersten fünf Ringen besitzt er jederseits ein Atemloch über dem weißen, drei-
eckigen Flecke. Von diesen Atemlöchern gehen Luftröhren durch den ganzen
Körper. Beim Atmen hebt und senkt sich der Hinterleib.
6. Wie sich der Maikäfer ernährt. Er ist ein Blattfresser und liebt die zartesten
Blätter. Welche Bäume sucht er mit Vorliebe ans? Linden, Akazien, Ahlkirsche
verschmäht er. Es fehlt ihm sicher nicht an Geschmacks- und Gernchsvermögen.
Wahrscheinlich sind die Fühler die Geruchs- und wohl auch Gehörswerkzeuge.
Mit den Augen nimmt er die Nahrung wahr. Wenn er in großen Mengen auf-
tritt, werden in kürzester Zeit große Bäume kahl. Er frißt den ganzen Tag. Dann
krallt er sich an die Unterseite eines Blattes und ruht hier während der Nacht.
7. Wie sich der Maikäfer vermehrt. Gegen Ende der Flugzeit gräbt
das Weibchen mit seinem spitzen Hinterleibe, dem Legestachel, ein Loch in
die Erde und legt ein Häuflein Eier hinein. Sie sehen weiß aus und sind
so groß wie ein Steckaadelkopf. Die warme Sonne brütet die Eier aus. Die
kleinen, behaarten Larven wachsen im ersten Jahre nur wenig und häuten
sich vor Eintritt des Winters. Im zweiten Sommer aber wächst die Larve
sehr schnell, weil sie unheimlich viel frißt. Als Nahrung dienen ihr zarte,
saftige Wurzeln von allerlei Pflanzen, ja selbst von jungen Bäumchen. Da-
durch wird sie sehr schädlich. Sie muß sich mehrmals häuten, weil das
Kleid ihr immer wieder zu eng wird, so groß und fett wird sie. Die Larve
(„Engerling" genannt) lebt im Innern der Erde, im Finstern, sieht weiß
aus und hat keine Angen, aber mächtige Freßwerkzeuge. Weil der Engerling
noch schädlicher wird als der Maikäfer, muß man ihn rücksichtslos töten; die
Tiere aber, die ihn gern verzehren, wie Maulwurf, Igel, Spitzmaus, Krähe,
Star u. a., muß man sorglich schonen. Gegen Ende des zweiten oder des
dritten Sommers gräbt er sich eine Höhle und verpuppt sich. Die weiße
Puppenhülle wird schon nach wenig Wochen von dem fertigen Maikäfer ge-
sprengt, der dann im Frühling des dritten oder vierten Jahres ans der Erde
kriecht. Beim Hervorkriechen aus dem Boden reibt er sich bisweilen die feinen
grauen Härchen an der Brust ab und erscheint dann glänzend schwarz, auch
rot; die Kinder unterscheiden deshalb Müller, Rappen und Rottürken.
Aufgaben. Bemerke in deinem Beobachtungsbuche den Tag, an dem du den ersten
Maikäfer fandest! Beobachte seine Vorbereitungen zum Fliegen: das Heben der Decken,
das Ausbreiten der gefalteten Flügel! Wie kommt es, daß man bei Erdarbeiten auch im
Winter Maikäfer findet?
Welche Käfer kennst du? Beobachte einen Marienkäfer, den du in ein Glas
bringst, in dem ein mit Blattläusen bedecktes Blatt liegt! — Welch wichtige Bedeutung im
Naturleben hat der schwarze Roßkäfer, der Totengräber? Kennst du schädliche
Käfer im Garten, auf dem Felde?
1911 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Krausbauer, Theodor, Tromnau, Friedrich, Kohlmeyer, Otto, Waeber, Robert, Kerp, Heinrich, Priewe, Robert, Werner, Richard, Priewe, Hermann, Schiel, Adelbert
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
102
Naturbeschreibung.
Iii
sind. Wenn der Käfer ruht, sind die Flügel quer und längs gefaltet; sie
würden fönst gar nicht Platz finden unter den Flügeldecken. Will er fliegen,
so hebt er die Flügeldecken ein wenig und pumpt sich den Körper voll Luft.
Dabei hebt er den Hinterleib und nickt mit dem Kopfe, „erzählt". Die Luft
dringt auch in die feinen Kanäle der Flügel und spannt diese straff. Die
Flügeldecken wirken beim Fliegen wie ein Fallschirm.
5. Wie atmet er? Sein Hinterleib besteht aus sieben Ringen. An den
ersten fünf Ringen besitzt er jederseits ein Atemloch liber dem weißen, drei-
eckigen Flecke. Von diesen Atemlöchern gehen Luftröhren durch den ganzen
Körper. Beim Atmen hebt und senkt sich der Hinterleib.
6. Wie sich der Maikäfer ernährt. Er ist ein Blattfresser und liebt die zartesten
Blätter. Welche Bäume sucht er mit Vorliebe ans? Linden, Akazien, Ahlkirsche
verschmäht er. Es fehlt ihm sicher nicht an Geschmacks- und Geruchsvermögen.
Wahrscheinlich sind die Fühler die Geruchs- und wohl auch Gehörswerkzeuge.
Mit den Angen nimmt er die Nahrung wahr. Wenn er in großen Mengen auf-
tritt, werden in kürzester Zeit große Bäume kahl. Er frißt den ganzen Tag. Dann
krallt er sich an die Unterseite eines Blattes und ruht hier während der Nacht.
7. Wie sich der Maikäfer vermehrt. Gegen Ende der Flugzeit gräbt
das Weibchen mit seinem spitzen Hinterleibe, dem Le g est ach el, ein Loch in
die Erde und legt ein Häuflein Eier hinein. Sie sehen weiß ans und sind
so groß wie ein Stecknadelkopf. Die warme Sonne brütet die Eier aus. Die
kleinen, behaarten Larven wachsen im ersten Jahre nur wenig und häuten
sich vor Eintritt des Winters. Im zweiten Sommer aber wächst die Larve
sehr schnell, weil sie unheimlich viel frißt. Als Nahrung dienen ihr zarte,
saftige Wurzeln von allerlei Pflanzen, ja selbst von jungen Bäumchen. Da-
durch wird sie sehr schädlich. Sie muß sich mehrmals häuten, weil das
Kleid ihr immer wieder zu eng wird, so groß und fett wird sie. Die Larve
(„Engerling" genannt) lebt im Innern der Erde, im Finstern, sieht weiß
aus und hat keine Augen, aber mächtige Freßwerkzeuge, Weil der Engerling
noch schädlicher wird als der Maikäfer, muß man ihn rücksichtslos töten; die
Tiere aber, die ihn gern verzehren, wie Maulwurf, Igel, Spitzmaus, Krähe,
Star u. a., muß man sorglich schonen. Gegen Ende des zweiten oder des
dritten Sommers grübt er sich eine Höhle und verpuppt sich. Die weiße
Puppenhülle wird schon nach wenig Wochen von dem fertigen Maikäfer ge-
sprengt, der dann im Frühling des dritten oder vierten Jahres aus der Erde
kriecht. Beim Hervorkriechen ait§ dem Boden reibt er sich bisweilen die feinen
grauen Härchen an der Brust ab und erscheint dann glänzend schwarz, auch
rot; die Kinder unterscheiden deshalb Müller, Rappen und Rottürken.
