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1. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 14

1913 - [s.l.] : Hirt
14 I. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums. Kar?hager ersten Kriege hatten die Rmer die Karthager ganz aus Sizilien Spanien Vertrieben und Sizilien fr sich behalten. Dafr eroberten die Karthager fr sich Spanien. Der Feldherr, der Spanien eroberte, hie Hamilkar, mit dem Beinamen der Blitz". Dieser hatte damals einen Sohn von neun Jahren, Hannibal. Als der Vater nach Spanien ging, bat der Knabe: ,>Nimm mich mit!" Der Vater nahm ihn zuerst in den Tempel, fhrte ihn an den Altar und sagte: Schwre, mein Sohn, da du ewig ein Feind der Rmer sein willst!" Der Knabe schwur. Da nahm ihn der Vater mit, und Hannibal wuchs unter den siegreichen Waffen seines Vaters im Lager heran. Da erbat ihn sich nach dem Tode seines Vaters das tapfere Heer vom Rate der Stadt zum Feldherrn, und mit sechsundzwanzig Jahren war Hannibal der Fhrer des karthagischen Heeres. Jetzt lste er seinen Schwur ein. Er reizte die Rmer, die mit einer Stadt Spaniens ein Bndnis geschlossen hatten, indem er diese Stadt belagerte. Eine rmische Die Rmer Gesandtschaft verlangte in Karthago die Auslieferung des kecken Feldherrn wlsuefcrim.1 an die Rmer. In Karthago waren die Meinungen geteilt, es schien aber die Meinuug derer zu siegen, die Hannibal nicht ausliefern wollten. Da legte der rmische Gesandte seine Toga zusammen und sprach: In den Falten dieser Toga habe ich Krieg und Frieden whlt!" Die Karthager riefen: Gib uns, was du willst!" Da breitete er die Toga auseinander und sprach: Dann habt ihr den Krieg." Das war der Anfang eines beinahe zwanzigjhrigen Krieges zwischen Rom und Karthago. In Rom erwartete man, da Hannibal mit einer karthagischen Flotte in Italien landen wrde, und hatte deshalb das Hauptheer in Sizilien ausgestellt.-^ Der Einfall Aber Hannibal tat, was niemand erwartete. Er griff Italien von Hanmbals m d t ' . a Italien. Norden an. Er ging mit einem Heere, bei dem er eine ganze Anzahl gezhmter Elefanten hatte, der die Pyrenen, dann durch Sd-fraukreich, das damals Gallien hie, bis an die Alpen. Mit Soldaten, die zum Teil aus dem heien Afrika waren, wollte er diese mit ewigem Schnee und Eis bedeckten Berge berschreiten. Unter groen Mhselig-ketten gelangten sie auf die Berghhen. Von hier zeigte er seinen zer-lumpten, halberfrorenen Soldaten das fruchtbare Italien. Doch schwerer noch als der Aufstieg war der Abstieg. Nur einen Elefanten brachte Hannibal hinunter. der die Hlfte seines Heeres hatte er auf dem Marsche von Spanien nach Italien verloren. Aber die Rmer waren berrascht, und nichts half es, da sie schnell ein Heer nach Oberitalien schickten. Hannibal schlug es, der rmische Konsul wre verloren gewesen, wenn ihn nicht sein junger Sohu, der spter so berhmte Scipio, gerettet htte. Die Gallier, die damals in Norditalien wohnten, schlssen sich

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1. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 14

1910 - Leipzig : Hirt
14 I. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums. fr sich Spanien. Der Feldherr, der Spanien eroberte, hie Hamilkar, mit dem Beinamen der Blitz". Dieser hatte damals einen Sohn von neun Jahren, Hannibal. Als der Vater nach Spanien ging, bat der Knabe: Nimm mich mit!" Der Vater nahm ihn zuerst in den Tempel, fhrte ihn an den Altar und sagte: Schwre, mein Sohn, da du ewig ein Feind der Rmer sein willst!" Der Knabe schwur. Da nahm ihn der Vater mit, und Hannibal wuchs unter den siegreichen Wasfen seines Vaters im Lager heran. Da erbat ihn sich nach dem Tode seines Vaters das tapsere Heer zum Feldherrn, und mit sechsundzwanzig Jahren war Hannibal der Fhrer des karthagischen Heeres. Jetzt lste er seinen Schwur ein. Er reizte die Rmer, die mit einer Stadt Spaniens ein Bndnis ge-schlssen hatten, indem er diese Stadt belagerte. Eine rmische Ge-sandtschast verlangte in Karthago die Auslieferung des kecken Feldherrn an die Rmer. In Karthago waren die Meinungen geteilt, es schien aber die Meinung derer zu siegen, die Hannibal nicht ausliefern wollten. Da legte der rmische Gesandte seine Toga zusammen und sprach: In den Falten dieser Toga habe ich Krieg und Frieden whlt!" Die Karthager riefen: Gib uns, was du willst!" Da breitete er die Toga auseinander und sprach: Dann habt ihr den Krieg." Das war der Anfang eines beinahe zwanzigjhrigen Krieges zwischen Rom und Kar-thago. In Rom erwartete man, da Hannibal mit einer karthagischen Flotte in Italien landen wrde, und hatte deshalb das Hauptheer in Sizilien aufgestellt. Aber Hannibal tat, was niemand erwartete. Er griff Italien von Norden an. Er ging mit einem Heere, bei dem er eine ganze An-zahl gezhmter Elefanten hatte, der die Pyrenen, dann durch Sd-frankreich, das damals Gallien hie, bis an die Alpen. Mit Soldaten, die zum Teil aus dem heien Afrika waren, wollte er diese mit ewigem Schnee und Eis bedeckten Berge berschreiten. Unter groen Mhseligkeiten gelangten sie aus die Berghhen. Von hier zeigte er seinen zer-lumpten, halberfrorenen Soldaten das fruchtbare Italien. Doch schwerer noch als der Aufstieg war der Abstieg. Nur einen Elefanten brachte Hannibal hinunter. der die Hlfte seines Heeres hatte er auf dem Marsche von Spanien nach Italien verloren. Aber die Rmer waren berrascht, und nichts half es, da sie schnell ein Heer nach Oberitalien schickten. Hannibal schlug es, der rmische Konsul wre verloren gewesen, wenn ihn nicht sein junger Sohn, der spter so berhmte Scipio, gerettet htte. Tie Gallier, die damals in Norditalien wohnten, schlssen sich Hannibal an, und in mehreren Schlachten wurden die Rmer besiegt.

2. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 14

1910 - Leipzig : Hirt
14 I. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums. fr sich Spanien. Der Feldherr, der Spanien eroberte, hie Hamilkar, mit dem Beinamen der Blitz". Dieser hatte damals einen Sohn von neun Jahren, Hannibal. Als der Vater nach Spanien ging, bat der Knabe: Nimm mich mit!" Der Bater nahm ihn zuerst in den Tempel, fhrte ihn an den Altar und sagte: Schwre, mein Sohn, da du ewig ein Feind der Rmer sein willst!" Der Knabe schwur. Da nahm ihn der Vater mit, und Hannibal wuchs unter den siegreichen Waffen seines Vaters im Lager heran. Da erbat ihn sich nach dem Tode seines Vaters das tapfere Heer zum Feldherrn, und mit sechsundzwanzig Jahren war Hannibal der Fhrer des karthagischen Heeres. Jetzt lste er seinen Schwur ein. Er reizte die Rmer, die mit einer Stadt Spaniens ein Bndnis ge-schlssen hatten, indem er diese Stadt belagerte. Eine rmische Ge-sandtschaft verlangte in Karthago die Auslieferung des kecken Feldherrn an die Rmer. In Karthago waren die Meinungen geteilt, es schien aber die Meinung derer zu siegen, die Hannibal nicht ausliefern wollten. Da legte der rmische Gesandte seine Toga zusammen und sprach: In den Falten dieser Toga habe ich Krieg und Frieden whlt!" Die Karthager riefen: Gib uns, was du willst!" Da breitete er die Toga auseinander und sprach: Dann habt ihr den Krieg." Das war der Anfang eines beinahe zwanzigjhrigen Krieges zwischen Rom und Kar-thago. In Rom erwartete man, da Hannibal mit einer karthagischen Flotte in Italien landen wrde, und hatte deshalb das Hauptheer in Sizilien aufgestellt. Aber Hannibal tat, was niemand erwartete. Er griff Italien von Norden an. Er ging mit einem Heere, bei dem er eine ganze An-zahl gezhmter Elefanten hatte, der die Pyrenen, dann durch Sd-frankreich, das damals Gallien hie, bis an die Alpen. Mit Soldaten, die zum Teil aus dem heien Afrika waren, wollte er diese mit ewigem Schnee und Eis bedeckten Berge berschreiten. Unter groen Mhselig-feiten gelangten sie aus die Berghhen. Von hier zeigte er seinen zer-lumpten, halberfrorenen Soldaten das fruchtbare Italien. Doch schwerer noch als der Aufstieg war der Abstieg. Nur einen Elefanten brachte Hannibal hinunter. der die Hlfte seines Heeres hatte er auf dem Marsche von Spanien nach Italien verloren. Aber die Rmer waren berrascht, und nichts half es, da sie schnell ein Heer nach Oberitalien schickten. Hannibal schlug es, der rmische Konsul wre verloren gewesen, wenn ihn nicht sein junger Sohn, der spter so berhmte Scipio, gerettet htte. Die Gallier, die damals in Norditalien wohnten, schlssen sich Hannibal an, und in mehreren Schlachten wurden die Rmer besiegt.

