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1. Teil 1 - S. 14

1889 - : Velhagen & Klasing
14 Nun ging die Katze auch zu dem Spitzchen und sagte ebenso. Aber der Spitz wollte keine gestohlene Bratwurst essen und wollte auch nichts mit der spitzbübischen Katze zu thun haben. „Nein," sprach er, „du Betrügerin, du Diebin, ich begehre keine Brat- wurst von dir." Und er faßte sie am Ohr und führte sie in die Küche und erzählte da alles, wie es gewesen war. Da wurde der Katze die Bratwurst abgenommen, und sie bekam tüchtige Schlage, weil sie in die Speisekammer geschlichen war und gestohlen hatte. Das Möpschen uitb das Pommerchen wurden ansgeschol- ten und bekamen den Tag nichts zu essen, weil sie den Diebstahl verheimlicht hatten. Der Spitz aber wurde gelobt und bekam die ganze Bratwurst zur Belohnung. 23. Hund und Katze. «ss im.) Zum Herrn kam Hund und Katze herein, verklagten einander mit Heulen und Schrei'n: „Hund hat mich so sehr ins Bein gebissen!" — „Und mir hat Kätzchen die Nase zerrissen!" — „Hund hat in der Küche genascht den Braten!" — „Das Kätzchen ist über die Milch geraten!" Was sagte der Hausherr zu ihrem Streit? Er suchte den Stock, der war nicht weit. Ihr habt euch beide einander nicht lieb, und eins wie das andere ist ein Dieb! Drum mögt ihr beide euch nur bekehren, sonst soll der Stock euch Besseres lehren! Wenn sich nun zwei nicht können vertragen, so heißt es von ihnen bis zur Stund': Sie leben zusammen wie Katz' und Hund. 24. Die Zeit. (O Schulz.) Wir teilen Tag und Nacht in 24 Stunden. Den Tag fangen wir um Mitternacht an zu zählen, von da bis zum Mittag sind

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1. Bd. 1 - S. 139

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 139 — 12. Die Katze und die drei Hunde. Die Katze war in die Speisetammer geschlichen und hatte eine Bratwurst gestohlen. Als sie wieder herauskam, wollte sie sich ganz leise mit ihrer Brat- wurst davonschleichen,' allein es gelang ihr nicht. Denn es spielten gerade drei Hunde vor der Tür, das Möpschen, das Pommerchen und das Spitzchen. Da wurde der Katze bange, die Hunde möchten verraten, was sie getan habe, und sie werde dann ihre Bratwurst wieder hergeben müssen und obendrein noch Schläge bekommen. Da ging sie hin zu dem Möpschen und sagte ihm leise in das Ohv: „Liebes Möpschen, wenn du stille schweigst und niemandem sagst, wo ich ge- wesen bin, so gebe ich dir ein Stück von meiner Bratwurst." Das Möpschen, betrachtete und beroch die Bratwurst, und weil sie ihm gut gefiel, sagte es: „Ja, ich will stille schweigen." Daraus ging die Katze zu dem Pommerchen und sagte ihm leise ins Ohr: „Liebes .Pommerchen, wenn du stille schweigst und niemandem sagst, wo ich gewesen bin, so gebe ich dir ein Stück von meiner Bratwurst." Das Pommerchen betrachtete und beroch auch die Bratwurst, und weil sie ihm gut gefiel, so sagte es: „Ja, ich will stille sein und kein Wört- lein sagen." Nun ging die Katze auch zu dem Spitzchen und sagte ebenso. Aber der Spitz wollte keine gestohlene Bratwurst essen und wollte auch nichts mit der spitzbübischen Katze zu tun haben. „Nein," sprach er, „du Betrügerin, du Diebin, ich begehre keine Bratwurst von dir." Und er faßte sie am Ohr und führte sie in die Küche und erzählte da alles, wie es gewesen war. Da wurde der Katze die Bratwurst abgenommen, und sie bekam tüchtige Schläge, weil sie in die Speisekammer geschlichen war und gestohlen hatte. Das Möpschen und das Pommerchen wurden ausgescholten und bekamen den ganzen Tag nichts zu essen, weil sie den Diebstahl verheimlicht hatten. Der Spitz aber wurde gelabt und bekam die ganze Bratwurst zur Belohnung. (Curtman.) 13. Das Kätzchen und die Stricknadeln. Es war einmal eine arme Frau, die ging in den Wald, um Holz zu lesen. Als sie nun mit ihrem Bündel auf dem Rückwege war, sah sie ein krankes Kätzchen hinter einem Zaune liegen, das kläglich schrie. Die arme Frau nahm es mitleidig in ihre Schürze und trug es nach Hause. Auf dem Wege kamen ihre beiden Kinder ihr entgegen, und wie sie sahen, daß die Mutter etwas trug, fragten sie: „Mutter, was trägst du?" und wollten gleich das Kätzchen haben. Aber die mitleidige Frau gab es ihnen nicht, aus Sorge, sie möchten es quälen, sondern legte es zu Hause aus weiche, alte Kleider und gab ihm Milch zu trinken. Als das Kätzchen sich gelabt hatte und wieder gesund war, war es mit einem Male fort und verschwunden. Nach einiger Zeit ging die Frau wieder in den Wald, und als sie mit ihrer Bürde Holz aus dem Rückwege wieder an die Stelle kam, wo das kranke Kätzchen gelegen hatte, da stand eine ganz vornehme Dame dort, winkte die arme Frau zu sich und warf ihr fünf Stricknadeln in die Schürze. Die Frau wußte nicht recht, was sie denken sollte, und es dünkte diese absonderliche Gabe ihr gar gering; doch nahm sie die Stricknadeln, zeigte sie ihren Kindern und legte sie des Abends auf den Tisch. Als aber die Frau am andern Morgen ihr Lager verlieh, siehe, da lagen, ein Paar neue, fertiggestrickte Strümpfe auf dem Tische, -las wunderte die Frau über alle Maßen. Am nächsten Abende legte sie die Nadeln wieder auf den Tisch, und am Morgen lagen neue Strümpfe da. Jetzt merkte sie, daß zum Lohne ihres Mitleides mit dem kranken Kätzchen ihr diese Nadeln beschert waren, und ließ dieselben nun jede Nacht stricken, bis sie und die Kinder Strümpfe genug hatten. Dann verkaufte sie auch Strümpfe und hatte genug bis an ihr seliges Ende. (Bechstein.) 14. Der Mut einer Katze. Eine Katze spielte einmal mit ihren Jungen in der Frühlingssonne vor einer Stalltür. Ein großer Habicht schoß aus der Luft herab und ergriff eines

2. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 18

1876 - Essen : Bädeker
18 6. Tanne und Birke. Ein Häufchen Kinder redete einmal von den schönen Bäumen. Da sagte eines: Wißt ihr auch, welcher der schönste Baum auf der Welt ist? Die kleine Hanneli klatschte in die Hände und rief: O, das ist der Christbaum, der so viele Lichter und so herrliche Sachen für die Kinder trägt. Und Alle sagten: Ja, ja, es ist der Christbaum. Das Kind fragte wieder: Welcher ist aber der garstigste Baum? Und der schlimme Franz rief geschwind: Das ist der Ruthenbaum! das ist die Birke! weil man aus ihren Zweigen Ruthen macht. Und die Kinder lachten; denn sie wußten wohl, daß Franzens Mutter eine Ruthe für den schlimmen Buben brauchte. „Wer seiner Ruthe schonet, der hasset seinen Sohn; wer ihn aber lieb hat, der züchtiget ihn bald." (Spr. Sal. 13, 24.) — Ein gutes Kind gehorcht geschwind. 7. Wahrheit — Lüge. Wie, ich sollte lügen? — Nein, das thu' ich nicht! Denn aus einem Lügner wird ein Bösewicht. Über meine Zunge soll kein Wörtlein gehn, was ich müßt' bereuen. Treu will ich gestehn, wenn ich was nicht recht gethan: so nur liebt mich Jedermann. Die Wahrheit rede stets und wag' es nie zu lügen: Du kannst die Menschen zwar, doch niemals Gott betrügen. 8. Die Katze und die drei Hunde. Die Katze war in die Speisekammer geschlichen und hatte eine Bratwurst gestohlen. Als sie wieder herausschlich, waren gerade drei Hunde vor der Thür: das Möpschen, das Pommerchen und das Spitz- chen. Da wurde es ihr bange, diese möchten verrathen, daß sie gestohlen habe, und sie werde die verdienten Schläge bekommen. Da ging sie zum Möpschen und sagte leise: „Liebes Möpschen, wenn du stille schweigst, und Niemandem sagst, wo ich gewesen bin, so gebe ich dir ein Stück von meiner Bratwurst." Das Möpschen roch die Brat- wurst, und weil sie ihm gesiel, sagte es: Ja. Darauf ging die Katze zu dem Pommerchen und sagte leise:» „Liebes Pommerchen, wenn du stille schweigst und Niemandem sagst, wo ich gewesen bin, so gebe ich dir ein Stück von meiner Bratwurst." Das Pommerchen roch daran, und weil sie ihm gut gefiel, sagte es: Ja. Nun ging die Katze noch zu dem Spitzchen und sagte ebenso. Doch der Spitz wollte keine ge- stohlene Bratwurst essen, und wollte auch nichts mit der spitzbübi- schen Katze zu thun haben. „Nein," sagte er, „du Betrügerin, du Diebin, ich begehre nichts von dir." Und er faßte sie beim Ohr und führte sie in die Küche und erzählte Alles, wie es gewesen war. Da bekam die Katze Schläge, weil sie gestohlen hatte, und das Möps- chen und Pommerchen bekamen nichts zu essen, weil sie den Diebstahl verheimlicht hatten. Der Spitz aber wurde geloht und'bekam die ganze Bratwurst zur Belohnung. — Set fein Stehler, sei kein Hehler! — Ehrlich währt am längsten.

3. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 18

1867 - Essen : Bädeker
18 «. Tanne und Birke. Ein Häufchen Kinder redete einmal von den schönen Bäumen. Da sagte eines: Wißt ihr auch, welcher der schönste Baum auf der Welt ist? Die kleine Hanneli klatschte in die Hände und rief: O, das ist der Christbaum, der so viele Lichter und so herrliche Sachen für die Kinder trägt. Und Alle sagten: Ja, ja, es ist der Christbaum. Das Kind fragte wieder: Welcher ist aber der garstigste Baum? Und der schlimme Franz rief geschwind: Das ist der Ruthenbaum! das ist die Birke! weil man aus ihren Zweigen Ruthen macht. Und die Kinder lachten; denn sie wußten wohl, daß Franzens Mutter eine Ruthe für den schlimmen Buben brauchte. „Wer seiner Ruthe schonet, der hasset seinen Sohn; wer ihn aber lieb hat, der züchtiget ihn bald." (Spr. Sal. 13, 24.) — Ein gutes Kind gehorcht geschwind. T. Wahrheit — Lüge. Wie, ich sollte lügen? — Nein,, das thu' ich nicht! Denn aus einem Lügner wird ein Vösewicht. Über meine Zunge soll kein Wörtlein gehn, was ich müßt' bereuen. Treu will ich gestehn, wenn ich was nicht recht gethan: so nur liebt mich Jedermann. Die Wahrheit rede stets und wag' es nie zu lügen: Du kannst die Menschen zwar, doch niemals Gott betrügen. 8. Die Katze und die drei Hunde. Die Katze war in die Speisekammer geschlichen und hatte eine Bratwurst gestohlen. Als sie wieder herausschlich, waren gerade drei Hunde vor der Thür: das Möpschen, das Pommerchen und das Spitz- chen. Da wurde es ihr bange, diese möchten verrathen, daß sie gestohlen habe, und sie werde die verdienten Schläge bekommen. Da ging sie zum Möpschen und sagte leise: „Liebes Möpschen, wenn du stille schweigst, und Niemandem sagst, wo ich gewesen bin, so gebe ich dir ein Stück von meiner Bratwurst." Das Möpschen roch die Brat- wurst, und weil sie ihm gefiel, sagte es: Ja. Darauf ging die Katze zu dem Pommerchen und sagte leise: „Liebes Pommerchen, wenn du stille schweigst und Niemandem sagst, wo ich gewesen bin, so gebe ich dir ein Stück von meiner Bratwurst." Das Pommerchen roch daran, und weil sie ihm gut gefiel, sagte es: Ja. Nun ging die Katze noch * zu dem Spitzchen und sagte ebenso. Doch der Spitz wollte keine ge- stohlene Bratwurst effen, und wollte auch nichts mit der spitzbübi- schen Katze zu thun haben. „Nein," sagte er, „du Betrügerin, du Diebin, ich begehre nichts von dir." Und er faßte sie beim Ohr und führte sie in die Küche und erzählte Alles, wie es gewesen war. Da bekam die Katze Schläge, weil sie gestohlen hatte, und das Möps- chen und Pommerchen bekamen nichts zu esten, weil sie den Diebstahl verheimlicht hatten. Der Spitz aber wurde gelobt und bekam die ganze Bratwurst zur Belohnung. — Sei kein Stehler, sei kein Hehler» — Ehrlich währt am längsten.

4. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 18

1865 - Essen : Bädeker
18 stille schweigst, und niemandem sagst, wo ich gewesen Lin, so gebe ich dir ein Stück von meiner Bratwurst." Das Möpschen roch die Brat- wurst, und weil sie ihm gefiel, sagte cs ja. Darauf ging die Katze zu dem Pommerchen und sagte leise: „Liebes Pommerchen, wenn du stille schweigst und niemandem sagst, wo ich gewesen bin, so gebe ich dir ein Stück von meiner Bratwurst." Das Pommerchen roch daran, und weil sie ihm gut gefiel, sagte cs ja. Nun ging die Katze noch zu dem Spitzchcn und sagte ebenso: Der Spitz wollte leine gestohlene Bratwurst essen, und wollte auch nichts mit der spitzbübischen Katze zu thun haben. „Nein," sagte er, „du Betrügerin, du Diebin, ich begehre nichts von dir." Und er faßte sie beim Ohr und führte sie in die Küche und erzählte Alles, wie es gewesen war. Da bekam die Katze Schläge, weil sie gestohlen hatte, und das Möpschen und Pommerchen bekamen nichts zu essen, weil sie den Diebstahl ver- heimlicht hatten. Der Spitz aber wurde gelobt und bekam die ganze Bratwurst zur Belohnung. — 7. Gcfchwistcrlicbe. Bruder: Sieh, Schwesterchen, den schönen Apfel hier! O komm und iß ihn doch mit mir! Schwester: Ja, Brüderchen! Allein was geb' ich dir dafür? Bruder: Mir? nichts! denn äß ich ihn allein, so würd' er mich nicht sehr erfrcu'n, und wär' er auch noch zehnmal größer. Theil' ich ihn aber hübsch mit dir, dann, Liebe! v dann schmecket mir die Hälfte wohl noch zehnmal besser. 8. Bruder und Schwester. Du liebes Schwesterlein, wir wollen immer recht artig sein: Haben dann Vater und Mutter beide an uns Kindern ihre Freude. Sieht's auch droben im Himmel fern Gott der Vater und hat uns gern; spricht: So mag ich die Kinder sehen; denen soll nie ein Leid gesche- hen; und alle die (Lnglein um ihn her, sie hören es auch und freu'n sich sehr. r-. Zum Marschireu. Lasset uns marschiren: Nr rr rumm! Nr rr rataplan! Vorwärts, Fcldschritt, frisch voran! Lasset uns marschiren: Nr rr rumm! Mit den Grenadieren: Nr rr rumm bidibum! Mit den Kameraden Und mit den Soldaten, Mit den Lcutcnanten, Mit den Musikanten, Mit den Reiterschaaren Und mit den Husaren, Nr rr rumm, Nr rr runun bidibum! Vorwärts, Feldschritt, aufgepackt! Nr rr haltet Takt! Fertig! Feuer! piff, paff, bum! Nr rr, lehrt euch um! Vorwärts Marsch und frisch voran! Nr rr rataplan! —Lasset u. s. w.

5. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 18

1877 - Essen : Bädeker
18 stille schweigst, und niemandem sagst, wo ich gewesen bin, so gebe ich dir ein Stück von meiner Bratwurst." Das Möpschen roch die Brat-! wurst, und weil sie ihm gefiel, sagte es ja.. Darauf ging die Katze zu dem Pommerchen und sagte leise: „Liebes Pommerchen, wenn du stille schweigst und niemandem sagst, wo ich gewesen bin, so gebe ich dir ein Stück von meiner Bratwurst." Das Pommerchen roch daran, und weil sie ihm gut gefiel, sagte es ja. Nun ging die Katze noch zu dem Spitzchen und sagte ebenso: Der Spitz wollte keine gestohlene Bratwurst esten, und wollte auch nichts mit der spitzbübischen Katze zu thun haben. „Nein," sagte er, „du Betrügerin, du Diebin, ich begehre nichts von dir." Und er faßte sie beim Ohr und führte sie in die Küche und erzählte Alles, wie es gewesen war. Da bekam die Katze Schläge, weil sie gestohlen hatte, und das Möpschen und Pommerchen bekamen nichts zu essen, weil sie den Diebstahl ver- heimlicht hatten. Der Spitz aber wurde gelobt und bekam die ganze Bratwurst zur Belohnung. — 7. Geschw ist er liebe. Bruder: Sieh, Schwesterchen, den schönen Apfel hier! O komm und iß ihn doch mit mir! Schwester: Ja, Brüderchen! Allein was geb' ich dir dafür? Bruder: Mir? nichts! denn äß ich ihn allein, so würd' er mich nicht sehr erfreu'n, und wär' er auch noch zehnmal größer. Theil' ich ihn aber hübsch mit dir, dann, Liebe! o daun schmecket mir die Hälfte wohl noch zehnmal besser. 8. Bruder und Schwester. Du liebes Schwesterlein, wir wollen immer recht artig sein: Haben dann Vater und Mutter beide an uns Kindern ihre Freude. Sieht's auch droben im Himmel fern Gott der Vater und hat uns gern; spricht: So mag ich die Kinder sehen; denen soll nie ein Leid ge- schehen; und alle die Englein um ihn her, sie hören es auch und freu'n sich sehr. 9. Zum Marschiren. Lastet uns marschiren: Rr rr rumm! Rr rr rataplan! Vorwärts, Feldschritt, frisch voran! Lastet uns marschiren: Nr rr rumm! Mit den Grenadieren: Nr rr rumm bidibum! Mit den Kameraden Und mit den Soldaten, Mit den Leutenanten, Mit den Musikanten, Mit den Neiterschaaren Und mit den Husaren, Nr rr rumm, Nr rr rumm bidibum! Vorwärts, Feldschritt, ausgepackt! Rr rr haltet Takt! Fertig! Feuer! piff, paff, bum! Nr rr, kehrt euch um! Vorwärts Marsch und frisch voran! Rr rr rataplan! — Lasset u. s.

6. Teil 2 - S. 169

1906 - Karlsruhe : Braun
169 Zum Herrn kam Hund und Katze herein, Verklagten einander mit Heulen und Schrei'n: „Hund hat mich so sehr ins Bein gebissen!" „Und mir hat Kätzchen die Nase zerrissen!" „Hund hat in der Küche genascht den Braten!" „Das Kätzchen ist über die Milch geraten!" Was sagte der Herr zu diesenr Streit? Er suchte den Stock, der war nicht weit. „Ihr habt euch beide einander nicht lieb, und eins wie das andere ist ein Dieb! Drum mögt ihr beide euch nur bekehren, sonst soll der Stock euch Besseres lehren! — Wenn sich nun zwei nicht können vertragen, so heißt es von ihnen bis zur jetzigen Stund': „Sie leben zusammen wie Katz' und Hund." Falschheit, Grausamkeit und Naschhaftigkeit dürfen in einem guten Herzen nicht wohnen, darin darf sie uns also kein Vorbild sein; aber etwas könnte unser Peter, der schon so oft mit schmutzigen Händen und ungekämmt und ungewaschen zur Schule kam, doch von ihr lernen. Was? „Reinlichkeit sei meine Freude; Sie schmückt mehr als Gold und Seide." Ja, die Katze ist ein reiitliches Tier. Sobald sie an ihrem Röcklein nur ein Stäubchen oder ein Fleckcheit entdeckt, so leckt sie es mit der Zunge weg, und wenn die Haare ihres Pelzes in Unordnung geraten sind, dann streicht sie dieselben tnit ihren Samtpfötchen wie mit einer Bürste glatt. Und weil sie sich so häufig wäscht und putzt, sagt man voll ihr: Sie liebt die Rein- lichkeit. Aind und Miezchen. K. : Miezchen, warum wäschst du dich Alle halbe Stunde? sprich! usw. (Siehe Lektion 33). Ihren Jungen ist sie auch eine gute, liebevolle Mutter. Dieselben sind nämlich, solange sie noch ganz klein sind, blind und werden dann von der Mutter in diesem hilflosen Zustande sorgfältig gepflegt. Hält sie dieselben an dem Ort, ivo sie siitd, nicht mehr für sicher, so trägt sie die Katze an einen anderen.