Aufgaben. Bemerke in deinem Beobachtungsbnche den Tag, an dem du den ersten
Maikäfer fandest! Beobachte seine Vorbereitungen zum Fliegen: das Heben der Decken,
das Ausbreiten der gefalteten Flügel! Wie kommt es, daß man bei Erdarbeiten auch im
Winter Maikäfer findet?
Welche Käfer kennst du? Beobachte einen Marienkäfer, den du in ein Glas
bringst, in dem ein mit Blattläusen bedecktes Blatt liegt! — Welch wichtige Bedeutung im
Naturleben hat der schwarze Roßkäfer, der Totengräber? Kennst du schädliche
Käfer im Garten, auf den: Felde?
1911 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Waeber, Robert, Krausbauer, Theodor, Kerp, Heinrich, Priewe, Hermann, Kerp, Heinrich, Tromnau, Friedrich, Schiel, Adelbert, Werner, Richard, Schmidt, Hermann, Kohlmeyer, Otto
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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Naturbeschreibung.
111
sind. Wenn der Käfer ruht, sind die Flügel quer und längs gefaltet; sie
würden sonst gar nicht Platz finden unter den Flügeldecken. Will er fliegen,
so hebt er die Flügeldecken ein wenig und pumpt sich den Körper voll Luft.
Dabei hebt er den Hinterleib und nickt mit dem Kopfe, „erzählt". Die Luft
dringt auch in die feinen Kanäle der Flügel und spannt diese straff. Die
Flügeldecken wirken beim Fliegen wie ein Fallschirm.
5. Wie atmet er? Sein Hinterleib besteht aus sieben Ringen. An den
ersten fünf Ringen besitzt er jederseits ein Atemloch über dem weißen, drei-
eckigen Flecke. Von diesen Atemlöchern gehen Luftröhren durch den ganzen
Körper. Beim Atmen hebt und senkt sich der Hinterleib.
6. Wie sich der Maikäfer ernährt. Er ist ein Blattfresser und liebt die zartesten
Blätter. Welche Bäume sucht er mit Vorliebe auf? Linden, Akazien, Ahlkirsche
verschmäht er. Es fehlt ihm sicher nicht an Geschmacks- und Gernchsvermögen.
Wahrscheinlich sind die Fühler die Geruchs- und wohl auch Gehörswerkzeuge.
Mit den Angen nimmt er die Nahrung wahr. Wenn er in großen Mengen auf-
tritt, werden in kürzester Zeit große Bäume kahl. Er frißt den ganzen Tag. Dann
krallt er sich an die Unterseite eines Blattes und ruht hier während der Nacht.
7. Wie sich der Maikäfer vermehrt. Gegen Ende der Flugzeit gräbt
das Weibchen mit seinem spitzen Hinterleibe, dem Le g est ach el, ein Loch in
die Erde und legt ein Häuflein Eier hinein. Sie sehen weiß aus und sind
so groß wie ein Stecknadelkopf. Die warme Sonne brütet die Eier aus. Die
kleinen, behaarten Larven wachsen im ersten Jahre nur wenig und häuten
sich vor Eintritt des Winters. Im zweiten Sommer aber wächst die Larve
sehr schnell, weil sie unheimlich viel frißt. Als Nahrung dienen ihr zarte,
saftige Wurzeln von allerlei Pflanzen, ja selbst von jungen Bäumchen. Da-
durch wird sie sehr schädlich. Sie muß sich mehrmals häuten, weil das
Kleid ihr immer wieder zu eng wird, so groß und fett wird sie. Die Larve
(„Engerling" genannt) lebt im Innern der Erde, im Finstern, sieht weiß
aus und hat keine Augen, aber mächtige Freßwerkzeuge. Weil der Engerling
noch schädlicher wird als der Maikäfer, muß man ihn rücksichtslos töten; die
Tiere aber, die ihn gern verzehren, wie Maulwurf, Igel, Spitzmaus, Krähe,
Star u. a., muß man sorglich schonen. Gegen Ende des zweiten oder des
dritten Sommers grübt er sich eine Höhle und verpuppt sich. Die weiße
Puppenhülle wird schon nach wenig Wochen von dem fertigen Maikäfer ge-
sprengt, der dann im Frühling des dritten oder vierten Jahres aus der Erde
kriecht. Beim Hervorkriechen aus dem Boden reibt er sich bisweilen die feinen
grauen Härchen an der Brust ab und erscheint dann glänzend schwarz, auch
rot; die Kinder unterscheiden deshalb Müller, Rappen und Rottürken.
Aufgaben. Benierke in deinem Beobachtungsbuche den Tag, an dem du den ersten
Maikäfer fandest! Beobachte seine Vorbereitungen zum Fliegen: das Heben der Decken,
das Ausbreiten der gefalteten Flügel! Wie kommt es, daß man bei Erdarbeiten auch im
Winter Maikäfer findet?
Welche Käfer kennst du? Beobachte einen Marienkäfer, den du in ein Glas
bringst, in dem ein mit Blattläusen bedecktes Blatt liegt! — Welch wichtige Bedeutung im
Naturleben hat der schwarze Roßkäfer, der Totengräber? Kennst du schädliche
Käfer im Garten, auf dem Felde?
1899 -
Leipzig
: Klinkhardt
- Autor: Jütting, Wübbe Ulrichs, Börner, Richard, Weber, Hugo
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Mehrklassige Schule
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 201 —
barer, aber nützlicher Vogel. Der Förster sieht ihn gern in seinem Walde;
denn er vertilgt die schädlichen haarigen Raupen, die andere Vögel der-
schmähen.
Nb. Da der Kuckuck mehr gehört als gesehen wird, so ist ein ausgestopfter
oder gemalter vorzuzeigen. Auf den Aberglauben, der sich an den Ruf des Kuckucks
knüpft, ist einzugehen.
1. Der Kuckuck. Curtmau. W. Ii. 56, W. 76.
2. Kuckuck. I. Hammer. W. Ii. 57, W. 75.
3. Kuckuck und Esel. Hoffmann v. F. W. Ii. 58, W. 77.
17. Der Maikäfer.
Zu den Frühlingsmusikanten gehören nicht nur die Vögel, auch die
Maikäfer müssen wir dazu rechnen, obgleich sie nur brummen, und die
Grillen, die im Grase zirpen. Wer hat sie schon gehört?
Der Körper des Maikäfers besteht aus drei Hauptteilen: aus Kopf,
Brust und Hinterleib. Diese Teile hängen nur durch einen dünnen Stiel
zusammen; sie sind durch Einschnitte oder Kerben getrennt. Der Mai-
käfer gehört deshalb zu den Kerbtieren oder Insekten. Am Kopfe be-
merken wir die Augen, die Freßwerkzeuge und die Fühler. Die Glieder
finden wir an der Brust besestigt. Es sind zwei häutige Flügel mit zwei
hornartigen Flügeldecken und sechs Beine mit vielen Gelenken. Alle Kerb-
tiere haben sechs Beine. Der Hinterteil besteht aus sechs Ringen, der
letzte endigt in einer Spitze. Der Maikäfer hat kein rotes Blut, auch
keine Knochen und kein Fleisch, Wohl aber einen harten, braunen oder
schwarzen Panzer, der aus Ringen zusammengesetzt ist.