3. Mit einem Anhang von 46 Bildern und 4 Karten in Farbendruck - S. 66

1911 - Breslau : Hirt
66 B. Aus der rmischen Sage und Geschichte. 2. Der zweite Punische Krieg; 218201 v. Chr. a) Veranlassung. Die Karthager suchten sich in dem silberreichen Spanien sr ihre groen Verluste zu entschdigen und eroberten den Sden dieses Landes. In einem Vertrage mit den Rmern wurde der Ebro als Grenze der karthagischen Besitzungen bestimmt) mit der Stadt Sagunt schlssen die Rmer ein Schutzbndnis. Doch der karthagische Feldherr Hannibal achtete diesen Vertrag nicht. Schon als Knabe von 9 Jahren hatte er seinem Vater schwren mssen, ewig ein Feind der Rmer sein zu wollen, und nie ist ein Schwur treuer gehalten worden. Keiner der Soldaten bertraf den Feldherrn im Laufen, Rennen und Fechten; keine Beschwerde konnte seinen krftigen Krper ermden oder seinen trotzigen Mut beugen. Oft sahen ihn die Soldaten, mit einem kurzen Feldmantel bedeckt, zwischen den Wachtposten am Boden liegen. Mit der grten Khnheit suchte er die Gefahr auf, mit der grten Besonnenheit bestand er sie. Unerschpflich an Hilfsmitteln, wurde er durch keinen Unfall gebeugt, durch kein Glck verwegen gemacht. Sobald Hannibal Feldherr geworden war, griff er auch Sagunt an. Deshalb schickten die Rmer eine Gesandtschaft unter Fabius nach Kar-thago, die Hannibals Auslieferung fordern oder, wenn sie verweigert wrde, den Krieg erklären sollte. Als der Senat zu keinem Entschlu kommen konnte, legte Fabius seine Toga in zwei Falten und sprach: Hierin ist Krieg und hierin Frieden,- nehmt, was ihr wollt!" Gib, was du willst!" erwiderten die Karthager. Da entfaltete Fabius die Toga mit den Worten: So nehmt den Krieg!" Damit begann der zweite Punische Krieg. b) Hannibals Zug nach Italien. Die Karthager htten den Feind gern mit ihrer Flotte angegriffen. Aber die rmischen Schiffe kreuzten in groer Zahl im westlichen Mittelmeer und machten eine Landung der Karthager unmglich. Deshalb beschlo Hannibal, die Rmer zu Lande anzugreifen. Dabei rechnete er auch auf die Hilfe der soeben erst von den Rmern unterworfenen Gallier in Norditalien. Er lie unter seinem Bruder Hasdrubal eine starke Besatzung in Spanien zurck, brach mit einen: groen Heere und 37 Elefanten auf, ging der den Ebro, die Pyrenen, die Rhone und gelangte endlich an die Alpen, die er in 15 Tagen unter unsglichen Schwierigkeiten berstieg. Nicht allein die gewaltigen, mit Schnee und Eis bedeckten Berge waren zu berwinden, sondern er hatte auch gefhrliche Kmpfe mit den Alpen-stmmen zu bestehen. Er verlor der die Hlfte seines Heeres und alle Elefanten bis auf einen. Hannibal wre verloren gewesen, wenn die Rmer ihm sofort entgegengetreten wren,- aber sie lieen ihm Zeit,

4. Alte Geschichte - S. 64

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
64 9. Der Kampf um die Herrschaft der das westliche Mittelmeer. Boden gleichsam ein zweites karthagisches Reich begrnden konnte. Nach seinem Tode folgte ihm sein Schwiegersohn Hasdrubal im Oberbefehl; der dehnte die karthagische Herrschaft bis zum Ebro aus und grndete Neukarthago (heute Cartagena) als Hauptstadt des karthagischen Gebietes in Spanien. Als Hasdrubal bald darauf ermordet wurde, erhob das Heer den 28jhrigen Han-nibal, den Sohn des Hamilkar Barkas, zum Feldherrn in Spanien. Hanmbal hatte nur einen Gedanken: Rache an Rom! Hannibal hatte schon als 9jhriger Knabe seinem Vater feierlich am Altar schwren mssen, ewig ein Feind der Rmer zu sein. Die Bekmpfung der Rmer wurde seine Lebensaufgabe. Ausgewachsen im Lager, hatte er sich unter den Augen feines groen Vaters zum Feldherrn herangebildet. Er war zugleich khn und besonnen, listig und entschlossen; nie verlie ihn seine Geistesgegenwart, nie seine Kraft und Ausdauer. Nichts wollte er von dem gemeinen Soldaten voraus haben; er teilte ihre einfache Kost und schlief mit ihnen, in feinen Mantel gehllt, auf bloer Erde. Immer war er der erste, wenn es in die Schlacht ging, der letzte, der das Gefecht verlie. So wurde er der Liebling seiner Soldaten. 2. Die Veranlassung zum Kriege. Wenige Jahre nachdem Hannibal den Oberbefehl der das karthagische Heer bernommen hatte, begann er den Krieg gegen Rom. Er griff zunchst die unter rmischen Schutze stehende Stadt Sagunt an und eroberte und zer-strte sie nach einer Belagerung von acht Monaten. Da erschien eine rmische Gesandtschaft in Karthago und forderte die Auslieferung Hannibals. Als die Karthager diese Forderung abwiesen, fate der Fhrer der rmischen Gesandtschaft seine Toga zusammen und rief den karthagischen Ratsherrn zu: Hier habe ich Krieg und Frieden, whlet!" Gib uns, was du willst?" antworteten sie. So nehmet denn den Krieg!" sprach der Rmer und schlug seine gefaltete Toga auseinander. Damit war der Krieg erklrt. 3. Hannibals Zug der die Alpen und seine Siege in Oberitalien. Im Jahre 218 v. Chr. begann der zweite Punische Krieg. Hannibal beschlo, die Rmer in ihrem eigenen Lande anzugreifen. Zwei Wege fhrten nach Italien, der zur See und der zu Lande der die unweg-samen Alpen. Hannibal whlte diesen und hoffte zuversichtlich, da die Gallier in Oberitalien sich ihm anschlieen wrden. Im Frhjahr 218 trat er den Marsch nach Italien an mit einem kriegsgebten Heere von 50000 Mann zu Fu, 9000 Reitern und 37 Elefanten. Er berschritt den Ebro, zog der die Pyrenen und drang unter steten Kmpfen durch das sdliche Gallien bis an den Fu der Westalpen vor. Dann begann unter unsglichen Beschwerden und furchtbaren Verlusten der Uebergang der die schneebedeckten Alpen beim kleinen St. Bernhard. Fnfzehn Tage dauerte der Marsch. Kaum die Hlfte des Heeres kam glcklich nach Italien. Trotzdem besiegte Hannibal die Rmer noch in demselben Jahre in zwei Schlachten in Oberitalien (am Ticinus und an der Trebia), worauf die Rmer Oberitalien rumten, Hannibal aber daselbst Winterquartiere bezog. Groe Scharen von Galliern verstrkten fein Heer. 4. Hannibal als Sieger in Mittel- und Unteritalien. Im Frhling des nchsten Jahres (217) berstieg Hannibal den Apennin und gelangte in das Tal des Arno, der von den starken Frhjahrsregengssen der