7. Das erste Schuljahr - S. 237

1908 - Leipzig : Voigtländer
237 Nun sagt mir noch einmal, warum müssen wir die Katze ein rein- liches Tier nennen? Warum ein schädliches, warum ein nütz- liches Tier? Warum nennen wir sie naschhaft? Warum grau- sam? Warum possierlich? Warum halten sich die Leute Katzen? Der Lehrer stelle sich einige kurze Sätze über die Katze zusammen und lasse sie im Zusammen- hange aussprechen. Münchner Bilderbogen Nr. 379 und 604. Hund und Katze. Zum Herrn kam' Hund und Katze herein, verklagten einander mit Heulen und Schrei'n: „Hund hat mich so sehr ins Bein gebissen!" „„Und mir hat Kätzchen die Nase zerrissen!"" „Hund hat in der Küche genascht den Braten!" „„Das Kätzchen ist über die Milch geraten!"" Was sagte der Herr zu diesem Streit? Er suchte den Stock, der war nicht weit. „Ihr habt euch beide einander nicht lieb, und eins wie das andere ist ein Dieb. Drum mögt ihr euch beide nur bekehren, sonst soll der Stock euch besseres lehren." Wenn sich nun zwei nicht können vertragen, so heißt es von ihnen bis zur fetzigen Stund': „Sie leben zusammen wie Katze und Hund." Zur Vertiefung. Warum kamen Hund und Katze zum Herrn herein? Was wollte die Katze? Was der Hund? Warum klagte die Katze? Warum der Hund? (Was wünschte die Katze? Was der Hund?) Was waren wohl beide? Ich will es euch sagen, es waren Klatschen wie manche Kinder. Wenn hätten sie nicht nötig gehabt, sich anzuklagen? Was hätte dann der Herr auch nicht nötig gehabt zu tun? Was war also schuld, daß sie Strafe erhielten, und daß sie Klatschen wurden? Hätten sie sich vertragen, hätten sie nicht genascht, dann wären sie nicht bestraft worden. Also die Kinder, die sich nicht miteinander vertragen, sich immer zanken und streiten, werden leicht Klatschen, Ver- räter, und was geschieht schließlich mit ihnen? Wer von euch hat das schon gehört, daß man zu Kindern, die sich oft schlagen und streiten, sagt: „Ihr lebt zusammen wie Katze und Hund?" Hahn, Henne und Küchlein. (Bild von Leute mann Nr 9 der Iii. Ausl.) Hört heute zuerst einmal ein Rätsel: Ich kenne ein Tier, das hat einen Kamm, aber es kämmt sich nicht. An den Füßen trägt es einen Sporn, aber es ist kein Reiter. Welches Tier mag das sein? Ja, der Hahn, den kennt ihr doch längst. Wo habt ihr oft einen gesehen? Wer ist gewöhnlich nicht weit davon? Der Hahn, die Hennen und die Küchlein leben aus dem Hofe. Hier habt ihr alle drei recht hübsch abgebildet. Sagt: Hier sehen wir einen Hahn, eine Henne und neun Küchlein. Wir können auch sagen: Das ist eine Hühnerfamilie. Der Hahn ist der Vater, die Henne die Mutter und die Küchlein sind die Kinder. Wo wohnen die Hühner? Hof und Stall. Hier seht ihr zugleich, was sie dort oft tun. Was macht der Hahn hier, du siehst es am Schnabel? die Henne? und die Küchlein? Nun sagt noch einmal: Hier sehen wir einen Hahn, eine Henne und neun Küch-

8. Lesebuch in Lebensbildern für mittlere Schulklassen - S. 87

1870 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
87 und sieht hinein; sieht sich und auch das Fleisch. Ihn dünkt dieser Schein eht-ftttfrm- ^letcsi tritt bei ihm die Lust, auch dieß zu haben, ein. Besiegt von der Gewalt des Neides, schnappt er nach jenem. Weg war beides. Zum Herrn kam Hund und Katze herein, verklagten einander mit Heulen und Schrein: „Hund hat mich so sehr in's Bein ge- bissen! „„Und mir hat das Kätzchen die Nase zerrissen!"" „Hund hat in der Küche genascht den Braten!" „„Das Kätzchen ist über die Milch gerathen!"" Was sagte der Herr zu ihrem Streit -Hm- suchte den Stock, der war nicht weit. Ihr habt euch beide einander nicht lieb, und Eins wie das Andere ist ein Dieb! Drum möget ihr beide euch nur bekehren, sonst soll der Stock euch Besseres lehren! Wenn sich nun Zwei nicht können vertragen, so heißt es von 'ihnen bis ^zur^ jetzigen Stund: „Sie leben zusammen wie Katze und Die Sonne war aufgegangen und stand mit ihrer glänzenden Scheibe am Himmel. Da schickte sie ihre Strahlen aus um die Schläfer in dem Lande zu wecken. Da kam ein Strahl zu der Lerche. Die schlüpfte aus ihrem Neste, flog in die Luft hinauf und sang: Liri liri li, schön ift's in der Früh. — Der zweite Strahl kam zu dem- Häschen und weckte es auf. Das rieb sich die Augen nicht lange, sondern sprang aus dem Walde in die Wiese^ und suchte sich zartes Gras und saftige Kräuter zll seinem Frühstück. Und ein dritter Strahl kam in das Hühnerhaus. Da rief der Hahn: Kikeriki, und die Hühner flvgen von ihrer Stange herab, und gakerten in dem Hofe, und suchten sich Futter, und legten Eier in das Nest. — Und ein vierter Strahl kam an den Taubenschlag zu den Täubchen. Die riefen: Ruckediku, die Thür ist noch zu. Und als die Thür aufgemacht war, da flogen sie alle in das Feld, und liefen über den Erbsenacker, und lasen sich die runden Körner auf. Und ein fünfter Strahl kam zu dem Bienchen. Das kroch aus seinem Bienenkorb hervor und wischte sich die Flügel ab, und 8. Hund und Katze.

9. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 19

1865 - Essen : Bädeker
19 10, Hund und Katze. Zum Herrn kam Hund und Katze herein, verklagten einander mit Heulen und Schrei'n: „Hund hat mich so sehr ins Bein gebissen!" „„Und mir hat Kätzchen die Nase zerrissen!"" — „Hund hat in der Küche genascht den Braten!" — „„Das Kätzchen ist über die Milch gerathen!" " Was sagte der Herr zu ihrem Streit? Er suchte den Stock, der war nicht weit. Ihr habt euch beide einander nicht lieb, und eins wie das andere ist ein Dieb! Drum mögt ihr beide euch nur bekeh- ren, sonst soll der Stock euch Besseres lehren! Wenn sich nun zwei nicht können vertragen, so heißt cö von ihnen bis zur jetzigen Stund: Sie leben zusammen wie Katz' und Hund. 11. Das Fünkchen. Da8 Kind hatte mit dem Fünkchen gespielt, obgleich seine Mutter es ihm oft verboten hatte. Da war das Fünkchen fortgeflogen und hatte sich inö Stroh versteckt. Aber das Stroh fing an zu brennen, und eö entstand eine Flamme, ehe das Kind daran dachte. Da wurde es dem Kinde Lange, und cö lief fort, ohne jemandem etwas von der Flamme zu sagen. Und da niemand Wasser darauf schüttete, ging die Flamme nicht aus, sondern breitete sich im ganzen Hause aus. Ais sie an die Fenstervorhänge kam, wurde sie noch größer, und das Bett, in welchem sie des Nachts schliefen, brannte hell auf, und die Tische und die Stühle und die Schränke und alles, was der Vater und die Mutter hatten, das wurde vom Feuer gefaßt, und die Flamme wurde so hoch wie der Kirchthurm. Da schrieen alle Leute vor Schrecken, die Soldaten trommelten, die Glocken läuteten; es war fürchterlich zu hören, und die Flamme war schrecklich zu sehen. Nun fing man an zu löschen mit Wasser, das man in das Feuer schüttete und spritzte; aber es half nicht eher, als bis das Haus zu- sammcngebrannt, und nur noch ein wenig Kohlen und ein bischen Asche übrig war. Da hatten nun die Eltern des Kindes kein Haus mehr und kein Plätzchen, wo sie wohnen und wo sie schlafen konnten, und auch kein Geld, um sich ein neues Haus und neue Betten und Tische und Stühle zu kaufen. Ach, wie weinten da die Eltern I Und das Kind, das mit dem Fünkchen gespielt hatte, war schuld daran. 12. Sel vorsichtig! Wenn Ernestine die Treppen hinab lief oder in der Küche der Mutter half, so sah sie immer nicht genug vor sich hin. Sie hatt»: die Augen bald hier, bald da, sah aber nicht auf den Weg oder auf das, was um sie herum sich befand. Oft genug fiel das Mädchen daher, riß sich Löcher in die Kleider, oder zerbrach Töpfe und Teller. „Ernestine," sagte die Mutter manchmal, „Ernestine, du bist ein recht 2*