Der Maikäfer kriecht im Mai aus der Erde empor und fliegt sum-
mend am Abend umher.
„Maikäfer, summ, summ, summ!
Du fliegst nur des Abends 'rum,
schläfst den ganzen lieben Tag,
daß dich kein Mensch aufwecken mag.
Wenn and're Leut' zu Bette geh'n
dann fängst du erst an aufzusteh'u."
Am Tage hängt er sich an die Zweige der Bäume und frißt deren Blätter.
Die kahlen Bäume werden krank, müssen neue Blätter treiben und können
keine Früchte erzeugen. Der Maikäfer ist darum ein schädliches Tier,
das du töten, aber nicht quälen darfst. Die Landleute, die Hühner, die
Sperlinge :c. und kalte Nächte töten sie zu Tausenden. Das ist gut,
denn sie sind oft eine Plage für eine ganze Gegend.
Haben die Maikäfer sich satt gefressen, so kriechen sie in die Erde
und setzen dort ihre Eier ab. Nachdem sie wieder herausgekrochen, leben
sie nur noch ein paar Tage, dann sterben sie. Aus den Eiern kommen
weißliche Larven hervor; das sind kriechende Tiere, die mehr dem Wurme
als dem Maikäfer ähnlich fehen und Engerlinge heißen. Diese sind
sehr gefräßig; sie zerfressen die Wurzeln der Pflanzen, mästen sich unter
der Erde drei Jahre lang und verwandeln sich zuletzt in Käfer, die
1916 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Priewe, Robert, Schiel, Adelbert, Kerp, Heinrich, Priewe, Hermann, Schmidt, Hermann, Kohlmeyer, Otto, Werner, Richard, Krausbauer, Theodor, Waeber, Robert, Tromnau, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
Iii
Tierkunde.
155
5. Wie atmet er? Sein Hinterleib besteht aus sieben Ringen. An den ersten
fünf Ringen besitzt er jederseits ein Atemloch über dem weißen, dreieckigen Flecke.
Von diesen Atemlöchern gehen Luftröhren
durch den ganzen Körper. Beim Atmen hebt
und senkt sich der Hinterleib.
6. Wie sich der Maikäfer ernährt. Er ist
ein Blattfresser und liebt die zartesten Blätter.
Welche Bäume sucht er mit Vorliebe auf?
Linden, Akazien, Ahlkirsche verschmäht er. Es
fehlt ihm sicher nicht an Geschmacks- und Ge-
ruchsvermögen. Wahrscheinlich sind die Fühler
die Geruchs- und wohl auch Gehörswerkzeuge.
Mit den Augen nimmt er die Nahrung wahr.
Wenn er in großen Mengen auftritt, werden
in kürzester Zeit große Bäume kahl. Er frißt
den ganzen Tag. Dann krallt er sich an die
Unterseite eines Blattes und ruht hier während
der Nacht.
7. Wie der Maikäfer sich vermehrt. Gegen
Ende der Flugzeit gräbt das Weibchen mit
seinem spitzen Hinterleibe, dem Legestachel,
ein Loch in die Erde und legt ein Häuflein
Eier hinein. Sie sehen weiß aus und sind so groß wie ein Stecknadel-
kopf. Die warme Sonne brütet die Eier aus. Die kleinen, behaarten
Larven wachsen im ersten Jahre nur wenig und häuten sich vor Eintritt
des Winters. Im zweiten Sommer aber wächst die Larve sehr schnell,
weil sie unheimlich viel frißt. Als Nahrung dienen ihr zarte, saftige Wurzeln
von allerlei Pflanzen, ja selbst von jungen Bäumchen. Dadurch wird
sie sehr schädlich. Sie muß sich mehrmals häuten, weil das Kleid ihr immer
wieder zu eng wird, so groß und fett wird sie. Die Larve („Engerling" ge-
nannt) lebt im Inneren der Erde, im Finstern, sieht weiß aus und hat keine
Augen, aber mächtige Freßwerkzeuge. Der Engerling wird fast noch schädlicher
als der Maikäfer selbst. Man muß ihn rücksichtslos töten und die Tiere, die ihn
gern verzehren, wie Maulwurf, Igel, Spitzmaus, Krähe, Star u. a., sorglich
schonen. Gegen Ende des zweiten oder des dritten Sommers gräbt er sich eine
Höhle und verpuppt sich. Die weiße Puppenhülle wird schon nach wenigen
Wochen von dem fertigen Maikäfer gesprengt, der dann im Frühling des dritten
oder vierten Jahres aus der Erde kriecht. Beim Hervorkriechen aus dem Boden
reibt er sich bisweilen die feinen grauen Härchen an der Brust ab und erscheint
dann glänzend schwarz, auch rot; die Kinder unterscheiden deshalb Müller,
Rappen und Rottürken.
109. Netzauge eines Käfers.
(Starke Vergrößerung.)
Das ganze Auge im Durchschnitt,
sieben einzelne Augen von oben
gesehen.
Verwandte. Bekannt sind der dem Maikäfer ähnliche, aber nur halb so große Junikäfer,
der blauschwarze Roßkäfer und der Riese unter den Käfern, der Hirschkäfer, so benannt nach
den geweihartigen Oberkiefern desmännchens. Aufrosen findetmanoftden Goldkäfer, dessen
1911 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Waeber, Robert, Schiel, Adelbert, Werner, Richard, Tromnau, Friedrich, Kerp, Heinrich, Schmidt, Hermann, Krausbauer, Theodor, Kerp, Heinrich, Priewe, Hermann, Priewe, Robert, Kohlmeyer, Otto
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
Ili
Tierkunde.
155
5. Wie atmet er? Sein Hinterleib besteht aus sieben Ringen. An den ersten
fünf Ringen besitzt er jederseits ein Atemloch über dem weißen, dreieckigen Flecke.
Von diesen Atemlöchern gehen Luftröhren
durch den ganzen Körper. Beim Atmen hebt
und senkt sich der Hinterleib.
6. Wie sich der Maikäfer ernährt. Er ist
ein Blattfresser und liebt die zartesten Blätter.
Welche Bäume sucht er mit Vorliebe auf?
Linden, Akazien, Ahlkirsche verschmäht er. Es
fehlt ihm sicher nicht an Geschmacks- und Ge-
ruchsvermögen. Wahrscheinlich sind die Fühler
die Geruchs- und wohl auch Gehörswerkzeuge.
Mit den Augen nimmt er die Nahrung wahr.
Wenn er in großen Mengen auftritt, werden
in kürzester Zeit große Bäume kahl. Er frißt
den ganzen Tag. Dann krallt er sich an die
Unterseite eines Blattes und ruht hier während
der Nacht.
7. Wie der Maikäfer sich vermehrt. Gegen
Ende der Flugzeit gräbt das Weibchen mit
seinem spitzen Hinterleibe, dem Legestachel,
ein Loch in die Erde und legt ein Häuflein
Eier hinein. Sie sehen weiß aus und sind
köpf. Die warme Sonne brütet die Eier
109. Netzauge eines Käfers.
(Starke Vergrößerung.)