5. Das Altertum - S. 68

1897 - Leipzig : Voigtländer
68 49. Der Mette punische (hannibalische) Krieg, 218-201. 1. Die Karthager in Spanien und der junge Hannibal. Um sich fr die erlittenen Verluste zu entschdigen, suchten die Karthager das silberreiche Spanien zu unterwerfen. Halmikarbarkas eroberte durch glckliche Kmpfe ein betrchtliches Gebiet im Sden und Osten des Landes. Sein Schwiegersohn Hasdrubal, der ihm im Heeresbefehl folgte, setzte die Er-oberungen fort und grndete als Sttzpunkt der karthagischen Macht die Seestadt Neu-Karthago (Cartagena). Die Rmer, besorgt wegen dieser Er-solge der Karthager, bestimmten ihnen den Ebro als die nrdliche Grenze ihrer Gebietserweiterungen und nahmen die weiter sdwrts gelegene (griechische) Stadt Sagunt in ihren besonderen Schutz. Nach Hasdrubals Tode wurde Hamilkars Sohn, der sechsundzwanzig-jhrige Hannibal, vom karthagischen Heere zum Oberfeldherrn ausgerufen, ein Kriegsheld, dem in der Weltgeschichte nur wenige sich vergleichen drfen. Als neunjhriger Knabe hatte er seine Vaterstadt Karthago verlassen, um seinen Vater, der das Heer nach Spanien fhrte, auf seinen Feldzgen zu begleiten. Vor der Abreise hatte ihn der Vater zu einem Altar gefhrt und ihn im Angesichte der Götter feierlich schwren lassen, da er sein lebenlang ein Feind der Rmer sein wolle. Diesen Schwur hat Hannibal bis in den Tod gehalten. Alles an ihm' so berichten die ihn tief hassenden Rmer selbst alles verriet den angeborenen Herrscheradel. Wenn es galt, sich in Gefahr zu strzen, war er ganz Khnheit; in der Mitte der Gefahr verlie ihn die Besonnenheit nie. Keine Anstrengung konnte feinen Krper ermden oder die Kraft seines Geistes lhmen. Er war unempfindlich gegen Frost und Hitze, und verschmhte alle weichlichen Gensse. Leicht ertrug er Nachtwachen, Hunger und Durst. Mit seinen Soldaten teilte er jegliche Beschwerde. Oft schlief er unter den Wachen im Kriegsrocke auf bloer Erde. In seiner Kleidung war nichts Ausgezeichnetes; nur an den Waffen und dem Streitro erkannte man den Feldherrn. Kam es zur Schlacht, so war er immer der erste, der ins Treffen ging, der letzte, der das Gefecht verlie." Zum Kriege gegen die Rmer entschlossen, griff er die mit Rom ver-bndete Stadt Sagunt an und eroberte sie nach achtmonatiger Belage-rung. Da erflrtettsie Rmer an Karthago den Krieg. Zunchst forderten die rmischen Gesandten, welche nach Karthago kamen, Hanni-bals Auslieferung. Die Karthger konnten sich nicht i>azu"entfchlieen. Da fate einer der Gesandten, des langen Redens und Verhandelns mde, seine Toga in der Form eines Beutels zusammen und sprach: Hier habe ich Krieg und Frieden; whlt das eine oder das andere." Gieb, was du willst," antworteten die Karthager. So sei es Krieg!" rief der Rmer und lie die Toga auseinanderfallen. 2. Hannibals Siegeslauf. Hannibal beschlo, die Rmer sofort in 218 Italien selbst anzugreifen. Im Jahre 218 trat er mit einem Heere von 60 000 Mann und 37 Elefanten von Spanien aus den Zug an. Nachdem er die Pyrenen berschritten hatte, durchzog er das jenseitige Gallien bis zu den Alpen. Dann zog er der die Alpen (wahrscheinlich der den kleinen

6. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 318

1902 - Breslau : Hirt
318 Der zweite pwsche Krieg: Hannibals Siegeszug bis Kann. bringen, beschlossen sie, sich in dem silberreichen Spanien zu entschdigen. Hamilkar Barkas unterwarf in neunjhrigem Kampfe den Sden Spaniens; sein Schwiegersohn Hasdrubal dehnte die karthagischen Eroberungen bis zum Ebro aus und legte an der Sdkste in der Nhe reicher Silber-bergwerke die Stadt Nen-Karthago (Kartagena) an. Jetzt wurden die Rmer mitrauisch. In einem Vertrage mit Hasdrubal bestimmten sie den Ebro als Grenze der karthagischen Besitzungen und machten die Stadt Sagunt an der Ostkste Spaniens zu ihrer Bundesstadt. Nach Has-drubals Tode rief das Heer Hamilkars Sohn, den achtundzwanzigjhrigen Hannibal, zum Feldherrn aus. Senat und Volk besttigten die Wahl. Dieser hatte einst vor der berfahrt nach Spanien, als er erst neun Jahre alt war, seinem Vater schwren mssen, ewig ein Feind der Rmer sein zu wollen, und nie ist ein Schwur treuer gehalten. Der Vater hatte nach seinen eigenen Worten in dem Sohne einen Lwen erzogen, der einst an Rom Rache nehmen werde". Keiner der Soldaten bertraf ihn im Laufen, Rennen und Fechten; keine Beschwerde konnte seinen krftigen Krper ermden oder seinen trotzigen Mut beugen. Zum Schlaf bedurfte Hannibal weder einer bestimmten Zeit, noch eines weichen Lagers; oft sahen ihn die Soldaten, mit einem kurzen Feldmantel bedeckt, zwischen den Wachtposten am Boden liegen. Mit der grten Khnheit suchte Hannibal die Gefahr auf, mit der grten Besonnenheit benahm er sich inmitten derselben. Unerschpflich an Hilfsmitteln, wurde er durch keinen Unfall gebeugt, durch kein Glck verwegen gemacht. Welche Macht er der seine Truppen besa, beweist, da die unter den verschiedensten Vlkern geworbenen Sldner auch in den bedrngtesten Lagen nie gegen ihn ge-meutert haben. Sobald Hannibal Feldherr geworden war, griff er Sagunt an. Eine rmische Gesandtschaft lie er nicht vor, sondern eroberte und plnderte die Stadt, nachdem die vornehmsten Saguntiner sich mit ihren Schtzen auf dem Markt verbrannt hatten. Nach der Eroberung Sagunts schickten die Rmer eine Gesandtschaft unter Fabius nach Karthago, die Hanni-bals Auslieferung verlangen sollte. Der Rat verweigerte sie, und damit war der Krieg erklrt. Die Sage erzhlt folgendes: Als die Karthager zu keinem Entschlu kommen konnten, legte Fabius seine Toga in Falten, indem er sprach: Hierin ist Krieg und Frieden, nehmet, was ihr wollt!" Der Vorsitzende des karthagischen Senats erwiderte: ..Gib, was du willst!" Als nun Fabius seine Toga mit den Worten entfaltete: So nehmet den Krieg!" riefen die Senatoren heftig: Wir nehmen ihn an und werden ihn mit dem Mute, mit dem wir ihn annehmen, auch zu führen wissen!" So begann zwischen Rom und Karthago der zweite panische Krieg. 218 1). Hannibals Siegeszug bis Kann. Die Rmer erwarteten einen v'c^1' Angriff zur See; Hannibal aber hoffte, durch einen Landkrieg in Italien die von Rom abhngigen Völker als Bundesgenossen zu gewinnen. Des-

7. Griechische und römische Geschichte für die 5. Klasse - S. 69

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der zweite pullische Krieg. 218201. 69 gegangen, der seit dem Friedensschlu in Karthago einen auerordentlichen Einflu geno, hatte viele Vlkerstmme unterworfen und ein starkes, im Kriege erprobtes Heer geschaffen. Ihm folgte nach seinem Tode sein Schwiegersohn Hasdrubal. der durch kluge Verhandlungen mit den ein-heimischen Huptlingen seinen Einflu bis zum Ebro ausdehnte und die Stadt Neukarthago, das heutige Cartageua, grndete, die seitdem den Mittelpunkt der karthagischen Besitzungen in Spanien bildete. Als er ermordet wurde, erhob das Heer den damals achtundzwanzigjhrigen Sohn Hamilkars, Hannibal, zum Feldherrn. Diesen hatte der Vater schon alshannibal. Knaben in das spanische Feldlager mitgenommen; damals hatte er ihn feierlich am Altar schwren lassen, da er nie aufhren wolle ein Feind der Rmer zu sein. Unter den Waffen war er zum abgehrteten Krieger herangewachsen. Er war zugleich khn und besonnen, listig und ent-schloffen, ein Liebling seiner Soldaten, einer der bedeutendsten Feldherrn des Altertums und zugleich ein Mann von glhender Vaterlandsliebe; er ist vielleicht der grte unter allen Gegnern Roms gewesen. Wenige Jahre, nachdem er den Oberbefehl bernommen hatte, begann er den Krieg gegen Rom. Er griff zunchst die Stadt Sagunt an, tue an der Ostkste Spaniens lag und mit den Rmern verbndet war. Als Sagunt trotz der tapfersten Verteidigung gefallen war. erschien eine rmische Gesandtschaft in Karthago, welche die Auslieferung Hannibals forderte. Hier habe ich Krieg und Frieden, whlet!" rief der Fhrer der Gesandtschaft, Fabius Maximus, den karthagischen Rats-Herren zu, indem er seine Toga zusammenbauschte. Gib uns, was du willst!" antworteten sie. So nehmt den Krieg!" sprach der Rmer, die Toga auseinanderfaltend. Damit begann der schwerste Krieg, den die rmische Republik gefhrt hat. Der zweite Punische Krieg unterscheidet sich von dem ersten wesentlich dadurch, da er ein Landkrieg ist; denn Hamilkar und Hasdrubal hatten ja in Spanien ein starkes und treffliches Heer herangebildet. Sein wich-tigster Schauplatz war Italien; denn Hannibal griff den Feind im eigenen Lande an und rumte Italien erst, als seine Vaterstadt selbst von berr rmischen Legionen bedroht wurde. Den Weg nach Italien nahm er durch das sdliche Gallien und Ger die Alpen. Er wnschte nmlich zuerst Oberitalien zu erreichen, da er mit Grund hoffte, da die eben erst unterworfenen Gallier sich erheben und seinem Heere anschlieen wrden. 75. Der Siegeszug Hannibals 218216. Hannibal lie seinen 21. Bruder Hasdrubal mit einem Teil seiner Truppen in Spanien zurck.