10. Bd. 1 - S. 137

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 137 — 5. Mauskätzchen. Mauskätzchen, was treibst du? Mauskätzchen, wo bleibst du? In unserm Häuschen Sind schrecklich viel Mäuschen. Sie pfeifen und rappeln, Sie trippeln und trappeln, Sie stehlen und naschen, Und will man sie haschen, Wupp — sind sie fort. (Hoffmann von Fallersleben.) 6. Die Mäuschen. Husch kamen die Mäuschen hervor aus dem Häuschen und pfiffen so fein! „Ei," sagte der Kater, „hier ist wohl Theater, o laßt mich doch ein!" Die Mäuschen, sie ließen sich schmeichelnd begrüßen, der Kater nahm schlau: Mauskindlein und Mutter behaglich als Futter mit frohem Miau! (Fröhlich.) 7. Maus und Katze. Es war einmal ein Kätzlein schlau Und eine dumme Maus; Schwarz die Katz', das Mäuschen grau; Gar freundlich ruft die Katz': „Miau! Komm, Mäuschen, komm heraus!" „Lieb Kindlein, trau' der Katze nicht!" So warnt die alte Maus. Nicht hört es, was die Mutter spricht; Gefressen wird der arme Wicht — Nun ist das Märchen aus. 8. Hund und Katze. Zum Herrn kamen Hund und Katze herein, Verklagten einander mit Heulen und Schrein: „Hund hat mich so sehr ins Bein gebissen!" — „Und mir hat Kätzchen die Nase zerrissen!" — „Der Hund hat in der Küche genascht den Braten!" - „Das Kätzchen ist über die Milch geraten!" Was sagte der Herr zu ihrem Streit? Er suchte den Stock, der war nicht weit. „Ihr habt euch beide einander nicht lieb, Und eins wie das andere ist ein Dieb! Drum mögt ihr beide euch bekehren, Sonst soll der Stock euch Besseres lehren!" — Wenn sich nun zwei nicht können vertragen, So heißt es von ihnen bis zur jetzigen Stund': „Die leben zusammen wie Katze und Hund." 9. Merk auf, mein Schätzchen, was ich weiß vom Schmunzelkätzchen und Bullenbeitz. Das Kätzchen sitzt vor dem Haus Kämmt auch ganz nach der Mode Und putzt sich die Augen aus, Streicht dabei zierlich und zart Seinen schönen weißen Bart, Daß er sich nicht runzelt; So sitzt's da und schmunzelt. Seine rosenfarbige Pfote, Und sein hüpfendes Schwänzlein Tanzt dabei ein lustiges Tänzlein. Dann krümmt es den Rücken Und dreht sich,

11. Die Praxis der Elementarklasse - S. 121

1909 - Berlin Leipzig : Teubner
Lektionen. 12. Der Hund. 121 tun? Er wird auch Hirtenhund genannt. Warum? Was macht er, wenn ein Schäfchen vom Weideplätze ins Kleefeld gehen will? Er läuft schnell hin und bellt: Wan, wau! und das soll heißen: Du sollst nicht naschen, nicht stehlen! Was macht er, wenn die Herde ein- oder ausgetrieben wird? Wenn ein Schaf zurückbleibt, so läuft er zu ihm. Sein Bellen bedeutet: „Lauf schnell!" Mancher Hund muß auch einen kleinen Wagen ziehen. Wie heißt ein solcher Hund? Nenne andere Zugtiere? Die armen Zughunde plagen sich oft mehr als Menschen. Was soll man für ihn im heißen Sommer mit- nehmen? und was im kalten Winter? Seht, so ist der Hund ein sehr nützliches Tier. Sagt noch einmal, wem er zu dienen hat! — Was geben ihm die Leute für seine treuen Dienste? Was frißt er am liebsten? Was trinkt er? Frisches, reines Wasser kann er nicht entbehren; er liebt aber auch die Milch Wie gibt der Hund seine Freude darüber zu erkennen? Er kommt seinem Herrn entgegengespruugen und bellt, leckt mit der Zunge und wedelt mit dem Schwänze. Wie zeigt es uns der Hund, wenn er Schmerz hat? Wie gibt er zu verstehen, daß man ihn nicht angreifen, nicht necken soll? Zusammenfassung: Der Hund bellt, heult, winselt und knurrt. Iv. Welches Tier, das auch im Hause lebt, kaun er nicht leiden? Wo- durch gibt er zu erkennen, daß er die Katze nicht leiden kann? Was macht daun die Katze? Sie macht einen Buckel —, faucht. Wohin klettert, flieht sie, wenn der Hund sie beißen will? (Baum.) Warum kaun ihr der Hund nicht nachfolgen? Der Hund hat stumpfe Krallen. Hund und Katze können sich nur selten vertragen. 1. „Zum Herrn kamen Hund und Katze herein, Verklagten einander mit Heulen und Schrein: K. : „Hund hat mich so sehr ins Bein gebissen!" H.: „Und mir hat Kätzchen die Nase zerrissen!" K. : „Hund hat in der Küche genascht den Braten!" H.: „Das Kätzchen ist über die Milch geraten!" 2. Was sagte der Herr zu diesem Streit? Er suchte den Stock, der war nicht weit: Ihr habt euch beide einander nicht lieb, Und eins wie das andere ist ein Dieb! Drum mögt ihr beide euch nur bekehren, Sonst soll der Stock euch Besseres lehren! 3. Wenn sich zwei nicht können vertragen, So heißt es von ihnen bis zur jetzigen Stund': „Sie leben zusammen wie Katz' und Hund." Wie rufst du eiuen Hund? Andere Namen für Hunde sind Karo, Leo usw. B. Wiederholung. C. Das Resultat. Der Hund ist ein nützliches Haustier. Der Hofhund ist der treue Wächter des Hauses. Er läuft unermüdlich im Hofe umher. Wenn Diebe