Das ganze Auge im Durchschnitt,
sieben einzelne Augen von oben
gesehen.
so groß wie ein Stecknadel-
aus. Die kleinen, behaarten
Larven wachsen im ersten Jahre nur wenig und häuten sich vor Eintritt
des Winters. Im zweiten Sommer aber wächst die Larve sehr schnell,
weil sie unheimlich viel frißt. Als Nahrung dienen ihr zarte, saftige Wurzeln
von allerlei Pflanzen, ja selbst von jungen Bäumchen. Dadurch wird
sie sehr schädlich. Sie muß sich mehrmals häuten, weil das Kleid ihr immer
wieder zu eng wird, so groß und fett wird sie. Die Larve („Engerling" ge-
nannt) lebt im Inneren der Erde, im Finstern, sieht weiß aus und hat keine
Augen, aber mächtige Freßwerkzeuge. Der Engerling wird fast noch schädlicher
als der Maikäfer selbst. Man muß ihn rücksichtslos töten und die Tiere, die ihn
gern verzehren, wie Maulwurf, Igel, Spitznmus, Krähe, Star u. a., sorglich
schonen. Gegen Ende des zweiten oder des dritten Sommers gräbt er sich eine
Höhle und verpuppt sich. Die weiße Puppenhülle wird schon nach wenigen
Wochen von dem fertigen Maikäfer gesprengt, der dann im Frühling des dritten
oder vierten Jahres aus der Erde kriecht. Beim Hervorkriechen aus dem Boden
reibt er sich bisweilen die feinen grauen Härchen an der Brust ab und erscheint
dann glänzend schwarz, auch rot; die Kinder unterscheiden deshalb Müller,
Rappen und Rottürken.
Verwandte. Bekannt sind der dem Maikäfer ähnliche, aber nur halb so große Junikäfer,
der blauschwarze Noßkäfer und der Riese unter den Käfern, der Hirschkäfer, so benannt nach
den geweihartigen Oberkiefern des Männchens. Auf Rosen findet man oft den Goldkäfer, dessen
1914 -
Leipzig [u.a.]
: Teubner
- Autor: Marquardt, Rudolf
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Arbeitsschule
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Ii. Der Wohnort 83
Auf den Kastanienbäumen sitzt der Maikäfer, um das saftige Laub
abzufressen, hier habe ich einen gefangen' beschreibe ihn! (Kopf, Brust,
viele Hinge, spitzer Hinterleib - unten schwarz, oben braun,- dicke, braune
Flügeldecken und feine, netzartige Flügel - blätterig geteilte, mehrgliederige
Fühler und starke Freßzangen- sechs stark behaarte, mehrgliederige Beine.)
Oer Käfer hat vorn zwei Haupt- und auf dem Kopfe mehrere punktaugen.
Erstere bestehen aus vielen (5000 bis 6000) sechseckigen Flächenteilchen,-
darum kann der Maikäfer nach allen Zeiten sehen, ohne die Augen zu
drehen. Damit der plumpe Käfer besser fliegen kann, durchziehen seinen
Körper viele feine Kanäle (Tracheen), die etwa da endigen, wo die Flügel-
decken unten aufhören. Beim Kuffliegen pumpt er Luft in dieselben, in-
dem er lebhaft die Flügeldecken bewegt. Weil der Maikäfer schädlich ist,
muß man ihn vertilgen. Km besten schüttelt man ihn morgens, wenn er
erstarrt ist, von den Bäumen und gibt ihn den Hühnern.
Noch schädlicher als der Maikäfer sind die Engerlinge, aus denen
der Maikäfer entsteht. tdenn sich der Maikäfer eine Zeitlang am taube
gesättigt hat, kriecht das Weibchen etwa 10 cm tief in die Erde und legt
20 bis 30 kleine Eier, um bald darauf zu sterben. Aus den Eiern schlüpfen
weißliche Larven, die sich allmählich zu Engerlingen auswachsen und sechs
Beine bekommen. Nach drei fahren verpuppen sie sich in der Erde, und
im herbst ist der Maikäfer fertig - aber er bleibt noch den Vinter über in
der Erde. Maulwürfe, Mäuse und Krähen stellen den Engerlingen
eifrig nach.
e) Die Stadtpromenade führt uns zum Anger (Vleichplatz). Er liegt
unweit des Flusses (Grund?) und ist mit dichtem Gras bestanden. Zwischen
demselben leuchten viele Tausendschönchen (Gänseblümchen) mit
ihren weißen Blütenköpfchen, die sich abends schließen. Neben ihnen steht,
nicht minder zahlreich, der gelbe Löwenzahn, der, gleich dem Gänse-
blümchen, in seinem dicken Blütenkopf eine ganze Blütenstadt vereinigt.
Jedes Blütchen entwickelt für sich ein Früchtlein, das an langem Stiel eine
weiße Haarkrone hat und nun vom Winde weit fortgetragen werden kann,
um dort eine neue pflanze zu bilden. Hlle Haarkronen zusammen bilden
den schönen Wollkopf, den ihr an manchen pflanzen sehen könnt. Löwen-
zahn heißt die pflanze, weil die Blätter stark gezahnte Ränder haben.
Da sie von den Kühen gern gefressen wird, nennt man den Löwenzahn
auch „Kuhblume". Die Kinder flechten sich gern aus den langen hohlen
Stengeln Ringe und vereinigen sie zu Ketten- doch enthalten die Stengel
einen klebrigen Saft, der Flecken verursacht. Weiter nach dem Flusse zu
ändert sich der Blumenflor; hier haben Vergißmeinnicht und Sumpf-
dotterblume die Oberhand. (Kurz beschreiben!)
f) Für diese Anlagen sorgt der Verschönerungsverein. Das Geld für
die Anpflanzungen und das Neinhalten der Gänge wird von den zahl-
reichen Mitgliedern des Vereins zusammengebracht. Sie zahlen jährlich
1909 -
Göttingen
: Vandenhoeck & Ruprecht
- Autor: Krahn, Fritz
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
112
Er richtet im Garten großen Schaden an.
Im Garten sehen wir den Maikäfer ungern; denn er ist
ein unverschämter Gast. Das merken wir besonders in den
„Maikäferjähren". Er frißt dann die Bäume oft so kahl,
daß sie keine Früchte tragen können. (Schlimm haust er dann
auch im Laubwalde, Seite 163). Am Maule trägt er zwei
scharfe Haken, die sich wie eine Zange bewegen. Mit ihnen frißt
er die Blätter ab; darum werden sie Freßzangen genannt.
Mit seinen scharfen Krallen hält er sich fest. Am Tage hängt er
schläfrig an den Blättern und läßt sich dann leicht abschütteln;
aber am Abend fliegt er summend von Baum zu Baum.
Er hat einen sonderbaren Körper.
Sein Körper ist gar sonderlich gebaut. Er hat nämlich
keine Knochen, sondern steckt in einer harten, schwarzen Horn-!
haut, die an den Seiten weiße, dreieckige Flecke zeigt. Der Körper
besteht aus Kopf, Brust und Hinterleib. Der Kopf trägt die
Augen, Fühler und Freßzangen, und an der Brust sind die
Beine, Flügel und Flügeldecken befestigt. Der weiche Hinterleib
besteht aus vielen Ringen.