8. Alte Geschichte - S. 83

1881 - Hannover : Helwing
Der zweite punische Krieg. 83 die Stadt Sagunt, an der Ostkste Spamens, zu ihrer Bundesstadt. Nach acht Iahren wurde Hasdrubal von einem Eingeborenen ermordet, und jetzt rief das Heer Hamilkars Sohn, den 28jhrigen Hannibal, zum Feldherrn aus. Senat und Volk besttigten die Wahl. Bor der berfahrt nach Spanien hatte Hamilkar sein damals erst neun Jahre altes Shnlein schwren lassen, ewig ein Feind der Rmer sein zu wollen, und nie ist ein Schwur treuer gehalten. Im Lager auferzogen, hatte sich Hannibal unter den Augen seines Vaters alle Tugenden eines tchtigen Kriegsmannes ange-eignet. Der Vater hatte nach seinen eigenen Worten in dem Sohne einen Lwen erzogen, der einst an Rom Rache nehmen werde." Keiner der Soldaten bertraf ihn im Laufen, Rennen und Fechten; keine Beschwerde konnte seinen krftigen Krper ermden oder seinen trotzigen Mut beugen. Zum Schlaf bedurfte Hannibal weder einer bestimmten Zeit, noch eines weichen Lagers; oft sahen ihn die Soldaten, mit einem kurzen Feldmantel bedeckt, zwischen den Wachtposten am Boden liegen. Im Essen und Trinken war er mig; ein rmischer Schriftsteller (Livius) sagt ou ihm: Bei Speise und Trank kannte er nur das Bedrfnis, nicht die Lust als Mafj, und er widmete der Ruhe nur soviel Zeit, als seine Thaten ihm brig lieen." Alle diese Eigenschaften machten Hannibal zum Feldherrn; schon sein Vater stellte ihn am liebsten an die Spitze, wenn eine That Mut und Rstigkeit verlangte. Mit der grten Khnheit suchte Hannibal die Gefahr auf, mit der grten Befonnenheit benahm er sich inmitten derselben. Als Vorderster ging er ins Treffen, um es als der Letzte zu verlassen. Kein Wunder, da die Soldaten ihn liebten und unter keinem anderen Anfhrer mehr Mut und Siegeszuversicht zeigten. Hasdrubal hatte den Vertrag mit den Rmern, die Stadt Sagunt nicht anzugreifen, treulich gehalten. Als Hannibal aber bis zum Ebro vorgedrungen war, griff er auch diese Schutzstadt der Rmer an. Eine rmische Gesandtschaft lie er nicht vor, sondern eroberte und plnderte die Stadt, nachdem die Vornehmsten der Sagnntiner sich mit ihren Schtzen auf dem Markt verbrannt hatten. Nach der Eroberung Saguuts schickten die Rmer eine Gesandtschaft unter Quintns Fabius nach Karthago. Diese sollte die Auslieferung Hanibal's fordern, oder, wenn dieselbe verweigert wrde, den Krieg erkren. Als der Senat zu keinem Entschlu kommen konnte, legte Fabius seine Toga in Falten, indem er sprach: Hier ist Krieg und Frieden, nehmet, was ihr wollt!" Der Vorsitzende des karthagischen Senats erwiderte: Gieb, was du willst!" Als nun Fabius seine Toga mit den Worten entfaltete: So nehmt den Krieg!" riefen die Senatoren heftig: Wir nehmen ihn an und werden ihn mit dem Mute, mit dem wir ihn annehmen, auch zu führen wissen!" So begann zwischen Rom und Karthago der zweite punische Krieg. 218 (218201 vor Chr.) bis d. Hannibals Zug nach Italien. Rom erwartete einen Angriff zur See; Hannibal aber hatte anderes im Sinn. Er lie unter seinem Bruder Hasdrubal eine starke Besatzung zur Behauptung der karthagischen Eroberungen in Spanien zurck und brach im Jahre 218 an der Spitze eines Heeres von 50 000 Mann zu Fu, 900 Reitern und 37 Kriegselefanten auf, um auf dem nchsten Landwege nach Italien zu gelangen. Der Flotte hatte er die Aufgabe gestellt, teils die afrikanische Kste zu decken, teils, während er von Norden her in Italien eindringen werde, 6*

9. Alte Geschichte - S. 148

1859 - Leipzig : Fleischer
148 oit, sich in Spanien auszubreiten. Hamilkar Barkas und nach ihm Hasdrubal dehnten die früheren Besitzungen der Karthager weiter nack der Ostküste hinauf ans, gründeten blühende Niederlassungen (Neu-Karthago) und hoben die Macht ihres Vaterlandes empor. Darüber wurden die Römer mißgünstig, und setzten ihnen den Ebro zur Gränze, verboten ihnen auch, Sagunt zu erobern, eine Stadt an der Südostküste Spaniens, welche doch noch auf der karthagischen Seite des Ebro lag. Hierüber kam es zum Kriege. Der zweite panische Krieg wahrte von 218—201, also 17 Jahre. Die Karthager hatten damals einen Mann, der wenige seines Gleichen gehabt hat. Es war Hannibal, der Sohn des Hamilkar. Als dieser nach Spa- nien überging, hatte ihn sein öjähriger Sohn Hannibal flehentlich gebeten, ihn mitzunehmen. „Es sei!" antwortete ihm der Vater, „wenn du mir schwören willst, ein ewiger Feind der Römer zu bleiben." Der Knabe folgte dem Vater in die Kapelle, kniete nieder, umfaßte den Altar und schwur, und ist je ein Schwur pünktlich gehalten worden, so ist es dieser. — Jetzt war jener Knabe Mann geworden; ihn schickten die Karthager nach Hasdrubals Ermordung als Feldherrn nach Spanien. Selten sind so viele Eigenschaften eines tüchtigen Feldherrn vereinigt gewesen, wie in ihm. Er hatte einen schönen, wohlgebauten Körper, ein Auge, das gleich beim ersten Anblick den Herrscher verrieth, und in der Schlacht den kleinsten Fehler des Feindes sogleich entdeckte. Sein Gang war edel, seine Stimme gebieterisch. Keine Beschwerde konnte seinen Körper ermüden. Frost und Hitze zu ertragen, zu hungern und zu dursten, ganze Nachte im Kriegsmantel aus der harten Erde znzubringen, war er mit gleicher Ausdauer gewohnt. Dabei war er bei jeder Gefahr, in jeder Schlacht der Erste und der Letzte, so daß auch die Soldaten mit ganzer Liebe und mit unbe- gränztem Vertrauen an ihm hingen. Es schien, als wenn ein neuer Alexander aufgestanden sei. Hannibal, den Krieg mit Rom suchend, hatte Sagunt angegriffen und nach achtmonatlicher Belagerung erobert. Die Einsprache einer römischen Ge- sandtschaft hatte er nicht beachtet; auch wies der Senat zu Karthago die Be- schwerde derselben ab. Noch einmal schickten die Römer eine Gesandtschaft nach Karthago. Der Gesandte, Qu intus Fab ins, trat vor den Senat, faltete seine Toga in einen Bausch, und sprach trotzig: „Ihr Karthager, ich trage hierin den Krieg und den Frieden; wählt euch eins von beiden." — „Gieb uns, was du willst!" antworteten diese. — „So nehmt den Krieg!" sprach jener, indem er den Mantel fallen ließ. — „Wir nehmen ihn," war die Antwort, „und werden ihn ehrenvoll zu führen wissen." — So begann der Krieg. Hannibal stand damals in Spanien, und die Römer erwarteten daher, er werde sein Heer einschiffen, und über das Meer nach Italien oder Sicilien führen. Danach nahmen sie ihre Maßregeln. Plötzlich aber erfuhren sie, er stehe be-. reits an der Gränze Italiens. Er war nämlich im Frühling 218 aus Spa- nien ausgebrochen, war durch Gallien gegangen, über die breite Rhone gesetzt, und rüste sich nun, die himmelhohen, in Wolken gehüllten, mit Schnee und Eis bedeckten Westalpen, welche sich wie eine Mauer zwischen Frankreich und Italien hinziehen, zu übersteigen. Welche Beschwerden er auch schon ausge- standen batte, mit einem schwerbepackten Heere von fast 60,000 Mann, vielen