12. Lesebuch für ein- und zweiklassige Volksschulen - S. 38

1902 - Braunschweig Leipzig : Wollermann
38 35. Hund und Katze. Zum Herrn kam Hund und Katze herein, verklagten einander mit Heulen und Schrei’n: „Hund hat mich so sehr ins Bein gebissen!“ „Und mir hat Kätzchen die Nase zerrissen!“ „Hund hat in der Küche genascht den Braten!“ „Die Katze ist über die Milch geraten!“ Was sagte der Herr zu ihrem Streit? Er holte den Stock, der war nicht weit. „Ihr habt euch beide einander nicht lieb, und eins wie das andere ist ein Dieb. Drum mögt ihr beide euch nur bekehren, sonst soll der Stock euch Besseres lehren!“ Fr. Güll. 36. Der bekehrte Dieb. 1. Im nächsten Städtchen war Jahrmarkt. Deshalb waren alle Lente aus dem Dorfe dorthin gezogen, um einzukaufen, lustig zu sein und zu tanzen. So war es denn am Abend gar still im Orte; kein Mensch war zu sehen noch zu hören. Der Brunnen, an dem sonst um diese Zeit die Mädchen beim Wasserholen plauderten und lachten, streckte seinen langen Balken neugierig in die Luft, als wollte er fragen: „Kommt denn heute niemand her, mein Wasser zu holen?" Unter der großen Linde, wo an andern Abenden die jungen Burschen saßen und ihre Lieder sangen, regte sich heute kein Grashälmchen, und nur oben im Baume pfiff ein Vöglein sein Abendlied. Allmählich kam die Dämmerung herauf: es wurde immer dunkler und stiller, und nach- dem auch die lustigen Bögel in ihre Nester gekrochen waren, schlüpften die Fledermäuse hervor und schwirrten und huschten durch die Abendluft. 2. Da kam um die Ecke der Scheune ein Mann. Er schlich leise an der Mauer entlang, wo es am dunkelsten war. Dabei sah er sich scheu nach allen Seiten um, ob auch ein Mensch da wäre, der ihn be- merken könnte. Als er sich ganz sicher glaubte, kletterte er auf die Mauer, kroch auf allen vieren wie eine Katze weiter bis an die Stelle, wo die Mauer ans Hans stieß, und schwang sich dann in ein Fenster des Hauses hinein, das gerade offen stand.

13. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 19

1877 - Essen : Bädeker
19 10« Hund und Katze. Zum Herrn kam Hund und Katze herein, verklagten einander mit Heulen und Schrei'n: „Hund hat mich so sehr ins Bein gebissen!" „„Und mir hat Kätzchen die Nase zerrissen!"" — „Hund hat in der ^üche genascht den Braten!" — „„Das Kätzchen ist über die Milch gerathen!"" Was sagte der Herr zu ihrem Streit? Er suchte den Stock, der war nicht weit. Ihr habt euch beide einander nicht lieb, und eins wie das andere ist ein Dieb! Drum mögt ihr beide euch nur bekehren, sonst soll der Stock euch Besseres lehren! Wenn sich nun zwei nicht können vertragen, so heißt es von ihnen zur jetzigen Stund: Sie leben zusammen wie Katz' und Hund. 11. Das Fünkchen. Das Kind hatte mit dem Fünkchen gespielt, obgleich seine Mutter es ihm oft verboten hatte. Da war das Fünkchen fortgeflogen und hatte, sich ins Stroh versteckt. Aber das Stroh flng an zu brennen, und es entstand eine Flamme, ehe das Kind daran dachte. Da wurde ^ dem Kinde bange, und cs lief fort, ohne jemandem etwas von der 6/amme zu sagen. Und da niemand Wasser darauf schüttete, ging Flamme nicht aus, sondern breitete sich im ganzen Hause aus. ^ sie an die Fenstervorhänge kam, wurde sie noch größer, und das in welchem sie des Nachts schliefen, brannte hell auf, und die ^sche und die Stühle und die Schränke und alles, was der Vater ww die Mutter hatten, das wurde vom Feuer gefaßt, und die 6'lamme wurde so hoch wie der Kirchthurm. Da schrieen alle Leute Uor Schrecken, die Soldaten trommelten, die Glocken läuteten; es war u^rchterlich zu hören, und die Flamme war schrecklich zu sehen, suu sing nran an zu löschen mit Wasser, das man in das Feuer 'Haltete und spritzte; aber es half nicht eher, als bis das Haus zu- ^.wwengebrannt, und nur noch ein wenig Kohlen und ein bischen übrig war. Da hatten nun die Eltern des Kindes kein Haus mehr und kein Plätzchen, wo sie wohnen und wo sie schlafen °^nten, und auch kein Geld, um sich ein neues Haus und neue etten und Tische und Stühle zu kaufen. Ach, wie weinten da w Eltern! Und das Kind, das mit dem Fünkchen gespielt hatte, ttat schuld taten., 12. Sei vorsichtig! ^ Wenn Ernestine die Treppen hinab lief oder in der Küche der ./utter half, so sah sie immer nicht genug vor sich hin. Sie hatte w Augen bald hier, bald da, sah aber nicht auf den Weg oder auf vöjs» was um sie herum sich befand. Oft genug fiel das Mädchen £evr riß sich Löcher in die Kleider, oder zerbrach Töpfe und Teller. "Ernestine," sagte die Mutter manchmal, „Ernestine, du bist ein recht

14. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 17

1867 - Essen : Bädeker
17 hegt und Pflegt, auf den Armen mich trägt, wacht, wenn ich bin krank, gibt mir Speis' und Trank, gibt mir Kleider und Schuh' und viel Küsse dazu, und ist mir so gut, wie's kein Anderer thut. Drum lieb' ich's so sehr, kann gar nicht sagen, wie sehr, wie sehr!" — 2. Kindesliebe. Es ist schon finstre Mitternacht; doch an dem Bett der Mutter wacht das treue Kind, es fühlet wohl, wie man die Mutter lieben soll. Die Mutter hat so manche Nacht auch an des Kindes Bett gewacht; nun ist siekrank, und tiefer Schmerz erfüllt das treue Kinderherz. Des Mondes Glanz, der Sterne Schein dringt in das dunkle Käm- merlein, wo Mutterliebe, Kindes treu mit jeder Stunde werden neu. Es ist, als ob der Sterne Licht herniederriefe: Trauert nicht! Bald werdet ihr, wie unser Schein, zusammen wieder fröhlich sein. 3. Bruder und Schwester. Du liebes Schwesterlein, wir wollen immer recht artig sein: Haben dann Vater und Mutter beide an uns Kindern ihre Freude. Sieht's auch droben im Himmel fern Gott der Vater und hat uns gern; spricht: So mag ich die Kinder sehen; denen soll nie ein Leid gesche- hen; und alle die Englein um ihn her, sie hören es auch und freu'n sich sehr. „Jesus war seinen Eltern Unterthan, und nahm zu an Weis- heit, Alter, und Gnade bei Gott und den Menschen." (Luc. 2, 52.) 4. Geschwisterliebe. Bruder: Sieh, Schwesterchen, den schönen Apfel hier! O komm und iß ihn doch mit mir! Schwester: Ja, Brüderchen! Allein was geb' ich dir dafür? Bruder: Mir? nichts! denn äß ich ihn allein, so würd' er mich nicht sehr erfreu'n, und wär' er auch noch zehnmal größer. Theil' ich ihn aber hübsch mit dir, dann, Liebe! o dann schmecket mir die Hälfte wohl noch zehnmal besser. — „Getheilte Freud' ist doppelt' Freude." 3. Hund und Katze. Zum Herrn kam Hund und Katze herein, verklagten einander mit Heulen und Schrei'n: „Hund hat mich so sehr ins Bein gebissen!" „„Und mir hat Kätzchen die Nase zerrissen!"" — „Hund hat in der Küche genaschtden Braten!" — „„Das Kätzchen ist über die Milch gerathen!" " Was sagte der Herr zu ihrem Streit? Er suchte den Stock, der war nicht weit. Ihr habt euch beide einander nicht lieb, und eins wie das andere ist ein Dieb! Drum mögt ihr beide euch nur bekeh- ren, sonst soll der Stock euch Besseres lehren! — , Wenn sich nun zwei nicht können vertragen, so heißt es von ihnen bis zur jetzigen Stund: Sie leben zusammen wie Katz' und Hund. Hacsters' Lcsebnch für Mitteln. evang-l. Volkssch. 2