Er macht eine seltsame Jugend durch.
Hat der Nimmersatt mehrere Wochen gefressen, so kriecht
er in die Erde. Dabei leistet ihm sein harter Panzer gute Dienste.
In den Boden legt nun das Weibchen viele Eier und stirbt
dann. Aus den Eiern kommen aber keine Maikäfer, sondern
weiße Engerlinge hervor. Diese sind noch schädlicher als der Mai-
käfer, da sie den jungen Bäumchen (z. B. in Baumschulen) die
zarten Wurzeln abfressen. Aber auch den Gemüsegarten und
das Feld suchen sie heim und vernichten viele Pflanzen. Da sie
in der Erde ihre Nahrung finden, müssen sie ganz anders gebaut
sein als die Maikäfer. Haben sie so 3 Jahre lang geschmaust,
so kriechen sie tiefer in die Erde und graben sich eine Höhle. Hier
kleistern sie eine Puppe um sich und schlafen in derselben. Nach
einigen Wochen platzt diese; der junge Maikäfer kriecht heraus
und kommt im nächsten Frühjahre an die Oberfläche.
Weitere Feinde unserer Obstbüume sind:
b) Der Apfelblütenstecher ist ein brauner Rüssel-
käfer. Er bohrt mit seinem Rüssel Löcher in die Blüten des
Apfelbaumes und legt Eier hinein. Wenn nun die Maden aus-
12. Nr. 16
- S. 106
1908 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Paust, J. G., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Steinweller, F.
- Hrsg.: Nowack, Hugo
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Ioc
Tierkunde.
Iii. Gliedertiere.
A. Insekten.
§ 50. Der Maikäfer ist oben braun, mit dunklem Kopf und Hals-
schild, unten schwarz. Der Körper besteht aus vielen Ringen; man unter-
scheidet deutlich Kopf, Brust und Hinterleib. An dem Kopfe sitzen zwei
mehrgliedrige Fühler, deren Endglied in mehrere Blätter geteilt ist, die der
Käfer zum Tasten benutzt. Die starken Mundteile sind zum Beißen ein-
gerichtet. An der Seite des Kopfes befinden sich zwei Augen, die aus unge-
fähr 6000 regelmäßig sechseckigen Flächen lfac etten) zusammengesetzt sind.
Daher kann der Käfer nach allen Seiten sehen. An den 3 Brustringen
sitzt je ein Paar mehrgliedriger Beine, die mit vielen Häkchen besetzt sind. An
Flügeldecken; er pumpt die Tracheen voll Luft, um sich das Auffliegen
zu erleichtern.
Der Maikäfer erscheint bei uns je nach der Witterung im Mai oder
Juni und tritt gewöhnlich von vier zu vier Jahren in größerer Menge
auf. Am Tage und noch häufiger abends fliegt er schnurrend durch die
Luft, während er am Morgen ruhig auf den Blättern der Bäume sitzt.
Er nährt sich vom Laube der Bäume, besonders der Eichen und Kastanien.
Tritt er in großer Menge auf, so frißt er die Bäume ganz kahl. Man
schüttelt ihn am besten morgens ab, wenn er von der nächtlichen Kälte
etwas erstarrt ist, und benutzt ihn als Hühuerfutter und Dungmittel.
Noch weit größeren Schaden richtet die Larve (Fig. 26) dieses Käfers
an. Das Weibchen legt in einige kleine Erdvertiefungen 10—30 gelbliche,
hanfkorngroße Eier. Nach 4—6 Wochen kriechen die gelben Engerlinge
aus, fressen die Wurzeln der Pflanzen ab, häuten sich mehrmals und werden
Die Verwandlung des Maikäfers. >/i-
a—d Engerlinge, e Puppe, f g Maikäfer.
Fig. 26.
der Oberseite des zweiten
Brustringes sind die hor-
nigen, gewölbten Flügel-
decken befestigt; am dritten
Brustringe sitzen die weit
größeren, häutigen Unter-
flügel, die beim Kriechen
zusammengefaltet unter
den Flügeldecken liegen.
Der dicke Hinterleib, der
auch mit einer hornartigen
Haut bedeckt ist, endigt
in eine Spitze. — Der
ganze Körper ist von feinen
Röhren (Tracheen^ durch-
zogen, die zum Atmen
dienen. Bevor der Mai-
käfer auffliegt, hebt und
senkt er mehrmals die
13. Nr. 22
- S. 106
1904 -
Breslau
: Hirt
- Autor: ,
- Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Simultanschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
106
Tierkunde.
Iii. Gliedertiere.
A. Insekten.
§ 50. Der Maikäfer ist oben braun, mit dunklem Kopf und Hals-
schild, unten schwarz. Der Körper besteht aus vielen Ringen; man unter-
scheidet deutlich Kopf, Brust und Hinterleib. An dem Kopfe sitzen zwei
mehrgliedrige Fühler, deren Endglied in mehrere Blätter geteilt ist, die der
Käfer zum Tasten benutzt. Die starken Mundteile sind zum Beißen ein-
gerichtet. An der Seite des Kopfes befinden sich zwei Augen, die aus unge-
fähr 6000 regelmäßig sechseckigen Flächen (Facetten) znsanlmengesetzt sind.
Daher kann der Küfer nach allen Seiten sehen. An den 3 Brustringen
sitzt je ein Paar mehrgliedriger Beine, die mit vielen Häkchen besetzt sind. An
der Oberseite des zweiten
Brustringes sind die hor-
nigen, gewölbten Flügel-
decken befestigt; am dritten
Brustringe sitzen die weit
größeren, häutigen Unter-
flügel, die beim Kriechen
zusammengefaltet unter
den Flügeldecken liegen.
Der dicke Hinterleib, der
auch mit einer hornartigen
Haut bedeckt ist, endigt
in eine Spitze. — Der
ganze Körper ist von feinen
Röhren (Tracheen) durch-
zogen, die zum Atmen
dienen. Bevor der Mai-
käfer auffliegt, hebt und
senkt er mehrmals die
Flügeldecken; er pumpt die Tracheen voll Luft, um sich das Auffliegen
zu erleichtern.
Der Maikäfer erscheint bei uns je nach der Witterung im Mai oder
Juni und tritt gewöhnlich von vier zu vier Jahren in größerer Menge
auf. Am Tage und noch häufiger abends fliegt er schnurrend durch die
Luft, während er am Morgen ruhig auf den Blättern der Bäume sitzt.
Er nährt sich vom Laube der Bäume, besonders der Eichen und Kastanien.
Tritt er in großer Menge auf, so frißt er die Bäume ganz kahl. Man
schüttelt ihn am besten morgens ab, wenn er von der nächtlichen Kälte
etwas erstarrt ist, und benutzt ihn als Hühnerfutter und Dungmittel.
Noch weit größeren Schaden richtet die Larve (Fig. 26) dieses Käfers
an. Das Weibchen legt in einige kleine Erdvertiefungen 10—30 gelbliche,
hanfkorngroße Eier. Nach 4—6 Wochen kriechen die gelben Engerlinge
aus, fressen die Wurzeln der Pflanzen ab, häuten sich mehrmals und werden
Fig. 26.
a
Die Verwandlung des Maikäfers. l/i.
a—d Engerlinge, e Puppe, f g Maikäfer.