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 39

1884 - Hannover : Helwing
Der zweite punische Krieg. 39 drubal wurde sein Nachfolger. Er dehnte die karthagischen Eroberungen bis zum Ebro aus und legte an der Sdostkste die Stadt Neu-Karthago (Karthagena) an. In einem Bertrage mit Hasdrubal be-stimmten die Rmer den Ebro als Grenze der karthagischen Besitzungen und machten die Stadt Sagunt zu ihrer Bundesstadt. Nach Hasdrubals Tode rief das Heer Hamilk'ars Sohn, den 28jhrigen Hanniba!, zum Feldherrn aus. Vor der berfahrt nach Spanien hatte Hamilkar sein damals erst neun Jahre altes Shnlein schwren lassen, ewig ein Feind der Rmer sein zu wollen, und nie ist ein Schwur treuer gehalten. Sobald er Feldherr geworden war, griff er auch Sagunt, die Schutzstadt der Rmer, an. Da schickten diese eine Gesandtschaft unter Fabius nach Karthago. Nachdem dieser die Auslieferung Hannibals vergeblich gefordert hatte, legte er seine Toga in Falten, indem er sprach: Hierin ist Krieg und Frieden; nehmt, was ihr wollt!" Gieb, was du willst," erwiderten die Karthager. Da entfaltete Fabius die Toga mit den Worten: So nehmt den Krieg!" Damit begann der zweite punische Krieg. 218 b. Hannibals Zug nach Italien. Hannibal lie unter seinem Brudergt>r-Hasdrubal eine starke Besatzung in Spanien zurck und brach an der Spitze eines groen Heeres mit 37 Kriegselefanten auf. Der Flotte hatte er die Aufgabe gestellt, teils die afrikanische Kste zu decken, teils, während er von Norden her in Italien eindringen werde, die westlichen Ksten Italiens zu verheeren. Hannibal ging der den Ebro, die Pyrenen, die Rhone und gelangte endlich an den Fu der Alpen. Nun galt es, die schneebedeckten Hhen mit Kriegsvolk aus heien Ge-genden und mit Elefanten zu bersteigen, ein Unternehmen, an dessen Mglichkeit das Heer nur glaubte, weil Hannibal es fhrte. Unertrglich waren die Beschwerden, die das Heer bei dem Besteigen der wegelosen, von Schnee und Eis starrenden Berge zu erdulden hatte. Aber die Abfahrt war noch weit schwieriger; denn der glatte Boden erlaubte es nicht, Halt zu machen; Menschen und Tiere schssen jhlings in die Tiefe. Endlich wurde der Sdfu der Alpen erreicht. Hannibal hatte einen Weg von 200 Meilen zurckgelegt, dabei aber auch die Hlfte seines Heeres und fast smtliche Elefanten eingebt. c. Kmpfe in Italien. Hannibal wre verloren gewesen, wenn gleich ein feindlicher Angriff erfolgt wre. Aber die Rmer lieen ihn in die Pogegend vorrcken, wo sich seine Krieger wieder krftigten. Zwei kleinere Heere der Rmer schlug er zurck. Die gallischen Vlkerschaften Oberitaliens schloffen sich ihm an; so verstrkt, rckte er der die Apenninen in Mittelitalien ein. Am trasimenischen See stellte sich ihm ein groes Rmerheer entgegen; er aber schlug auch dieses und zog dann nach Sditalien.

11. Geschichte des Altertums - S. 68

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Geschichte der Rmer. Ter zweite punische Krieg. 218 201. tefbic"8 ^ ^ Vorgeschichte des Krieges. In den folgenden Jahrzehnten feigiil setzten sich die Rmer in dem Tiefland des Po fest und besiegten die dort (Mhcn*' wohnenden Gallier. Auch hier legten sie Militrkolonien an und bauten eine Heerstrae, welche diese Orte mit Mittelitalien verband. Doch blieb das cisalpinische Gallien noch lange ein unsicherer Besitz und die Gallier unbot-Die mige Untertanen. Karthager Inzwischen hatten die Karthager groe Anstrengungen gemacht, um paniert. (gtj0^ die verlorenen italischen Inseln in dem silberreh.n Spanien Eroberungen zu machen. Dorthin warhamilkarbarkas gegangen, der seit dem Friedensschlu in Karthago einen auerordentlichen Einflu geno, hatte viele Vlkerstmme unterworfen und ein starkes, im Kriege erprobtes Heer geschaffen. Ihm folgte nach seinem Tode sein Schwiegersohn Hasdrubal, der durch kluge Verhandlungen mit den ein-heimischen Huptlingen seinen Einflu bis zum Ebro ausdehnte und die Stadt Neukarthago, das heutige Cartagena, grndete, die seitdem den Mittelpunkt der karthagischen Besitzungen in Spanien bildete. Als er er-Hannibal mordet wurde, erhob das Heer Hamilkars damals achtundzwanzigjhrigen Sohn Ha,nnibal zum Feldherrn. Diesen hatte der Vater schon als Knaben in das spanische Feldlager mitgenommen; damals hatte er ihn feierlich am Altar schwren lassen, da er nie aufhren wolle ein Feind der Rmer zu sein. Unter den Waffen war er zum abgehrteten Krieger heran-gewachsen. Er war zugleich khn und besonnen, listig und entschlossen, ein Liebling seiner Soldaten, einer der bedeutendsten Feldherrn des Altertums und zugleich ein Mann von glhender Vaterlandsliebe; er ist vielleicht der grte unter allen Gegnern Roms gewesen. Wenige Jahre, nachdem er den Oberbefehl bernommen hatte, begann Sagunt. er den Krieg gegen Rom. Er griff zunchst im Jahre 219 die Stadt S a g u n t an, die mit den Rmern verbndet war. Als Sagunt trotz der tapfersten Verteidigung gefallen war, erschien eine Gesandtschaft in Karthago, welche die Auslieferung Hannibals forderte. Hier habe ich Krieg und Frieden, whlet!" rief der Fhrer der Gesandtschaft, Fabius Maximus, den karthagischen Ratsherren zu, indem er seine Toga zusammenbauschte. Gib uns, was du willst!" antworteten sie. So nehmt den Krieg!" sprach der Rmer, die Toga auseinanderfaltend. Damit begann der schwerste Krieg, den die rmische Republik gefhrt hat. Der zweite punische Krieg unterscheidet sich von dem ersten wesentlich dadurch, da er ein L a n d k r i e g ist; denn Hamilkar und Hasdrubal hatten

12. Geschichte der Griechen und Römer - S. 84

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
84 Vii. Der zweite Punische Krieg. wohl unterrichtet waren. Die Rmer sahen mit Besorgnis dem Auf-schwnng Karthagos durch die Eroberung von Spanien zu. Besonders beunruhigte sie die Schaffung eines groen Heeres aus lauter Berufs-soldaten. Schlielich traten sie den Karthagern entgegen. der den Ebro, so wurde abgemacht, sollten die Pnnier ihr Gebiet nicht aus-dehnen drfen; auch schlssen die Rmer mit der mchtigen und reichen Stadt Sagnt, die bereits rings von karthagischem Gebiete umgeben war, ein Bndnis. In dem karthagischen Heere diente auch der Sohn des Hamilkar, Hnnibal. Als neunjhriger Knabe hatte er dem Vater schwren mssen, ewig ein Feind der Rmer zu sein, und war dann mit nach Spanien genommen worden. Im Kriegslager wuchs er zu einem tchtigen Soldaten heran- Alle Strapazen ertrug er mit Leichtigkeit. Wo es etwas Khnes auszufhren gab, da war Hannibal an der Spitze, und bald htten die Soldaten unbegrenztes Vertrauen zu ihm. Als dann Hasdrubal ermordet wurde, machte das Heer, ohne in Karthago anzufragen, den Hannibal zum Oberfeldherrn. Der khne Mann hielt sich fr stark genug zu einem Kriege gegen die Rmer. Er griff Sagunt an und zerstrte die Stadt. Die erzrnten Rmer verlangten jetzt in Karthago zur Shne die Auslieferung Hannibals. Die Regierenden gaben eine ausweichende Antwort. Da machte der Fhrer der Gesandtschaft, wie erzhlt wird, zwei Bausche in seine Toga und hielt sie den Karthagern hin: Hier ist Krieg, hier ist Frieden," sagte er, ihr habt jetzt zu whlen!" Die Pnnier antworteten: Gib du, was du willst!" Da lie er den Bausch fr den Krieg auseinanderfallen, und die Karthager nahmen den Kampf an. 4. Hannibals bergang der die Alpen. Hannibal fah nur eine Mglichkeit, die Rmer niederzuzwingen: er mute sie in Italien angreifen. Nach den Nachrichten, die er hatte, warteten die Gallier nur auf fein Erscheinen, um sofort von den Rmern zu ihm abzufallen. Aber auch viele Bundesgenossen, darunter griechische Städte in Sditalien und Sicilien, waren mit der rmischen Herrschaft unzufrieden. Nicht ohne Grund also durfte der Karthager hoffen, sie nach siegreichen Schlachten zu sich herberzuziehen. Jeder Erfolg Hannibals mute dann die Zahl der Krieger, die den Gegnern zur Verfgung standen, bedeutend vermindern. Nach feiner Rechnung war es auf diese Art mglich, Rom immer mehr einzukreisen und schlielich zur Ergebung zu zwingen. Eine gengende Flotte fehlte ihm, das Heer nach Italien zu

13. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte - S. 66

1911 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
66 ihnen schlielich entgegengetreten. Sie hatten auch mit der mchtigen Stadt Sagnt an der Ostkste von Spanien ein Bndnis geschlossen. In dem karthagischen Heere diente der Sohn des Hamilkar, Hn-nibal. Als neunjhriger Knabe mute er dem Vater schwren, ewig ein Feind der Rmer zu sein, und wurde dann mit nach Spanien ge-nommen. Im Kriegslager wuchs er zu einem tchtigen Soldaten heran. Alle Strapazen ertrug der Jngling mit Leichtigkeit. Wo es etwas Khnes auszufuhren gab, da war Hannibal an der Spitze, und bald hatten die Soldaten das grte Vertrauen zu ihm. Als dann Hasdrnbal ermordet wurde, machte das Heer, ohne in Karthago anzufragen, den Hannibal zum Oberfeldherrn. Der khne Mann hielt sich fr stark genug zu einem Kriege gegen die Rmer. Er griff Saguut an und zerstrte es. Die Rmer waren darber sehr erzrnt und verlangten jetzt durch Gesandte die Auslieferung Hannibals. Die Karthager gaben eine ausweichende Antwort. Da machte der Fhrer der Gesandtschaft kurz ent-schlssen zwei Bausche in seine Toga und hielt sie den Karthagern hin. Hier ist Krieg, hier ist Frieden!" sagte er, ihr habt jetzt zu whlen!" Die Karthager antworteten: Gib du, was du willst!" Da lie er den einen Bausch auseinanderfallen und rief: So sei es Krieg!" 3. Hannibals Zug der die Alpen. Hannibal beschlo, die Rmer im eigenen Lande anzugreifen. Wenn er dort siegte, durfte er auf die Hilfe der Gallier rechnen, die mit der rmischen Herrschaft sehr unzu-frieden waren; auch die sditalischen Griechen traten dann wohl auf seine Seite. Von Italien trennte ihn nur das Ligurische Meer; aber die rmische Flotte hielt gute Wacht. Der Seeweg war Hannibal also versperrt, und so whlte er den langen und mhseligen Landweg. Der aber fhrte nicht nur der die Pyrenen, sondern auch der die Alpen. Ein Heereszug der diese Gebirgsmauer schien damals allen Leuten unmglich zu sein; denn noch fehlten die bequemen Straen von heute, es gab nur schmale, lebensgefhrliche Pfade. Aber Hannibal schreckte vor nichts zurck. Der Aufstieg begann. Die Afrikaner, die an die groe Hitze gewhnt waren, litten unter der eisigen Klte. Zahlreiche Menschen und Tiere strzten die steilen Abhnge hinab. Die wilden Bewohner des Gebirges wlzten Steine auf die Fremdlinge. Lawinen und Schneestrme suchten sie heim. Da gab es stets Verwirrung, Geschrei und Mutlosigkeit. Nur Hannibal verlor den Mut nicht. Wo die Gefahr am grten war, erschien er und ermunterte die Truppen auszuhalten. Endlich erreichten sie den Kamm. Hannibal gnnte ihnen einige Ruhe. Groe Not brachte noch der Abstieg. 4. Hannibals Siege. Todmde und sehr zusammengeschmolzen kam das Heer in der Poebene an; doch erholte es sich bald. Die Rmer lieen nicht lange auf sich warten. Am Ticinus stellten sie sich ihm noch im Jahre 218 zu einem Reiterkampfe. Ehe sie sich recht besinnen konnten, hatten die punifchen Scharen die rmischen vom Schlachtfeld weg-gefegt.

14. Griechische und römische Geschichte - S. 83

1906 - Breslau : Dülfer
Der zweite punische Krieg. gg kriegerische Unternehmungen in einem andern Mittelmeerlande wieder zu gewinnen, um so Mittel zu einem Rachekriege gegen Rom zu erhalten. An der Spitze dieser Partei stand Hamilkar Barkas, der Mann, der die kriegerische Ehre der Karthager gewahrt und sich durch Nieder-werfung des Sldneraufstandes um seine Vaterstadt groe Verdienste er-worden hatte. Spanien wurde das Feld seiner Ttigkeit. In un-ermdlicher Arbeit schuf er von Gaddaus ein groes karthagisches Koloniamch. Damit gewann er dem heimischen Gewerbe ein bedeutendes Absatzgebiet. Die S.ilberminen Spaniens lieferten reiche Ertrge, die zum groen Teil nach Karthago flssen. Zugleich schuf er sich aus den kriegerischen Stmmen der iberischen Halbinsel ein tchtiges Heer, das ihm als Werkzeug fr seine groen Plne dienen sollte. Letztere auszufhren, war ihm nicht vergnnt; er fiel in einer Feldschlacht Sein Schwiegersohn Hasdrubal setzte sein Werk fort. Neukarthago wurde unter ihm der Mittelpunkt des karthagischen Reiches in Spanien. Allmhlich betrachteten die Rmer die Ttigkeit der Karthager in Spanien mit Mitrauen. Sie schlssen ein Abkommen mit Hasdrubal, das den Ebro als Nordgrenze des karthagischen Gebietes festlegte. Auch wurde Saaunt eine rmische Schutzstadt. b. Die Veranlassung zum Kriege. Nach Hasdrubals Ermordung trat ^nutijial,. der Sohn , an die Spitze des Heeres. Er war im Feldlager ausgewachsen und wurde der Erbe der Plane des Vaters.' Mit ihm teilte er auch den Ha gegen die Rmer Die Uberlieferung erzhlt, der Vater habe den Knaben 6ei der Abreise von Karthago nach Spanien am Altar des hchsten Gottes schwren lassen, ewigem Feind der Rmer sein zu wollen. Hannibal war Soldat mit Letb und Seele. Khnheit und Entschlossenheit, Klugheit und Scharfblick zeichneten ihn aus. Im Feldlager aufgewachsen, ertrug er alle Mhen und Anstrengungen wie der gemeine Soldat. An Kraft und Ausdauer kam ihm keiner gleich. Er war der Abgott der Soldaten Sie folgten ihm blindlings, weil sie volles Vertrauen zu ihm hatten Die Treue seiner Krieger zu ihrem Feldherrn hat nie gewankt, auch dann nicht, als seine Sache hoffnungslos stand. Von heier zunfeiner Vaterstadt, von glhendem Ha gegen Jiom erfllt, zgerte Hannibal nicht, die schon von seinem Vater ge-plante Unternehmuug gegen Rom ins Werk zu setzen. Zunchst wandte er sich gegen die unter rmischem Schutz stehende Stadt Saguut. Eine rmische Gesandtschaft, die ihn von weiteren Schritten gegen Sagunt zurckhalten wollte, schickte er nach Karthago. Whrend der Verhand-lungen fiel die Stadt, die sich lange Zeit aufs tapferste verteidigt hatte. Als die von Rom verlangte Auslieferung Hannibals in Karthaqn ver-weigert wurde, erklrte Rom den Karthagern den Krieg. c. Der Krieg. \. hannibals Marsch nach Italien. Hannibal hatte feinen Kriegsplan langst erwogen. Er wollte den.krieg.nach Italien tragm. Dort hoffte 6*