15. Teil 1 - S. 13

1889 - : Velhagen & Klasing
13 — 21. Dieb und Hund. (Hey.) D. Still, Hündchen, still und sei gescheit, bell nicht! ich thu' dir ja kein Leid, will dir eine schöne Bratwurst geben. H. Mit Nichten; darum bell' ich eben. Ich seltzs, du willst nur stehlen hier, darum thust du )o schön mit mir. Der Hund, der treue, bellte mit Macht, das hörte man weithin durch die Nacht; es erwachten die Leute im Hause drinnen. Da schlich sich der böse Dieb von hinnen und fürchtete sich und kam nicht wieder; still legte der gute Hund sich nieder. 22. Die Katze und die drei Hunde. (Curtman.) Die Katze war in die Speisekammer geschlichen rmd hatte eine Bratwurst gestohlen. Als sie wieder herauskam, wollte sie sich ganz leise mit ihrer Wurst davon schleichen. Allein es gelang ihr nicht; denn es spielten gerade drei Hunde vor der Thüre, das Möpschen, das Pommerchen und das Spitzchen. Da wurde es ihr bange, die Hunde möchten verraten, was sie gethan habe, und sie werde dann ihre Bratwurst wieder hergeben müssen und obendrein Schläge bekommen. Da ging sie hin zu dem Möpschen und sagte ihm leise in das Ohr: „Liebes Möpschen, wenn du stille schweigst und niemandem sagst, wo ich gewesen bin, so gebe ich dir ein Stück von meiner Bratwurst." Das Möpschen betrachtete und beroch die Brat- wurst, und weil sie ihm gut gefiel, sagte es: „Ja, ich will stille schweigen." Daraus ging die Katze zu dem Pommerchen und sagte ihm leise in das Ohr: „Liebes Pommerchen, wenn du stille schweigst und niemandem sagst, wo ich gewesen bin, so gebe ich dir ein Stück von meiner Bratwurst." Das Pommerchen betrach- tete und beroch auch die Bratwurst, und weil sie ihm gut gefiel, so sagte es: „Ja, ich will kein Wörtchen sagen."

16. Teil 2 - S. 167

1906 - Karlsruhe : Braun
167 Nun ging die Katze ;u dem Spitz chen und sagte ebenso. Der Spitz wollte aber keine gestohlene Bratwurst essen und wollte auch nichts mit der naschhaften Katze zu tun haben. „Nein", sagte er, „du Nasch er in, du Diebin, ich begehre nichts von Dir." Und er faßte sie am Ohr und führte sie in die Küche. Dort erzählte er alles, wie es gewesen war. Ta bekam die Katze Schläge, weil sie genascht hatte, und das Möpschen und das Pommerchen bekamen nichts zu essen, weil sic den Diebstahl verheimlicht hatten. Der Spitz aber wurde gelobt und bekam die ganze Bratwurst zur Belohnung. (Curtmann.) Die Katze war also für ihre Naschhaftigkeit empfindlich gestraft worden. Sb sie nun wohl nie mehr naschte? Nein, es bauerte nicht lange, da tat sie es wieder; aber diesmal bekam es ihr noch schlechter. Hört nur! Miez ist krank, Allez ist krank! Sitzt verdrießlich auf der Bank, Mag kein einzig Mäuslein haschen, Mag von süßer Milch nicht naschen, Macht ein jämmerlich Gesicht, Selbst das Würstlein lockt sie nicht. Ach, sie quält ein Katzenjammer! Naschte in der Speisekammer, Wollte von den leckern Sachen Einen guten Tag sich machen, — Hat den Magen sich verdorben. Wär' vor Schinerzen fast gestorben, Sitzt verdrießlich auf der Bank. Miez ist krank, Miez ist krank! (Sturm.) Die Katze schmeichelt auch gern. Sauft und zärtlich streicht sie mit gekrümmtem Rücken an dem Saum unseres Kleides hin, und nehmen wir sie dann auf den Schoß, um sie dafür zu streicheln, so reicht sie uns unaufgefordert Hals und Rücken eitlgegen und schnurrt dabei wie ein Spinnrädchen, als ob sie sich über unsere Liebkosung herzlich freue; aber wenn sie sich auch itoch so zärtlich an uns schmiegt, so dürfen wir ihr darum doch niemals trauen; denn ehe man fich's versieht, hat sie uns mitten im schönen Spiel die Hand oder gar das Gesicht blutig gekratzt. Es ist eine alte Erfahrung: Die gar zu freundlichen sind die gefährlichsten Freunde. Vor solchen Freunden werden wir in einem schönen Sprichwort gewarnt. Wie niag es nur heißen? Hüte dich vor den Katzen, die vorne lecken und hinten kratzen.

17. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 16

1881 - Danzig : Boenig
Mach mich im Glauben stark und fest, daß mich die Hoss- nung nie verläßt, und meine Liebe sich vermehrt, bis icb einst bin des Himmels wert. L-sebuch. 41. Der Bock und der Fuchs. Ein Bock und ein Fuchs hatten einmal großen Durst. Da kamen sie an einen Brunnen, aber das Wasser war tief, und sie mußten, um trinken zu können, hinabsteigen. Als sie den Durst gelöscht hatten, sagte der Bock: „Wie kommen wir nun wieder hinaus?" Der Fuchs besann sich nicht lange, sondern sagte: „Stelle dich auf die hintern Füße, und halte dich mit den vorder» an. die Mauer! Ich steige dann über deinen Rücken hinaus, lind wenn ich draußen bin, will ich dir auch hinaushelfen." Der Bock that also; aber als der Fuchs glücklich draußen war, sprang er vor Freude herum, ohne sich weiter um den Bock zu kümmern. Dieser erinnerte ihn an sein Versprechen, aber der Fuchs sagte: „Mein Freund, hattest du so viel Verstand im Kopfe als Haare im Barte, so hattest du bedacht, wie du herauskommen magst, ehe du hineingestiegen bist." Mit diesen Worten ging er lachend fort. Wild, nach Aesop. 42. Hund und Katz6. Zum Herrn kam Hund und Katze herein, verklagten einander mit Heulen und Sehr ei’n: „Hund hat mich so sehr ins Bein gebissen !“ „ Und mir hat Kätzchen die Nase zerris- sen!“ „Hund hat in der Küche genascht den Braten!“ , Das Kätzchen ist über die Milch geraten/“ Was sagte der Herr zu ihrem Streit? Er suchte den Stock, der war nicht weit. „Ihr habt euch beide einander nicht lieb, und eins wie das andere ist ein Dieb! Drum mögt ihr beide euch nur bekehren, sonst wird der Stock euch Besseres lehren !“ Wenn sich nun zwei nicht können vertragen, so heisst es von ihnen bis zur jetzigen Stund': „Sie leben zusammen Wie Katz’ Und Hund “ Friedrich Güll. 43. Die zwei Ziegen. Zwei Ziegen begegneten sich aus einem schmalen Stege, der über einen tiefen reißenden Waldstrom führte; die eine wollte herüber, die andere hinüber. „Geh mir ans dem Wege!" sagte die eine. „Das wäre mir schön!" rief die andere. „Geh du zurück und laß mich hinüber, ich war zuerst auf der Brücke!" „Was fällt dir ein?" versetzte die erste; „ich bin so viel älter als du, und sollte dir weichen? Nimmermehr!"