14. Nr. 23
- S. 106
1904 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Nowack, Hugo
- Hrsg.: Steinweller, F., Sieber, Hermann, Paust, J. G., Rohn, R. A.
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Simultanschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
106
Tierkunde.
Iii. Gliedertiere.
A. Insekten.
§ 50. Der Maikäfer ist oben braun, mit dunklem Kopf und Hals-
schild, unten schwarz. Der Körper besteht aus vielen Ringen; man unter-
scheidet deutlich Kopf, Brust und Hinterleib. An dem Kopfe sitzen zwei
mehrgliedrige Fühler, deren Endglied in mehrere Blätter geteilt ist, die der
Küfer zum Tasten benutzt. Die starken Mundteile sind zum Beißen ein-
gerichtet. An der Seite des Kopfes befinden sich zwei Augen, die aus unge-
fähr 6000 regelmäßig sechseckigen Flüchen (Facetten) zusammengesetzt sind.
Daher kann der Käfer nach allen Seiten sehen. An den 3 Brustringen
sitzt je ein Paar mehrgliedriger Beine, die mit vielen Häkchen besetzt sind. An
der Oberseite des zweiten
Brustringes sind die hor-
nigen, gewölbten Flügel-
decken befestigt; am dritten
Brustringe sitzen die weit
größeren, häutigen Unter-
flügel, die beim Kriechen
zusammengefaltet unter
den Flügeldecken liegen.
Der dicke Hinterleib, der
auch mit einer hornartigen
Haut bedeckt ist, endigt
in eine Spitze. — Der
ganze Körper ist von feinen
Röhren (Tracheen) durch-
zogen, die zum Atmen
dienen. Bevor der Mai-
käfer auffliegt, hebt und
senkt er mehrmals die
Flügeldecken; er pumpt die Tracheen voll Luft, um sich das Auffliegen
zu erleichtern.
Der Maikäfer erscheint bei uns je nach der Witterung im Mai oder
Juni und tritt gewöhnlich von vier zu vier Jahren in größerer Menge
auf. Am Tage und noch hüustger abends fliegt er schnurrend durch die
Luft, während er am Morgen ruhig auf den Blättern der Bäume sitzt.
Er nährt sich vom Laube der Bäume, besonders der Eichen und Kastanien.
Tritt er in großer Menge auf, so frißt er die Bäume ganz kahl. Man
schüttelt ihn am besten morgens ab, wenn er von der nächtlichen Kälte
etwas erstarrt ist, und benutzt ihn als Hühnerfutter und Dungmittel.
Noch weit größeren Schaden richtet die Larve (Fig. 26) dieses Küfers
an. Das Weibchen legt in einige kleine Erdvertiefungen 10—30 gelbliche,
hanfkorngroße Eier. Nach 4—6 Wochen kriechen die gelben Engerlinge
aus, fressen die Wurzeln der Pflanzen ab, häuten sich mehrmals und werden
Fig. 26.
Die Verwandlung des Maikäfers. 1/i.
a—d Engerlinge, e Puppe, f g Maikäfer.
15. Nr. 11
- S. 106
1904 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
106
Tierkunde.
Iii. Gliedertiere.
A. Insekten.
§ 50. Der Maikäfer ist oben braun, mit dunklem Kopf und Hals-
fchild, unten schwarz. Der Körper besteht aus vielen Ringen; man unter-
scheidet deutlich Kopf, Brust und Hinterleib. An dem Kopfe sitzen zwei
mehrgliedrige Fühler, deren Endglied in mehrere Blätter geteilt ist, die der
Küfer zum Tasten benutzt. Die starken Mundteile sind zum Beißen ein-
gerichtet. An der Seite des Kopfes befinden sich zwei Augen, die aus unge-
fähr 6000 regelmäßig sechseckigen Flächen (Facetten) zufauimengefetzt sind.
Daher kann der Käfer nach allen Seiten sehen. An den 3 Brustringen
sitzt je ein Paar mehrgliedriger Beine, die mit vielen Häkchen besetzt sind. An
Flügeldecken; er pumpt die Tracheen voll Lust, um sich das Auffliegen
zu erleichtern.
Der Maikäfer erscheint bei uns je nach der Witterung im Mai oder
Juni und tritt gewöhnlich von vier zu vier Jahren in größerer Menge
auf. Am Tage und noch häufiger abends fliegt er schnurrend durch die
Luft, während er am Morgen ruhig auf den Blättern der Bäume sitzt.
Er nährt sich vom Laube der Bäume, besonders der Eichen und Kastanien.
Tritt er in großer Menge auf, so frißt er die Bäume ganz kahl. Man
schüttelt ihn am besten morgens ab, wenn er von der nächtlichen Kälte
etwas erstarrt ist, und benutzt ihn als Hühnerfutter und Dungmittel.
Noch weit größeren Schaden richtet die Larve (Fig. 26) dieses Käfers
an. Das Weibchen legt in einige kleine Erdvertiefungen Io— 30 gelbliche,
hanfkorngroße Eier. Nach 4—6 Wochen kriechen die gelben Engerlinge
aus, fressen die Wurzeln der Pflanzen ab, häuten sich mehrmals und werden
a
Die Verwandlung des Maikäfers. Vi.
a—d Engerlinge, e Puppe, f g Maikäfer.
Fig. 26.
der Oberseite des zweiten
Brustringes sind die hor-
nigen, gewölbten Flügel-
decken befestigt; am dritten
Brustringe sitzen die weit
größeren, häutigen Unter-
flügel, die beim Kriechen
zusammengefaltet unter
den Flügeldecken liegen.
Der dicke Hinterleib, der
auch mit einer hornartigen
Haut bedeckt ist, endigt
in eine Spitze. — Der
ganze Körper ist von feinen
Röhren (Tracheen) durch-
zogen, die zum Atmen
dienen. Bevor der Mai-
käfer auffliegt, hebt und
fenkt er mehrmals die
1892 -
Berlin
: Wreden
- Autor: Heinemann, Ludwig
- Sammlung: Politikschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
173
15. Der Maikäfer.
Rätsel.
Ein Käfer kommt im Monat Mai,
Dem Gärtner ist nicht wohl dabei.
Gewiß, der Maikäfer ist gemeint. Ich habe hier einen mitgebracht;
seht ihn an! Der Maikäfer ist nur ein kleines Tier. Sein Körper be-
steht ans drei Hauptteilen: Kopf, Brust und Hinterleib. An dem Kopfe
des Maikäfers sitzen zwei Augen, ein rechtes und ein linkes; sie sind
groß, schwarz und unbeweglich. Der Kopf trägt zwei dünne Glieder,
mit denen er die Gegenstände berührt oder befühlt; das sind die beiden
Füh ler oder Fühlhörner. Der Maikäfer kann die Fühler nach links
und nach rechts, nach oben und nach unten bewegen. An seinem Munde
hat der Maikäfer zwei scharfe Spitzen zum Fressen; wir nennen sie Freß-
spitzen. Wiederholung: Der Kopf des Maikäfers hat zwei Augen, zwei
Fühler und einen Mund mit zwei Freßspitzen. — Die Brust des Mai-
käfers besteht aus drei Ringen. An diesen sitzen sechs Beine; zwei stehen
immer einander gegenüber oder bilden ein Paar. Der Maikäfer hat drei
Paar Beine. Die Beine sind mit scharfen Haken oder Krallen versehen,
die ihm zum Festhalten und Klettern dienen. — Hier oben an der Brust
sitzen vier Flügel. Die oberen beiden sind hart wie Horn — horn-
artig; sie haben die Form einer Mulde, sie sind muldenförmig.