15. Grundriß der Geschichte - S. 43

1886 - Breslau : Hirt
Vi. Die Rmer. Zweites Kapitel. 43 Der 24jhrige 1. punische Krieg entbrannte um die Herrschast in Sizilien, wo die von Syrakus bedrngten Mamertiner (Mars-shne), kampanisch-samnitische Sldlinge, die in Messina sich sestge-setzt hatten, Rmer wie Karthager zur Hlfe riefen. Ohne eine Kriegsflotte konnten die Rmer ihre Erfolge zu Lande nicht be-haupteu. Sie bauten daher nach dem Modell eines gestrandeten karthagischen Schiffes in krzester Frist 130, freilich noch ungefge Schiffe und versahen diese mit Enterhaken, um den Kamps der Schiffe", in denen ihnen die Gegner noch weit berlegen waren, in einen Kampf der Männer" zu verwandeln, der den Rmern das bergewicht gab. Nach dem ersten Seesiege unter Konsul Duilius landeten die Rmer khn in Afrika und erfochten unter Regnlus einen Sieg bei Karthago, dem aber eine schwere Niederlage folgte. Mit echt altrmischem Sinne wies der Senat die nun erfolgenden Friedensanerbietungen der Karthager zurck, und zwar auf den Rat des gefangenen Regulus selbst, der sich dadurch heroisch der grausamen Rache der erbitterten Feinde preisgab. Der auf Sizilien fortgesetzte Kampf brachte den Rmern durch den karthagischen Feldherrn Ha-milkar Barkas (der Blitz) furchtbare Verluste; aber die Opferbereit-schast und Standhastigket der Rmer hielt aus, und ein endlicher Sieg der die karthagische Flotte, die Hamilkar untersttzen sollte, krnte ihre Anstrengungen: Karthago verzichtete im Frieden aus Sizilien. In dem unbesiegten Hamilkar, dem die Rmer bermtig zumuteten, durchs Joch zu gehen, erwuchs ihnen jedoch ein erbitterter Feind, der seinen neunjhrigen Sohn Hannibal am Altare ewigen Ha gegen die Rmer schwren lie. Um sich fr den Verlust von Sizilien zu entschdigen, dem rmische Eroberungssucht noch die Wegnahme von Sardinien und Korsika hinzugefgt hatte, eroberten die Karthager durch Hamilkar und Hasdrubal das silberreiche Spanien bis zum Ebro. Als dann Hannibal aber auch die mit Rom verbundene Griechenstadt Saguut eroberte und zerstrte, stellte ein rmischer Gesandter dem karthagischen Rate die Wahl: Entweder Genugtuung und Auslieferung Hannibals oder Krieg, und der patriotische Kriegseifer ihres groen Feldherrn ri die Karthager fort, so da sie aus der Toga des Rmers den Krieg nahmen. Hannibal, ein vollendeter Feldherr, Staatsmann und Patriot, bedrfnislos und abgehrtet, unbeugsam im Unglck, ver-wegen im Glck, der Abgott seiner Soldaten, berstieg nun unter unsglichen Schwierigkeiten und schweren Verlusten Pyrenen und Alpen; er gelangte durch den Pa des kleinen St. Bernhard in die Po-Ebene und begann einen unaufhaltsamen Siegeslauf. Am Tici-nus, an der Trebia, am trasimenischen See unterlagen die rmischen Heere; der Diktator Fabius wagte keine neue Schlacht, sondern begleitete beobachtend auf den Hhen den Zug Hannibals in der Ebene nach Apulien. In einem Engwege geriet Hannibal in

16. Lehrbuch für den ersten Unterricht in der griechischen und römischen Geschichte - S. 78

1894 - Bamberg : Buchner
78 Rmische Geschichte. schon 228, aber die Eroberung Spaniens wurde aufs glcklichste fortgesetzt: zuerst von seinem Schwiegersohne Hasdrubal, dem Grnder von Neu-Kar-thago, seit 221 von seinem Sohne Hannibal. Im Lager ausgewachsen'), hatte Hannibal seinen Krper abgehrtet und gesthlt. Die Soldaten kannten und liebten ihn wie einen der Ihrigen, als sie den kaum 28jhrigen Mann Zu ihrem Fhrer erkoren. Hannibal war der grte Gegner Roms, einer der grten Feldherrn aller Zeiten, feurig und doch besonnen, ungestm und Zugleich zh, ebenso verwegen und thatkrstig wie berechnend und verschlagen. Auer Sagunt gehrte bereits ganz Spanien bis an den Ebro den Karthagern. Unbekmmert um das Bndnis, das die mignstigen Rmer mit Sagunt geschlossen hatten, griff Hannibal zuletzt auch diese Stadt an brach ihren hartnckigen Widerstand und zerstrte sie 219. Den Rmern blieb darnach keine andere Wahl als an Karthago den Krieg zu erklären^). (218216): 218 Hannibal beschlo, sich der die Pyrenen und der die Alpen einen 92 Weg nach Italien zu bahnen; seine Absicht war, den Kriegsschauplatz in Feindesland zu verlegen und die kaum beruhigten Gallier gegen die Rmer auszuwiegeln. Das unerhrte Wagnis gelang, wenn auch mit schweren Verlusten. Hannibal stand im Herbst 218 mit 25 000 Mann in Oberitalien, während die Rmer ihre beiden Konsuln zum Angriff auf Afrika und Spanien abgeschickt hatten. Der eine Konsul, P. Cornelius Scipio, hatte zwar in Massilia von Hannibals bergang der die Rhone gehrt und war mit einem Teil seines Heeres umgekehrt; er wurde aber am Ticinus in einem Rettergefecht geschlagen. Hannibal berschritt siegreich den Po und befiegte Scipio samt feinem Kollegen, der mittlerweile von teilten zurckgekehrt war, gegen Ende dieses Jahres nochmals an der Trebia. 217 Nach kurzer Winterrast fhrte Hannibal fem Heer, das sich durch den Zulauf der Gallier verdreifacht hatte, der den Apennin, durch Smpfe und berschwemmte Fluthler nach Etrurien. Auch dieser Zug kostete vielen Soldaten das Leben, Hannibal selbst bte ein Auge ein. Doch war der dadurch gewonnene Vorteil solcher Opser wert: die Stellung der Rmer, die den Feind weiter stlich aus dem bequemern Wege zwischen Ariminum und Arretium erwarteten, war umgangen. Der Konsul <. Flaminius, der mit seinem Heere bei Arretium stand, eilte bestrzt ') Schon als neunjhriger Knabe hatte er seinem Vater Hamilkar den Schwur leisten -mssen, zeitlebens ein Feind der Rmer zu sein. 2) Der rmische Gesandte sagte vor dem Rate der Karthager, indem er seine Toga faltete: Hier biete ich euch Krieg oder Frieden; whlt, was ihr wollt!" Gib, was du nullst," lautete die Antwort; und der Rmer, sein Kleid entfaltend, bot Krieg.

17. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 91

1899 - Breslau : Hirt
Der zweite punische Krieg: Hannibals Zug nach Italien. 91 neun Jahre war, seinem Vater schwören müssen, ewig ein Feind der Römer sein zu wollen, und nie ist ein Schwur treuer gehalten. Im Lager auferzogen, hatte sich Hannibal unter den Augen seines Vaters alle Tugenden eines tüchtigen Kriegsmannes angeeignet. Der Vater hatte nach seinen eigenen Worten in dem Sohne „einen Löwen erzogen, der einst an Rom Rache nehmen werde". Keiner der Soldaten übertraf ihn im Laufen, Rennen und Fechten; keine Beschwerde konnte seinen kräftigen Körper ermüden oder seinen trotzigen Mut beugen. Zum Schlaf bedurfte Hannibal weder einer bestimmten Zeit, noch eines weichen Lagers; oft sahen ihn die Soldaten, mit einem kurzen Feldmantel bedeckt, zwischen den Wachtposten am Boden liegen. Im Essen und Trinken war er mäßig. Alle diese Eigenschaften machten Hannibal zum Feldherrn; schon sein Vater stellte ihn am liebsten an die Spitze, wenn eine That Mut und Rüstigkeit verlangte. Mit der größten Kühnheit suchte Hannibal die Gefahr auf, mit der größten Besonnenheit benahm er sich inmitten derselben. Unerschöpflich an Hilfsmitteln, wurde er durch keinen Unfall gebeugt, durch kein Glück verwegen gemacht. Kein Wunder, daß die Soldaten ihn liebten und unter keinem anderen Anführer mehr Mut und Siegeszuversicht zeigten. Sobald Hannibal Feldherr des spanischen Heeres geworden war, setzte er den längst beschlossenen Feldzug gegen die Römer ins Werk. Er griff daher die Stadt Sagunt an. Eine römische Gesandtschaft ließ er nicht vor, sondern eroberte und plünderte die Stadt, nachdem die vornehmsten der Saguntiner sich mit ihren Schätzen auf dem Markt verbrannt hatten. Nach der Eroberung Sagunts schickten die Römer eine Gesandtschaft unter Quintus Fabius nach Karthago. Diese sollte die Auslieferung Hannibals fordern, oder wenn dieselbe verweigert würde, den Krieg erklären. Als die Karthager zu keinem Entschluß kommen konnten, legte Fabius seine Toga in Falten, indem er sprach: „Hierin ist Krieg und Frieden, nehmet, was ihr wollt!" Der Vorsitzende des karthagischen Senats erwiderte: „Gieb, was du willst!" Als nun Fabius seine Toga mit den Worten entfaltete: „So nehmet den Krieg!" riefen die Sena- toren heftig: „Wir nehmen ihn an und werden ihn mit dem Mute, mit dem wir ihn annehmen, auch zu führen wissen!" So begann zwischen Rom 218 und Karthago der zweite punische Krieg. v.chr. b. Hannibals Zug nach Italien. Rom erwartete einen Angriff zur See; Hannibal aber hatte anderes im Sinn. Er ließ unter seinem Bruder Hasdrubal eine starke Besatzung zur Behauptung der karthagischen Eroberungen in Spanien zurück und brach im Jahre 218 an der Spitze eines großen Heeres und mit 37 Kriegselefanten auf, um auf dem nächsten Landwege nach Italien zu gelangen. Der Flotte hatte er die Ausgabe gestellt, teils die afrikanische Küste zu decken, teils, während er von Norden

18. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 70

1891 - Leipzig : Voigtländer
70 Seesteg der Rmer bei Myl (260). Der Konsul Regulus setzte nach einem neuen Siege zur See sogar nach Aftika der und bedrohte die Stadt Karthago, wurde aber geschlagen und gefangen genommen. Von den Karthagern spter nach Rom gesandt, um den Frieden zu erwirken, riet Regulus den Rmern viel-mehr, den Krieg gegen den geschwchten Feind fortzusetzen, und kehrte, seinem Eide treu, in die Gefangenschaft zurck. Da er dort einen gewaltsamen Tod erlitten, wird flschlich berichtet. Der karthagische Feldherr Hamilkar Barkas kmpfte dann noch lngere Zeit in Sizilien rhmlich gegen die Rmer. Endlich aber entschied 241 der groe Seesieg bei den gatischen Inseln 241 (westlich von Sizilien), welchen der rmische Konsul Lutatius Catlus erkmpfte, den ganzen Krieg: Sizilien wurde die erste rmische Provinz. Provinzen nannten die Rmer von nun an alle diejenigen Lnder, welche sie auerhalb Italiens eroberten. Dieselben wurden anfangs durch be-sondere Prtoren, spter durch abgegangene Konsuln (Prokonsuln) und abge^ gangene Prtoren (Proprtoren) verwaltet. Nach Beendigung des ersten pnnischen Krieges bemchtigten sich die Rmer auch der Inseln Sardinien und Korsika, welche nun eine weitere Provinz bildeten. Ferner besiegten sie die Gallier in Ober-italien und verwandelten deren Land in die Provinz Grallia cisalpina. 45. Der zweite punische (hannibalische) Krieg 318201. 1. Die Karthager in Spanien und der junge Hannibal. Um sich fr den Verlust von Sizilien zu entschdigen, unterwarfen die Karthager unter Hamilkar Barkas und dessen Schwieger-shne Hasdrbal, der ihm im Heeresbefehl folgte, einen groen Teil des silberreichen Spaniens, wo sie als Sttzpunkt ihrer Macht die Seestadt Neu-Karthago (Cartagena) grndeten. Nach Hasdrubals Tode wurde Hamilkars Sohn, der sechsundzwanzig-jhrige Hannibal, vom karthagischen Heere zum Oberfeldherrn aus-gerufen, ein Kriegsheld, dem in der Weltgeschichte nur sehr wenige sich vergleichen drfen. Als neunjhriger Knabe schon hatte er seine Vaterstadt Karthago ver-lassen, um seinen Vater, der das Heer nach Spanien fhrte, auf seinen Feld-zgen zu begleiten. Da, vor der Abreise, hatte ihn der Vater zu einem Altar gefhrt und ihn im Angesichte der Götter feierlich schwren lassen, da er sein lebenlang ein Feind der Rmer sein wolle. Und Hannibal hat diesen Schwur gehalten. Im Kriegslager aufgewachsen, der Liebling des Heeres, das den jungen Mann felbst an seine Spitze berief, hat er bis zu feinem Ende das

19. Erzählungen aus Sage und Geschichte des Altertums und der ersten Periode des Mittelalters - S. 88

1901 - Dresden : Damm
88 Ix. Der zweite punische Krieg (218201). Hannibal und Scipio. 1. Me Karthager in Spanien. Die Karthager hatten sich fr den Verlust von Sizilien durch Eroberungen in dem silberreichen Spanien zu entschdigen gewut. Das rgerte die Rmer, und sie lieen sich von ihnen versprechen, da sie weder die rmische Vundesstadt Sagunt angreifen, noch der den Ebro vordringen wollten. Aber des Ha-milkar Barkas Sohn Hannibal, der schon als neunjhriger Knabe den Rmern ewigen Ha geschworen hatte, zerstrte Sagunt. Nun schickten die Rmer eine Gesandtschaft nach Karthago, welche die Auslieferung Hannibals verlangte. Da aber hier Erbitterung gegen die Rmer und kriegerische Stimmung herrschte, so faltete schlielich Fabius Maximus, der Fhrer der Gesandtschaft, seine Toga zu einem Bausche und rief: Hier ist Krieg und Frieden, whlet?" Gieb, was du willst!" entgegneten die Karthager. So nehmt 21g den Krieg!" antwortete jener und ffnete die Toga. v.chr. 2. Kannials Siegeszng. Im Sommer 218 brach Hannibal mit einem Heere von 100000 Mann und 37 Elefanten von Spanien auf. Er berschritt den Ebro, die Pyrenen und unter groen Beschwerden die Alpen (in der Nhe des Mont Cenis). Als er in Oberitalien anlangte, hatte er nur noch den vierten Teil seines gewaltigen Heeres: 12000 Mann libysche Kerntruppen, 9000 Iberer und 6000 Reiter, meist abgemagerte, aber wettergebrunte und eisen-harte Gestalten auf abgematteten, aber trotzdem vorzglichen Berberrossen. In der Nhe des Ticlnus stellten sich ihm zum ersten Male die Rmer unter dem Konsul Publts Cornelius Scipio entgegen. Er wurde geschlagen; dasselbe Schicksal erlitt wenige Wochen spter der andere Konsul, Tibe-rius Sempronius, am Flusse Trebia. Hannibal blieb während

20. Alte Geschichte - S. 72

1881 - Halle : Anton
, 3urjpöuptftöbt ihrer spanischen Besitzungen gemacht. Die anderwett m Anspruch genommenen Römer hatten dem ruhig zusehen müssen: doch hatten sie wenigstens einen Vertrag mit den Karthagern geschlossen, nach welchem diese versprachen, denebro ^^.überschreiten und die römische Schutzstadt Saaunt ( südlich vom Ebro, an der Ostküste Spaniens —) nicht angreifen zu wollen. ö * ^tzt stand Hannibal an der Spitze des spanisch-karthagischen Heeres. Schon als 9jahriger Knabe hatte ihn der Bater am Altare den Römern ewigen Haß und ewige Feindschaft schwören lassen, und niemals hat jemand seinen Schwur treuer gehalten als er. Unter des Paters Augen hakte er sich sodann im Kriegslager zum tüchtigen Soldaten und Feldherrn gebildet. Keine Gefahr schreckte, keine Beschwerde Unempfindlich gegen Hunger und Durst — kaum der Ruhe bedürfend, und wenn er schlief, die harte Erde sein Bett, ein kurzer Hantel ferne Decke — im Kaufen, Reiten und Fechten der Tüchtigste — der Erste in der Schlacht und der Letzte beim Rückzug — durch nichts als durch die glänzendere Waffe und das edlere Roß vom gemeinen Krieger unterschieden — so war er das Muster eines Soldaten und der Abgott des Heeres. 2. Rache an Rom — dieser Gedanke erfüllte die Seele des Han-Utbstl; darum suchte er den Kampf mit Rom. Der geschlossene Vertrag kümmerte ihn wenig; rücksichtslos belagerte er Sagunt. Eine Gesandtschaft der Römer erschien in seinem Lager, um ihn abzumahnen. „Ich Babe Wichtigeres zu thun, als meine Zeit mit dergleichen Dingen zu verderben", sprach Hannibal und ließ jene nicht einmal vor sich. Nach achtmonatlichem heldenmütigen Widerstande erlag Sagunt. Abermals schickten die Römer einen Gesandten, diesmal nach"karthago, um Genugthuung und Hannibals Auslieferung zu verlangen. Unentschlossen zögerte der karthagische Senat mit der entscheidenden Antwort. Da legte der Römer seine Toga in zwei Falten und rief den Schwankenden zu: „Hier ist Krieg, hier ist Frieden! Nun wählet!" „Gieb, was du willst!" erhielt er zur Antwort. „So sei es der Krieg!" entschied der Gesandte, indem er seine Toga herabfallen ließ. „Wir nehmen ihn an und werden ihn zu führen wissen!" scholl es ihm aus den Reihen der Senatoren entgegen Q10 So begann der zweite panische Krieg; er dauerte von 218 — 201 vor Chr. 3 Die Römer erwarteten einen Angriff zur See. Hannibal aber führte sein Heer aus dem kürzesten Landwege nach Italien, um jene im eigenen Lande anzugreifen. Er überschritt den Ebro, die Pyrenäen, die Rhone und gelangte an den Fuß? der Alpen. Unter unsäglichen Beschwerden kletterten die Söhne des brennenden Afrika und des sonnigen Spaniens mit Pferden, Elefanten, Wagen und Gepäck aufwärts. Über glatte Eisfelder, über schroff in die Wolken ragende Felsen und über trügerisch verschneite Abgründe führte der Weg. Zu den Schrecken der Natur gesellten sich die unaufhörlichen Angriffe der räuberischen Gebirgsbewohner. Vom Hunger ermattet und von der