18. Lesestücke für den vereinten Lese-, Denk-, Sprech- und Sprachunterricht, für die Heimats- und Naturkunde, so wie für den sittlich-religiösen Anschauungsunterricht - S. 124

1855 - Altona : Schlüter
sehr in's Bein gebißen!" „„Und mir hat Kätzchen die Rase zerrißen!"" „Hund hat in der Küche genascht den Braten!" „„Da6 Kätzchen ist über die Milch gerathen !"" Was sagte der Herr zu ihrem Streit? Er suchte den Stock, der war nicht weit. Ihr habt euch beide ein- ander nicht lieb, und Eins wie das Andere ist ein Dieb! Drum mögt ihr beide euch nur bekehren, sonst soll der Stock euch Bcßeres lehren! Wenn sich nun zwei nicht können vertragen, so heißt es von ihnen bis zur jetzigen Stund': „Sie leben zu- sammen wie Katz' und Hund." Aufgabe 133 b. Mache es mit dieser Fabel wie bei Aufgabe 126 und 127. 22. Der Bauer und die Bienen. Ihr Bienen, nicht« für ungut genommen, ich musz bei euch zu Gaste kommen! Hab’ keinen Zucker in meinem Mau«, d'rum hilf ich ein wenig Honig mir au«. Die Bienen sprachen in ihrem Zelt: ,,Der Mensch ist einmal Herr der Welt! auch hat er uus Manche* zu Gute gehalten, liesz frei in seinem Felde uns schal- ten ; die duftenden Linden gab er uns Preis, und Bo*' und Aurikel im weiten Kreis; auch hat er gezimmert uns Maus und Ileerd und weder Kaufgeld noch Miethe begehrt; d’rum nehm’ er heute, was ihm gefällt, uns're Küche, gottlob, ist gut bestellt!" Da schnitt der Bauer den Honig au*, schon harr- ten die lüsternen Kinder im Haus. O, wie das Bröt- chen so herrlich doch schmeckt, mit schönem, gülde- nem Honig bedeckt!

19. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 119

1865 - Göttingen : Deuerlich
119 ten, und dies gefiel dem Bauer sehr. Er hielt ihn ungemein in Ehren, kam oft, den Kindern zuzuhören, als obs die Pflicht der Väter wär. Nun war ein Jahr vorbei. Herr, sprach der gute Bauer, was soll für seine Mühe sein? „Ich fordre dreißig Thaler." Nein, nein fiel der Alte hitzig ein, sein Jnfvrmatordienst ist sauer. So kriegte ja der Groß- knecht, der mir pflügt beinah so viel als der Gelehrte kriegt, der das besorgt, was mir am Herzen liegt. Die Kinder nützen ihn ja durch ihr ganzes Leben. Nein, lieber Herr das geht nicht an, so wenig giebt kein reicher Mann. Ich will ihm mehr, ich will ihm hundert Thaler geben, und mich dazu von Herzen gern verstehn, ihm jährlich diesen Lohn an- sehnlich zu erhöhn. Gesetzt ich müßt ein Gut verpfänden) auch das! Jsts denn ein Bubenstück? Viel besser, ich verpfänds zu meiner Kinder Glück, als daß ste's reich und lasterhaft verschwenden. Hat dies stch wirklich zugetragen? Ja wirklich. Glaub es auf mein Wort. Ich wollte dir logar den Ort, wo dieser Bauer wohnt, und seinen Namen sagen; allein diel wär betrübt für ihn. Er würde nur Verdruß von manchem Nachbar haben, weil er für sein halb Dutzend Knaben mit vielem Stolz nicht 30 Gulden giebt. 179. Hund und Katze. Zum Herrn kam Hund und Katze herein, verklagten einander mit Heulen und Schrein: „Hund hat mich so sehr ins Bein gebissen!" — „Und mir hat Kätzchen die Nase zerrissen!" — „Hund hat in der Küche genascht den Braten!" — Das Kätzchen ist über die Milch gerathen!" Was sagte der Herr zu ihrem Streit? Er suchte den Stock, der war nicht weit. Ihr habt euch beive einander nicht lieb, und eins wie das andere ist ein Dieb! Drum mögt ihr beide euch nur bekehren, sonst soll der Stock euch Besseres lehren! Wenn sich nun zwei nicht können vertragen, so heißt es von ihnen ''bis zur jetzigen Stund: „Sie leben znsannneil wie Katze und Hund!" Iso. Her Lowe und die Maus. Bei eines Löwen grauser Mörderpfote kroch eine Maus, nicht ahnend die Gefahr ans Tageslicht, bedeckt mit Schlamm und Kothe. Erstaunt, dass eine Maus die Erde nur gebar, fragt sie der Löw’: „Solls ich /um Mittagsmahl dich speisen? Nein, armes Thier, zu mager und zu klein bist du; kaum wür- dest du dem Magen fühlbar sein. Das Leben schenk ich dir. l'rei magst du weiter reisen 1 Die Katze nur führt mit den Mäusen Krieg; zu niedrig ist dem Löwen so ein Sieg.“ Die Maus geht weg, von Dankbarkeit durchdrungen. Verloren, wie ^iy^1868 Sprichwort spricht, ist oft schon hier die kleinste Wohlthat nicht. Sie zu erwidern war auch unsrer Maus ge- lungen. Der Löw’ verirrte sich in einem düstern Hain; und plötzlich war er in 'ein Garn, mit Laub bedeckt, gefallen. Won seinem Klaggebrüll liess er die Flur erschallen. Die Maus war in der Näh und eilt auf dies Geschrei, der Wohlthat eingedenk,

20. Die Unterklasse einer zweiklassigen Volksschule im Lichte der Arbeitsidee - S. 184

1912 - Leipzig : Wunderlich
184 Spiel i Katze und Maus. Die Kinder bilden einen Kreis und fassen sich bei den Händen. Die Arme werden bei entsprechender Erweiterung des Kreises seit- wärts ausgestreckt, so daß zwischen den Kindern Raum zum Durch- schlüpfen entsteht. Ein Kind steht im Kreis als Maus, ein andres außerhalb des Kreises als Katze. Nun entspinnt sich folgendes Wech- selgespräch : Katze: „Mäuschen, Mäuschen, komm' heraus!" Maus: „Ich komme aber g'rad' nicht 'naus!" Katze: „Da kratz' ich dir die Augen aus!" Maus: „Und ich fahr' zu mein'm Löchel 'naus!" Die Katze läuft nach der Maus. Die Maus müssen die Kin- der durchlassen, der Katze dagegen dürfen sie das Durchschlüpfen durch Senken der Arme erschweren. Der naschhafte Pudel. „Wer hat hier die Milch genascht? Hätt' ich doch den Dieb erhascht! Pudel, wärst denn du es gar? Pudel, komm doch! Ei fürwahr, Einen weißen Bart hast du! Sag' mir doch, wie geht das zu?" Die Hausfrau sah ihn an mit Lachen: „Ei Pudel, was machst du für Sachen? Willst wohl gar noch ein Naschkätzchen werden?" Da hing er den Schwanz bis auf die Erden. Und heulte und schämte sich so sehr. Der nascht gewiß so bald nicht mehr. W. Hey. (Aus Hunger, Fibel.) Hund und Katze. Zum Herrn kamen Hund und Katze herein, Verklagten einander mit Heulen und Schrei'n: „Hund hat mich so sehr ins Bein gebissen!" - „Und mir hat Kätzchen die Nase zerrissen!" — „Der Hund hat in der Küche genascht den Braten!" — „Das Kätzchen ist über die Milch geraten!" Was sagte der Herr zu ihrem Streit? Er suchte den Stock, der war nicht weit.