Ihre Färbung ist hellbraun. Sie bedecken die anderen beiden Flügel;
deshalb heißen sie Flügeldecken. Zum Fliegen kann der Maikäfer diese
Flügeldecken nicht gebrauchen; dazu dienen ihm die unteren Flügel. Diese
sind häutig und dünn. Ruht der Maikäfer, so hat er sie zusammenge-
faltet, will er aber davonfliegen, dann hebt er die Flügeldecken hoch und
breitet nun die zarten Flügel auseinander. Im Fluge läßt er ein
eigentümliches Summen hören. — Der Hinterleib des Maikäfers
besteht aus sechs Ringen; der letzte hat eine gebogene Spitze. Der
Maikäfer hat zwischen dem Kopfe und der Brust und zwischen der Brust
und dem Hinterleibe tiefe Einschnitte oder Kerben; deshalb wird er
Einschnittstier, Kerbtier oöer Insekt genannt. — Im Monate
Mai kommt der Maikäfer aus der Erde hervorgekrochen. Er setzt sich
auf die Bäume und Sträucher und verzehrt hier die Blätter; daher ist
er ein schädliches Tier. Am Tage sitzt der Maikäfer gewöhnlich still;
des Abends aber wird er lebendig, hebt feine Flügel und fliegt summend
davon. Was singt ihr dann wohl?
„Maikäfer, flieg!
Dein Vater ist im Krieg,
Deine Mutter ist in Pommerland,
Pommerland ist abgebrannt;
Maikäfer, flieg!"
1902 -
Leipzig
: Hofmann
- Autor: Wernecke, Robert
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
44
Das zweite Schuljahr.
Der Maikäser kann die Fühler mit ihrem Rölbchen nach rechts und
links, nach oben und unten bewegen, um mit ihnen die Gegenstände zu
befühlen.
3. Die Brust des Maikäfers besteht aus drei Ringen. An der
Brust sitzen drei paar Beine.
Die Beine sind gegliedert und am Fuße mit Häkchen, Krallen, zum
Festhalten versehen.
Oben an den beiden Hinteren Brustringen sitzen die Flügel.
Die zwei häutigen, dünnen Flügel liegen unter zwei hornartigen,
hellbraunen Flügeldecken verborgen.
Wenn der Maikäfer nach dem Fluge sich gesetzt hat, so faltet er
erst nach und nach seine Flügel und zieht sie allmählich unter die harten
Flügeldecken.
Im Fluge läßt der Maikäfer ein eigentümliches Summen hören.
Das Summen bringt er mit den Flügeln hervor.
nicht allein die Brust, sondern auch der Hinterleib des
Maikäfers besteht aus Ringen. Sowohl -— als auch 2c. Die Zahl
der Hinterleibsringe ist sechs.
Die Ringe bilden einen harten, braunen oder schwarzen Panzer.
Jeder der schwarzen Ringe des Hinterleibes hat an beiden Seiten
einen weißen, dreieckigen Fleck.
Der letzte Ring am Hinterleibe geht in eine Spitze aus; er endigt
in einer Spitze.
5. Mit dieser Spitze bohrt sich das Weibchen des Maikäfers in die
Erde, um seine Eier abzusetzen.
Aus den Giern kriechen weißliche, wurmartige tarven hervor,
welche Engerlinge heißen.
Diese verpuppen sich am Ende des dritten Jahres in der Erde.
Nach der Verwandlung kommen die jungen Maikäfer aus der Erde
hervor, um auch über der Erde großen Schaden in der Pflanzenwelt
anzurichten.
6. Wie die Engerlinge, so sind auch die Maikäfer sehr schädliche
Tiere. Die Engerlinge zerfressen in der Erde die Wurzeln der pflanzen;
die Maikäfer aber verwüsten über der Lrde das junge taub der
Bäume und Sträucher.
Sowohl die Engerlinge, als auch die Maikäfer sind schädliche
Tiere. (Nicht allein — sondern auch; nicht nur — sondern auch.)
Viele Engerlinge werden von dem Maulwurf, Igel, von der
Spitzmaus, von den Krähen, Raben und Staren vertilgt.
Die Maikäfer werden von den Hühnern, Sperlingen und anderen
vögeln in großer Menge gefressen.
Diese vielen Feinde der Maikäfer sind daher unsere besten Freunde.
1899 -
Schleswig
: Bergas
- Hrsg.: Warnecke, Johannes, Debus, Gustav, Kruse, Otto, Finckh, Karl
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Taubstummenschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Taubstummenschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
4
6. Der Buchfink. Der Buchfink ist ein kleiner, hübscher Singvogel,
über welchen sich der Gärtner aber oft ärgert. Sobald dieser nämlich im
Frühlinge die Gartenbeete besät, stellt sich auch der Buchfink ein, um von
den Samen zu fressen.
Das Männchen hat eine schwarze Stirn, einen bläulichen Scheitel,
einen dunkelgrünen Rücken und eine dnnkelrote Brust. Das Weibchen sieht
oben grünlichgrau und am Bauche hellgrau ans. Die Flügel sind bei
beiden weiß gebändert.
Der Buchfink bewohnt Nadel- und Laubwälder, Gehölze und Gärten.
Er baut in den Gabeln der Baumäste ein schönes Nest. Äußerlich hat es
die Farbe der Äste, worauf es sitzt. In dasselbe legt das Weibchen 5—6
blaugrüne, branngefleckte Eier. Die Jungen werden mit Kerbtieren aufge-
füttert, während die Alten hauptsächlich von verschiedenen Sämereien leben.
Zu den Finken gehören Sperlinge, Hänflinge, Zeisige, Stieglitze oder
Distelfinken, Kanarienvögel, Dompfaffen, Kirschkernbeißer und Kreuzschnäbel.
7. Der Maikäfer. Wenn im Monat Mai die Obstbäume in ihrem
Blütenschmnck prangen, dann erscheint als Gast auch der Maikäfer. Er wird
aber ungern gesehen, denn er frißt mit seinen Kameraden die Zier- und Obst-
bäume oft ganz kahl.
Am Kopfe des Maikäfers befinden sich 2 hervorstehende Augen lind
2 Fühler. An der Brust sitzen 6 Beine mit scharfen Krallen. Die Flügel-
decken find braun und hart und dienen zum Schutz der zarten Flügel. Diese
liegen zusammengefaltet unter den Flügeldecken. Der Hinterleib ist schwarz
und hat an den Seiten weiße, dreieckige Flecke. Er besteht ans Ringen und
endigt in einer Spitze. Will der Maikäfer fliegen, so hebt er die Flügel-
decken, schiebt den Kopf vor und zurück und hebt und senkt den Hinterleib.
Am Tage fressen die Maikäfer. Abends dagegen schwirren sie munter umher.
Das Weibchen kriecht Ende Mai in die Erde und legt Eier. Aus ihnen
entwickeln sich die häßlichen
und schädlichen Engerlinge
(a, b, c und d). Sie nähren
sich von Wurzeln und fressen
gerne die Kartoffeln und
Rüben an. Die Engerlinge
verwandeln sich nach 3 Jah-
ren in Puppen (e) und diese
in Maikäfer (f, g und k). Alle
4 Jahre ist ein Flngjahr, in
Süddeutschland alle 3 Jahre.
Weil die Maikäfer sehr schäd-
lich sind, muß man sie sam-
meln und töten; aber man
darf sie nicht quälen. Enger-
lingsvertilger sind Krähen,
Möwen, Dohlen, Stare
und besonders Maulwürfe.
Fledermäuse, Eulen, Krähen
1914 -
Langensalza
: Kortkamp
- Autor: Redlich, Ernst, Dickhoff, Emil, Schmidt, Otto, Groch, Karl
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Inhalt Raum/Thema: Unterrichtstheorie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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halten die Arme nach vorn gestreckt und fühlen damit. So hat
auch der Maikäfer zwei Fühler (zwei Stiele mit je einem Büschel).
Am Munde sehen wir zwei scharfe Spitzen, die sich wie eine Zange
bewegen. Weil er mit ihnen frißt, heißen sie Freßzangen.
b) Von seinen Flügeln.
Hinter dem Kopfe ist ein Einschnitt (Kerb). Dann kommt die
Brust, sie hat drei Ringe. Oben an der Brust sitzen die Flügel, sie
fühlen sich ganz hart an. Der Maikäfer hat aber auch weiche und
dünne Flügel, die sind unter den Deckflügeln. Man kann sie sehen,
wenn der Maikäfer fortfliegen will. Dann streckt er sie unter den
harten Flügeln hervor.
c) Von seinen Beinen.
Unten an der Brust sitzen die sechs Beine. Sie haben scharfe
Krallen. Wenn er auf unserer Hand spaziert, kitzelt es. Wenn wir
ihn an die Jacke hängen, fällt er nicht herunter. Er hält sich mit
seinen Beinen und den Krallen fest. Darum fällt er auch nicht so
leicht vom Baume ab.
d) Von seinem Hinterleibe.
Der Hinterleib ist dick, er hat sechs Ringe und am Ende einen
Hornschwanz. An jedem Ringe ist an der Seite ein weißes Dreieck.
e) Von den verschiedenen Namen des Maikäfers.
Hinter dem Kopfe liegt eine kleine Decke, die nennt man das
Schild. Der Maikäfer mit einem roten Schild heißt „König", die
Käfer mit einem schwarzen Schilde werden „Schornsteinfeger" ge-
nannt. Wenn ein Maikäfer auffällig weiß behaart ist, heißt er ein
„Müller".
3. Was w i r sehen, wenn der Maikäfer
fortfliegen will.
Wenn der Maikäfer auffliegen will, macht er Vorübungen. Er
streckt die Fühler vor (er will nirgends anstoßen), schiebt den Kopf
vor und zurück, hebt und senkt den Hinterleib und lüstet die Flügel-
decken. Er pumpt sich Luft ein (er „zählt"), spannt die Flügel aus,
und weg ist er.
4. Warum der Maikäfer verfolgt wird.
Der Gärtner hat den Maikäfer nicht gern; denn der ist ein rechter
Nimmersatt. In manchen Jahren frißt er die Bäume ganz kahl.
Darum ist er schädlich und wird eifrig verfolgt. Man schüttelt ihn
von den Bäumen, und die heruntergefallenen Maikäfer werden den
1903 -
Braunschweig
: Appelhans
- Autor: Zimmermann, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1891
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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zwei hornartige Flügeldecken. Zum Fliegen kann der Maikäfer
diese Flügeldecken nicht gebrauchen. Womit fliegt der Maikäfer? —
Die Flügel des Vogels bestehen aus Federn. Woraus bestehen die
Flügel des Maikäfers? Aus Häuten, — sie sind häutig. Sprecht:
Der Maikäfer hat zwei häutige Flügel. Welche Tiere haben
auch häutige Flügel? Biene, Fliege.
Vergleiche die Flügel und Flügeldecken nach ihrer Größe! Flügel
sind größer. Wie bringt der Maikäser die großen Flügel unter die
Flügeldecken? Er schlägt die Flügel ein. Was willst dn sagen? Er
faltet sie zusammen. Wie sind die Decken geformt, damit die zusammen-
gefalteten Flügel darunter gehen? Sie sind hohl — wie ein kleines
Kähnchen. Was hat deshalb auch Platz darunter? Flügel. Was
könnte leicht an den dünnen Flügeln geschehen, wenn sie nicht bedeckt
wären? Sie könnten an den Ästen und Zweigen der Bäume leicht
zerrissen werden. Was könnte dann der Maikäfer nicht mehr? —
Warum ist es also gut, daß der Maikäfer Flügeldecken hat? Sprecht:
Die Flügeldecken schützen die Flügel vor Verletzungen.
Jetzt möchten wir doch gern einmal sehen, wie der Maikäfer fliegt.
Ich setze ihn auf meine Hand. Wo sitzt er jetzt? Oben auf der Spitze
des Fingers. Seht! Jetzt schiebt er den Kopf vor und zurück; nun
hebt er die Flügeldecken. Jetzt geht es fort. Die Fühler hat er weit
vorgestreckt; er will sich gewiß nicht ans Köpfchen stoßen. Was machte
der Maikäfer, ehe er fortflog? — Wie nennt man diese Bewegungen?
Der Maikäfer zählt. Ihr sagt auch wohl ein Verschen dazn, wenn ihr
den Maikäfer fliegen laßt:
Maikäfer, flieg,
Dein Vater ist im Krieg:
Deine Mutter ist in Pommerland,
Pommerland ist abgebrannt,
Maikäfer, flieg! (Siinrock.)
Was hört man, wenn der Maikäfer fliegt? Summen. Womit
bringt der Maikäfer das Summen hervor? —
Zusammenfassung: An der Brust des Maikäfers sitzen
drei Paar Beine, zwei Flügel und zwei Flügeldecken.
3. Hinterleib. Der Hinterleib besteht auch aus mehreren in-
einander geschobenen Teilen. Wie kann man diese nennen? Ringe.
Wieviel Ringe zählst dn? Sprecht: Der Hinterleib des Mai-
käfers besteht aus sechs Ringen. Er endigt in einer nach unten
gebogenen Spitze.
Iv. Farbe. Welche Farbe hat der Leib des Maikäfers? Schwarze
Farbe. Was bemerkst du au der Seite des schwarzen Rumpfes? Weiße
Flecke. Wieviel Fleckchen zählst du an jeder Seite? Sechs. An jedem
Ringe ist ein weißer Fleck. Wieviel Flecke sind an beiden Seiten? —
Sprecht: Der Leib des Maikäfers ist schwarz,' an jeder Seite
hat er aber sechs weiße Flecke. Wie sieht aber der Oberrock des
Maikäfers aus?
V. Schaden. Wo kommt der Maikäfer im Frühjahr her? Denkt
euch! Aus der dunklen Erde kommt er hervor. Wenn oben bei uns